DE603442C - Verfahren zur Aufbewahrung und zum Transport verfluessigter Gase - Google Patents
Verfahren zur Aufbewahrung und zum Transport verfluessigter GaseInfo
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Description
- Verfahren zur Aufbewahrung und zum Transport verflüssigter Gase Gase, welche wegen der tiefen Lage ihres kritischen Punktes nur bei tiefer Temperatur verflüssigt und flüssig aufbewahrt werden können, wurden ursprünglich zur möglichst langen Erhaltung der tiefen Temperatur bei gewöhnlichem Druck in offenen, gut wärmeisolierenden Gefäßen aufbewahrt und transportiert. In solchen Gefäßen bleibt das verflüssigte Gas dauernd auf seinem Siedepunkt, und von außen eindringende Wärme bewirkt nur das Verdampfen einer entsprechenden Menge der Flüssigkeit, die infolgedessen an Menge stetig abnimmt. Um diesen Flüssigkeitsverlust wenigstens zeitweilig zu verhindern, ist bereits vorgeschlagen worden, als Aufbewahrungs- oder Transportgefäß einen verschlossenen druckfesten und von einer Wärmeschutzhülle umgebenen Kessel zu verwenden. Bei einem verschlossenen Kessel bewirkt die eindringende Wärme ein allmähliches Ansteigen der Temperatur und des Druckes im Kessel. Dabei ist jedoch die Dauer einer verlustlosen Aufbewahrung naturgemäß dadurch begrenzt, daß der Druck schließlich solche Beträge annimmt, daß ein dafür berechneter Aufbewahrungskessel zu schwer ausfallen würde.
- Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Temperatur eines mit einem verflüssigten Gas gefüllten Gefäßes und, falls das Gefäß geschlossen ist, auch den darin herrschenden Druck dadurch längere Zeit konstant auf einem niedrigen Wert zu halten, daß innerhalb derselben Wärmeschutzhülle ein zweites Gefäß, das mit einem geeigneten zweiten verflüssigten Gas gefüllt ist, derart angebracht wird, daß ein unmittelbarer Wärmeaustausch zwischen der ersten und zweiten Flüssigkeit möglich ist, zweckmäßig so, daß einer der Kessel vom andern umschlossen wird. Als zweites Gas (Hilfsgas), durch dessen Verdampfung die Temperatur des Nutzgases tief gehalten werden soll, wird man zweckmäßig ein wohlfeileres, nicht brennbares oder sonst gefährliches Gas wählen.
- Die Erfindung ist diesem bekannten Verfahren gegenüber darin zu sehen, daß die Ableitung des verdampften Hilfsgases in den umgebenden Raum nur zeitweilig nach Bedarf vorgenommen und dazu die Ausströmöffnung des sonst -verschlossenen druckfesten Hilfsgasgefäßes geöffnet wird. Es ist nicht notwendig, daß das Hilfsgas einen tieferen Siedepunkt hat als das erste; der Siedepunkt bzw. der Druck, unter dem es siedet, muß nur so gewählt werden, daß die Temperatur hinreicht, um keinen zu hohen Druck im Behälter des ersten Gases entstehen zu lassen. .
- Man kann nach Belieben entweder gleich das Hilfsgas (gegebenenfalls unter Minderdruck) verdampfen lassen oder auch beide -Kessel so lange verschlossen halten, bis meinem derselben der Druck die zulässige Grenze erreicht hat, und erst dann das Hilfsgas durch Öffnen seines Behälters in dem Maße verdampfen lassen, als notwendig ist, um die Temperatur so niedrig zu halten, daß in keinem der beiden Kessel ein zu hoher Druck entsteht.
- Wird während des Transportes oder der Aufbewahrung Nutzgas entnommen, so kann auch dies zur Erhaltung der tiefen Temperatur dienen. In diesem Falle wird das Nutzgas durch Abblasen des dampfförmiger. Teiles oder, falls kein Überdruck vorhanden ist, durch Absaugen des Dampfes aus dem Kessel in den für den Gebrauch bestimmten Gasbehälter befördert. In beiden Fällen kühlen sich durch die dabei eintretende Verdampfung des flüssigen Nutzgases im Kessel beide Flüssigkeiten ab, und die mögliche Lager- bzw. Transportdauer wird weiter erhöht, ohne daß Hilfsgas verdampfen muß, welches dann für späteren Bedarf zur Verfügung steht, wenn längere Zeit kein Nutzgas entnommen wird.
- Der wesentliche Vorteil des neuen Verfahrens ist darin zu sehen, daß der Verbrauch des Hilfsgases während der Arbeitsperioden, in denen eine Entnahme des Nutzgases stattfindet, eingeschränkt oder ganz erspart werden kann.
- In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens dienenden Einrichtung schematisch abgebildet. Sie stellt einen Querschnitt durch die Mitte dar. i und 4 sind zwei konzentrische zylindrische Kessel, von denen der letztere ganz im Innern des ersteren liegt und durch (nicht gezeichnete) Stützen gehalten @ wird. Jeder Kessel hat ein bis auf den Boden reichendes Rohr 2 und 5 zum Einfüllen und Entleeren der Flüssigkeit und ein im oberen Teil des Kessels endigendes Rohr 3 und &, durch welches Gas entnommen werden bzw. verdampfen gelassen werden kann. Alle vier Rohre sind mit Absperrventil versehen. Jede der beiden Stirnflächen des äußeren Kessels i trägt einen Zapfen 8, durch welchen das ganze System auf einem hölzernen Gerüst g aufruht. Beide Kessel haben zur Verminderung des Schüttelns eine Reihe von quer stehenden Zwischenwänden mit Löchern io in ihrem oberen und unteren Teil, welche eine Kommunikation der so gebildeten Abteilungen herstellen. Der äußere Kessel ist von einer gegen Erschütterungen beständigen Wärmeschutzhülle 7 umgeben, welche zweckmäßig aus vielen Schichten gewellten Papiers oder ähnlichen Materials besteht und von welcher ein Teil ii zwecks Beschleunigung der Verdampfung bei Gasentnahme entfernbar ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren, um verflüssigte Gase bei deren Aufbewahrung oder Transport auf tiefer Temperatur zu erhalten unter Verwendung eines zweiten verflüssigten Gases (Hilfsgases) in einem besonderen Gefäß, das in innigem Wärmekontakt mit dem druckfesten abschließbaren Hauptgasgefäß unter derselben Wärmeschutzhülle liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitung verdampften Hilfsgases in den umgebenden Raum nur zeitweilig nach Bedarf vorgenommen und dazu die Ausströmungsöffnung des sonst verschlossenen, druckfesten Hilfsgasgefäßes geöffnet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT603442X | 1929-05-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE603442C true DE603442C (de) | 1934-09-29 |
Family
ID=3677347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930603442D Expired DE603442C (de) | 1929-05-23 | 1930-05-23 | Verfahren zur Aufbewahrung und zum Transport verfluessigter Gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE603442C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE873559C (de) * | 1943-07-27 | 1953-04-16 | Adolf Messer G M B H | Verfahren zum Transport verfluessigten Sauerstoffs |
DE964955C (de) * | 1953-05-16 | 1957-05-29 | Knapsack Ag | Verfahren zum verlustfreien Transport von tiefsiedenden verfluessigten Gasen |
DE1041991B (de) * | 1956-11-15 | 1958-10-30 | Sulzer Ag | Verfahren fuer den Betrieb einer Tiefkuehlanlage und Anlage zur Durchfuehrung des Verfahrens |
-
1930
- 1930-05-23 DE DE1930603442D patent/DE603442C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE873559C (de) * | 1943-07-27 | 1953-04-16 | Adolf Messer G M B H | Verfahren zum Transport verfluessigten Sauerstoffs |
DE964955C (de) * | 1953-05-16 | 1957-05-29 | Knapsack Ag | Verfahren zum verlustfreien Transport von tiefsiedenden verfluessigten Gasen |
DE1041991B (de) * | 1956-11-15 | 1958-10-30 | Sulzer Ag | Verfahren fuer den Betrieb einer Tiefkuehlanlage und Anlage zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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