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Steuerung der Antriebsvorrichtungen der Hebetische o. dgl. von Walzwerken
Die Erfindung betrifft eine Steuerung der Antriebsvorrichtungen für Hebetische,
Wipptische o. dgl., die bei Walzwerken mit hin und her gehendem Walzgut, insbesondere
Walzblech, gebräuchlich sind und zu beiden Seiten des Walzwerkes zur Umlenkung bzw.
Umsteuerung des Walzgutes angeordnet werden. Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung
bei Walzwerken mit gleichbleibender Drehrichtung der Arbeitswalzen, mithin entweder
für Duowalzwerke mit Rücklauf des Walzgutes im Leergang oder für Triowalzwerke,
bei denen das Walzgut bei beiden Bewegungsrichtungen einem Walzvorgang unterworfen
wird. Um nach jedem Hin- oder Rücklauf des Walzgutes die Hebetische in ihre neue
obere oder untere Endstellung zu bringen sowie die Bewegungsrichtung der auf dem
Hebetisch befindlichen Fördereinrichtungen für den Hinundhergang des Walzgutes,
beispielsweise Rollgänge oder Kette, umzukehren, müssen die Antriebseinrichtungen
der Hebetische sowie der Fördereinrichtungen, beispielsweise Drehstrommotoren mit
Wirbelstromkäfigläufern, jedesmal umgeschaltet werden.
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Es sind bereits Steuereinrichtungen für Walzwerkhebetische bekannt,
bei denen der Antrieb des Hebetisches bei Erreichen der oberen oder unteren Endstellung
selbsttätig abgeschaltet wird. Doch müssen die Antriebe dieser Einrichtungen für
jeden neuen Bewegungsvorgang, insbesondere für die Umkehrung der Bewegungsrichtung,
erst wieder von Hand eingeschaltet werden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
die Antriebsvorrichtungen der Hebetische bei Erreichen der Endstellung durch eine
in Abhängigkeit von der Stellung des Walzgutes selbsttätig wirkende Steuereinrichtung,
z. B. durch Anschlagschalter, umzuschalten. Nach diesem Vorschlag wird beispielsweise
die Aufwärtsbewegung eines in seiner unteren Endlage befindlichen Hebetisches in
dem Augenblick eingeschaltet, sobald das aus dem Walzwerk heraustretende Walzgut
völlig, also auch mit seinem hinteren Ende auf dem Hebetisch aufliegt.
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Erfindungsgemäß werden die Antriebsvorrichtungen der Hebetische und
die diesen zugeordneten Fördereinrichtungen mittels Steuerschalter, die selbsttätig
durch das Ende des Walzgutes betätigt werden, derart gesteuert, daß jeder auf der
einen Seite des Walzwerkes angeordnete Steuerschalter die Antriebsvorrichtungen
des auf der Gegenseite des Walzwerkes befindlichen Hebetisches schaltet und außerdem
die Fördereinrichtungen (Förderrollen) dieses Hebetisches über Zeitrelais eine bestimmte
Zeit, nachdem jeweils das Ende des Walzgutes die Arbeitswalzen verlassen hat, umsteuert.
Durch Grenzschalter werden die Antriebsvorrichtungen der Hebetische wieder abgeschaltet,
sobald
diese ihre obere bzw. untere'Grenzlage erreicht haben. Durch eine solche Steuerung
wird erreicht, daß beispielsweise die Aufwärtsbewegung eines Hebetisches bereits
einsetzen kann, bevor das Walzgut völlig auf dem Aufnahmetisch aufliegt. Das gleiche
gilt für die Umsteuerung der Fördereinrichtungen des Hebetisches. Dies bedeutet
bei dem häufigen Hinundherwandern des Walzgutes eine erhebliche Zeitersparnis, zumal'
auch beim- Rückgang des Walzgutes der gleiche Vorteil gegenüber der erwähnten vorgeschlagenen
Antriebssteuerung eintritt.
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Bei der Steuerung nach der Erfindung vollzieht sich -der gesamte Walzvorgang
vollkommen selbsttätig. Das Walzgut wird dauernd von dem Aufgabetisch durch die
Arbeitswalzen auf den Aufnahmetisch, von diesem wieder zurück auf den Aufgabetisch
usw. fortbewegt. Erst wenn durch den das Walzwerk Bedienenden der Hauptschalter
ausgeschaltet wird, wird der Walzzyklus unterbrochen. Das Stehenbleiben der Antriebsvorrichtungen
erfolgt jedoch unter Vermittlung besonderer Steuereinrichtungen erst dann, wenn
sich der Aufgabetisch in seiner unteren Arbeitslage befindet.
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Die näheren Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes seien an Hand
eines Ausführungsbeispiels, welches sich auf ein Duowalzwerk mit dauernd gleichbleibender
Drehrichtung -der Arbeitswalzen bezieht, dargestellt. In der Zeichnung sind die
für das Wesen der Erfindung nicht maßgellenden Konstruktionseinzelheiten des Walzwerkes
fortgelassen. i i und 12, sind die beiden Arbeitswalzen, die in bekannter Weise
angetrieben werden, und zwar stets in der durch die Pfeile angegebenen Richtung.
Zu beiden Seiten der Arbeitswalzen befinden sich Kipptische I7 und 18, welche um
eine Achse kippbar sind, die sich an dem von den Walzen abgekehrten Ende befindet.
Im folgenden sei stets der Kipptisch 17 als Aufgabetisch und der Tisch 18
als Aufnahmetisch bezeichnet. Als Antriebsvorrichtung für die Aufundabbewegung der
beiden Tische 17 und 18 kann man beispielsweise ein Kurbelgestänge verwenden, welches
durch Elektromotoren 63 und 64 angetrieben wird.
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Beide Tische 17 und 18 sind mit Fördereinrichtungen für die
hin und her gehende Bewegung des Walzgutes ausgerüstet, welche elektromotorisch
durch die beiden Drehstrommotoren 45 und 46 angetrieben werden. In dem Ausführungsbeispiel
ist angenommen, daß die Motoren 45 und 46, 63 und 64 als Drehstromkurzschlußläufermotoren
mit Wirbelstromanker ausgebildet sind. Die Motoren sind primärseitig an ein Drehstromnetz
angeschlossen, und zwar derart, daß die Motoren 63 und 64 durch Schütze izz
und 112 stets in der gleichen Drehrichtung eingeschaltet werden, während die Motoren
45 und 46 durch das Schütz ioi für Vorwärtslauf und das Schütz io2 für Rückwärtslauf
geschaltet werden. Unter-Vorwärtslauf ist dabei die Bewegungsrichtung des Walzgutes
von dem Aufgabetisch durch die Arbeitswalzen auf den Aufnahmetisch zu verstehen.
Mit den Motoren 63 und 64 sind Steuerschalter 81 und 82, beispielsweise in Form
von Walzenschaltern, gekuppelt, um die Motoren in den Endlagen selbsttätig abzuschalten.
Die Wirkungsweise dieser Schalter wird im einzelnen noch näher erläutert.
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Auf den beiden Tischen 17 und 18 sind Steuerschalter 57 und
58 angebracht, durch die die Stellung des Walzgutes auf den beiden Tischen bzw.
ihre relative Lage zu den Arbeitswalzen selbsttätig überwacht wird. Die konstruktive
Ausbildung dieser Steuerschalter ist an sich beliebig; sie müssen nur so ausgebildet
sein, daß durch sie ein elektrischer Kontakt so lange betätigt wird, wie .sich das
Walzgut über der Stelle befindet, an der die Steuerschalter angebracht sind. Man
kann die als sogenannte Anstoßschalter bekannten Steuerschalter verwenden oder auch
lichtelektrische Zellen, die in bekannter Weise durch das Walzgut gesteuert werden.
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Für den selbsttätigen Betrieb des Walzwerkes, mithin zum selbsttätigen
Schalten der Motoren 45, 46; 63 und 64 in Abhängigkeit von der Stellung des Walzgutes
auf den Tischen I7 und 18 sind folgende Steuereinrichtungen erforderlich. Durch
den Hauptschalter 9i werden in Verbindung mit den beiden Steuerschaltern 57 und
58 auf den Tischen 17 und 18 zwei Relais 97 und 98 geschaltet. Durch diese Relais
werden weiterhin zwei Zeitrelais gesteuert, die für den Walzprozeß von besonders
wichtiger Bedeutung sind, und zwar schaltet das Relais 97 die Zeitrelais 99 und
io7, das Relais 98 die Zeitrelais ioo -und io8; das Zeitrelais 99 überwacht die
Vorwärtsbewegung der auf den Tischen 17 und 18 angeordneten Fördereinrichtungen,
mithin den Vorwärtslauf der Motoren 45 und 46, das Zeitrelais ioo dagegen die Rückwärtsbewegung
der Fördereinrichtungen. Entsprechend dienen die beiden Zeitrelais 107 und io8 zur
Steuerung der Antriebsvorrichtungen für die Auf= und Abwärtsbewegung der Tische
17 und 18 bzw. der zugehörigen Motoren 63 und 64, und zwar überwacht das Relais
107 die Aufwärtsbewegung, das Relais io8 die Abwärtsbewegung des Aufnahmetisches
I8 und mit diesem in noch zu beschreibender Abhängigkeitssteuerung auch die Bewegung
des Aufgabetisches 17. Außer den Zeitrelais 99, ioo, 1o7
und
io8 ist noch ein weiteres Zeitrelais 136 vorgesehen, welches nur nach dem Ausschalten
der Steuereinrichtungen durch den Hauptschalter 9i zur Wirkung kommt.
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Die besondere Ausbildung der Zeitrelais ist beliebig. Im Ausführungsbeispiel
sind elektrische Relais angenommen, die beim Einschalten der Hauptwicklungen 140
ihren Anker entgegen der Federkraft 141 unverzögert anziehen und nach dem Ausschalten
dieser Wicklung den Anker mit einer bestimmten einstellbaren Verzögerungszeit abfallen
lassen. Die Abfallzeit hängt von der Erregung durch dauernd eingeschalteteHilfswicklungen
137, ferner von den einstellbaren Widerständen 138, 139 und von den Einstellschrauben
142 für die Federn 141 ab.
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Die Motoren 63 und 64 sind in üblicher Weise mit mechanischen Bremsen
83 und 84 ausgerüstet, die durch Bremslüfter 87 und 88 in die Lösestellung gebracht
werden. Durch die beiden Bremslüfterschütze iog und i io werden gleichzeitig die
Erregerstromrelais für die Motorschütze i i i und 112 ein- und ausgeschaltet.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung ist folgende: es sei angenommen,
daß sich die beiden Tische 17 und 18 in der durch ausgezogene Linien angegebenen
unteren Lage befinden und daß ein zu walzendes Blech auf dem Aufgabetisch 17 liegt.
Der Steuerschalter 57 ist demnach eingeschaltet. Sobald der Hauptschalter 9i geschlossen
wird, wird über den Steuerschalter 57 das Relais 97 eingeschaltet. Der Stromkreis
verläuft dabei von der Sammelschiene 93 über den Steuerschalter 9i, Leitungen 145,
146, Relais 97, Leitung 148, Steuerschalter 57, Leitungen 150,
i5 i zur Sammelschiene
92,.
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Das Relais 97 schließt mit seinen Kontakten i55 und 159 die
Erregerkreise der beiden Zeitrelais 99 und 107. Die Stromkreise verlaufen dabei
von der Sammelschiene 92 über die Leitung 157, Relaiskontakte 155 bzw. 159,
Arbeitswicklungen der beiden Zeitrelais, Leitung i53 zur Sammelschiene 93. Beide
Zeitrelais ziehen unverzögert ihren Anker an, wodurch das Zeitrelais 107 seine Kontakte
i85 öffnet, während das Zeitrelais 99 die Kontakte 182, öffnet und die Kontakte
161 schließt.
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Durch die Kontakte 16i des Zeitrelais 99 wird das Vorwärtsschütz ioi
der Motoren 45, 46 eingeschaltet. Der Stromkreis verläuft von der Sammelschiene
93 über Leitung 153, Kontakte 161, Leitungen i62, 163, Schütz ioi, Leitung 165,
Kontakte 166 des Zeitrelais ioo, Leitung 157 - zur Sammelschiene 92. Die
Kontakte 166 des Zeitrelais ioo sind geschlossen, da der Steuerschalter 58 auf dem
Aufnahmetisch 18 ausgeschaltet ist. Durch den Motor 45 und die von ihm angetriebene
Fördereinrichtung auf dem Tisch 17 wird das Walzgut zwischen die Arbeitswalzen i
i und von diesen auf den Aufnahmetisch 18 befördert. Sobald das vordere Ende des
Walzgutes bis zu dem Steuerschalter 58 gelangt ist, werden dessen Kontakte geschlossen
und damit, ähnlich wie durch den Steuerschalter 57, das Relais 98 und die entsprechenden
Zeitrelais ioo und io8 eingeschaltet. Die Stromkreise der Zeitrelais verlaufen dabei
von der Sammelschiene 92 über Leitung 157, Erregerwicklungen der beiden Zeitrelais,
Leitung 153 zurück zur Sammelschiene 93. Beide Zeitrelais ziehen unverzögert ihre
Anker an, wodurch die Kontakte 207 des Zeitrelais io8 und die Kontakte 166 des Zeitrelais
ioo geöffnet, die Kontakte 178
des Zeitrelais ioo dagegen geschlossen werden.
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Durch die Kontakte 178 des Zeitrelais ioo wird der Stromkreis für
das Rückwärtsschütz io2 der Motoren 45, 46 vorbereitet. Der Stromkreis verläuft
von der Sammelschiene 92 über Leitung 157, Kontakte 178,
Leitung
179, Schütz io2, Leitung 181, Kontakte 18.2 des Zeitrelais 99, Leitung
153 zurück zur Sammelschiene 93. Das Schütz 102, kann erst eingeschaltet
werden, wenn die Kontakte i82 des Zeitrelais 99 geschlossen sind, d. h. wenn der
Anker dieses Relais abgefallen ist. Dies hängt wiederum von der Stellung des Walzgutes
ab, weil das Zeitrelais 99 eingeschaltet bleibt, solange der Steuerschalter 57 auf
dem Aufgabetisch 17 geschlossen ist. Sobald das Ende des Walzgutes den Steuerschalter
57 verlassen hat, beginnt das Zeitrelais 99 anzufallen, und nach der Zeit, für die
das Zeitrelais eingestellt ist, werden die Kontakte 182 und damit der Erregerstromkreis
des Rückwärtsschützes ioä geschlossen. Das Zeitrelais 99 wird so eingestellt, daß
die Rückwärtsbewegung der Fördereinrichtung auf dem Aufnahmetisch einsetzt, sobald
das Walzgut vollständig durch die Arbeitswalzen hindurchgegangen ist. Die gleiche
Einstellung muß auch für das Zeitrelais ioo gewählt werden, denn von diesem hängt
bei der Rückwärtsbewegung des Walzgutes in der oberen Lage der Tische 17 und 18
der Zeitpunkt ab, zu dem die Fördereinrichtungen wieder auf Vorwärtsbewegung geschaltet
werden, sobald das Walzgut auf den Aufgabetisch 17 zurückgefördert ist.
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In ähnlicher Weise und etwa gleichzeitig mit den Motoren 45 und 46
für die hin und her gehende Bewegung des Walzgutes werden auch die Motoren 63 und
64 für die Auf- und Abwärtsbewegung der beiden Tische 17 und 18 gesteuert. Es wurde
bereits erwähnt, daß durch die Relais 97 und 98 außer den
Zeitrelais
99 und zoo auch die Zeitrelais 107 und io8 geschaltet werden. Die beiden
letztgenannten Relais öffnen beim Einschalten ihre Kontakte 185 bzw. 207,
welche für die Einschaltung der beiden Motorschütze i i i und 112 maßgebend sind.
Im Sinne der Arbeitsrichtung des Walzgutes. gerechnet, wird zuerst durch die Kontakte
185 des Zeitrelais io7 das Bremslüfterschütz iio des Motors 64 eingeschaltet, und
zwar ähnlich wie bei dem Schütz rot der Motoren 45. und 46 um eine bestimmte Zeit,
nachdem das hintere Ende des Walzgutes den Steuerschalter 57 des Tisches 17 verlassen
hat. Der Stromkreis verläuft von der Sammelschiene 93 über Leitung 189, Schütz i
io, Leitung 187, Kontaktschiene 13o der Schaltwalze 82, Leitung 189, Kontakt
185 des Zeitrelais 107, Leitung 157 zurück zur Sammelschiene 92,. Durch das
Bremslüfterschütz i io werden der Bremslüftmagnet 88 und das Schütz 112 des Motors
64 eingeschaltet, wobei der Stromkreis des Schützes 112 ebenso wie derjenige des
Schützes iio-über die Kontaktschiene 130
des Walzenschalters 182 verläuft.
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Sobald der Aufnahmetisch 18 durch den Motor 64 um ein bestimmtes Stück
aufwärts bewegt ist, wird durch die Kontaktschiene 132 des mit dem Motor 64 gekuppelten
Walzenschalters 82 das Bremslüfterschütz iog des Motors 63 eingeschaltet. Der Stromkreis
verläuft von der Sammelschiene g2 über Leitungen 157, 197, Kontaktschiene 132 des
Walzenschalters 82, Kontaktschiene i ig des Walzenschalters 81, Leitung igg, Schütz
iog, Leitung ig2 zurück zur Sammelschiere 93. Durch das Schütz iog wird in -gleicher
Weise wie beim Motor 64 die Bremse 83 gelöst und das Motorschütz i i i eingeschaltet,
so daß gleichzeitig mit dem Aufnahmetisch 18 auch der Aufgabetisch 17 in die obere,
in der Zeichnung punktiert angedeuteteLage bewegt wird. Beide Motoren 63 und 64
werden selbsttätig ausgeschaltet, sobald die ihnen zugeordneten Tische 17 und 18
die obere Grenzlage erreicht haben, denn in den Steuerstromkreisen der beiden Bremslüfterschütze
iog und i io liegen die Kontaktschienen i ig bzw. 13o der mit den Motoren gekuppelten
Walzenschalter 81 bzw. 82. Die beiden Walzenschalter bewegen sich mit den Motoren
63 und 64 im Sinne der in der Zeichnung angegebenen Pfeile. Die Kontakte der Walzenschalter
stehen in der oberen Lage der 'beiden Tische über den im Schaltungsschema der Walzenschalter
angegebenen Linien A und B.
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Während-der Aufwärtsbewegung der beiden Tische 17 und 18 werden in
der bereits beschriebenen Weise die Motoren 45 und 46 auf Rückwärtsgang umgeschaltet.
Die beiden Bewegungen, d. h. die Aufwärtsbewegung der Tische und die Hin- bzw. Rückbewegung
des Walzgutes, sind durch entsprechende Einstellung der zugehörigen Zeitrelais so
aufeinander abgestimmt, daß die Zeit für die Rückbeförderung des Walzgutes auf den
Aufgabetisch 17 möglichst klein wird. Wenn der Aufnahmetisch 18 seine obere Grenzlage
erreicht hat, befindet sich das Walzgut auf seinem Rückweg bereits zum Teil über
der oberen Arbeitswalze 12.
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Im weiteren Verlauf der Rückwärtsbewegung werden auf dem ' Aufgabetisch
17, welcher sich ebenso wie der Tisch i8 in seiner oberen Grenzlage befindet, der
Steuerschalter 57 und damit der Stromkreis des Relais 97 und derjenige der beiden
Zeitrelais 99 und 107 geschlossen. Um eine bestimmte Zeit später werden, wenn das
Walzgut den Aufnahmetisch 18 verläßt, der Steuerschalter 58 und mit ihm die Stromkreise
des Relais 98 und der von diesem abhängigen Zeitrelais ioo und io8 geöffnet. Durch
das Zeitrelais 99 bzw. durch die nach dessen Einschaltung geschlossenen Kontakte
161 wird der Stromkreis des Vorwärtsschützes ioi der beiden Motoren 45 und 46 vorbereitet.
Der Einschaltzeitpunkt der Motoren hängt von dem Zeii'trelais ioo ab. Die Motoren
werden auf Rückwärtslauf umgeschaltet um eine bestimmte Zeit, nachdem das hintere
Ende des Walzgutes auf seinem Wege von dem Aufnahmetisch 18 auf den Aufgabetisch
17 den Steuerschalter 58 verlassen hat.
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Da das Zeitrelais io8 eine bestimmte Zeit, nachdem das Walzgut den
Aufnahmetisch 18 verlassen hat, seine Kontakte 2o7 schließt, wird das Bremslüfterschütz
iio des Motors 64 eingeschaltet, und zwar über die Kontaktschiene 13i des Walzenschalters
82. Kurze Zeit später wird über die Kontaktschiene 133 des gleichen Walzenschalters
und die Kontaktschiene i2o des Walzenschalters 81 auch das Bremslüfterschütz iog
des Motors 63 eingeschaltet. Die beiden Tische 17 und 18 werden demnach wieder in
ihre untere Lage zurückbewegt und in der unteren Grenzlage selbsttätig angehälten,
weil durch die Kontaktschienen i2o und 131 der beiden Walzenschalter 81 und 82 der
Stromkreis der beiden Motorschütze i i i und 112 unterbrochen wird.
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Ein Zyklus des Walzvorganges ist damit vollständig beendet. Wenn der
Hauptschalter gi eingeschaltet bleibt, beginnen die beschriebenen Bewegungsvorgänge
sich von neuem abzuwickeln; das Walzgut wird wieder zwischen die Arbeitswalzen i
i und 12, von diesen auf den Aufnahmetisch 18 zurück auf den Aufgabetisch 17 usw.
hin und her bewegt. Das den Arbeitswalzen zugekehrte
Ende des Walzgutes
befindet sich dabei, wenn die Zeitrelais richtig eingestellt sind, stets in etwa
gleicher Entfernung von den Arbeitswalzen, beschreibt also etwa um die Walzen einen
Kreis.
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Wenn beabsichtigt ist, während des Walzvorganges die Abmessungen des
Walzgutes zu kontrollieren, so wird der Hauptsteuerschalter gi ausgeschaltet. Die
Stromkreise der in diesem Augenblick eingeschalteten Motoren werden jedoch nur dann
unterbrochen, «renn sich der Aufgabetisch 17 in seiner unteren Arbeitslage befindet.
Der mit dem Motor 63 gekuppelte Walzenschalter 81 ist zu dem Zweck mit einer besonderen
Kontaktschiene 121 versehen, durch die während der Abwärtsbewegung des Aufgabetisches
17 die Kontakte des Hauptsteuerschalters gi überbrückt sind. - Der Stromkreis des
Relais 97 wird demnach, auch wenn vorher der Steuerschalter gi geöffnet würde, erst
unterbrochen, wenn die der Kontaktschiene 121 zugeordneten Kontaktfinger die in
der Zeichnung dargestellte Lage erreicht haben, wenn also der Hebetisch 17 in seine
untere Grenzlage gelangt ist.
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Zur weiterenVervollkommnung derSteuereinrichtung dient noch das Zeitrelais
136. Es hat sich gezeigt, daß die Fördereinrichtungen auf den Hebetischen die Tendenz
haben, nach dem Ausschalten des Steuerschalters gi das Walzgut unerwünscht weit
von den Arbeitswalzen i i und 12 fortzubewegen. Um dies zu verhindern, müssen die
Motoren 45 und 46 für eine kurze Zeit ausgeschaltet oder gegebenenfalls sogar umgeschaltet
werden, um das Walzgut in die für die Beobachtung richtige Lage zu bringen. Das
Zeitrelais 136 wird durch die Kontakte 178 des Relais ioo eingeschaltet. Der Stromkreis
verläuft von der Sammelschiene 93 über Leitung 153, Arbeitswicklung des Zeitrelais
136, Leitung 179, Kontakte 178 des Zeitrelais ioo, Leitung 157 zurück zur Sammelschiene
92. Das Zeitrelais 136 überbrückt mit seinen Kontakten 212 die Kontakte 16i des
Zeitrelais 99.
Wenn das Zeitrelais ioo ausgeschaltet und das Relais 99 nicht
erregt ist, unterbricht das Zeitrelais 136 den Stromkreis der Motoren 45 und 46
oder schaltet diese auf entgegengesetzte Drehrichtung um, und zwar abhängig von
der Zeit, auf die das Relais 136 eingestellt ist. Während des normalen Betriebes
kommt das Relais 136 nicht zur Wirkung, weil die von ihm überbrückten Kontakte 161
des Zeitrelais 99 bereits geschlossen sind.
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In den Steuerkreisen der Motorschütze der Motoren 45, 46, 63 und 64
sind noch handbedienbare Schalter 2r4, 215, Zig und 22o angeordnet, damit die Motoren
auch unabhängig vom Ablauf der selbsttätig zu bedienenden Steuereinrichtung eingeschaltet
werden können.