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Bedingt durch den jahreszeitlich unterschiedlichen Bedarf an schwerem Heizöl od. dgl. müssen für solche Füllgüter Lagerbehälter bereitgestellt werden, die während der übrigen Zeit des Jahres unbenutzt bleiben. Zur Lagerung von schwerem, zähflüssigem Füllgut müssen die Lagerbehälter ausserdem gewissen Anforderungen genügen, da das zähflüssige Füllgut, das nur in erwärmtem Zustand in den Lagerbehälter eingebracht oder aus dem Lagerbehälter gepumpt werden kann, an den Wänden des Behälters haften bleibt und abgekratzt werden muss. Grossraumbehälter mit einem Schwimmdach sind daher für die Lagerung solcher Füllgüter nicht ohne weiteres verwendbar, obwohl sie zur Zeit des grössten Lagerbedarfes an schwerem Heizöl od. dgl. häufig leerstehen.
Die Grossraumbehälter mit einem Schwimmdach sind nämlich zur Aufnahme von dünnflüssigen
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Schwierigkeiten fuhren würde.
Zur Entnahme muss, wie bereits erwähnt, das zähflüssige Füllgut mittels Einsteckvorwärmer aufgewärmt werden. Dadurch wird das Füllgut, ausgehend von den Einsteckvorwärmern, dünnflüssiger und kann abgepumpt
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ab, sondern bricht teilweise ein, was bei Grossraumbehältern mit einem Schwimmdach zu einer ungleichmässigen, hydrostatischen Druckverteilung auf der Unterseite des Schwimmdaches führen kann. Damit ist aber auch die stabile Schwimmlage des Daches nicht mehr gewährleistet, die eine notwendige Voraussetzung für die zulässige statische Beanspruchung des Daches und der Pontons darstellt.
Eine weitere Gefahr einer Beschädigung ergibt sich bei dem durch die Füllgutentnahme bedingten Absinken des Schwimmdaches, da die Dichtungen des Schwimmdaches auf Grund der an den Behälterwänden haftenden Füllgutreste in unzulässiger Weise gegenüber dem Dach nach oben verschoben werden.
Bei entleertem Grossraumbehälter ruht das Schwimmdah üblicherweise auf in Führungen der Höhe nach verstellbaren Stützen auf dem Behälterboden auf, so dass für diesen Belastungszustand bei den üblichen Lagerungsprodukten nur die Auflasten, wie Schnee oder Wasser, zu berücksichtigen sind. Bei der Lagerung von zähflüssigem Füllgut würde sich jedoch an der Unterseite des Schwimmdaches eine Füllgutschichte ansammeln,
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besteht die Gefahr, dass sich beim Absinken des Schwimmdaches das zähflüssige Füllgut zwischen den Stützen und deren Führungen auf die Oberseite des Daches hindurchpressen kann, da durch die Zähflüssigkeit eine Kommunikation des Flüssigkeitsspiegels nicht mehr gewährleistet ist.
Es sind bereits Lagerbehälter für brennbare Flüssigkeiten bekannt, in denen eine Schwimmerglocke gelagert ist, die beim Auftreten eines Brandes mit einem inerten Gas gefüllt werden kann. Durch den dabei entstehenden Auftrieb wird die Schwimmerglocke gehoben, bis sie aus dem Flüssigkeitsspiegel vorragt und dadurch die Flüssigkeitsoberfläche stark verkleinert, auf der sich das Feuer ausbreiten kann. Innerhalb der Glocke kann wegen des Mangels an Sauerstoff kein Feuerherd entstehen. Abgesehen davon, dass für ein rasches Aufsteigen der Schwimmerglocke dünnflüssige Flüssigkeiten notwendig sind, handelt es sich dabei jedoch um eine Anlage zur Verkleinerung der brennbaren Oberfläche einer in einen Grossraumbehälter eingebrachten, brennbaren Flüssigkeit, welche Anlage kein Vorbild zur Lagerung von zähflüssige Füllgut ergeben kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe zähflüssige Füllgut auch in bestehenden Grossraumbehältern mit einem Schwimmdach gelagert werden kann, ohne dass die beschriebenen Nachteile auftreten und ohne dass die Grossraumbehälter besonders umgebaut werden müssten.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Lösung der gestellten Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass in den Grossraumbehälter vorzugsweise vor dem Einbringen des Füllgutes eine Schichte eines spezifisch leichteren, dünnflüssigen Produktes eingefüllt wird. Dadurch wird eine dünnflüssige Zwischenschichte zwischen dem Dach und dem eigentlichen Füllgut erreicht, wobei die einwandfreie Schwimmlage des Daches sowohl bei einseitiger Belastung durch Schnee- oder Regenwasser als auch bei teilweisen Einbrüchen des Flüssigkeitsspiegels des Füllgutes gewährleistet ist. Der hydrostatische Druck auf die Unterseite des Schwimmdaches ist daher über die
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nicht auftreten kann. Durch die Dünnflüssigkeit des zwischen dem Füllgut und dem Schwimmdach befindlichen Produktes, z. B.
Gasôl, ist ausserdem die ungehinderte Kommunikation des Flüssigkeitsspiegels der Zwischenschicht unter der Dichtung und den Führungen für die Stützen oder andere Dachdurchführungen gegeben.
Da nicht das zähflüssige Füllgut, sondern die dünnflüssige Zwischenschicht das Schwimmdach unmittelbar trägt, kann sich auch kein Füllgut am Dach anlagern, so dass die Gefahr einer Überbelastung des Daches auch bei entleertem Behälter nicht auftritt.
Die Dicke der Zwischenschichte muss in Abhängigkeit vom Behälterdurchmesser, von der Viskosität bzw. der maximalen partiellen Absinktiefe des zähflüssigen Füllgutes bei der Entnahme und damit von dem dadurch bedingten Ausgleichvolumen, von der möglichen Dachschrägstellung infolge einer Belastung durch Schnee, Wasser od. dgl. und von der Höhe der Dachstützen gewählt werden. Im allgemeinen wird aber eine Schichtdicke von zirka 1/2 m genügen.
An Hand der Zeichnung wird das erfmdungsgemässe Verfahren näher erläutert. Sie zeigt einen Grossraumbehälter mit einem Schwimmdach im schematischen Schnitt.
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Vor dem Einlagern eines zähflüssigen Füllgutes --1-- in einen Grossraumbehälter --2-- mit einem Schwimmdach --3-- wird eine Schichte --4-- eines spezifisch leichteren, dünnflüssigen Produktes, z. B.
Gasöl, in den Behälter --2-- eingefüllt. Beim darauffolgenden Einbringen des erwärmten Füllgutes-1schwimmt die Schichte des dünnflüssigen Produktes auf Grund des spezifisch leichteren Gewichtes auf den Füllgut und trägt das Schwimmdach-3--. Zur Entnahme des Füllgutes --1-- müssen im Behalter-2- Entnahmeheizungen-5-vorgesehen werden, mit deren Hilfe das Füllgut aufgeheizt und dünnflüssiger gemacht werden kann. Da das Füllgut jedoch nicht gleichmässig erwärmt werden kann, kommt es immer wieder zu Einbrüchen der noch zähflüssigen Oberfläche, die die Gefahr einer Beschädigung des Schwimmdaches--3-mit sich bringen würden, wenn keine Zwischenschicht --4-- vorhanden wäre.
Diese Zwischenschicht --4-aus einem dünnflüssigen Produkt füllt jedoch die Einbruchstellen auf, so dass das Schwimmdach--3--seine stabile Schwimmlage bewahrt.
Das Schwimmdach --3-- des Grossraumbehälters --2-- wird von Pontons--6--getragen, die auf der Zwischenschicht--4--schwimmen, wobei über Dichtungen--7--die Verbindung des Daches mit den Behälterwänden gegeben ist. Beim Entleeren des Behälters ruht das Dach auf Stutzen--8--, die in Führungen - -9-- höhenverstellbar gelagert sind, am Boden des Behälters auf. Die Zwischenschicht --4-- aus einem dünnflüssigen Produkt verhindert nun, dass beim Absinken des Daches die Dichtungen --7-- durch das Füllgut --1-- nach oben durchgedrückt und beschädigt werden können.
Ausserdem wird durch die Zwischenschicht vermieden, dass das Füllgut zwischen den Führungen --9-- und den Stützen --8-- hindurch auf die Oberseite des Daches gelangen kann.
Mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens können demnach auch Grossraumbehälter mit einem Schwimmdach für die Lagerung von zähflüssigem Füllgut, wie schwerem Heizöl od. dgl., Verwendung finden, wobei lediglich sonst übliche Belastungsverhältnisse und Betriebsbedingungen auftreten. Die Dicke der Zwischenschichte --4-- muss lediglich so gross gewählt werden, dass verhindert wird, dass das zähflüssige Füllgut --1-- mit dem Schwimmdach in Berührung kommt, wobei natürlich auf mögliche Dachschrägstellungen durch Auflasten-10--, wie Schnee oder Wasser, Bedacht genommen werden muss.
Obwohl besonders günstige Verhältnisse erreicht werden, wenn das spezifisch leichtere Produkt vor dem Einbringen des Füllgutes in den Grossraumbehälter gefüllt wird, kann das spezifisch leichtere Produkt unter gewissen Umständen auch gleichzeitig mit dem Füllgut oder nach dem Füllgut eingebracht werden, doch muss im letzteren Fall darauf geachtet werden, dass das Füllgut noch dünnflüssig ist.