DE6184C - Neuerung bei Herstellung von Patronen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 72.

GEBR. DERTELLE in CHARLEVILLE (Ardennes). Neuerung bei Herstellung von Patronen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1879 ab.

Diese Neuerung besteht in der regelmäfsigen Vertheilung runder Projectile jeder Gröfse und deren Vereinigung durch ein Bindemittel in Patronen. Die wesentliche Bedingung ist die Wahl der Projectile in solcher Gröfse, dafs dieselben sich beim Eindringen in den Lauf bei glatten Flinten etwas abflachen und bei gezogenen Läufen in die Züge eindrücken.

Die Züge müssen in diesem Falle parallel der Axe des Laufes liegen und eine Form besitzen, welche dem Durchmesser der Projectile entspricht; die Anordnung der letzteren für Waffen mit vier Zügen ist in der Zeichnung dargestellt.

Die mechanische Verbindung der Schrotkörner geschieht mittelst der Schmiere, deren Zusammensetzung auf 500 g folgende ist:

Talg 250 g, Ochsenpfotenfett 83,33 g, Harz 83)33 g, gelber Wachs 83,33 g: zusammen 499,99 g·

Alle diese Substanzen zusammengeschmolzen, geben eine wachsfarbige Mischung, durch deren Anwendung folgende Vortheile erzielt werden.

a) Die Verbindung der in der Patrone enthaltenen Projectile ist derart, dafs beim Schufs die Zerstreuung derselben beschränkt wird, was bei den gewöhnlichen Patronen in einer gewissen Entfernung unvermeidlich ist. ■

b) Die Vermeidung des Austrittes von Gasen aus der Mündung des Gewehrs, ehe die Projectile vollständig heraus sind, so dafs sich ein weittragender genauer Schufs mit regelmäfsiger Vertheilung der Projectile ergiebt.

i. Vertheilung der Schrotkörner. Man verwende nur Schrotkörner von demselben Kaliber, welche, vollständig regelmäfsig und ohne Gufsringe sind. Auf den Pfropfen, welcher das Pulver bedeckt, lege man zwei in derselben Ebene; auf diese beiden ersten Körner lege man wiederum zwei, aber in umgekehrter Richtung, so dafs sie mit den beiden ersteren ein Kreuz bilden, und so fort jede Lage von zwei Schrotkörnern immer quer über die vorherige Lage, bis die Zahl acht oder zwölf erreicht ist. Alsdann läfst man die Mischung, welche kochen mufs, auf die Schrotkörner in der Patrone fliefsen, so dafs sie vollständig bedeckt werden. Oder man giefst auf den das Pulver bedeckenden Pfropfen die siedende Mischung, setze die nothwendige Bleiladung darauf, welche von der Schmiere benetzt wird, und schliefst das Ganze mit einem Pfropfen.

Man kann auch bei der Patrone den Pfropfen ganz fortlassen, wenn der Durchmesser der beiden nebeneinanderliegenden Schrotkörner etwas gröfser als der innere Durchmesser des Kalibers des Laufes ist, so dafs beim Austritt durch den Lauf ein Zusammendrücken des Bleies erfolgen mufs, was die Genauigkeit des Schusses sichert und die Tragweite erhöht.

Fig. ι und 2 zeigt die Vertheilung der Schrotkörner über den Pfropfen A.

2. Patronen mit Kugeln und Schrot. Auf den Pfropfen, welcher das Pulver bedeckt, vertheile man vier oder sechs Schrotkörner in der Weise, wie es oben angegeben, darauf giefse man die siedende Mischung in genügender Menge, um die Schrotkörner zu bedecken und das Anhaften der Kugel, welche man darauf setzt, zu ermöglichen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Das Verfahren, vermittelst der angegebenen Mischung Kugeln, Schrot etc. in einer Patrone für glatte oder gezogene Läufe mechanisch zu verbinden, wie beschrieben und durch Zeichnung dargestellt.

2. Die beschriebene Mischung in ihrer Zusammensetzung, wie beschrieben und für den angeführten Zweck.

. Hierzu I Blatt Zeichnungen.