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Vorrichtung zur Regelung der Schwingbewegung von Soziussitzen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Schwingbewegung von Soziussitzen
für Motorräder oder ähnliche Zwecke, bei welcher der Angriffspunkt der die Schwingbewegung
beeinflussenden Druckfeder an einer Gewindespindel mit Wandermutter verstellt wird.
Diese Verstellung des Angriffspunktes der Druckfeder war während der Fahrt nur durch
Drehen eines Handgriffes oder einer Flügelschraube möglich, mit der die Gewindespindel
gedreht wurde. Da sich die Güte der Straßenoberfläche beständig ändert, ist es für
den Mitfahrer zum mindesten unbequem, häufig aber auch mit Gefahr verbunden, dauernd
die Spannung der Sattelfeder zu ändern. - - Um diesem Übelstand abzuhelfen, dient
eine selbsttätig wirkende Einstellvorrichtung, deren technischer Fortschritt darin
besteht, daß weder vor noch während der Fahrt irgendwelche Schrauben o. dgl. des
Sattels zu betätigen sind. Die Einstellung der Federung geschieht vollständig selbsttätig
während der Fahrt. Bei zu hohem Gewicht oder bei plötzlich schlechter werdender
Straße wird durch das Durchfedern des Sattels bzw. durch die stärkere Schwingbewegung
über einen bestimmten Punkt hinaus die Gewindespindel durch die selbsttätig wirkende
Einstellvorrichtung nach rechts gedreht und dadurch der Kraftarm verlängert. Im
entgegengesetzten. Falle bei zu geringem Gewicht wird der Sattel Nebenfalls bis
zu einem bestimmten Punkt in die Höhe geworfen und dadurch die Spindel nach links
gedreht, wodurch der Kraftarm verkürzt wird. Es wird demnach im ersten Falle zur
Einstellung das Gewicht des Fahrers und ira letzten Fall die Expansion der Feder
benutzt, um die Spindel im jeweiligen Sinne zu drehen.
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Auf den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele veranschaulicht,
und zwar zeigen Abb. i einen Sattel, bei dem die Federung durch Verlegen des Angriffspunktes
der Feder geändert wird, Abb. z die Oberansicht dieses Sattels (ohne Satteldecke),
Abb.3 die Spannvorrichtung in einer anderen Stellung, Abb. q. und 5 den Sperrkloben.
im Schnitt und in Oberansicht, Abb. 6 und 7 einen Sattel mit durch einen Hebel direkt
gespannten. Federn.
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In dem schwingenden Satteloberteil a befindet sich die bekannte Gewindespindel
f (Abb. i), auf der sich eine Wandermutter ie befindet, die bei der Drehung der
Spindel die Stellung bzw. Spannung der Federung ändert. Die Drehurig der Spindel
wurde bisher durch einen Handgriff oder eine Flügelschraube bewirkt. An -Stelle
dieser Teile sind auf der Spindel zwei Zahnräder mit Sperrzähnen g und h- (Abb.
i und q.) befestigt, und zwar
so, daß die Zähne des Zahnrades g
in entgegengesetzter Richtung zu den Zähnen des Zahnrades h - stehen. Unterhalb
der Zahnräder ist eine Platte i (Abt. z biss q.) auf der Spindel beweglich gelagert,
die von den Zugfedern k1 und k2 in einer Mittellage gehalten wird. Auf dem Zapfen
L der Platte i
ist ein Kloben m (Abt. q. und 5) drehbar gelagert, der
mit zwei Sperrzähnen ml, m2 versehen ist, von denen jeweils der Zahnml in das Sperrad
lt und der Zahn m2 in das Rad g eingreifen kann. Der Klebenm wird von einer Zugstange
o um sein Lager l bewegt; sie ist einerseits durch ein Kugelgelenk n mit dem Kloben
m beweglich verbunden, anderseits im Anschlag p des Sattelunterteils c längs verschiebbar
bzw. einstellbar gelagert.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Einstellvorrichtung
hat sich um die Spindel nach links- gedreht, - die- Feder k1 ist gespannt, und die
hintere Mutter der Zugstange o .liegt am Anschlag p. Der Sperrzahnm2 ist im Eingriff
mit dem Sperrrad h. Schwingt nun der Sattel nach unten, so bewegt sich die ganze
Vorrichtung nach hinten, gleichzeitig dreht sich aber auch, hervorgerufen durch
die sich jetzt entspannende Zugfeder k1, die Plattei auf der Spindel/ in ihre Mittellage
zurück und mit ihr der Kloben m, dessen Sperrzahn m2 so lange auf den Zähnen des
Sperrades entlmg gleitet, bis die Platte i ihre Mittellage. erreicht- hat. Schwingt
-der Sattel noch etwas weiter nach unten, so würde sich in dem Augenblick, in -dem
die Mittellage der Platte! herreicht ist, die Zugstange o im Anschlag p nach hinten
verschieben. Wenn jetzt eine Aufwärtsbewegung des Sattels folgt, wird zunächst die
Zugstange o durch ihre hintere Einstellmutter vom Anschlag p festgehalten und mit
ihr auch der Kloben m, der sich so lange um den Zapfen L dreht, bis sich der Zahn
m2 wieder im Eingriff mit dein Sperradh befindet. Im Augenblick des Eingriffs hört
die Drehung des Klobens m @um den Zapfen l .der bis jetzt stillstehenden
Plattei auf. Durch den Eingriff des- Zahnes m2 drehen sich nun die Plattei, der
Kloben m und die Spindel/ als ein Ganzes nasch links,, wobei die Zugfeder
k1 gespannt wird. Durch die Linksdrehung der Spindel f wandert die Muttere weiter
nach unten, wodurch also der Kraftarm der Federung verkürzt bzw. die Spannung der
Sattelfederung verringert wird. Schwingt der Sattel in der Zone y (Abt. i )i die
durch die Entfernung der Einstellmuttern auf der Zügstänge o begrenzt wird, so befindet
sich die Einstellvorrichtung in der Ruhelage, nur die Zugstange o gleitet im, Anschlag
hin und her. In diesem Fall ist die Sattelfederung riclhtig eingestellt. Sofern
aber starke Stöße auftreten, schwingt der Sattel bis in die Zone x, und dann nimmt
die Einstellvorrichtung bei jedem Stoßeine Stellung ,ein, wie sie die Abb, 3 zeigt.
Bei. der Abwärtsbewegung des Sattels stößt die vordere Einstellmutter der Zugstange
o (jetzt Druckstange) gegen den Anschlag p, der Kloben dreht sich wieder so lange
um den Zapfen L, bis der Sperrzahn m' in das Sperrad g eingreift und dabei die Spindel
nach rechts dreht, wodurch die Mutter e nach oben wandert und dadurch den Kraftarm
verlängert bzw. die Spannung der Federung erhöht.
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Dieselbe Einrichtung läßt sich auch an Sätteln anbringen, deren Federn
direkt gespannt werden, wie es die Abb. 6 und 7 zeigen. Durch einen um einen. Zapfen.
g drehbaren Hebelr kann die Brückes, an der die Federnd befestigt sind, in der Längsrichtung-bewegt
werden, wodurch die Spannung verändert wird. Das. freie Ende des Hebels Y greift
in Zapfen e1 der . Spindelmutter ie, deren Spindel f durch die Sp.erradvorrichtung
beim Ausschwingen des Sattels in dem jeweils erforderlichen «Sinne gedreht wird.
Der Arm p sitzt bei dieser Ausführung an dem nach unten gerichteten Teil des schwingenden
Sattels rz; die Zugstange o wird demnach in derselben Weise bewegt wie bei der ersten
Ausführung.
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In. ähnlicher Weise lassen sich auch andere Sattelbauarten mit zwei
entgegengesetzt arbeitenden Sperrzahngetrieben vereinigen, um die Schwingung des
Sattels aus den beiden Endlagen in. die günstige Mittellage zu bringen. Auch sämtliche
anderen. im Fahrzeugbau üblichen Federungen können mit dieser selbsttätig wirkenden
Spannungsregelung versehen werden, -um Belastungsdifferenzen und Fahrbahnänderungen
auszugleichen.