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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft einen Filz für
die Verwendung in der Pressenpartie einer Papiermaschine und insbesondere
einen Pressfilz mit verbessertem Wasserabfuhrvermögen und
die Pressenpartie einer Papiermaschine, die den Pressfilz nutzt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Eine
herkömmliche
Pressenvorrichtung, die zum Pressen von Wasser aus einer nassen
Papierbahn in einem Papierherstellungsverfahren verwendet wird,
hat vier Quetschspalte und ist in 1 dargestellt.
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Eine
nasse Papierbahn W mit einer Dichte von 15–18%, die in einer Drahtgitterpartie
der Papierherstellungsvorrichtung gebildet wird, wird von einer Aufnahme-Saugwalze 2 angesaugt
und an einem Aufnahmefilz 3 angebracht. Wasser wird in
einer ersten Presse 1P, die als "Doppelfilzpresse" bezeichnet wird,
da sie zwei Filze 3 und 4, sowie eine Saugwalze 5 und
eine Rillenwalze 6a umfasst, durch den Filz 3 und
einen unteren Filz 4 aus der nassen Papierbahn gepresst.
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Die
nasse Papierbahn wird auf der Oberfläche des Aufnahmefilzes 3 gehalten
und vom Unterdruck der Saugwalze 5 angesaugt. Wasser wird
weiter in einer Einfilzpresse 2P, die eine Mittelwalze 6 mit einer
dichten, glatten Oberfläche
und eine Rillenwalze 6b umfasst, aus der nassen Papierbahn
gepresst.
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In
diesem Verfahren findet dort, wo die nasse Papierbahn vom ersten,
von den Walzen 5 und 6a gebildeten Quetschspalt
an den zweiten, von den Walzen 6 und 6b gebildeten
Quetschspalt transportiert wird, die Wiederbefeuchtung der nassen
Papierbahn W, das heißt
der Rücklauf
des Wassers vom Pressfilz an die nasse Papierbahn statt.
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Nachdem
der Aufnahmefilz 3 die nasse Papierbahn W an die Mittelwalze
transportiert, wird Wasser in einer dritten, die Walze 6 und
eine dritte Rillenwalze 6c umfassenden Presse 3P, und in
einer vierten, eine Walze 7 und eine Rillenwalze 6d umfassenden
vierten Presse 4P aus der nassen Papierbahn gepresst. Danach wird
die nasse Papierbahn zu einer, Trocknerwalzen 8 umfassenden
Trocknungspartie der Papierherstellungsvorrichtung transportiert.
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Ein
Doppelfilz-Quetschspalt ist in 2 im Detail
gezeigt. Der Quetschspalt umfasst ein Paar Quetschwalzen P und ein
Paar Pressfilze 11, die eine nasse Papierbahn W quetschen.
Die Pressfilze 11 und die nasse Papierbahn W werden von
den Quetschwalzen P zusammengedrückt
und so wird Wasser aus der nassen Papierbahn W gepresst.
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Obwohl 2 eine
Walzenpresse zeigt, bei der ein Quetschspalt zwei Walzen umfasst,
kann alternativ eine Schuhpresse verwendet werden, bei der der Quetschspalt
eine Walze und ein Schuhpressenmodul umfasst. In der Schuhpresse
absorbieren, wie bei der Walzenpresse, Pressfilze aus einer nassen Papierbahn
gepresstes Wasser.
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Der
Aufbau eines Pressfilzes 11 der Art, wie sie allgemein
bei der Papierherstellung verwendet wird, ist in 3 gezeigt,
bei der es sich um eine Querschnittsansicht in einer sich in Maschinenrichtung
erstreckenden Ebene handelt. Der in 3 gezeigte
Filz 11 ist ein endloser Pressfilz, der ein Grundgewebe 20 und
Schichten 30 aus Vliesmaterial umfasst. Das Vliesmaterial
umfasst eine auf der Seite der nassen Papierbahn liegende Schicht 31 und
eine auf der Seite der Presse liegende Schicht 32. Das Vliesmaterial
wird durch Vernadeln einer Vliesfaser an das Grundgewebe 20 gebildet.
Daher sind Vliesfasern im Grundgewebe 20 vorhanden.
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Die
Bewegung von Wasser aus der nassen Papierbahn in der Pressenpartie
von 2 ist in 4 dargestellt.
Zur Vereinfachung ist in 4 nur ein Pressfilz 11 gezeigt.
Wenn sich die beiden Quetschwalzen P in den durch die Pfeile in 4 angedeuteten
Richtungen drehen, werden der Pressfilz 11 und eine nasse
Papierbahn W von den Quetschwalzen P gequetscht, während sie
die Pressenpartie durchlaufen. Wie zuvor erwähnt, werden der Pressfilz 11 und
die nasse Papierbahn W in der Pressenpartie zusammengedrückt und
Wasser wird aus der nassen Papierbahn W gepresst und im Pressfilz 11 absorbiert.
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Wenn
die nasse Papierbahn und der Pressfilz jedoch von der Mitte des
Quetschspalts an die Ausgangsseite der Pressenpartie transportiert
werden, wird der auf die nasse Papierbahn W und den Pressfilz 11 aufgebrachte
Druck rasch abgebaut und das Volumen des Pressfilzes 11 und
der nassen Papierbahn W dehnt sich rasch aus. Als Folge entsteht im
Pressfilz 11 ein negativer Druck. Außerdem tritt ein Kapillarphänomen ein,
da die nasse Papierbahn dünne
Fasern umfasst. Der negative Druck und das Kapillarphänomen führen dazu,
dass im Pressfilz 11 absorbiertes Wasser zur nassen Papierbahn
W zurückkehrt.
Dieses "Wiederbefeuchtungs"-Phänomen ist
dem Fachmann allgemein als Problem bei einer herkömmlichen
Pressenvorrichtung bekannt.
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4 zeigt
einen Fall eines Walzenpressen-Quetschspalts, das selbe Phänomen tritt
jedoch auch bei einem Schuhpressen-Quetschspalt auf. Bei beiden
Typen von Quetschspalt ist die Wiederbefeuchtung eine Hauptursache
für vermindertes
Wasserabfuhrvermögen.
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Ein
herkömmlicher
Filz, der die Wiederbefeuchtung reduzieren soll, ist in 5 abgebildet
und auf Seite 3 der ungeprüften
japanischen Patentschrift 8888/1991 beschrieben. Bei diesem Pressfilz
wird in einem pressenseitigen Teil 32 des Vliesmaterials eine
Sperrschicht 41 gebildet, die superfeine Fasern oder ein
hydrophiles Material umfasst.
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In
einem weiteren herkömmlichen
Pressfilz, der in 6 dargestellt und in U.S. Patent
Nr. 5,372,876 beschrieben ist, wird eine hydrophobe gesponnene Klebeschicht 42 als
Teil des auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden Teils 31 des
Vliesmaterials bereitgestellt.
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Die
Ergebnisse von Versuchen haben ergeben, dass die in 5 und 6 gezeigten
Aufbauten die Wiederbefeuchtung nicht ausreichend verhinderten.
Die Unfähigkeit
des Pressfilzes 12 in 5, die Wiederbefeuchtung
zu verhindern, scheint daran zu liegen, dass Wasser zwar in der
superfeine Fasern oder hydrophiles Material umfassenden Sperrschicht 41 gehalten
wird, Wasser in der auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden
Schicht 31, die kein Sperrschichtmaterial hat, jedoch zur
nassen Papierbahn zurückkehrt,
nachdem der Pressfilz aus der Pressenpartie der Maschine freigegeben
wird.
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Im
Fall des Pressfilzes 13 in 6 verhindert das
hydrophobe gesponnene Klebematerial 42 das Wasser, das
sich auf der Walzenseite relativ zum gesponnenen Klebematerial befindet,
sich zur nassen Papierbahn bewegt. Der Pressfilz in 6 funktioniert
jedoch anscheinend deshalb nicht sehr wirksam, die Wiederbefeuchtung
zu verhindern, da das gesponnene Klebematerial 42 hydrophob
ist und daher Wasser, das im gesponnenen Klebematerial gehalten
wird und Wasser, das sich in der Vliesschicht auf der zur nassen
Papierbahn weisenden Seite des gesponnen Klebematerials befindet,
sich leicht zur nassen Papierbahn bewegt.
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WO
02/44468 offenbart einen Pressstoff mit einem Anti-Wiederbefeuchtungs-Gitterstoff
im internen Aufbau eines Pressstoffs. Zur Erzeugung der Sperre werden
keine externen Materialien benötigt und
die Sperre wird gebildet, indem lediglich die Eigenschaften des
zum Aufbauen des übrigen
Pressstoffs verwendeten Materials geändert werden.
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DE 30 00278 offenbart einen
Pressstoff für die
Papierherstellung, der eine tragende Grundstruktur und eine darauf
angeordnete Schicht umfasst, die eine Oberfläche bildet. Die Kontaktfläche der
Oberfläche
ist mehr als 10% und ihre durchschnittliche Porengröße liegt
zwischen 80 und 0 μm.
Die Oberflächenschicht
ist aus einem Faserbandmaterial gebildet, dessen Grobheit ungefähr 3 dtex
beträgt.
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In
Anbetracht der oben erwähnten
Probleme ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Papierherstellungs-Pressfilz
und eine Pressenvorrichtung bereitzustellen, die die Wiederbefeuchtung
wirksamer verhindern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Papierherstellungs-Pressfilz gemäß der Erfindung
umfasst ein Grundgewebe und ein Vliesmaterial, wobei das Vliesmaterial
aus einer zur nassen Papierbahn weisenden Schicht auf einer zur
nassen Papierbahn weisenden Seite des Grundgewebes und einer auf
der Seite der Presse liegenden Schicht auf einer zur Presse weisenden
Seite des Grundgewebes besteht, wobei ein hydrophiler, nichtgewebter Stoff
in der auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden Schicht des
Vliesmaterials bereitgestellt ist und wobei das Verhältnis des
Flächengewichts
des auf der zur nassen Papierbahn weisenden Seite des hydrophilen
nichtgewebten Stoffs liegenden Teils des Vliesmaterials zum Flächengewicht
des hydrophilen nichtgewebten Stoffs im Bereich zwischen 8:1 und 3:1
liegt.
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Wobei
das Vliesmaterial Stapelfasern umfasst, und die Feinheit der auf
der zur nassen Papierbahn weisenden Seite des hydrophilen nichtgewebten
Stoffs liegenden Fasern vorzugsweise 9 dtex oder weniger ist.
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Der
Wasserkontaktwinkel des hydrophilen nichtgewebten Stoffs ist vorzugsweise
30 Grad oder weniger, wenn der Wassergehalt des nichtgewebten Stoffs
30–50%
beträgt.
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Eine
Pressenvorrichtung einer Papiermaschine gemäß der Erfindung schließt den zuvor
beschriebenen Filz ein. Der Filz kann einer von zwei Filzen in einer
Doppelfilzpresse sein oder kann ein einzelner Filz sein, auf dem
eine nasse Papierbahn aus einer Pressenvorrichtung heraus transportiert
wird. Der Filz kann in einer oder mehreren aufeinander folgenden
Pressenvorrichtungen einer Papiermaschine integriert sein und ist
am wirksamsten, wenn er in die letzte einer Reihe von Pressenvorrichtungen
integriert wird.
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Der
Pressfilz gemäß der Erfindung
hat einen relativ einfachen Aufbau und weist, wenn er in eine Pressenvorrichtung
einer Papiermaschine integriert ist, hervorragende Wasserabfuhr
und hervorragende Verhinderung von Wiederbefeuchtung auf.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische erklärende
Ansicht einer Pressenvorrichtung einer Papiermaschine;
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2 ist
eine schematische erklärende
Ansicht eines Quetschspalts;
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3 ist
eine Querschnittsansicht eines herkömmlichen Pressfilzes;
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4 ist
eine erklärend
Querschnittsansicht, die die Bewegung von Wasser zu und von einer
nassen Papierbahn in der Pressenpartie einer Papiermaschine zeigt;
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5 ist
eine Querschnittsansicht eines weiteren herkömmlichen Pressfilzes;
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6 ist
eine Querschnittsansicht noch eines weiteren herkömmlichen
Pressfilzes;
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7 ist
eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform eines Pressfilzes
gemäß der Erfindung;
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8 ist
eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines Pressfilzes
gemäß der Erfindung;
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9 ist
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Bestimmen der Auswirkungen
eines Pressfilzes gemäß der Erfindung;
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10 ist
eine schematische Ansicht einer weiteren Vorrichtung zum Bestimmen
der Auswirkungen eines Pressfilzes gemäß der Erfindung;
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11 ist
eine Tabelle, die die Ergebnisse von Versuchen zeigt, die mit den
Versuchsvorrichtungen aus 9 und 10 durchgeführt wurden.
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12 ist
eine schematische erklärende
Ansicht einer Versuchsvorrichtung zum Messen der Menge der Wiederbefeuchtung;
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13 ist
eine Tabelle, die die Ergebnisse von Versuchen zeigt, die mit der
Vorrichtung aus 12 durchgeführt wurden; und
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14 ist
eine schematische Ansicht einer Pressenvorrichtung, in der ein Filz
gemäß der Erfindung
installiert ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausführungsformen
eines Pressfilzes gemäß der Erfindung
werden unter Verweis auf 7 und 8 erklärt, bei
denen es sich um Querschnittsansichten auf sich in Maschinenrichtung
erstreckenden Schnittebenen handelt.
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In 7 und 8 umfasst
ein Pressfilz 10 jeweils ein Grundgewebe 20, ein
Vliesmaterial 30 und einen hydrophilen nichtgewebten Stoff 40,
die alle mittels Vernadeln durch Verschlingen integriert sind.
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Das
Grundgewebe 20 verleiht dem Pressfilz Festigkeit. Ein gewebter
Stoff, ein Aufbau, in dem Garne nicht gewoben sondern gestapelt
sind oder eine Folie oder Dergleichen sind dem Fachmann als für Grundgewebe
geeignet bekannt und können
als Grundgewebe im Pressfilz gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Das
Vliesmaterial 30 umfasst eine Stapelfaser 50 und
besteht aus einer auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden
Schicht 31 und einer auf der Seite der Presse liegenden
Schicht 32. Die Stapelfaser 50 ist auch im Grundgewebe 20 bereitgestellt.
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Eine
Faser mit einer Feinheit von 6 dtex oder mehr wird als die das Vliesmaterial 30 bildende
Stapelfaser 50 verwendet. Es wird eine Faser mit einer Feinheit
von ungefähr
17 dtex bevorzugt.
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Eine
natürliche
Faser wie Wolle und eine synthetische Faser wie Nylon 6 oder Nylon
66, deren Verschleißfestigkeit,
Ermüdungsfestigkeit,
Verlängerungseigenschaften
und Fleckenbildungsresistenz überlegen
sind, werden vorzugsweise als Materialien für das Grundgewebe 20 und
das Vliesmaterial 30 verwendet.
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Der
hydrophile nichtgewebte Stoff 40 wird in der auf der Seite
der nassen Papierbahn liegenden Schicht 31 des Vliesmaterials 30 bereitgestellt.
Daher beseht die auf der Seite der nassen Papierbahn liegende Schicht 31 aus
einer ersten Subschicht 31a, die sich auf der zur nassen
Papierbahn weisenden Seite relativ zum hydrophilen nichtgewebten
Material 40 befindet und einer zweiten Subschicht 31b,
die sich auf der zur Walze weisenden Seite relativ zum hydrophilen
nichtgewebten Stoff 40 befindet.
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Der
hydrophile nichtgewebte Stoff 40 umfasst Fasern, die dünner sind
und eine höhere
Dichte aufweisen als die Fasern des Vliesmaterials 30.
Der hydrophile nichtgewebte Stoff wird gebildet, indem Fasern laminiert
werden, die durch Schmelzen und Spinnen von Harz hergestellt werden.
Beispielsweise kann ein nichtgewebter Spinnvlies verwendet werden,
der durch Laminieren eines kontinuierlichen Filaments hergestellt
wird. Als weiteres Beispiel kann ein nichtgewebter Stoff verwendet
werden, der gebildet wird, indem geschmolzenes Polymer mit einem heißen Luftstoß ausgedehnt
wird, wobei feine Fasern entstehen und eine dünne Lage daraus gebildet wird. Eine
geeignete Feinheit der Fasern des nichtgewebten Stoffs 40 ist
4 dtex oder weniger. Nylon kann als das Material der feinen Fasern
oder des nichtgewebten Stoffs verwendet werden.
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Ausgezeichnete
Ergebnisse werden erhalten, wenn der Grad der Hydrophilie des nichtgewebten
Stoffs 40 derart ist, dass der Wasserkontaktwinkel 30 Grad
oder weniger beträgt,
wenn der Wassergehalt des nichtgewebten Stoffs auf 30–50% eingestellt
ist. Der prozentuale Wassergehalt des nichtgewebten Stoffs ist 100
mal das Gewicht des Wassergehalts, geteilt durch das Gesamtgewicht
des Stoffs, einschließlich
seines Wassergehalts.
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Wenn
ein Nylon-Spinnvliesmaterial zur Verwendung als nichtgewebter Stoff
gekauft wird, ist es zum Zeitpunkt des Kaufs möglicherweise hydrophob. Das
liegt daran, dass bei der Herstellung eines Spinnvlieses normalerweise
hydrophobes Spinnöl verwendet
wird, um seine Öffnungseigenschaften und
Faserkohäsion
zu verbessern. Das hydrophobe Öl
entweicht jedoch zu einem sehr frühen Stadium der Verwendung
des Papierherstellungsfilzes mit dem Spinnvlies aus dem Spinnvlies.
So kann, obwohl ein nichtgewebter Stoff zum Zeitpunkt des Kaufs möglicherweise
hydrophob sein kann, das Ziel der Erfindung erreicht werden, wenn
der nichtgewebte Stoff im Gebrauch hydrophil wird. Es reicht aus,
dass der nichtgewebte Stoff hydrophile Eigenschaften hat, wenn der
Papierherstellungs-Pressfilz in Gebrauch ist.
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Die
Funktionsweise des in 7 gezeigten Pressfilzes 10 ist
wie folgt.
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Als
Erstes bewegt sich Wasser als Folge des von den Quetschwalzen aufgebrachten
Drucks von einer nassen Papierbahn zum Pressfilz 10. Dann
findet, wie oben erklärt,
wenn der Pressfilz über
die Quetschwalzen hinaus fährt
und der Druck abgebaut wird, das Wiederbefeuchtungsphänomen statt.
Im Fall eines Pressfilzes 10 gemäß der Erfindung hat der hydrophile
nichtgewebte Stoff 40 jedoch eine höhere Dichte und geringere Wasserpermeabilität als die
Vliesfaser. Daher kann sich Wasser in dem Teil des Vliesmaterials,
das sich auf der Walzenseite relativ zum nichtgewebten Stoff 40 befindet,
das heißt, das
Wasser in der Subschicht 31b, nicht ohne Weiteres durch
den hydrophilen nichtgewebten Stoff 40 bewegen und zur
nassen Papierbahn zurückkehren.
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Da
die Fasern des hydrophilen nichtgewebten Stoffs 40 feiner
sind als die des Vliesmaterials 30, kann sich außerdem Wasser,
das in der Subschicht 31a auf der zur nassen Papierbahn
weisenden Seite des hydrophilen nichtgewebten Stoffs 40 gehalten wird,
aufgrund des Kapillarphänomens
ohne Weiteres in den Stoff 40 bewegen.
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Außerdem übt der hydrophile
nichtgewebte Stoff eine "Hydrationskraft" aus. Das heißt, die
hydrophile Eigenschaft des nichtgewebten Stoffs 40 verbessert
nicht nur die Bewegung von Wasser in den nichtgewebten Stoff 40 erheblich,
sondern auch das Halten des Wassers in der Vliesfaserschicht. Daher wird
Wasser in der Subschicht 31a, die der nassen Papierbahn
am nächsten
ist, entweder durch die Hydrationskraft in der Subschicht 31a gehalten
oder wird von der hydrophilen Eigenschaft des nichtgewebten Stoffs 40 selbst
daran gehindert, sich zur nassen Papierbahn zu bewegen.
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Als
Folge verhindert der Pressfilz gemäß der Erfindung die Wiederbefeuchtung
wirksamer als ein herkömmlicher
Pressfilz.
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In
der Subschicht 31a gehaltenes Wasser, das sich auf der
zur nassen Papierbahn weisenden Seite relativ zum hydrophilen nichtgewebten
Stoff 40 befindet, führt
aufgrund der vom hydrophilen nichtgewebten Stoff 40 ausgeübten Hydrationskraft
mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu Wiederbefeuchtung als im Fall
eines herkömmlichen
Pressfilzes. Selbst im Fall einer hydrophilen nichtgewebten Stoffschicht bewegt
sich jedoch ein Teil des Wassers in der Subschicht 31a zur
nassen Papierbahn.
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Die
Hydrationskraft in der Subschicht 31a kann verstärkt werden,
indem Fasern, die dünner sind
als herkömmlicher
Fasern, als Stapelfasern 50 verwendet werden, wie in 8 gezeigt,
so dass die Wassermenge, die sich von der Subschicht 31a zur nassen
Papierbahn bewegt, weiter verringert wird. Da die Stapelfasern 50 der
Subschicht 31a, die in direktem Kontakt mit der nassen
Papierbahn ist, dünner
sind als herkömmliche
Fasern, wird der Unterschied zwischen der Feinheit der Stapelfasern 50 der Schicht 31a und
den Fasern der nassen Papierbahn relativ gering. Daher wird die
Wassermenge, die sich aufgrund des Kapillarphänomens von der Subschicht 31a zur
nassen Papierbahn bewegt, relativ gering.
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Anhand
der Versuchsergebnisse wurde festgestellt, dass ausgezeichnete Wirkungen
erzielt werden können,
wenn die Feinheit einer Stapelfaser 50 der äußersten
Subschicht 31a auf der Seite der nassen Papierbahn 9 dtex
oder weniger beträgt.
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Es
wurde außerdem
festgestellt, dass das Gewichtsverhältnis der äußersten Subschicht 31a auf
der Seite der nassen Papierbahn zu einer hydrophilen nichtgewebten
Stoffschicht eine enge Beziehung zur Verhinderung der Wiederbefeuchtung
hatte und dass das Flächengewichtsverhältnis (d.h.
das Verhältnis
der Gewichte pro Flächeneinheit)
der äußersten
Schicht 31a auf der Seite der nassen Papierbahn zur hydrophilen
nichtgewebten Stoffschicht 40 im Bereich zwischen 8:1 und
3:1 liegen muss.
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Ein
geeignetes Flächengewicht
der äußersten
Schicht 31a auf der Seite der nassen Papierbahn ist 100–200 g/m2 während
das Flächengewicht
des hydrophilen nichtgewebten Stoffs 40 im Bereich zwischen
ungefähr
16–50
g/m2 liegt.
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Beispiele
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Es
wurden Versuche durchgeführt,
um die Auswirkungen von Papierherstellungs-Pressfilzen gemäß der Erfindung zu bestimmen.
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Ein
Grundaufbau aller Filze war wie folgt, so dass die Beispiele der
Erfindung und die Vergleichsbeispiele gewisse Bedingungen gemeinsam
hatten. Insbesondere hatte das Grundgewebe, bei dem es sich um ein
einfaches Gewebe aus Nylon aus Nylon-Monofilamentgarn handelte, ein Flächengewicht von
300 g/m2. Das Vliesmaterial, das aus Stapelfasern
aus Nylon 6 bestand, hatte ein Gesamtflächengewicht von 550 g/m2. Die Vernadelungsdichte betrug 700 Mal/cm2.
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Außer bei
den Vergleichsbeispielen 1 und 2 wurde ein hydrophiler nichtgewebter
Stoff in einer auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden Subschicht
des Vliesmaterials bereitgestellt, wobei das Vliesmaterial eine
erste, auf der Seite der nassen Papierbahn liegende Subschicht und
eine zweite, auf der Seite der nassen Papierbahn liegende Subschicht
hatte. In den Beispielen gemäß der Erfindung und
in den Vergleichbeispielen außer
Vergleichsbeispielen 1 und 2 betrug die Feinheit der Fasern der
inneren, auf der Seite der nassen Papierbahn liegenden Subschicht
und der auf der Pressenseite liegenden Schicht 17 dtex.
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Wie
in 11 gezeigt, wurden die Beispiele und die Vergleichsbeispiele
erhalten, indem Material, Feinheit und Flächengewicht des Vliesmaterials
verändert
wurden und indem im Fall der Beispiele 1–7 und der Vergleichsbeispiele
3 und 4 Aufbau und Flächengewicht
der nichtgewebten Stoffschicht sowie der Wasserkontaktwinkel auf
der nichtgewebten Stoffschicht verändert wurden.
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Die
Versuche wurden unter Verwendung der Papierherstellungs-Pressfilze
der obigen Beispiele und der Vergleichsbeispiele sowie der in 9 und 10 gezeigten
Vorrichtungen durchgeführt.
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In
den in 9 und 10 gezeigten Vorrichtungen bezeichnet
P eine Quetschwalze, 110 bezeichnet einen obenliegenden
Filz, 10 bezeichnet einen untenliegenden Filz, SC steht
für eine
Saugröhre und
SN bezeichnet einen Duschkopf.
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Die
Beispiele gemäß der Erfindung
und die Vergleichsbeispiele wurden als untenliegender Filz 10 verwendet.
Der Pressfilz des Vergleichsbeispiels 1 wurde als obenliegender
Filzverwendet.
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Die
Versuchsvorrichtungen von 9 und 10 hatten
jeweils eine Filzlaufgeschwindigkeit von 500 m/min und einen Quetschdruck
von 100 kg/cm2.
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In
der Vorrichtung von 9 wurde eine vom Quetschdruck
freigegebene nasse Papierbahn auf einen untenliegenden Filz 10 gelegt
und transportiert. Daten zum Wassergehalt der nassen Papierbahn, die
den Grad der Wiederbefeuchtung angeben, wurden erhalten, in dem
die Benetzbarkeit der nassen Papierbahn am Pressenausgangsort 1
gemessen wurde, an den die nasse Papierbahn nach dem Freigeben vom
Quetschdruck vom Filz auf der Unterseite transportiert wurde.
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Auf
der anderen Seite war im Fall der in 10 gezeigten
Vorrichtung die Fläche
eines untenliegenden Filzes 10, der mit einer Quetschrolle
in Kontakt war, verhältnismäßig groß und die
Zeit, während
der die nasse Papierbahn nach dem Freigeben vom Quetschdruck mit
den Filzen 10 und 110 in Kontakt war, war sehr
kurz. Daher können
Daten zum Wassergehalt einer nassen Papierbahn, wenn die Wiederbefeuchtung
nicht vollständig
stattfindet, erhalten werden, indem die Benetzbarkeit der nassen Papierbahn
am Pressenausgang 2 gemessen wird, direkt nachdem die nasse Papierbahn
vom Quetschdruck freigegeben wird.
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Das
Wiederbefeuchtungsphänomen
wurde bewertet, indem die Differenz zwischen dem mit der Vorrichtung
in 9 erhaltenen Wassergehalt und dem mit der in 10 abgebildeten
Vorrichtung berechnet wurde. Wenn die Differenz unter 0,5% lag, wurde
geurteilt, dass keine Wiederbefeuchtung stattfand (Bewertung: "O") Wenn andererseits die Differenz 0,5%
oder mehr und unter 1,0% war, wurde geurteilt, dass eine geringe
Wiederbefeuchtung stattfand (Bewertung: "Δ") und wenn die Differenz
zwischen ihnen über
1,0% lag, wurde geurteilt, dass ein Wiederbefeuchtungsphänomen stattfand
(Bewertung: "X").
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Die
Zusammenfassung dieser Ergebnisse ist in 11 dargestellt.
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Wie
in 11 gezeigt, wurde festgestellt, dass ein Papierherstellungs-Pressfilz
gemäß der Erfindung
in der Lage war, die Wiederbefeuchtung hervorragend und wirksam
zu unterdrücken.
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Der
als Folge der hydrophilen Eigenschaft des nichtgewebten Stoffs erhaltene
Effekt wurde bestimmt, indem Beispiel 1 mit Vergleichsbeispiel 3
verglichen wurde.
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Außerdem wurde
aus Beispielen 1–5
festgestellt, dass das Flächengewichtsverhältnis des äußersten
Teils der Vliesschicht zur nichtgewebten Stoffschicht im Bereich
zwischen 8:1 und 3:1 liegen muss.
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Außerdem wurde
aus Beispielen 1, 6 und 7 festgestellt, dass die Feinheit der Fasern
des äußersten
Teils der Vliesschicht vorzugsweise 9 dtex oder weniger ist.
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Es
wurden außerdem
Versuche mit der in 12 gezeigten Versuchsvorrichtung
durchgeführt, um
die Auswirkung der Änderung
der Zeitdauer zu bestimmen, während
der der Filz nach dem Durchlaufen eines Quetschspalts mit der nassen
Papierbahn in Kontakt ist. Diese Versuche wurden mit zwei Arten
von Filz als unterem Filz durchgeführt: einem herkömmlichen
Filz bei Vergleichsbeispiel 1 und einem Filz gemäß der Erfindung, entsprechend
Beispiel 1.
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Eine
nasse Papierbahn, die nicht durch einen Quetschspalt gepresst wurde,
wurde durch die Versuchsvorrichtung transportiert. Das Verhältnis zwischen
der Filzkontaktdauer und der beobachteten Wiederbefeuchtungsmenge
wurde untersucht, indem die Zeitdauer verändert wurde, während der
eine nasse Papierbahn nach dem Durchlaufen des Quetschspalts vom
oberen und unteren Filz gequetscht wurde. Die Ergebnisse sind in 13 dargestellt.
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Wie
in 13 gezeigt, wies der Filz gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete
Verhinderung der Wiederbefeuchtung auf, da die Menge der Wiederbefeuchtung
mit zunehmender Filzkontaktdauer im Wesentlichen konstant blieb,
wohingegen beim herkömmlichen
Filz die Menge der Wiederbefeuchtung mit zunehmender Filzkontaktzeit
deutlich zunahm.
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Eine
Papiermaschine 100, auf der ein Filz gemäß der Erfindung
installiert ist, ist in 14 gezeigt.
Diese Maschine umfasst eine erste Pressenvorrichtung 103 und
eine zweite Pressenvorrichtung 203, die der ersten nachgeschaltet
ist, die beide eine nasse Papierbahn W zwischen zwei Lagen aus Filz quetschen
und dadurch Wasser aus der nassen Papierbahn W pressen. Obwohl 14 den
Fall zeigt, in dem ein Filz 10 gemäß der Erfindung in der zweiten
Pressenvorrichtung 203 als unterer Filz verwendet wird,
ist die Erfindung nicht auf diese Konfiguration beschränkt. Der
Pressfilz der Erfindung kann in der ersten Pressenvorrichtung 103,
in der zweiten Pressenvorrichtung 203 oder sowohl in der
ersten Pressenvorrichtung 103 als auch in der zweiten Pressenvorrichtung 203 verwendet
werden.
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Eine
nasse Papierbahn W wird zwischen Filzen gequetscht oder auf einem
unteren Filz gehalten, so dass ein Hochgeschwindigkeitstransport
der nassen Papierbahn erhalten werden kann. Daher kann eine nasse
Papierbahn mit hoher Geschwindigkeit (ohne Aussetzen der Papierzufuhr)
stabil durch die gesamte Partie transportiert werden, wie in 14 gezeigt,
indem sie zwischen oder auf Filzen gemäß der Erfindung gehalten wird.
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Es
ist besonders wünschenswert,
einen Filz gemäß der Erfindung
als unteren Filz in der zweiten Pressenvorrichtung 203 einzusetzen,
da der Endwassergehalt der nassen Papierbahn mehr von der zweiten
Pressenvorrichtung 203 beeinflusst wird.
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Bei
dieser Art von Presse, in der eine nasse Papierbahn nach dem Durchlaufen
eines Quetschspalts zwischen Filzen oder auf einem Filz gehalten wird.
verringert die Rückkehr
von Wasser an den Filz als Folge der Wiederbefeuchtung ein Wasserabfuhrvermögen der
Vorrichtung. Das Wasserabfuhrvermögen wird jedoch stark verbessert,
indem ein herkömmlicher
Filz durch einen Filz gemäß der Erfindung
ersetzt wird.
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14 zeigt
eine Schuhpresse in einer Papiermaschine, die zwei in Reihe geschaltete
Schuhpressen umfasst, ein Filz gemäß der Erfindung kann jedoch
die Wiederbefeuchtung auch dann wirksam verhindern, wenn eine der
Schuhpressen durch eine Walzenpresse ersetzt wird oder wenn die
Pressenpartie der Maschine nur eine Schuhpresse umfasst.
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Wie
vorangehend erklärt,
kann gemäß der Erfindung
ein Papierherstellungs-Pressfilz, der eine ausgezeichnete Verhinderung
der Wiederbefeuchtung aufweist, durch einen relativ einfachen Aufbau bereitgestellt
werden, bei dem ein hydrophiler nichtgewebter Stoff in den auf der
Seite der nassen Papierbahn liegenden Teil eines Vliesmaterials
integriert wird. Wenn der Pressfilz in einer Pressenvorrichtung
einer Papiermaschine verwendet wird, kann ein ausgezeichnetes Wasserabfuhrvermögen erhalten
werden.