DE338062C - Durch Explosionskraefte bewegter Schalter - Google Patents
Durch Explosionskraefte bewegter SchalterInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H39/00—Switching devices actuated by an explosion produced within the device and initiated by an electric current
- H01H39/002—Switching devices actuated by an explosion produced within the device and initiated by an electric current provided with a cartridge-magazine
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Description
f TiBLiOTHEEK
J-' O.
L IN-I^TRICELEK ΕΙΟΕϊΐΟΟΜ. !!
AUSGEGEBEN
AM 13. JUNI 1921
AM 13. JUNI 1921
Die Erfindung betrifft einen Schnellschalter
für elektrische Betriebe, insbesondere für Gleichstromkreise. Hier ist es erforderlich,
um schädliche Wirkungen beim Ausschalten zu vermeiden, die Unterbrechung des Stromkreises
so schnell wie möglich zu bewirken und somit die Schalterbewegung so zu beschleunigen,
daß der Schaltvorgang in sehr kurzer Zeit, z. B. 1Z10n bis 1J1100 Sek., abge-
> laufen ist. Diese Schaltbewegung durch Gewichte
oder Federn herbeizuführen verursacht große Schwierigkeiten.
Eine sehr schnelle Schaltbewegung kann nun durch Explosion oder ähnliche schnell
verlaufende Vorgänge erreicht werden. Schalteinrichtungen, bei denen die Schalterkontakte
in zylindrischen Röhren angeordnet sind und durch den Druck der Verbrennungsgase eines
Explosionsmittels bewegt werden, sind beo kannt geworden. Diese Anordnungen sind jedoch
für Schalteinrichtungen sehr großer Schnelligkeit sowie sehr großer Leistung wenig geeignet. In solchen röhrenförmigen
Schaltvorrichtungen lassen sich -die elektro-
'5 magnetischen Einrichtungen zur Funkenlöschung, wie sie zum Abschalten großer
Energiemengen erforderlich sind, nicht unterbringen. Die 'Rücksichtnahme auf die elektromagnetischen
\rerhältnisse führt zu unbequemen
Konstruktionen des Explosionsraumes, während umgekehrt die Anforderungen an den Explosionszylinder die Konstruktion
der Schalterteile beeinträchtigen.
Erfindungsgemäß wird der durch Explostonskräfte
bewegte Schalter für elektrische Betriebe derart ausgebildet, daß die Explosionskräfte
mittelbar auf die zu bewegenden Schalterteile wirken.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn man die Explosionskräfte
in einem besonderen, von den zu bewegenden Schalterkontakten mechanisch völlig
getrennten Explosionszylinder wirken läßt. Die in dem Zylinder zur Explosion gelangenden
Stoffe entwickeln Gase, die den Kolben +5 bewegen. Mit dem Kolben ist das Auslösegestänge
des Schalter? verbunden. Die Schalterkontakte selbst können in der üblichen, für Schalter bekannten Weise
ausgeführt werden, ohne daß die Konstruktion durch die infolge der Explosionskräfte auftretenden Beanspruchungen irgendwie
beeinträchtigt wird. Die bewegten Schalterteile können klein gehalten werden, so daß
sich bei den zu erzielenden großen Geschwindigkeiten verhältnismäßig geringe lebendige
Kräfte ergeben, um so geringere, wenn durch eine geeignete Hebelübersetzung zwischen
Explosionskolben und bewegten Schalterkontakten die Wege und damit die Absolutgeschwindigkeiten
des Kolbens klein gehalten werden.
Um die beim Auslösen des Schalters im Gestänge und den bewegten Teilen aufgespeicherte
Energie aufzufangen und abzugrenzen, dient ein Energiespeicher, ζ. Β. eine Feder
oder ein Luftpuffer. Als Luftpuffer kann ein besonderer Zylinder oder der Explosionszylinder selbst verwendet werden.
Die Entriegelung des Schalters in der Stromschlußstellung muß bei Bewegung des "
'Gestänges bereits erfolgt sein. Erfindungs-
gemäß soll die Klinke deshalb durch dieselben Einrichtungen gelöst werden, die die Explosion
bewirken. Diese wird bei selbstätigen Schaltern z. B. durch eine Stromspule bewirkt,
die im Schalterstromkreis liegt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt. In dem Stromkreis ι
des Schalters liegen die Hauptstromspule 2, die Hauptkontakte 3,4 und der Schalthebel 5.
' 6 ist die Klinke zum Festhalten des Schalters in geschlossenem Zustande, 7 die Klinke zum
Festhalten des Schalters in geöffnetem Zustande. An dem Schalthebel 5 greift mit
einem Gestänge 8 der Kolben 9 des Explosionszylinders 10 an. Bei 11 ist in diesem
Zylinder eine Patrone angebracht, die gezündet wird, wenn in der Spule 2 der Strom einen
bestimmten Wert erreicht. Zu diesem Zweck kann entweder parallel zu der Spule 2 ein
Schnellrelais 12 angeordnet sein, das beim überschreiten des Stromes einen Hilfsstromkreis
27 in bekannter Weise schließt, der augenblicklich die Zündung der Patrone 11
auf elektrischem Wege bewirkt. Oder es kann die Spannung der Spule 2, die bei plötzlichen
Stromstößen sich erhöht, oder die an einer mit ihr verketteten Hilfsspule induzierte
Spannung unmittelbar zur Zündung der Patrone ir verwendet werden. Die Auslösung
der Klinke 6 geschieht durch einen kleinen Hilfszylinder 13, der durch eine Leitung 14
unmittelbar mit dem Explosionsraum in Verbindung steht. Es kann die Auslösung der
Klinke 6 auch auf andere Weise in Abhängigkeit von dem Anwachsen des Stromes in der
' Spule 2 geschehen, beispiels\ve:se so, daß das Stromrelais 12 einen besonderen Stromkreis
zur Auslösung der Klinke schließt. I
Zur Schonung des Hauptgestänges ist der Kolben 9 mit einem federnden Boden 15 versehen.
Dieser wird bei Eintritt der Explosion zunächst sich bewegen und erst dann den Hauptkolben· 9 mit in Bewegung setzen. Die
Vorgänge gehen allerdings so schnell vor sich, daß die angegebene Auslösezeit inne- gehalten
wird. Die gegenseitige Bewegung der beiden gegeneinander abgefederten KoI- ■
benteile kann ebenfalls zur Auslösung der Klinke 6 herangezogen werden.
Ein Kolben 16 in einem Zylinder 17 dient
als Puffer zum Auffangen und" Abbremsen der Massenenergie des beim Ausschalten bewegten
Gestänges. Der rückwärtige Raum iS des Explosionszylinders kann ebenfalls als Luftpuffer
verwendet \verden. Die beim Ausschalten entstehende Preßluft in den Zylindern 17
oder im Raum iS kann entweder aufgefangen und zum Wiedereinschalten des Schalters ausgenutzt
werden oder zum Ausblasen des beim Schalten entstehenden Lichtbogens an den Öffnungskontakten dienen. Zu diesem Zweck
werden Luftleitungen 19 und 20 von den Zylindern nach der Öffnungsstelle hingeführt.
Zweckmäßig ist der Luftquersclinitt in diesen Leitungen regelbar, z. B. durch ein Ventil 25.
An Stelle eines Luftpuffers kann auch ein anderer elastischer Puffer, z. B. eine Feder-,
verwendet werden. Auch diese kann zum Wiedereinschalten dienen, indem die bei Öffnung
des Schalters aufgespeicherte Energie zunächst als potentielle Energie aufbewahrt
bleibt, indem beispielsweise die Klinke 7 den Schalter in der Öfrnungsstellung festhält.
Beim Wiedereinlegen des Schalters wird dann die Klinke 7 gelöst, so daß der Schalter sich
wieder schließt. Die Hauptstrom- oder Auslösespule 2 des Schalters kann ebenfalls zum
Ausblasen des Lichtbogens mit herangezogen werden. Zweckmäßig wird sie unterstützt
durch eine weitere Spule 21, die an der Netzspannung liegt. Der Schalter wird zweckmäßig
mit Vorkontakten 22,23 versehen. Parallel zu der Öffnungsstelle wird ein überbrückungswiderstand
24 gelegt, der sich erst dann selbsttätig durch den Hilfsschalter 28
abschaltet, wenn der eigentliche Ausschaltvorgang des Schalters beendigt ist.
Der Schalter wird zweckmäßig mit mehreren nacheinander verwendbaren Patronen ausgerüstet,
die in einem Revolverkopf 26 angeordnet sind, der durch die Einschaltbewegung verstellt werden kann, so daß nach jeder
Wiedereinschaltung eine neue Patrone in den Explosionsraum gebracht ist.
Claims (10)
1. Durch Explosionskräfte bewegter Schalter für elektrische Betriebe, dadurch
gekennzeichnet, daß die Explosionskräfte mittelbar auf die zu bewegenden Schalter- too
teile wirken.
2. Schnellschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Explosionskräfte auf einen besonderen, von den
Schalterkontakten mechanisch getrennten, Explosionszylinder wirken.
3. Schnellschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Explosionskolben durch Hebelgestänge mit den beweglichen Schalterkontakten verbunden sind.
4. Schnellschalter nach Anspruch 1 mit Verriegelung des Schalters in der Stromschlußstellung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung durch die die Zündung der Patrone bewirkende Einrichtung
mitgelöst wird.
5. Schnellschalter nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet, durch ein an die
Spannung der Stromspule angeschlossenes Schnellrelais zur Zündung der Patrone.
6. Schnellschalter nach Anspruch 1
bis 4, 'dadurch gekennzeichnet, daß die
durch die Stromspule selbst erzeugte oder in einer zweiten Wicklung" induzierte Spannung direkt zum Zünden der Patrone
verwendet wird.
7. Schnellschalter nach Anspruch 1 bis 6 mit elastischem Polster zum Auffangen
der mechanischen öffnungsenergie, dadurch gekennzeichnet, daß die im elastischen
Polster aufgespeicherte Energie zum Wiedereinschalten des Schalters mitverwendet
wird.
8. Schnellschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Speicher
ein Druckluftzylinder dient.
9. Schnellschalter nach Anspruch 1 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben des Explosionszylinders aus zwei gegeneinander federnden Teilen besteht.
10. Schnellschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der gegen
das Gestänge abgefederte Teil des Explosionskolbens zur Auslösung der Klinke
benutzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE338062T | 1919-12-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE338062C true DE338062C (de) | 1921-06-13 |
Family
ID=6222142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919338062D Expired DE338062C (de) | 1919-12-16 | 1919-12-16 | Durch Explosionskraefte bewegter Schalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE338062C (de) |
Cited By (14)
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-
1919
- 1919-12-16 DE DE1919338062D patent/DE338062C/de not_active Expired
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