DE509126C - Schmelzsicherheitsvorrichtung - Google Patents

Description

Die vorhandenen Sicherungen gegen Flammendurchschlag bei Leitungen von Tanks, die feuergefährliche Flüssigkeiten enthalten, deren Dämpfe in Vermischung mit Luft explosibel sind, beruhen einerseits auf dem Prinzip der Wärmeableitung, andererseits ist seither das bei normaler Temperatur feste Schmelzlot so angebracht worden, daß das Schmelzlot beim Flüssigvverden in einem siphonartigen Verschluß die Leitung absperrt. Im ersten Falle liegt bei längerer Hitzeeinwirkung und der dadurch bedingten Erwärmung der Flammendurchschlagsicherung ein Durchschlag stets im Bereiche der Möglichkeit, wodurch dann der brennbare und explosionsgefährliche Inhalt des Tanks entzündet wird; während im zweiten Falle die Leitung bei normaler Temperatur keine Durchschlagsicherung hat und somit vor

ao dem Flüssigwerden des Schmelzlots der Tankinhalt bereits entzündet sein dürfte.

Die Erfindung soll diese Übelstände beseitigen. Der Flammendurchschlag soll zu jeder Zeit verhindert werden. Anstatt der üblichen Füllung der Rückschlagtöpfe mit Kies, Raschigringen, Metalldraht- oder Metallröhrenbündeln, Metallbändern oder Bleischrot von bestimmter Form und Größe wird der Topf mit ebenso geformten Metallflächenkörpern aus Weichlot versehen, welches bei einer Temperatur' von etwa 60 bis 70⁰C schmilzt. Dieser Weichlottopf hat genügend Wärmekapazität, um eine angelaufene Explosion aufzuhalten. Erfolgt eine längere Flammen- und Hitzeeinwirkung, so schmilzt beim Erreichen der Schmelztemperatur zunächst der oberste Teil des Weichlotes im Weichlottopf α (Fig. ι) und bildet in Vermischung mit dem darunterliegenden Material schon einen besseren Abschluß. Nach noch längerer Hitzeeinwirkung schmilzt der ganze Inhalt des Topfes und läuft durch die vorhandenen Löcher des Topfbodens in den darunter angeordneten siphonartigen Verschluß b, in dem dann durch das geschmolzene Weichlot ein Flüssigkeitsabschluß gebildet wird, der ein Durchschlagen der Flamme zum Tank verhindert.

Diese Art der Sicherungsvorrichtung, nämlich die Anordnung der Metallflächenkörper aus. Schmelzlot oberhalb des Siphons, ist aber nicht die einzige Konstruktionsmöglichkeit. Man kann die Metallfiächenkörper auch im siphonartigen Verschluß unterbringen. Solche Durchschlagsicherungen sind in Fig. 2, 3 und 4 dargestellt. Dabei ist die Anordnung nach Fig. 2 für fast alle Leitungen brauchbar, während die Konstruktionen nach Fig. 3 und 4 im besonderen für Peil leitungen verwendbar sind.

Die Vorrichtung nach Fig. 2 wird so eingebaut, daß der Stutzen c an das aus dem Tank führende Rohr angeschlossen wird. Durch die Umleitung d steht das Rohr mit dem Siphon e in Verbindung, in dem auch die Metallfiächenkörper untergebracht sind. Stut-

zen f wird an das ins Freie führende Rohr angeschlossen. Im Siphon e wird normalerweise Flüssigkeit stehen, so daß man den erhöhten Durchschlagswiderstand eines feuchten Rückschlagtopfes hat.

Die Verwendung des Weichlotes in der

dargelegten Weise beschränkt sich nicht nur auf Töpfe, sondern kann auch bei den Metallbandsieherungen der bekannten Diffusionshauben erfolgen.

In den Fig. 3 und 4 sind SchmelzsicherheitsverschlüS'Se dargestellt, die sich besonders für Peilleitungen eignen. Diese können infolge ihres technischen Verwendungs-Zweckes nur mit einer Endsicherung versehen werden, die dann von allen Seiten von der Flüssigkeit umspült wird. Rohr g ist die Peilleitung, die entweder wie in Fig. 3 am unteren Ende mit Löchern oder wie in Fig. 4 unten offen und in gewünschter Höhe als Maßgrenze für das Peilen mit einem Siebboden h versehen ist. Die Löcher sowohl im Boden des Peilrohres als auch im Siebboden müssen kleiner sein als der Durchmesser des Peilstabes. Der Siphon i ist bei dieser Vorrichtung als einfache Tasse ausgebildet, die am oberen Rande mit Löchern für den Luft- und Flüssigkeitsdurchfluß versehen ist.

Das eingesetzte Schmelzlot sammelt sich beim Flüssigwerden am Boden des Siphons i und verschließt dadurch den Zugang zum Lagertank. Die so gesicherte Peilleitung kann gleichzeitig auch als Fülleitung benutzt werden. Werden an die Peilleitung die Ent-35. lüftungs- oder Uberlaufleitung oder beide Leitungen angeschlossen, so wird durch den Einbau einer Rückschlagsicherung nach Fig. 1 oder 2 die Sicherheit noch vergrößert. In der Entlüftungsleitung k (Fig. 5) ist die Rückschlagsicherung 1 vorgesehen.

Da durch Peilung der genaue Inhalt des Tanks festgestellt werden muß, so ist es erforderlich, das Ende des Peilrohres tiefer hinabzuführen, als der Boden des Tanks liegt. Man ordnet daher am Boden des Behälters einen als Senkkasten ausgebildeten Stutzen m (Fig. 5) an, der die Peilrohrsicherung nach Fig. 3 oder 4 aufnimmt. Zu beachten ist dabei, daß die Peilrohrsicherung genügend tief angeordnet wird, so daß ein genügend genaues Peilen auch bei fast leerem Tank möglich ist.

Das Neue besteht darin, daß eine mit der Erfindung versehene Tankanlage in jedem Stadium vor Flammendurchschlag gesichert ist. Dieser Vorteil gegenüber dem Bekannten dürfte den Patentanspruch begründen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Schmelzsicherheitsvorrichtung bei Lagerungen von feuergefährlichen Flüssigkeiten, bei der ein Schmelzlot beim Flüssigwerden in einen siphonartigen Verschluß fließt, der die Leitung absperrt, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzlot in Form von kleinen Metallflächenkörpern oberhalb des siphonartigen Verschlusses oder in demselben so angebracht ist, daß die Metallflächenkörper aus Schmelzlot in festem Zustand eine Sicherung gegen das Durchschlagen der Flamme bilden.

2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausführungsform mit der das Rohrende umgebenden Durchschlagsicherung als Abschluß einer Peilleitung verwendet wird und in einem am Boden des Behälters als Senkkasten ausgebildeten Stutzen angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen