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Die Erfindung bezieht sich auf einen Grossraumbehälter für unter besonderen Schutzmassnahmen zu lagernde Flüssigkeiten mit einer innerhalb der Aussenwand vorgesehenen Trennwand, die einen Lagerraum für die zu lagernde Flüssigkeit und für eine Wasserschicht umschliesst, wobei die Wasserschicht mit einer Wasserfüllung des sich zwischen der Aussenwand und der Trennwand ergebenden Ringspaltes in Verbindung steht.
Geruchsbelästigende, leicht flüchtige bzw. brennbare Flüssigkeiten, wie z. B. Schwefelkohlenstoff,
Kollodium, Äther, Ester, Toluol, Ligroin, leichte Erdöldestillate u. dgl., ergeben hinsichtlich ihrer Lagerung
Schwierigkeiten, da sie wegen ihres niedrigen Siedepunktes, ihrer geringen Zündtemperatur und ihrer hohen
Verdunstungszahl nur innerhalb einer bestimmten, vergleichsweise eng begrenzten Temperaturbereiches sicher und wirtschaftlich gelagert werden können. Ausserdem muss mit starken Geruchsbelästigungen gerechnet werden, und es besteht die Gefahr, dass sich Gasdämpfe bilden oder Explosionen auftreten, wenn beispielsweise die
Aussenwand des Lagerbehälters bei Blitzeinschlägen erhitzt wird.
Um einerseits die die zu lagernden Flüssigkeiten aufnehmenden Grossraumbehälter gegenüber diesen
Flüssigkeiten dicht zu machen und anderseits die Gefahr von Gasdampfbildung oder von Explosionen durch
Erhitzung der Aussenwand des Lagerbehälters herabzusetzen, sind bereits Grossraumbehälter mit einer innerhalb der Aussenwand vorgesehenen Trennwand bekanntgeworden, die einen Lagerraum für die zu lagernde Flüssigkeit und für eine Wasserschicht umschliesst, wobei die Wasserschicht mit einer Wasserfüllung des sich zwischen der
Aussenwand und der Trennwand ergebenden Ringspaltes in Verbindung steht. Die zu lagernde Flüssigkeit wird dabei also mit einem Wassermantel umgeben, dessen Höhe von der Füllhöhe der zu lagernden Flüssigkeit abhängt und sich automatisch mit dieser ändert.
Da jedoch die zu lagernde Flüssigkeit auf einer Wasserschicht schwimmt und der Behälter nach oben offen ist, kann durch diese bekannte Konstruktion einer Verdunstung und einer
Geruchsbelästigung nicht vorgebeugt werden.
Um diese Nachteile zumindest zum Teil zu vermeiden, bildet die Trennwand nach einer andern bekannten
Behälterkonstruktion einen nach oben geschlossenen Innenbehälter, der vom Wasser völlig umspült wird. Dieser
Behälter besitzt ein Steig- bzw. Abzugsrohr, über das die ebenfalls auf einer Wasserschicht schwimmende
Flüssigkeit mit der Aussenluft in Verbindung steht, so dass der durch die Trennwand gebildete Innenbehälter ohne Lufteinschluss gefüllt werden kann. Die Verdunstungsgefahr ist durch diese Konstruktion zwar weitgehend herabgesetzt, weil nur mehr die im Steig- und Abzugsrohr stehende Flüssigkeit mit ihrer Oberfläche mit dem Aussenraum in Berührung kommt, die Geruchsbelästigung kann durch diese aufwendige Konstruktion jedoch nicht vermieden werden.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen Grossraumbehälter für unter besonderen Schutzmassnahmen zu lagernde Flüssigkeiten zu schaffen, der mit einfachen Mitteln Sicherheit gegenüber einer Verdunstung der zu lagernden Flüssigkeit gibt und die zu lagernde Flüssigkeit unter geruchsdichtem Verschluss hält.
Ausgehend von einem Grossraumbehälter der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Wasserschicht in dem von der Trennwand umschlossenen Lagerraum die zu lagernde Flüssigkeit nach oben abdeckt. Durch diese Massnahme wird erreicht, dass die in dem Grossraumbehälter eingelagerte Flüssigkeit allseitig von einem Wassermantel umgeben ist, der einerseits die Lagerflüssigkeit vor grossen Aussentemperaturschwankungen schützt und anderseits einen geruchsdichten Verschluss bildet, wobei zugleich eine Verdunstung der Lagerflüssigkeit unterbunden wird.
Da die Wasserschicht über der Lagerflüssigkeit mit der Wasserfüllung des Ringspaltes zwischen der Aussenwand und der Trennwand in Verbindung steht, kann Wasser aus dem von der Trennwand umschlossenen Lagerraum in den Ringspalt verdrängt und vom Ringspalt in den Lagerraum zurückgeleitet werden, wenn sich Schwankungen im Volumen der Lagerflüssigkeit ergeben. Es wird folglich stets eine Mindesthöhe der auf der Lagerflüssigkeit aufruhenden Wasserschicht ohne besondere Regelungsmassnahmen eingehalten.
Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dabei erfindungsgemäss dadurch, dass die Wasserschicht die niedriger als die Aussenwand ausgebildete Trennwand überragt. Die die Trennwand überragende Wasserfüllung erlaubt nicht nur die Ausnutzung des gesamten Volumens des von der Trennwand umschlossenen Lagerraums für die Aufnahme der Lagerflüssigkeit unter Beibehaltung einer bestimmten Mindesthöhe der Wasserschicht über der Lagerflüssigkeit, sondern auch die Konstruktion der Trennwand in einer sehr leichten Bauweise, da der statische Druck auf beiden Seiten der Trennwand gleich ist, und die Aussenwand den gesamten Flüssigkeitsdruck auffangen muss.
Wird die Trennwand jedoch so ausgebildet, dass sie den im Lagerraum herrschende Flüssigkeitsdruck aufnehmen kann, so ergibt sich der Vorteil, dass bei einer Beschädigung der Aussenwand nur die Wasserfüllung des Ringspaltes zwischen Aussenwand und Trennwand, nicht aber die Lagerflüssigkeit aus dem Grossraumbehälter austreten kann.
Damit sich bei einer Einlagerung von Flüssigkeiten mit einem kleineren spezifischen Gewicht als Wasser keine Vermischung mit dem Wasser ergibt und sich die Flüssigkeit mit einer Wasserschutzschicht abdecken lässt, ist gemäss der Erfindung der von der Trennwand umschlossene Lagerraum der Höhe nach durch eine höhenverstellbare Sperrwand, vorzugsweise durch eine über einen Faltenbalg mit der Trennwand fest verbundene Folie, zwischen der zu lagernden Flüssigkeit und der sie abdeckenden Wasserschutzschicht flüssigkeitsdicht unterteilt. Der Auftrieb sowie die Vermischung wird dadurch unterbunden und die Lagerflüssigkeitsdichte erhöht.
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Um Schwankungen im Flüssigkeitsstand der Lagerflüssigkeit bei einer entsprechenden Entnahme ausgleichen und die volle Funktionstüchtigkeit des Grossraumbehälters in jedem Fall aufrechterhalten zu können, kann in einer weiteren Ausbildung der Erfindung der durch Überläufe im oberen Bereich der Aussenwand gegebene Wasserspiegel auf konstante Höhe geregelt werden. Durch diese Regelung wird erreicht, dass auch bei einer vollkommenen Entleerung des von der Trennwand umschlossenen Lagerraumes der statische Druck im Innern des Lagerraumes durch die die entnommene Lagerungsflüssigkeitsmenge ersetzende Wassermenge aufrechterhalten bleibt, und keine ausserordentliche Belastung der Trennwand durch einseitigen Flüssigkeitsdruck auftritt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Grossraumbehälter für Flüssigkeiten, die schwerer als Wasser sind, und Fig. 2 einen Schnitt durch einen Grossraumbehälter für Flüssigkeiten mit einem geringeren spezifischen Gewicht als Wasser.
Ein Grossraumbehälter für unter besonderen Schutzmassnahmen zu lagernde Flüssigkeiten besteht gemäss Fig. 1 aus einem Boden einer mit dem Boden --1-- flüssigkeitsdicht verbundenen, zylindrischen Aussenwand --2-- und einem Dach--3--, das auf die Aussenwand --2-- aufgesetzt ist. Innerhalb der Aussenwand --2-- ist mit Abstand von dieser eine in sich geschlossene Trennwand --4-- vorgesehen, die ebenfalls flüssigkeitsdicht mit dem Boden-l--verbunden ist und einen Lagerraum --5-- umschliesst, der die zu lagernde Flüssigkeit unter einer Wasserschutzschicht aufnimmt, die über den nach oben offenen Lagerraum
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mit--4-- in Verbindung steht.
Die Trennwand --4-- ist also niedriger als die Aussenwand-2--ausgebildet und liegt unterhalb des Wasserspiegels-7--, der durch Überläufe-8-im oberen Bereich der Aussenwand --2-- bestimmt wird.
Für die Wasserfüllung ist eine Wasserzulaufleitung--9--vorgesehen, die im Lagerraum --5-- mündet,
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--1-- vorhandene Verbindungsleitung --10-- mitVentils--11--absperrbar, so dass der Lagerraum Ringspalt --6-- flüssigkeitsdicht abgetrennt werden kann. kann.
Zum Füllen des Grossraumbehälters mit einer zu lagernden Flüssigkeit wird zunächst über die Wasserzulaufleitung --9-- bei offenem Ventil--11--in der Verbindungsleitung --10-- zwischen dem Ringspalt --6-- und dem Lagerraum --5-- dieser mit Wasser gefüllt, wobei auch gleichzeitig der Ringspalt - tiber die Verbindungsleitung --10-- gefüllt wird. Der statische Druck auf beiden Seiten der Trennwand--4--ist folglich gleich gross und entgegengerichtet, so dass die Trennwand --4-- keine besondere Tragfähigkeit aufzuweisen braucht und lediglich als Trennwand fungieren muss.
Nachdem der durch
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Wasserspiegel--7--erreicht- l--in den Lagerraum--5--gepumpt, wobei selbstverständlich die Verbindungsleitung --10-- über das Ventil --11-- gesperrt sein muss. Die in den Lagerraum--5--gepumpte Flüssigkeit verdrängt das Wasser nach oben, das über die Überläufe-8-unter Beibehaltung des Wasserspiegels --7-- abfliesst. Die zu lagernde Flüssigkeit ist daher bereits beim Einbringen in den Lagerraum --5-- durch eine entsprechende Wasserschutzschicht abgedeckt, die ein Verdunsten oder eine Geruchsbelästigung mit Sicherheit verhindert.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Flüssigkeit, die in den Lagerraum --5-- gepumpt wird, nicht mit dem
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Anforderungen hinsichtlich der besonderen Lagerbedingungen aufbewahrt werden. Zum Entleeren der Lagerflüssigkeit braucht lediglich das Ventil --13-- geöffnet zu werden. Dabei ist es günstig, wenn die über die Füll-und Entleerleitung--12-entnommene Flüssigkeitsmenge gleich durch eine entsprechende Wassermenge ersetzt wird, die über die Wasserzulaufleitung --9-- in den Lagerraum --5-- gepumpt wird.
Werden Flüssigkeiten verwendet, die leichter als Wasser sind, so muss der Lagerraum-5--, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, der Höhe nach durch eine höhenverstellbare Sperrwand zwischen der zu lagernden Flüssigkeit und der sie abdeckenden Wasserschutzschicht flüssigkeitsdicht unterteilt sein. Zu diesem Zweck ist eine Folie --14-- über einen Faltenbalg --15-- fest mit der Trennwand --4-- verbunden. Der Faltenbalg - -15-- gewährleistet dabei eine Höhenverstellung der Sperrfolie--14--.
Bedingt durch die Folie --14-- kann die gemeinsame Füllung des Lagerraumes --5-- und des
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eine konstante Lagertemperatur zu erreichen.
Der Grossraumbehälter gemäss Fig. 2 unterscheidet sich sonst von dem in Fig. 1 dargestellten Behälter nur
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