DE611906C

DE611906C - Kippbares Ausschankgefaess, insbesondere fuer Milch

Info

Publication number: DE611906C
Application number: DET42960D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-02-14
Filing date: 1933-08-22
Publication date: 1935-04-09

Description

Kippbares Ausschankgefäß, insbesondere für Milch Die Erfindung betrifft ein kippbares Ausschankgefäß, insbesondere für Milch, mit einsetzbarem Eisbehälter -und bezweckt, durch einen neuartigen Einbau des Eisbehälters die Kippbewegungen des Gefäßes beim Ausschank zur Erzielung einer besonders wirksamen Durchmischung und Kühlung des Gefäßinhaltes auszunutzen.
In der Erkenntnis, daß eine zeitweise Durchmischung der Milch im Ausschankgefäß zur Verhütung der Rahmabscheidung notwendig ist, hat man in Standgefäßen mit Ablaßhahn einen Eisbehälter heb- und senkbar angeordnet. Abgesehen davon, daß das Anheben eines schweren Behälters mühsam ist und daher um so leichter unterlassen wird, kann auf diese Weise keine genügende Vermengung der obenauf befindlichen Fettschichten mit dem übrigen Inhalt des Gefäßes erzielt werden.
Bei Standgefäßen ohne Auslaufhahn, welche beim Ausschenken um eine Bodenkante gekippt werden, ergibt sich hierbei eine gewisse Durchinischung des Inhaltes, wenn der Eisbehälter freistehend angeordnet ist und daher wenigstens von der in Bewegung kommenden obersten Schicht des Gefäßinhaltes umströmt wird. Die Wirkung ist aber nicht ausreichend, und der Einbau des Behälters erfordert Sicherungen gegen ein Umfallen desselben sowie gegen Ausfließen von Eiswasser in das Gefäß. Nachteilig ist übrigens die schwere Handhabung solcher Gefäße wegen des Gewichtes des fest eingesetzten Eisbehälters. Zwecks leichterer Handhabung wurde das Ausschankgefäß auch um Drehzapfen kippbar angeordnet und zur Hintanhaltung von Kälteverlusten mit einer isolierenden Hülle versehen.
Gemäß der Erfindung ist der Eisbehälter im Ausschankgefäß um eine zu .dessen Kippachse parallele Achse frei pendelnd aufgehängt, wodurch gleichzeitig mehrere vorteilhafte Wirkungen erzielt werden. Vor allem bleibt der Eisbehälter von der Kippbewegung des Ausschankgefäßes unberührt, so daß sein Gewicht keine Rolle spielt. Da er aber doch mit Rücksicht auf die Schwenkbewegung des Gefäßes in diesem eine Pendelbewegung vollführt, tritt zu der bei kippbaren Gefäßen stets auftretenden Bewegung des Gefäßinhaltes eine außerordentlich wirksame Bewegung desselben hinzu, da die Flüssigkeit den in Ruhe bleibenden verhältnismäßig großen Eisbehälter bei jedem Schankvorgang zweimal umströmen muß. -Dadurch wird eine fortlaufende Durchmischung und Kühlung des Gefäßinhaltes in allen seinen Teilen erreicht. Überdies erfordert der Eisbehälter nur einen gewöhnlichen Verschluß, da er stets über den Flüssigkeitsspiegel herausragt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung beziehen sich auf die Ausbildung der Aufhängung des Eisbehälters.- In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Abb. i und 2 zeigen das kippbare Ausschankgefäß in Ruhelage in zwei zueinander senkrechten Mittelschnitten.
Abb.3 zeigt ein Schaubild bei geneigtem Gefäß.
Das Ausschankgefäß i ist mittels Bolzen 2_ in Schlitzen eines bockartigen Gestelles 3 gelagert, das auf einer Bodenplatte 4 befestigt ist. Die Bolzen 2 durchdringen die Gefäßwandungen und ragen in das Innere des Gefäßes mit Stummeln, auf denen der Eisbehälter 5 mittels Gabeln aufsitzt, die an den Enden von U-förmigen Laschen 6 vorgesehen sind. Der Eisbehälter hat einen Doppelboden, in dessen Hohlraum eine Bleiplatte 7 0. dgl. angeordnet ist, um den Schwerpunkt des Behälters unter seine Drehachse zu verlegen, die aus zwingenden Gründen möglichst in der halben Höhe des Behälters angeordnet sein muß. Der Eisbehälter hat oben einen Deckel 8 mit Bajonettverschluß, das Gefäß eine feste Deckelplatte g mit einer durch einen Klappdeckel io verschließbaren Füllöffnung. Der Schnabel i i des Gefäßes ist bis auf eine kleine Austrittsöffnung 12 für die Flüssigkeit abgedeckt und trägt überdies einen Klappdeckel 13, um außer Gebrauch auch die Öffnung a2 abschließen zu können. Das Gefäß hat Handhaben 14, 15 und Anschlagbolzen 16, 17, die mit dem Gestell 3 zusammenwirken und die Grenzlage der Neigung des Gefäßes bestimmen. Knapp unterhalb des Bodens des ruhenden Gefäßes ist im Gestell ein Sperrbolzen 18 quer verschiebbar gelagert, der, eingeschoben, das Gefäß untergreift und an einer Kippbewegung hindert. Zum Ausschank wird das Gefäß näch Zurückzieh en des Sperrbolzens mit einer Hand an der Handhabe 14 unter gleichzeitigem Anheben des Deckels 13 erfaßt und geneigt, wobei sein Inhalt den in der Hängelage verbleibenden Eisbehälter umströmt und hierbei in vorteilhafter Weise gekühlt und durchgemischt wird. Der Schwenkbereich des Gefäßes ist so bemessen, daß .das Gefäß restlos durch Neigen entleert werden kann. Hierzu muß aber auch die Bedingung erfüllt sein, daß sich das Gefäß um den Eisbehälter frei drehen kann. Dies erfordert eine Lagerung des Eisbehälters möglichst in dessen halber Höhe. Zur Vermeidung eines labilen Gleichgewichtszustandes .des Eisbehälters dient die Beschwerungsplatte 7. Der Eisbehälter ist leicht aushebbar, so daß das Gefäß bequem und gründlich gereinigt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kippbares Ausschankgefäß, insbesondere für Milch, mit eingesetztem Eisbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisbehälter (5) um eine zur Kippachse parallele Achse frei pendelnd im Ausschankgefäß (i) aufgehängt ist.
2. Ausschankgefäß nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der -Eisbehälter (5) einen Doppelboden hat, in dessen Hohlraum ein Gewicht (7) angeordnet ist.
3. Ausschankgefäß nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzapfen (2) des Ausschankgefäßes (i) die Wandung durchdringen und zur Aufhängung des Eisbehälters (5) dienen.