DE702615C - Hilfsmittel zum Drainieren von Wunden - Google Patents

Hilfsmittel zum Drainieren von Wunden

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DE702615C
DE702615C DE1938S0131854 DES0131854D DE702615C DE 702615 C DE702615 C DE 702615C DE 1938S0131854 DE1938S0131854 DE 1938S0131854 DE S0131854 D DES0131854 D DE S0131854D DE 702615 C DE702615 C DE 702615C
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drainage
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strips
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DE1938S0131854
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English (en)
Inventor
Dr Med Leo Seiffert
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LEO SEIFFERT DR MED
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LEO SEIFFERT DR MED
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M27/00Drainage appliance for wounds or the like, i.e. wound drains, implanted drains

Description

  • Hilfsmittel zum Drainieren von Wunden Der bisher allgemein angewandten Tamponade und Drainage von Wunden, insbesondere Operationswunden, mit Faserstoffmaterial haften wesentliche Mängel an. Den eigentlich gedachten Zweck, eine Dochtwirkung auszuüben, erfüllt die Mulldrainage nur ganz vorübergehend. Sobald der Stoff sich mit Wundsekreten vollgesogen hat und infolge fibrinöser Gerinnung selbst ableitungsunfähig geworden ist, finden die Sekrete ihren Abfluß nicht mehr durch den nunmehr als schweren Fremdkörper wirkenden Drainagekörper hindurch, sondern nur noch an dessen schlüpfrig gewordenen Außenflächen entlang. Nicht selten führt aber die Pressung des gequollenen Mullkörpers zu Sekretverhaltung und Fiebersteigerung. Dies gilt auch für die bekannten Dochte aus faserförmigen Celluloseabkömmlingen.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man auf die vermeintlich vorteilhafte Dochtwirkung der Tamponade verzichten kann und daß dem Zwecke der Sekretableitung grundsätzlich schon die Einsehaltung glatter Ablaufflächen genügt. Man erhält dieselben erfindungsgemäß durch Verwendung von relativ dünnen Streifen aus einem glatten, biegsamen, in an sich bekannter Weise für Körpergewebe indifferenten und nicht resorbierbaren Material. Vorzugsweise kommen hierfür die verschiedensten Cellulosederivate in Betracht, jedoch ist die Erfindung nicht auf diese Stoffe beschränkt. Die betreffenden Streifen sollen zwar weich und biegsam sein, sich aber auch nicht kräuseln oder knittern und auch an den dünnen Rändern nicht leicht einreißen.
  • Glatte, für Körpergewebe indifferente, nicht resorbierbare Wertstoffe hat man bisher nur zur Herstellung von Drainagerohren, Kanülen, Sonden usw. verwandt. In diesen Fällen handelte es sich aber immer um mehr oder weniger steife oder halbfeste Körper, die die Operationswunden auseinanderspreizten und die durch ihr Gewicht und ihre Steifheit Reizungen hervorriefen, was man bisher als einen nicht zu umgehenden WIanvel ansah. Solange derartige Drains usw. im Körper waren, konnten die Organe noch nicht ihre natürliche Lage zueinander wiedergewinnen, und der Patient durfte sich möglichst nicht bewegen.
  • NVenn dagegen erfindungsgemäß nur eine ganz dünne, schmiegsame Folie in die OperatiollsBffnullg eingelegt wird, dann können die bei der Operation voneinander getrennten Organe ohne weiteres wieder von selbst ihre natürliche Lage einnehmen. Trotzdem können die durch die Folie noch voneinander getrennten Gewebe noch nicht wieder zusammenwachsen, und an den glatten Flächen der Folie können die Sekrete leicht und ohne Gerinnungsgefahr ablaufen.
  • Die anliegenden Zeichnungen bringen einige beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Es stellt dar: Abb. I einen einschichtigen Drainagestreifen, Abb. 2 einen aus mehreren übereinander angeordneten Schichten bestehenden Drainagestreifen, Abb. 3 einen taschenförmigen Drainagestreifen und Abb. 4 dessen Anwendungsweise bei einer Bauchhöhlenoperation, Abb. 5 eine weitere Ausführungsform.
  • Grundsätzlich wäre jeder flache Streifen aus einem den vorstehend angegebenen Bedingungen entsprechenden Werkstoffe geeignet. Da jedoch von dessen Längskanten eine gewisse Schmiegsamkeit verlangt wird, damit er nicht einschneidend wirkt, da andererseits eine gewisse Steife in Längsrichtung des Streifens erwünscht ist, werden die Drainagestreifen zweckmäßig in der Mitte verstärkt ausgeführt. Das kann geschehen, indem entweder nach Abb. I Streifen mit spindelförmigem Querschnitt gewalzt werden oder indem man Streifen aus mehreren übereinander angeordneten Lagen durch Vernähen, Verkleben o.dgl. Mittel herstellt (vgl.
  • Abb. 2). Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, die Zusammensetzung der Mehrschichtenstreifen derart vorzunehmen, daß auf den breiteren Grundstreifen a zunächst beiderseits ein schmalerer Nlittelstreifen b und darauf wieder ein etwas breiterer Deckstreifen c kommt. Dadurch werden Kapillarkanten d gebildet, die die Ableitung der Sekrete aus der Tiefe her wesentlich unterstützen.
  • Die Drainagestreifen nach vorliegender Erfindung werden zweckmäßig in großen Längen hergestellt und aufgerollt, von denen man sich je nach dem gerade vorliegenden Verwendungszweck entsprechend lange Enden abschneiden kann. Bei Streifen von gleichmäßig durchgehendem Querschnitt besteht jedoch noch ein gewisser Nachteil darin, daß das einzuführende Ende in der Mitte eine etwas zu harte Kante aufweist. Zweckmäßig fertigt man daher die Streifen nach Abb. 1 oder 2 in der aus Abb. 5 ersichtlichen Weise an, wonach zwischen bestimmten abgepaßten Län,gen f von verdicktem Querschnitt kurze unverdickte Stellen g vorgesehen sind, an denen man sich mit der Schere das betreffende Stück abschneidet. Die Ecken werden dann mit einigen Scherenschlägen noch etwas abgerundet.
  • Bei Bauchhöhlendrainagen verwendet man beispielsweise Streifen mit etwa 30 cm langer Längsverdickung. Ein an den erwähnten dünnen Abschnittstellen abgetrennter Span wird zweckmäßig zur Hälfte seiner Länge umgeknickt (gegebenenfalls auch an dieser Stelle durchschnitten), und die beiden flach aufeinanderliegenden Zungen werden in die Wundhöhle eingeführt. Bei Streifen mit spindelförmigem Querschnitt liegen dann die beiden mittleren Verdickungen aufeinander, so daß sich zwischen den etwas klaffenden Rändern ebensolche Kapillarspalten bilden wie bei dem zusammengesetzten Streifen nach Abb. 2. Selbstverständlich kann man, je nach Lage des Falles, die Streifen anstatt doppelt auch einzeln verwenden. Die ganze Operationswunde wird dann bis auf die Streifenbreite primär vernäht. Die etwas überstehenden Streifenenden werden umgelegt, und die kleine Wundlücke wird durch geeignete Mittel klaffend gehalten, z. B. durch eingesteckte Tupferzipfel oder eine starre Scheide.
  • Abb. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes. Hiernach ist der Drainagestreifen h taschenförmig gestaltet und besitzt zweckmäßig an seinem offenen Ende lose Lappen i. Zur Einführung in die Wundhöhle wird der taschenförmige Drainagestreifen ü auf einen Bügel k von weichem Draht geschoben.
  • In gewissen Fällen kann der Einführungs bügel auch während der Dauer der Nachbehandlung in eingesteckter Lage verbleiben.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht es den natürlichen Abwehrkräften des Körpers, die Sekrete aus einem abfiußbedürftigen Wundbezirk an glatten, für Körpergewebe indifferenten Flächen nach außen abzuschieben, ohne daß wie bisher bei der Mulldrainage die über dem tieferliegenden Wundbezirk liegenden noch ungeschädigten Gewebe unnötig gereizt und geschädigt werden durch die verfilzenden Eigenschaften der Faserstoffe.

Claims (5)

  1. PATENTANSI'RÜCIIE: I. Hilfsmittel zur Drainage von Wunden, bestehend aus indifierentem, nicht resorbierbarem Material, insbesondere aus Cellu!osederivaten, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in Form von dünnen, biegsamen, glatten Streifen vorliegt.
  2. 2. Drainagestreifen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe im Querschnitt spindelförmig verdickt ist.
  3. 3. Drainagestreifen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe aus mehreren zweckmäßig durch Vernähen, Verkleben o. dgl. miteinander verbundenen Streifen von unterschiedlicher Breite besteht, derart, daß die überstehenden Ränder von zwei einen schmälerer Streifen (b) umschließenden Streifen (a, c) Kapillarspalten (d) bilden.
  4. 4. Drainagestreifen nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein langer Streifen zwischen abgepaßten Längen (f) von verdicktem Querschnitt kurze, unverdickte Stellen (g) besitzt.
  5. 5. Drainagestreifen nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe aus einer länglichen, am offenen Ende zweckmäßig mit losen Lappen (i) versehenen Tasche (h) besteht, die auf einen Bügel (k) von weichem Draht aufgeschoben ist.
DE1938S0131854 1938-04-28 1938-04-28 Hilfsmittel zum Drainieren von Wunden Expired DE702615C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3740288C1 (en) * 1987-11-27 1989-04-13 Reuter Hans Joachim Self-retaining catheter
DE102010052336A1 (de) * 2010-11-25 2012-05-31 Paul Hartmann Ag Wundauflage für die Unterdrucktherapie

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3740288C1 (en) * 1987-11-27 1989-04-13 Reuter Hans Joachim Self-retaining catheter
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