DE61148C - Neuerung bei der Fällung von Zucker durch Kalkpulver und dazu gehöriger Luftrührapparat - Google Patents

Neuerung bei der Fällung von Zucker durch Kalkpulver und dazu gehöriger Luftrührapparat

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DE61148C
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DENDAT61148D
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H. BARWIG in Kriptau bei Schmolz, Preufs. Schlesien
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/04Extraction of sucrose from molasses by chemical means by precipitation as alkaline earth metal saccharates

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Description

KAISERLICHES
ΡΑΤΕΝΤΑΜΤ.\%
Das neue Verfahren beruht auf der Beobachtung, dafs, wenn man Kalk in Form von feinstem Pulver in eine wässerige Zuckerlösung einbringt und gleichzeitig Luft durch die Flüssigkeit treibt, in den mit.Kalk sich überziehenden Luftblasen sich unlöslicher Zuckerkalk bildet, welcher, sobald die Luftblase aus der Flüssigkeit tritt, zu Boden fällt. Bei diesem Vorgang werden (nach Angabe des Patentinhabers) fast gar keine Wärmemengen frei, weil etwa freiwerdende Wärme sofort wieder durch die Bildung von unlöslichem Zuckerkalk gebunden oder durch die entweichenden Luftblasen abgeführt wird, da die Luftblasen allein die Wärme aufnehmen, können, indem in den Luftblasen allein der Procefs vor sich geht.
Die Melassen oder ' Syrupe, welche dem Fällungsprocefs unterzogen werden sollen, verdünnt man mit Wasser auf ungefähr ι ο bis 15 pCt. Zuckergehalt und setzt hierauf einen Ueberschufs von Salzsäure oder einer anderen Säure hinzu, welche jedenfalls stärker als Kohlensäure ist, so dafs sie mit Kalk keine, in wässeriger Zuckerlösung oder in Wasser schwer lösliche oder unlösliche Salze bilden kann, und zwar ,bei einer Temperatur nicht über 50° C. Die zugesetzte Säure zersetzt die in den Melassen oder Syrupen enthaltenen Verbindungen des Zuckers mit Kali und Natron, sowie das kohlensaure Kali und Natron und die organischen Basen. Die so vorbereiteten Melassen oder Syrupe .läfst man nun in den Apparat laufen, in welchem die Fällung des Zuckers als in Wasser unlöslichen Zuckerkalks vorgenommen werden soll. Derselbe, in Fig. 1 dargestellt, ist ein oben offenes Gefäfs, unten mit halbrundem oder schrägem Boden und an demselben mit einem durch Ventil absperrbaren Ablauf E versehen. In das Gefäfs B tauchen die Rohre Z), welche unten offen sind und ungefähr 4 bis 5 cm vom Boden des Gefäfses abstehen. Statt der Rohre kann man auch eine Schlange mit Löchern unten einlegen oder andere Constructionen zu gleichem Zweck anordnen. Die Rohre D zweigen oben von einem Hauptrohr C ab, welches durch Rohr M mit einem Ventilator oder einer Luftdruckpumpe (ähnlich einer Kohlensäurepumpe) in Verbindung steht und durch ein Ventil regulirbar ist. A ist ein Hahn für den Melassezulauf.
Fig. 2 stellt denselben Apparat dar, jedoch ist in denselben noch ein sogenannter Röhrenkühler eingeschaltet. Die kreisförmig gestellten Rohre D gehen mit Spielraum für die Flüssigkeit durch die Rohre W, die Rohre W selbst werden von kaltem Wasser umspült, welches bei H eintritt und bei K austritt; die Rohrleitungen H und K sind durch Ventil regulirbar. In den Luftrührapparat läfst man nun soviel von der mit Säure versetzten Melasse einlaufen, bis das Gefäfs B halb gefüllt ist; hierauf sperrt man den Melassezulauf ab, setzt den Ventilator oder die Luftdruckpumpe in Thätigkeit und treibt mittelst derselben kalte Luft durch die Rohre -D in die Zuckerlösung oder Melasse und trägt nun Kalkpulver ein; durch die mit Heftigkeit in die Flüssigkeit eingedrückte und wieder emporsteigende Luft wird das Kalkpulver in heftig wirbelnde Bewegung versetzt, mit den kalten Luftblasen eniporgerissen, und da immer
neue Mengen kalte Luft durch die Flüssigkeit getrieben werden, sinkt die Temperatur in ihr so bedeutend, dafs ein Löschen des Kalkes nicht stattfindet und infolgedessen der Kalk sich mit dem Zucker der Flüssigkeit nur zu in Wasser unlöslichem Zuckerkalk verbindet. Man setzt nun so lange Kalkpulver hinzu, bis sämmflicher Zucker als Zuckerkalk ausgefällt ist, was man an einer herausgenommenen Probe durch Analyse feststellt, zieht darauf den Inhalt des Gefä'fses durch Ventil E ab und trennt die Flüssigkeit von dem in ihr gefällten Zuckerkalk auf bekanntem mechanischen Wege; ebenso erfolgt die weitere Reinigung des Zuckerkalks durch Auswaschen, und seine weitere Verarbeitung auf Zucker. Während des Abziehens aus dem Gefäfs B läfst man dennoch fortwährend kalte Luft einströmen, um jedes Absetzen des Zuckerkalks am- Boden des Gefäfses unmöglich zu machen. Da, wenn irgend thunlich, nur kalte Luft zur Verwendung gelangen soll, dieses aber, besonders in den Sommermonaten, nicht immer möglich ist, so wendet man für diesen Fall den in Fig. 2 dargestellten, noch mit einem Röhrenkühler versehenen, sonst gleichen Apparat an. Durch diese Combination erlangt man bedeutend niedrigere Temperatur,' als das Kühlwasser oder die in die Flüssigkeit eingetriebene Luft an sich besitzt, so dafs man infolgedessen zu jeder Jahreszeit sicher arbeiten kann. Ebenso kann man mit Hülfe dieses Verfahrens und Apparates auch die Ausfällung von Zucker als unlöslichem Zuckerkalk aus wässeng-alkoholischen Lösungen vornehmen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Neuerung bei der Fällung von Zucker durch Kalkpulver, darin bestehend, dafs man während des allmäligen Einbringens des Kalkpulvers in die Zuckerlösung gleichzeitig kühle. Luft durch dieselbe hindurchströmen läfst.
2. Zu dem unter 1. gekennzeichneten Verfahren der in Fig. 1 dargestellte Luftrührapparat, bestehend aus dem Mischgefäfs B, in welches die Rohre (Luftzuführungsrohre) D münden, welche mit ihrem unteren offenen Theil vom Boden des Gefäfses -B etwas abstehen und oben mit Rohr C verbunden sind, welches mit einer Luftpumpe oder einem Ventilator in Verbindung steht.
3. Die Einschaltung eines Röhrenkühlers W in den unter 2. gekennzeichneten Luftrührapparat (Fig. 2) zu dem Zwecke, die bei dem Verfahren gemäfs Anspruch 1. verwendete Luft beim Hindurchströmen durch die Zuckerlösung beständig auf Temperaturen unter 350C. zu erhalten.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT61148D Neuerung bei der Fällung von Zucker durch Kalkpulver und dazu gehöriger Luftrührapparat Expired - Lifetime DE61148C (de)

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