DE652986C - Schalldaempfer - Google Patents

Description

Der Erfindungsgegenstand gehört zur Klasse der Schalldämpfer, insbesondere für Feuerwaffen, aber auch für Explosionskraftmaschinen und verwandte Zwecke, die mit einer auch zur Teilentspannung der austretenden Gase dienenden Sammelkammer versehen sind, die ihrerseits mit der freien Atmosphäre durch enge Schlitze, Bohrungen oder Kanäle in Verbindung steht.

Bei den bekannten Schalldämpfern dieser Art hat man auch schon vorgeschlagen, die Schlitze mit leitschaufelartigen Abdeckungen zu versehen, an deren innere Leitflächen die aus den Schlitzen ausströmenden Gasstrahlen sich anlegen. Die bekannten Schalldämpfer dieser Art verursachen einen hohen Drosselwiderstand, durch den der Gegendruck vom Schalldämpfer erhöht wird und damit bei Anwendung des Schalldämpfers für Feuerwaffen auch der Rückdruck des Feuerwaffenlaufs, während bei Anwendung eines solchen Dämpfers auf Explosionskraftmaschinen eine Verminderung der Leistung durch den erhöhten Gegendruck eintritt.

Das Wesen der Erfindung liegt nun darin, daß die Spaltmündungen auf der Außenseite der aus ihnen mit großer Geschwindigkeit austretenden Gasstrahlen unsymmetrisch mit vorspringenden, in der gewünschtem. Ablenkungsvorrichtung gekrümmten Lippen versehen sind, an welche die Gasstrahlen sich anlegen.

Oberhalb dieser Spaltlippen oder Leitflächen, an deren Außenseite die Gasstrahlen sich anfegen, tritt als Folge der großen Strömungsgeschwindigkeit der Gasstrahlen ein hoher, durch Saugwirkung erzeugter Unterdruck auf, durch den die Außenluft in Richtung der abströmenden Gasstrahlen wirksam mitgerissen wird. Dabei geben die Gasstrahlen die ihnen. innewohnende Energie, und zwar Strömungsenergie und Wärmeenergie, in der Abströmrichtung ab, so daß neben der schalldämpfenden Wirkung eine starke Verminderung des Gegendrucks oder Rückdrucks, der sonst auftritt, erreicht wird.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt in senkrechtem Schnitt einen Schalldämpfer für eine Schußwaffe, .

Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt hierzu.

Fig. 3 zeigt im Längsschnitt,

Fig. 4 im Grundriß einen Schalldämpfer für Verbrennungskraftmaschinen.

Nach Fig. 1 und 2 sind im geringen Abstand von der Mündung 2 des Laufes einer Schußwaffe in diesem über dem Umfang verteilte Öffnungen 3 vorgesehen, durch die die

052986

Verbrennungsgase in eine Entspannungskammer 4 entweichen, welche durch eine über den Lauf geschobene Hülse 5 gebildet wird. Die: Befestigung dieser Hülse auf dem Lauf kanjS in beliebiger Weise, z.B. durch Aufschweiße^·!" erfolgen. Die Hülse 5 weist eine Reihe schnaär·' ler Schlitze 6 auf, die z.B. schräg nach rückwärts geneigt sind. An die Austrittsmündung dieser Schlitze 6 schließen sich einseitig zu der Laufachse geneigte bzw. entsprechend gewölbte Flächen 8 an, durch welche eine Ablenkung der in Neigungsrichtung der Schlitze 6 austretenden Gasstrahlen7 längs der Flächen 8 erfolgt im Sinne der Pfeile F.

Infolge der großen Strömungsgeschwindigkeit der austretenden und abgelenkten Gasstrahlen oberhalb der Flächen 8 wird ein großer Saugunterdruck geschaffen, durch den die umgebende Luft in Richtung der Pfeile F angesaugt und mitgerissen wird. Die in der Pfeilrichtung F entweichenden Gase und die von ihnen in dieser Richtung mitgerissene Außenluft wirken dem Rückstoß der Schußwaffe entgegen und verhindern gleichzeitig die Entstehung einer Stoßwelle, durch welche sonst der Knall der Schußwaffe verursacht wird.

Bei der Ausführungsform eines Schalldämpfers für Verbrennungskraftmotoren nach den Fig. 3 und 4 gelangen die vom Motor kommenden. Verbrennungsgase durch einen Rohrstutzen 9 in eine ringförmige Kammer io, welche durch schmale Schlitze 11, die ungefähr senkrecht zur Achse der Ringkammer verlaufen, mit der Atmosphäre in Verbindung stehen. Einseitig an die Schlitzen schließen sich nun wieder getrennte und zur 'Längsachse der Sammelkammer geneigte Flächen 12 an, durch welche die Gasstrahlen in Richtung des dort eingezeichneten Pfeiles nach außen abgelenkt und gleichzeitig in der. gleichen Richtung infolge der über diese Flächen durch die Strömungsgeschwindigkeit erzeugten Saugdrücke die Außenluft mitgerissen wird. Die Ringkammer 10 kann durch einzelne Ringe 13 gebildet werden mit geringem Abstand untereinander, durch welche die engen Schlitze 11 gebildet werden. ,DiCSe₁ Ringe 13 werden auf die Achse 14 "%B. mittels entsprechender Naben aufgesetzt und am Ende durch eine auf den Gewindeteil d£r Achse 14 aufschraubbare Mutter 15 festgelegt. Die entsprechende genaue Bemessung der Schlitze n kann dabei zweckmäßig durch Distanzringe oder Scheiben 16 zwischen den Stirnflächen der Naben der Ringe 13 herbeigeführt werden. Das in der Strömungsrichtung liegende Ende der Sammelkammer kann, wie aus Fig. 3 hervorgeht, ein die wirbelfreie Abströmung der austretenden Gase und der angesaugten Luft ermöglichendes Wellungsprofil erhalten.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Schalldämpfer mit einer auch zur Teilentspannung der austretenden Gase dienenden Sammelkammer, die mit der freien Atmosphäre durch enge Schlitze (Bohrungen oder Kanäle). in Verbindung steht, aus welchen die Gase mit großer Geschwindigkeit austreten, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltmündungen auf der Außenseite der aus ihnen mit großer Geschwindigkeit austretenden Gasstrahlen unsymmetrisch mit vorspringenden, in der gewünschten Ablenkungsvorrichtung gekrümmten Lippen versehen sind, an welche sich die Gasstrahlen beim Ausströmen anlegen.
2. 2. Schalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer aus einer Reihe von im Abstand übereinander befestigten Ringen besteht, zwischen welchen-die engen Durchtrittsschlitze oder Spalten für die austretenden Gase gebildet sind, welche Ringe z. B. auf einer zentralen Achse etwa mittels Naben und unter Verwendung von ihren Abstand und damit ihre Schlitzweite bestimmenden Distanzstücken befestigt sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen