DE603640C

DE603640C - Verfahren zur Regelung des Heizwerts und der Dichte von Kohlendestillationsgasen

Info

Publication number: DE603640C
Application number: DEP59151D
Authority: DE
Original assignee: E H ALFRED POTT DR ING
Current assignee: E H ALFRED POTT DR ING
Priority date: 1928-11-30
Filing date: 1928-11-30
Publication date: 1934-10-04

Description

Verfahren zur Regelung des Heizwerts und der Dichte von Kohlendestillationsgasen Gegenstand des Hauptpatents 590 555 ist ein Verfahren zur Regelung des Heizwerts und der Dichte von zur Gasfernversorgung dienendem Kohlendestillationsgas, bei. dem ein Teil des fernzuleitenden oder ferngeleiteten Kohlendestillationsgases abgezweigt, dieser Teil mit Wasserdampf oder mit Luft oder mit einem Dampf-Luft-Gemisch,umgesetzt und sodann als Regelgas dem übrigen Teil des Gases wieder zugesetzt wird.
Die großen Vorteile dieser neuartigen Arbeitsweise gegenüber der Anwendung von Wassergas oder Generatorgas aus Koks bestehen vor allem darin, daß man die Einstellung des Heizwertes und der Dichte von Kohlendestillationsgasen auf gewünschte, von den ursprünglichen abweichende Werte mit den Regelgasen der Erfindung in jeder beliebigen Richtung durchführen kann.
Für die Durchführung des im Hauptpatent 590 555 beschriebenen Verfahrens ist es von wesentlicher Bedeutung, daß die Regelgase billig und auf technisch einfachste Weise hergestellt werden. Nach der vorliegenden Erfindung soll dieses dadurch geschehen, daß man solche Regelgase als Zusatzgase verwendet, die durch Umsetzung von Kohlendestillationsgasen mit so viel zur völligen Umsetzung zu C O und H2 ausreichender Luft derart hergestellt worden sind, daß die bei der Reaktion frei werdende Wärme zusammen mit der zurückgewonnenen Wärme der abziehenden Gase genügt, um den gesamten Wärmebedarf des Prozesses zu decken und somit den Prozeß sich selbst unterhalten zu lassen.
Erfindungsgemäß verfährt man also bei der Herstellung eines solchen Regelgases aus Koh= lendestillationsgas derart, daß man dem Gase so viel Luft zusetzt, daß die bei der Teilverbrennung des Gases entstehende Wärme nicht nur die latente Wärme für die endotherme Reaktion der Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf zu Kohlenoxyd und Wasserstoff liefert, sondern darüber hinaus noch so viel Wärme erzeugt, daß diese zusammen mit der durch Wärmeaustausch aus den abziehenden Gasen gewonnenen fühlbaren Wärme zum Aufheizen des Gasgemisches auf Reaktionstemperatur und zur Deckung der Strahlungsverluste ausreicht. Der Prozeß erhält sich also ohne jede weitere Wärmezufuhr vollkommen in sich selbst, nachdem er einmal in Gang gesetzt ist.
Man bringt z. B. ein Gemisch aus z cbm Gas und mindestens o,7 cbm Luft bei erhöhten Temperaturen von z. B. 8oo bis zooo ° C in Gegenwart oder Abwesenheit von Katalysatoren miteinander in Reaktion, nachdem durch restlose Verbrennung von Gas die Apparatur zuvor auf die erforderliche Reaktionstemperatur .gebracht ist. Die fühlbare Wärme der abziehenden Reaktionsgase wird zum Aufheizen der eintretenden Gase und der Luft weitgehend ausgenutzt, damit diese möglichst hoch erhitzt das Reaktionsgefäß betreten. Das entstehende Reaktionsgas besitzt etwa r bis 2 °/o C OZ, 15 bis 16 °/o C O, 49 °/o Hz und 34°/o Stickstoff.
An Stelle von Luft kann man vorteilhaft auch reinen Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte Luft verwenden, um auf diese Weise zu einem stickstofffreien oder stickstoffarmen Reaktionsgas zu gelangen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Regelung des Heizwerts und der Dichte von zur Gasfernversorgung dienendem Kohlendestillationsgas nach Patent 590 555, dadurch gekennzeichnet, daß der abgezweigte Teil des Destillationsgases und die diesem zugesetzte Menge Luft zur Umwandlung eines Teiles des Gases in C O und H2 so bemessen wird, daß die bei der Reaktion frei werdende Wärme zusammen mit der im Wärmeaustauscher zurückgewonnenen Wärme der abziehenden Gase ausreicht, um den gesamten Wärmebedarf des Prozesses zu decken.