-
Feineinstellung für elektrische Aufzüge Feineinstellungen für Aufzüge
mit elektrischem Antrieb werden vielfach so ausgebildet, daß der für den normalen
Betrieb vorhandene untere Drehzahlbereich des Antriebes für die Feineinstellungsperiodebenutztwird.
Außerdem werden häufig mechanische Halteschalter verwendet. Die Erfindung stellt
sich nun die Aufgabe, die Halteschalter rechtzeitig, d. h. also beim Erreichen der
erforderlichen geringen Einfahrgeschwindigkeit, in Wirksamkeit zu setzen und andererseits
die Türkontakte innerhalb der gesetzlich zugelassenen Feineinstellungszone kurzzuschließen,
so daß die betreffende Schachttür geöffnet werden kann, ohne daß die Steuerung des
Aufzugmotors beeinflußt wird. Die Erfindung besteht darin, daß ein Feineinstellrelais
vorgesehen ist, das außer von der Stellung des Steuergerätes auch von der Geschwindigkeit
des Aufzugsmotors abhängig ist und von einem Zonenschalter überwacht ist; dieses
Feineinstellungsrelais setzt beim Ansprechen die mechanisch betätigten Halteschalter
in Wirksamkeit, die ihrerseits den Aufzug an den Haltestellen stillsetzen, und schließt
außerdem die Türkontakte kurz. Durch diese Anordnung ergibt sich ein einfacher Gesamtaufbau
der ganzen Feineinstellungseinrichtung. Ferner wird das Halteziel rascher erreicht
als mit den bisher gebräuchlichen Feineinstellungen, die erst dann in Tätigkeit
treten, wenn das erste Stillsetzen mit dem Hauptantrieb ungenau erfolgt war. Bei
einer Hebelsteuerung bringt die Anordnung nach der Erfindung auch eine wesentliche
Entlastung für den Aufzugführer mit sich.
-
Es sind nun bereits Aufzugssteuerungen mit Halteschaltern bekannt,
bei welchen unter Verwendung eines Kopierwerkes nach dem Zurückführen des Steuerhebels
auf die Nullstellung die Verzögerung eingeleitet wird. Zu diesem Zweck ist ein Fliehkraftschalter
angeordnet, der sofort beim Unterschreiten der normalen Fahrgeschwindigkeit die
Verzögerungseinrichtung in Betrieb setzt. Bei dieser bekannten Einrichtung sind
jedoch keine mechanisch betätigten Halteschalter, sondern elektromagnetische Halteschaltei
vorgesehen, die ohne weiteres, also ohne ein besonderes Feineinstellrelais in den
Steuerstromkreis eingeschaltet werden können. Vor allem aber können bei der bekannten
Einrichtung die Türkontakte nicht während der Einfahrperiode kurzgeschlossen werden,
da es dann möglich wäre, die Türen schon dann zu öffnen, wenn der Fahrkorb noch
fast mit voller Geschwindigkeit fährt.
-
Bei der Feineinstellung nach der Erfindung wird also, um den Aufzug
stillzusetzen, der Fahrschalter oder die sonstige Steuerapparatur nicht auf die
Nullstellung gebracht, sondern auf eine bestimmte Steuerstellung mit kleiner Geschwindigkeit.
Wird der Steuerschalter auf dieser Stellung stehengelassen, so erfolgt ganz
selbsttätig
das genaue Einfahren und Stillsetzen des Fahrkorbes in der Haltestelle.
-
Da bei in der Haltestelle stehendem Fahrkorb der Antrieb durch den
geöffneten Halteschalter und das gleichzeitig erregte Feineinstellrelais stillgesetzt
ist, kann bei dieser Stellung des Fahrkorbes und des Steuergerätes nicht wieder
angefahren werden. Damit das Anfahren möglich ist, ist dafür gesorgt, daß in der
Nullstellung der Steuerapparatur die Erregung des Feineinstellrelais unterbrochen
wird, womit sich dieses Relais öffnet und den Kontakt des Halteschalters kurzschließt,
so daß der Antrieb wieder eingeschaltet wird. Die Unterbrechung der Erregung des
Feineinstellrelais erfolgt durch den obengenannten, von der Steuerapparatur gesteuerten
Schalter, der nur in dem zur Feineinstellung dienenden Drehzahlbereich geschlossen,
auf der Nullstellung des Steuerapparates jedoch offen ist.
-
Die Steuerung wird in zweckmäßiger Weise durch eine den Feineinstellbetrieb
anzeigende Signaleinrichtung und eine Abhebevorrichtung für die mechanisch von Kurven
gesteuerten Schalter vervollkommnet.
-
Die Signaleinrichtung wird durch einen Hilfskontakt am Feineinstellrelais
eingeschaltet. Das von ihr gegebene Zeichen zeigt dem Führer und den Fahrgästen
an, daß die Schachttüren geöffnet werden können.
-
Eine Abhebevorrichtungfür den Zonenschalter und den Halteschalter,
welche bei Normalfahrt die Schalternocken von der Kurvenbahn abhebt, trägt zur Schonung
dieser stark beanspruchten Teile bei. Die mit dem Abheben verbundene Schaltung der
Schalter bleibt auf den Betrieb ohne Einfluß, da es bei den höheren, nicht für die
Feineinstellung dienenden Drehzahlen erfolgt, bei denen der Steuerstromkreis des
Feineinstellrelais ohnedies durch die Geschwindigkeitsschalter unterbrochen ist.
Die Abhebevorrichtung wird durch einen Elektromagneten wirksam, der von der Fahrkorbsteuerwalze
oder sonstigen Steuerapparatur eingeschaltet wird.
-
Die Feineinstellung nach der Erfindung hat gegenüber den bekannten
Feineinstellungen mancherlei Vorzüge: Vor allem wird der Antrieb beim. Übergang
vom Normalbetrieb auf den Feineinstellbetrieb nicht vorübergehend stillgesetzt,
sondern der Übergang erfolgt ohne Unterbrechung. Hierdurch wird der Verschleiß der
Aufzugseinrichtung herabgesetzt, weil die mit dem Stillsetzen verbundenen stoßartigen
Beanspruchungen wegfallen. Da ferner ein Aufzug, der mit der Feineinstellung nach
der Erfindung ausgerüstet ist, stets, mit Benutzung dieser Feineinstellung stillgesetzt
werden muß, wird das Halteziel rascher erreicht als mit den bisher gebräuchlichen
Feineinstellungen, die erst dann in Tätigkeit treten, wenn das erste Stillsetzen
mit dem Hauptantrieb ungenau erfolgt war. Ein weiterer Vorzug besteht in dem Fortfall
der ziemlich verwickelten mechanischen Steuerglieder für das Ein- und Umschalten
des Feineinstellmotors, die bei den bisher verwendeten Feineinstellungen benötigt
wurden.
-
In dem Schaltbild Abb. i ist eine Feineinstellung nach der Erfindung
als Ausführungsbeispiel dargestellt. Bei dieser wird der Aufzug von einem Leonard-Antrieb
angetrieben, und der Steuerapparat besteht aus einer Fahrkorbsteuerwalze.
-
Die im Schaltbild eingetragenen Bezugszeichen haben folgende Bedeutung,
und zwar ist PON Gleichstromdreileiternetz, hsi Hauptsicherungen, ssi Steuersicherungen,
Hs zweipoliger Hauptschalter, Na dreipoliger Notendausschalter, kst Fahrkorbsteuerwalze,
% bis w21 Feldregelwiderstand für die Steuerdynamo, f d Feld der Steuerdynamo,
fm Feld des Aufzugsmotors, i bis 5 Schützkontakte, 6 bis 8 Relaiskontakte, laa Handanlasser,
byl Bremslüfter, pwl bis qw3 Parallelwiderstände, ss Sicherheitsschütz, f bs Feld-
und Bremsmagnetschütz, mx überstromauslöser, tk Türkontakte, sl Signallampe, fsl
und fs2 Feineinstellschalter, von der Kabinensteuerwalze gesteuert, f S3
Sechzehnzentimeter-Zonenschalter, hs Halteschalter, fy Feineinstellrelais, vwl bis
vw3 Vorschaltwiderstände, ak Abh.-Kontakt am Anlasser (der Schalthebel i ist aus
Isoliermaterial), zk Kontakt, von der Drehzahl des Motors abhängig, io bis 29 Kontakthämmer
an der Fahrkorbsteuerwalze, fk Fußbodenkontakt, cm Elektromagnet.
-
Die von Fahrkorbwalzenschaltern gesteuerten Feineinstellschalter fsl
und fs2 (s. die vergrößerte Einzeldarstellung in Abb. 2) sind als sogenannte Ausweichschalter
ausgebildet, d. h. sie werden nur in einer bestimmten Drehrichtung der Walze geschaltet.
Sie haben Nocken io, die an steifen rechten Winkeln angebracht und um die Punkte
ii drehbar sind. Um diese Punkte sind auch die Kontaktstücke i2 drehbar, an welche
die Zuleitung angeschlossen ist. 13 sind die Gegenkontakte, 1q. die Schaltkurven
an der Walze. Bewegt sich die obere Schaltkurve 1q. nach rechts gegen fsl, dann
wird der Nocken io mit dem Winkel um ii gedreht, ohne das Schaltstück 12 mitzudrehen.
Bei der Bewegung in entgegengesetzter Richtung bewegt dagegen der Winkel das Schaltstück
i2 nach unten, so daß der Kontakt mit 13 geschlossen wird.
-
Hervorgehoben seien folgende zwei Steuerstromkreise i. Der Steuerstromkreis
des Sicherheitsschützes von O über vw, SS, 3, 25, Steuerwalze, 27, mx, ak,
tk, 8 (parallel dazu hs), fk, Na, Hs, hsi nach P. Die Unterbrechung
dieses Stromkreises hat die Stillsetzung des Antriebes zur Folge, durch das Sicherheitsschütz
bewirkt.
2. Der Steuerstromkreis des Feineinstellrelais von 0 über
vw3, fr, zk, fsl (oder fs2)" fs3, fk, Na, Hs, hsi nach P.
-
Die Schaltung wirkt wie folgt Nach dem Schaltbild sind für das Ingangsetzen
'des Aufzuges sämtliche Bedingungen erfüllt.
-
Die Schalter Hs und Na sind geschlossen. Der Anlasser ha steht
in der Betriebsstellung; das Aggregat läuft also. Im Steuerkreis sind die Kontakte
mx, ak, tk, 8 und fk ebenfalls -geschlossen. Die Fahrkorbsteuerwalze steht in der
Nullstellung.
-
Wird jetzt die Fahrkorbsteuerwalze in Richtung »auf« in die Stellung
z gedreht, so bestehen folgende Stromwege Von P über hsi, Hs, -Na,
fk, 8, tk, ak, mx, Hammer 27 über den Walzenbelag nach Hammer 26, Spule SS;
vwl nach 0.
-
Die stromdurchflossene Spule SS schließt die Kontakte z, 2 und 3.
Über den Kontakt z wird das Feld fna des Aufzugsmotors ans Netz gelegt. Stromweg:
P, hsi, Hs, Na, Kontakt z von SS, fm, Na,
ssi, Hs, hsi,
N. Beim Übergang der Steuerwalze von Stellung z nach 2 verläßt der Hammer
26 den Walzenbelag. Das Schütz SS hält sich dann über den Kontakt 3 und die Hämmer
25 und 27 fest.
-
Auf Stellung 2 der Steuerwalze wird das Schütz fbs eingeschaltet,
wobei es die Kontakte q. und 5 schließt. Stromverlauf: P, hsi, Hs,
Na, 2q., 23, Kontakt 2 von SS, Spule fbs, Uwe, 0. Der Kontakt q. des
Schützes fbs schaltet den Bremslüfter brl ein. Stromweg: P, hsi, Hs,
Na, Kontakt q. von f bs, byl, Na,
ssi, Hs, lasi, N.
-
Der Kontakt 5 schaltet das Feld fd der Steuerdynamo ein. Stromweg:
P, hsi, Hs, Na,. Kontakt 5 von f bs, w15 bis w21, 22, 1q.,
fd, 13, 1z, =o, Na, ssi, Hs, hsi, N.
Der Aufzugsmotor nimmt
auf dieser Stellung der Walze die zur Feineinstellung benötigte Drehzahl an. Durch
Weiterschalten der Steuerwalze bis in die Endstellung werden die einzelnen Widerstandsstufen
der Reihe nach abgeschaltet, wodurch die Drehzahl des Windenmotors sich bis zu ihrem
Höchstwert steigert.
-
Beim Einfahren in die gewünschte Haltestelle wird die Steuerwalze
von Hand bis in die Stellung 2 zurückgedreht und in Stellung 2 der Schalter fs,
geschlossen. Die Drehzahl des Motors sinkt auf den gewünschten Wert; sobald er erreicht
ist, schließt der Schalter zk. Beim Einfahren in die z6-cm-Zone wird durch Schließen
des Schalters fs, das Feineinstellrelais f r erregt. Stromkreis
P, hsi, Hs, Na, fk, fs3, fs2, zk, Spule fr, vw3, 0. Das Relais fy
schließt die Kontakte 6 und 7 und öffnet den Kontakt B. Der Kontakt 7 schließt die
Türkontakte tk kurz. Der Kontakt 8 gibt den Halteschalter hs frei. Der Kontakt 6
schaltet die Signallampe sd ein, zum Zeichen, daß die Schachttür zum Einsteigen
geöffnet werden kann. Der- Aufzug fährt mit kleiner Geschwindigkeit weiter und wird
in Flurbodenhöhe durch Öffnen des Halteschalters hs stillgesetzt, indem die Schütze
SS und fbs abfallen und dabei die Felder fm und fd sowie den Bremslüfter brl ausschalten.
-
Das Wiederanfahren des Aufzuges ist so lange nicht möglich, als der
Kontakt 8 am Feineinstellrelais geöffnet ist. Das Relais fr muß also erst
ausgeschaltet werden. Dies geschieht in der Nullstellung der Fahrkorbsteuerwalze.
Das Wiederanfahren ist also nur aus der Nullstellung der Walze kst möglich.
-
Die beiden Schalter las und f s, können auch in an sich bekannter
Weise während der Vorbeifahrt an den nicht angesteuerten Haltestellen elektromagnetisch
aus der Bahn herausgezogen werden. In diesem Falle werden sie mit einem gemeinsamen
Elektromagneten versehen, dessen Stromkreis über die Kontakthämmer 28, 29 in den
Stellungen 3 bis 9 der Steuerwalze geschlossen ist.