DE5903C - Apparat zum Anschlagen auf Strickmaschinen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

Klasse 25.

FR. OSCAR TEUBEL in NEUSTADT bei CHEMNITZ. Apparat zum Anschlagen auf Strickmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. November 1878 ab.

Wenn man auf der Lamb'sehen Strickmaschine einen Strumpf oder Socken anfängt, mufste man bisher beide Nadelreihen gleichzeitig arbeiten lassen, so dafs der Faden netzartig über die Oeffnung der Strickmaschine gezogen wurde. Hierauf strickte man jede einzelne Nadel durch Vor- und Zurückziehen mit der linken und durch Umschlingen des Fadens mit der rechten Hand ein (das sogenannte Anschlagen).

Dies hatte aber den Nachtheil, dafs der Strumpf oder Socken oben zugestrickt war, so dafs derselbe aufgeschnitten und ausgezupft werden mufste, wodurch Zeit- und Garnverlust verursacht wird. Anderentheils ist aber auch das Anschlagen jeder einzelnen Nadel sehr zeitraubend und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Strickmaschine bedeutend.

Den Strumpf etc. so anfangen zu können, dafs er nicht aufgeschnitten zu werden braucht, und das Umschlingen, der Nadeln einer Reihe auf einmal besorgen zu können, ist der Zweck des von mir construirten Apparates.

Derselbe ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt und besteht im wesentlichen aus zwei auf einander verschiebbaren Kämmen A und B, von denen der erstere Hakennadeln h, der letztere bajonnetförmig gebogene Nadeln i enthält.

Nachdem die Kämme durch Verschieben in die in Fig. ι gezeichnete Stellung gebracht sind, wird der Apparat von unten her so in die Strickmaschine gehalten, dafs die Stricknadeln ί zwischen jedem Nadelpaare hindurchgehen und den Faden um dasselbe schlingen, wie dies Fig. 2 von oben gesehen und Fig. 3 von vorn gesehen zeigt, und zwar ist hierbei die Schiene A mit den Hakennadeln etwas nach unten und die Schiene B soweit nach oben geschoben, dafs das Knie der Bajonnetnadel höher steht, als die Hakennadel.

Ist auch die zweite Nadelreihe mit dem ebenso construirten zweiten Theile des Apparates verschlungen, so wird die Schiene B durch Drehen des Winkels w nach links bewegt, so dafs die Nadeln die in Fig. 4 gezeichnete Stellung einnehmen, wodurch die Schlingen die in Fig. 4 gezeichnete Form erhalten, bei welcher die Stricknadeln bequem durch die Schlinge hindurch aufs neue den Faden holen können.

Ist rundum die zweite Tour gestrickt, so zieht man die Kämme B nach unten und hängt Gewichte an, Fig. 5. In dieser Stellung bewirkt der Kamm A als gewöhnlicher Hakenkamm nur das Anspannen der fertigen Waare.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anwendung zweier auf einander verschiebbarer Nadelkämme zur Bildung der Anfangsmaschen auf Strickmaschinen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.