DE605838C - Auf Punkten gelagerte, vieleckige Schalenkuppel - Google Patents

Auf Punkten gelagerte, vieleckige Schalenkuppel

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DE605838C
DE605838C DE1930605838D DE605838DD DE605838C DE 605838 C DE605838 C DE 605838C DE 1930605838 D DE1930605838 D DE 1930605838D DE 605838D D DE605838D D DE 605838DD DE 605838 C DE605838 C DE 605838C
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04BGENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
    • E04B7/00Roofs; Roof construction with regard to insulation
    • E04B7/08Vaulted roofs
    • E04B7/10Shell structures, e.g. of hyperbolic-parabolic shape; Grid-like formations acting as shell structures; Folded structures
    • E04B7/102Shell structures

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Food-Manufacturing Devices (AREA)

Description

  • Auf Punkten gelagerte, vieleckige Schalenkuppel Bei den neueren Kuppelbauten macht sich immer mehr das Bedürfnis bemerkbar, große Säulenabstände zu erzielen.
  • Bei der bekannten Jahrhunderthalle in Breslau wurden große Säulenabstände erreicht durch schwere und sehr teure Abfangkonstruktionen. Eine wesentliche Verbilligung ergibt sich, wenn man die der Kuppelschäle eigene Trägerwirkung ausnutzt.
  • Das erste Beispiel einer derartigen Ausnutzung der Trägerwirkung der Kuppelschale sind die Vieleckskuppeln der Großmarkthalle Leipzig, die aus zylindrischen Schalen (Zeiß-Dywidag-Schalentonnen) zusammengesetztsind. Die zylindrischen Schalen wirken zusammen mit den Randgliedern als einheitlicher Raumträger zwischen den Ecksäulen, wodurch sich Säulenabstände von 32 m erzielen lassen. Zu der normalen Kuppelwirkung tritt also bei diesen Kuppelbauten noch eine Trägerwirkung der Zeiß-Dywidag-Tonne hinzu, und der tatsächliche Spannungszustand besteht aus einer Überlagerung der Kräfte aus Kuppel- und Trägerwirkung (s. Beton und Eisen 1929: Die Großmarkthalle Leipzig, Heft zz u. f.). In dieser Veröffentlichung ist auch der seinerzeitige Stand der Technik klar gekennzeichnet.
  • Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß sich auch bei den doppelt gekrümmten Rotationsschalen eine solche Trägerwirkung der Kuppelschale erzielen läßt, wenn man die Schale durch zwischen den Tragsäulen angeordnete Binderscheiben aussteift. Es ergeben sich dadurch Kuppeln mit rechteckigem Vieleck oder vieleckigem Grundriß. Die Verwendung der doppelt gekrümmten Schale für Vieleckskuppeln hat gegenüber den Kuppelsäulen von Leipzig auch noch den Vorteil, daß die Grate vollständig in Wegfall kommen können.
  • Schon im Mittelalter wurden kleine rechteckige Räume durch Rotationskuppeln überdacht in Form der bekannten böhmischen Kappe, bei der die Kuppel durch Umfassungsmauern begrenzt und dadurch der rechteckige Grundriß erzielt wurde. Die böhmische Kappe unterscheidet sich von der vorliegenden Erfindung dadurch, daß in der böhmischen Kappe ein drehsymmetrischer Spannungszustand vorhanden ist und daß infolgedessen die an den Schnitträndern der rechteckigen Kuppel verbleibenden, schräg gerichteten Gewölbeschübe von den Umfassungsmauern als Widerlager aufgenommen werden müssen. Die Umfassungsmauern müssen also so stark durchgebildet werden, daß sie sowohl den vertikalen wie auch den horizontalen Komponenten der Gewölbeschübe das Gleichgewicht halten können.
  • Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion dagegen besitzen die Scheiben nur eine Steifigkeit in ihrer Ebene, während sie senkrecht dazu keine besitzen und deshalb auch nicht in der Lage sind, einen Gewölbeschub aufzunehmen, und damit ist auch ein drehsymmetrischer Spannungszustand nicht mehr möglich.
  • Auch in der neueren Zeit wurden Kuppeln mit quadratischem Grundriß ausgeführt, wie z. B. die Kuppel der Matthäikirche in Lodz (s. M ö r s c h : Der Eisenbetonbau, 5. Aufl., 1926, 1I, S. 227, Abb. 3r5). Diese Rotationskuppel wird begrenzt durch Vierungsbögen, die als Balken ausgebildet sind. Je zwei Gurtbögen sind über Eck durch Anker miteinander verbunden, um dem Schub der Kuppel auf die Bögen entgegenzuwirken, das Zusammenwirken von tragender Schale und Bogenbalken zur Aufnahme des Bogenschubs ist hier aber nicht berücksichtigt worden. Bei der Kuppel der Magdalenenkirche in Straßburg (Armierter Beton, 19i2, S. 1o2), bei welcher eine elliptische Kuppel nur auf einer Seite durch eine Scheibe begrenzt ist, wird der bei dieser Kuppel an und- für sich sehr geringe Gewölbeschub durch die angrenzende Wand aufgenommen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion wirkt dagegen die Aussteifungsscheibe mit der Kuppelschale als ein einheitlicher Raumträger, und es werden von der Schale an die Scheiben keine Horizontalkräfte, sondern nur Schubspannungen, die tangential zur Schnittlinie von Schale und Scheibe gerichtet sind, abgegeben; die Scheibe benötigt deshalb auch keine Steifigkeit senkrecht zu ihrer Ebene. Die Kuppelschale und die Scheibe wirken zusammen wie ein Plattenbalken, aber diese Plattenbalkenwirkung unterscheidet sich ganz wesentlich von der gewöhnlichen Plattenbalkenwirkung, bei welcher nur die benachbarten Zonen der Platte Druckspannungen erhalten, denn bei der erfindungsgemäßen Konstruktion erstrecken sich die Druckspannungen der Platte bis zum Scheitel. Sehr gut zeigt diese Wirkung die von dem Erfinder hergestellte, in Beton und Eisen, 1932, S.245, veröffentlichte Versuchskuppel von 7,32 m Spannweite, die nur eine Schalenstärke von 1,5 cm besitzt. Bei einem gewöhnlichen Plattenbalken würde nur eine ganz schmale Zone der Schale Druckspannungen übernehmen, während bei der erfindungsgemäßen Konstruktion sich die Druckspannungen, wie schon gesagt, bis zum Scheitel erstrecken, und dadurch ergibt sich auch eine vollständige Umlagerung der Dehnungsspannungen gegenüber denen der Rotationsschale. Während bei der durch Eigengewicht belasteten. Rotationsschale der Spannungszustand drehsymmetrisch ist, d. h. die Spannungstrajektorien in Richtung der Meridiane und der Ringe verlaufen, wechseln bei der erfindungsgemäßen Konstruktion die Trajektorien ständig ihre Richtung, und am Ubergang von Schale zur Scheibe verlaufen sie unter 45' zur Schnittlinie von Schale und Scheibe. Diese unter beliebigen Richtungen verlaufenden Spannungstrajektorien kennzeichnen die jetzt vorhandene Trägerwirkung der Schale. Aus der Rotationskuppel ist jetzt eine Schalenkuppel entstanden, die Kuppel-und Trägerwirkung vereinigt.
  • Durch die Veröffentlichung des Erfinders in Beton und Eisen, 1929, S. 326, Abb. 2a und 2b, sind zwar ebenfalls schon doppelt gekrümmte, durch Scheiben ausgesteifte Schalen bekanntgeworden. Die Abb.2b zeigt hierbei eine doppelt gekrümmte Tonne in Form einer Translationsfläche, die entsteht durch Verschieben einer Halbellipse als Erzeugenden auf einem Kreissegmentbogen als Leitkurve. Sobald der Krümmungsradius der Leitkurve unendlich wird, geht die doppelt gekrümmte Tonne in eine einfach gekrümmte Zeiß-Dywidag-Tonne über. Die doppelt gekrümmte Tonne der Abb.2b stellt also den verallgemeinerten Fall der Zeiß-Dywidag-Tonne dar. Nun ist bekannt, daß bei einer einfach gekrümmten Zeiß-Dywidag-Tonne mit vertikalen Endtangenten alle Lasten im wesentlichen nur durch Dehnungsspannungen übertragen werden, das gilt natürlich auch in erhöhtem Maße für die doppelt gekrümmte Tonne der Abb.2b, bei welcher die Erzeugenden ebenfalls vertikale Endtangenten besitzen.
  • Während also bei einer Translationsfläche gemäß dieser Abb. 2 b der Membranspannungszustand eine Selbstverständlichkeit war, war dies bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ohne weiteres nicht zu erwarten, weil bei einer durch Scheiben begrenzten Rotationsschale vertikale Endtangenten nicht möglich sind, denn die Anschnitte der Schale. an die Scheibe sind immer sehr flach. Die überraschende Wirkung der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht nun darin, daß trotz dieser flachen Anschnitte und trotz fehlender Widerlager an den Umgrenzungslinien der Schale alle Lasten im wesentlichen nur durch Dehnungsspannungen nach den Eckpunkten übertragen werden, so daß es also auch bei den größten Spannweiten möglich ist, mit ganz dünnen Schalen, deren Stärke nur durch die Knicksicherheit begrenzt ist, auszukommen. Schale und Randträger wirken hierbei als ein einheitlicher Raumträger, dessen Wirkungen sich bis zum Scheitel der Kuppel erstrecken.
  • Von großem Interesse ist auch die Wirkungsweise einer derartigen Schalenkuppel, wenn die Kuppel nur teilweise durch vertikale Scheiben ausgesteift ist, so daß sie teilweise auf den aussteifenden Scheiben und teilweise auf dem horizontalen Ring auflagert. Auch in diesem Falle bildet sich ein in bezug auf den Kuppelscheitel symmetrischer Spannungszustand heraus, abgesehen von dem Fall, daß nur eine oder zwei Begrenzungsscheiben gewählt werden. In diesem Falle erstreckt sich die Einwirkung der Raumträger über den Scheitel hinweg und können sich gegenseitig überschneiden.
  • Die Fig. i zeigt eine erfindungsgemäße Schalenkuppel, bei der die aussteifenden Scheiben (b) zusammen mit der Rotationsschale (a) einheitliche Raumträger bilden, die in der Lage sind, nur durch Umlagerung der Dehnungskräfte in der Schale die gesamten Kuppel= und Binderlasten nach den in großen Entfernungen angeordneten Tragpunkten abzutragen. Die Wirkungsweise dieses Raumträgers ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
  • Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt x-x durch die Feldmitte, also zwischen den Tragsäulen. In der Linie c sind die Ringdruckkräfte dargestellt, die bei der gewöhnlichen Kuppel auftreten würden. Infolge des in der Feldmitte positiven Biegungsmomentes, das durch die Übertragung der Lasten nach den Ecksäulen bedingt wird, entstehen in der Schale zusätzliche Druckkräfte, die zu den obigen Ringdruckkräften hinzutreten. Die Summe der Druckkräfte aus Kuppel und Trägerwirkung ist in der Linie d dargestellt.
  • Längs des Schnittes y-y durch die Ecken (Fig. 3) ist infolge der Trägerwirkung ein negatives Biegungsmoment vorhanden. Dementsprechend werden die Ringdruckkräfte der Kuppelwirkung c durch die Trägerwirkung entlastet, und es entsteht ein Spannungsdiagramm gemäß der Linie e, wobei in dem oberen Teil der Kuppelschale Druckkräfte, in dem unteren dagegen Zugkräfte entstehen.
  • Infolge der Aussteifung durch die vertikalen Binderscheiben ist demnach die doppelt gekrümmte Kuppelschale in der Lage, nur durch Umlagerung ihrer Dehnungskräfte die gesamten Lasten der Kuppelschale und der Binderscheiben nach den Ecksäulen abzutragen.
  • Fig. q. und 5 zeigen Kuppeln, bei denen die Rotationsschale zum, Teil auf dem Ring auflagert und zum Teil durch Scheiben begrenzt ist. Wie schon erwähnt, ist die Spannungsverteilung auch in diesem Falle vollständig symmetrisch in bezug auf den Scheitel, und in Fig. q. sind die Symmetrielinien zu den Scheiben mit angedeutet. An die. außerhalb dieser Symmetrielinien liegenden Apsiden werden nur tangentiäl an diese Linie gerichtcte Schubspannungen abgegeben.
  • An Stelle der Rotationsschale lassen sich naturgemäß auch Schalen verwenden, die durch affine Verzerrung aus den Rotationsschalen hervorgegangen sind, insbesondere, wenn sie noch durch das Gesetz des statischen Massenausgleiches mit ihnen verwandt sind (s. Handbuch für Eisenbeton, Band XII, Auflage 3, S. 241, Abb. 9o).

Claims (1)

  1. PATEN TA NS ILIZUC11: Auf Punkten gelagerte, vieleckige Schalenkuppel mit von Tragpunkt zu Tragpunkt reichenden aussteifenden Binderscheiben, bei der Schale und Scheibe zusammen als ein einheitlicher Raumträger wirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale eine Rotationsschale bekannter Art ist.
DE1930605838D 1930-05-06 1930-05-06 Auf Punkten gelagerte, vieleckige Schalenkuppel Expired DE605838C (de)

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