DE609636C - Verfahren zum Impraegnieren von Leder - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Leder

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DE609636C
DE609636C DE1930609636D DE609636DD DE609636C DE 609636 C DE609636 C DE 609636C DE 1930609636 D DE1930609636 D DE 1930609636D DE 609636D D DE609636D D DE 609636DD DE 609636 C DE609636 C DE 609636C
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leather
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KARL VON VALLENTSITS DIPL ING
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KARL VON VALLENTSITS DIPL ING
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von Leder Für das Imprägnieren von Leder mit wasserabstoßenden und =in Wasser nicht quellenden Mitteln zwecks Erzeugung wasserdichter Lederwaren sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden. Diese führten jedoch nicht zu restlos befriedigenden Ergebnissen, da sie nicht gleichzeitig allen für solche Zwecke zu fordernden Bedingungen gerecht wurden. Diese bestehen insbesondere darin, daß die Imprägnierungsstoffeeinerseits leicht und gleichmäßig in das Leder eindringen und in demselben dann in praktisch unlöslichem Zustande verbleiben müssen und andererseits die Knick- und Dehnungselastizität sowie Reißfestigkeit des Leders nicht beeinträchtigen dürfen. So hat man z. B. vorgeschlagen, Leder für Druckmaschinen- u. dgl. Walzen dadurch für Farbe usw. undurchdringlich zu machen, daß man durch Tränken mit einer Mischung von geeigneten Ölen, z. B. Leinöl und Schwefelchlorür, gegebenenfalls unter gleichzeitigem Zusatz von Kautschuk, in dem Leder Faktis entstehen läßt. Eine solche Faktisbildung vermag wohl Druckwalzenleder für Farbe usw. undurchdringlich zu machen und auch die Druckelastizität des Walzenleders in gewissen Grenzen zu erhöhen. Es liegt jedoch in der Natur dieser an sich spröden und leicht zu einem voluminösen Pulver zerreibbaren Ölverfestigungsprodukte, daß sie Leder für allgemeine Gebrauchszwecke, z. B. für Schuhwaren u. dgl., mehr oder weniger unbrauchbar machen, indem sie die für solche Zwecke möglichst hoch erwünschte Knick-und Dehnungselastizität sowie Reißfestigkeit des Leders auf Grund ihrer erwähnten Sprödigkeit ganz erheblich verschlechtern. Außer dieser Faktisbildung und deren Verwertungzum Imprägnieren von -Leder ist es auch bekannt, fette Öle, wie z. B. Leinöl u. dgl., mit Halogenen, Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Peroxydverbindungen, Säurechloriden und sonstigen Halogenverbindungen von Metallen und Metalloiden, Metallsalzen, Metalloxyden u. dgl.. zu behandeln, um das Trocknungsvermögen der Öle zu verbessern. Die so behandelten Öle sollen in gleicher Weise wie gewöhnliche fette Öle z. B. zusammen mit Harzen, Asphalt, Pech, Kautschuk, Cellulosederivaten u. dgl. für Lacke, Firnisse, Farbkompositionen, Kitte, plastische Massen, Linoleum u. dgl. Verwendung finden können. Für eine erfolgreiche Imprägnierung von Leder zwecks Erzielung wasserdichter Produkte kommen sie dagegen nicht in Betracht.
  • Es wurde nun gefunden,- daß man unter Erfüllung aller oben angeführtenBedingungen Leder in ausgezeichneter Weise imprägnieren kann, wenn man demselben Polymerisations-oder Kondensationsprodukte einverleibt, welche durch Einwirkung von schwefelfreien Polymerisations- bzw. Kondensationsmitteln, wie Bortrichlorid, Antimontrichlorid, Zinntetrachlorid u. dgl., auf polymerisierbare Öle, wie z. B. Leinöl - Standöl; geblasenen Tran o. dgl., erhalten werden. Solche Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte stellen nämlich hochelastische, praktisch unlösliche, wasserabstoßende Massen dar, welche das Leder vollkommen wasserdicht machen, ohne seine Knick- und Dehnungselastizität sowie Reißfestigkeit im geringsten nachteilig zu beeinflussen, womit sie sich in vorteilhaftester Weise von den vorerwähnten Faktis unterscheiden. M Die Einverleibung der Polymerisations-bzw. Kondensationsprodukte kann auf verschiedene geeignete Weise erfolgen, z: B. derart, daß man die sie bildenden Stoffe zunächst, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol, Toluol, Äther o.:dgl., miteinander vereinigt und dann in dieser Form dem Leder einverleibt. Die Verdickung der Öle kann dabei, je nachdem, ob Lösungsmittel mitverwendet werden und in welchem Zeitabstand Vereinigung und Einverleibung erfolgt, völlig oder zum Teil außerhalb oder innerhalb des Leders vor sich gehen. Bei direkter Verwendung, also einem Arbeiten ohne Lösungsmittel, tritt die Verdickung verhältnismäßig rasch auf, während im anderen Falle eine gewisse Verzögerung erfolgt, wonach zweckmäßig die verschiedenen Arbeitsweisen zu regeln sind. In allen Fällen ist aber ein gutes Durchtränken und nach dem Abdunsten der gegebenenfalls verwendeten Lösungsmittel eine ausgezeichnete Wasserfestigkeit zu erzielen. Ferner kann die Einverleibung der Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte auch derart erfolgen, daß man die sie bildenden Stoffe, gegebenenfalls auch in Gegenwart von Lösungsmitteln, nacheinander dem Leder einverleibt und so die Verdickung der Öle ausschließlich innerhalb des Leders erfolgen läßt. Auch hierbei tritt diese naturgemäß schneller ein, wenn keine Lösungsmittel verwendet werden, als wenn die Einzelbestandteile oder einer derselben zusammen mit solchen, z. B. zur Beschleunigung der Durchdringung, verwendet werden. Die Zuführung der Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte oder deren Bildungsstoffe kann dabei in allen Fällen z. B. durch Eintauchen in entsprechende Bäder, durch Bestreichen, Bespritzen oder auf sonstige, für Lederimprägnierungen u. dgl. Zwecke übliche Weise erfolgen.
  • Wie weiterhin gefunden wurde, können im Rahmen des vorliegenden Verfahrens dem Leder ohne Beeinträchtigung der vorerwähnten günstigen Effekte zur Erzielung besonderer Wirkungen neben den Polymerisations-bzw. Kondensationsprodukten gleichzeitig oder nacheinander auch noch andere Lederimprägnierungsmittel, wie z. B. Harze, Nitrocellulose, Wachse u. dgl., einverleibt werden. Ferner ist es gegebenenfalls auch vorteilhaft, die bei der Polymerisation der Öle gebildete Säure durch eine Nachbehandlung mit alkalischen Mitteln, wie z. B. benzolische Ammoniakgaslösung, zu neutralisieren.
  • Beispiele i. i kg Leinöl-Standöl wird in i 1 Toluol gelöst und bei Zimmertemperatur mit 8o g Zinntetrachlorid, das in ioo ccm Toluol gelöst ist, unter fortwährendemRühren langsam versetzt. Dieses Reaktionsgemisch wird dann noch durch Zufügen von weiteren 51 Toluol verdünnt. In diese Lösung wird Leder eingetaucht und so lange darin belassen, bis ein völliges Durchtränken der Lederfaser,. auch im Innern derselben, erfolgt. ist, wovon man sich am zweckmäßigsten nach Anschneiden des Leders an den frischen Schnittflächen überzeugt. Bei manchen Ledersorten und für bestimmte Zwecke ,genügt es, das Leder entweder von 'der Narbenseite oder von der Fleisch- (Aas-) Seite her mit -obiger Lösung zu' bestreichen oder zu besprengen. Das so behandelte Leder wird auf einem Tisch glattgestrichen und zum Verdunstenlassen der Lösungsmittel inteinem belüfteten Räum hängengelassen. Nach Verdunsten der Lösungsmittel setzt die Polymerisatiön bzw. Kondensation der Öle im beschleunigten Maße ein. Gegebenenfalls ist es zweckmäßig, die direkt an den obersten Lederschichten (Narben bzw. Aas) befindlichen Ölschichten mit einem z. B. in Benzol getränkten Lappen abzuwischen, damit die Überfläche des Leders trocken bleibt. Das Appretieren des Leders kann vor und nach dieser Imprägnierung erfolgen.
  • 2. Als Kondensationsmittel werden statt Zinntetrachlorid, 40 g Aluminiumtrichlorid (wasserfrei), gelöst in ioo ccm Äther, verwendet. Sonst wird alles weitere wie in Beispiel i angegeben ausgeführt.
  • 3. Zu der im Sinne des Beispiels i hergestellten Imprägnierungslösung werden pro kg Leinöl-Standöl ioo g einer 2o°/oigen Elemilösung in Toluol zugefügt. Sonst wird wie in Beispiel i beschrieben gearbeitet.
  • 4. i oo Teile Leinöl-Standöl, i o Teile Paraffin, io Teile Damarharz und 3 Teile Antimöntrichlorid werden in i5oo Teilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst. In .diese Lösung wird Sohlenleder längere Zeit eingelegt, dann nach Abtropfenlassen zuerst bei gewöhnlicher und anschließend bei erhöhter Temperatur (etwa 5o° C) getrocknet.
  • 5. Die- nach Beispiel i behandelten Lederwarenwerden nach nahezu völligem Trocknen in` eine 5 °1oige benzolische Ammoniakgaslösung etwa 1/4 Stunde eingelegt und nach Auspressen des überschusses bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Imprägnieren von Leder unter Verwendung polymerisierter Öle, dadurch gekennzeichnet, daß dem Leder Polymerisations- oder Kondensationsprodukte einverleibt werden, welche durch Einwirkung von schwefelfreien Polymerisations- bzw. Kondensationsmitteln, wie Bortrichlorid, Antimontrichlorid, Zinntetrachlorid, auf polymerisierbare Öle erhalten werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einverleibung der .Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte derart erfolgt, daß- die sie bildenden Stoffe zunächst, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, miteinander vereinigt und in dieser Form dem Leder einverleibt werden, wobei die Verdickung der Öle völlig oder zum Teil außerhalb oder innerhalb des Leders erfolgen kann. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einverleibung der Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte derart erfolgt, daß die sie bildenden Stoffe, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, nacheinander dem Leder einverleibt werden und so die Verdickung der (51e innerhalb des Leders erfolgt. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Leder neben den Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukten gleichzeitig oder nacheinander auch noch andere Lederimprägnierungsmittel, wie z. B. Harze, Nitrocellulose, Wachse, einverleibt werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis ,¢, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Polymerisation der Öle gebildeten Säuren durch eine Nachbehandlung mit alkalischen Mitteln, wie z. B. benzolische Ammoniakgaslösung, neutralisiert werden.
DE1930609636D 1930-06-12 1930-06-12 Verfahren zum Impraegnieren von Leder Expired DE609636C (de)

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