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Graviermaschine für große plattenförmige Werkstücke Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, besonders große, mit wiederkehrenden Mustern versehene
Preßplatten zu gravieren, und zwar derart, daß das Werkstück bei der Bearbeitung
an beliebigem Ort verbleibt. Die bisher bekannten Pantographen sind zur Ausführung
solcher GravIerarb-eiten nicht brauchbar, weil diese Pantographen bei der bisherigen
Durchbildung zum Gravieren so großer Platten von. vielen Quadratmetern Abmessungen
haben müßten, die praktisch nicht möglich sind. Auch ist es zur Herstellung großer,
mit Mustern versehener Preßplatten erforderlich, daß sch der Testhebel stets außerhalb
der von dem Werkstück eingenommenen Fläche befindet, ein. Erfordernis, welches die
meisten bekannten Graviermaschinen gleichfalls nicht erfüllen.
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Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe sind nun die
bekannten Graviermaschinen geeignet, bei denen unter Verwendung verzerrter Schablonen
das Werkzeug und der Tasitstift auf -einem um einen Punkt schwenkbaren Träger angeordnet
sind. Gemäß der Erfindung wird nun der Träger m einem Stützteil axial. verschiebbar
angeordnet, der seinerseits schwenkbar und an beliebiger Stelle gegenüber dem Werkstück
feststellbar ist, so daß das Werkstück unter Verwendung einer einzigen, verhältnismäßig
kleinen Vorrichtung fortlaufend mit einer Vielzahl von Mustern versehen werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. i eine Seitenansicht, Fig.2 eine Draufsicht.
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Die Maschine besteht aus einem Gr undrahrnen i o, der zum Ausrichten,
nach der Waagerechten bzw. dem Werkstück mit Stellschrauben i i versehen ist, ferner
aus den sich in der Längsrichtung erstreckenden Rahmenteilen 12 und einem Mittelstück
13. Auf dem Grundrahmen i o ist ein .Tisch 14 zur Aufnahme der Schablone befestigt,
ferner Säulen 15 auf dem Teil 12 und eine Säule 16 am anderen Ende des mittleren
Teiles 13. Die Säule 16 trägt einen Führungskörper 21, der auf einem Spurlager 21'
und einem in senkrechter Richtung verstellbaren Bund 22 ruhend an der Säule drehbar
befestigt isst. Der F ührungskör per 2 i. ist mit Gleitlagern 23' versehen, in welchen
die das Werkzeug tragenden Stangen 23 verschoben werden können. Die Stangen 23 tragen
verschiebbare Führungsrollen 2¢ und laufen auf einer bogenförmigen Schiene 2q.',
deren Mittelpunkt mit der Achse des Drehzapfens 18 zusammenfällt. Diese Schiene
ist auf den Säulen 15 in senkrechter Richtung :einstellbar gelagert, indem sie in
den geschlitzten oberen Enden dieser Säulen ruht, in welchen sie durch Stellschrauben
in, veränderlicher Höhe gehalten werden, die durch die Schierle und durch Schlitze
der Säulen hindurchgehen.
Der Führungsstift 32 wird von der Hülse
29 getrage;--die@'nit. 'Säften an den Enden der Stangen 23 befestigt ist. Der Stift
32 kann durch eine- Stellscbraubie in seiner Höhe eingestellt werden. Ein Werkzeugträger
34 ist an den Stangen 23 zwischen dem Drehzapfen i 8 und dem Stift 32 befestigt
und trägt einen Elektromotor 37. Die Welle des Motors ist durch eine verschiebbare
Klauenkupplung 39 mit dem Werkzeug verbunden, dessen Triebwelle in der Buchse 35
lagert.
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Die Platte 56 der Schablone 6o (Fig. 2) ist auf dem Tisch 14 durch
Stellschrauben 57 befestigt.
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Das Schablonenmuster 6o, das wiedergegeben werden soll, wird in der
Schablone auf folgende Weise hergestellt. Es wird zunächst eine Zeichnung der wiederzugebenden
Zeichen angefertigt und diesle auf einem .Tisch befestigt und zwar in dem gleichen
Abstand von dem Drehpunkt 18, in dem das Zeichen auf dem fertigen Werkstück
erscheinen soll. Dann wird mit Hilfe von Stangen 23, die um den Zapfen 18
drehbar sind, nach der Zeichnung -ein Satz von Zeichen, z. B. das Zeichen 6o der
Schablone, dargesitellt, und zwar in -einem Abstand von dem Drehpunkt 18, der der
Lage der Zeichen auf dem S.chablonentisch 14 entspricht. Die Zeichen erscheinen
dabei senkrecht zum Radius nach dein Drehpunkt 18 verzerrt. Die Zeichen werden dann
ausgestochen, geätzt oder in anderer Weise in die Schablone eingearbeitet. Wenn
nun die Umkehrung dieses Verfahrens erfolgt und der Stift 32 über die Zeichen 6o
geführt wird, werden durch das Schneidwerkzeug 49 die Zeichen in das Werkstück :eingearbeitet.
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Um das Werkzeug 49 zugleich mit dem Führungsstift 32 zu bewegen; ist
eine Handhabe 7o vorgesehen, um die Stangen 23 auf den Rollen 24 zu verschiebien*
Dabei werden diese Stangen 23 mit dem-Werkzeugträger 34 und dem Stiftträger 29 zugleich
in der Längsriehtun:g bewegt und um den Punkt 18 gedreht. Diese Vorrichtung besteht
aus einem Flacheisen 61 (Fig. 2), das an den Stangen 23 festgeklemmt ist, und einem
Handhebel fit, der bei 63 an einer der Stangen 61 drehbar befestijTt ist und zum
Zwecke der Betätigung zwischen. seinen Enden durch einen Lenker 64 . mit dem äußeren
Ende eines Hebels 65 verbunden ist. Der Hebel 65 ist bei 66 an -einem Arm 67 des
Führungskörpers 21 drehbar befestigt. Durch .einen _Lenker 68 ist der Hebel 65 im
Drehpunkt 69 an der Stange 61 drehbar befestigt. Durch Bewegung des Hebels 62 werden
die Stangen 23 und damit Schneidwerkzeug und Führungsstift nach Balieben hin und
her bewegt. Gleichzeitig werden die Stangen 23 durch einen Hamdgri:ff
70 am Ende einer der Stangen 23 erfaßt und um den Mittelpunkt 18 gedreht.
Dabei wird das Schneidwerkzeug mitbewegt, wenn der Arbeiter die Zeichen 6o mit dem
Führungsstift 3o längs der Vertiefungen der Schablone verfolgt.
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Es handelt sich hier beispielsweise um die Bearbeitung von Verfilzungsplatten
71, die mit wiederkehrenden Mustern versehen werden sollen.
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Solche Verfilzungsplatten bestehen aus starkem Gußeisen und wiegen
mehr als eine Tonne. Die Platte ist an einer Tragvorrichtung aufgehängt, z. B. an
Trägern 72 mit Haken 73, . die in Ösen 74 auf der Oberseite 'der Platte eingehängt
werden, und hängt so hoch, daß die Graviermaschine unter der Platte fortbewegt werden
kann. Der Grundrahmen io der Maschine wird dann durch die Stellschrauben i i ausgerichtet,
der Drehteil 21 und die Gleitschienen 24' auf die richtige Höhe gebracht und der
Drehzapfen, 18 gegenüber der Platte eingestellt: Nach dieser Einstellung wird das
Schneldwerkzeug 49 auf die richtige Höhe gebracht und die Maschine, wie vorher beschrieben,
bedient, so daß das Werkzeug die Zeichen an der Oberfläche der Platte in übereinstimmung
mit der Schablone 56 bzw. 6o ausschneidet.