DE76724C

DE76724C - Verfahren zur Herstellung von Ammoniak aus Alkalinitraten. (2

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Publication number: DE76724C
Application number: DENDAT76724D
Authority: DE
Original assignee: G. FOULER in Paris, 46 Rue Jouffroy
Anticipated expiration: 1914-03-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

GEORGES FOULER in PARIS. Verfahren zur Herstellung von Ammoniak aus Alkalinitraten.

Zweiter Zusatz zum Patente M 57254 vom 25. September

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 1. März 1894 ab. Längste Dauer: 24. September 1905.

Die vorliegende Neuerung in dem durch Patent Nr. 57254 und dem Zusatz - Patent Nr. 75610 gekennzeichneten Verfahren bezw. Apparat zur Herstellung von Ammoniak aus Alkalinitraten bezweckt, die Ausbeute ergiebiger und so vollkommen wie möglich zu gestalten.

Die-Zeichnung zeigt schematisch als Ausführungsbeispiel einen vollständigen Apparat der durch Zusatz-Patent Nr. 75610 gekennzeichneten Art mit der zur Ausführung der vorliegenden Neuerung vorgesehenen Abänderung.

Fig. ι zeigt die Gesammtanordnung des Apparates, theilweise im Aufrifs und theilweise im Schnitt; Fig. 2 ist ein Schnitt durch den Ofen nach Linie 1-2 der Fig. 1.

Die Neuerung besteht 1. in der Zugabe einer gewissen Menge Wasserdampf zu dem bei der Zersetzung des in der Retorte α behandelten Alkalinitrats sich bildenden Gase. Dieser Wasserdampf kann direct in die Retorte α eingeführt werden; es kann aber auch die Vermengung des Gases mit dem Wasserdampf in jeder geeigneten Weise geschehen, so z. B. dadurch, dafs man das Gas durch Wasser leitet;

2., in dem Ueberleiten dieses angefeuchteten Gases über vorher mit Alkalicarbonaten oder -hydraten vermischte Kohle oder Koks oder einfach über die Kohle oder den Koks allein, welche Materialien man in einem geeigneten Apparat, wie z. B. horizontale oder verticale Retorten bis zur Rothglut erhitzt.

Zu diesem Zwecke wird eine die genannten Materialien enthaltende Retorte a? angeordnet und mit den Retorten α durch Rohrstutzen a¹ verbunden. Diese Retorte a² kann in demselben Ofen parallel oder senkrecht zu den Retorten α gelagert oder in einem getrennten Ofen angeordnet werden; auch kann die Anzahl dieser Retorten a¹ je nach Bedarf verschieden sein.

Unter dem Einflufs des zur Rothglut erhitzten reinen oder mit Alkalien vermischten Koks oder der Kohle zersetzt sich das beim Austritt aus den Reactionsretorten α noch nicht vollständig zu Ammoniak umgewandelte Gas, giebt seinen Sauerstoff zur Bildung von Kohlensäure ab, während der freiwerdende Wasserstoff sich mit dem Stickstoff zu Ammoniak in möglichst vollständiger Weise, also unter gröfster Ausbeute an letzterem vereinigt.

Aus der Retorte d² werden die gasförmigen Producte durch ein am Kopfende derselben abgezweigtes Rohr k unter einem gewissen Druck und mit einer entprechenden Geschwindigkeit in eine Condensationskammer I eingeführt, wo sie sich sammeln. Diese Condensationskammer wird, wie bereits im Haupt-Patent und in dem Zusatz-Patent gesagt, auf einer Temperatur erhalten, bei welcher sich die Theerdämpfe nicht abzulagern vermögen und das Ammoniumcarbonat nicht condensirt wird; sie hat vornehmlich den Zweck, die äufserst feinen suspendirten Kohlenstofftheilchen, welche von dem Gase noch mitgerissen sein

Claims

können, abzulagern. Die gasförmigen Producte setzen ihren Lauf fort, wie in dem Haupt-Patent und dem Zusatz-Patent beschrieben.

Patenτ-Anspruch:

Die Ausbildung des durch Patent Nr. 57254 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Ammoniak aus Alkalinitraten in der Weise, dafs man das in den Reactionsretorten gebildete. Gas anfeuchtet und sodann durch eine auf Rothglut erhitzte Kohle oder Koks oder mit Alkalihydrat oder -Carbonat gemischte Kohle oder Koks enthaltende Retorte oder dergleichen leitet, zu dem Zwecke, die Reaction zur Umwandlung dieses Gases zu Ammoniak zu vervollkommnen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.