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Abhängigkeitsschaltung für mehrere im; Arbeitsgang hintereinandergeschaltete
Arbeitsmaschinen Bei Drahtziehmaschinen verläuft der Arbeitsgang in der Weise, daß
der vorgezogene oder vorgewalzte Draht durch ein erstes Zieheisen gezogen, über
eine Trommel geführt, von dieser durch ein zweites Zieheisen gezogen, über eine
zweite Trommel geführt wird usw. Normalerweise sind drei, vier und mehrMaschinenhintereinandergeschaltet.
-Nachdem der Draht durch die in Frage kommenden Zieheisen hindurchgeführt ist, müssen
sämtliche Maschinen angelassen werden. Außerdem müssen aber Vorkehrungen getroffen
werden, um bei Drahtbruch zwischen zwei Maschinen gewisse Motoren abzuschalten.
Der Betriebseigenart derartiger Maschinen kann Genüge geleistet werden, wenn die
für die einzelnen Motoren in bekannter Weise vorgesehenen Anlaßeinrichtungen derart
in Abhängigkeit voneinander stehen, daß nach durchgeführtem Anlaßvorgang eines Motors
selbsttätig der oder die in der Arbeitsrichtung vorhergehenden Motoren angelassen
werden. Diese Ausbildung der Anlaßschaltung ermöglicht es, die einzelnen Motoren
in der Weise gegenseitig zu verblocken, daß beim Ausschalten des einen Motors sämtliche
in der Arbeitsrichtung vorangehenden Motoren abgeschaltet werden, während die in
der Arbeitsrichtung folgenden Motoren weiterlaufen.
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Die Erfindung stellt eine weitere Ausgestaltung einer solchen Abhängigkeitsschaltung
für mehrere im Arbeitsgang hintereinandergeschaltete Elektromotoren dar, und zwar
für den Fall, daß jeder Motor mit einer mehrstufigen Anlaßschützensteuerung ausgerüstet
ist. Sie bestehen darin, daß die die einzelnen :1-lotoren verbindende Abhängigkeitsleistung
über Hilfskontakte der die erste Anlaßstufe schaltenden Schütze der einzelnen Motoren
geführt ist, welche nach Auslösung dieser Schütze durch ein Schaltorgan, z. B. einen
Anstoßschalter, die Abhängigkeitsleitung auch dann unterbrochen halten, wenn dieses
Schalt-Organ wieder in seine Ausgangsstellung zurückgebracht ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihre Bedeutung für die Maschine
sei an Hand der Abbildungen erläutert.
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In den Abb.I bis III ist das Schaltbild eines elektrischen Antriebes
dargestellt, und zwar mit den Maschinen z, 2 und 3. Die Reihenfolge der Zahlen bezeichnet
gleichzeitig die Arbeitsrichtung, so daß also der Arbeitsgang mit der Maschine i
beginnt und bei der Maschine 3 endet. Die drei Motoren sind mit i, 2 und 3 bezeichnet.
Zum Einschalten der Motoren dienen die Relais 7, 8 und 9; an Bedienungsschaltern
sind vorhanden die Einschaltdruckknöpfe io, ii und r2, die Ausschaltdruckknöpfe
13, 14 und 15 und die Endschalter 16, 17 und 18. Es sei angenommen, daß der Einschaltdruckknopf
12 des in der Arbeitsrichtung letzten Motors 3 niedergedrückt wird. Es wird ein
Stromkreis geschlossen vom Anschluß i9 über Druckknopf
12, Schützenspule
2o des Ständerschützes, Anschlüsse 2i, 22, Ausschaltdruckknopf 15, Endschalter 18,
Notschalter 23 nach Anschluß 24. Schütz 2o springt an und schließt dadurch die Kontakte
25 für den Ständer des Motors 3. Gleichzeitig wird über die Kontakte 26 die Selbsthalteleitung
für die Spule -o geschlossen. Gleichzeitig mit der Einschaltung des Ständers des
Motors 3 erhält das Relais 9; da der stillstehende Motor als Transformator wirkt,
über den Rotor Strom, springt an und schließt die Kontakte 28, so daß über die Kontakte
27 der Stromkreis für die Spule 29 des ersten Anlaßschützes 30 geschlossen
wird. Das Anlaßschütz 30 springt an und schaltet einen Teil des Anlaßwider-4tandes
6 aus. Beim Anspringen schaltet das Anlaßschütz 30 gleichzeitig seine Selbsthalteleitung
ein.
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Das Relais 9 ist so gebaut, daß es bei einer bestimmten Drehzahl des
Motors 3 abfällt, so daß die vorher geöffneten Kontakte 31 wieder geschlossen werden.
Hierdurch wird ein Stromkreis für die Spule 32 des zweiten Anlaß"schützes 33 geschlossen,
das anspringt und dadurch den restlichen Teil des Anlaßwiderstandes 6 kurzschließt
unter gleichzeitiger Schaltung seines Selbsthaltestroinkreises.
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Nachdem der Anlaßvorgang des Motors 3 durchgeführt ist, soll selbsttätig
der Anlaßvorgang des in der Arbeitsrichtung vorhergehenden Motors :2 durchgeführt
werden. Es müssen also sowohl dessen Ständerschütze 34 als auch das Relais 35 und
die Anlaßschütze 36 und 37 geschaltet werden. Diese Abhängigkeit ist über eine Leitung
38 geschaffen, die folgenden Stromweg herstellt: Vorn Anschluß 23 (Abb. III) über
den Notschalter 23, Endschalter 18, Ausschaltdruckknopf 15, Endschalter 17 (Abb.II),
Ausschaltdruckknopf 14, Anschlüsse 39, 40 zur Spule 41 über die Leitung 42 und die
Leitung 38 zu den Kontakten 43 (Abb. III), über die Leitung 44 Kontakte 45 des Schützes
33, Anschluß 48 zum Anschluß i9. jetzt-springt das Ständerschütz 41 (Abb. II) an,
und es wiederholt sich der gleiche Vorgang wie beim Motor 3, d. h. das Relais 8
wird erregt, schaltet das Anlaßschütz 36, fällt ab, schaltet das Anlaßschütz 37,
und von diesem Anlaßschütz aus wird jetzt die Abhängigkeitsleitung 47 für den Motor
i geschaltet, bei dem sich das Spiel wiederholt. Die einzelnen Motoren sind also
derart in Abhängigkeit voneinander geschaltet, daß nach durchgeführtem Anlaßvorgang
eines Motors jeweils der in der Arbeitsrichtung vorangehende Motor selbsttätig angelassen
wird.
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Es war bereits erwähnt, daß im Fall z. B. eines Drahtbruches oder
wenn der Draht von der vorangehenden Maschine abgelaufen ist, gewisse Schaltvorgänge
durchgeführt werden müssen. Die Schaltung ist deshalb so ausgebildet, daß bei Abschaltung
eines Motors, sei es selbsttätig durch einen der erwähnten Endschalter oder von
Hand durch Niederdrücken eines der Ausschaltdruckknöpfe zugleich mit dem abgeschalteten
Motor, sämtliche in der Arbeitsrichtung vorangehende Motoren stillgesetzt werden,
während die in der Arbeitsrichtung folgenden Motoren weiterlaufen und ihren Arbeitsvorgang
weiter durchführen.. Diese Schaltung läßt sich in einfachster Weise dadurch verwirklichen,
daß man die Steuerleitungen der abzuschaltenden Motoren unterbricht, gleichzeitig
aber das erste Anlaßschütz des in der Arbeitsrichtung folgenden Motors zum Abfall
bringt, über welches die erwähnte Abhängigkeitsleitung geführt ist. Es wird auf
diese Weise verhindert, daß nach Loslassen des Ausschaltdruckknopfes oder Wiedereinspringen
des Endschalters die abgeschalteten Motoren wieder anlaufen. Die Abschaltung dieses
Anlaßschützes des in der Arbeitsrichtung folgenden MotoK;s tritt deshalb ein, weil
seine Halteleitung über die Leitung geschlossen ist, in welcher die Ausschaltdruckknöpfe
bzw. Endschalter liegen. Der Stromweg verläuft von Anschluß i9 (Abb. III) über Anschlüsse
48, 49, Kontakte 5o, 51 zur Spule 29, von dieser über Leitung 52, 53, Ausschaltdruckknopf
14 (Abb.II), Endschalter 17, Ausschaltdruckknopf 15 (Abb.III), Endschalter 18, Notschalter
23 nach Anschluß 24. In dem Augenblick, wo beispielsweise der Durckknopf 14 gedrückt
wird, werden die Motoren I und 1I stillgesetzt und gleichzeitig fällt das Schütz
30 ab, so daß die Abhängigkeitsleitung 38 geöffnet wird. Hierdurch wird ein
unbeabsichtigtes Wiederanfahren der Motoren Lund II nach Loslassen des Ausschaltdruckknopfes
14 bzw. nach Wiederanschließen des Endschalters 17 unmöglich.
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Um zunächst einmal den Draht in der Maschine einzuziehen, müssen die
einzelnen Motoren unabhängig voneinander laufen können, gegebenenfalls mit verringerter
Drehzahl. Zu diesem Zweck sind zusätzliche Schalter 54, 55 und 56 vorgesehen. Diese
Schalter be- i sitzen Steuerkontakte 57 und weitere Kontakte 58 und 59. Durch die
Steuerkontakte 57, die beim Drücken der Schalter geschlossen werden, wird das Ständerschütz
6o eingeschaltet, gleichzeitig wird durch öffnen der Kontakte 58 die Selbsthalteleitung
für das Ständerschütz unterbrochen und durch den Kontakt 59 die Steuerleitung für
das Anlaßschütz 61 geöffnet. Die Motoren I, II oder III können durch Niederdrücken
des Schalters i 57 wohl anlaufen, bleiben aber wieder stehen, wenn der Kontakt 57
losgelassen wird, und
außerdem ist die gegenseitige Abhängigkeit
der Motoren durch Öffnen der Kontakte 59 aufgehoben.
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Wenn der Anlaßvorgang für das normale Arbeiten der Anlage durchgeführt
ist, und versehentlich einer der Einziehschalter 54, 55 und 56 niedergedrückt wird,
so könnte der Arbeitsvorgang des betreffenden Motors gestört werden. Um das zu vermeiden,
wird nach durchgeführtem Anlaßvorgang des betreffenden Motors die über den Kontakt
58 des Einziehschalters geführte Leitung durch einen Kontakt am letzten Anlaßschütz
überbrückt. Es ist dies der Kontakt 62 des Anlaßschützes 64.