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Verriegelungseinrichtung zwischen dem Hauptschalter in Leonardantrieben
und dem für Dynamo und Motor gemeinsamen Entregungschalter Die Erfindung bezweckt,
die Schalteinrichtungen von Leonardantrieben, namentlich von Walzwerken, soweit
sie sich auf das Ein-und Ausschalten. des im; Leonardkreis liegenden Hauptschalters
und die Entregung von Anlaßmaschine und Leonardmotor beziehen, zu vereinfachen und
damit die Übersichtlichkeit und Betriebsicherheit zu erhöhen. Insbesondere ist dank
der Erfindung Vorkehrung getroffen, daß der Hauptschalter des Leonardkreises nur
bei groben Überlastungen, Kurzschlüssen, Überschlägen usw. ausschaltet, daß dagegen
bei geringeren Überlastungen nur der Entregungsch-alter die Erregung von Anlaßmaschine
und Motor unterbricht. Nach Verschwinden der Überlastung kann die Erregung wieder
eingeschaltet werden, ohne daß inzwischen der Hauptschalter geöffnet wurde. Beide
Schalter können nämlich erfindungsgemäß durch Umlegen eines sogenannten Nothebels
vom Steuerbock aus gleichzeitig ausgeschaltet werden, aber nur bei entregter Dynamo
eingeschaltet werden. Schalter zur gemeinsamen Entregung von Anlaßmaschine und Leonardmotor
sind bereits bekannt. Auch hat man Schalter gebaut, mit denen entweder nur die Entregung
oder nur der Leonardkreis gesteuert werden konnte. Eine Verriegelung war damit jedoch
nicht beabsichtigt, es handelte sich nur um eine Vereinfachung der Bedienung.
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In. dem in der Zeichnung wiedergegebenen Schaltbild ist der im Leonardkreis
-liegende Hauptschalter, der ein Selbstschalter sein kann, mit r, der Entregungschalter
mit II bezeichnet, 13 bedeutet die Erregung der Steuerdynamo und 1q. die des Leonardmotors.
Die Schaltung ist so getroffen, daß das Einschalten ebenso wie , das Ausschalten
für beide Schalter, d. h. den Hauptschalter r und den Entregungschalter i i, durch
ein gemeinsames Steuerorgan 5 (Nothebel) eingeleitet wird, im übrigen aber die Einschaltvorgänge
für beide Schalter unabhängig voneinander verlaufen. Das Umlegen des Nothebels 5
in der einen Richtung hat also nicht nur das Auslösen des Hauptschalters r, sondern
stets auch das Auslösen des Entregungschalters '11 zur Folge. Andererseits kann
mit dem Nothebel der Hauptschalter wieder eingeschaltet und zugleich der Ent.regungschalter
eingelegt werden, wenn der Hebel 5 nach der der Auslösebewegung entgegengesetzten
Richtung umgelegt wird.
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Zu dem Zweck trägt der Nothebel, der
beim normalen
Betriebe die vollgezeichnete Mittelstellung einnehmen. muß, auf der einen Seite
ein Kontaktstück 25, das, wenn der Hebel 5 nach links (Richtung »Ein«) umgelegt
ist, die Gegenkontakte 26 überbrückt und über den Hilfskontakt 17 den Einschaltstromkreis
18 für den Hauptschalter i schließt. Gleichzeitig wird der Entregungschalter i i
z. B. mechanisch geschlossen.
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Auf der Gegenseite trägt der Nothebel 5 zwei Kontaktstücke 35, 45.
Das obere, 35, überbrückt, wenn der Hebel 5 in Richtung »Aus« umgelegt ist, Gegenkontakte
36 und schließt so den Stromkreis der am Hauptschalter i liegenden Ausschaltspule
4.. Der untere Kontakt 45 am Hebel 5 überbrückt in der »Aus«-Stellung die Gegenkontakte
46 und schließt den Stromkreis der Auslösespule io des Entregungschalters i i. Gleichzeitig
kann mit dem Weiterbewegen des Hebels 5 der Entregungschalter i i auch mechanisch
in die Ausschaltstellung gebracht werden, falls, die elektrische Auslösung einmal
versagen sollte.
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Um beim Auslösen des Hauptschalters i durch Überstrom gleichzeitig
die Entregung durch den Entregungschalter 7 bis i i zu bewirken, trägt sein Überstromauslöser
15 die Hilfskontakte 47, die die Spule io unter Spannung setzen. Wenn daher der
Hauptschalter i infolge irgendwelcher Störungen dem Ausschaltkommando nicht folgen
sollte, so kann der Entregungschalter i i trotzdem nicht eingelegt bleiben; es muß
also wenigstens dieser Schalter auslösen. Schaltet aber der Hauptautomat i aus,
so löst er dabei durch einen zweiten Hilfskontakt 48 auch den Entregungschalter
i i aus. Der Entregungschalter wird also sowohl durch die hier nicht weiter behandelten
Betriebsgrößen wie auch durch Gefahrengrößen oder Betriebstörungen ausgelöst.
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Mit dem Nothebel 5 ist der Schalthebel 61 im Stromkreis der Erregerwicklung
13 der Leonard-Dynamo mechanisch verriegelt, und zwar derart, daß der Nothebel unabhängig
von der Stellung dieses Schalthebels jederzeit in der Ausschaltrichtung bewegt werden
kann, daß jedoch seine Einschaltbewegung nur dann ausführbar ist, wenn der Schalthebel
seine Nullstellung einnimmt. Die Verriegelung bewirkt andererseits, daß während
der Einschaltbewegung des Nothebels 5 der Steuerhebel 61 in der Mittellage festgehalten
und erst dann wieder frei wird, wenn der Nothebel in seine betriebsmäßige Stellung,
d. h. in die. Mittellage gebracht ist.
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Diese mechanische Verriegelung ist durch eine Nockenscheibe 2o hergestellt;
die auf der Drehachse des Entregungschalters fest angebracht und mit dem Nothebel
durch eine Lenkstange 21. verbunden ist. Auf der Nockenscheibe schleift der Anschlag
62, der mit dem Steuerhebel 61 starr gekuppelt ist (nicht gezeichnet) und, sich
in allen von der Nullstellung abweichenden Stellungen des Steuerhebels 61 nahe dem
Drehpunkt der Nockenscheibe 2o (in der Zeichnung also links) befindet, während er
in der Nullstellung des Steuerhebels aus der Bahn der Nockenscheibe 2o herausbewegt
ist. In.der gezeichneten Stellung, bei der sich also der Steuerhebel 61 nicht in
der Nullstellung befindet, gestattet der Anschlag 62 die Bewegung des Nothebels
5 nur in die »Aus«-Stellung (rechts). Ist aber der Nothebel in die »Ein«-Stellung
(nach links) bewegt worden, so kann sich der Anschlag 62 nicht nach links bewegen,
d. h. der Schalthebel 61 kann aus der Nullstellung, in der er sich befand, nicht
herausbewegt werden Die Überwachung und Auslösung des Entregungschalters kann durch
Geräte erfolgen, die auf normale Betriebsgrößen ansprechen, während; die Überwachung
und, Auslösung des Hauptschalters in Abhängigkeit von Gefahrengrößen oder Gefahrzuständen,
also durch Geräte, die z. B. erst bei schweren Kurzschlüssen ansprechen, erfolgt.
Der Hauptschalter, der infolgedessen nur verhältnismäßig selten auszulösen hat,
wird dadurch wesentlich geschont. Um seine Beanspruchung weiter zu verringern, ist
dem Hauptschalter bei der Schaltung der Zeichnung ein Widerstands 2 parallel geschaltet,
in dessen Stromkreis ein Trennschalter 3 liegt: Der Trennschalter 3 kann als Fern-
oder Selbstschalter ausgebildet sein und wird erst dann geöffnet, wein zugleich
m,it dem Hauptschalter auch der Entregungschalter geöffnet worden ist, der Schalter
3 also nicht strorribelastet ist. Die Signallampe 52 zeigt die Ausschaltung des
Hauptschalters und des Entregungschalters i i an. Zwecks größerer Sicherheit kann
sie an eine besondere Wechselstromquelle unabhängig von den Gleichstromschienen
des Leonardantriebes angeschlossen werden.