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Wurstfiill- und -abteilvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Wurstfüll-
und ,abteilvorrichtung. Da solche Vorrichtungen mehr und mehr auch in kleineren
Betrieben Eingang finden, die keine geschulten Kräfte zur Wartung und Reinigung
zur Verfügung haben, andererseits aber eine Reinigung gründlicher und öfter vornehmen
müssen, weil die Benutzung vielfach längere Zeit unterbrochen wird und auch die
Wurstmasse öfter wechselt, entsteht das Bedürfnis, das Innere, insbesondere soweit
es mit der Wurstmasse in Berührung kommt, leicht und einfach zugänglich zu machen.
Dabei ist aber darauf zu achten, daß Fehler beim Zusammensetzen nach der Reinigung
ausgeschlossen werden, weil sonst leicht das richtige Zusammenwirken der gemeinsam
und in bestimmter Abhängigkeit voneinander angetriebenen Einrichtungen gestört wird
und sogar die Gefahr von Brüchen .entsteht. Besonders schwierig wird die Reinigung
bei Verwendung eines wegen seiner Vorteile beliebten Drehschiebers im Meßzylinder,
weil zur gründlichen Reinigung der Drehschieber und der Stopfkolben herausgenommen
werden müsse.
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Die Erfindung bezweckt, das Innere der Vorrichtung auch für den Laien
leicht zugänglich zu machen und die hierfür voneinander zu trennenden Teile derart
in Abhängigkeit und Verbindung zu halten, daß Fehler beim Zusammensetzen in den
betriebsfähigen Zustand ausgeschlossen werden. Diesem Zweck sind die einzelnen Teile
der Vorrichtung entsprechend ausgebildet. Ihre besondere Gestaltung bildet ebenfalls
Gegenstand der Erfindung. Zu diesem - Zweck ist erfindungsgemäß der im wesentlichen
den Stopfkolben, den Abteilschieber und den Einsatz für die drehbare Stopftülle
aufnehmende Meß@zylinder in unmittelbarer Nähe der Berührungsstelle von Schiaber
und Tülleneinsatz geteilt, und der den Schieber und den Stopfkolben enthaltende
Teil ist schwenkbar am feststehenden Teil der Vorrichtung gelagert.
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Die Lagerung des schwenkbaren Teiles kann verschieden sein und läßt
mehrere Ausführungsformen zu. Nach der einen Ausfübrungsform befindet sich an dem
schwenkbaren Teil ein Arm, der auf einer mit dem Zahnrad zum Antrieb des Stopfkolbens
gleichachsig liegenden Achse gelagert ist, derart, daß das Zahnrad mit dem Gegenrad
zum Antrieb des Drehschiebers und der Tülle in Eingriff bleibt. Da, auch das vollständige
Abnehmen des schwenkbaren Teiles des Meßzylinders notwendig werden kann, können
die Lageraugen an den Schwenkarmen geteilt sein, wobei sie auf einer Seite durch
einen lösbaren Bügel gebildet werden können, der aus einem Spannband besteht, so
daß durch entsprechende Spannung der Meßzylinder in jeder gewünschten Schwenklage
gehalten wird.
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Zweckmäßig ist am feststehenden Teil der Vorrichtung ein Anschlag
angebracht, auf den sich der nach dem Aufklappen des Meßzylinders legt.
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Um das Aufklappen des schwenkbaren Teiles des Meßzylinders zu erleichtern
und einen dichten Abschluß nach dem Schließe an der Stoßstelle zu erreichen, ist
ferner die
Teilungsebene schräg geführt, so daß durch ein oder mehrere
am Umfang angeordnete Verschlußglieder die schrägen Stoßflächen gegeneinandergepreßtwerden,
z. B. durcheine der Schraube gegenüberliegende Schrägfläche.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist der schwenkbare Teil des Meß-
und Stopfzylinders mittels Arme auf einer parallel zur Zylinderachse am feststehenden
Teil der Vorrichtung ,angeordneten Achse gelagert. Da jedoch bei dieser Anordnung
die Kolbenstange von dem Exzenterzapfen gelöst werden muß, ist zur Sicherung des
richtigen Zusammenbaues ferner ein Anschlag an dem Exzenterrad und eine entsprechende
Nut am zugehörigen Triebrad vorgesehen, so daß die Zahnkränze beider Räder nur bei
bestimmter, richtiger, relativer Lage zueinander in Eingriff kommen können. Die
zentrale Lage des schwenkbaren Teiles zu dem nichtschwenkbaren kann weiter dadurch
gesichert werden, daß das Einsatzstück für die Tülle über die Teilungsebene der
beiden Meßzylinderteile hinausragt und axial. verschiebbax und feststellbar ist.
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Um das Einsatzstück für die Tülle im nichtschwenkbaren Teil des Meßzylinders
axial zu verschieben, kann dieses mit Zähnen versehen sein, in die ein von außen
von Hand drehbares Ritzel eingreift.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
erläutert, wobei die hierzu nicht notwendigen Teile der Vorrichtung weggelassen
sind.
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Fig. i zeigt .einen Meßzylinder ohne Drehschieber mit dem Getriebe
in Seitenansicht.
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° Fig.2 ist eine gleiche Seitenansicht wie Fig. i eines Meßzylinders
mit Drehschieber. Fig. 3 ist eine Ansicht von oben zu Fig. --. Fig. ¢ zeigt die
Vorrichtung wie Fig. 2 mit ausgeschwenktem Meßzylinderteil.
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Fig.5 zeigt eine teilweise Stirnansicht zu Fig.2 in größerem Maßstab.
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Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5.
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Fig.7 zeigt eine Einzelheit der Lagerung des schwenkbaren Meßzylinderteiles.
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Fig. 8 zeigt in Seitenansicht eine besondere Ausführungsform des Meßzylinders
und des Getriebes, teilweise geschnitten.
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Fig.9 zeigt die gleiche Ansicht wie Fig. 8 bei teilweise geschwenktem
Zylinderteil. Fig. io zeigt eine andere Ausführungsform im Schnitt nach der Linie
XI-XI der Fig. 12. Fig. i i ist eine gleiche Ansicht wie Fig. i o bei geschwenktem
Meßzylinderteil.
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Fig. 12 ist eine Seitenansicht zu Fig, i o. Fig. 13 zeigt einen Teil
des Getriebes in größerem Maßstab.
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Mit i ist der Füllzylinder bezeichnet, an den sich der aus dem schwenkbaren
Tei12 und dem feststehenden Teil 3 bestehende Meß und Stopfzylinder mit dem Getriebe
anschließt. In dem schwenkbaren Teil e des Meßzylinders bewegt sich der Stopfkolben
4. mit der Kolbenstange 5, die exzentrisch an einem Triebrad 6 gelagert ist und
auf einer Treibwelle 7 sitzt. In den feststehenden Teil 3 des Meßzylinders ist das
Einsatzstück 8 längs verschiebbar eigesetzt, das die Riemenscheibe 9 mit der Tülle
i o am außen liegenden Ende trägt.' In dem Einsatzstück befindet sich ein Kanal
i i, durch den die Fleischmasse nach der Tülleio gelangt. An dem schwenkbaren Tei12
des Meßzylinders ist bei der Ausführungsform nach den Fig. i bis 9 ein Arm 12 befestigt,
dessen freies Ende mit einem Auge i2a versehen und auf einem Zapfen 13 gelagert
ist, dessen Mittelachse mit der Mittelachse der Treibwelle 7 zusammenfällt. Am Lager
für diese Treibwelle 7 oder an einer beliebigen Stelle des feststehenden Teiles
der Vorrichtung ist ein Anschlag 14 angebracht, auf den sich der Arm 12 am schwenkbaren
Teil e des Meßzylinders nach dem Ausschwenken legt (Fig.3). An dem schwenkbaren
Teil e befindet sich ferner -ein mit einer Schrägfläche versehener Ansatz 15, der
mit :einem in den feststehenden Teil der Vorrichtung eingesetzten Schraubenbolzen
16 derart zusammenwirkt, daß durch Drehen des Bolzens der schwenkbare Teil e des
Meßzylinders festgehalten und angezogen wird, wodurch seine Paßfläche auf die Paßtiäche
am festen Teil 3 des Meßzylinders gepreßt wird (Fig.5).
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Das Getriebe besteht aus den Antriebszahnrädern 17 auf der Treibwelle
7, auf der auch das Kegelrad 6 mit dem Kurbelzapfen 18 für die Stopfkolbenstange
5 befestigt ist. Das Kegelrad 6 greift in ein Kegelrad 19 ein, das auf dem zylindrischen
Drehschieber 20 verkeilt ist. Auf dem Drehschieber 2o ist gleichachsig ein Nutenrad
21 fest angeordnet, das mit einem Gegenrad 22 auf einer Welle 23-in Eingriff steht.
Diese Welle 23 läuft in exzentrisch ,gebohrten Büchsen 24, die durch Hebel 25 verstellbar
sind. Auf der Welle 23 sitzt ferner die Riemenscheibe 26, durch die mittels des
Riemens 27 der Tüllenbalter 28 mit der Tülle io in Drehung versetzt wird.
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Das Einsatzstück 8 ist mittels der Schraube 33 (Fig. 6 und 13) oder
mittels eines Ritzels 3 4. (Fig. 8 und 9), das in Zähne 3 5 am Einsatzstück
8 eingreift, axial verschiebbar, um den schwenkbaren Teil e des Meßzylinders freizugeben,
während es in der Verschlußlage einen genau passenden Anschlag zur Zentrierung des
schwenkbaren Teiles 2 bildet.
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Bei der vorstehend beschriebenen Lagerung des schwenkbaren Teiles
2 des Meßzylinders bleiben die Zahnräder 6 und 19 in Eingriff,
wenn
der Zylinderteil geschwenkt wird. Infolgedessen kommen nach dem Zurückschwenken
des Meßzylinderteiles 2 der Drehschieber 2o mit der Schieberplatte 36 und auch der
Kolben stets wieder in die richtige, relative Lage zueinander und zu dem Durchtrittskanal
i i in dem Einsatzstück 8 und dem Kanal 38 vom Meßzylinder nach dem Füllzylinder
i.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist der schwenkbare Teil e des Meßzylinders
mit Armen 39 versehen, die um eine parallel zur Mittelachse des Meßzylinders gerichtete
Achse schwenkbar sind. Die Schnittebene zwischen den beiden Meßzylinderteilen z
und 3 kann dabei senkrecht zur Längsmittelachse des Meßzylinders stehen. Um den
schwenkbaren Teil e schwenken zu können, muß vorher die Kolbenstange 5 von dem Kurbelzapfen
18 gelöst werden. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, daß der nach dem
Lösen der Kolbenstange 5 frei bewegliche Stopfkolben wieder in die richtige, relative
Lage zu dem Drehschieber kommt, bevor die Zähne der Räder 6 und 19 ineinandergreifen.
Die richtige Stellung wird zwangsläufig herbeigeführt durch eine Nase 40 am Kegelrad
19, die in eine Nut q.1 am Kegelrad 6 eindringt. Infolgedessen können die
Zähne der Kegelräder nur in der richtigen Lage wieder in Eingriff miteinander kommen.
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Das Lagerauge i 2a an den Schwenkarmen kann geteilt sein (Fig. 7),
derart, daß die eine Hälfte von einem elastischen Stahlbügel 4.2 gebildet wird.
Der Stahlbügel kann mittels einer Flügelschraube ¢3 gelöst und angezogen werden.
Es wird dadurch möglich, mit leichter Mühe den Meßzylinderteil2 vollständig abzunehmen,
wenn dies aus besonderen Gründen erforderlich wird. Auch kann durch starkes Spannen
des Bügels eine Bremsung herbeigeführt werden, die den schwenkbaren Teil 2 des Meßzylinders
in jeder beliebigen Lage festhält.
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Die Schwenkbarkeit des Meßzylinder teiles 2 ermöglicht eine gründliche
Reinigung, wobei auch die Kopfplatte 36 des Drehschiebers herausgenommen und die
Kanäle i i und 38 zugänglich gemacht werden.