DE61757C - Doppelsteppstich-Sohlen-Nähmasschine - Google Patents

Doppelsteppstich-Sohlen-Nähmasschine

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DE61757C
DE61757C DENDAT61757D DE61757DA DE61757C DE 61757 C DE61757 C DE 61757C DE NDAT61757 D DENDAT61757 D DE NDAT61757D DE 61757D A DE61757D A DE 61757DA DE 61757 C DE61757 C DE 61757C
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DENDAT61757D
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J. E. BERTRAND in Boston, V. St. A., 55 Lincoln Street
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B15/00Machines for sewing leather goods
    • D05B15/02Shoe sewing machines
    • D05B15/04Shoe sewing machines for lock-stitch work

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Maschine soll die Herstellung einer verbesserten Naht für die Verbindung der Hauptsohle mit der Randsohle ermöglichen und zeichnet sich aüfserdem durch eine Vereinfachung der arbeitenden Theile sowie grofse Leistungsfähigkeit aus.
Die Fig. 24 und 25 der beiliegenden Zeichnungen zeigen einen Schnitt durch die mit der Maschine genähte Sohle, und zwar ist mit A1 die Aufsensohle, mit B1 der Rand der inneren Schuhsohle bezeichnet. Die Zwischensohle (falls eine solche vorkommt) ist mit C1 angedeutet. Wie aus der Zeichnung erkennbar, arbeitet die Maschine mit dem bekannten Doppelsteppstich, und zwar ist der mit a2 bezeichnete Faden der der Nadel, der mit α3 bezeichnete der des Schiffchens oder der Spule. Bei dieser Stichbildung liegt das Bemerkenswerthe darin, dafs die Schleife oder Verschlingung <z4 zwischen Oberfaden a? und Unterfaden λ3 unter allen Umständen. in gleicher Entfernung von der Oberkante der Aufsensohle A1, und zwar innerhalb dieser Sohle selbst liegt, ohne Rücksicht auf die Dicke der zu nähenden Sohlen, wie die Zeichnung Fig. 24 rechts erkennen läfst, wo trotz der gröfseren Dicke der Sohlen die Schlinge Λ4 dennoch in derselben Entfernung von oben liegt, wie bei der geringeren Dicke links in der Fig. 24. Hieraus entstehen ge.visse praktische Vortheile. Man kann nämlich von dünnen Lagen auf dicke übergehen, und umgekehrt, ohne, dafs die Verbindung oder Verschlingung α4 der Fäden in ihrer gesicherten Lage innerhalb der Aufsensohle geändert wird. Hierdurch und durch die Lage der Verschlingung an einem Punkte nahe der Aufsenfläche der Sohle wird eine bedeutend sicherere Befestigung der Aufsensohle erreicht, als wenn die Verschlingung in der Randsohle B1 oder in der Zwischensohle C1 sich befände. Aüfserdem ist dadurch, dafs der Spulenfaden a3 auf der Seite der Randsohle· oder der Einfassung und der Nadelfaden α1 auf der Aufsenseite oder Hauptsohle sich befindet, die Stärke der Naht sehr gesichert, weil der schwächere, Spulenfaden nicht so grofser Abnutzung unterworfen ist, als der in der Hauptsohle liegende, naturgemäfs viel stärkere Nadelfaden. Da überdies bei der Randnaht der Spulenfaden sichtbar ist, so legt er sich auch schöner und sauberer, als ,dies beim Nadelfaden möglich ist, welcher durch Greifer, Schlingenerweiterer, Aufnehmer u. dergl. beim Nähen hin- und hergezogen wird. Die Randnaht des Spulenfadens sieht daher sehr viel besser aus als die nur zur guten Befestigung bestimmte Naht des Nadelfadens.
Die Maschine ist eine Greifermaschine mit stillstehender Spule, bei welcher der Greifer aber nicht eine ununterbrochene Drehung macht, sondern hin- und hergedreht wird, und zwar mit Ruhepausen zwischen den einzelnen Bewegungen. Besonders bemerkenswerth an der Maschine ist die Einrichtung, dafs sie mit Ahle zum Vorstechen der Löcher und mit Nadel, welche beim nächsten Stich in das von der Ahle vorgestochene Loch sticht, arbeitet. Die Ahle ist dabei kürzer als die Nadel, da sie das Loch nur vorzustechen hat. Neu ist ferner die Einrichtung, dafs bei Verstellung der Stichlänge auch die Verstellung der Ent-
fernung von Nadel und Ahle von einander erfolgt. Ebenfalls neu und dieser Maschine eigentümlich ist es, dafs die Fortschiebung des Stoffes nicht durch ein besonderes Werkzeug, sondern dadurch erfolgt, dafs während in dem Stoffe gleichzeitig die Nadel nebst Ahle sich befinden, die Verschiebung · des Stoffes durch die Seitenverschiebung von Nadel nebst Ahle geschieht. Endlich sind durch eigenartige Formen der Einzelheiten der Maschine, auf. welche, erst im Zusammenhange mit der Beschreibung der Maschinentheile eingegangen werden kann, einige bisher für unentbehrlich gehaltene Hülfsnähwerkzeuge überflüssig geworden, so dafs hierdurch die Maschine nicht nur an sich einfacher gegenüber ähnlichen Maschinen geworden ist, sondern auch schneller und besser arbeiten kann.
Fig. ι zeigt eine Ansicht der Maschine von oben, Fig. 2 eine Ansicht von vorn, Fig. 3 eine Ansicht von der Seite und Fig. 4 einen waagrechten Schnitt. Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 3-3, Fig. 4, von rechts gesehen; die übrigen Figuren zeigen Einzelheiten.
Auf der Grundplatte A der Maschine sind die beiden Seitenstä'nder B B angebracht, welche oben durch das Querstück C mit einander verbunden sind. Die Hauptwelle D läuft in Lagern der Ständer BB und trägt die Curvenscheiben E und E1FF1 bis F5 und das Antriebrad G.
Vorn an der Grundplatte sind die Ständer G1 und G2 angeschraubt, welche als Träger für die Spulenbahn oder Führung G3 dienen, die aus einem Segment eines vorn und hinten offenen Ringes besteht und an den Ständern mittelst der Schrauben α α befestigt ist. Die Ständer besitzen an ihren oberen Enden Lager für die Welle b, auf welcher (Fig. 22) der Nadelarm c, der Ahlenarm d, der Schlingenerweiterer e, die Nadel- und Ahleführung f mit ihrem Zahnrad g, ferner das die Welle in Drehung versetzende Zahnrad h und der Ring i aufgesetzt sind. Letzterer dient dazu, der Welle b jene hin- und hergehende Bewegung, welche das Arbeitsstück nach jedem Stich erhalten mufs, zu ertheilen.
Der Nadelarm c, das Zahnrad h und der Ring i sitzen auf der Welle b fest, so dafs sie sich mit derselben sowohl um ihre Achse, als auch in der Längsrichtung bewegen, während die Führung f und der Schlingenerweiterer e so aufgesetzt sind, dafs sie an der Drehung derselben nicht theilnehmen, wohl aber an der Verschiebung. Der Ahlenarm d endlich dreht sich mit der Welle, macht jedoch deren seitliche Verschiebung nicht mit. Zu diesem Ende ist derjenige Theil der Welle, auf welcher der Ahlenarm d sitzt, vierkantig gestaltet, und die Nabe dieses Armes (Fig. 16 und 17) besitzt ein entsprechend viereckiges Loch. Der Nadelarm c (s. auch Fig. 11 und 12) wird vortheilhaft aus einem Stück mit der Welle b hergestellt.
. Die .Welle b mit dem Nadelarm c und dem Ahlenarm d wird durch den Hebel H gedreht, dessen.Zahnbogen Hi in das Zahnrad h auf der Welle b eingreift und der am anderen Ende mit einer Rolle für die Curve der Curvenscheibe F1 versehen ist. Die Nadel- und Ahleführung/ mit ihrem Zahnrad g erhält eine selbstständige Drehbewegung durch den Hebel I mit dem in g eingreifenden Zahnbogen Z1, welcher von der Curvenscheibe F2 in ähnlicher Weise angetrieben wird.
. Der Nadelarm c, Fig. 6 bis 8 und 11 bis 15, besitzt nahe an seinem freien Ende eine gebogene Nuth cV zum Einstecken des Schaftes der Nadel c2, welche mittelst der Schraube c3 festgeklemmt wird. Letztere besitzt einen breiten Kopf c4, an dessen innerer Fläche eine entsprechende Nuth c5 ebenfalls zur Aufnahme des Nadelschaftes ausgespart ist. Die Ahle d\ Fig. 18 und ig, ist mit dem verbreiterten, mit dem Absatz d3 versehenen Stiel d2 aus einem Stück hergestellt und mit dem Arm d, Fig. 16 und 17, durch einen Schraubenbolzen verbunden, wobei dieser Arm mit dem Absatz d5 und dem Vorsprung d6 versehen ist, welche eine Nuth zur Aufnahme "des Stieles d2 bilden. Auf diese Weise kann die Ahle ganz dicht an die Nadel herangeführt werden.
Die Führung f für die Nadel und die Ahle besitzt in ihrem freien Ende einen Schlitz f1, Fig. 22, von genügender Länge, damit, wenn Nadel und Ahle bei der gröfsten Stichlänge am weitesten von einander abstehen, sowohl die Nadel als auch die Ahle gleichzeitig durch den Schlitz hindurchgehen können. An dem Ständer G2 ist ferner der Arm j angeschraubt, der an seinem Ende für den Durchgang der Nadel und der Ahle einen Schlitz besitzt, dessen Länge dem Schlitz der Führung/ entspricht.
Das Verbindungsstück C besitzt einen nach vorn heraustretenden Fortsatz C1, in welchem (Fig. 2) die ;Lager für die Fadenführerstange k und die Drückerfufsstange I angeordnet sind. Ferner ist an C1 der Ständer J mit dem Schlitz j1, Fig. i, und der Fadenführungsrolle j2, Fig. 3 und 5, befestigt. Auf der Stange k, Fig. 2, 3 und 5, gerade unterhalb ihres Lagers, ist das Zahnrad k1 aufgekeilt, in welches eine Zahnstange k2 eingreift, die in einem Lager C2 läuft und mit einer Rolle für die Curvenscheibe F3 versehen ist, so dafs der Fadenführer k3 am unteren Ende der Stange k im Betriebe um die Achse der Stange k schwingt. ;
An dem unteren· Ende der Stange / ist der Drückerfufs /' befestigt (Fig. 2); die Stange /
besitzt einen Zapfen Z2, in, welchen da,s gegabelte Ende des Hebels K eingreift, so dafs beim Niederdrücken des HandgriffesdesHebels.K' der Drückerfufs von dem Arbeitsstück abgehoben werden kann. Die Feder K1 sucht den Drückerfufs auf das Arbeitsstück beständig niederzudrücken. Zu beiden Seiten der Drückerstange Z sind zwei Stahlstangen Z4 Z5 angeordnet, in deren hinteren Flächen Sperrzähne eingeschnitten sind (Fig. 3 und 5), in welche Sperrklinken eingreifen, und zwar ist die Sperrklinke an der Stange Z4 nach abwärts und jene an der Stange Is nach aufwärts gerichtet, und dementsprechend sind auch die Sperrzähne gestaltet. Ein um den Zapfen Ze am Gestell drehbarer Hebel L, Fig. 5, greift mit seiner Rolle Z8 in die Curve F4 und bewegt dadurch während des Betriebes zwei am vorderen Ende des Hebels an seiner linken Seite befindliche, in ihrer Länge etwas verschiedene Sperrklinken m und m1, Fig. 1 und 3, die nach aufwärts gerichtet sind. (In Fig. 3 ist nur die eine Sperrklinke m sichtbar.) Beide Klinken sitzen auf einem gemeinsamen Drehzapfen m2, welcher in einem im unteren Theil des verbreiterten Hebelendes L hergestellten Schlitz m3, Fig. 5, gelagert ist und darin mittelst der Stellschrauben jw4 verstellt werden kann. Zwei ähnliche Sperrklinken η und n1 sind auf der anderen Seite des Hebelendes befindlich; ihr Drehzapfen η2 läfst sich in dem Schlitz n3 mittelst der Schraube κ4 verstellen (Fig. 3). Die Klinken werden durch Federn gegen die gezahnten Stangen Z4 und Z5 angedrückt. Zwischen diesen Stangen und dem Hebel L ist ein Stift m1 im oberen Ende eines Ständers n7 eingesetzt, und zwar in solcher Höhe, dafs er von den Drehzapfen der beiden Sperrklinkenpaare gleich weit absteht, wenn der Hebel L bei seiner schwingenden Bewegung die Mittellage einnimmt. Der Zapfen mJ bringt daher in dieser Lage die Klinken aufser Eingriff mit ihren gezahnten Stangen.
Wie ' ersichtlich, wirkt also die Curvenscheibe unmittelbar durch den Hebel und die Klinken auf die Drückerfufsstange ohne Zwischenschaltung anderer Theile oder Gelenke, welche infolge der Abnutzung einen Todtgang verursachen könnten, wodurch die-Wirksamkeit dieser Einrichtung sehr gestört werden könnte.
Das Schiffchen M, Fig. 6 bis 9, ist in die Schiffchenbahn G3 eingelegt und am Umfang zum Theil ausgeschnitten, um den Greifer M1 zu bilden. An der Vorderseite ist zur Aufnahme einer Fadenspule eine Rinne befindlich, welche durch einen drehbar eingehängten Deckel M2, Fig. 2, geschlossen wird, der durch den Schraubenkopf m9 gehalten wird, dessen eine Seite weggeschnitten ist, um das Oeffnen des Deckels zu ermöglichen.
Die Welle N zur Bewegung des Schiffchens ist bei N1 ΛΡ gelagert und trägt eine Nabe, aus deren vorderem Ende der gebogene Ansatz N3 hervorragt (Fig. 7), welcher mit dem Schiffchen M in Eingriff steht, so dafs die der Welle mitgetheilte schwingende Bewegung auf das Schiffchen übertragen'wird. Die WTelle N trägt an ihrem hinteren Ende das Zahnrad N*, Fig. i, 2, 3 und 5, mit welchem der Zahnbogen O1 an dem Hebel O in Eingriff steht. Letzterer ist auf einem Zapfen 0 drehbar und der kurze Arm O3 des Hebels trägt ein Gleitröllchen o1, welches in die Nuth o2 der Curvenscheibe E eingreift, wodurch also im Betriebe das Schiffchen hin- und zurückdrehende Bewegungen macht.
Die hintere Fläche des Schiffchens M besitzt zwei nach rückwärts vorstehende concentrische Rippen o3 und o4, Fig. 6 und 9; in den Raum zwischen den Rippen kann die Nadel hineindringen. Die Rippen dienen, während die Hakennadel mit ihrem Faden zwischen die Rippen eindringt, dazu, die Fadenschlinge vom Haken abzustreifen, so dafs hierdurch eine besondere Abstreifvorrichtung, wie bei anderen Maschinen, fortfällt.
Der Aufnehmerhebel P1 dreht sich um einen Zapfen des Ständers P, Fig. 3 und 5, und wird von der Daumenscheibe F bethätigt, zu dem Zwecke, den schlaffen Theil des Fadens aufzunehmen und die Schlinge zuzuziehen, nachdem die Spule durch letztere hindurchgegangen ist. Das vordere Ende des Hebels P1 besitzt einen Schlitz p, Fig. 1, 2, 3 und 5, in welchen mittelst des Bolzens pl und des Blockes p1 die Fadenführungsrolle p3 verstellt werden kann.
Die Fadenspannrolle q kann sich auf einem in den Böckchen q1 q1 an dem Verbindungsstücke C gelagerten Zapfen drehen (Fig. 1, 2 und 3); an einer Seite der Rolle ist ein Sperrrad q2 (s. auch Fig. 20 und 21) angebracht, in dessen Zähne die Klinke qs eingreift, um die Drehung der Rolle während des Zuziehens der Schlinge zu verhindern. Die Klinke q3 ist bei #4 an dem Hebel Q. drehbar und ist hinter dem Drehpunkt verlängert, so dafs hier eine Stellschraube q6 entgegen der Wirkung einer kleinen Feder qe am vorderen Ende auf die Lage der Klinke einwirken kann. Da der Aufnehmer P'p3 auf den Theil des Fadens zwischen der Spannrolle q und dem Arbeitsstück einwirkt, so mufs während des Aufnehmens und Schlingenzuziehens selbstredend die Spannrolle an ihrer Drehung verhindert werden, auch darf der Faden auf der Rolle nicht gleiten, was dadurch verhindert wird, dafs der Grund der Rinne der Spannrolle nicht rund, sondern rauh öder eckig geformt ist, wie beispielsweise Fig. 20 und 21 andeuten, wo der Grund der Rinne (Fig. 21 im Schnitt nach 5-5, Fig. 20, gesehen) aus
einer Anzahl ebener und im Winkel an einander stofsender Flächen hergestellt ist. Der Hebel Q, welcher den Sperrhaken q3 trägt, ist in Lagerbacken r r des Verbindungsstückes C drehbar und trägt an seinem hinteren Ende die Rolle r1, welche auf dem Umfang der Curvenscheibe F3 gleitet und mit derselben durch die Feder r2, Fig. ι und 5, dauernd in Berührung gehalten wird.
In das Bett A ist an der oberen Fläche in der rechten vorderen Ecke eine Schwalbenschwanznuth parallel zum vorderen Rande des Bettes und zur Welle D eingeschnitten; in dieser Nuth gleitet der Schieber R, Fig. 5 und 10, in welchem gleichfalls in Schwalbenschwanznuth der kleinere Schieber S sich bewegen kann. Mit dem Schieber R ist der Arm jR! verbunden (Fig. 5 und 22), dessen Gabelende in die Nuth des Ringes i greift, um der Welle b eine Längsverschiebung zu geben, zu dem Zweck, das Arbeitsstück vorzuschieben, wenn Ahle und Nadel in demselben sich befinden. An dem Schieber S ist der Arm S1 befestigt, dessen gegabeltes Ende in die Nuth der Nabe des Ahlenarmes d eingreift (Fig. 4, 5 und 22) und dazu dient, die Ahle an die Nadel oder von derselben fort zu verschieben, je nachdem ein kurzer oder langer Stich gemacht werden soll.
An dem rechten Ende des Schiebers R ist der Sperrzahnbogen i?2, Fig. 4, angebracht, welcher zum Mittelpunkte des in den Schieber R eingesetzten Stiftes R3 concentrisch liegt und auf welch letzterem der Handstellhebel jR* drehbar ist;, dessen Griff in bekannter Weise mit der federnden Sperrklinke r3 versehen ist (Fig. 2), die in die Zähne des Bogens R2 eingreift, um den Handhebel in jeder gegebenen Lage festzustellen. Der Handhebel Ri besitzt zwei bogenförmige Schlitze r5 und r6, welche excentrisch zur Drehachse dieses Hebels liegen (Fig. 4); auf dem Schieber 5 ist ein Anschlag s angebracht, gegen welchen die beiden in dem Schlitz r5 verstellbaren Stellschrauben s1 und s2 anschlagen, um den Hub des Hebels R* zu begrenzen.
Auf den Schieber S ist ferner ein Stift s3 mit Rolle s4 für den excentrischen Schlitz r6 aufgeschraubt, so dafs der Schieber 5 und der Gabelarm S1 und hierdurch die Ahle gegen die Nadel hin oder von derselben fort je nach der gewünschten Stichlänge bewegt werden kann.
Auf der unteren Seite des Hebels R1 ist ein Bogenstück r8 oder eine Rolle angeordnet, welche in einen im Hebel T hergestellten Schlitz s5 pafst. Der Hebel T ist um den im Bett A sitzenden Stift s6 drehbar und trägt , an seinem hinteren Ende eine Rolle s7, die in der Nuth s8 der Curvenscheibe E1 läuft (Fig. 1), so dafs im Betriebe der Hebel -R4, der Schieber J?, der Arm R1, die Welle b, die Arme c und d und die an diesen Armen befestigte Nadel und Ahle in einer zur Achse der Antriebswelle Χ) parallen Richtung sich bewegen. Die Länge dieser Hin- und Herbewegungen hängt aufser von dem Hub der Curvennuth sB auch von dem Lä'ngenverhältnifs der beiden Arme des Hebels T ab, und hieraus folgt, dafs durch Aenderung der Länge des vorderen Armes die Gröfse der Verschiebung ebenfalls geändert wird. Der Schlitz r8 ist nun mit Bezug auf die Drehungsachse R3 des Hebels i?4 so angeordnet, dafs durch eine Bewegung des Hebelgriffes nach der Vorderseite der Maschine zu die Ahle nach rechts, also weiter von der Nadel fortbewegt und gleichzeitig die Rolle r8 vom Drehpunkt des Hebels T entfernt wird, wodurch der vordere Arm des Hebels verlängert wird, so dafs die Längsverschiebung der die Nadel und Ahle tragenden Welle b gerade in demselben Verhältnifs erfolgt, wie die Entfernung zwischen Nadel und Ahle sich ändert.
Das Bett A besitzt ferner rechtwinklig zu der ersten eine zweite Schwalbenschwanznuth, in welcher der Schieber U sich bewegt (Fig. 4 und 10), der die beiden Lappen t und t1 trägt; in dem ersteren ist der Hebel C/1 drehbar, welcher in der halben Länge eine Rolle oder einen Stift t2 trägt, die in dem gekrümmten Schlitz t3 der Platte U2 sich bewegt. Letztere ist in dem Gestellständer C/4 verstellbar befestigt. Am Vorderende des Hebels U1 ist der fingerartig gebogene Schlingenmacher F2 befestigt, der einen Haken ν zum Erfassen des Fadens besitzt (Fig. 4). An dem zweiten Lappen t1 ist eine Zugstange i4, Fig. 10, angelenkt, deren Ende in einem Schlitz des Hebels V verschoben und an passender Stelle festgestellt werden kann. Der Hebel F, dessen Drehpunkt in einem mit dem Bett verbundenen Ständer V1 sich befindet, wird durch die C
Curvenscheibe
in deren Nuth u' eine
Rolle des Hebels läuft, hin- und herbewegt, so dafs bei Drehung der Hauptwelle D der Haken F2 ν nicht nur eine Bewegung von vorn nach hinten macht, sondern während dieser Bewegung auch ein wenig auf-, und abgeht.
In den Zeichnungen sind die in den Fig. ι bis 6 dargestellten Theile der Maschine in jener Stellung gezeichnet, bei welcher die Fadenschlinge des vorigen Stiches vollendet ist und die Nadel in ihre mittlere Ruhestellung gelangt ist. Der Nadelfaden w kommt dann von der nicht gezeichneten Fadenspule nach der Spannrolle q, Fig. 3, und geht über die Aufnehmerrolle ρ3, alsdann über die Rolle p durch das Auge des Fadenführers A3 und endlich durch das Arbeitsstück und den Schlitz in dem das Arbeitsstück tragenden Armj hindurch.
Das Nähen geschieht nun folgendermafsen: Der Schuh ist in die Maschine mit der Sohle nach aufwärts eingesetzt, so dafs der Rand der Sohle auf dem Arm j aufruht. Wird nun die Daumenwelle in der Richtung des Pfeiles m2, Fig. 3 und 5, gedreht, so geht die Nadel mit der Ahle* durch das Arbeitsstück hindurch und vollendet ihren Gang nach oben, worauf beide unbeweglich stehen bleiben, wie Fig. 23 zeigt. Inzwischen hat der Haken ν des Schlingenmachers F2 den Faden gerade unter dem Fadenführer ks erfafst und ist gegen das hintere Ende der Maschine zurückgegangen, wie Fig. 23 ebenfalls zeigt. Der Fadenführer k3 wird nun theilweise um die Nadel herumgedreht, so dafs jetzt der Faden in den Haken der Nadel eingelegt wird, während welcher Bewegung die Welle b sammt der Ahle, der Nadel und dem Arbeitsstück, in welchem noch die Ahle und Nadel sich befinden, um die Stichlänge seitlich verschoben wird. Der Drückerfuß wird während der Vorschiebung des Schuhes selbstthätig durch den Hebel und die Sperrklinken m and Wi1 gehoben. Inzwischen ist das Schiffchen M so weit zurückgegangen, dafs sein Haken rechts von der Bahn der Nadel und Ahle zu liegen kommt, alsdann geht auch die Nadel nach rückwärts (Fig. 6) und zieht die von dem Schiingenmacher V gebildete Fadenschlinge durch den Schuh und bildet eine Schlinge für den Durchgang des Schiffchens, wobei der eine Faden dieser Schlinge in den Einschnitt im Ende des Schlingener weiterers e liegt (Fig. 6), welcher sich nun mit dem Nadelträger rückwärts bewegt, bis sein horizontaler Arm e1 an den Anschlag e2 am unteren Arm der Gabel des Hebels R1 anstöfst, wo er in Ruhe bleibt, bis das Schiffchen sich wieder zu drehen beginnt und der Haken M1 des Schiffchens durch die gebildete Fadenschlinge hindurchgeht. Hierauf wird der Schlingenerweiterer durch das Schiffchen nach vorn bewegt, die Nadel geht wieder nach abwärts und vor-. wärts, bis der Haken der Nadel zwischen den Rippen o3 und o4 am Rücken des Schiffchens sich befindet und die Stellung Fig. 7 erreicht ist, in welcher die Nadel für kurze Zeit stehen bleibt. Die Rippen o3 und o4 streifen nun auf jeder Seite der Nadel den Faden der Schlinge und heben sie dadurch aus dem Haken der Nadel ganz heraus. Das Schiffchen setzt seine Vorwärtsbewegung fort, bis es durch die Schlinge völlig hindurchgegangen ist, worauf nunmehr die Sperrklinke das Sperrrad der Spannrolle q festhält, um deren Drehung zu hemmen, und auch der Aufnehmer P1P3 in Thätigkeit gesetzt wird, welcher die Schlinge hinaufzieht und den Stich vollendet. Alsdann wiederholt sich das Spiel in der beschriebenen Weise.
Durch diese Anordnung in der Bewegung der Nadel ist man im Stande, die Fadenschlinge in ihrer ganzen Länge herauszuziehen, welche für den Durchgang des Schiffchens erforderlich ist, ohne dafs Vorrichtungen wie bei anderen Maschinen hierzu nöthig sind. Hieraus folgt, dafs die Maschine viel schneller und leichter laufen kann, als wenn die Vor- und Rückwärtsbewegungen des Schiffchens ausgeführt werden müfsten, während die Nadel mit der Ahle sich bewegt.
Fig. 26 bis 30 zeigen noch einige Stellungen der bei der Stichbildung unmittelbar betheiligten Mechanismen, und zwar zeigt Fig. 26 die Stellung vor dem Einsetzen des Schuhes, gesehen nach der rechten Seite der in Fig. 2 dargestellten Lage der Maschine. Fig. 27 zeigt den Schuh bereits in seiner Stellung, ebenso die Lage der übrigen Theile, wenn die Nadel die Sohle durchstochen und ihre höchste Stellung erreicht hat, während die Schlinge oberhalb des Arbeitsstückes durch den Haken ν nach hinten gezogen ist und der Fadenführer ks diese Schlinge in den Nadelhaken eingelegt hat. Fig. 28 zeigt eine andere Stellung, bei welcher die Nadel ihre äufserste Rückwärtslage einnimmt und die Schleife unterhalb des Arbeitsstückes ausgezogen und der Schleifenerweiterer die Schleife geöffnet hat, so dafs die Spitze des Schiffchenhakens gerade in die Schleife eintreten kann. Fig. 29 zeigt dieselben Theile kurz nach der vorigen Stellung, wenn also der Schiffchenhaken in die Schleife eingetreten ist und die Nadel wieder so weit vorgegangen ist, dafs ihr Hakenende zwischen die beiden Segmentvorsprünge auf der Hinterseite* des Schiffchens eintritt; Fig. 30 zeigt die Stellung aller Theile, bei welcher das Schiffchen ganz durch die Schleife hindurchgegangen und letztere zum Theil durch den Aufnehmer hochgezogen ist. Das Schiffchen ist in dieser Abbildung nicht vollständig dargestellt, nur die Linie ist angegeben, welche den mittleren und vorderen Theil des Schiffchens andeutet. Die Fig. 6 der Zeichnung zeigt eine andere Stellung der Theile, und zwar diejenige zwischen den in der Fig. 28 und 29 angegebenen Stellungen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Eine Doppelsteppstich-Sohlen-Nähmaschine, gekennzeichnet durch eine schwingende und axial verschiebbare Welle (b), auf welcher zwei gegen einander bis auf gröfste Stichlänge seitlich verstellbare Arme (c und d) angebracht sind, von denen der eine die Nadel (c2) und der andere die zum Vorstechen dienende Ahle (d}) trägt, und wobei die Welle (b) derart schwingt, dafs die Nadel (nebst Ahle) ihre Vorwärtsbewegung in. zwei Abschnitten mit einer Ruhepause dazwischen und eine einmalige Rückwärts-
    bewegung mit einer Ruhepause zwischen Vor- und Rückwärtsbewegung macht, während die Vorwärtsbewegung des Schiffchens eintritt, wenn die Nadel in oder hinter ihrer Zwischenruhestellung sich befindet, und seine Rückbewegung dann stattfindet, wenn die Nadel am Ende ihrer Vor- und Aufwärtsbewegung stillsteht, und wobei das Schiffchen mit zwei rückseitig angebrachten concentrischen Rippen (o3 und O4J versehen ist, welche den Faden vom Nadelhaken abstreifen.
    Bei der unter i. angegebenen Nähmaschine die Vorrichtung zum Vorrücken des Arbeitsstückes und zum Einstellen der Ahle gegen die Nadel, bestehend aus den Schiebern (R und SJ mit den Armen (R] und S1J, welche mittelst eines stellbaren Handhebels (RtJ die Welle (b) bezw. den Ahlenarm (d) in der Längsrichtung verschieben, wobei bei geänderter Stichlä'nge der AhIe- und Stichstellmechanismus gleichzeitig durch den von der Curvenscheibe (E1J in Schwingung versetzten Hebel (T) in der Längsrichtung hin- und herbewegt wird.
    Bei der unter i. angegebenen Nähmaschine die Vorrichtung zum selbsttätigen Heben, Senken und Festhalten des Drückerfufses, gekennzeichnet durch die an der Drücker- fufsstange(I) angebrachten Schieber(llund I5J, deren in Sperrklinken (m ml η nlj eingreifende Vorsprünge an einem Schieber nach abwärts, an dem anderen nach aufwärts gerichtet sind, wobei ein durch eine Curvenscheibe (F1J bewegter Hebel (L) mit seinen Sperrklinken in die Zähne jedes der Schieber (I* oder I5J eingreift und ein Stift (m7J diese Sperrklinken während eines Theiles jeder Umdrehung der Curvenscheibe auslöst. : · ■ '
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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