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Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Festigkeit und Gleichmäßigkeit
von Garn Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen der
Festigkeit und Gleichmäßigkeit von Garn durch Zerreißen von Fadenstücken bestimmter
Länge.
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Nach den heute üblichen Verfahren werden Garne derart geprüft, daß
die Reißherbe (Reißkräfte) fortlaufend notiert und zunächst das Hauptmittel, d.
h. der mittlere Reißwert, gebildet wird. Diese Messungsaxt gestattet aber nur s
h lwer, das Garn bezüglich seines Verhaltens in der Weiterverarbeitung zu bieurteilen.
Bei dieser ist die Gleichmäßigkeit der Reißstürke von größter Wichtigkeit. Ein Garn
mit guter Durchschnittsreißfestigkelt kann einzelne niedrige Reißwerte enthalten,
die bei den folgenden Arbeitsgängen zu Stillständen führen, wähnend ein schwächeres
Garn, bei dem sich aber die Reißwerte nicht weit vom Hauptmittel entfernen, in dieser
Beziehung viel vorteilhafter ist.
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Zur Durchführung der Garnprüfung werden bereits Apparate verwendet,
die selbsttätig Reißwerte und Dehnungswerte auf Papierstreifen registrieren, z.
B. durch Aufdrukken oder hindrücken einer Nadel. Sie zeichnen diese aber nur in
der zeitlichen Reihenfolge, in der sie vorkommen, auf. Diese Art der Aufzeichnung
gestattet es nicht, die Kleinstwerte auf den ersten Blick zu ,erkennen. Um die Untersuchung
ganz durchzuführen, d. h. um die mittlere Reißkraft und mittlere Dehnung zu bestimmen,
muß dann immer noch eine Berechnung angestellt werden. - Es ist also zur Durchführung
der bekannten Prüfverfahren ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich, wobei das
Ergebnis noch durch Rechenfehler in Frage gestellt wird. Ferner konnte bisher die
Nummer des gerissenen Garnes nicht bestimmt werden, während gerade die Kenntnis:
der Nummer des wirklich gerissenen Garnes von besonderer Wichtigkeit ist.
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Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich nun dadurch aus, da.ß
die Reißwerte verschiedener Größe ihrer Häufigkeit und Größenordnung nach selbsttätig
registriert werden, und zwar unter Benutzung eines je nach der Größe der Reißwerte
(Reißkräftel verschieden bewegten Registrierhebels, der im Augenblick des Fadenbruches
ein dem jeweiligen Reißwert entsprechendes Zählglüed schaltet. Hierfür ist eine
Registriervorrichtung vorgesehen, ferner Einrichtungen, die die einzelnen Reißwerte
und Dehnungen sum-mieren und .anzeigen, wobei bemerkt sei, daß Zählwerke,
wie z. B. zum Summieren -der Fadenlänge, an sich bekannt sind.
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Auf diesem Wege lassen sich sofort die für die weitere Verarbeitung
gefährlichen. kleinsten Reißwerte erkennen und das Garn leicht in dieser Richtung
beurteilen. Zur Bestimmung der mittleren Reißstärke und Dehnung braucht außerdem
keine Rechnung mehr ausgeführt zu werden.. Dies bedeutet eine Zeitersparnis und
die Ausschaltung einer Fehlerquelle.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin eine selba,ttätige Einzieh und Zerreißvorrichtung
vorgesehen,
die so eingerichtet ist, daß Einziehen und Zerreißen
-von zwei verschiedenen Fadenstücken _ gleichzeitig - erfolgt. Durch diese Anordnung
kann die Anzahl der Reißvörgänge in der Zeiteinheit im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen
bedeutend gesteigert werden.
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Es ist zwar .bekannt das zu prüfende Garn auf einen Rahmen in vielen
Windungen aufzuwickeln und darauf nacheinander jede einzelne Windung zur Festigkeitsprüfung
zu zerreißen. Trotzdem kann damit nicht annähernd die Leistung wie mit der Einzmeh-
und Zerreißvorrichtung nach der Erfindung erreicht werden, da während des Aufwickelns
die Zerreißvorrichtung nicht arbeitet. Das gleiche gilt von einer bekannten Vorrichtung,
bei, der die Reißklemme nach jedem Reißvorgang einen neuen Faden einzieht. Diese
Arbeitsweise steht im Gegensatz zu der Erfindung, gemäß der Einziehen und Reißen
von Zwei verschiedenen Fadenstücken gleichzeitig erfolgt.
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Schließlich sieht die Erfindung noch eine Einrichtung vor, die die
zerrissenen Fadenstücke zur Bestimmung der Garnnummer aus dem Gewicht und zu- Bestimmung
,des Feuchtigkeitsgehaltes sam_rnelt. Auf diese Weisse erhält man die Nummer des
wirklich ger.iss:enen Garnes; und es läßt sich somit mit viel größerer Sicherheit
auf die Güte von Garnen schließeä. .
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In den Figuren ist eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Ausführung
des, Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt; @es zeigen . - Fig.
r eine schaubildliche Vorderansicht der Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 Einzelteile,
teilweise im Schnitt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III von Fig. 2, Fig.4
ein von der Vorrichtung nach der Erfindung hergestelltes Diagramm und Fig.5 und
6 weitere zusammenarbeitende Einzelteile in Seitenansicht, zum Teil im Schnitt.'
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In Fig. r bedeutet z eine mit gleichmäßiger Drehgesch-,vindigkeit
angetriebene Welle, 2 einen auf dieser befindlichen, niit Kurvennut versehenen Zylinder,
3 einen von diesem Zylinder hin und her bewegten Schlitten, der an Stangen 4 und
5 geführt wird. Der Schlitten ist durch einen Lenker 6 mit einem um eine Achse 7
schwenkbaren Ein.zieharn. 8 verbunden. Das zu zerreißende Fadenstück, mit 9 angedeutet,
ist zwischen zwei Reißklemmen i i und i,-? - eingespannt, von denen sich die eine,
r r, am Schlitten 3 und die andere; 12, an einem Hebel i o, der mit Reißh ekel bezeichnet
werden .soll, angebracht ist. Letzterer trägt ein aufsteckbares Gewicht r3 - und
ist mit seinem kurzen Hebelende durch. ein Zugglied 14, z. B. ein Stahlband', mit
dem kurzen Hehelarm 16' eines durch ein Gewicht 15 be-. lasteten Hebels
16 verbunden. Dieser soll im folgenden als Registrierhebel bezeichnet werden.
'Dessen kurzer Hehelarm hat die Form eines Exzenters, auf dessen Umfang das Stahlband
14 bei 14' befestigt ist. Er ist so ausgebüdet, daß bei Drehung des Res strierhebels
um gleiche Bogenstrecken die Fadenzugkraft während der Belastung ebenfalls um gleiche
Beträge, d. h. linear, anwächst. Der Regiserierhebel ist in seinem - Oberteil 17
federnd ausgebildet und trägt einen Zapfen 1B. Der Oberteil 17 kann durch eine um
die Stange 4 schwenkbare und von einer Kurvenscheibe r9 gesteuerte Stange 2o gegen
eine Registriexeinrichtung bewegt werden. Diese besteht im wesentlichen aus einer
Registrierwalze 21, die sich aus einzelnen Zahnscheiben 22 zusammensetzt, ferner
aus einer Anzahl von zu jeder Zahnscheihe gehörigen und auf einer Stange 23'` angeordneten
Schaltgliedern 23 und .aus einer mit der Registrierwalze zusammenarbeitenden Diagrammwalze
24.
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Fig.2 und 3 geben Einzelheiten der Regiseriervorriehtung wieder. Die
nur zum Teil am Umfang mit Zähnen versehenen Zahnscheiben 22 sind auf einer Achse
25 unter Zwischenschaltung von Scheiben 26 drehbar gelagert. Die Scheiben 26 sind
durch einen in eine entsprechende Nut der Achse eingreifenden Ansatz 27 mit der
Achse verbunden und verhindern, daß bei Drehung einer Zahnscheibe die benachbarten
Scheiben mitgenommen werden. Eine Feder 28, die die Scheiben zusammenpreßt, sorgt
'dafür, daß diese nur mit gewisser Kraft gedreht werden können. Durch .eine 1#/lutter
29, die sich mittels: Hülset, 3 o und 3 0' gegen die Scheiben abstützt, können diese
mit der Achse 25 fest verhunden werden, indem sie gegen die ebenfalls auf der Achse
25 aufgekeilte Kurbiel gepreß,t werden. Die Registrierwa1ze 2 1 ist in den. Wangen
31 und 32 mittels der Hülsen 30, 30' drehbar gelagert und trägt die Kurbel
33, mit der die Registr3erwalze und durch die Zahnräder 34, 35 auch die Diagrammwalze
24 ,gedreht werdien kann. Diese besteht aus zwei ;eine Gummiwalze 36 zwischen sich
aufnehmenden Scheiben37, die mit Befestigungsteilen, z. B. Zapfen 38, für das an
einem Teil des Umfanges angebrachte Diagrammblatt 39 versehen sind. Der übrige Teil
des Umfaxnges zwischen den Stellen a, b ist vertieft und besitzt einen kleineren
Radius als der für -das Diagramm bestimmte Teil. Die Achse 36' der Gummiwalze ist
in den Wangen verschiebbar gelagert. Sie steht unter der ZVirkung der Federn 40.
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Die Zahnscheiben 22 und die Schaltglieder 23 nehmen vor Inbetriebsetzung
der Vorrichtung
die in Fig. a angegebene Lage ein, so daß der Zahn
jedes Schaltgliedes bei der Stelle c in die erste Zahnlücke der Zahnscheibe eingreift.
Die Betätigung der Registrier vorrichtung - von der dereinfachen Dar -stellung halber
nur wenige Zahnscheiben aiigegeben sind -geschieht in folg enderWeise: Bei der Bewegung
des Schlittens 3 nach rechts wird der Reißhebel i o durch den Zug ,des Fadenstückes
9 mitgenommen. Unter der Wirkung des Zuggliedes. 14 wird damit der Registrier hebel
16, 17 mit sennem Zapfen 18
längs der Registrierwalze 2i bewegt.
Bei Eintreten des Fadenbruches °wird der Registrier-Nebel durch das Einschnappen
einer mit ihm verbundenen Klinke 41, wie später näher beschrieben wird, festgehalten
und darauf von der Stange 2o gegen die Registrierwalze bewegt, so daß der Zapfen
18 ein @entsprechendes Schaltglied 23 so weit verschiebt, bis die zugehörige
Zahnscheibe 22 um einen Zahn im Uhrzeigersinn gedreht wird. Darauf wird die Stange
2o und eine mit ihr verbundene, parallelliegende Stange 42 unter der Wirkung der
Kurvenscheibe i g- iurückgeschwenkt, wobei sich die Stange 42 gegen das Schaltglied
23 legt und dieses in seine Ausgangslage zurückschiebt. Nun kann ein neuer Zerreißversuch
mit entsprechender Registrierungerfolgen, wobei auf diese Weise die einzelnen den
vorkommenden Reißkräften entsprechenden Zahnscheiben jeweils um einen Zahn geschaltet
werden. Die Anzahl der geschalteten Zähne jeder Scheibe ist ein Maß für die Häufigkeit
der Reißkraft. Nachdem die Vorrichtung eine größere Anzahl von Fadenstücken zerrissen
bat, wird die Mutter 29 angezogen, wobei die Zahnscheiben zusammengepreßat werden.
Alsdann wird mit der Kurbe133 die Registrierwalze gedreht und dadurch auch die Diagrammwalze
mitgenommen. Bei dieser Drehung rollen die Neid :en Walzen aufeinander ab, und alle
geschalteten Zähme der Zahnscheiben werden unter der Wirkung der Fedein 4o in das
Diagrammhlatt eingedrückt (s. Fig. 4). Die Anordnung 'ist dabei so getrofen, daß
die Diägrammgrundlnie b mit der in Fig. 2 angegebenen Stelle b zusammenfällt. Alle
nichtgeschalteten Zähne, die sieh vor der Drehung der Kurbel links von der Stelle
c bzw. der Linie III-III befinden, kör neu sich beim Drehen der Kurbel nicht auf
dem Diagrammblatt markieren, da ja die beiden Walzen aufeinander abrollen und die
nichtgeschalteten Zähne erst hinter der Kante b; also in der Vertiefung, auftreffen.
Nadi Fig: 2 'besitzt jede Zahnscheibe 3o Zähne. Wenn nun angenommen wird, daß eine
Seheibe 3o mal geschaltet würde, so würde der erste Zahn von c an die Stelle d verschoben.
Beim Drehen der Kurbel würde dieser Zahn zuerst auf dem Diagramrnblatt bei der Linie
30 (Fig. 4) auftreffen. Die Abszisse ist in Gruppen eingeteilt und gibt die Reißkräfte
in Gramm an. Der Maßstab des Diagramms kann natürlich durch Verschieben oder Aufstecken
von Gewichten, z. B. durch Verschieben der mit dem Registrier- und Reißhebel verbundenen
Gewichte 15 und 13, beliebig geändert werden.
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Die Vorteile dieser Diagrammdarstellung liegen auf der Hand. Das @Vitstandene
Diagramm läßt mit einem Blick die Größe und die Zahl der für die Weiterverarbeitung
gefährlichen Kleinstwerte erkennen. Die Gestalt der durch die Zahneindrücke gebildeten
Fläche ist ein anschaulicher Maßstab- für die Gleiclinäßigkeit des geprüften Garnes.
Je breiter diese Fläche ist und je mehr Spitzen sie aufweist, um so ungleichmäßiger
ist das geprüfte Material..
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Es ist wesentlich, daß das Diagramm nach Fig. 4 durch die Vorrichtung
nach der Erfindung lediglich durch Drehen einer Kurbel 33 hergestellt werden kann,
und daß durch mehrfaches Drehen das Diagramm beliebig oft vervielfältigt werden
kann.
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Da aus dem Diagramm die- mittlere Reißkraft nicht ge.iau abzulesen
ist, ist mit dem Registrierhebel 16 eine Einrichtung verbunden, die die vorkommenden
Reißkräfte summiert und anzeigt. Zu diesem Zweck ist auf der Drehachse des Registrierhebels
ein Schaltrad 43 drehbar angeordnet, in das die mit dem P"egistrierhebel verbundene
Klinke 41 und eine Sperrklinke 44 eingreifen. Bei Beginn 'des Reißvorganges bewegt
sich der Registrierhebel nach rechts, und im Augenblick des Fadenbruches schnappt
die Klinke 41 in das durch die Sperrklinke 44 festgehaltene Schaltrad 43 ein und
verhindert damit das Zurückpendeln des Registrierhebels. Am Ende der Schlittenbewegung
nach links. löst der Einzieharrn 8 die Sperrklinke 44 aus:; der Registrier'hebiel
fällt in seine Ausgangslage zurück und dreht dabei das Schaltrad 43 entgegen dem
Uhrzeigersinn um einen der Größe der Reißkraft entsprechenden Winkel. Die Bewegung
des; Rades 43 wird durch bekannte, in Fig. i mit 45, 46, 47, 48 zeidmete Übertragungsmittel
auf einen Zeiger 49 übertragen, der die Summe der- Reißwerte anzeigt. Werden von
der Vorrichtung z. B. zehn oder hundert Fadenstücke zerrissen, so gibt der Zeiger
49 in an sich b:ekannter Weise den Mittelwert der gernessenen Reißkräfte .an. Mit
dem Registrierhebel ist weiterhin ein Zeiger 5o verbunden, der in an sich bekannter
Weise die einzelnen Reißkräfte anzeigt.
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Das Einziehen des von einer Spule 51 kominenden Fadens 51' erfolgt
durch den Einzieharm
8 mittels einer Klemme 52. Die Klemme, die
im einzelnen 'sp:äter'-noch beschrieben wird,_ wird durch einen Anschlag
53 in der linken Endlage des Einziehannes geschlossen. In der rechten Endlage wird
sie durch den Anschlag 54 geöffnet. - Fig. i zeigt den Eirizieharm in der linken
Endlage. Der Faden 5i' wird hier durch die I2,emme 52 erfaßt und bei der Rechtsbewegung
des Schlittens in die Halteklemmen 55 und 56 der Zureic'harme 57 und 58 eingezogen.
Beim Anschlagen der Klemme 52 an den Anschlag 5q wird die Klemme geöffnet, und der
Einzieham wird darauf zum Nachgreifen in seine linke Endlage zurückbewegt.
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Kurz 'bevor der Schlitten seine linke Endlage erreicht, werden die
weiter unten erläuterten Reißklemmen i i und 12 mittels der Kurvenscheiben 59 und'
6o geöffnet, die Fadenstiicke durch rotierende, von der Welle i angetriebene Bürsten.
6 i, 62 aus den Kl:emmen gestreift und zu Abstreifvorrichtungen 63, 64 -befördert,
die die Fäden in Behälter 65 (nur einmal dargestellt) fallen lassen.
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Sobald die zerrissenen Fadenstücke aus den Reißklemmen entfernt sind,
wird das neue schoneingezogene Fadenstück durch eine durch die Kurven 66; 67 bewirkte
Schwenkung der Zureicharme 57 und 58 in die offenen Reißklemmen eingelegt, die sich
kurz darauf schließen.
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Wesentlich ist es, daß gleichzeitig mit dem Einziehen des Fadens in
die Zumeicharme 57 und 58 das Zerreißen des bereits in den Reißklemmen i i und 12
eingespannten Faden-' Stückes 9 erfolgt.
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Diese besondere Anordnung sowie der Umstand, daß der Apparat gleichmäßig
kontinuierlich angetrieben wird lind infolgedessen eine verhältnismäßig große
Geschwindigkeit der Reißklemmen i i und 12 gestattet, die nicht durch die üblichen
Dämpfen gsmttel wie bei anderen Apparaten gehindert wird, kann die Zahl der Reißversuche
in der Zeiteinheit praktisch viel größer angenommen werden als bisher.
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Die mit 6 1 bös 65 angedmtete Sammelvorrichtung für die zerrissenen
Fadenstücke ist vorgesehen, um durch Wiegen dieser Stücke die Garnnummer zu bestimmen.
Hierdurch wird eine wertvolle Kontrolle der Garnnummer .ermöglicht. Weiterhin kann
der Wasisergehalt der gerissenen Fäden bestimmt werden, der bekanntlich die Reißfestigkeit
des Fadens erheblich beeinfiußt.
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Um den Faden nach: dem Einziehen abzuschneiden, ist auf der Welle
i eine Kuxven--scheilSe 68' vorgesehen, die .eine zu diesem Zweck bekannte Schere
68 betä,ti,gt: Aus Fig.5 ist der Aufbau und das Zusammenarbeiten der Klemmen ersichtlich.
Die Klemme 52 besteht aus zwei Klemmenteilen 87 und 88, die auf einem an dem HebieT
8 - sitzenden Bolzen 86 drehbar angeordnet und durch die Feder 9o zusammengehalten
sind. -Im Bolzen 86 steckt das kleine Stiftchen 9i, das seinerseits in der
Nut 92 im Klemmentei188 läuft. Stößt der Klemmanteil 88 mit seiner Verlängerung
89 an den Anschlag 5q. (Fig. i), so öffnet sich die Klemme, d. h. der Teil88 entfernt
sich von 87, 'bis das Stiftchen 9i in das senkrecht zum Bolzen 86 verlaufende Ende
93 der Nut 92 eintritt. Damit kann trotz der Gegenkraft der Feder 9o das Stiftchen
nicht mehr zurückschnappen. Durch den Anschlag 53 (Fig. i) erfährt dann der Klemmenteil
88 eine gegenteilige Bewegung. Die Feder kommt zur Wirkung, und der Faden 5 i' wird
eingeklemmt und von dem Einzieharm 8 in die trichterförmigen Klemmen der Zureicharme
57, 58 gezogen. Der Faden wird zwischen dem Ende 94 (Fig. 6) des Zureicharmes und
einem durch eine schwache Feder 95 belasteten Teil 96 festgehalten. Die Zureichaxme
57 und 58, von den Kurvenscheiben 66, 67 gesteuert, befördern den Faden nach den
Reißklemmen 12 und ii. Diese bestehen aus einem Lager am Ende des, Reißhebiels i
o bzw. des Schlittens' 3, in dem das eigentliche Klemmsitüdk 97 gleitet, das mit
seinem winklig abgebogenen Ende und der am Halter aufgesichrau!biten Backe 98 zusammen
eine Kerbe bnldet. Beim Einlegen des, Fadens stoßen die Exzenter 59, 6o auf das
Klemmstück 97. Der Faden kommt zunächst in die Kerbe zu liegen und tritt dann in
den @entstandenen Spalt. Sobald sich die Exzenter 59, 6o weifierdrehen, hört der
Druck auf das Klemmenstück 97 auf, eine Feder 99 zieht es in die ursprüngliche Lage
zurück, und der Faden ist nun fest eingespannt.
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Da bei der Prüfung von Garnen im allgemeinen auch die Dehnung festgestellt
wird, ist hierfür eine Einrichtung vorgesehen, die die Stimme der Dehnungen ermittelt
und anzeigt. Die Einrichtung besteht aus einer am Reißhebel -sitzenden Klinke
69 (Feg. i), die in .ein auf der Drehachse des Reißhebels angeordnetes Schaltrad
70 :eingreift, einem neben diesem befindlichen Zahnrad 7 i mit einer Klinke 72 und
einer mit dem Zahnrad zusammenarbeitenden 'Zahnstange 73, die von einer Feder 74
gezogen und von einer feststehenden Sperrklinke 75 gehalten wird. Eine weitere Klinke
76 am Schlitten 3, die gleichfalls in die Zahnstange 73 eingreifen kann, und- ein
am Registrierhebel 16 bei e angelenkter, die Sperrklinke 41 tragender Winkelhebel
77 sind fw.- die Einrichtung zur Dehnungsmessung vorgesehen.
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Zur Dehnungsmessung werden zwei verschiedene
Größen,
nämlich der Hub, der Reißhebelklemme 12 und, der nach dem Fadenbruch weiter zurückgelegte
Weg der Reißklemme i i bis zum Ende des Schlittenhubes ermittelt. Die Summe beider
Größen ist gleich der Differenz zwischen dem gesamten Schlittenhub und der Dehnung
des Fadens. Jene Größen werden auf folgende Weise angezeigt: Bei Fadenbruch fällt
die Klinke 41 in das Schaltrad 43 ein, die Klinke 4.1 und der Winkelhebel 77 werden
ein wenig verschoben, bis 'sich der kürzere Schenkel des Winkelhebels an einen am
Regis,trierhebel befindlichen Anschlag 7 8 anlegt. Dabei wird der lange Schenkel
des Winkelhebels, der die Klinke 76 normalerweise außer Eingriff hält, so weit gehoben,
daß die Klinke 76 in die Zahnstange einfällt und somit letztere um den restlichen
Schlittenhub nach rechts bewegt wird. Hierbei wird das Zahnrad 71 mit der Klinke
72
im LThrzeigersinn bewegt und die Feder 74 gespannt, wobei die Klinke 75
das Zurückgleiten der Zahnstange 73 verhindert. Beim Rückgang des Schlittens 3 löst
dessen Endteil 79 die Klinke 7 5 aus, so daß unter der Wirkung der Feder ; 4. das
Schaltrad 71 und mittels der Klinke 7 z auch das Schaltrad 7 o gedreht werden. Ein
durch die Übertragungsmittel 80, 81, 82, 83 mit dem Schaltrad 7o verbundener Zeiger
84 gibt also zunächst den restlichen Hub. der Reißklennne i i an. Vorher wird aber
das Schaltrad 7o nach dem Fadenbruch beim Zurückfallen des Reißhebels. i o durch
die Klinke 69 um einen Winkel gedreht, der dem Hub der Reißklemme 12 entspricht.
Auch dieser Hub wird gleichfalls von dem Zeiger 84 angezeigt. Wenn nun die Skala,
des Zeigers 84 eine dem gesamten Schlittenhub entsprechende Einteilung von/ bis
g aufweist, so gibt de zwischen dem Skalenstrich g und der Zeigerspitze abzulesende
Skalenstrecke die Gesamtdehnung wieder, so daß bei ioo Messungen auch hier der Mittelwert,
d. h. die mittlere Dehnung, angegeben wird.
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Die gesamte oben beschriebene Vorrichtung zeigt vollkommen selbsttätig
die wichtigen Prüfwerte an, und es ist lediglich eine Nulleinstellung der Anzeigeein.ricbtung
bzw. eine Nullablesung und, nachdem die Vorrichtung eine Zeitlang selbsttätig gearbeitet
hat, ein Drehen der Kurbel 33 zur Diagrammherstelluung und ein Ablesen von
Anzeigeeinrichtungen erforderlich. Damit der Bedäenende über die Anzahl der schon
zerrissenen bzw. der noch zu prüfenden Fadenstücke unterrichtet ist, ist eine Zählvorrichtung,
bestehend aus einem Anschlag 85 am Schlitten und einem von diesem betätigten Hebel
86'
mit Schaltklinke 87' und einem Schaltrad S8' nebst Zeiger 89' vorgesehen.
Das Verfahren nach der Erfindung, gemäß dem die Reißkräfte von ihren Garnen ihrer
Häufigkeit und Größenordnung nach selbsttätig registriert werden, soll nicht auf
das genannte Anwendungsgebiet allein beschränkt sein, sondern es kann überall verwendet
werden, wo Häufigkeitsvorgänge aufgezeichnet werden sollen.