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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Strickware Bei der Strickware
gemäß dem Hauptpatent 6o3 2o8 sind die Umlegeplattierfäden jeweils in den einzelnen
Maschenstäbchen auf der Rückseite der Ware aufplattiert. Beim Stricken dieser Ware
werden die Umlegefäden den Nadeln so zugeführt, daß sie während des Umlegens unter
konstanter Spannung gehalten werden.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieses Verfahrens, wonach
der Umlegefaden, nachdem er um seine Nadel herumgeführt ist, aber bevor die den
Faden aufnehmende Nadel die Masche gezogen hat, entspannt wird, um dadurch die gegenseitige
Läge der Fäden im Nadelkopf zu sichern. Die Entspannung tritt am besten unmittelbar
vor dem Anziehen der Masche ein, so daß der Umlegefaden im Vergleich zu dem gespannten
Grundfaden verhältnismäßig lose liegt und sich so zur Hakenspitze der Nadel bewegt.
Die die Umlegefäden abziehende Kurve ist so gestaltet, daß das Entspannen der Umlegefäden
im richtigen Zeitpunkt eintritt.
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In. der Zeichnung zeigen Fig. i -ein Schema, daß die Zuführung der
Umlegefäden zu den Nadeln veranschaulicht, wobei der Faden vor dem Anziehen der
Masche durch die Nadel entspannt wird, Fig.2 den Teil des Nadelhakens in vergrößertem
Maßstabe, der besonders gestaltet ist, Fig.3 den oberen Teil des gebräuchlichen
Nadelhakens im Gegensatz zu der besonders gestalteten Nadel gemäß Fig. 2, Fig. q.
schematisch die gegenseitigen Lagen des Strickdreiecks und den die Entspannung herbeiführenden
Teil der Abziehvorrichtung.
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In Fig. i sind fünf Umlegefadenzuführer 1q. gezeigt, von denen jeder
einen Umlegefaden i oeiner Nadel zuführt, und der Grundfaden i i.
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Die am weitesten rechts stehende Nadel hat gerade die Schlinge eines
Umlegefadens aufgenommen und ist in der Stellung, wo sie den Grundfaden i i aufnimmt.
Der UmAegefaden ist in seiner gerade entspannten Lage gezeigt. Infolgedessen sucht
er sich zu krümmen, während - der Grundfaden unter Spannung bleibt, so daß der Umlegefaden
zu der Spitze des Nadelhakens zu laufen sucht, also in die gewünschte Beziehung
kommt, die den Grundfaden an die Schauseite der Ware
bringt, wenn
die vereinigten Grund- und Umlegefadenmaschen von dem am weitesten links stehenden
Haken verstrickt worden sind.
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Wenn eine bekannte Vorrichtung z. B. in Form .eines Abzugsbügels zum
Abziehen des Umlegefadens verwendet wird, wird der Abzieher so gestaltet, daß er
die Umlegefäden entspannt, bevor die Nadel die Masche anzieht, um dann das Krümmen
eintreten zu lassen. Der Abzieher soll nicht so gestaltet sein, daß er den Umlegefaden
plötzlich entspannt. Bei der bekannten Vorrichtung war der die Entspannung herbeiführende
Teil des Abziehers so gestaltet, daß er den Faden verhältnismäßig straff hielt und
ihn so dicht um die Nadel legte. Gemäß der Erfindung ist er jedoch so gestaltet,
daß er den Faden vor dem Anziehen der Masche so entspannt oder frei gibt, daß der
Umlegefaden sich etwas krümmen kann, so weit, daß er willig vor den Grundfaden in
dem Nadelhaken gelangt. Hierdurch wird der in dem Umlegefaden vorgesehene Durchhang
beim Senkexi der Nadel den Faden in seiner Lage an der Schauseite während des Anziehens
der Masche halten. Der Grundfaden wird unter einer wenn auch leichten Spannung zugeführt
und zwingt hierbei den Umlegefaden, in die gewünschte Lage hineinzugleiten.
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Außer der Entspannung des Umlegefadens wird das genaue Plattieren
hinter dem Grundfaden durch die an sich bekannte besondere Gestaltung der Nadel
gemäß Fig.2 unterstützt. Der obere Hinterteil 3o der Nadel ist nach vorn geneigt,
um dem Oberteil des Hakens eine etwas. zugespitzte Kurve darzubieten, im Gegensatz
. zu der gewöhnlichen abgerundeten Kurve gemäß Fig.3. Wenn die Nadel sich senkt,
um die Masche aus den vereinigten Umlege- und Grundfäden anzuziehen, -hat die Entspannung
des Umlegefadens zur Folge, daß der Faden an die Spitze 3o des Nadelhakens springt,
während die Spannung des Grundfadens den .Fäden von der Spitze weiter abwärts zieht.
In Fig. 2 sind die beiden Fäden der alten Masche nahe der Spitze der Nadel gerade
vor dem Abschlagen gezeigt. Die in dem Umlegefaden bei der Entspannung erzeugte
Krümmung ist die unmittelbare Folge der federnden Natur der Fäden, wie Kunstseidefäden,
gesponnene Seidenfäden u. dgl., und die Form der Krümmung unci, ihre Größe bleiben
dieselbe bei jedem Arbeitsgang, vorausgesetzt, daß der Umlegefadenabzieher so gestaltet
ist, daß -er die. gewünschte Entspannung im richtigen Zeitpunkt gibt. -Fig. q. zeigt
schematisch den Ab.zieher 12, der die Länge des Umlegefadens, die für das Umschlingen
notwendig ist, nacheinander von den Umlegefadenspulen während oder vor der umschlingenden
Bewegung -des Umlegefadenzuführers i q. abzieht. Das Strickdreieck 15 ist in seiner
Beziehung zu dem Abzieher gezeigt, dessen Bewegungsrichtung zu den Umlegefäden durch
den Pfeil angedeutet ist. Die Fäden werden durch den Abzieher 12 in der Stellung
16 entspannt, und dieses tritt unmittelbar vor der Berührung der entsprechenden
Nadel 12 mit dem Strickdreieck 15
ein.