DE620203C - Schalldaempfer fuer Kraftfahrraeder - Google Patents

Description

Bei den bisher gebräuchlichen Schalldämpfern werden die Abgase meist so ins Freie abgeleitet, daß sie sich an Vorsprüngen oder sonstigen Widerständen brechen müssen, um entspannt zu werden. .Dadurch bleiben Reste verbrannter Gase im Zylinder zurück, auch wird der Kolben mit der Abführung der Gase belastet. Die volle Kraft des Motors kann also nicht zur Wirkung kommen. Dies ist ganz besonders dann der Fall, wenn die Abgase noch ein Rohrsystem, wie bei einer bekannten Bauart, in Umdrehung versetzen müssen. Hierbei wird zwar eine Schalldämpfung erreicht, doch die volle Kraft des '5 Motors kommt nicht zur Wirkung, ganz abgesehen von der Frage, ob sich ein derartiger Schalldämpfer überhaupt für ein Kraftfahrrad verwenden läßt. Das letztere gilt auch für eine andere Ausführung, bei der die Ableitung der verbrannten Gase durch einen Propeller erfolgt.

Alle vorstehend angeführten Nachteile der bisher gebräuchlichen Schalldämpfer werden durch die nachstehend beschriebene Erfindung nach Möglichkeit vermieden. Die verbrannten Gase nehmen auf dem Wege bis ins Freie einen immer größer werdenden Raum ein, sie werden allmählich entspannt und zuletzt durch die Rohre ins Freie geleitet. Der KoI-ben des Motors wird also entlastet, und. die Leistung des Motors wird fast vollständig ausgenutzt.

In der beiliegenden Zeichnung, die das Hinterrad eines Motorrades darstellt, ist der Aufbau des Schalldämpfers dargestellt.

Das vom Motor kommende Auspuffrohr α ist durch Überwurfmutter mit der hohlen Achse b verbunden. Diese hat genügend innere Weite und hat in der Mitte, also innerhalb der Nabe, Aussparungen (Schlitze) c, auf dem Umfang der Achse etwa vier oder fünf. Der Hohlraum d der Nabe des Hinterrades ist entsprechend groß, um die Gase aufnehmen zu können. Auf dieser Nabe sind nun strahlenförmig eine Anzahl Rohre e zur Aufnahme und Verteilung der Gase ange-

bracht (in der Zeichnung vier). Möglichst weit am äußeren Ende haben diese Rohre auf zwei Seiten wieder Aussparungen f, durch welche die verbrannten Gase in Freie gelangen.

Die Wirkungsweise ist nun folgende: Die verbrannten Gase gelangen durch das Auspuffrohr α in die hohle Achse b, vorteilhaft von beiden Seiten, treten durch die Aussparungen c in den Hohlraum d der Nabe und verteilen sich von hier auf die Rohre e. Da die Aussparungen c fast reichlich doppelt so groß sind wie die Zuleitung, können die Abgase ungehindert in den Hohlraum der Nabe gelangen. Die Gase erreichen damit einen größeren Raum. Dieser wird noch größer, wenn sich die Gase auf die Rohre e verteilen. (Sechs Rohre entsprechen etwa einer sechsfachen Gaseintrittsöffnung.)

Aus den Rohren e gelangen die Gase ungehindert durch die in den Rohren befindlichen Aussparungen f ins Freie. Der Schall wird also schon an und für sich entsprechend der Rohranzahl unterteilt und ist entsprechend gedämpft. Ist aber das Motorrad in Fahrt, streicht durch die in der Fahrtrichtung-liegenden Aussparungen f der Rohre e ein starker Luftstrom, welcher die Abgase mit großer Gewalt aus den Rohren herausreißt. "¹^

Ferner werden die Gase durch die Zentrifugalkraft, welche bei sich drehendem Rad entsteht, an das äußere Ende der Rohre geschleudert. Die Lufteintrittsöffnungen sind etwas kleiner wie die Luft- und Gasaustrittsöffnungen, außerdem sorgt ein kleines Leitblech für die Luftführung.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schalldämpfer für Kraftfahrräder, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase zunächst in das Innere (d) der Radnabe und von hier aus in eine Anzahl strahlenförmig auf der Nabe angeordneter Rohre (e) ge- 9" leitet werden, aus denen sie durch Aussparungen (/) ins Freie entweichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen