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Doppelkettenwirkmaschine und Verfahren zur Herstellung von Kettenware
Die Bestrebung, elastische Kettenware in Rechts-Rechtsware herzustellen, ist bekannt;
bei ihr fanden zwei Zungennadelreihen Verwendung. Diese standen zueinander nach
Abb. 5 und ergaben in ihrer Teilung das Bild einer Nadelreihe, wie es Abb. ,1 zeigt.
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Bei dieser Nadelteilung nahmen die Nadel und die Nadellücke je die
Hälfte ein.
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Durch diese Teilung beider Nadelreihen entsteht ein gegenseitiger
Maschenverbindungsweg x (Abb. 6). Dieser hat eine diagonale Richtung, und damit
wird die waagerechte Ausdehnung der Ware verkürzt.
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Die Verwendung gleichzeitig angetriebener Reihen von Zungennadeln
hat bei dem bekannten Herstellungserfahren, bei dem auch nur eine Nadelreihe die
Fadenlegung erhält, zur Folge, daß aus im wesentlichen geraden I'latinenmaschen
gezwungenermaßen von der anderen Nadelreihe ebenfalls Maschen gebildet werden, die
aber dann im Verhältnis zur Feinheit der Ware zu klein sind und infolgedessen- die
elastische Eigenschaft der Ware unterbinden.
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Wo man bisher von der angeführten grundsätzlichen Unterteilung der
Nadelteilung abging, mußte man die Nadeln auf je zwei Nadelbarren verteilen, die
abwechselnd hochkamen, um ihre Fadenlegung zu erhalten. Dadurch wurde die Arbeitsgeschwindigkeit
der Maschine um die Hälfte herabgesetzt. Mit der Erfindung ist es möglich geworden,
eine weit elastischere Kettenware zu erzielen, die eine Ausdehnungsmöglichkeit bis
zu i oo o'o erreicht und in ihrer Längsrichtung keine Dehnbarkeit hat.
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Die Kernpunkte der Erfindung liegen hei der Maschine in der durch
Abflachung der Spitzennadeln ermöglichten kleinen Teilung und beim Verfahren zur
Herstellung der Ware darin, daß die '-\-adcli-eilien ihre Maschen nacheinander bilden.
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Die Zeichnungen stellen folgendes dar: Abb. i zeigt den Kopf des Kettenstuhles
in seinen wesentlichen Teilen.
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Abb. z zeigt die eine Presse in Draufsicht. Abh.3 zeigt in Draufsicht
die Platinen. Abb. q, bis 9 betrifft die Nadelteilung.
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Abb. i o bis 13 zeigen Maschenbildungsv orgäng e.
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Abb. 14. entspricht der Abb. 13 mit mehreren Nadeln.
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Abb.14a ist die Vorderansicht gleich der Abb. 13, 14 und läßt
die zu Maschen nötig gebogenen Platinenmaschen erkennen.
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Abb. 15 zeigt in Draufsicht den Fadengang, z. ß. der Trihotlegung,
Abb.16 die Vorderansicht der Ware im gedehnten Zustand.
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Um diese Ware herzustellen, erhält die K_ettenwirkmaschine in ihrem
Kopf (Abb. i ) folgende Teile.
Sie besitzt zwei Spitzennadelreihen
a, at, welche zueinander auf Lücke stehen, zwei Legemaschinen b, b1, zwei
Pressen, c, cl; die Presse c erhält Fräsungene, die der jeweiligen Nadelstärke entsprechen
(Abb. 2) und den Zweck haben, die Nadeln der anderen Reihe hindurchzulassen. Die
Platinen d, dl haben an der Abschlagkante seitliche Abfräsungen f (Abb. 3). Die
Platinen sind so stark, daß sie einen Zwischenraum ergeben, welcher gleichzeitig
für die Nadeln als Führung dient; sie besitzen vorn die seitlichen Abschrägungen
f, damit die Maschen beim Abschlagen Platz haben.
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Die Nadelteilung (Abb. q.) ist die altbekannte Teilung in allen einnadelreihigen
Maschinen ohne unterteilte Nadelbarre; hier ist Nadelstärke gleich Lücke. Bei zweinadelreihigen
Maschinen, bei denen beide Nadelreihen auf Lücke zueinander stehen, ist die Teilung
auch meist dermaßen, daß beide Nadelreihen das Bild einer Nadelreihe ergeben (Abb.
5). Stehen beide Reihen in Abschlag, so -ergibt sich das Bild wie Abh.6 mit seinem
Fadenverbindungsweg x, welcher ein diagonaler zur waagerechten Dehnungsrichtung
ist.
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Nach der Erfindung ist die Nadelteilung beider Nadelreihen um die
Hälfte zusammengedrückt, so daß an Stelle des Maßes der Nadellücke (Abb. 4.) einer
Nadelreihe die Nadel der anderen Nadelreihe steht (Abb. i). Damit nun aber für das
Spielen der Kettenfäden zwischen den Nadeln ein genügender .Platz vorhanden ist,
wird an Stelle der Runddrahtnadel eine abgeflachte- Nadel verwendet (Abb.8).
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Stehen nun diese beiden Nadelreihen in Abschlag (Abb.9), so ist dann
der Maschenverbindungsweg x gegenüber Abb. 6 ein fast senkrechter, rechtwinkliger
zur waagerechten Dehnungsrichtung. Hieraus ergibt sich folglich eine zur ,elastischen
Eigenschaft -erforderliche Ausdehnungsmöglichkeit, wie sie bei Kettenwaren noch
nie erreicht werden konnte.
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Die Elastizität wird noch unterstützt durch ein Merkmal des Herstellungsverfahrens.
Zu dem Verfahren zur Herstellung der neuen Ware ist erforderlich, daß beide Nadelreihen
a, a1 bei einer Maschenreihe zugleich in verschiedenen Tempos hoch und tief gehen.
Die Nadelal (Abb. io) steigt zuerst, innvischen folgt die Nadela (Abb. i i), um
die Legung der Fädeng-,ul von den Legemaschineii b, b1 zu erhalten. Ist dies geschehen,
so geht sie bis zum Preßpunkt zurück (Abb. 1a); die Pressec läßt hier erkennen,
daß,in ihren Fräsungen e die Nadel a1 während dem Pressen zu liegen kommt. Nadel
a fällt weiter (Abb. i3), bis der Nadelkopf unter der Nadelal steht. Damit wird
bezweckt, daß die Platinenmaschen der Nadelreihe a als schon zu Maschen nötig gebogene
Fadenstücke auf Nad eln a1 zu liegen kommen.
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Die hiervon gebildeten Maschen entsprechen denen der Nadelreihea,
werden also nicht kleiner und unterstützen somit die Ausdehnungsmöglichkeit der
Ware in waagerechter Richtung.
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Dieses Arbeitstempo (Abb. 13) ist gleichzeitig erforderlich,
damit diese Platinenmaschen straff auf den Nadeln a1 zu liegen kommen, um sicher
bei deren Tiefgang unter die Nadelspitzen zu gelangen.
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Sobald die Nadelreihe a1 aus den erhaltenen Platinenmaschen (Abb.
14, 14a) Nadelmaschen gebildet hat, geht sie als erste wieder zur nächsten Maschenreihe
hoch.
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Aus den Maschenbildern (Abb. 15, 16) ist der Fadengang
z. B. der Trikotlegung zu erkennen.