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Wasserreinigungsverfahren.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung des zur Versorgung von Städten etc. dienenden Wassers von Flüssen, anderen Wasserläufen, Süsswasserseen u. dergl. vermittelst des bekannten Verfahrens der Ausfüllung von flockigen Niederschlägen unter Anwendung von Eisensalzen und Kalkmilch. Sie bezweckt insbesondere gewisse der im Wasser von Natur aus enthaltenen Mineralstoffe, wie Magnesiasalze, Silikate, Ton u. a. m. durch Ausflockung zur
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so vollständig setzen, dass die Filtration ds Wassers entfallen kann.
Das verbesserte Verfahren besteht in der folgenden eigentümlichen Kombination von
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10. Geloste organische Verbindungen reagieren mit Kalk unter Bildung von unlöslichen organischen Kalkverbindungen.
11. Suspendierte Kieselverbindungen reagieren mit Kalk unter Bildung von flockigen Silikaten.
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12. Suspendierte organische und ors ionisierte Verbindungen reagieren ebenfalls mehr oder weniger mit Kalk und werden dadurch zum Setzen gehracht.
Aus diesem Wirkungsbilde sind die eigentümlichen Unterschiede leicht zu entnehmen, die das verbesserte Verfahren gegenüber den bekannten Verwendungsarten von Eisensalzen und Kalkmilch darbietet. In Ausführung der Erfindung verfährt man sehr zweckmässig in der Art, dass man das Rohwasser in zwei Ströme von ungleicher Menge teilt, die Ferrusulfatlösung dem quantitativ stärkeren Strome, die Kalkmilch dem quantitativ schwächeren Strome zumischt, beide Mischungen in einiger Entfernung von den Bereitungsstellen zusammenfliessen lässt und den Gemischstrom eine gewisse Wegelänge durchströmen lässt, ehe er das Setzbassin erreicht.
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Bereitung der Kalkmilch empfiehlt sich die bekannte Benutzung heissen Wassers von etwa 52 C verbunden mit beständigem Umrühren des Kalkes.
. Auf der Zeichnung ist in Fig. l beispielsweise eine Anlage zur Ausführung des Verfahrens
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wasser durch Rohr 16 aus einem Kessel versorgt, der das Reinwasser aus der Leitung 13 durch eine Zweigleitung erhält. In den Türmen 7 und 8 wird das Rohwasser mit den Reagenzlösungen gut durchmischt. Während die beiden Wasserströme von den Türmen 7 und 8 nach der Leitung 11 fliessen, vollzieht sich einerseits die Umwandlung des Ferrosulfats in Ferrobikarbonat, anderseits die Reaktion des Caiciumhydrats mit dem im betr. Wasserstrome vorhandenen Bikarbonaten, während ein Teil des ('aiciumhydrates in Lösung geht.
Wenn dann in Leitung 11 die beiden Wasserströme zusammentreffen und sich mischen, treten die Hauptreaktionen ein : einerseits zwischen ('aiciumhydrat und Ferobikarbonat unter Ausfällung von flockigem gelatinösen Eisenoxydulhydrat, das sich rasch zu Eisenoxydhydrat oxydiert ; anderseits zwischen Caiciumhydrat und der im Wasser vorhandenen freien Kohlensäure (unter Bildung von unlöslichem Calcium- monokarbonat), dem suspendierten Tongehalt, silikaten etc. Um den schwieriger sich bildenden Kalkverbindungen Zeit zur Bildung zu geben und diese zu fördern, und die nichtflockigen Aus-
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ein am Bassinboden, nahe der dem Fluss zugewandten vorderen Bassinwand wagrecht angeordnetes Rohr 18 in dessen Mitte mündet.
Vom Rohr 18 steigen Rohre 20 senkrecht aufwärts ; ihre Länge ist so bemessen, dass ihre obere offene Mündung unterhalb des im Bassin aufrecht zu haltenden Wasserstandes verbleibt. Unterhalb der Steigrohre 20 bildet der Bassinboden steil-
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dasss ihre tiefste Stelle hinter dem zugehörigen Rohr 20 liegt. Sie sind an diesem tiefsten Punkte durch Rohre 22 mit einem Sammelraum 23 verbunden, der durch ein weites durch ein Schleusenhalls G geführtes Rohr 24 in Verbindung mit dem Fluss steht.
Die Rohre 22 sind durch ein Schleusenhaus F geleitet, in welchem jedes unabhängig von den anderen geöffnet und gesperrt werden kann.
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eingebaut, die bis über den Wasserspiegel reicht und in ihrer ganzen Länge und Höhe von zahlreichen Löchern von so beschränkter Grösse durchbrochen ist, dass sich die Strömung nach dem Abfluss hin gleichmässig über die ganze Bassinbreite verteilen muss und die Bildung von störenden Lokalströmungen ausgeschlossen bleibt. Dadurch, dass das einströmende Wasser auf eine Anzahl von Steigrohre 20 verteilt ist, wird es in eine Anzahl kleiner Vertikalströme zerlegt, die gleichmässig uber die ganze Bassinbreite am einen Bassinende verteilt mit langsamer Geschwindigkeit
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für das Absetzen günstigste Zustand besteht.
Ferner wird das Verhältnis zwischen Grösse der Taschen 21 und der Bassinlänge sowie der Durchströmungsgeschwindigkeit so bemessen, dass das Wasser etwa 1 bis 2 Stunden braucht, um über die Taschen hinwegzupassieren. Zweckmässig wird die Grösse des Bassins so bemessen, dass das Wasser zum Durchfluss einer Zeitdauer von etwa 48 Stunden bedarf. Infolge der beschriebenen Anordnung wird erreicht, dass die Hauptmenge der Ausscheidungen bereits oberhalb und in kurzer Entfernung hinter den Taschen zum Setzen gelangt und sich in den Taschen sammelt. Der nicht mit Taschen via ucne Bodentell ist von der Hinterwand nach den Taschen hin geneigt, so dass die auf dem Boden sich bildenden Absätze in die Taschen rutschen.
Die beschriebene Anordnung der Taschen 21 bietet das Mittel zur leichten Reinigung des Bassins von dem abgesetzten Schlamm. Öffnet man ein Rohr 22, so wird der Schlamm unter der Wirkung seines Eigengewichtes und des vom Inhalt des Bassins ausgeübten Druckes aus der Tasche durch das (geöffnete) Schlammrohr 24 in den Fluss ausgetrieben. Man kann also die Taschen in häufigen Abständen je für sich oder insgesamt gleichzeitig vom Schlamm entleeren, ohne das Bassin selbst entleeren zu müssen, welches zudem nur eine verhältnismässig geringe Wassermenge zu enthalten braucht.
Im Wasser verbleibt so wenig Schlamm, dass der Boden hinter den Taschen nur erst nach Verlauf eines langen Zeitraumes
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spiegel des den Schlamm aufnehmenden Flusses liegt, indem nur nötig ist, den Wasserspiegel im Bassin während der Entschlammung so hoch über demjenigen des Flusses zu halten, dass die Reibung des Schlammes in den Schlammrohren überwunden wird.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Wasserreinigungsverfahren vermittels kombinierter indirekter und direkter chemischer Fällung von flockigen Niederschlägen unter Anwendung von Eisensalzen und Kalkmilch, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu reinigende Wasser zuerst mit einer seiner Trübe entsprechenden Menge Eisensalz versetzt, dann, nachdem die Mischung vollkommen ist, Kalkmilch in einer solchen Menge zusetzt, dass die Reaktion des Kalkes sowohl mit dem zugesetzten Eisensalz wie mit der ganzen Menge der im Wasser natürlich vorhandenen freien Säuren, Bikarbonate, Silikate,
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Verbindungen sich vollzieht ohne dem Wasser eine durch Silbernitrat nachweisbare kaustische Alkalinität mitzuteilen und schliesslich das mit Eisensalz und Kalkmilch versetzte Wasser vor
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zielung einer konstanten Konzentration des flüssigen Präparates die zur Lösung dienende Flüssigkeit durch eine konstante Menge der vorher in den Apparat gegebenen oder während des Prozesses darin zu erzeugenden Chemikalien leitet und in regelmässigen Zeitabschnitten eine solche frische Menge des betreffenden Chemikals zu der im Apparat hinterbliebenen ('hemikalienmenge hinzufügt, als der im Zeitabschnitt von der durchfliessenden Flüssigkeit mit- geführten Chemikalienmenge gteich ist.
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