-
TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
lithografischen Druckplatte.
-
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
-
Bei
lithografischen Druckmaschinen verwendet man einen sogenannten Druckmaster
wie eine auf eine Trommel der Druckpresse aufgespannte Druckplatte.
Die Masteroberfläche
trägt ein
lithografisches Bild und ein Abzug wird erhalten, indem zunächst Druckfarbe
auf das Bild aufgetragen und anschließend die Farbe vom Master auf
ein Empfangsmaterial, in der Regel Papier, übertragen wird. Bei herkömmlichem
lithografischem Nassdruck werden sowohl Druckfarbe als auch Feuchtwasser
auf Wasserbasis auf das lithografische Bild, das aus oleophilen
(oder hydrophoben, d. h. farbanziehenden, wasserabstoßenden)
Bereichen und hydrophilen (oder oleophoben, d. h. wasseranziehenden,
farbabstoßenden)
Bereichen aufgebaut ist, angebracht. Bei sogenanntem driografischem
Druck besteht das lithografische Bild aus farbanziehenden und farbabweisenden
(d. h. farbabstoßenden)
Bereichen und wird während
des driografischen Drucks nur Druckfarbe auf den Master angebracht.
-
Druckmaster
werden in der Regel nach dem sogenannten Computerto-Film-Verfahren
(CtF-Verfahren, datengesteuerte Filmherstellung) erhalten, wo verschiedene
Druckvorstufen wie die Wahl der Schrifttype, Abtasten, Herstellung
von Farbauszügen,
Aufrastern, Überfüllen, Layout
und Ausschießen
digital erfolgen und jeder Farbauszug über einen Filmbelichter auf
einen grafischen Film aufbelichtet wird. Nach Entwicklung kann der
Film als Maske für
die Belichtung eines bilderzeugenden Materials, als Druckplattenvorstufe
bezeichnet, benutzt werden und nach der Entwicklung der Platte wird
eine Druckplatte erhalten, die als Master einsetzbar ist.
-
Eine
typische Druckplattenvorstufe für
Computer-to-Film-Verfahren
enthält
einen hydrophilen Träger und
eine Bildaufzeichnungsschicht mit strahlungsempfindlichen polymeren
Schichten, die UV-empfindliche Diazoverbindungen, dichromatsensibilisierte
hydrophile Kolloide und eine Vielzahl synthetischer Fotopolymere enthalten.
Insbesondere diazosensibilisierte Schichtverbände werden weit verbreitet
benutzt. Bei bildmäßiger Belichtung,
in der Regel mit Hilfe einer Filmmaske in einem UV-Kontaktkopiergerät, werden
die belichteten Bildbereiche unlöslich
und bleiben die nicht-belichteten Bereiche löslich in wässrig-alkalischem Entwickler.
Die Druckplatte wird anschließend
mit dem Entwickler entwickelt, um das in den nicht-belichteten Bereichen
enthaltene Diazoniumsalz oder Diazoharz zu entfernen. Die belichteten
Bereiche bilden also die Bildbereiche (d. h. die druckenden Bereiche)
des Druckmasters und demnach werden solche Druckplattenvorstufen
als „negativarbeitend" bezeichnet. Es gibt
ebenfalls positivarbeitende Materialien, bei denen die belichteten
Bereiche die nicht-druckenden Bereiche bilden, z. B. Platten mit
einer Novolak-Naphthochinondiazid-Beschichtung, die nur in den belichteten
Bereichen im Entwickler gelöst
wird.
-
Außer den
obigen strahlungsempfindlichen Materialien sind ebenfalls wärmeempfindliche
oder für
Infrarotlicht empfindliche Druckplattenvorstufen zu einem sehr populären Typ
geworden. Solche Materialien beinhalten den Vorteil ihrer Tageslichtbeständigkeit
und sind besonders geeignet zur Verwendung im sogenannten Computer-to-Plate-Verfahren (direkte
digitale Druckplattenbebilderung), bei dem die Plattenvorstufe direkt belichtet
wird, d. h. ohne Einsatz einer Filmmaske. In der Regel wird das
Material mit Wärme
beaufschlagt oder mit Infrarotlicht belichtet und die dabei erzeugte
Wärme löst einen
(physikalisch)-chemischen Prozess aus, wie Ablation, Polymerisation,
Insolubilisierung durch Vernetzung eines Polymers, eine thermische
induzierte Solubilisierung, Zersetzung oder Koagulierung der Teilchen
eines thermoplastischen polymeren Latex.
-
Die
bekannten wärmeempfindlichen
oder IR-empfindlichen Druckplattenvorstufen enthalten in der Regel
einen hydrophilen Träger
und eine Beschichtung, die ein in den erwärmten Bereichen (positivarbeitendes Material)
oder aber in den nicht-erwärmten
Bereichen (negativarbeitendes Material) alkalilösliches oleophiles Polymer
und eine IR-absorbierende Verbindung enthält. Bei einem solchen oleophilen
Polymer handelt es sich in der Regel um ein Phenolharz.
-
Die
Druckfarbe und das Feuchtwasser, die während des Druckprozesses auf
die Platte angebracht werden, können
die Platte angreifen. Folglich kann die Beständigkeit der Platte gegen diese
Flüssigkeiten,
im Folgenden als "chemische
Beständigkeit" bezeichnet, die
Auflagenbeständigkeit
beeinträchtigen.
Durch Erhitzung des nach dem Entwicklungs- und Gummierprozess auf
dem Träger
erhaltenen Bildes kann die Auflagenfestigkeit verbessert werden.
Im bekannten Nacheinbrennprozess für Druckplatten erfolgt das
Einbrennen der Platte in einem Ofen bei einer Temperatur zwischen
etwa 235°C
und 270°C über einen
relativ langen Zeitraum von etwa 2 Minuten bis 5 Minuten, sogar
10 Minuten. Dieser zeitraubende Einbrennprozess ist ungünstig für solche
Anwendungen, bei denen die Produktion lithografischer Druckplatten
mit hoher Auflagenfestigkeit schnell erfolgen muss, zum Beispiel
bei der Herstellung von Druckplatten für Zeitungsdruck. In diesem
Geschäftsbereich
sind die für
die bildmäßige Belichtung
von Druckplattenvorstufen und die Entwicklung und Gummierung dieser
Vorstufen benutzten Systeme sehr komplexe Maschinen mit einem Durchsatz
von bis zu 200 Platten pro Stunde. Freilich wird dieser hohe Durchsatz
durch den langsamen Einbrennprozess beschränkt. Eine wesentliche Steigerung
der Geschwindigkeit des Einbrennschritts bietet das in der vorliegenden Erfindung
offenbarte Verfahren, das eine schnelle Herstellung lithografischer
Druckplatten mit hoher chemischer Beständigkeit der Beschichtung erlaubt.
-
In
WO 2005/015318 wird
ein Verfahren zur Verbesserung der Auflagenfestigkeit eines Bildes
auf einem Bilderzeugungsmaterial offenbart, wobei Infrarotstrahlung
direkt auf belichtete Bereiche eines entwickelten Bilderzeugungsmaterials
gerichtet wird. Als Strahlungsquellen für die Infrarotstrahlung kommen
Infrarotlampen mit einer Wellenlänge
zwischen etwa 780 nm und etwa 1.400 nm in Frage und die Dauer der
einfallenden Plattenbestrahlung kann zwischen etwa 15 Sekunden und
etwa 25 Sekunden eingestellt werden.
-
In
DE 1 955 378 wird ein Verfahren
zum Einbrennen einer belichteten und entwickelten Druckplatte durch
Erwärmung
der Platte mit elektromagnetischer Strahlung, wie Ultrarotstrahlung,
auf eine Temperatur von zumindest 180°C offenbart.
-
In
GB 2 205 419 wird ein Verfahren
zur Erwärmung
einer entwickelten lithografischen Druckplatte mit Infrarotstrahlung
zur Steigerung der Beständigkeit
gegen Lösungsmittel
offenbart. In diesem Verfahren kann die Erwärmung in einem einzelnen Entwicklungsautomaten
mit einem Entwicklungsschritt kombiniert werden und entfällt dadurch
der Bedarf an einer gesonderten Einbrennmaschine.
-
In
DE 26 48 438 wird ein Verfahren
zum Fixieren der Druckbereiche einer Metalloffsetplatte durch Erwärmung der
Platte mit Infrarotstrahlung offenbart.
-
In
DE 2 201 936 wird ein Verfahren
zur Herstellung einer Druckplatte offenbart, in dem nach bildmäßiger Belichtung
und Entwicklung die Haftung der Beschichtung am Metallträger in den
Druckbereichen durch Erwärmung
der Rückseite
der Platte mit Infrarotstrahlung gesteigert wird.
-
In
DE 100 35 430 wird ein
Verfahren zur Wärmebehandlung
von Fotolackschichten mit naher Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen
0,8 und 1,5 μm
und einer Bestrahlungsdauer von weniger als 15 Sekunden, vorzugsweise
weniger als 2 Sekunden, offenbart.
-
KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfahrens
zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte, umfassend einen
Einbrennschritt, der innerhalb einer Verweilzeit von weniger als
10 Sekunden durchgeführt
wird und in dem die chemische Beständigkeit der Beschichtung gegen
Druckflüssigkeiten
und auf der Druckmaschine verwendete Chemikalien gesteigert wird.
Gelöst
wird diese Aufgabe durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren.
-
Spezifische
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
-
Wichtig
zum Erhalten einer lithografischen Druckplatte mit verbesserter
Auflagenfestigkeit ist die Verbesserung der chemischen Beständigkeit
der strahlungsempfindlichen Beschichtung gegen die Druckflüssigkeiten,
wie das Feuchtwasser und die Druckfarbe, sowie gegen die auf der
Druckmaschine verwendeten Chemikalien, wie Reinigungsflüssigkeiten
für die
Platte, das Gummituch und die Druckwalzen. Diese Druckeigenschaften
werden durch eine Wärmebehandlung
der Druckplatte nach Entwicklung der bildmäßig belichteten Druckplattenvorstufe
und gegebenenfalls Gummierung der Platte beeinflusst. Diese Wärmebehandlung,
im Folgenden ebenfalls als "Einbrennschritt", "Einbrennprozess" oder "Einbrennverfahren" bezeichnet, ist
eine der wichtigsten Methoden zum schnellen Erhalten dieser Eigenschaften.
-
Die
vorliegende Erfindung verschafft ein die nachstehenden Schritte
umfassendes Verfahren zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte:
(i) Bereitstellen einer lithografischen Druckplattenvorstufe, die
eine strahlungsempfindliche Beschichtung auf einem Substrat mit
einer hydrophilen Oberfläche
enthält,
(ii) bildmäßige Belichtung
der strahlungsempfindlichen Beschichtung, (iii) Entwicklung der
belichteten Beschichtung zur Erzeugung eines Bildes auf dem Substrat
und gegebenenfalls Gummierung der Platte und (iv) Einbrennen des Bildes
auf der Platte, wobei der Einbrennschritt innerhalb einer Verweilzeit
von weniger als 10 Sekunden durchgeführt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung kennzeichnet sich ebenfalls dadurch, dass
dieser Einbrennschritt durch Belichtung der Druckplatte mit einer
Infrarotstrahlungsquelle, im Nachstehenden als "IR-Strahler" oder abgekürzt "Strahler" bezeichnet, erfolgt. Als Infrarotstrahlungsquelle
kommen alle beliebigen, Infrarotstrahlung emittierenden Geräte oder
Systeme in Frage. Die Wellenlänge
des Strahlers kann zwischen 750 nm und 6 μm, vorzugsweise zwischen 770
nm und 5 μm,
besonders bevorzugt zwischen 770 nm und 3,5 μm und ganz besonders bevorzugt
zwischen 770 nm und 2 μm
variieren. Der Strahler strahlt vorwiegend Infrarotlicht aus, allerdings
kann auch Seitenstrahlung mit einer Wellenlänge außerhalb des Wellenlängenbereichs
von Infrarotstrahlung auftreten. Die Spitzenwellenlänge des
Strahlers kann im nahen Infrarotbereich (d. h. zwischen 750 nm und
1,5 μm),
im mittleren Infrarotbereich (d. h. zwischen 1,5 μm und 6 μm), im kurzwelligen
Infrarotbereich (d. h. zwischen 750 nm und 2 μm) oder im mittelwelligen Infrarotbereich
(d. h. zwischen 2 μm
und 3,5 μm)
liegen. Bevorzugt wird eine Spitzenwellenlänge im nahen Infrarotbereich
oder kurzwelligen Infrarotbereich. Der Strahler kann eine Infrarotlampe
sein. Die Lampe kann mit einem Reflektor ausgestattet sein. Der
Reflektor hat vorzugsweise eine parabolische oder elliptische Konfiguration,
besonders bevorzugt wird eine elliptische Konfiguration.
-
Als
erfindungsgemäß geeignete
Infrarot-Strahler sind folgende Strahlertypen zu nennen:
- – MICOR-KIR-BANDSTRAHLER
TYP LE/LP Infrarot-Strahler, erhältlich
durch MICOR GmbH, Kröfteler Strasse
11, Idstein-Heftrich, Deutschland,
- – SHORT
WAVE Infrarot-Strahler, erhältlich
durch HERAEUS NOBLELIGHT GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim,
Deutschland,
- – INFRALIGHT-HALOGEN
Infrarot-Strahler, erhältlich
durch HERAEUS NOBLELIGHT GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim,
Deutschland,
- – CARBON
Infrarot-Strahler, erhältlich
durch HERAEUS NOBLELIGHT GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim,
Deutschland,
- – CARBON
HIGH POWER Infrarot-Strahler, erhältlich durch HERAEUS NOBLELIGHT
GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim, Deutschland, und
- – CARBON
TWIN Infrarot-Strahler, erhältlich
durch HERAEUS NOBLELIGHT GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim,
Deutschland.
-
Typische
Infrarot-Strahler kennzeichen sich in der Regel durch eine oder
mehrere der folgenden Spezifikationen oder Konfigurationen: die
Länge des
Strahlers kann zwischen 150 mm und 5 m variieren, die Spannung des
Strahlers kann zwischen 57,5 V und 600 V variieren, die Leistung
beim maximalen Stromwert kann zwischen 180 W und 15 kW variieren,
die mittlere lineare Leistungsdichte kann zwischen 16 W/cm und 70 W/cm
variieren, die maximale Flächenleistungsdichte
kann zwischen 20 kW/m2 and 190 kW/m2 variieren, die Fadentemperatur des Strahlers
kann bis 2.200°C
betragen, der Strahler kann mit einem parabolischen oder elliptischen,
gegebenenfalls mit einer Goldbeschichtung belegten Reflektor versehen
sein, der Strahler kann einen einseitigen oder zweiseitigen Anschluss
haben, der Strahler kann ein Zwillingsrohrdesign haben und der Betrieb
des Strahlers kann über
ein Steuersystem gesteuert, geschaltet und/oder geregelt werden.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt der Einbrennschritt durch Belichtung
der Druckplatte mit zumindest einer der Infrarotlampen. Dieser Einbrennprozess
kann in einer statischen oder dynamischen Konfiguration durchgeführt werden,
bevorzugt wird eine dynamische Konfiguration.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Einbrennschritt folgende
Schritte: Bestrahlen der Druckplatte mit einem Strahler und relativ
zum Strahler Fördern
der Druckplatte. Diese zwei Schritte können separat durchgeführt werden,
zum Beispiel indem zunächst
die Platte relativ zum Strahler gefördert und dann die Platte bestrahlt
wird. Vorzugsweise aber werden beide Schritte gleichzeitig durchgeführt, zum
Beispiel indem die Platte bestrahlt wird, indem sie relativ zum
Strahler gefördert
wird. In diesen Konfigurationen wird zumindest ein Strahler verwendet,
ebenfalls möglich
ist aber der Einsatz von zwei oder mehr Strahlern des gleichen Typs
oder eines unterschiedlichen Typs, wahlweise in einer seriellen
Konfiguration. Die Spezifikationen und Konfiguration jedes Strahlers
werden je nach der Konfiguration, in der der Einbrennschritt durchgeführt wird,
so gewählt,
dass die Platte homogen und bei genügend hoher Temperatur erwärmt wird,
um eine hohe chemische Beständigkeit
zu erzielen.
-
In
einer dynamischen Konfiguration sind die effektive Plattenbestrahlungszeit
und die Strahlungsstärke
wichtige Parameter für
die Effizienz des Einbrennprozesses. Die effektive Plattenbestrahlungszeit
kann für jeden
Strahler durch die Verweilzeit bestimmt werden. Die Verweilzeit
ist das Verhältnis
der Brennbandlänge des
Strahlers zur relativen Fördergeschwindigkeit
der Platte zum Strahler. Die Brennbandlänge des Strahlers kann vom
Strahlertyp, vom Reflektortyp und vom Abstand zur Platte abhängen. Je
nach Strahlungsintensität kann
die relative Fördergeschwindigkeit
der Platte zum (zu den) Strahler(n) zwischen 0,5 m/Minute und 20 m/Minute,
insbesondere zwischen 1 m/Minute und 15 m/Minute, ganz insbesondere
zwischen 2 m/Minute und 10 m/Minute variieren. Der Verweilzeitwert
für jeden
Strahler liegt unter 10 Sekunden.
-
In
dieser dynamischen Konfiguration kann die Druckplatte isoliert befestigt
werden, um Wärmeableitung
zur Umgebung zu verhindern. Für
die Isolation der Druckplatte wird vorzugsweise ein Teflon-Material,
wie eine Folie oder Bahn, zwischen der Druckplatte und dem Fördermittel
angebracht.
-
Zum
Erreichen einer hohen chemischen Beständigkeit wird die Beschichtung
auf der Platte während des
Erwärmungsschritts
bis oberhalb einer Schwellentemperatur erhitzt. Die Schwellentemperatur
ist abhängig
vom Beschichtungstyp, insbesondere vom Typ der in der Beschichtung
verwendeten chemischen Verbindungen, und kann ferner vom Typ der
Trägeroberfläche der
Druckplatte oder vom Typ einer zwischen dem Träger und der Beschichtung befindlichen
Haftschicht abhängig
sein. In der Regel kann eine solche Schwellentemperatur zum. Beispiel über 100°C oder über 150°C oder sogar über 200°C liegen.
Die Temperatur der Beschichtung darf eine obere Grenze, bei der
Zersetzung, Abbau oder Verkohlung der Beschichtung oder Abblätterung
der Beschichtung vom Träger
eintritt, nicht überschreiten.
In der Regel kann eine solche obere Temperaturgrenze zum Beispiel
etwa 800°C,
genauer etwa 600°C
betragen. In der Regel, ohne allerdings darauf beschränkt zu sein,
kann die Beschichtung der Platte auf eine Temperatur über 120°C, insbesondere über 150°C, noch genauer über 200°C, erhitzt
werden. Damit die obere Temperaturgrenze der Beschichtung nicht überschritten
wird, ist es wichtig, die Spezifikationen und Konfiguration des
(der) Strahler(s) als Funktion der für den jeweiligen Strahler gewählten Verweilzeit
zu definieren.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Einbrennprozess folgende
Schritte:
Bestrahlung der Druckplatte, während diese während der
Bestrahlung zum feststehenden Strahler hinzu gefördert wird. Die Platte kann
in eine beliebige Richtung gefördert
werden, vorzugsweise in eine horizontale Richtung, eine vertikale
Richtung oder eine gekippte Richtung, bevorzugt allerdings wird
eine horizontale Richtung. Je nach gewählter Förderrichtung (horizontal, vertikal
oder gekippt) kann der Strahler vorzugsweise oberhalb oder neben
der Platte angeordnet werden. Ganz besonders bevorzugt wird eine
Konfiguration mit horizontaler Plattenförderung und über der
beschichteten Seite der Platte angeordnetem Strahler.
-
Bei
Verwendung eines Strahlers mit elliptischem Reflektor kann die höchste Strahlungsintensität beim Brennpunktabstand
des elliptischen Reflektors erreicht werden. Eine sehr effiziente
Erwärmung
der Druckplatte kann dann durch Anordnung der Plattenbeschichtung
in diesem Brennpunktabstand zum Strahler erhalten werden. Eine solche
Konfiguration wird bevorzugt, wenn im Einbrennschritt ein elliptischer
Reflektor verwendet wird.
-
Ein
schnellerer Einbrennschritt und somit eine höhere chemische Beständigkeit
der Beschichtung wird erzielt, indem für den jeweiligen Strahler die
Spezifikationen und Konfigurationen so gewählt werden, dass die Strahlungsintensität auf der
Beschichtung auf die relative Fördergeschwindigkeit
der Platte zum Strahler abgestimmt und genügend hoch ist, um die Beschichtung
auf seine Schwellentemperatur zu erwärmen. In der vorliegenden Erfindung
erfolgt der Einbrennschritt innerhalb einer Verweilzeit von weniger
als 10 Sekunden.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Gerät
zum Einbrennen eines nach Entwicklung einer bildmäßig belichteten
strahlungsempfindlichen Beschichtung auf einem Substrat mit einer hydrophilen
Oberfläche
erzeugten Bildes offenbart, wobei das Gerät eine Infrarotstrahlungsquelle
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Infrarotstrahlungsquelle
eine nahe Infrarotlampe oder eine mittelwellige Infrarotlampe ist.
Bevorzugt können
in diesem Gerät
wie oben beschriebene Konfigurationen für dynamische und statische
Konfigurationen verwendet werden. Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird
ein Entwicklungsgerät
zur Entwicklung einer bildmäßig belichteten
strahlungsempfindlichen Beschichtung auf einem Substrat mit einer
hydrophilen Oberfläche
offenbart, wobei das Entwicklungsgerät die wie oben offenbarte Vorrichtung
zum Einbrennen eines Bildes umfasst. Das Einbrenngerät kann bevorzugt
fest in einem Entwicklungsgerät
eingebaut sein. In dieser Konfiguration wird die belichtete strahlungsempfindliche
Beschichtung zunächst
entwickelt und anschließend
relativ zur Infrarotstrahlungsquelle weiter gefördert. Der Einbrennprozess
erfolgt in einer statischen oder dynamischen Konfiguration, bevorzugt
wird allerdings die dynamische Konfiguration. Der Einbrennprozess
erfolgt innerhalb einer Verweilzeit von weniger als 1 Minute. In
einer dynamischen Konfiguration erfolgt der Einbrennprozess je nach
Geschwindigkeit des Entwicklungsgeräts und Typ des (der) eingesetzten
Strahler(s) innerhalb einer Verweilzeit zwischen 1 und 50 Sekunden.
-
Der
Einbrennprozess kann ebenfalls in einer statischen Konfiguration
mit einem oder mehreren Strahlern durchgeführt werden. In einer bevorzugten
Konfiguration ist (sind) der (die) Strahler oberhalb der Plattenbeschichtung
angeordnet. Die Spezifikationen und Konfiguration jedes Strahlers
werden auf die zur homogenen Erwärmung
der Platte benötigte
Strahlungsintensität
abgestimmt, die genügend
hoch sein muss, um der Beschichtung eine hohe chemische Beständigkeit
zu verleihen. In der statischen Konfiguration wird die effektive
Plattenbestrahlungszeit als Verweilzeit definiert.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Druckplatte im Einbrennschritt mittels einer Kombination
einer Infrarot strahlungsquelle und einer Ultraviolett strahlungsquelle
belichtet. Als Ultraviolettstrahlungsquelle wird bevorzugt eine
Ultraviolettlampe eingesetzt. Die Infrarotlampe im Einbrennprozess kann
mit einer UV-Lampe kombiniert werden, um die Effizienz des Einbrennprozesses
noch weiter zu verbessern. Unter dieser Kombination versteht sich
jegliche Konfiguration, in der die Druckplatte gleichzeitig oder nacheinander
durch eine Infrarotstrahlungsquelle und eine Ultraviolettstrahlungsquelle
belichtet wird.
-
Als
nutzbare Typen von Ultraviolettstrahlungsquelle zur Verwendung in
diesen Kombinationen sind Quecksilberdampf-Mitteldruckbogenlampen mit einem Leistungsbereich
von 1 kW bis 31 kW, mit Gallium dotierte Metallhalogenlampen, mit
Eisen dotierte Metallhalogenlampen oder Excimer-UV-Lampen zu nennen. Beispiele
für solche
Ultraviolettstrahlungsquellen sind die im Handel durch HERAEUS NOBLELIGHT
GmbH, Reinhard-Heraeus-Ring 7, Kleinostheim, Deutschland, erhältlichen
AMBA UV-Härtungslampen.
-
Diese
chemische Beständigkeit
der Beschichtung kann nach dem in den Beispielen beschriebenen Test
gemessen werden.
-
Die
lithografische Druckplattenvorstufe kann eine strahlungsempfindliche
Beschichtung auf einem Substrat mit einer hydrophilen Oberfläche umfassen.
Die strahlungsempfindliche Beschichtung kann zumindest eine bildempfindliche,
gegenüber
UV-Licht, Violettlicht, sichtbarem Licht oder Infrarotlicht empfindliche Schicht
enthalten. Die bildempfindliche Schicht der strahlungsempfindlichen Beschichtung
kann zumindest eine lichtabsorbierende Verbindung enthalten, deren
Typ je nach Wellenlänge
des für
die bildmäßige Bildaufzeichnung
verwendeten Lichts gewählt
wird. Wahlweise kann die strahlungsempfindliche Beschichtung außer dieser
lichtabsorbierenden Verbindung ferner eine zur Absorption von Infrarotstrahlung
während
der Einbrennphase geeignete Infrarotlicht absorbierende Verbindung
enthalten. Diese Infrarotlicht absorbierende Verbindung kann die
Effizienz des Einbrennprozesses steigern.
-
Die
strahlungsempfindliche Beschichtung kann ebenfalls wärmeempfindlich
sein. Ein typisches Kennzeichen für eine solche wärmeempfindliche
Beschichtung ist, dass die bildempfindliche Schicht eine Infrarotlicht
absorbierende Verbindung, die bei bildmäßiger Belichtung mit Infrarotlicht
das absorbierte Infrarotlicht in Wärme umzuwandeln vermag, enthält. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die strahlungsempfindliche Beschichtung empfindlich gegenüber Infrarotlicht
oder Wärme
und enthält
diese Beschichtung vorzugsweise eine Infrarotlicht absorbierende
Verbindung.
-
Die
strahlungsempfindliche Beschichtung auf dem hydrophilen Träger ist
vorzugsweise empfindlich gegenüber
Infrarotlicht oder Wärme
und kann vorzugsweise mehrere Stunden lang unter normalen Arbeitsbeleuchtungsbedingungen
(Tageslicht, Fluoreszenzlicht) gehandhabt werden. Die Beschichtung
enthält
vorzugsweise keine UV-empfindlichen
Verbindungen, die ein Absorptionsmaximum im Wellenlängenbereich
zwischen 200 nm und 400 nm aufweisen, wie Diazoverbindungen, Fotosäuren, Fotoinitiatoren,
Chinondiazide oder Sensibilisatoren. Vorzugsweise enthält die Beschichtung
auch keine Verbindungen mit einem Absorptionsmaximum im Wellenlängenbereich
des sichtbaren Blau- und Grünlichts
zwischen 400 und 600 nm.
-
Die
strahlungsempfindliche Beschichtung kann aus zumindest einer bildempfindlichen
Schicht, im Nachstehenden ebenfalls als „Bildaufzeichnungsschicht" bezeichnet, zusammengesetzt
sein. Die Beschichtung kann allerdings ferner eine oder mehrere
zusätzliche,
an die Bildaufzeichnungsschicht grenzende Schichten umfassen. Außer den
im Folgenden besprochenen Schichten kann die Beschichtung ferner
z. B. eine Haftschicht, die die Haftung der Beschichtung am Träger verbessert,
eine die Beschichtung gegen Verunreinigungen oder mechanische Beschädigung schützende Deckschicht
und/oder eine Licht in Wärme
umwandelnde Schicht, die eine Infrarotlicht absorbierende Verbindung
enthält,
enthalten.
-
Nach
Belichtung wird das Material entwickelt. In der vorliegenden Erfindung
werden die Begriffe „Entwicklung" und „Verarbeitung" als Synonyme verwendet.
Für die
Entwicklung kann auf die Beschichtung eine eine hydrophile Phase
enthaltende Flüssigkeit,
welche die Beschichtung im Falle einer positivarbeitenden Platte
in den belichteten Bereichen oder im Falle einer negativarbeitenden
Platte in den nicht-belichteten Bereichen vom Träger entfernt, angebracht werden.
Als solche Flüssigkeit
kommen Wasser, eine wässrige
Flüssigkeit,
eine Gummierung, Feuchtwasser und eine Single-Fluid-Druckfarbe in Frage. Für die Entwicklung
des Materials kann (können)
Feuchtwasser und/oder Druckfarbe auf das Material angebracht werden,
vorzugsweise zunächst
das Feuchtwasser und dann die Druckfarbe. Dieses Verfahren wird
vorzugsweise mit einem On-Press-Belichtungsschritt
kombiniert. In einem weiteren Entwicklungsverfahren, das ebenfalls
für On-Press-Entwicklung
geeignet ist, insbesondere auf driografischen Druckmaschinen, wird
nur Single-Fluid-Druckfarbe auf das Material angebracht. Zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete Single-Fluid-Druckfarben
sind beschrieben in
US 4 045
232 und
US 4 981 517 .
Eine geeignete Single-Fluid-Druckfarbe enthält eine Farbenphase, ebenfalls
als hydrophobe oder oleophile Phase bezeichnet, und eine Polyolphase,
wie beschrieben in
WO 00/32705 .
Genaueres über
die Entwicklung mit Single-Fluid-Druckfarbe findet sich in der am
15.11.2001 eingereichten
EP-A
Nr. 01000633 .
-
Nach
Belichtung in einem Off-Press-Plattenbelichter kann das Material
dann entweder auf der Presse („on
press") durch Einfärbung mit
Druckfarbe und/oder Benetzung mit Feuchtwasser, wie schon oben erwähnt, oder
aber „off
press", z. B. durch
Auftrag von Wasser, einer wässrigen
Flüssigkeit
oder einer Gummierlösung, entwickelt
werden.
-
Nach
der Entwicklung oder gleichzeitig mit der Entwicklung kann wahlweise
eine Gummierung der Platte vorgenommen werden. Eine Gummierlösung ist
in der Regel eine wässrige
Flüssigkeit,
die eine oder mehrere oberflächenschützende Verbindungen,
die das lithografische Bild einer Druckplatte vor Verschmutzung
oder Beschädigung
schützen,
enthält.
Geeignete Beispiele für
solche Verbindungen sind filmbildende hydrophile Polymere oder Tenside.
Genaueres über
die Entwicklung mit einer Gummierlösung findet sich in der am
06.03.2002 eingereichten
EP-A
Nr. 02100226 .
-
Nach
Entwicklung oder Gummierung kann die Platte entweder vor Beginn
des Einbrennprozesses oder aber während des Einbrennprozesses
getrocknet werden.
-
In
einem Beispiel für
eine geeignete negativarbeitende, in alkalischem Medium entwickelbare
Druckplatte enthält
die Beschichtung ein Phenolharz und eine latente Brönsted-Säure, die
bei Erwärmung
oder IR-Bestrahlung eine Säure
bildet. Diese Säuren
katalysieren die Vernetzung der Beschichtung in einem an den Belichtungsschritt
anschließenden
Erwärmungsschritt
und somit die Aushärtung
der belichteten Bereiche. Demgemäß können die
nichtbelichteten Bereiche durch einen Entwickler weggewaschen werden
und kommt das darunter liegende hydrophile Substrat freizuliegen.
Für eine
genauere Beschreibung einer solchen negativarbeitenden Druckplattenvorstufe
sei auf
US 6 255 042 und
US 6 063 544 und die in
diesen Dokumenten erwähnten
Verweisungen verwiesen.
-
In
einem Beispiel für
eine positivarbeitende lithografische Druckplattenvorstufe kann
die Beschichtung durch Erwärmung
löslich
gemacht werden, d. h. die Beschichtung ist vor ihrer Belichtung
beständig
gegen den Entwickler und farbanziehend, wird aber durch die bildmäßige Belichtung
löslich
im Entwickler gemacht und zwar solchermaßen, dass dabei die hydrophile
Oberfläche
des Trägers
freigelegt wird.
-
Die
Beschichtung kann zumindest ein polymeres, in wässrigalkalischem Entwickler
lösliches
Bindemittel enthalten. Bevorzugte Polymere sind Phenolharze, z.
B. Novolak, Resole, Polyvinylphenol und carboxylsubstituierte Polymere.
Typische Beispiele für
solche Polymere sind beschrieben in
DE-A 4 007 428 ,
DE-A 4 027 301 und
DE-A 4 445 820 .
-
Bei
einer bevorzugten positivarbeitenden lithografischen Druckplattenvorstufe
enthält
die Beschichtung ferner einen oder mehrere Lösungshemmer (Lösungsinhibitoren).
Lösungshemmer
sind Verbindungen, die die Lösungsgeschwindigkeit
des hydrophoben Polymers im wässrig-alkalischen
Entwickler in den nicht-belichteten Bereichen der Beschichtung verringern.
Diese Verringerung der Lösungsgeschwindigkeit
wird durch die während
der Belichtung erzeugte Wärme
zunichte gemacht, wodurch sich die Beschichtung in den belichteten
Bereichen zügig
im Entwickler löst.
Der Lösungshemmer
weist einen wesentlichen Spielraum in Lösungsgeschwindigkeit zwischen
den belichteten Bereichen und den nicht-belichteten Bereichen auf.
Vorzugsweise weist der Lösungshemmer
einen guten Spielraum in Lösungsgeschwindigkeit
auf, so dass die belichteten Bereiche der Beschichtung schon völlig im
Entwickler gelöst
sind, ehe die nicht-belichteten Bereiche solchermaßen durch
den Entwickler angegriffen werden, dass das Farbanziehungsvermögen der
Beschichtung abgeschwächt
wird. Der (die) Lösungshemmer
kann (können)
der das oben besprochene hydrophobe Polymer enthaltenden Schicht
zugesetzt werden.
-
Die
Verringerung der Lösungsgeschwindigkeit
der nichtbelichteten Bereiche der Beschichtung im Entwickler wird
vorzugsweise durch die Wechselwirkung zwischen dem hydrophoben Polymer
und dem Hemmer, der zum Beispiel die Bildung einer Wasserstoffbrücke zwischen
beiden Verbindungen zugrunde liegt, hervorgerufen. Geeignete Lösungshemmer
sind vorzugsweise organische Verbindungen, die zumindest eine aromatische
Gruppe und eine Wasserstoffbrückenbindungsstelle
enthalten, z. B. ein Carbonylgruppe, eine Sulfonylgruppe oder ein
Stickstoffatom, das quaterniert und Teil eines heterocyclischen
Ringes oder eines Aminsubstituenten der organischen Verbindung sein
kann. Geeignete Lösungsinhibitoren
dieses Typs sind beschrieben in z. B.
EP-A 825 927 und
EP-A 823 327 .
-
Wasserabstoßende Polymere
sind ein anderer Typ von geeigneten Lösungsinhibitoren. Solche Polymere
scheinen die Beständigkeit
der Beschichtung gegen den Entwickler zu verbessern, indem sie den
wässrigen
Entwickler von der Beschichtung abstoßen. Die wasserabstoßenden Polymere
können
der das hydrophobe Polymer enthaltenden Schicht und/oder einer gesonderten,
auf die das hydrophobe Polymer enthaltende Schicht aufgetragenen
Schicht zugesetzt werden. In letzterer Ausführungsform bildet das wasserabstoßende Polymer
eine die Beschichtung gegen den Entwickler schützende Sperrschicht und kann
die Löslichkeit
der Sperrschicht im Entwickler oder die Durchdringbarkeit des Entwicklers
in die Sperrschicht durch Beaufschlagung mit Wärme oder Belichtung mit Infrarotlicht
erhöht
werden, wie beschrieben in z. B.
EP-A 864 420 ,
EP-A 950 517 und
WO 99/21725 . Bevorzugte Beispiele
für die
wasserabstoßenden
Polymere sind Polymere mit Siloxan- und/oder Perfluoralkyleinheiten.
In einer Ausführungsform
enthält
die Beschichtung ein solches wasserabstoßendes Polymer in einer Menge
zwischen 0,5 und 25 mg/m
2, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 15 mg/m
2 und ganz besonders
bevorzugt zwischen 0,5 und 10 mg/m
2. Ist
das verwendete wasserabstoßende
Polymer auch farbabstoßend,
z. B. im Falle von Polysiloxanen, so besteht die Gefahr, dass Mengen über 25 mg/m
2 eine schwache Farbanziehung der nicht-erwärmten bzw.
nichtbelichteten Bereiche verursachen. Eine Menge unter 0,5 mg/m
2 kann andererseits zu einer unbefriedigenden
Beständigkeit
gegen den Entwickler führen.
Das Polysiloxan kann ein lineares, cyclisches oder komplexes vernetztes
Polymer oder Copolymer sein. Der Begriff „Polysiloxanverbindung" umfasst jegliche
Verbindung, die mehr als eine Siloxangruppe -Si(R,R')-O-, in der R und
R' eine gegebenenfalls
substituierte Alkyl- oder Arylgruppe darstellen, enthält. Bevorzugte
Siloxane sind Phenylalkylsiloxane und Dialkylsiloxane. Die Anzahl
der Siloxangruppen im (Co)polymer beträgt zumindest 2, vorzugsweise
zumindest 10, besonders bevorzugt zumindest 20. Sie kann unter 100, vorzugsweise
unter 60 liegen. In einer anderen Ausführungsform ist das wasserabstoßende Polymer
ein Blockcopolymer oder Pfropfcopolymer eines Poly(alkylenoxid)-Blocks
und eines Blocks eines Polymers mit Siloxan- und/oder Perfluoralkyleinheiten.
Ein geeignetes Copolymer enthält
etwa 15 bis 25 Siloxaneinheiten und 50 bis 70 Alkylenoxideinheiten.
Zu bevorzugten Beispielen zählen
Copolymere mit Phenylmethylsiloxan und/oder Dimethylsiloxan sowie
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, wie Tego Glide 410, Tego Wet
265, Tego Protect 5001 oder Silikophen P50/X, die alle durch Tego
Chemie, Essen, Deutschland, vertrieben werden. Infolge seiner bifunktionellen
Struktur wirkt ein solches Copolymer während der Beschichtung als
Tensid, positioniert sich dabei selbst automatisch an der Grenzfläche zwischen
der Beschichtung und der Luft und bildet dabei eine separate Deckschicht,
sogar wenn die Gesamtbeschichtung aus einer einzelnen Gießlösung vorgenommen
wird. Zugleich wirken solche Tenside als Spreitungsmittel, das die
Beschichtungsqualität verbessert.
Das wasserabstoßende
Polymer kann ebenfalls aus einer zweiten Lösung auf die das hydrophobe
Polymer enthaltende Schicht angebracht werden. In dieser Ausführungsform
kann es von Vorteil sein, in der zweiten Gießlösung ein Lösungsmittel zu verwenden, das
nicht in der Lage ist, die in der ersten Schicht enthaltenen Inhaltsstoffe
zu lösen,
wodurch auf der Beschichtung eine stark konzentrierte wasserabstoßende Phase
erhalten wird.
-
Die
Beschichtung enthält
vorzugsweise ebenfalls einen oder mehrere Entwicklungsbeschleuniger,
d. h. Verbindungen, die die Lösung
deshalb fördern,
weil sie die Lösungsgeschwindigkeit
der nichterwärmten bzw.
nicht-belichteten Beschichtungsbereiche im Entwickler zu steigern
vermögen.
Der gleichzeitige Einsatz von Lösungsinhibitoren
und Lösungsbeschleunigern
erlaubt eine präzise
Feineinstellung des Lösungsverhaltens
der Beschichtung. Geeignete Lösungsbeschleuniger
sind cyclische Säureanhydride,
Phenole oder organische Säuren.
Zu Beispielen für
das cyclische Säureanhydrid
zählen
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
Chlormaleinsäureanhydrid, α-Phenylmaleinsäureanhydrid,
Bernsteinsäureanhydrid
und Pyromellitsäureanhydrid, wie
beschrieben in
US-P
4 115 128 . Zu Beispielen für die Phenole zählen Bisphenol
A, p-Nitrophenol, p-Ethoxyphenol, 2,4,4'-Trihydroxybenzophenon, 2,3,4-Trihydroxybenzophenon,
4-Hydroxybenzophenon, 4,4',4''-Trihydroxytriphenylmethan und 4,4',3'',4''-Tetrahydroxy-3,5,3',5'-tetramethyltriphenylmethan
und dergleichen. Zu Beispielen für
die organischen Säuren
zählen
Sulfonsäuren,
Sulfinsäuren,
Alkylschwefelsäuren,
Phosphonsäuren,
Phosphate und Carbonsäuren,
wie zum Beispiel beschrieben in
JP-A 60-88 942 und
JP-A 2-96 755 . Zu typischen
Beispielen für
diese organischen Säuren
zählen
p-Toluolsulfonsäure,
Dodecylbenzolsulfonsäure, p-Toluolsulfinsäure, Ethylschwefelsäure, Phenylphosphonsäure, Phenylphosphinsäure, Phenylphosphat,
Diphenylphosphat, Benzoesäure,
Isophthalsäure,
Adipinsäure,
p-Toluylsäure,
3,4-Dimethoxybenzoesäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, 4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure, Erucasäure, Laurinsäure, n-Undecansäure und
Ascorbinsäure.
Die Menge cyclisches Säureanhydrid,
Phenol oder organische Säure
in der Beschichtung liegt vorzugsweise zwischen 0,05 und 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten negativarbeitenden lithografischen Druckplattenvorstufe
enthält
die Beschichtung ferner hydrophobe thermoplastische Polymerteilchen.
Spezifische Beispiele für
geeignete hydrophobe Polymere sind z. B. Polyethylen, Poly(vinylchlorid),
Poly(methyl(meth)acrylat), Poly(ethyl(meth)acrylat), Poly(vinylidenchlorid),
Poly(meth)acrylnitril, Poly(vinylcarbazol), Polystyrol oder Copolymere
derselben. Nach bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das thermoplastische Polymer zumindest 50 Gew.-% Polystyrol, besonders
bevorzugt zumindest 60 Gew.-% Polystyrol. Zum Erzielen einer zulänglichen Beständigkeit
gegen mechanische Beschädigung
und Druckmaschinenchemikalien, wie die in Plattenreinigern verwendeten
Kohlenwasserstoffe, enthält
das thermoplastische Copolymer vorzugsweise zumindest 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt zumindest 30 Gew.-% Einheiten eines stickstoffhaltigen
Monomers oder Einheiten, die als Monomere mit einem Löslichkeitsparameter
von mehr als 20 gekennzeichnet sind, wie (Meth)acrylnitril, oder
monomere Einheiten, die seitenständige
Sulfonamid- und/oder Phthalimidgruppen enthalten. Weitere geeignete
Beispiele für
solche Einheiten eines stickstoffhaltigen Monomers sind beschrieben
in der am 23.11.2001 eingereichten
europäischen Patentanmeldung
Nr. 01000657 . Eine spezifische Ausführungsform des hydrophoben
thermoplastischen Polymers ist ein Homopolymer oder Copolymer von
(Meth)acrylnitril und/oder Styrol, z. B. ein Copolymer aus Styrol-
und Acrylnitrileinheiten in einem Gewichtsverhältnis zwischen 1:1 und 5:1
(Styrol:Acrylnitril). Mit einem Verhältnis von 2:1 oder 3:2 werden
hervorragende Ergebnisse erhalten.
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts der thermoplastischen Polymerteilchen
kann zwischen 5.000 und 1.000.000 g/Mol variieren. Das Zahlenmittel
des Teilchendurchmessers der hydrophoben Teilchen liegt vorzugsweise
unter 200 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 100 nm. Die Menge
hydrophober thermoplastischer Polymerteilchen in der Bildaufzeichnungsschicht
liegt vorzugsweise zwischen 20 Gew.-% und 65 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 25 Gew.-% und 55 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen
30 Gew.-% und 45 Gew.-%.
-
Die
hydrophoben thermoplastischen Polymerteilchen sind als Dispersion
in einer wässrigen
Beschichtungsflüssigkeit
der Bildaufzeichnungsschicht enthalten und können nach den in
US 3 476 937 beschriebenen Verfahren
angefertigt werden. In einem weiteren, für die Anfertigung einer wässrigen
Dispersion der thermoplastischen Polymerteilchen besonders geeigneten
Verfahren:
- – wird das hydrophobe thermoplastische
Polymer in einem organischen wasserunmischbaren Lösungsmittel
gelöst,
- – wird
die so erhaltene Lösung
in Wasser oder einem wässrigen
Medium dispergiert und
- – wird
das organische Lösungsmittel
abgedampft.
-
Die
Bildaufzeichnungsschicht kann ferner ein hydrophiles Bindemittel
enthalten, z. B. Homopolymere und Copolymere von Vinylalkohol, Acrylamid,
Methylolacrylamid, Methylolmethacrylamid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid-Vinylmethylether-Copolymere. Die Hydrophilie
des benutzten (Co)polymers oder (Co)polymergemisches ist vorzugsweise
höher oder
gleich der Hydrophilie von zu wenigstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
zu 80 Gew.-% hydrolysiertem Polyvinylacetat. Bevorzugt werden Bindemittel
mit seitenständigen
Carbonsäuregruppen,
z. B. Poly(meth)acrylsäure.
-
Unter
Einwirkung der während
des Belichtungsschritts erzeugten Wärme schmelzen oder koagulieren die
hydrophoben thermoplastischen Polymerteilchen und bilden dadurch
eine hydrophobe Phase, die die druckenden Bereiche der Druckplatte
bilden wird. Koagulation kann dann eintreten, wenn die thermoplastischen Polymerteilchen
unter Einwirkung von Wärme
zusammenfließen
(koaleszieren), erweichen oder schmelzen. Die Koagulationstemperatur
der hydrophoben thermoplastischen Polymerteilchen unterliegt zwar
keiner spezifischen oberen Grenze, soll jedoch genügend unter
der Zersetzungstemperatur der Polymerteilchen liegen. Die Koagulationstemperatur
liegt vorzugsweise zumindest 10°C
unter der Temperatur, bei der Zersetzung der Polymerteilchen eintritt.
Die Koagulationstemperatur beträgt
vorzugsweise mehr als 50°C,
besonders bevorzugt mehr als 100°C.
-
Nach
Entwicklung und eventueller Gummierung kann die Platte getrocknet
und eingebrannt werden. Das Einbrennen kann bei einer Temperatur über der
Koagulationstemperatur des thermoplastischen Polymers erfolgen.
-
Die
Bildaufzeichnungsschicht kann noch andere Inhaltsstoffe enthalten,
wie zusätzliche
Bindemittel, Tenside, Farbmittel und Entwicklungshemmer oder Entwicklungsbeschleuniger,
und insbesondere eine oder mehrere Verbindungen, die Infrarotlicht
in Wärme
umzuwandeln vermögen.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die lithografische Druckplattenvorstufe bildmäßig mit
Infrarotlicht belichtet, das durch ein Infrarotlicht absorbierendes
Mittel, das ein Farbstoff oder Pigment mit einem Absorptionsmaximum
im Infrarotwellenlängenbereich
sein kann, in Wärme
umgesetzt wird. Das Verhältnis
des Sensibilisierungsfarbstoffes oder -Pigments in der Beschichtung
liegt in der Regel zwischen 0,25 und 10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 0,5 und 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung.
Bevorzugte Infrarotlicht absorbierende Verbindungen sind Farbstoffe,
wie Cyaninfarbstoffe oder Merocyaninfarbstoffe, oder Pigmente, wie
Russ. Eine geeignete Verbindung ist folgender Infrarot-Farbstoff:
-
Die
Beschichtung kann ferner einen organischen Farbstoff enthalten,
der sichtbares Licht absorbiert, wodurch nach bildmäßiger Belichtung
und anschließender
Entwicklung ein sichtbares Bild erhalten wird. Ein solcher Farbstoff
wird oft als Kontrastfarbstoff oder Indikatorfarbstoff bezeichnet.
Bevorzugt wird ein Blaufarbstoff mit einem Absorptionsmaximum im
Wellenlängenbereich
zwischen 600 nm und 750 nm. Obgleich der Farbstoff sichtbares Licht
absorbiert, sensibilisiert er vorzugsweise die Druckplattenvorstufe
nicht, d. h. macht die Beschichtung während der Belichtung mit sichtbarem
Licht nicht löslicher
im Entwickler. Geeignete Beispiele für einen solchen Kontrastfarbstoff
sind die quaternierten Triarylmethanfarbstoffe. Eine weitere geeignete Verbindung
ist folgender Farbstoff:
-
Die
Infrarotlicht absorbierende Verbindung und der Kontrastfarbstoff
können
in der das hydrophobe Polymer enthaltenden Schicht und/oder in der
oben besprochenen Sperrschicht und/oder in einer eventuellen anderen
Schicht enthalten sein. Nach einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Infrarotlicht absorbierende Verbindung in oder in der Nähe der Sperrschicht
konzentriert, z. B. in einer Zwischenschicht zwischen der das hydrophobe
Polymer enthaltenden Schicht und der Sperrschicht.
-
Der
Träger
weist eine hydrophile Oberfläche
auf oder ist mit einer hydrophilen Schicht versehen. Der Träger kann
ein bogenartiges Material sein, wie eine Platte, oder aber ein zylindrisches
Element, wie eine hülsenförmige Platte,
die um eine Drucktrommel einer Druckpresse geschoben werden kann.
Vorzugsweise ist der Träger
ein Metallträger,
wie ein Träger
aus Aluminium oder rostfreiem Stahl.
-
Ein
besonders bevorzugter lithografischer Träger ist ein elektrochemisch
angerauter und anodisierter Aluminiumträger.
-
Das
Anrauen und Anodisieren von lithografischen Aluminiumträgern ist
ein allgemein bekannter Prozess. Der im erfindungsgemäßen Material
verwendete angeraute Aluminiumträger
ist vorzugsweise ein elektrochemisch angerauter Träger. Als
Säure für das Anrauen
kann zum Beispiel Salpetersäure
verwendet werden. Die Säure
für das
Anrauen enthält
vorzugsweise Chlorwasserstoff. Auch Gemische aus z. B. Chlorwasserstoff
und Essigsäure
kommen in Frage.
-
Der
angeraute und anodisierte Aluminiumträger kann einer Nachverarbeitung
zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften der Trägeroberfläche unterzogen
werden. So kann der Aluminiumträger
zum Beispiel durch Verarbeitung der Trägeroberfläche mit einer Natriumsilikatlösung bei
erhöhter
Temperatur, z. B. 95°C,
silikatiert werden. Als Alternative kann eine Phosphatverarbeitung
vorgenommen werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer wahlweise ferner ein anorganisches Fluorid enthaltenden Phosphatlösung verarbeitet
wird. Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit einer organischen Säure und/oder
einem Salz einer organischen Säure,
z. B. Carbonsäuren,
Hydroxycarbonsäuren,
Sulfonsäuren
oder Phosphonsäuren,
oder deren Salzen, z. B. Succinaten, Phosphaten, Phosphonaten, Sulfaten
und Sulfonaten, gespült
werden. Bevorzugt wird eine Zitronensäure- oder Citratlösung. Diese
Behandlung kann bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur
zwischen etwa 30°C
und 50°C
erfolgen. Eine weitere Nachverarbeitung besteht in einer Spülung der
Aluminiumoxidoberfläche
mit einer Bicarbonatlösung.
Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit Polyvinylphosphonsäure, Polyvinylmethylphosphonsäure, Phosphorsäureestern
von Polyvinylalkohol, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylbenzolsulfonsäure, Schwefelsäureestern
von Polyvinylalkohol und Acetalen von Polyvinylalkoholen, die durch
Reaktion mit einem sulfonierten alifatischen Aldehyd gebildet sind,
verarbeitet werden. Ferner liegt es nahe, dass eine oder mehrere
dieser Nachbehandlungen separat oder kombiniert vorgenommen werden
können.
Genauere Beschreibungen dieser Behandlungen finden sich in
GB-A 1 084 070 ,
DE-A 4 423 140 ,
DE-A 4 417 907 ,
EP-A 659 909 ,
EP-A 537 633 ,
DE-A 4 001 466 ,
EP-A 292 801 ,
EP-A 291 760 und
US-P 4 458 005 .
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann der Träger
ebenfalls ein biegsamer Träger
sein, der mit einer hydrophilen Schicht, im Folgenden als „Grundierschicht" bezeichnet, überzogen
ist. Der biegsame Träger ist
z. B. Papier, eine Kunststofffolie, ein dünner Aluminiumträger oder
ein Laminat aus diesen Materialien. Bevorzugte Beispiele für Kunststofffolien
sind eine Folie aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat,
Celluloseacetat, Polystyrol, Polycarbonat usw. Der Kunststofffolienträger kann
lichtundurchlässig
oder lichtdurchlässig
sein.
-
Die
Grundierschicht ist vorzugsweise eine vernetzte hydrophile Schicht,
die aus einem hydrophilen, mit einem Härter wie Formaldehyd, Glyoxal,
Polyisocyanat oder einem hydrolysierten Tetraalkylorthosilikat vernetzten
Bindemittel erhalten ist. Letzteres Vernetzungsmittel wird besonders
bevorzugt. Die Stärke
der hydrophilen Grundierschicht kann zwischen 0,2 und 25 μm variieren
und liegt vorzugsweise zwischen 1 und 10 μm.
-
Das
hydrophile Bindemittel zur Verwendung in der Grundierschicht ist
z. B. ein hydrophiles (Co)polymer, wie Homopolymere und Copolymere
von Vinylalkohol, Acrylamid, Methylolacrylamid, Methylolmethacrylamid,
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid-Vinylmethylether-Copolymere.
Die Hydrophilie des benutzten (Co)polymers oder (Co)polymergemisches ist
vorzugsweise höher
oder gleich der Hydrophilie von zu wenigstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
zu 80 Gew.-% hydrolysiertem Polyvinylacetat.
-
Die
Menge Härter,
insbesondere Tetraalkylorthosilikat, beträgt vorzugsweise wenigstens
0,2 Gewichtsteile je Gewichtsteil hydrophiles Bindemittel, liegt
besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 5 Gewichtsteilen, ganz besonders
bevorzugt zwischen 1 Gewichtsteil und 3 Gewichtsteilen je Gewichtsteil
hydrophiles Bindemittel.
-
Die
hydrophile Grundierschicht kann ebenfalls Substanzen, die die mechanische
Festigkeit und Porosität
der Schicht verbessern, enthalten. Zu diesem Zweck kann kolloidale
Kieselsäure
benutzt werden. Die kolloidale Kieselsäure kann in Form einer beliebigen
handelsüblichen
Wasserdispersion von kolloidaler Kieselsäure mit zum Beispiel einer
mittleren Teilchengröße bis zu
40 nm, z. B. 20 nm, benutzt werden. Daneben können inerte Teilchen mit einer
größeren Korngröße als die
kolloidale Kieselsäure
zugesetzt werden, z. B. Kieselsäure,
die wie in J. Colloid and Interface Sci., Band 26, 1968, Seiten
62 bis 69, von Stöber
beschrieben angefertigt ist, oder Tonerdeteilchen oder Teilchen
mit einem mittleren Durchmesser von zumindest 100 nm, wobei es sich
um Teilchen von Titandioxid oder anderen Schwermetalloxiden handelt.
Durch Einbettung dieser Teilchen erhält die Oberfläche der
hydrophilen Grundierschicht eine gleichmäßige raue Beschaffenheit mit
mikroskopischen Spitzen und Tälern,
die als Lagerstellen für
Wasser in Hintergrundbereichen dienen.
-
Besondere
Beispiele für
geeignete hydrophile Grundierschichten zum Einsatz in der vorliegenden
Erfindung sind offenbart in
EP-A
601 240 ,
GB-P 1 419
512 ,
FR-P 2 300 354 ,
US-P 3 971 660 und
US-P 4 284 705 .
-
Besonders
bevorzugt wird ein Filmträger,
der mit einer ebenfalls als Trägerschicht
bezeichneten haftungsfördernden
Schicht versehen ist. Besonders geeignete haftungsfördernde
Schichten zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthalten
ein hydrophiles Bindemittel und kolloidale Kieselsäure, wie
beschrieben in
EP-A 619
524 ,
EP-A 620
502 und
EP-A
619 525 . Die Menge Kieselsäure in der haftungsfördernden
Schicht liegt vorzugsweise zwischen 200 mg/m
2 und
750 mg/m
2. Ferner beträgt das Verhältnis von Kieselsäure zu hydrophilem
Bindemittel vorzugsweise mehr als 1 und beträgt die spezifische Oberfläche der
kolloidalen Kieselsäure
vorzugsweise zumindest 300 m
2/g, besonders
bevorzugt zumindest 500 m
2/g.
-
Die
erfindungsgemäße Druckplattenvorstufe
kann mittels einer LED oder eines Lasers mit Infrarotlicht belichtet
werden. Bevorzugt für
die Belichtung wird ein nahes Infrarotlicht mit einer Wellenlänge zwischen
etwa 750 nm und etwa 1.500 nm emittierender Laser, z. B. eine Halbleiterlaserdiode,
ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YLF-Laser. Die erforderliche Laserleistung
ist abhängig
von der Empfindlichkeit der Bildaufzeichnungsschicht, der Pixelverweilzeit
des Laserstrahls, die durch die Strahlbreite bestimmt wird (ein
typischer Wert bei 1/e2 der Höchstintensität liegt
bei modernen Plattenbelichtern zwischen 10 und 25 μm), der Abtastgeschwindigkeit
und der Auflösung
des Gelichters (d. h. der Anzahl adressierbarer Pixel pro Längeneinheit,
oft ausgedrückt
in Punkten pro Zoll oder dpi/typische Werte liegen zwischen 1.000
und 4.000 dpi).
-
Es
gibt zwei Typen üblicher
Laserbelichter, d. h. ein Innentrommelplattenbelichter (ITD-Plattenbelichter)
und ein Außentrommelplattenbelichter
(XTD-Plattenbelichter). ITD-Plattenbelichter
für Thermoplatten kennzeichnen
sich in der Regel durch sehr hohe Abtastgeschwindigkeiten bis 1.500
m/s und benötigen
manchmal eine Laserleistung von mehreren Watt. Der Agfa Galileo
T ist ein typisches Beispiel für
einen Plattenbelichter der ITD-Technologie.
XTD-Plattenbelichter arbeiten bei einer niedrigeren Abtastgeschwindigkeit,
die in der Regel zwischen 0,1 m/s und 10 m/s liegt, und weisen eine
typische Laserleistung pro Laserstrahl zwischen 20 mW und 500 mW
auf. Die Familie der Creo Trendsetter-Plattenbelichter und die Familie der
Agfa Excalibur-Plattenbelichter arbeiten beide auf der Grundlage
der XTD-Technologie.
-
Die
bekannten Plattenbelichter sind geeignet als Off-Press-Belichter, was den
Vorteil bietet, dass dadurch die Druckmaschinenstillstandzeit verringert
wird. XTD-Plattenbelichterkonfigurationen sind auch geeignet für On-Press-Belichtung,
was den Vorteil einer sofortigen registerhaltigen Einpassung der
Platte in eine Mehrfarbenpresse beinhaltet. Genauere technische
Angaben über
On-Press-Belichter
sind z. B. in
US 5 174 205 und
US 5 163 368 beschrieben.
-
Im
Entwicklungsschritt können
die Nicht-Bildbereiche der Beschichtung durch Eintauchen in einen wässrig-alkalischen
Entwickler entfernt werden, gegebenenfalls in Kombination mit mechanischem
Wischen, z. B. mittels einer Bürstenwalze.
Der pH des Entwicklers liegt vorzugsweise über 10, besonders bevorzugt über 12.
An den Entwicklungsschritt kann (können) ein Spülschritt,
ein Gummierschritt, ein Trocknungsschritt und/oder ein Nacheinbrennschritt
anschließen.
-
Die
so erhaltene Druckplatte eignet sich für herkömmlichen, sogenannten Nassoffsetdruck,
bei dem Druckfarbe und Feuchtwasser auf die Platte aufgebracht werden.
Bei einem weiteren geeigneten Druckverfahren wird sogenannte Single-Fluid-Druckfarbe
ohne Feuchtwasser verwendet. Single-Fluid-Druckfarbe ist aus einer
Druckfarbenphase, ebenfalls hydrophobe oder oleophile Phase genannt,
und einer polaren Phase, die das bei herkömmlichem Nassoffsetdruck verwendete
Feuchtwasser ersetzt, zusammengesetzt. Geeignete Beispiele für Single-Fluid-Druckfarben
sind beschrieben in
US 4 045
232 ,
US 4 981 517 und
US 6 140 392 . In einer ganz
besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Single-Fluid-Druckfarbe eine Farbenphase und eine Polyolphase,
wie beschrieben in
WO 00/32705 .
-
BEISPIELE
-
Herstellung der lithografischen Druckplattenvorstufe
TG, einer gegenüber
einer Wellenlänge
von 830 nm sensibilisierten negativarbeitenden Thermoplatte:
-
Auf
eine elektrochemisch angeraute und anodisierte Aluminiumfolie mit
einer durch Behandlung mit einer wässrigen Polyvinylphosphonsäurelösung hydrophil
gemachten Oberfläche
(Oxidgewicht 3 g/m2) wird aus einer wässrigen
Beschichtungslösung
in einer Nassschichtstärke
von 30 g/m2 eine Bildaufzeichnungsschicht
aufgetragen.
-
Nach
Trocknung enthält
die Bildaufzeichnungsschicht:
- – 600 mg/m2 Teilchen eines mit einem anionischen Netzmittel
stabilisierten Copolymers aus Styrol und Acrylnitril (Gewichtsverhältnis 60/40)
mit einer mittleren Teilchengröße von 65
nm,
- – 60
mg/m2 des Infrarot-Farbstoffes I und
- – 120
mg/m2 Polyacrylsäure (Glascol D15 von Allied
Colloids, Molekulargewicht 2,7 × 107 g/Mol).
-
IR-Farbstoff
1 entspricht folgender Formel:
-
Die
so erhaltene Druckplattenvorstufe wird auf einem CREO TRENDSETTER
(Plattenbelichter von Creo, Burnaby, Kanada) bei 330 mJ/cm2 und 150 TpM belichtet. Anschließend an
die Belichtung wird die Platte mit einer (durch Agfa erhältlichen)
RC520-Gummierlösung
entwickelt.
-
Herstellung der lithografischen Druckplattenvorstufe
TB-1, einer gegenüber
einer Wellenlänge
von 830 nm sensibilisierten positivarbeitenden Thermoplatte:
-
Es
wird eine Beschichtungslösung
angesetzt, indem folgende Inhaltsstoffe vermischt werden:
- – 209,20
g Tetrahydrofuran,
- – 103,25
g einer 40,4 gew.-%igen Lösung
des Phenolpolymers ALNOVOL SPN452 in Dowanol PM, erhältlich durch
CLARIANT GmbH,
- – 410,80
g Dowanol PM,
- – 266,03
g Methylethylketon,
- – 2,103
g des IR-Farbstoffes S0094, erhältlich
durch Wolfen GmbH,
- – 0,53
g einer Lösung
von Basonyl Blue 640, erhältlich
durch BASF,
- – 2,12
g einer Lösung
von Tego Glide 410 in einem Verhältnis
von 10 Gew.-% in Dowanol PM,
- – 0,85
g einer Lösung
von Tego Wet 265 in einem Verhältnis
von 10 Gew.-% in Dowanol PM und
- – 5,34
g 3,4,5-Trimethoxyzimtsäure.
-
Dowanol
PM ist Propylenglycolmonomethylether, ein Warenzeichen der Dow Chemical
Company.
- Die chemische Struktur von S0094 entspricht Formel
IR-1.
- Basonyl Blue 640 ist ein quaternierter Triarylmethanfarbstoff.
- TegeGlide 410 ist ein durch Tego Chemie Service GmbH erhältliches
Copolymer aus Polysiloxan und Poly(alkylenoxid).
- TegoWet 265 ist ein durch Tego Chemie Service GmbH erhältliches
Copolymer aus Polysiloxan und Poly(alkylenoxid).
-
Die
Beschichtungslösung
wird in einer Nassschichtstärke
von 26 μm
auf ein elektrochemisch angerautes und anodisiertes Aluminiumsubstrat
aufgetragen und bei einer Temperatur von 130°C getrocknet.
-
Belichtung:
-
Die
Druckplattenvorstufe wird bei einer Energiedichte von 150 mJ/cm2 auf einem CreoScitex Trendsetter 3244 belichtet.
-
Entwicklung:
-
Die
bildmäßig belichtete
Druckplattenvorstufe wird unter Verwendung von Agfa TD5000 als Entwickler und
RC510 (erhältlich
durch AGFA) als Gummierlösung
in einem bei einer Geschwindigkeit von 0,96 m/Min. und einer Temperatur
von 25°C
arbeitenden Agfa Autolith T-Entwicklungsgerät entwickelt und gummiert.
-
Herstellung der lithografischen Druckplattenvorstufe
TS-2, einer gegenüber
einer Wellenlänge
von 1.060 nm sensibilisierten positivarbeitenden Thermoplatte:
-
Es
wird eine Beschichtungslösung
angesetzt, indem folgende Inhaltsstoffe vermischt werden:
- – 209,19
g Tetrahydrofuran,
- – 103,32
g einer 40,4 gew.-%igen Lösung
des Phenolpolymers ALNOVOL SPN452 in Dowanol PM, erhältlich durch
CLARIANT GmbH,
- – 385,60
g Dowanol PM,
- – 266,24
g Methylethylketon,
- – 0,614
g des IR-Farbstoffes 2,
- – 1,41
g einer Lösung
von Basonyl Blue 640, erhältlich
durch BASF,
- – 20,15
g einer Lösung
von Tego Glide 410 in einem Verhältnis
von 1 Gew.-% in Dowanol PM,
- – 7,86
g einer Lösung
von Tego Wet 265 in einem Verhältnis
von 1 Gew.-% in Dowanol PM und
- – 5,61
g 3,4,5-Trimethoxyzimtsäure.
-
IR-Farbstoff
2 entspricht folgender Formel:
-
Die
Beschichtungslösung
wird in einer Nassschichtstärke
von 26 μm
auf ein elektrochemisch angerautes und anodisiertes Aluminiumsubstrat
aufgetragen und bei einer Temperatur von 130°C getrocknet.
-
Belichtung:
-
Die
Druckplattenvorstufe wird bei einer Energiedichte von 50 mJ/cm2 auf einem Agfa Galileo T belichtet.
-
Entwicklung:
-
Die
bildmäßig belichtete
Druckplattenvorstufe wird unter Verwendung von Agfa TD5000 als Entwickler und
RC510 (erhältlich
durch AGFA) als Gummierlösung
in einem bei einer Geschwindigkeit von 0,96 m/Min. und einer Temperatur
von 25°C
arbeitenden Agfa Autolith T-Entwicklungsgerät entwickelt und gummiert.
-
Herstellung der lithografischen Druckplattenvorstufe
VPP, einer gegenüber
einer Wellenlänge
von 390 nm–420 nm
sensibilisierten negativarbeitenden, für Violettbelichtung geeigneten
Fotopolymerplatte:
-
Anfertigung der strahlungsempfindlichen
Beschichtung:
-
Durch
Vermischen der in Tabelle 1 angegebenen Inhaltsstoffe wird eine
Beschichtungszusammensetzung angesetzt (GT = Gewichtsteile, Gew.-%
= Gewichtsprozentsatz).
-
Diese
Zusammensetzung wird auf eine elektrochemisch angeraute und anodisierte
Aluminiumfolie mit einer durch Behandlung mit einer wässrigen
Polyvinylphosphonsäurelösung hydrophil
gemachten Oberfläche (Oxidgewicht
3 g/m
2) aufgetragen und bei 105°C getrocknet.
Die Stärke
der so erhaltenen Schicht beträgt
1,5 g/m
2. Tabelle 1: Zusammensetzung der strahlungsempfindlichen
Beschichtungslösung:
Bestandteil | Gewichtsteile
(g) |
eine
32,4 gew.-%ige Lösung
eines Copolymers aus Methacrylat und Methacrylsäure (Gewichtsverhältnis Methylmethacrylat:Methacrylsäure: 4:1,
Säurezahl: 110
mg KOH/g) in 2-Butanon (Viskosität:
105 mm2/s bei 25°C). | 8,620 |
eine
88,2 gew.-%ige Lösung
eines Umsetzungsprodukts von 1 Mol 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat
und 2 Mol Hyroxyethymethacrylat (Viskosität: 3,30 mm2/s
bei 25°C) | 5,440 |
1,4-Distyryl-3,4,5-trimethoxybenzol | 0,320 |
Dispersion
von Heliogene Blue D 7490® (9,9 Gew.-%, Viskosität 7,0 mm2/s bei 25°C),
Warenzeichen von BASF AG | 7,200 |
2,2'-Bis-(2-chlorphenyl)-4,4',5,5'-tetraphenyl-1,2-bisimidazol | 0,320 |
2-Mercaptobenzthiazol | 0,027 |
Edaplan
LA 411® (1%
in Dowanol PM®,
Warenzeichen der Dow Chemical Company) | 0,900 |
2-Butanon | 47,84 |
Propylenglycolmonomethylether
(Dowanol PM®,
Warenzeichen der Dow Chemical Company) | 79,33 |
-
Herstellung der Schutzdeckschicht:
-
Auf
die strahlungsempfindliche Schicht wird eine wässrige, 4,9 Gew.-% der nachstehenden
Zusammensetzung enthaltende Lösung
aufgetragen und bei 120°C
getrocknet:
1,0 GT teilweise hydrolysierter Polyvinylalkohol
(Hydrolysegrad 88%, Viskosität
8 mPa·s
in einer Lösung
von 4 Gew.-% bei 20°C).
1,0
GT vollhydrolysierter Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad 98%, Viskosität 4 mPa·s in einer
Lösung
von 4 Gew.-% bei 20°C).
0,5
GT Polyvinylpyrrolidon (k-Wert 30).
-
Die
Trockenschichtstärke
der Deckschicht beträgt
2,0 g/m2.
-
Belichtung:
-
Die
Belichtung der Druckplattenvorstufe erfolgt mittels eines experimentellen,
mit einer bei einer Wellenlänge
zwischen 392 nm und 417 nm emittierenden Violettlaserdiode ausgestatteten
Violettlaser-Plattenbelichters
(Flachbettbelichter).
-
Die
Bebilderung erfolgt bei folgenden Belichtungsbedingungen:
- – Abtastgeschwindigkeit:
1.000 m/s
- – Energiedichte:
50 μJ/cm2
- – Strahlbreite:
20 μm
- – Addressierbarkeit
(Auflösung):
1.270 dpi
-
Entwicklung:
-
Anschließend an
die Bebilderung wird die Platte bei einer Geschwindigkeit von 1,2
m/Min. in einem Agfa VSP85-Entwicklungsgerät entwickelt. Während der
Entwicklung wird die Platte zunächst
in einem Vorwärmschritt
erhitzt (Rückseitenerwärmung auf
104°C),
wonach die Schutzdeckschicht mit Wasser abgewaschen und die Fotoschicht
bei 28°C
in einem wässrig-alkalischen
Entwickler (Agfa EN 231C) entwickelt wird. Nach Spülung mit
Wasser und Gummierung mit RC510 ist die Druckplatte druckfertig.
-
Verfahrensweise für das Einbrennen mit dynamischer
IR-Belichtung, im Folgenden als "dynam.
IR" bezeichnet:
-
Die
wie oben beschrieben hergestellten Druckplattenvorstufen TG, TS-1,
TS-2 und VPP werden mit einem MICOR-KIR-KASSETTE 36 kW erhitzt.
Spezifikationen und Konfiguration des Strahlers:
- – Brennbandlänge: 310
mm,
- – Leistung:
100%, d. h. 36 kW,
- – Abstand
vom Strahler zur Plattenbeschichtung: 50 mm,
- – Fördergeschwindigkeit
der Platte: zwischen 5 und 3 m/Minute, wie in den Tabellen 2, 3,
4 und 5 angegeben.
-
Verfahrensweise für das Einbrennen mit statischer
Ofenerwärmung,
im Folgenden als "statischer
Ofen" bezeichnet:
-
Die
wie oben beschrieben hergestellten Druckplattenvorstufen TG, TS-1,
TS-2 und VPP werden 5 Minuten lang bei 235°C in einem Ofen erhitzt.
-
Verfahrensweise für das Einbrennen mit dynamischer
Ofenerwärmung,
im Folgenden als "dynamischer
Ofen" bezeichnet:
-
Die
wie oben beschrieben hergestellten Druckplattenvorstufen TG, TS-1,
TS-2 und VPP werden in einem Haase OG15O-Ofen erhitzt und zwar bei
270°C und
einer Fördergeschwindigkeit
von 0,7 m/Minute, was einer Einbrennverweilzeit von 150 Sekunden
entspricht.
-
Chemischer Beständigkeitstest
-
Zur
Messung der chemischen Beständigkeit
werden folgende Korrekturlösungen
verwendet:
- – KP273: Testkorrekturlösung für die negativen
und positiven Thermodruckplattenvorstufen TG, TS-1 und TS-2,
- – KN250:
Testkorrekturlösung
für die
negative Druckplattenvorstufe mit für Violettbelichtung empfindlicher Fotopolymerschicht
VPP.
-
Zur
Prüfung
der chemischen Beständigkeit
wird je ein Tröpfchen
der Testkorrekturlösung
auf die eingebrannten Platten angebracht. Nach 3 Minuten wird das
Tröpfchen
mittels eines Baumwolltupfers von der Beschichtung abgewischt. Das
Ausmaß,
in dem jede Testkorrekturlösung
die Beschichtung angegriffen hat, wird visuell nach folgender Skala
ausgewertet:
- 0: kein Angriff,
- 1: geänderter
Glanz der Beschichtungsoberfläche,
- 2: beschränkter
Angriff der Beschichtung (Abnahme der Stärke),
- 3: erheblicher Angriff der Beschichtung,
- 4: völlig
gelöste
Beschichtung.
-
Je
höher die
Auswertungsziffer, umso niedriger die chemische Beständigkeit
der Beschichtung. Die mit den Testkorrekturlösungen (im Nachstehenden als "TKL" bezeichnet) auf
der Beschichtung jeder Druckplattenvorstufe erhaltenen Ergebnisse
sind in den Tabellen 2, 3, 4 und 5 zusammengesetzt. Die Tabellen
enthalten ebenfalls Angaben über
den Druckplattenvorstufentyp, den Einbrennprozesstyp, die Geschwindigkeit
des IR-Einbrennprozesses und die Verweilzeit des Einbrennprozesses. Tabelle 2:
Beispiel Nummer | Druckplattenvorstufe Typ | Einbrenschritt
Typ | GS* IR-Nacheinbrennen (m/Min.) | Verweilzeit (s) | chemische Beständigkeit
(für TKL KP273) |
vergl.
Beispiel 1 | TG | nein | | - | 4 |
vergl.
Beispiel 2 | TG | statischer Ofen | - | 300 | 0 |
vergl.
Beispiel 3 | TG | dynamischer
Ofen | - | 150 | 0 |
Beispiel
1 | TG | dynam.
IR | 5,0 | 3,7 | 0 |
Beispiel
2 | TG | dynam.
IR | 4,0 | 4,6 | 0 |
Beispiel
3 | TG | dynam.
IR | 3,5 | 5,3 | 0 |
Beispiel
4 | TG | dynam.
IR | 3,7 | 5,0 | 0 |
Beispiel
5 | TG | dynam.
IR | 3,8 | 4,9 | 0 |
Beispiel
6 | TG | dynam.
IR | 3,0 | 6,2 | 0 |
-
Die
Beispiele in Tabelle 2 zeigen, dass durch den mit einer Verweilzeit
von weniger als 7 Sekonden mit einer Vorrichtung für dynamische
IR-Belichtung vorgenommenen Einbrennschritt eine TG-Druckplatte mit hervorragender
chemischer Beständigkeit
erhalten werden kann. Tabelle 3:
Beispiel Nummer | Druckplattenvorstufe Typ | Einbrenschritt
Typ | GS* IR-Nacheinbrennen (m/Min.) | Verweilzeit (s) | chemische Beständigkeit
(für TKL KP273) |
vergl.
Beispiel 4 | TS-1 | nein | | - | 4 |
vergl.
Beispiel 5 | TS-1 | statischer Ofen | - | 300 | 0 |
vergl.
Beispiel 6 | TB-1 | dynamischer
Ofen | - | 150 | 0 |
Beispiel
7 | TB-1 | dynam.
IR | 5,0 | 3,7 | 0 |
Beispiel
8 | TS-1 | dynam.
IR | 4,0 | 4,6 | 0 |
Beispiel
9 | TB-1 | dynam.
IR | 3,5 | 5,3 | 0 |
Beispiel
10 | TB-1 | dynam.
IR | 3,7 | 5,0 | 0 |
Beispiel
11 | TB-1 | dynam.
IR | 3,8 | 4,9 | 0 |
Beispiel
12 | TB-1 | dynam.
IR | 3,0 | 6,2 | 0 |
-
Die
Beispiele in Tabelle 3 zeigen, dass durch den mit einer Verweilzeit
von weniger als 7 Sekonden mit einer Vorrichtung für dynamische
IR-Belichtung vorgenommenen Einbrennschritt eine TS-1-Druckplatte mit hervorragender
chemischer Beständigkeit
erhalten werden kann. Tabelle 4:
Beispiel Nummer | Druckplattenvorstufe Typ | Einbrenschritt
Typ | GS* IR-Nacheinbrennen (m/Min.) | Verweilzeit (s) | chemische Beständigkeit
(für TKL KP273) |
vergl.
Beispiel 7 | TS-2 | nein | | - | 4 |
vergl.
Beispiel 8 | TS-2 | statischer Ofen | - | 300 | 0 |
vergl.
Beispiel 9 | TS-2 | dynamischer
Ofen | - | 150 | 0 |
Beispiel
13 | TS-2 | dynam.
IR | 5,0 | 3,7 | 0 |
Beispiel
14 | TS-2 | dynam.
IR | 4,0 | 4,6 | 0 |
Beispiel
15 | TS-2 | dynam.
IR | 3,5 | 5,3 | 0 |
Beispiel
16 | TS-2 | dynam.
IR | 3,7 | 5,0 | 0 |
Beispiel
17 | TS-2 | dynam.
IR | 3,8 | 4,9 | 0 |
Beispiel
18 | TS-2 | dynam.
IR | 3,0 | 6,2 | 0 |
-
Die
Beispiele in Tabelle 4 zeigen, dass durch den mit einer Verweilzeit
von weniger als 7 Sekonden mit einer Vorrichtung für dynamische
IR-Belichtung vorgenommenen Einbrennschritt eine TS-2-Druckplatte mit hervorragender
chemischer Beständigkeit
erhalten werden kann. Tabelle 5:
Beispiel Nummer | Druckplattenvorstufe Typ | Einbrenschritt
Typ | GS* IR-Nacheinbrennen (m/Min.) | Verweilzeit (s) | chemische Beständigkeit
(für TKL KN250) |
vergl.
Beispiel 9 | VPP | nein | | - | 4 |
vergl.
Beispiel 10 | VPP | statischer Ofen | - | 300 | 0 |
vergl.
Beispiel 11 | VPP | dynamischer
Ofen | - | 150 | 0 |
Beispiel
13 | VPP | dynam.
IR | 5,0 | 3,7 | 0 |
Beispiel
14 | VPP | dynam.
IR | 4,0 | 4,6 | 0 |
Beispiel
15 | VPP | dynam.
IR | 3,5 | 5,3 | 0 |
Beispiel
16 | VPP | dynam.
IR | 3,7 | 5,0 | 0 |
Beispiel
17 | VPP | dynam.
IR | 3,8 | 4,9 | 0 |
Beispiel
18 | VPP | dynam.
IR | 3,0 | 6,2 | 0 |
-
Die
Beispiele in Tabelle 5 zeigen, dass durch den mit einer Verweilzeit
von weniger als 7 Sekonden mit einer Vorrichtung für dynamische
IR-Belichtung vorgenommenen Einbrennschritt eine VPP-Druckplatte mit hervorragender
chemischer Beständigkeit
erhalten werden kann.