DE615802C - Wundverband - Google Patents
WundverbandInfo
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Description
- Wundverband Bei Pflasterverbänden zur Wundbehandlung, insbesondere bei solchen für lange Schnitt- oder Operationswunden, wird es als Nachteil empfunden, .daß das bei der Prüfung des Heilungsverlaufes oder Auswechselung des Heilkissens wiederholt erforderliche Loslösen des unmittelbar auf die Haut geklebten Pflasters infolge seiner Klebkraft einen sturken Zug verursacht, wodurch, namentlich bei behaarter Haut, ein nicht unerheblicher Schmerz oder eine Reizung der Haut hervorgerufen wird. Außerdem überträgt sich der Zug durch die Anspannung der Haut auch auf die heilende Wunde oder die Narbe, wobei diese leicht wieder aufgerissen werden kann.
- Es sind schon Pflaster aus zwei aufeinandergeklebten Deckmitteln bekannt, von denen das obere zwecks Beobachtung- der Wunde o. dgl. leicht ablösbar eine die letztere freilegende öffnung im unteren Deckmittel abdeckt. Solche Pflaster haben den Nachteil, daß die Anbringung der Öffnungen im unteren Deckmittel fabrikationstechnisch schwierig ist, .da beim Ausstanzen des gummierten Stoffes infolge der Gummierung nur schwer ein glatter Schnitt zu erreichen ist. Außerdem ist das Ausstanzen zeitraubend und verursacht einen erheblichen Materialabfall durch den Fortfall des ausgestanzten Stoffstückes. Vor allem sind aber derartige Wundpflaster für den Handel weniger geeignet, da für die verschiedenen Wundgrößen die verschiedenen Pflasterformate vorrätig gehalten werden müssen.
- Demgegenüber unterscheidet sich der Pflasterverband gemäß der Erfindung dadurch, daß das untere Deckmittel aus zwei handelsüblichen Pflasterstreifen besteht, und daß das obere Deckmittel aus einem an sich bekannten, vorzugsweise mit einem streifenförmigen Wundkissen versehenen Deckpflasterstreifen gebildet ist, dessen seitliche Klebränder so bemessen sind, daß sie nur auf dem unteren Pflasterstreifen haften. Dabei können über die Enden der beiden unteren Pflasterstreifen noch Querpflasterstreifen aufgeklebt werden, falls eine vollständige Umrahmung der Wunde erwünscht ist: Auf der Zeichnung ist in den. Abb. i und 2 ein Ausführungsbeispiel des neuen Pflasterverbandes in schaubildlicher Weise dargestellt.
- Abb. g bis 5 zeigen weitere Ausführungsformen des neuen Pflasterverbandes im Grundriß.
- Bei dem in den Abb. i und a dargestellten, entweder fertiggelieferten oder nachträglich aus vorhandenen Pflasterstreifen zusammengesetzten Pflasterverband werden nur die zwei schmalen Grundpflasterstreifen a zu beiden Seiten der Wunde auf die Haut geklebt. Diese Streifen verbleiben bis zur Verheilttng der Wunde auf dem Körper. Das eigentliche Klebpflaster b kommt hierbei mit der Haut nicht in Berührung, da der Raum zwischen den Grundpflasterstreifen a durch das Wundkissen c ausgefüllt ist, so daß das Klebpflaster b nur auf den Grundpflasterstreifen a festklebt (Abb. i). Wie Abb. a zeigt, wird beim Abziehen des Deckpflasters rnit dem Wundkissen der gesamte Zug von den Grundpflasterstreifen aufgenommen und dadurch ein schmerzhafter Zug auf die Haut selbst nicht hervorgerufen.
- Um das Abziehen des Deckpflasters b zu erleichtern, läßt man vorteilhaft die Grundpflasterstreifen a unter dem Deckpflaster etwas vorstehen, so daß ein leichtes Anheben der Pflasterkante mit dem Fingernagel, einer Pinzette oder Scherenspitze möglich ist. Das Abziehen des Deckpflasters b kann aber auch dadurch erleichtert werden, daß man es, wie Abb. q. veranschaulicht, an einer oder mehreren Seiten mit vorstehenden Zungen d versieht. Die Abreißzungen d können mit dem Deckpflaster aus einem Stück bestehen oder auch besonders angebracht und dann außer aus Gewebe, aus Papier, Zellulosehaut usw. hergestellt sein. Wie Abb.5 zeigt, können als Abreißzungen auch die Enden f des durchgehenden, verlängerten Wundkissens ausgebildet sein, die an beiden Seiten aus dem Verband vorstehen.
- Das Deckpflaster b ist zweckmäßig auf seiner ganzen Innenfläche gummiert und gleich mit einem Wundkissen c versehen. Das Wundkissen kann auch für sich besonders zwischen die Grundpflasterstreifen gelegt «>erden. Das Deckpflaster b braucht aber auch, wie Abb.3 in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht, nur an den Rändern gummiert zu sein, '-,vobei dann das Wundkissen lose untergelegt oder bei schon nahezu verheilter Wunde ganz fortgelassen wird, so daß das Deckpflaster lediglich als Schutz für die Wunde dient.
- Die Grundpflasterstreifen a besitzen zweckmäßig eine derart präparierte Oberfläche, daß sie abwaschbar ist und das Deckpflaster b leicht losläßt. Das Deckpflaster selbst kann ebenfalls besonders präpariert und z. B. auch n iit einer Perforierung zum Belüften der Wunde versehen sein. Wie in Abb. 4. dargestellt ist, können auf die Enden der Grundpflasterstreifen a noch Querpflasterstreifen e aufgebracht werden, um das Deckpflaster allseitig festkleben zu können.
- Ein solcher Pflasterverband kann nach Art der bekannten Schnellverbände als Meterware fortlaufend hergestellt, z. B. auf einer Vorratsspule in den Handel gebracht und im Haushalt ohne großen Kostenaufwand vorrätig gehalten werden. Bei Bedarf wird von der Spule einfach ein der jeweiligen Verletzung entsprechend langes Pflasterstück abgezogen und abgeschnitten. Der neuePflasterverband ist also nicht, wie die bekannten Wundpflaster, nur für eine bestimmte Wundgröße anwendbar, sondern kann jeder vorkommenden Verletzung nach Form und Ausdehnung ohne weiteres angepaßt werden. Die für besondere Verletzungsfälle vorgesehenen Quereinrahmungen können ebenfalls von mitzuliefernder Meterware abgeschnitten werden.
- Der neue Pflasterverband kann aber auch fertig in den Handel gebracht werden, indem man an einem mit oder ohne Wundkissen ausgerüsteten Deckpflaster Grundpflasterstreifen oder einen Grundpflasterrahmen gleich mit anklebt und die Klebefläche in an sich bekannter Weise durch Gazestreifen abdeckt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: ' i. Wundverband, bestehend aus zwei aufeinandergeklebten Deckmitteln, von denen das obere eine die Wunde freilegende Öffnung in dem auf die Haut seitlich der Wunde aufzuklebenden unteren Deckmittel abdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Deckmittel aus zwei handelsüblichen Pflasterstreifen (a) besteht, und -daß das obere Deckmittel aus einem an sich bekannten, vorzugsweise mit einem streifenförmigen Wundkissen (c) versehenen Deckpflasterstreifen (b) gebildet ist, dessen seitliche Klebränder so- bemessen sind, daß sie nur auf .dem unteren Pflasterstreifen (a) haften. . z. Wundverband nach Anspruch i, da= durch gekennzeichnet, daß über die Enden der beiden unteren Pflasterstreifen (a) Querpflasterstreifen (e) aufgeklebt sind.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE615802C true DE615802C (de) | 1935-07-12 |
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Family Applications (1)
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1934
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