DE603239C - Pressgasschalter - Google Patents

Description

• Preßgasschalter Es ist bekannt, den elektrischen Lichtbogen mit Hilfe einer Gas- oder Dampfströmung zum Erlöschen zu bringen. Bei den Preßgasschaltern wird meistens das Löschmittel in einer getrennt angeordneten Kompressoranlage erzeugt und über Ventile dem Schalter zugeführt.
• Es sind auch Preßgasschalter= bekanntgeworden, welche mit Hilfe der in Ausschaltfedern aufgespeicherten Energie die Gasströmung zum Löschen des Lichtbogens erzeugen. Die Ausschaltfeder wird beim Einschalten des Schalters gespannt. Diese Gasströmung muß für die volle Abschaltleistung des' Schalters bemessen sein. Normalerweise reicht aber eine um vieles geringere Gasströmung aus. Ein solcher Schalter benötigt also für den Normalbetrieb überflüssig große Ausschaltfedern .und dementsprechend große Drehmomente zum Einschalten.
• Die Erfindung bezieht sich auf einen Preßgasschalter, der mit einer Vorrichtung zusammengebaut ist, welche das Preßgas für jede Unterbrechung erzeugt, deren Abmessungen jedoch wesentlich vermindert sind. Dies wird dadurch erreicht, daß gemäß der Erfindung die Preßgas erzeugende Vorrichtung bei hohen AbsChaltleistungen durch zusätzliche, vom Abschaltstrom erzeugte Kräfte beschleunigt wird. Man ist dadurch imstande, die bei normalen Abschaltungen das Preßgas erzeugende Einrichtung, z. B. die Ausschaltfeder, viel kleiner zu bemessen.
• Man kann die Preßgas erzeugende Vorrichtung z. B. durch zusätzliche elektromagnetische Kräfte, deren Größe vom Wert des Kurzschlußstromes abhängt, beschleunigen. Es ist auch möglich, durch den Kurzschlußstrom einen zusätzlichen Druck zu erzeugen, indem beispielsweise durch den Kurzschlußstrom Luft erhitzt oder feste oder flüssige Körper vergast oder verdampft werden. Man kann auch durch den Kurzschlußstrom chemische Umsetzungen hervorrufen, durch welche ein Druck erzeugt wird.
• In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
• In einem Isolierrohr io sind senkrecht zur Achse des Rohres der feste Kontakt ii und der bewegliche Kontakt 12 angeordnet. Unter den Kontakten befindet sich der Druckluftkolben 13, unter dem sich eine Einschaltfeder 14 befindet.
• Unterhalb des Kolbens befindet sich ein Gefäß 15, welches mit leicht verdampfbarerFlüssigkeit gefüllt ist. In dem Gefäß ist eine Heizspirale 16, die in den Stromkreis eingeschaltet ist. Der bewegliche Kontakt 12 ist an einen Schalthebel 17 angelenkt, der um einen Drehpunkt 18 drehbar ist und in seiner äußersten Stellung sich gegen einen Anschlag ig legt. 2o ist eine Sperrklinke, die an den Schalthebel 17 angelenkt ist und den Kolben 13 in der Einschaltstellung festhält. Der Kolben wird beim Einschalten durch eine nicht dargestellte Einrichtung immer in die dargestellte Lage gebracht.
• Der Strom wird dem Kontakt ii zugeführt, fließt durch den Kontakt 12, den Schalthebel 17 und wird von der Achse 18 abgenommen und durch die Heizspirale 16 geführt. Zum Ausschalten wird der Schalthebel 17 durch eine Ausschaltfeder o. dgl. nach rechts geschwenkt, bis er mit dem Anschlag 1g in Berührung kommt. Der bewegliche Kontakt 12 kommt dabei in die gestrichelt gezeichnete Lage. Der Kolben 13 wird durch die Sperrklinke 2o freigegeben und durch die Feder 14 nach aufwärts geschnellt. Bei der Aufwärtsbewegung erzeugt er eine Gasströmung zwischen den Kontaktstücken 11 und 12, durch welche der Lichtbogen gelöscht wird. Die Gasströmung ist nur so stark, daß sie für das Löschen von Lichtbögen von der Nennstromstärke ausreicht.
• Tritt ein hoher Überstrom auf, dann wird eine größere Menge der Flüssigkeit in dem Gefäß 15 durch die Heizwicklung 16 verdampft. Die Heizwicklung muß so bemessen sein, daß die verdampfte Menge ausreicht, hinter dem Kolben einen genügend starken Druck zu erzeugen, um durch die zusätzliche Beschleunigung, die dem Kolben erteilt wird, die für die Löschung der hohen Abschaltleistung benötigte Gasströmung zu erzeugen.
• An Stelle der Heizwicklung kann man in den Stromkreis z. B. eine Drossel einschalten und zu dieser eine Funkenstrecke parallel schalten, welche bei hohem Überstrom in dem Raum 15 unterhalb des Kolbens 13 einen Funken überspringen läßt. Ein im Raum 15 angeordnetes Explosionsgemisch kann durch.diesen Funken entzündet und dadurch ein Explosionsdruck erzeugt werden. Wann der Funken und damit der Explosionsdruck entstehen, hängt von der Bemessung der Drossel und der Funkenstrecke ab. Je größer die Selbstinduktion der Drossel ist, desto kleiner ist der Überstrom zur Erzeugung der Funkenspannung.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: x. Preßgasschalter, der mit einer das Preßgas für jede Unterbrechung erzeugenden Vorrichtung zusammengebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß von einer gewissen Abschaltstromstärke ab an der Preßgaserzeugungsvorrichtung zusätzliche durch den Abschaltstrom hervorgerufene Kräfte wirksam werden, welche eine zusätzliche Beschleunigung der Preßgaserzeugungsvorrichtung bewirken.
2. 2. Preßgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe des Kurzschlußstromes auf der von dem Löschgas abgewendeten Seite eines zur Druckgaserzeugung dienenden Kolbens ein Druck erzeugt wird.
3. 3. Preßgasschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußstrom Luft erwärmt. q..
4. Preßgasschalter nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußstrom feste oder flüssige Körper vergast oder verdampft.
5. 5. Preßgasschalter nach Anspruch z und z, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußstrom chemische Umsetzungen hervorruft, durch welche ein Druck erzeugt wird.