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Einrichtung zur Erzielung der .Gleichstellung elektromotorischer Antriebe
Zur Erzielung des Gleichlaufes von zwei oder mehreren Motoren ist- es bekannt, mit
den Antriebsmotoren Ausgleichmaschinen zu kuppeln. Mit den bisherigen Anordnungen
war es praktisch nicht möglich, auch bei Netzstörungen den Gleichlauf aufrechtzuerhalten,
weil infolge der verschiedenen Schwungmomente beim Auslaufen der Maschine meistenteils
der Synchronismus aufgehoben wurde. Vor Wiedereinschaltung mußte daher der Synchronismus
der Antriebsmotoren wieder hergestellt werden. Der Wiederherstellung der Synchronisierung
zwischen den Motoren standen die Bremslüfter der einzelnen Antriebe störend im Wege.
Man hat deswegen beirr Wiedersynchronisie-' reut zwangsweise den ersten Motor fest
abgebremst, während die Bremse ,des zweiten Motors gelüftet wurde, so daß dieser
die synchrone Stellung einnehmen konnte. Waren mehr als zwei Maschinen im Gleichlauf
geschaltet, so wurde, sobald der zweite Motor die synchrone Stellung eingenommen
hat, auch dieser festgebremst und die Bremse des dritten Motors freigegeben, damit
sich auch dieser synchron stellen konnte. Dieses Spiel wiederholt sich nun so länge,
bis der letzte Motor die synchrone Stellung eingenommen hat. Dies Verfahren ist
umständlich, erfordert viel Zeit und große Aufmerksamkeit des Bedienungsmannes.
Es ist auch bekannt, die Bremseinrichtungen in Abhängigkeit von den Ausgleichströmen
zu entlasten. Die Entlastung tritt also hier erst ein, wenn die Ausgleichmaschinen
stark überlastet sind.
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Um die Einstellung der Läufer der zu synchronisierenden Motoren in
Phasengleichheit bei abgekuppeltem Antrieb vorzunehmen, ist es auch bereits bekannt,
zwischen dem Triebwerk und dein zu synchronisierenden Motor eine lösbare Kupplung
anzuordnen. Diese Kupplung ermöglicht es, die Läufer der Synchronisiermaschinen
vor dem Anlassen bei abgekuppelten und durch eine Bremse festgehaltenen Triebwerken
unbelastet in phasengleiche Lage einzustellen. Auch hierbei mußte die Betätigung
der Kupplung durch den Bedienungsmann erfolgen. Dieses Verfahren ist umständlich.
Durch die Anordnung einer ein- und ausrückbaren Kupplung kann außerdem die kraftschlüssige
Verbindung zwischen Triebwerk und Antrieb gestört werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Erfindungsgemäß
wird die Bremskraft der Bremsen sofort bei der Einschaltung - der Ausgleichrnaschinen
verkleinert, und zwar so, daß die Ausgleichmaschinen, ohne unzulässigen Strom aufzunehmen,
-die Bremskräfte überwinden können. Hierdurch ist es möglich, sämtliche Ausgleichmaschinen
unabhängig von der Zahl der in Gleichlauf geschalteten Motoren gleichzeitig einzuschalten.
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Zur Erzielung einer geringeren Bremskraft können für jeden Antrieb
zwei Bremsen vorgesehen
wenden, von denen eine mit dem Antriebsmotor
zusammengeschaltet wird. Die Bremse des Antriebsmotors muß so kräftig sein, daß
beim Lüften der Bremse der Ausgleichmaschine der Antrieb sich nicht von selbst in
Betrieb setzen kann, doch darf sie nicht so groß sein, daß die Ausgleichmaschine
bei aufgelegter Bremse des Antriebsmotors einen unzulässig hohen Strom aufnimmt.
Hierdurch ist es möglich, daß die Ausgleichmaschine trotz des Auflie-gens der Bremse
des Antriebsmotors den Ausgleich erzwingt, ohne eine unzulässig hohe Leistung aufzunehmen.
Nach erfolgtem Ausgleich werden sämtliche Antriebsmotoren eingeschaltet, gleichzeitig
auch die übrigen Bremsen gelüftet. Um zu verhindern, daß eine Einschaltung der Antriebsmotoren
erfolgt, bevor die Synchronstellung sämtlicher Maschinen erreicht ist, wird zwischen
den Schaltstufen für die Ausgleichmaschinen und für die Antriebsmotoren eine Verzögerungseinrichtung
vorgesehen, die eine Verzögerung bewirkt, die zum Synchronisieren der Maschinen
ausreicht.
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Man kann aber auch die Anordnung so treffen, daß zwei verschiedene
Bremslüfter gemeinsam auf eine Bremse eines Antriebes wirken. Der eine Bremslüfter
würde dann beim Anziehen des Kernes die Bremskraft herabsetzen. Dieser Bremslüfter
müßte dann gleichzeitig mit der Einschaltung der Ausgleichmaschine geschaltet werden
und. würde bewirken, daß die Bremskraft herabgesetzt würde, obwohl der zweite Bremslüfter
noch nicht angesprochen hat.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Steuerung
von zwei Antriebsmotoren mit Ausgleichmaschinen dargestellt. i und 2 sind die Antriebsmotoren.
3 und 4 die Ausgleichmaschinen. 5 ist die Steuerwalze, bei der nur die Hälfte der
Abwicklung zur Steuerung der Bremslüfter dargestellt ist. a ist die Einschaltstellung
der Ausgleichmaschine, b die Einschaltstellung der Antriebsmotoren, c bis e sind
die Einschaltstellungen für die Läuferschütze der Antriebsmotoren. fr ist ein Sicherheitskontakt,
der nur geschlossen wird, wenn: die Schaltwalze in Richtung von O nach e geht. 7
ist ein Hilfsrelais; das anzieht, wenn der Sicherheitskontakt geschlossen wird und.
sich dann über die Selbsthaltekontakte 8 hält, solange sich die Schaltwalze in der
Stellung a oder b befindet. g ist das Bremslüfterschütz für die Ausgleichmaschinen
3 und 4. Das Schütz wird eingeschaltet, sobald, die Kontakte io des Hilfsrelais
7 geschlossen sind. Durch das Ansprechen des Schützes g werden die Kontakte i i
und 12 geschlossen, und die Bremslüfter 13 und 14 erhalten. Spannung und ziehen
an. Von Stellung b und e erhält das Bremslüfterschütz 15 für- die Antriebsmotoren
Spannung. Der Kontakt 16 schließt sich, und dadurch erhält das Bremslüfterschütz
g für die Ausgleichmaschinen Spannung, auch wenn das Hilfsrelais 7 abgefallen ist.
Gleichzeitig werden die Kontakte 17 und 18 geschlossen, und die Bremslüfter ig und
2o der Antriebsmotoren erhalten Spannung und ziehen an. Nicht gezeichnet sind die
erforderlichen Sicherheitsvorrichtungen, wie Endschalter, Überstromrelais usw.,
die bewirken, daß bei Ansprechen einer dieser Apparate alle Bremslüfter einfallen.
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Es ist gleichgültig, ob die auf eine gemeinsame Achse wirkenden Bremslüfter
für Ausgleichmaschinen und Antriebsmotoren auf eine gemeinsame Bremse wirken oder
auf zwei getrennte- Bremsen. Wesentlich ist, daß durch das Nacheinandereinfallen
des Bremslüfters der Bremsdruck so verändert wird, daß dieAusgleichmaschinen ohneÜberlastung
wirken sollen; wobei durch die Teilbeanspruchung genügende Sicherheit gegen Bewegung,des
angetriebenen Teiles erzielt wird. Durch die Ausbildung der Steuerwalze wird weiter
erreicht, daß bei Rückwärtsbewegung der Walze von Stellung e nach O beide Bremslüfter
nach Verlassen, der Stellung b spannungslos werden und die Bremsen dadurch gleichzeitig
einfallen: