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Verfahren zum Überziehen von Früchten mit konservierenden Überzügen
Nach dem Ernten sind die Schalen von Früchten mehr oder weniger verunreinigt und,
infiziert; durch mechanische Bearbeitung gelingt es zwar, die Verunreinigungen (so
die Reste von Schädlingsbekämpfungsmitteln) zu entfernen, die Infektionsherde aber
werden dadurch nicht beseitigt. Beim Lagern tritt z. B. bei Äpfeln Fusicladium dendriticum
nach einiger Zeit auf vollkommen gesund und rein aussehenden Früchten als sogenannter
Lagerschorf auf, der die Früchte minderwertig macht und ihre Haltbarkeit vermindert.
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Die Entwicklung von Pilzen ist an Feuchtigkeit gebunden; für die Konservierung
wäre deshalb die Lagerung in trockener Luft geboten.
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Dieser theoretischen Forderung steht aber das praktische Konservierungsziel
entgegen, den Früchten ihren natürlichen Feuchtigkeitsgehalt zu erhalten, was die
Lagerung bei möglichst hoher Feuchtigkeit verlangt. In diesem Kampf gegen und um
die Feuchtigkeit, der durch die Kühllagerung nur bedingt ausgeglichen wird, führte
der Vorschlag, Früchte mit einer künstlichen öl- bzw. Wachsschicht zu versehen,
auf ein neues Gebiet. Ein derartiger Überzug schützt die Früchte gegen Pilzangriff
und gegen Verlust ihrer Feuchtigkeit; er erhält ihnen die Baumfrische. Die nächstliegende
Lösung dieser Aufgabe bestand in Anstreichen von Früchten mit flüssigen Überzugsmassen
oder in Tauchen in solche. Die bei diesen einfachen Manipulationen auftretenden
Mängel wurden durch Einführung von maschinellen Verfahren abzustellen versucht.
So ist ein Verfahren zum Konservieren von Früchten durch Überziehen mit Paraffin
oder einer ähnlichen wachsartigen Masse unter Verwendung von Bürsten o. dgl., durch
die die in geringer Menge auf die Früchte aufgetragene Wachsmasse zu einem hauchartig
dünnen Überzug verteilt wird, - bekannt. In einer außerordentlich 'komplizierten
Apparatur wird die Konservierung in zwei Arbeitsgängen durchgeführt; zunächst wird
eine geringe Menge des überzugsmittels aufgetragen und dann die Verteilung der aufgetragenen
Menge durch intensives Bürsten, das durch zwangsläufiges Vorbeiführen der Früchte
an langen Bürstenwalzen geschieht, vorgenommen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Überziehen
von Früchten mit konservierend wirkenden Überzügen. Es besteht darin, die Früchte
mit Kork zu behandeln, der eine Beschädigung der Schale ausschließt und mit dem
Konservierungsmittel (z. B. Paraffin oder eine Mischung von Paraffin mit Paraffinöl)
imprägniert die Übertragung dieser Mittel auf die Früchte übernimmt. Nach kurzer
Einwirkung, die zweckmäßig durch Drehen mit den versetzten Stoffen geschieht, ist
ein vollständiger Überzug der Früchte erreicht. Der Kork
wird zweckmäßig
in Form von geriebenem Kork, Korkschrot, verwendet. In dieser Form kann er mit Früchten,
- beispielsweise mit Äpfeln und Birnen, zusammen gedreht werden, ohne daß die Früchte,
deren Schalen und Stiele irgendwie leiden. Gegenüber den bekannten Verfahren hat
das KorkdreUverfahren den Vorzug der verblüffenden Einfachheit. Es ist nichts weiter
nötig, als ein Faß oder eine Blechtrommel, in die eine geringe Menge von Korkstückchen,
die entsprechend getränkt sind, eingefüllt wird. Es werden dann eine oder mehrere
Früchte in die langsam von Hand oder mechanisch gedrehte Trommel gelegt, und nach
kurzer Zeit ist ein hauchartig dünner überzug erzielt. Je kürzer und je weniger
intensiv die Rotierung der Frucht in der Korkmasse ist, desto dünner der überzug,
während durch andere Maßnahmen, wie Bürsten eine intensive und lange Behandlung
erforderlich ist. Durch die ganz außerhalb der eigentlichen Behandlung der Früchte
liegende Imprägnierung des Korkschrotes läßt sich durch entsprechende Dosierung
des überzugsmittels und durch die Zeitdauer des Drehens der Früchte in dem imprägnierten
Korkschrot die Dicke des überzuges leicht und scharf regeln.
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Das Verfahren ist auch volkswirtschaftlich insofern von Bedeutung,
als es nicht an Maschinenaggregate von festgelegter Konstruktion und Größe gebunden
ist, vielmehr ohne erheblichen Aufwand den Betriebsgrößen und Ernteergebnissen angepaßt
werden kann. Beispiel 3 kg Paraffin vom Schmelzpunkt 68 bis 7z° C werden in a kg
flüssigem Paraffinöl geschmolzen; 5 kg angewärmter Korkschrot werden mit diesem
geschmolzenen Gemisch unter Rührung imprägniert. Der imprägnierte Korkschrot wird
in die Windungen einer Schneckentrommel eingefüllt und in jede Windung ein Apfel
gelegt; nach ungefähr z Minuten langem Drehen haben die Äpfel einen ihre ganze Schale
bedeckenden konservierenden Überzug erhalten.
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Will man den Anteil an hochschmelzendem Paraffin auf der Schale der
Früchte erhöhen, so läßt sich dies durch zwei Behandlungen ausführen. Bei der ersten
wählt man ein Gemisch von 8o o/o Paraffinöl und 2o % Paraffin vom Schmelzpunkt 68
bis 72' C, bei der zweiten Behandlung 8o ojo Paraffin vom Schmelzpunkt 68
bis 7a° C und 2o % Paraffinöl. Die nach der ersten Behandlung fettglänzende Oberfläche
z. B. einer Birne wird nach der zweiten Behandlung infolge des angereicherten Paraffins
mit hohem Schmelzpunkt matt.