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Schuhklebepresse Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Schuhklebepresse
mit doppelseitig verwendbarem Leisten und bügelartig gestaltetem Druckstück nach
Patent 566 495, die in an sich bekannter Weise noch mit einer in ihrer Schräglage
r.egulierbaxen Druckplatte ausgerüstet ist, durch die ein Druck von außen gegen
den Gelenkteil des Schuhes ausgeübt und dieser Druck durch den Leisten aufgenommen
wird, der den Schuh mit der aufzuklebenden. Sohle gegen eine elastische Sohlenunterlage
preßt. Bei dieser Presse erweist sich nun der Umstand als sehr nachteilig, daß die
Wirkung der Druckplatte über die Gelenkgrenze des Leistens hinausgeht, sß daß beim
Anheben der Druckplatte der Schuh an der erwähnten Stelle geknickt und deformiert
werden kann.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, dem vorerwähnten übelstand abzuhelfen.
Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß an dem doppelseitigen
Leisten ein parallel zum Schuhboden heb- und senkbarer Leistenfortsatz angelenkt
ist, der in seiner Lage durch eine auf das Leistendruckstück aufsetzbaxe Verstellvorrichtung
einstellbar isst, wobei dem durch den Leistenfortsatz von innen wirkenden Druck
durch die in ihrer Schräglage in bekannter Weise einstellbare Druckplatte ein Druck
von außen entgegengesetzt wird.
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Durch diese Ausbildung der Presse ist die Möglichkeit geschaffen,
daß der parallel. zum Schuhboden heb- und senkbare Leistenfort satz beliebig der
jeweiligen Gelenksprengung angepaßt werden kann, um den Druck der Druckplatte aufzunehmen.
Außerdem lä.ßt sich durch die getroffene Anordnung des Leistenfortsatzes der jeweils
durch das Tragen deformierte Schuh korrigieren, bevor der Bindeprozeß erfolgt. Ferner
läßt sich jegliche, im Bereich mannigfacher Fabrikate und Moderichtungen liegende
Differenz der Sprengstellung der Schuhe ohne Schwierigkeiten ausgleichen.
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In der .Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in .einer Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt
die aus der Preßschemelebene herausschwenkbare Druckplatte, die mit dem Druckorgan
versehene Reguliervorrichtung und den zweiteilig ausgebildeten, durch den Leistenfortsatz
verlängerten, doppelseitig verwendbaren Leisten in Anwendung bei einem Schuh mit
starker Gelenksprengung.
Abb.2 den Druckleisten mit Fortsatz und
die im Preßschemel gelagerte Druckplatte im Grundriß, Abb.3 den Druckleisten mit
Fortsatz und aufgesetztem Druckorgan und ,auf dieses aufgeschobener Reguliervorrichtung
in einer Draufsicht, Abb.4 :eine Einzelheit der Presse.
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i ist der Preßschemel mit der auf ihm unabhängig ruhenden Preßunterlage
2. Der Preßschemel i ist an seinem hinteren Ende mit einer sich auf dessen Breite
erstreckenden Vertiefung 3 versehen, in welche die Druckplatte 4 gelegt ist. An
dem hinteren Ende des Preßschemels i, und zwar auf der unteren Fläche dieses ist
ein Auge 5 mit einer mit Innengewinde versehenen Bohrung 6 angeordnet, in die eine
Stellschraube 7 greift. Die Einlegeplatte 4 ist auf ihrer Unterfläche mit zwei halbkugelförmigen
Warzen 8 versehen, mit denen sich die Platte 4 in zwei in der Oberfläche des Preßschemels
i angeordnete halbkugelförmige Pfannen 9 legt. Um eine einwandfreie Bewegung der
Druckplatte 4 zu gewährleisten, die Führung der Warzen 8 in den Pfannen 9 zu sichern
und einen Verlust der Druckplatte 4 zu verhindern, . ist diese durch eine Feder
i o mit dem Preßschemel i verbunden. Diese Verbindung erfolgt, wie aus Abb,.4 ersichtlich,
durch. den in die Druckplatte 4 eingelassenen U-förmigen Bügel 21 und die an dessen
beiden Schenkeln eingehängten und über den auf der Unterfläche des Preßschemels
i angeordneten Steg i' gelegte Feder i o.
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Durch diese Lagerung der Platte 4 in dem Schemel i läßt sich diese
durch entsprechendes Drehen der Stellschraube 7 nach oben, d. h. aus der Oberfläche
des Schemels i heraus, schwingen, indem sich die Warzen 8 in den Pfannen 9 abwälzen.
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Der doppelseitig verwendbare Leisten ist mit einer Verlängerung versehen.
Der Leistenkörper i i und der schwenkbare hintere Leistenfortsatz 12 sind vermittels
eines Scharnierstiftes @o. dgl. 13, der in dem Fortsatz 12 eingelegt ist, und den
Scharniexplatten 14, die in den Leistenkörper i i eingelassen sind, gelenkig verbunden.
Um das Ausschwingen des hinteren schwenkbaren und parallel zum Schuhboden verschiebbaren
Leistenfortsatz 12 genau der Schuhform sowie dem Aufblegungswinkel der Sohle anpassen
zu können, wird auf das Druckorgan 15, welches zu diesem Zwecke mit Führungsrippen
16 versehen ist, ein U-förmiges Widerlager 17 aufgebracht, welches seitlich zwei
Augen i 8 mit Bohrungen 19 und Innengewinde aufweist, in welche Stellschrauben 2o
greifen, die sich mit ihren unteren freien Enden auf den schwenkbaren Fortsatz 12
,aufsetzen. Die Benutzungs- und Wirkungsweise der Schuhklebepresse ist folgende:
Nachdem der Schuh und die Sohle verarbeitet sind, bestreicht man beide Teile mit
Klebstoff, führt den Leisten i i mit Druckstück 15 ein, bis dieser an der Spitze
des Schuhes anstößt. Alsdann wird die Sohle aufgelegt und der Schemel i zurückgezogen,
um Schuh und Sohle entsprechend der Wölbung zu lagern. Alsdann schiebt man den Schemel
samt Werkstück ein, bis das Druckstück i 5 auf den Zapfen der Druckspindel paßt,
dreht zunächst leicht an, um so etwaige kleine Regulierungen der Lagerung vorzunehmen.
Beim Einsetzen des Druckleistens, i i legt sich der hintere schwenkbare Leistenfortsatz
12 entsprechend der vorhandenen Sprengung auf den Schuhboden auf. Nun wird der U-förmige
Bügel 1 7 in den Führungsrippen 16 derart verschoben, daß die Regulierschrauben
2o sich ungefähr in der Mitte des Fortsatzes 12 aufsetzen, um eine möglichst gleichmäßige
Druckverteilung im Gelenk zu erzielen. Die Schrauben 2o werden leicht angezogen,
falls ein Schuh zu bearbeiten ist, der seine natürliche Form noch besitzt. Liegt
;dagegen ein Schuh mit unnatürlich starker Spannung vor, so wird dieser Schuh durch
Niederdrücken des Leist:enfortsatzes 12 in die Normallage gebracht und so die Schuhform
korrigiert.
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Ist, wie aus Abb. i zu ersehen ist, ein Schuh mit einem sehr stark
gewölbten Gelenk zu bearbeiten, so wird die Stellschraube 7 so gedreht, daß die
Einlegeplatte 4 aus der Ebene des Preßschemels i in die gezeichnete Lage übergeführt
wird.
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Hierbei wird der auf der Platte 4 aufliegende Teil der Preßunterlage
2 mitgenommen und dadurch diese und somit auch der hintere Teil der aufzuklebenden
Sohle gegen das Gelenk @gepreßt.
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Ist ein Schuh mit flacher Sprengung zu behandeln, so werden die Regulierschrauben
2o ebenfalls auf den Leistenfortsatz 12 herabgeschraubt, bis der Schuh seine richtige
Stellung hat, worauf durch Herausdrehen der Druckplatte 4 die Gelenkpartie der aufzuklebenden
Sohle ,gesondert angepreßt wird.
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Durch die beschriebene und dargestellte Vorrichtung, durch die ein
von innen und außen wirkender starker Preßdruck auf die zu verbindenden Werkstücke
Sohle und Schuh ausgeübt wird, ist ein sicherer Klebevorgang im Gelenk des Schuhes
gewährleistet, wie @er gerade im Gelenk des Schuhes unbedingt erforderlich ist,
damit die innige Verbändwng zwischen Schuh und Sohle an der Stelle, die bei jedem
Schritt starken Biegungsspannungen ausgesetzt ist, keinesfalls beeinträchtigt und
gleichzeitig jede Beeinträchtigung
der inneren Formgebung des Schuhes
mit Sicherheit vermieden wird.
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Durch die im Preßschernel eingelagertie Druckplatte4 mit Regulierung?
wird außerdem ermöglicht, mit der Presse die häufig auftretenden Abschürfungen der
Schuhspitzen auszubessern, indem das abgelaufene Ende zunächst abgeschrägt und dann
mit einem der Abschürfung entsprechenden Lederkeil heklebt wird. Die aus der Druckplatte
4 und der Stellschraube 7 bestehende Vorrichtung wird dann für den Spitzendruck
verwendet, indem der Schuh so in die Presseeingeführt wird, daß die Schuhspitze
auf die Druckplatte 4 zu liegen kommt. Durch langsames Anziehen der Stellschraube
7 wird der Spitzenfleck an die abgelaufene Stelle der Schuhspitze angepreßt und
so mit der Sohle fest verbunden. Dadurch ist die Möglichkeit geboten, eine Ganzbesohlung
des Schuhes bis zum Zeitpunkt der völligen Abnutzung zurückzustellen.