-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf Papiermaschinenbänder und
insbesondere, aber nicht ausschließlich auf Prozessbänder der
Papiermaschine wie Bänder
für die Überführung und/oder
Glättung
der Papierbahn innerhalb, zur und/oder von der Pressenpartie einer Papiermaschine.
-
Transferbänder („Belts") tragen eine Papierbahn
durch einen Teil der Papiermaschine unter Beseitigung offener Züge, wo die
Papierbahn sonst ungestützt
bleibt und eine höhere
Abrisswahrscheinlichkeit besteht. Ein Bahnriss zieht die Stillsetzung
der Papiermaschine nach sich und ist für den Papiermacher demnach ein
gravierendes Problem. Diese Transferbänder haben in der Regel eine
glatte Oberfläche
und können
somit die Glättung
des Papiers unterstützen
und für
eine äußerst gleichförmige und
markierungsfreie Druckverteilung im Pressnip sorgen.
-
Die
Bandoberfläche
soll ferner so beschaffen sein, dass sich die Papierbahn gut vom
Band löst.
In der Papiermaschine neigt die Papierbahn zum Anhaften an glatten
Bandoberflächen,
da sich zwischen Bahn und Band ein Wasserfilm bildet. Zur Ablösung der
Bahn muss dieser kontinuierliche Wasserfilm gebrochen werden. Bänder mit
verbesserter Bahnablösung
nach dem Stand der Technik verwendeten dazu Polymerbeschichtungen,
die mit einem Faser- oder Partikelmaterial imprägniert sind, so dass die Fasern
bzw. Partikel auf der papiertragenden Fläche des Bandes freiliegen und
die Oberflächeneigenschaften
des Bandes verändern.
-
Ein
Transfer-Belt dieses Typs ist im
US-Patent
5,298,124 beschrieben. Hier wird die Ablösung der
Papierbahn nach erfolgter Überführung durch
eingebaute Partikel unterstützt,
die unter Druckeinwirkung in die Bandmatrix hineingedrückt werden,
aber bei Wegnahme des Drucks an der Trennstelle von Belt und Bahn über die
Bandoberfläche
hinausragen und damit die Oberfläche
vorübergehend
aufrauen, wodurch die Ablösung der
Bahn unterstützt
wird. Das Transfer-Belt beinhaltet eine gewobene Grundstruktur,
die zu einer ausgeprägten
Markierung der Papierbahn führt.
-
Das
US-Patent 4,500,588 bezieht
sich auf einen Transportfilz („conveyor
felt") mit einer
oder mehreren Faservlieslagen, die auf eine gewobene Stützstruktur
aufgenadelt sind, sowie einem Füllmaterial,
das, mit Ausnahme der Papierauflagefläche, die Stützstruktur und die Vlieslagen
ausfüllt.
Die Filzoberfläche
ist kalandriert. Die gewobene Grundstruktur führt zur Markierung der Papierbahn.
-
In
der Patentschrift
EP 1127976 umfasst
ein Transfer-Belt eine Grundstruktur, auf der eine Schicht von thermoplastischem
Material ausgebildet ist. Auf diesem thermoplastischen Material
befindet sich ein Faservlies. Das Gesamtgefüge wird anschließend erhitzt,
wodurch das thermoplastische Material zur Oberfläche wandern kann. Dies ergibt
eine Polymeroberfläche
mit eingebetteten Fasern, die die kontrollierte Trennung von Papierbahn
und Belt unterstützen
können.
Die gewobene Grundstruktur führt
zur Markierung der Papierbahn.
-
In
der Patentschrift
EP 1085124 umfasst
ein Transfer-Belt eine Polymerharzmatrix, die mit einem Faser- oder
Partikelmaterial gemischt ist. Dabei ist entweder die Matrix oder
das Faser-/Partikelmaterial hydrophob. Die für die Papierbahn bestimmte
Fläche
des Transfer-Belts wird poliert, damit die Fasern/Partikel freiliegen.
Der Nachteil dieser Anordnung liegt darin, dass es unwahrscheinlich
ist, dass die Fasern/Partikeln sich mit dem Harz gleichförmig vermischen
oder im Harz gleichförmig
ausrichten. Das ergibt beim Polieren einen ungleichmäßigen Expositionsgrad
der Fasern/Partikel auf der bahntragenden Oberfläche. Erneut führt die gewobene
Grundstruktur zur Markierung der Papierbahn.
-
Das
US-Patent 4,283,454 offenbart
ein Papiermaschinenband mit mindestens einer Lage paralleler Fäden.
US 4,283,454 wird als ähnlichster
Stand der Technik betrachtet.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Papiermaschinenband bereitgestellt, das mindestens
eine Lage paralleler Garnfäden
beinhaltet, wobei das Verhältnis
des Garnvolumens in dieser einen Lage zum Hohlraumvolumen in derselben
Lage größer ist
als 1:1.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist dieses Verhältnis
größer als
1,5:1 und beträgt idealerweise
im Wesentlichen 2:1.
-
Die
vorgenannten parallelen Fäden
in dieser einen Lage erstrecken sich vorzugsweise entweder quer zur
Maschinenlaufrichtung (CD) oder längs zur Maschinenlaufrichtung
(MD).
-
Die
parallelen Fäden
ergeben eine Stützstruktur,
bei der die Abstände
zwischen angrenzenden Fäden etwa
halb so groß sind
wie zwischen den Fäden
einer typischen gewobenen Grundstruktur nach dem Stand der Technik.
Ursache dafür
ist, dass die Festigkeit des Bandes in Maschinenlaufrichtung und
in Querrichtung nicht von einem Satz Längsfäden herrührt, die in und mit Querfäden verwoben
sind, sondern dass die Festigkeit in Maschinen- und Querrichtung
von zwei separaten Materiallagen gewährleistet wird.
-
Idealerweise
umfasst die eine dieser Stützlagen
Querfäden,
während
die andere Stützlage
Längsfäden umfasst.
Die die Querfestigkeit bringende Lage besteht idealerweise aus mehrfädigen Quergarnen
(z. B. Multifil oder gezwirnt), die eng beieinander gelegt werden.
Zur besseren Handhabung werden jedoch die Querfäden vorzugsweise mit sehr feinen
Längsfäden lose
verbunden. Der Fadendurchmesser des Längsgarns kann beispielsweise
eine Größenordnung
von 0,1 mm haben und nach Geschmeidigkeit ausgewählt sein, im Vergleich zu den
relativ steiferen Querfäden
mit einem Durchmesser von ca. 0,5 mm. Da die Längsfäden so fein sind, lassen sich
die Querfäden
in engem Abstand zueinander anordnen. Es entstehen nur sehr feine Kröpfungen
(wobei die feinen Längsfäden eine
höhere
Kräuselungsneigung
als die relativ steifen Querfäden aufweisen).
Diese Kröpfungen
sind im Endprodukt praktisch nicht wahrnehmbar. Das Massenverhältnis der Querfäden zu den
Längsfäden ist
im Wesentlichen mindestens 160:1. Die für die Querfestigkeit sorgende
Lage hat insgesamt ein Gewicht von ca. 200 g/m2.
Idealerweise enthält
diese Lage ca. 9 bis 15 Fäden/cm,
vorzugsweise 10 bzw. 11 Fäden/cm.
-
Das
Band kann eine oder mehrere separate Faservlieslagen umfassen, wobei
mindestens eine dieser Lagen idealerweise auf der für die Auflage
der Papierbahn bestimmten Seite vorgesehen wird. Das Vlies wird mit
den anderen Lagen des Bandes so vernadelt, dass es diese anderen
Lagen mechanisch fest miteinander verbindet und die gewünschte Oberflächentopografie
gewährleistet.
Das verwendete Vlies hat vorzugsweise ein Gewicht im Bereich von
50 bis 800 g/m2 und idealerweise in der
Größenordnung
von 300 g/m2.
-
Idealerweise
wird auf der papierbahnseitigen Oberfläche des Bandes eine erste Lage
Polymermaterial vorgesehen. Eine zweite Lage Polymermaterial wird
vorzugsweise auf der abgewandten Seite einer Stützschicht für die genannte Lage Polymermaterial
vorgesehen. Die Lagen von Polymermaterial haben vorzugsweise eine
Shore-Härte
im Bereich von 30A bis 75D und idealerweise eine Härte von
im Wesentlichen 90 Shore-A. Idealerweise haben die Lagen Polymermaterial
jeweils ein Gewicht von ca. 400 g/m2. Die
Dicke der Lagen Polymermaterial liegt idealerweise jeweils im Bereich
von 0,4 bis 1,0 mm. Bevorzugt wird thermoplastisches Material wie
Polyurethan auf Basis von Polyether.
-
Wie
bereits dargelegt, kann das Band ferner eine weitere Stützschicht
beinhalten, die auf der Papiermaschinenseite der Struktur aufgenadelt
wird und für
die Festigkeit und Stabilität
allgemein rechtwinklig zur anderen Stützschicht sorgt. Diese weitere
Stützschicht
verleiht idealerweise Festigkeit in der Längsrichtung und kann in Form
einer gewobenen, gestrickten oder geformten Membran beispielsweise
des in
EP 0285376 beschriebenen
Typs vorgesehen werden. Diese weitere Stützstruktur enthält jedoch
idealerweise eine Anordnung fester, stabiler, spiralgewickelter
Längsfäden. Faservlieslagen
können
zur lagefesten Fixierung dieser Fäden auch in die Grundstruktur
eingenadelt sein, um ein kohärentes
Gefüge
und auch eine bessere Verschleißfestigkeit
zu gewährleisten.
In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die maschinenseitige Lage aus einem in Maschinenlaufrichtung
verlaufenden spiralgewickelten 0,2 mm/2-fach/2 gezwirnten Polyamidgarn
mit ca. 7 bis 12 Fäden/cm.
Polyamid-Nadelvlies liegt mit ca. 200 bis 600 g/m
2 im
Bereich von 3 bis 67 dtex vor. Die gesamte Lage hat vorzugsweise
ein Gewicht im Bereich von 450 bis 480 g/m
2.
-
Als
Stützstruktur
wird die spiralgewickelte Längsfadenlage
mit aufgenadeltem Vlies bevorzugt, da keine kröpfungsbedingte Markierung wie
in herkömmlichen
gewobenen Substraten auftritt. Ferner sind die Fäden in ein Faservliesgefüge eingebettet,
wodurch die Druckpunkte ausgeflacht werden.
-
Es
hat sich gezeigt, dass das zwischen den thermoplastischen Polymerschichten
eingebettete quer gerichtete Garngefüge nach Wärmebehandlung und Kalandrierung
ein laminiertes Produkt mit stark verbesserter Gleichförmigkeit
des Druckverhaltens auf Makroebene ergibt und zwar aufgrund einer
wesentlich geringeren Markierungsneigung als dies typischerweise
bei heutigen Substratgeweben mit ausgeprägten Kettkröpfungen auftritt.
-
Die
Eigenglätte
der papiertragenden Seite des Bandes reduziert zwar die Markierungsneigung
gegenüber
der Papierbahn, zeigt aber nach Durchlaufen des Pressnips ein relativ
schlechtes Ablöseverhalten
gegenüber
der Bahn. Dieses Problem wird durch einen anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung behandelt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Papiermaschinenband ferner
ein Faservlies und mindestens eine Lage Polymermaterial auf der
die Papierbahn tragenden Oberfläche
des Bandes, wobei eine Vielzahl von Fasern sich ausgehend vom Faservlies
mindestens teilweise durch diese Lage Polymermaterial erstreckt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erstrecken sich mindestens einige Fasern aus dieser
Vielzahl von Fasern mindestens bis zur bahntragenden Oberfläche des
Polymermaterials.
-
Das
Verfahren zur Herstellung der oben erwähnten Ausführungsform umfasst den Verfahrensschritt der
Vernadelung des Bandgefüges
mit Hilfe von Nadeln. Eine bestimmte Anzahl dieser Nadelstiche ist
von der Innenseite (Papiermaschinenseite) des Laminats hin zur Außenseite
(Papierbahnseite) gerichtet und hinterlässt einzelne Vliesfasern sowie
eventuell oberflächliche
Verwerfungen in der Fläche
der äußeren Polymerlage an
den Nadelaustrittsstellen. Die papiertragende Fläche des Produktes besteht aus
relativ großen
flächigen Bereichen
mit einzeln stehenden Störungen
durch das aus dem Polymermaterial überstehende Fasermaterial.
-
Wünschenswerterweise
ragen 1 bis 200 Fasern pro Quadratzentimeter und vorzugsweise 10
bis 100 Fasern pro Quadratzentimeter bis in die bahntragende Oberfläche des
Papiermaschinenbandes.
-
Das
Band hat vorzugsweise eine Oberflächenrauigkeit (Sa) von maximal 80 μm, gemessen
mit einem Tastschnitt-Profilometer (SurfaScan SJ
®, Somicronic,
Frankreich). Der Taster (Stylus) hat einen Radius von 2 μm und einen
Winkel von 90°.
Zu messen ist eine Fläche
von 5 × 5
mm mit 10 Abtastungen pro mm mit Auswertung jeder einzelnen Messung.
Vor der Berechnung der die Oberflächenrauigkeit beschreibenden
Parameter werden Abweichungen mit einem digitalen Gauß-Filter
der Größe 0,8 mm
separiert. Die Oberflächenrauigkeit
wird numerisch mit Sa[1] beschrieben, d. h. mit einem arithmetischen
Mittel der Höhenabweichung
von der mittleren Ebene:
-
Der
Oberflächeneffekt
kann durch die Verwendung spezieller Vliesfasern variiert werden,
die die Erzeugung feinerer, isolierter Brechungen der Oberfläche unterstützen können. Beispiele
dafür sind
u. a. mikrofibrillierbare Fasern wie Lyocell® oder
Kern/Mantel-Zweikomponentenfasern mit Aufspaltung in feinere Segmente.
-
Der
Vorteil der komplexen Oberflächentopografie
der erfindungsgemäßen Maschinenbänder besteht darin,
dass genügend
nichtflächige
Elemente vorhanden sind, um den Wasserfilm zwischen der Papierbahn und
dem Band in der Papiermaschine zu brechen und so ein gutes Ablöseverhalten
an dem Punkt zu gewährleisten,
wo Bahn und Band sich trennen müssen.
Diese Oberflächenstörungen sind
jedoch weder in der Anzahl noch in der Größe ausreichend, um die nasse
Papierbahn an der Presse wesentlich zu beeinflussen, und die sehr
glatten ebenflächigen
Bereiche zwischen den Oberflächenstörungen reichen
für die
Erhöhung
der Papierglätte
aus.
-
Das
bevorzugte einheitliche Laminatgefüge der Erfindung bleibt trotz
dieser Oberflächenstörungen wasserundurchlässig, da
die innen liegenden getrennten Polymerschichten geschmolzen und
durch Pressdruck verdichtet werden, so dass es keine durchgehenden
Kanäle
gibt, durch die Wasser fließen
könnte.
-
Der
Nadelungsprozess kann nach Bedarf wiederholt durchgeführt werden.
Nach fertiger Vernadelung kann das Band „warmgeformt" werden, d. h. dem
Band wird Wärme
zugeführt,
wodurch das Polymermaterial zum Schmelzen gebracht wird. Unmittelbar
nach Durchlaufen der Wärmequelle wird
das Band, während
das Polymermaterial sich noch immer in einem halbgeschmolzenen Zustand
befindet, durch einen Pressspalt geführt und dort gegen eine Glattwalze
gedrückt.
In diesem Pressvorgang wird das Band verfestigt und erhält seine
glatte Oberfläche.
Das Fasermaterial an der Oberfläche
wird hierbei offensichtlich mit verpresst, wobei jedoch das Polymermaterial
insgesamt nicht so wert geschmolzen ist, dass es die Fasern umhüllt. In
der Regel würde
dazu eine gekühlte
Walze zum Einsatz kommen, obwohl ein ähnlicher Effekt auch mit einem
Stahl- oder Synthetikband mit oder ohne Kühlung erreicht werden kann.
Dieser Vorgang würde
in der Regel bei einer Temperatur von unter 180°C stattfinden.
-
In
einem bevorzugten Bandherstellungsverfahren werden Einzellagen aus
einem thermoplastischen Material wie Polyurethan oben auf Band und
Querfadenlage aufgelegt, so dass vollflächig eine inhärent gleiche Polymermasse
vorliegt. Anschließend
wird die thermoplastische Schicht teilweise geschmolzen und durch
den Pressspalt geführt,
wodurch unter Druckeinwirkung die Oberfläche ausgebildet wird. Durch
die örtliche
Druckeinwirkung im Fadenbereich bewegt sich das Polymer tendenziell
in die freien Räume
zwischen den Fäden, was
dazu führt,
dass in diesen freien Zwischenräumen
körperlich
mehr Material vorliegt als in den Bereichen direkt über einem
Faden. Tatsächlich
sind im unkomprimierten Band Wellungen sichtbar. Die Ursache liegt
darin, dass die Bewegung des thermoplastischen Materials während der
Formierung unter Druckeinwirkung stattfand und dass nach Wegnahme
des Drucks das Band aufgrund der Elastizität des thermoplastischen Materials in
seinen natürlichen
Zustand zurückkehren
kann. Wenn dann das Band auf einer Papiermaschine läuft, wird im
Pressspalt Druck angelegt, wobei ein Teil dieses Drucks zum Zusammendrücken und
Ausflachen von im Band vorhandenen Bulungen dient, wodurch das gesamte
Band ein im Weiteren einheitliches Kompressionsverhalten ohne erhöhte oder
abgesenkte Druckpunkte aufweist. Diese Kombination aus spezialisiertem
Herstellungsverfahren und in Querrichtung vorgesehener Stützstruktur
bewirkt die hervorragende Markierungsfreiheit.
-
Eine
hochpolierte Walze wie eine Chromwalze würde eine glatte Oberfläche ergeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
jedoch die glatte Walzenoberfläche
mikroskopisch kleine Riefen, die sich in die Oberfläche des
Bandes eindrücken.
Diese Riefen unterstützen, ebenso
wie das durch die Polymerschicht hindurchgehende Fasermaterial,
das Ablöseverhalten
gegenüber
der Papierbahn. Zur Erzeugung einer nicht herkömmlichen topografischen Glätte und/oder
Textur könnte
die Oberfläche
des Bandes auch in bekannter Technologie geschliffen, poliert oder
sandgestrahlt oder auch „geflämmt" werden.
-
Das
Band hat eine Gesamtdicke von normalerweise 2,4 bis 3,2 mm bei einem
durchschnittlichen Gewicht von 2600 bis 3300 g/m2.
-
Das
bevorzugte Gefüge
der Erfindung umfasst mindestens fünf Hauptschichten, zu denen
von unten nach oben folgende gehören:
- 1) eine Stützstruktur,
die die Längsstabilität (Maschinenlaufrichtung)
gewährleistet,
- 2) thermoplastische(r) Film(e),
- 3) eine Struktur, die die Querstabilität gewährleistet,
- 4) ein Faservlies und
- 5) weitere(r) thermoplastische(r) Film(e), wobei vorzugsweise
die Masse des thermoplastischen Materials von Schicht (2) im Wesentlichen
gleich der Masse des thermoplastischen Materials in Schicht (5)
ist, damit die Rollneigung an den Rändern minimiert wird.
-
Die
Verfestigung des Gesamtgefüges
erfolgt durch Vernadelung in mehreren Etappen im Zuge des Herstellungsverfahrens.
Nach der Vernadelung wird das Gesamtgefüge ausreichender thermischer
Energie ausgesetzt, um niedriger schmelzende thermoplastische Polymerfilme
zu schmelzen. Das geschmolzene Polymer aus beiden Schichten bindet
das Gefüge,
wobei die obere Querfadenlage und ein Teil der Vlieslage in eine
geschmolzene Polymermatrix eingebettet werden, und bildet eine sehr
glatte, gut definierte und delaminierungsfeste undurchlässige Oberfläche aus.
Das Band wird anschließend
mit einem kalten polierten Zylinder geglättet.
-
In
einem alternativen bevorzugten Gefüge sind die vorgenannten Schichten „1" und „2" gegeneinander vertauscht,
so dass das Gefüge
mindestens fünf
Hauptschichten von unten nach oben wie folgt aufweist:
- 1) thermoplastische(r) Film(e),
- 2) eine Stützstruktur,
die die Längsstabilität (Maschinenlaufrichtung) gewährleistet,
- 3) eine Struktur, die die Querstabilität gewährleistet,
- 4) ein Faservlies und
- 5) weitere(r) thermoplastische(r) Film(e), wobei vorzugsweise
die Masse des thermoplastischen Materials von Schicht (1) im Wesentlichen
gleich der Masse des thermoplastischen Materials in Schicht (5)
ist, damit die Rollneigung an den Rändern minimiert wird.
-
Eine
solche Anordnung hilft Vliesverluste zu verhindern und unterstützt die
Einfachheit der Reinigung.
-
Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung folgt nunmehr die beispielhafte Beschreibung einer
speziellen Ausführungsform
anhand der Begleitzeichnungen, wobei gilt:
-
1 ist
ein schematischer Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Transfer-
und Glättband;
-
2 ist
ein Abbild der Oberflächentopografie
des Bandes vom Typ 1;
-
3 ist
eine Fotografie und zeigt einen Kohleabdruck des Bandes vom Typ 1 im
Vergleich zu einem Band aus dem Stand der Technik; und
-
4 ist
ein Diagramm und zeigt die Varianzverteilung nach Wellenlängenbändern für das Band
vom Typ 1 im Vergleich zu einem Band
aus dem Stand der Technik.
-
Wie
in 1 dargestellt, besteht ein Transfer- und Glättband 10 zur
Verwendung in der Pressenpartie einer Papiermaschine aus einer Endlosbandschleife
mit fünf
Schichten 11-15.
-
Die
Stützschicht
besteht aus spiralgewickelten Längsfäden 16,
die mit einem Vlies vernadelt und so lagefixiert sind. In dieser
Ausführungsform
bestehen die Längsfäden aus
drei verdrillten Fadenpaaren.
-
Die
zweite Schicht 12, die sich auf Schicht 11 befindet,
umfasst zwei Einzellagen thermoplastisches Polyurethan mit einem
Gewicht von 400 g/m2 und einer Dicke von
0,5 mm. Bei der späteren
Wärmebehandlung dieser
beiden Polyurethanlagen wird eine einzelne homogene Schichtlage ausgebildet,
die die Stützstruktur 11 und
die oben aufliegende Schicht 13 bindet und teilweise imprägniert.
-
Schicht 13 besteht
aus einer quasi nicht gewobenen Struktur aus mehrstufig gezwirnten
Querfäden und
extrem feinen Längsfäden zur
losen Lagefixierung der Querfäden.
Diese Schicht hat ein Gewicht von ca. 200 g/m2.
Das Materialmasseverhältnis
der Querfäden
zu den Längsfäden beträgt ca. 160:1.
Diese Schicht gewährleistet
Festigkeit und Steifigkeit in Querrichtung.
-
Über der
gezwirnten Querstruktur 13 befindet sich eine Vliesschicht 14 zur
besseren Verbindung der verschiedenen Schichten durch Vernadelung.
Das Vliesmaterial hat vorzugsweise ein Gewicht in der Größenordnung
von 300 g/m2.
-
Die
abschließende
Schicht 15 aus thermoplastischem Material ist idealerweise
identisch mit der inneren thermoplastischen Materialschicht 12 und
wird lagefest vernadelt. Das führt
zu einer Reihe vereinzelter Oberflächenstörungen auf der bahntragenden
Seite der abschließenden
Schicht 15.
-
Bei
der Erwärmung
kommen die niedrigschmelzenden Polyurethanlagen ins Fließen und
binden das Gefüge,
wobei sie die obere Querfadenlage 13 und einen Teil von
Vlies 14 in eine Polymermatrix einbetten. Das Band wird
mit einer Oberflächentemperatur
von ca. 200°C
bei einer Verweilzeit von 5 Minuten gehärtet. Anschließend wird
es mit 1 bis 40 kN/m bei einer Temperatur von unter 180°C kalandriert.
Das Gefüge
wird vorzugsweise als Endlosschlauch ausgebildet, kann aber auch
eine Naht beinhalten.
-
Ein überraschender
Vorteil für
die Oberflächenbeschaffenheit
wurde durch das Nadeln des erfindungsgemäßen Laminatgefüges erreicht.
Der Nadelvorgang zwingt die Vliesfasern durch das Polymermaterial;
insbesondere wird der Film von der Metallnadel mit Gewalt durchstochen,
während
im Haken der Nadel ein Bündel
von Fasern durch die erzwungene Punktur getragen wird. Beim Zurückziehen
der Nadel verbleibt ein Teil der Fasern in der Punktur und wird
durch Reibung und die Spitzen der erzeugten Zacken dort gehalten.
-
Kürzlich durchgeführte Eigenversuche
auf einer Pilotmaschine haben für das
oben beschriebene Band ein ausgezeichnetes Transferverhalten bei
Geschwindigkeiten von bis zu 2000 m/min gezeigt.
-
Wie
in 2 dargestellt, zeigte sich nach dem Härtungsprozesses
zum Schmelzen der Polymerlagen und der anschließenden Druckkalandrierung zur
Verfestigung des geschmolzenen Polymers mit den anderen Schichten
ein interessantes Oberflächenphänomen dahingehend,
dass ein hoher Anteil der Oberfläche
extrem eben und glatt war, während
in Längsrichtung
nur leichte Riefen vorhanden waren, die durch den Kontakt der Walzenoberfläche mit
der geschmolzenen Oberfläche
entstanden waren.
-
Darüber hinaus
entstehen durch den Vorgang der Nadelung auch Aushöhlungen,
die beim Durchreißen
der Nadel durch den Film erzeugt werden. Die dadurch verursachten
oberflächigen
Verwerfungen unterstützen
weiter die Ablösung
der Papierbahn.
-
Wie
in 3 zu sehen, beweisen Pressabdrücke, dass unter typischen Papiermaschinendrücken die vorliegende
Erfindung eine größere Druckgleichförmigkeit
aufweist als ein herkömmliches
Band, das durch Beschichtung eines gewobenen Substrats hergestellt
wurde. 3 zeigt den Kohleabdruck eines Bandes aus dem
Stand der Technik in Gegenüberstellung
zum Kohleabdruck eines erfindungsgemäßen Bandes. Wie sehr deutlich
zu sehen, besitzt das erfindungsgemäße Band eine weitaus glattere
Oberfläche.
-
4 ist
ein Diagramm und zeigt die Varianz gegenüber dem Wellenlängenband.
Es wird deutlich: Je flacher und niedriger die Verteilungskurve,
desto glatter die Bahn. Das Diagramm zeigt insgesamt für das erfindungsgemäße Band
eine glattere Fläche
bei einer niederfrequenten Verteilung des kleinflächigen,
d. h. faserigen Materials an der Oberfläche. Wie zu sehen, hat das
Band aus dem Stand der Technik eine höhere Periodizität, also
eine viel höherfrequente
Verteilung von großflächigerem
Flächenmaterial,
d. h. Partikelmaterial.
-
Ein
zusätzlicher
unerwarteter Vorzug von erfindungsgemäßen Bändern ist ihre höhere Scheuerbeständigkeit
gegenüber
führenden
Bändern
aus dem Stand der Technik. Das wird durch die nachstehend dargelegten
Ergebnisse der Scheuerfestigkeitsprüfung nach Martindale verdeutlicht.
Gemessen wurde mit dem Martindale Abrasion Tester am gleichen Prüfkopf gegen
Standard-Scheuermittelstoff bei einer Gewichtsbelastung von 600
g. Die Dicke (in mm bei 0,4 kg/cm
2) wurde
sowohl vor Beginn der Prüfung
als auch im Verlaufe der Prüfung
gemessen.
| Stand
der Technik Musterglättband | Erfindungsgemäßes Band |
Ausgangswert | 3,08 | 4,19 |
Nach
5000 Touren | 2,94 | 4,12 |
Nach
10000 Touren | 2,82 | 4,08 |
Nach
15000 Touren | 2,72 | 4,05 |
Nach
20000 Touren | 2,62 | 4,02 |
Dickenverlust
gesamt (mm) | 0,46 | 0,17 |
Dickenverlust
prozentual (%) | 14,9 | 4,1 |
-
Es
ist darauf hinzuweisen, dass die oben beschriebene Ausführungsform
nur der Illustration der Erfindung dient. Viele Änderungen und Variationen sind
möglich.
So muss das Polymermaterial beispielsweise nicht notwendigerweise
ein Thermoplast sein. Auch ein Duroplast könnte verwendet werden, obwohl
ein Thermoplast bevorzugt wird. Im Gefüge kann eine beliebige Zahl
von Polymerfilmlagen in beliebiger Lage vorgesehen werden. Das Polymer
muss nicht unbedingt als Film aufgebracht werden. Auch muss es nicht
undurchlässig
sein. Das Polymermaterial kann polymerbeschichtete Garne, Lagen
von massegebundenen Partikeln oder Streifen von Nonwoven-Material
beinhalten.