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Schienenbefestigung mittels eines eisernen, mit Hakenansätzen versehenen
Schienenstuhles Den bisher bekannten Schienenbefestigungen mittels Keile haftet
noch der Nachteil an, daß sich die Keile bei starkem Temperaturwechsel und durch
Erschütterungen beim Befahren der Gleise lockern und dann vollständig aus ihrem
Lager herausfallen können.
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Da aber die bisherigen Keilbefestigungen hauptsächlich in- solchen
Gleisanlagen verwendet werden, bei denen die Gewinde der sonst allgemein eingeführten
Befestigungsschrauben durch die Einwirkung schädlicher Produkte bald abrosten würden
(z. B. durch Kohlenschlacken bei Lokomotivschuppengleisen, Dung und Säuren in Desinfektions-und
Ladegleisen, Rauchgase in Tunnelgleisen und bei sämtlichen bis in Schienenkopfhöhe
mit Boden eingedeckten Gleisen) und die in diesen Gleisen- meist verdeckt liegenden
Schienenbefestigungen erst nach ihrer Freilegung nachgeprüft werden können, kann
das rechtzeitige Antreiben der gelockerten Keile leicht versäumt werden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mißstände;
sie bietet eine Gewähr dafür, daß sich der eingespannte Keil nicht schädlich lockern,
niemals aber ganz aus seinem Lager herausfallen kann.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zehn Abbildungen
dargestellt. Es zeigen Abb. r eine Ansicht von oben, Abb. -> einen Schnitt nach
A-B der Abb. z, Abb. 3 einen solchen nach C-D der Abb. z, Abb. q. einen solchen
nach E-F der Abb. r, Abb. 5 einen solchen nach G-H der Abb. z. Die Abb.6 bis zo
zeigen schaubildliche Darstellungen, und zwar Abb.6 die zusammengesetzte, betriebsfertige
Schienenbefestigung, Abb. 7 den Gegenkeil, Abb. 8 den Keil, Abb. 9 das Verschlußstück
und Abb. ro die ineinander eingreifenden Zähne des Keiles und des Verschlußstückes
(von unten her gesehen).
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Es bedeutet z eine Schiene, welche im Schienenstuhl :z gelagert ist.
3 ist ein Gegenkeil, welcher in Abb. 7 einzeln schaubildlich dargestellt ist. ¢
ist ein Keil, in Abb.8 schaubildlich gezeigt, und 5 ein Verschlußstück (in einer
Ausführungsform in Abb. 9 schaubildlich dargestellt).
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Die Schienenbefestigung nach der Erfindung ist nur auf einer Seite
der Schiene erforderlich, da der Keil senkrecht und zugleich waagerecht wirkt und
der Schienenfuß alsdann auf der gegenüberliegenden Seite, wie üblich, von einem
gewöhnlichen Krampen umschlossen werden kann. Der Abstand der beiden im Schienenstuhl
einander gegenüberliegenden Krampen ist der jeweiligen Breite des Schienenfußes
entsprechend zu bemessen. Keil und Gegenkeil sind so bemessen, daß die Schiene zwischen
den beiden Krampen festgekeilt werden kann.
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Die schiefe Anlagefläche des Krampens 6 für den Gegenkeil ist in der
Längsrichtung der Schiene konvex gewölbt und geht an beiden Enden 6' in eine senkrechte
Anlagefläche über. Dies bewirkt, daß der Seitendruck
der Keile
in der Mitte des Krampens aufgenommen und der senkrechte Teil des Gegenkeils seitlich
abgestützt wird. Zwischen den beiden Kröpfungen 1o und 1o' des Gegenkeiles und den
gewölbten Krampenenden werden geringe Spielräume gelassen, unter deren Mitwirkung
die mit ganz geringem Anzug versehenen Keile so gegeneinander verschoben werden
können, daß ihre Zähne ineinander einpassen.
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Bei Schienenstühlen, welche bis in Schienenkopfhöhe eingebettet werden
(z. B. bei der Ausführung für Straßenbahnen), wird beispielsweise an den Krampen
6 ein Absatz 7 vorgesehen, welcher einem längs durchgehenden Kantenschutzeisen 7'
(Abb. a) als Auflage und Anschlag dient. Die Krampe 6 hat einen gegen die Schiene
gerichteten waagerechten Vorsprung 8, um das Herausrutschen des Gegenkeiles nach
oben zu verhindern. Die Auflagefläche des Stuhles für die Schiene kann nach 2' (Abb.
6) schwach konvex gewölbt- sein.
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Der Schienenstuhl ist in der Richtung der Achse parallel zur Schiene
wie senkrecht dazu symmetrisch gebaut, so däß die Verkeilung nach Belieben auf der
einen wie auf der anderen Schienenseite vorgenommen werden kann; ebenso kann in
der Schienenrichtung in beliebiger Richtung verkeilt werden.
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Der Gegenkeil hat die Form eines zwei-oder dreimal gekröpften Bandeisens.
Die erste Kröpfung g (in Abb: 7 links) ist eine rechtwinklige Abbiegung, welche
nach unten, der Form des Keiles angepaßt, schief abgeschnitten ist. Im oberen Teil
dieser Abbiegung ist ein Loch für eine über dem Verschlußstück längs zur Schiene
einzusetzende Schließe (Splint oder ein anderes geeignetes Verriegelungsstück) durchgebohrt.
Mit der Schließe kann das Verschlußstück in seinem Lager festgehalten und ein rasches
Lösen der Schienenbefestigung, insbesondere aus frevelhafter Absicht, verhindert
werden. Diese rechtwinklige Abbiegung des Gegenkeiles ist erfindungsgemäß nicht
erforderlich und kommt nur bei Gleisanlagen mit Bodenbefestigung in Schienenkopfhöhe
nach Abb. a zur Ausführung, indem die Schließe in anderen Fällen (d. h. wenn die
Schienenbefestigung über dem Boden seitlich frei liegt) quer zur Schiene angebracht
und das Loch hierfür im oberen senkrechten Teil des Gegenkeiles (in der Zeichnung
nicht dargestellt) durchgebohrt wird.
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Die zweite Kröpfung 1o (Abb. 7) verursacht eine Schiefstellung des
Bandes gegenüber dem ersten senkrecht stehenden Teil des Gegenkeiles. Diese Schiefstellung
ist ebenfalls der Keilform angepaßt. Der schief gestellte Teil des Gegenkeiles hat
eine Veränderung in der Dicke entsprechend dein Anzug des Keiles, so daß der Querschnitt
durch Keil und Gegenkeil gleichbleibend ist und damit ein sattes Aneinanderliegen
der Keilelemente gewährleistet wird.
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Die dritte Kröpfüng 1o' (Abb. 7) ergibt eine leichte Rückwärtsbiegung,
durch welche ein Herausziehen des Gegenkeiles in der Richtung der Keilverjüngung
verhindert wird. Je nach der Abnutzung der Schiene, der Ausführung der Schienenstühle
(von der nicht eine genaue Gleichheit der Stücke erwartet werden darf) sowie dem
Grade der Abnutzung von Keil und Verschlußstück verändert sich auch die Dicke des
Gegenkeiles, der deswegen in verschiedener Dicke zur Auswechslung in Vorrat gehalten
wird.
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Der Querschnitt des Keiles hat eine Basislinie und eine Linie in der
Richtung der Anlage am Gegenkeil, zwei Gerade, welche einen Winkel von beispielsweise
5o° bis 6o° einschließen. An die Basislinie lehnt sich eine Kehle an, welche der
Form des äußeren Endes des Schienenfußprofiles entspricht. Der übrige Teil der Kontur
des Keilprofiles wird durch gerade oder gekrümmte Linien gebildet. Nach derjenigen
Seite, nach der er eingetrieben wird, und zwar relativ zum. Gegenkeil gegen dessen
erste Kröpfung hin, verjüngt sich der Keil_derart, als die Basislinie kürzer wird,
dagegen die anderen Abmessungen des Profils, hauptsächlich aber der von den beiden
Geraden, Basislinie und Linie in der Richtung der Anlage am Gegenkeil gebildete
Winkel konstant bleiben. Gegen das verjüngte Ende hin sind eine Anzahl Zähne i i
ausgeschnitten, so daß dieselben die beiden den Keil bildenden Ebenen durchdringen.
Gegen die verjüngte Seite hin ist das Zahnprofil senkrecht, nach der anderen schief
zu den begrenzten Keilflächen.
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Das Verschlußstück - hat zwei Ebenen, welche derart gegeneinander
gestellt sind, daß die eine am senkrecht stehenden Teil des Gegenkeils und die andere
am Keil anliegt; das Verschlußstück hat also selbst wieder eine Keilform. Letztere
Fläche weist Gegenzähne 1a zu denjenigen am Keil auf. Oben ist in einem Ansatz 1g
beispielsweise eine Öse angebracht, welche zum Herausziehen des Verschlußstückes
dient. Das Keilprofil des Verschlußstückes ist entsprechend dem Anzug des Keiles
nach der einen Seite hin ebenfalls etwas verjüngt, um ein beiderseitiges sattes-Anliegen
an Keil und Gegenkeil zu gewährleisten.
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Keil, Gegenkeil und Verschlußstück können aus einem beliebigen, genügend
widerstandsfähigen Werkstoff, beispielsweise Schmiedeeisen, bestehen. Je nachdem
der Keil mehr oder weniger stark eingetrieben ist, wird das
Verschlußstück
weniger tief oder tiefer sich zwischen Keil und Gegenkeil hinabsenken. Auf alle
Fälle darf es, um ein sattes Anliegen an den beiden Keilelementen zu gewährleisten,
mit seiner Bodenfläche nicht auf dein Schienenstuhl aufliegen, sondern es soll gewissermaßen
schwebend gehalten werden. Zu diesem Zwecke ist es wichtig, daß der Schienenstuhl
unter dein Sitz des Verschlußstückes genügend ausgespart ist, wie das unter 14 (Abb.
4) angedeutet ist. Der Schienenstuhl kann beispielsweise hier auch eine durchgehende
öfnung aufweisen.
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Zum Einbau wird die Schiene auf den Schienenstuhl gelegt, dann der
Gegenkeil so eingelegt, daß der schiefstehende- Teil desselben an die Krampe 6,
der geradstehende an die senkrechte Wand 6' zu liegen kommt. Dann wird der Keil
mit einem gewöhnlichen Handhammer von derjenigen Seite eingetrieben, auf welcher
sich die Rückbiegung to' des schiefstehenden Teils des Gegenkeils befindet. Die
Verzahnung des Keils kommt dann gegenüber dem senkrechten Teil des Gegenkeiles zu
liegen. In dem hier durch Keil und Gegenkeil gebildeten Raum wird dann das Ver chlußstück
eingesetzt, so daß dessen Zähnehin diejenigen des Keils eingreifen. In der Endlage
ist es bei dem geringen Längsabstand der Zähne und den schwachen Keilanzügen durch
Vor- oder Zurücktreiben des Keiles oder Gegenkeiles leicht zu erreichen, daß das
von oben her einzusetzende Verschlußstück in sein Lager einpaßt.
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Zum Lösen der Schienenbefestigung ist der Keil so weit nach der einen
oder anderen Seite zu treiben, daß das Verschlußstück herausgenommen werden kann.
Dann wird der Keil herausgeschlagen, der Gegenkeil herausgezogen, und die Schiene
liegt damit frei.
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Die Form und Anordnung des Keiles verursachen nicht nur ein Anpressen
der Schiene an die gegenseitigen Krampen, sondern rücken den Schienenfuß gegen dessen
Unterlage des Schienenstuhls infolge der durch die Keilwirkung hervorgerufenen lotrechten
Komponente.
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Bei Schienenkörpern, welche im Terrain so eingebaut sind, daß Schienenkopfoberkante
in der Ebene der Terrainoberfläche liegt (z. B. Abb. 2), wird zwischen Schiene und
Krampe 6, 6' und Kante 7' so viel Platz ausgespart, daß die Befestigungsorgane (Keil,
Gegenkeil und Verschlußstück) von oben her eingebracht und wieder gelöst werden
können. Hierzu reicht für gewöhnlich der ohnedies für die Spurrille frei zu haltende
Raum.
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Für besondere Fälle kann das Verschlußstück nach Verlängerung und
Umbiegung des Gegenkeiles und Fertigung weiterer Ausschnitte im Keil in gleicher
Art auch beider-, seits des Widerlager s angebracht werden.