DE1029904B - Schalteinrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Zur sehr raschen Abschaltung elektrischer Ströme sind bereits sogenannte »Sprengtrennvorrichtungen« bekanntgeworden. Es sind dies geschlossene Kammern, innerhalb welcher ein Leiterstück, das den zu unterbrechenden Strom führt, durch eine detonierende Sprengladung zerlegt wird. Durch geeignete Ausbildung der Sprengtrennvorrichtung ist es auch, wie ebenfalls schon bekannt ist, gelungen, entweder mit der Sprengtrennvorrichtung selbst oder in Verbindung mit einer Lichtbogenlöscheinrichtung die gesamte Anordnung nicht nur zur Trennung von Stromkreisen, sondern auch zum Abschalten von Leistung zu verwenden. Der Nachteil der bisher vorgeschlagenen Einrichtungen besteht jedoch unter anderem darin, daß mit diesen Einrichtungen Stromkreise nur geöffnet, aber nicht geschlossen werden können. Die bisher beschriebenen Einrichtungen haben also mehr den Charakter einer Sicherung und weniger den eines Schalters; ebenso ist es nachteilig, daß durch das Fehlen einer mechanisch zu betätigenden Schalteinrichtung in Stromkreisen mit Sprengtrennern alle betriebsmäßigen Abschaltungen und auch alle Leerlaufschaltungen nur durch Auslösung der Sprengtrennvorrichtung durchgeführt werden können. Derartige Abschaltungen verursachen aber im Vergleich zu Abschaltungen mit mechanisch betätigten Schalteinrichtungen nicht nur erheblich höhere Kosten, sondern auch einen gewissen Mehraufwand, da nach jeder Abschaltung zumindest die Sprengtrennvorrichtung ausgewechselt werden muß.

Durch die Erfindung werden diese Nachteile behoben, indem bei Schalteinrichtungen, welche wenigstens eine Sprengtrennvorrichtung aufweisen, außer dieser Sprengtrennvorrichtung eine mechanisch zu betätigende Schalteinrichtung vorhanden ist, durch deren Betätigung der Stromkreis auch ohne Zündung der Sprengladung geschaltet werden kann. Durch diese Maßnahme ist es möglich, nicht nur Einschaltungen, sondern auch Abschaltungen, und zwar unter Vermeidung einer Betätigung der Sprengtrennvorrichtung, vorzunehmen. Der besondere Vorteil hierbei liegt darin, daß die Sprengtrennvorrichtung nur noch bei Schnellabschaltungen eingesetzt wird, während alle anderen Abschaltungen mit der mechanischen Schalteinrichtung vorgenommen werden. Dadurch ergibt sich unter anderem eine Vereinfachung des Schaltbetriebes sowie eine Verringerung der Betriebskosten.

Ein Ausführungsbeispiel, aus welchem die Anwendung der Erfindung hervorgeht, wird nachstehend beschrieben.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem der Sprengtrenner 1 mit einer Lichtbogenlöschvorrichtung 4 mit einer Leistungs-Schalteinrichtung

Anmelder:

CALOR-EMAG

Elektrizitäts - Aktienges ells chaft,
Ratingen, Bahnstr. 39-45

Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Erwin Marx,

Braunschweig-Gliesmarode,
und Dr.-Ing. Herbert Tolazzi, Braunschweig,
sind als Erfinder genannt worden

schaltstelle 6, welche in diesem Falle ebenfalls eine Lichtbogenlöschvorrichtung 7 aufweist, in Reihe geschaltet ist. Beim willkürlichen Ein- und Ausschaltvorgang wird das Schaltgerät 6 betätigt, während zur Schnellabschaltung im Störungsfall, also insbesondere zur Schnellabschaltung bei Kurzschlüssen, der Sprengtrenner 1 in Verbindung mit der zu ihm gehörenden Lichtbogenlöscheinrichtung 4 dient.

Durch geeignete Ausbildung und Anordnung der beiden Schaltstellen ist es natürlich auch möglich, die Sprengtrennvorrichtung mit der mechanisch zu betätigenden Schalteinrichtung baulich derart zu vereinigen, daß sie in der Schaltbrücke oder im Schaltmesser der mechanisch zu betätigenden Schalteinrichtung eingebaut ist. Weiterhin besteht die Möglichkeit, für beide Schaltstellen eine gemeinsame Lichtbogenlöscheinrichtung vorzusehen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schalteinrichtung, welche wenigstens eine Sprengtrennvorrichtung aufweist, durch welche ein Leiterstück, das den zu unterbrechenden Strom führt, mit Hilfe einer detonierenden Sprengladung zerlegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß außer der vorgenannten Sprengtrennvorrichtung eine mechanisch zu betätigende Schalteinrichtung vorhanden ist, durch deren Betätigung der Stromkreis auch ohne Zündung der Sprengladung geschaltet werden kann.

809 510/367

2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengtrennvorrichtung mit der mechanisch zu betätigenden Schalteinrichtung baulich derart vereinigt ist, daß sie in der Schaltbrücke oder im Schaltmesser der mechanisch zu betätigenden Schalteinrichtung eingebaut ist.

3. Schalteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer für beide Teile gemeinsamen Lichtbogenlöscheinrichtung versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 338 062, 568 887;
USA.-Patentschrift Nr. 723 183.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 510/367 5.58