DE618612C - Verfahren zur grundemailfreien Emaillierung von Eisen, Stahl u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur grundemailfreien Emaillierung von Eisen, Stahl u. dgl.Info
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23D—ENAMELLING OF, OR APPLYING A VITREOUS LAYER TO, METALS
- C23D3/00—Chemical treatment of the metal surfaces prior to coating
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
12. SEPTEMBER 1935
12. SEPTEMBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 48 c GRUPPE K132120VII48C
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. November 19.33 ab
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zu grundemailfreier Emaillierung
von Eisen, Stahl, Gußeisen u. dgl.
Glatte Glasuren, die keine Haftoxyde enthalten, unmittelbar auf Eisenbleche u. dgl.
aufzuschmelzen ist nicht möglich, da die Glasuren stets Blasen bilden und abblättern. Zur
Erzielung festhaftender Emaillierungen ging man daher bisher so vor, daß man die zu
emaillierenden Bleche zunächst vom anhaftenden Rost durch Abbeizen befreite, sie dann
mit einer sogenannten Grundglasur überzog und erst auf diese Grundglasur die Emailschicht
aufbrachte.
Es wurde nun gefunden, daß eine besonders innige Haftung von Email auf Eisen,
Stahl, Gußeisen u. dgl. ohne vorherige Entrostung und Grundemaillierung dadurch erzielt
werden kann, daß man eine Zwischenhaut
ao spinellartiger Zusammensetzung, die beliebig dünn sein kann, auf der zu emaillierenden
Eisenoberfläche erzeugt.
Spinelle sind bekanntlich im Glühzustand sich bildende Verbindungen zwischen Monoxyden
und Sesquioxyden. Diese beiden Spinellkomponenten vermag auch Eisen selbst zu
liefern. Es wurde jedoch weiter gefunden, daß besondere Haltfestigkeit nur dann erzielt
wird, wenn das Eisen der zu emaillierenden Eisenfläche von der Sesquioxydseite her an
der Hautbildung unbeteiligt bleibt; die Eisenfläche muß vielmehr während des Glühprozesses
vor Oxydation zu Eisenoxyd geschützt bleiben. Solche Oxydation bewirkt nämlich
eine Lockerung der Eisenunterlage, ein Prozeß, der nicht mehr rückgängig zu machen ist,
und dessen weitere Folge zu Abhebung, zu Rißbildung und Abblätterung und zu ähnlichen
technischen Schäden führt.
Eisenoxyd aber, das sich außerhalb des Glühprozesses .an den zu emaillierenden Eisenflachen
gebildet hat, also den Eisenflächen anhaftender Rost, ist dem Verfahren der Erfindung
nicht nur nicht schädlich, sondern '. kann demselben geradezu dienstbar und nutzbar
gemacht werden, indem dem Rost als vorzüglichem Spinellbildner im Glühprozeß die
Rolle einer der Spinellkomponenten zufallen kann.
. Erfindungsgemäß wenden daher die zu emaillierenden Flächen vor ihrer Emaillierung
einer solchen Vorbehandlung unterworfen, daß sich auf ihnen unter möglichster Vermeidung
gleichzeitiger Eisenoxydbildung seitens der Eisenunterlage eine Haut von der bezeichneten
Beschaffenheit auszubilden vermag. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß auf den zu emaillierenden Eisenoberflächen
vor dem Auftragen des Emails eine Schicht erzeugt wird, die außer einem
Flußmittel die zu einer Spinellbildung notwendigen Metallmonoxyde und Metallsesquioxyde
oder Metallverbindungen enthält,, die die zu einer Spinellbildung notwendigen Metallmonoxyde
und Metallsesquioxyde zu bilden vermögen, worauf diese Schicht einer Glühung in gegenüber Luft sauerstoffarmer Atmosphäre
unterzogen wird. Unter solchen Bedingungen vollzieht sich die Hautbildung unter gleichzeitiger
Erzielung des angestrebten Flächenschutzes. Soll letzterer noch verstärkt werden,
was sich unter Umständen empfiehlt, so können noch weitere Schutzmaßnahmen hinzutreten:
Man beschränkt die Glühdauer gerade nur auf die, wie gefunden wurde, ganz kurze Spanne Zeit, die zur Bildung der Spinellschicht
erforderlich ist, es hat sich hierzu bei technischer Arbeitsweise eine Glühdauer von
wenigen Minuten als ausreichend erwiesen. Man regelt die Glühtemperatur derart, daß sie
zwischen etwa 750° C und etwa 800er C gelegen
ist.
Was die Glühatmosphäre selbst betrifft, so hat sich im technischen Betrieb, im Wege der
Zumischung von Generatorgas o. dgl., die - Herabdrückung des Sauerstoffgehaltes auf
unterhalb etwa ein Drittel des Normalgehaltes als günstig, erwiesen. Enthalten die zu emaillierenden
Eisenbleche z. B. von ihrer Herstellung her reduzierende, also Sauerstoff verbrauchende
Stoffe, wie Kohlenstoff, Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe «usw., in hinreichendem
Ausmaße, so kann sich; unter Umständen der erforderliche Mindergehalt an Sauerstoff
automatisch einstellen, so daß sich dann der Glühprozeß auf Glühung unter Luftabschluß
beschränken kann.
Die Metallverbindungen, durch deren Glühung
die spinellartige Umsetzung erreicht werden soll, werden auf die zu emaillierenden
Eisenfiächen, vor Einsetzung in den Glühofen, aufgebracht, sei es durch Eintauchen der betreffenden
Flächen in die diese Metallverbindungen enthaltende Flüssigkeit, sei es durch
Aufspritzung o. dgl. Um ein lückenloses Anschmelzen der Spinellhaut an die Unterlage zu
gewährleisten, werden der Netzflüssigkeit noch Flußmittel, z. B. Borsäure oder Flußspat,
zugesetzt. Geeignete Netzstoffe sind natürlich 50, nicht nur solche, die unmittelbar als Spinellkomponenten
wirken, sondern ebensowohl auch Verbindungen, aus denen sich letztere
bei der Glühtemperatur zu bilden vermögen.
Auch kann, wie dies z. B. bei Flußspat der Fall ist, solch, letztere Funktion mit der eines
Flußmittels vereinigt sein. Völlig unwirksam aber und mit dem Gegenstand vorliegender
Erfindung nicht nur unvereinbar,, sondern ihren Zweck vereitelnd wäre natürlich eine
Vorbehandlung der zu emaillierenden Eisenfläehen selbst mit nach denn Gegenstand der
Erfindung geeigneten Metallverbindungen, aber ohne Glühung bzw. unter Glühung in gewöhnlicher
Atmosphäre.
Die Tatsache, daß, wie bereits hervorgehoben, der auf den Eisenfiächen befindliche Rost
dem Verfahren dienstbar gemacht werden kann, bedeutet einen ganz außerordentlichen
technischen Vorzug des Verfahrens, denn dank dem Umstände, daß beliebig rosttragende
Eisennachen diesem Verfahren nicht nur ohne
Schädigung, sondern mit Vorteil zugeführt werden können, ist erstmalig die bisher nicht
für verwirklichbar gehaltene Möglichkeit gegeben, den Rost vor der Emaillierung nicht
entfernen zu müssen, also in der Emailfabrikation, z. B. den gesamten für unerläßlich gehaltenen
Beizprozeß mit allen seinen lästigen, kostspieligen, die Ware und den Bearbeiter
schädigenden Nebenvorgängen zu vermeiden. Die Erfindung bedeutet in dieser Richtung
eine kaumtziL überschätzende Vereinfachung,
Verbesserung und Verbilligung der gesamten Emaill-ierungstechnik.
Im einzelnen ist das Verfahren mannigfächer besonderer Ausführungsweisen fähig.
Beispielsweise werden ungeheizte Eisenwaren unbeschadet des anhaftenden Rostes mit einer
Flüssigkeit durchgenetzt, die auf 100 Teile Wasser 5 Teile Fe2Og, 4 Teile NiO, 20 Teile
CaF2, 45 Teile Borsäure und 10 Teile Ton
oder die auf 100 Teile Wasser 10 Teile Fe2O3
oder 6 Teile MnO, ferner 20 Teile CaF2, 30 Teile Borsäure und 7 Teile Ton enthält und
nach gelinder Trocknung 7 Minuten lang in einemOfen bei 785 bis 7950 geglüht, in dessen
Atmosphäre der Sauerstoffgehalt durch Zumischung von Generator- oder sonstigen Abgasen
auf ein Viertel bis ein Fünftel des Normalgehaltes herabgedrückt ist, worauf die mit
einer hauchdünnen Haut überzogenen Flächen in einem einmaligen Arbeitsgang emailliert
werden.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur grundemailfreien Emaillierung von Eisen, Stahl und Gußeisen, dadurch' gekennzeichnet, daß vor dem Auftragen des Emails eine solche no Schicht erzeugt wird, die neben einem Flußmittel die zu einer Spinellbildung notwendigen Metallmonoxyde und Metallsesquioxyde oder Metallverbindungen enthält, die die zu einer Spinellbildung notwendigen Metallmonoxyde und Metallsesquioxyde zu bilden vermögen, und die dann einer Glühung in gegenüber Luft sauerstoffarmer Atmosphäre unterworfen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß bei Verwendung vonreduzierende Stoffe enthaltendem Eisen der Glühprozeß unter Luftabschluß erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Glühprozesses in dem Bereiche zwischen etwa 7500 und. etwa 8oo° gehalten wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußmittel Borsäure und/oder Flußspat verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühprozeß in Gegenwart des Eisenrostes, der als Spinellkomponente dient, durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühprozeß an ungebeizten Eisenflächen durchgeführt wird.
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