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Die
Erfindung bezieht sich auf eine „imprägnierte" Kathode für eine Elektronenkanone, welche
in Elektronenröhren,
wie beispielsweise Klystronen oder Gyrotronen, insbesondere in Kathodenstrahlröhren zur
Anzeige von Bildern, verwendet werden kann.
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Unter
Bezugnahme auf 2 umfasst eine „imprägnierte" Kathode für eine Elektronenkanone:
- – einen
porösen
Kathodenemissionskörper 1,
der den einer wärmeinduzierten
Elektronenemission unterliegenden Teil der Kathode bildet und aus
einer porösen
mit einem Elektronen emittierenden Material imprägnierten Matrix besteht,
- – eine
Metallschale 2, in die der Emissionskörper 1 eingesetzt
ist,
- – eine
Metallhülse 3,
welche vorzugsweise aus einem feuerfesten Metall, wie beispielsweise
Molybdän,
Tantal oder Wolfram, hergestellt ist und an einem Ende durch die
Schale 2 verschlossen ist, wobei eine derartige Hülse auch
Kathodenschürze
genannt wird, und
- – einen
Heizfaden 4 im Inneren der Hülse, welcher sich bis zu einem
Punkt nahe der Schale 2 erstreckt und geeignet ist, den
Emissionskörper 1 im
Vakuum auf eine Temperatur von etwa 1000°C zu erhitzen.
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Die
Fläche
des porösen
Kathodenemissionskörpers,
welche sich gegenüber
der Seite befindet, die den Boden der Schale berührt, bildet die Emissionsfläche der
Kathode.
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Derartige
imprägnierte
Kathoden finden Verwendung als Elektronenquellen in monitorartigen
für die
Bildanzeige bestimmten Kathodenstrahlröhren oder in Fernsehröhren und
hochauflösenden
Röhren (HDTV,
CDT, CRT), in Mikrowellen- Elektronenröhren vom
Typ Klystron oder vom Typ Gyrotron oder in anderen Arten von Elektronenröhren für Laser,
Magnetronradar, Verstärker
und Stromversorgung sowie Ionenerzeuger und Triebwerke (für Satelliten).
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Der
Kathodenemissionskörper
einer imprägnierten
Kathode für
eine Anzeige-Kathodenstrahlröhre
hat eine geringe Dicke, die die Menge des verfügbaren Elektronen emittierenden
Materials und somit die Lebensdauer der Kathode begrenzt. Es hat
sich gezeigt, dass die Lebensdauereigenschaften einer derartigen
imprägnierten
Kathode von der Verdampfungsgeschwindigkeit der Hauptkomponente
des Elektronen emittierenden Materials abhängen, bei dem es sich im Allgemeinen
um Barium handelt. Außerdem
kondensiert das verdampfte Barium wieder auf anderen, kälteren Teilen
der Röhre,
insbesondere den Gegenelektroden der Kathode, von denen diese parasitäre Elektronen
emittiert, welche den Betrieb der Röhre behindern. Darüber hinaus
kann die Emissionsfläche
der Kathode im Laufe des Betriebs durch den Aufprall von Ionen schlechter
werden, die die Gleichmäßigkeit
der Verteilung der Elektronenemission auf der Oberfläche beeinträchtigen.
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Um
diese Nachteile zu vermeiden, offenbart die Schrift
EP 0890972 (MATSUSHITA) eine imprägnierte
Kathode, deren Kathodenemissionskörper nahe der Emissionsfläche eine
geringere Porosität besitzt
als im Kern oder in der Tiefe.
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Für einen
anderen Zweck, nämlich
um die Festigkeit der imprägnierten
Kathode gegen das Ionenbombardement zu erhöhen, sieht die Schrift
EP 0831512 (TOSHIBA) dagegen
nahe der Emissionsfläche
eine höhere
Porosität
vor als im Kern oder in der Tiefe.
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Darüber hinaus
offenbaren die Schriften
JP60-017831 und
JP05-114352 Prozesse für die Herstellung
von Kathodenemissionskörpern
für eine imprägnierte
Kathode, die einen Schritt umfassen, in dem nach der Imprägnierung
mit dem Elektronen emittierenden Material die Emissionsfläche dieser Körper abgetragen
wird, insbesondere durch Polieren, und zwar im Wesentlichen, um
diese Emissionsfläche
zu reinigen und die Fläche
von jeglichen Partikeln des Imprägnierungsmaterials
zu befreien. Somit erhält
man Kathodenemissionskörper,
in denen nur die Emissionsfläche
eine geringe Rauheit besitzt, beispielsweise zwischen 0,2 μm und 3,2 μm. Über die Porosität der Oberflächenschicht
unmittelbar unter der Emissionsfläche werden in Bezug auf die
Porosität
im Kern des Kathodenemissionskörpers
keine Angaben gemacht.
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Die
Schrift
JP06-103885 (TOSHIBA)
lehrt, dass es durch das Polieren der Emissionsfläche, um deren
Rauheit zu verringern, möglich
ist, die Verdampfung des Elektronen emittierenden Materials im Betrieb
der Kathode einzuschränken
und somit den Betrieb und die Lebensdauer zu verbessern.
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In
der Schrift
US 5 990 608 wird
eine Rauheit der Emissionsfläche
von weniger als 10 μm
empfohlen, um das Emissionsvermögen
dieser Fläche
zu erhöhen
(vgl.
12 dieser Schrift).
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Um
die Ausbildung eines Films aus emittierendem Material auf der Emissionsfläche zu erleichtern,
lehrt die Schrift
EP 1 063 668 das
Polieren dieser Fläche,
bis eine Rauheit gleich oder kleiner als 3 μm oder sogar 1 μm erreicht
worden ist.
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Schließlich lehrt
die Schrift
GB 1 522 387 das Polieren
der Emissionsfläche,
um den Film aus Barium-Scandat, der sich darauf bilden würde, zu
entfernen.
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Einige
der genannten Schriften lehren daher, dass eine Änderung der Morphologie lediglich
auf der Emissionsfläche
(Rauheit) des Kathodenemissionskörpers
und/oder der unmittelbar unter dieser Fläche (Porosität) liegenden
Schicht den Betrieb der imprägnierten
Kathode und die Lebensdauer derselben verbessert.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, den Betrieb von imprägnierten Kathoden und deren
Lebensdauer mittels eines besonders kostengünstigen Verfahrens weiter zu
verbessern.
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Zu
diesem Zweck ist der Gegenstand der Erfindung ein Kathodenemissionskörper für eine imprägnierte
Kathode einer Elektronenröhre,
welcher aus einer porösen,
mit einem Elektronen emittierenden Material imprägnierten Matrix gebildet und
durch eine Emissionsfläche
aufweisende Außenflächen festgelegt
ist, wobei die Außenflächen einschließlich der Seitenfläche eine
Rauheit von weniger als 0,2 μm
besitzen.
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Anders
als nach dem Stand der Technik ist gemäß der wesentlichen Eigenschaft
der Erfindung nicht nur die Emissionsfläche poliert, um eine Rauheit
von weniger als 0,2 μm
zu erzielen, sondern auch wenigstens die Seitenfläche, das
heißt
die Seiten des Kathodenemissionskörpers. Vorzugsweise werden
alle Außenflächen des
Emissionskörpers
einer Oberflächenbehandlung
unterzogen, vorzugsweise poliert, um so diese geringe Rauheit zu
erreichen.
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Die
Rauheit der Flächen
wird mit einem herkömmlichen
Verfahren gemessen, welches eine senkrecht zu diesen Flächen erfolgende
Messung mit einem Oberflächenmessgerät umfasst.
Das gemessene Profil kann durch die Verteilung seiner Tiefe relativ
zu einer vorgegebenen Bezugslinie dargestellt werden. Nach der französischen
Norm AFNOR E 05.015/017/052 handelt es sich bei dieser Bezugslinie
(Ox) um die parallel zu der allgemeinen Richtung des Profils gebildete
und durch dessen obere Punkte verlaufende Gerade. Auf der senkrecht
zu (Ox) verlaufenden Ordinatenachse (Oz) werden die gemessenen Tiefen
des Profils aufgetragen. Die Abweichung der Rauheitsprofile von
dieser Bezugslinie Ox kann als eine Variable mit einer gewissen
statistischen Verteilung angesehen werden. Somit wird die Lage der
durchschnittlichen Linie des Profils berechnet. Die arithmetische
mittlere Abweichung der Tiefe relativ zu dieser durchschnittlichen
Linie entspricht dem gewünschten
Rauheitswert Ra.
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Da
die Rauheit Ra auf allen Flächen des
Kathodenemissionskörpers
weniger als 0,2 μm
beträgt, werden
der Betrieb und die Lebensdauer der imprägnierten Kathoden, die mit
derartigen Kathodenemissionskörpern
in Elektronenröhren,
insbesondere in zur Bildanzeige bestimmten Kathodenstrahlröhren, versehen
sind, um ein höheres
Maß als
nach dem Stand der Technik verbessert. Ohne an eine endgültige Erklärung gebunden
sein zu wollen, scheint es, dass die Verdampfung des Kathodenemissionsmaterials
im Betrieb einer Kathode dieses Typs, insbesondere die Verdampfung
von Barium, nicht nur an der Emissionsfläche stattfindet, sondern auch
an allen Außenflächen des
Kathodenemissionskörpers.
Nach dem Stand der Technik wurde lediglich die Emissionsfläche des
Kathodenemissionskörpers
behandelt, um die Verdampfung des Kathodenemissionsmaterials einzuschränken, was
ein „Austre ten" dieses Materials über die
anderen Flächen
nicht verhindert. Um jegliches wo immer entstehendes „Austreten" einzuschränken, schlägt die Erfindung
vor, alle Außenflächen des
Kathodenemissionskörpers,
welche dem Einfluss der Atmosphäre
der Elektronenröhre
unterliegen, also nicht nur die Emissionsfläche, sondern auch die Seitenfläche des
Kathodenemissionskörpers
zu behandeln.
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Zu
diesem Zweck wurde herausgefunden, dass es durch eine Oberflächenbehandlung,
welche geeignet ist, eine Rauheit von weniger als 0,2 μm zu erreichen,
ermöglicht
wird, den Betrieb und die Lebensdauer der Kathoden sehr wesentlich
zu verbessern. Gegenüber
unbehandelten Kathoden wird geschätzt, dass sich die Lebensdauer
um einen Faktor von mindestens 2 erhöht hat.
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Vorzugsweise
besitzen die den Kathodenemissionskörper festlegenden Außenflächen eine Rauheit
gleich oder kleiner als 0,1 μm.
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Eine
derart geringe Rauheit wird vorzugsweise durch einen Abtragungsschritt,
insbesondere durch Polieren der Kathodenemissionskörper nach der
Imprägnierung
erreicht. Diese Abtragungsbehandlung kann trocken erfolgen, indem
Abtragungs- oder Poliersand sehr feiner Körnung auf alle Flächen des
Kathodenemissionskörpers
gesprüht
wird, oder sie kann nass mit einer aufgesprühten Suspension aus Abtragungssand
erfolgen. Sie kann durch die Reibung dieser Flächen gegen eine mit Abtragungs- oder
Poliersand sehr feiner Körnung
oder einer Suspension aus diesem Sand versehene Filzscheibe erfolgen.
Sie kann auch durch Schleifen mittels einer Schleifscheibe erfolgen.
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Vorzugsweise
wird eine Massenabtragungs- oder Massenpoliertechnik verwendet.
Bei einer derartigen Technik wird eine Charge von bereits mit Elektronen
emittierendem Material imprägnierten
Kathodenemissionskörpern
ohne Ordnung in einen an einer Drehwelle angebrachten und den Abtragungs- oder Poliersand
sehr feiner Körnung
oder eine Suspension dieses Sandes enthaltenden Behälter eingebracht,
und dann wird der Behälter
für eine
Zeitdauer, welche geeignet ist, die gewünschte Rauheit zu erreichen,
rotiert. Der Vorteil eines derartigen Verfahrens besteht darin,
dass auf allen Flächen
der Kathodenemissionskörper
direkt und sehr kostengünstig
eine geringe Rauheit erreicht wird.
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Vorzugsweise
ist das Verhältnis
der Fläche der
gegenüber
den Außenflächen des
Kathodenemissionskörpers
offenen Poren der Matrix zu der Fläche dieser Flächen gleich
der Hälfte
der mittleren Volumenporosität
in dem Kern der Matrix oder kleiner als diese.
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Beträgt die mittlere
Volumenporosität
eines Kathodenemissionskörpers
nach der Imprägnierung rund
18%, liegt somit das Verhältnis
der Fläche
der gegen die Außenflächen offenen
Poren dieses Körpers
zu der Gesamtfläche
dieser Flächen
beispielsweise bei rund 9% oder unter diesem Wert. Die Volumenporosität wird mittels
herkömmlicher
Verfahren für
die Berechnung des Dichte-Volumen-Verhältnisses des Kathodenemissionskörpers vor
der Imprägnierung
gemessen. Die Fläche
der Poren wird durch die automatische Analyse mehrerer Bilder gemessen,
welche für
die verschiedenen Außenflächen des Kathodenemissionskörpers repräsentativ
sind.
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Dieser
Zustand bedeutet, dass die Oberflächenporosität unter der in der Tiefe gemessenen
Porosität
liegt, und zwar nicht nur auf der Emissionsfläche wie nach dem Stand der
Technik, sondern auch auf allen Außenflächen des Kathodenemissionskörpers.
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In
der Praxis wirkt sich die Oberflächenbehandlung
durch Abtragen oder Polieren nicht nur dadurch aus, dass die Rauheit
der verschiedenen Flächen
verringert wird, sondern auch dadurch, dass sich die gegen diese
Flächen
offenen Poren teilweise schließen,
was zu einer Verringerung der Oberflächenporosität führt. Dies ist insbesondere
bei chemisch-mechanischen Poliervorgängen der Fall. Durch das teilweise
Schließen
der Poren aller Flächen
des Kathodenemissionskörpers
wird es möglich,
die durch Verdampfung von Elektronen emittierendem Material, insbesondere
Barium, verursachten Verluste noch weiter einzuschränken.
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Vorzugsweise
liegt das Verhältnis
der Fläche der
gegen die Außenflächen des
Kathodenemissionskörpers
offenen Poren der Matrix zu der Fläche dieser Flächen zwischen
4% und 9%.
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Vorzugsweise
liegt die mittlere Volumenporosität in dem Kern der Matrix in
dem Kathodenemissionskörper
zwischen 16% und 22%. Es handelt sich daher hierbei um die Porosität des Kathodenemissionskörpers vor
der Imprägnierung.
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Vorzugsweise
bildet Wolfram die Grundlage der porösen Matrix, deren Wolframgehalt
gleich oder größer als
50 Gewichtsprozent ist, während
Barium die Grundlage des Elektronen emittierenden Materials bildet,
dessen Bariumgehalt über
50 Mol-% liegt. Bei der porösen
Matrix kann es sich um eine Mischung aus Wolfram und Molybdän handeln.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem eine „imprägnierte" Kathode für eine Elektronenkanone,
umfassend:
- – eine Metallschale,
- – eine
an einem Ende durch die Schale verschlossene Metallhülse,
- – ein
Heizfaden im Inneren der Hülse,
wobei
die Kathode einen erfindungsgemäßen Kathodenemissionskörper umfasst,
welcher in die Metallschale eingesetzt ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem eine
Elektronenkanone, welche mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Kathode
versehen ist. Im herkömmlichen
Fall einer Dreifarbenkanone von „Farb"-Kathodenstrahlröhren besitzt die Elektronenkanone
drei Kathoden, und zwar jeweils eine für jede Primärfarbe.
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Vorzugsweise
ist für
jede Kathode dieser Kanone eine Gegenelektrode G1 der Emissionsfläche des
Kathodenemissionskörpers
zugewandt angeordnet und mit einer ungefähr in der Mitte der Fläche angeordneten Öffnung versehen,
wobei die Breite des dem Umfang der Öffnung zugewandten Umfangsbereiches
der Emissionsfläche
einen Mindestwert Lmin besitzt, der gleich
oder kleiner als 200 μm
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem eine
mit einer erfindungsgemäßen Kanone
versehene Kathodenstrahlröhre.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
ein Prozess für
die Herstellung eines erfindungsgemäßen Kathodenemissionskörpers, wobei
der Prozess einen Vorgang für
die Behandlung der Oberfläche
der Außenflächen umfasst,
um deren Rauheit und optional die Oberflächenporosität, das heißt das Ver hältnis der Fläche der
gegen diese Flächen
offenen Poren zu der Fläche
dieser Flächen
zu verringern.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Oberflächenbehandlungsvorgang
um einen Poliervorgang.
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Vorzugsweise
wird dieser Oberflächenbehandlungsvorgang
als Massenvorgang ausgeführt.
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Vorzugsweise
umfasst der Prozess außerdem
einen Vorgang für
die Imprägnierung
der Matrix mit dem Elektronen emittierenden Material, wobei der
Oberflächenbehandlungsvorgang
nach dem Imprägnierungsvorgang
ausgeführt
wird.
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Vorzugsweise
beziehen sich die Außenflächen des
Kathodenemissionskörpers
auf alle Außenflächen dieses
Körpers.
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Die
Erfindung wird beim Lesen der folgenden Beschreibung, die auf einem
nicht einschränkenden Beispiel
beruht und sich auf die im Anhang aufgeführten Figuren bezieht, besser
verstanden. Es zeigen:
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1 zeigt
einen Kathodenemissionskörper für eine Kathode
der in 2 gezeigten Art in perspektivischer Ansicht.
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2 zeigt
eine imprägnierte
Kathode für eine
Kathodenstrahlröhre
und ist bereits beschrieben.
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3A und 3B zeigen
eine der Seiten des Kathodenemissionskörpers von 1 vor
der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung
in einer schematischen Schnittansicht beziehungsweise der entsprechenden
Mikrofotografie.
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4A und 4B zeigen
die gleiche Seite des Kathodenemissionskörpers von 3A und 3B in einer schematischen Schnittansicht
beziehungsweise der entsprechenden Mikrofotografie, wobei die Seite hier
gemäß eines
Verfahrens, bei dem die Erfindung durch Polieren ausgeführt wird,
eine sehr geringe Rauheit besitzt.
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5 und 6 zeigen
jeweils von oben die Emissionsfläche
des Kathodenemissionskörpers
von 1 nach Abscheiden eines Dünnfilms aus Osmium in einer
Mikrofotografie, mit beziehungsweise ohne Oberflächenbehandlung gemäß der Erfindung.
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7 zeigt
die relative Anordnung eines Kathodenemissionskörpers und einer Gegenelektrode gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung in Draufsicht (Teil A) und in einer
Seitenschnittansicht (Teil B).
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Um
die Beschreibung zu vereinfachen und um die Unterschiede und Vorteile
der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik herauszustellen, werden für Elemente, welche die gleichen
Funktionen erfüllen,
identische Bezugszeichen verwendet.
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Zunächst wird
ein Verfahren für
die Herstellung eines Kathodenemissionskörpers für eine imprägnierte Kathode gemäß der Erfindung
beschrieben, wobei dieser aus einer porösen Matrix gebildet ist, welche
mit einem Elektronen emittierenden Material imprägniert ist, das hier die Form
eines in 1 gezeigten Pellets hat. Die
Außenflächen dieses
Pellets bestehen hier aus einer oberen Emissionsfläche 11,
einer der Emissionsfläche
gegenüber
angeordneten und zur Berührung
mit dem Boden der Schale 2 der Kathode bestimmten unteren
Fläche 12 sowie
einer die obere Fläche
mit der unteren Fläche
verbindenden kreisförmigen
Seitenfläche 13.
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Die
poröse
Matrix kann in einem spezifischen Beispiel auf einer Nickelgrundlage
basieren oder durch Pressen und Sintern eines keramischen oder feuerfesten
Metallpulvers erzielt werden. Das Material der porösen Matrix
des Kathodenemissionskörpers
wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, welche Wolfram, Molybdän, Rhenium,
Osmium, Iridium und Legierungen derselben umfasst sowie Aluminiumoxid.
Hier wird beispielsweise ein Material auf Wolframgrundlage gewählt. Der
Pressdruck und die Sinterbedingungen, insbesondere die Temperatur
und die Zeit, sind auf eine an sich bekannte Weise maßgeschneidert,
so dass man einen massiven Körper
erhält,
welcher vor der Imprägnierung eine
Volumenporosität
vorzugsweise zwischen 15% und 30% besitzt. Diese Porosität soll als
Vorratsbehälter
für die
Kathodenemissionsmaterialien dienen. Für eine höhere Porosität hätte das
Pellet nicht die ausreichende mechanische Festigkeit. Für eine geringere
Porosität
würde der
Vorrat an Kathodenemissionsmaterial nicht ausreichen, um eine akzeptable Lebensdauer
zu erzielen.
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Mittels
eines an sich bekannten, beispielsweise bei hoher Temperatur unter
Wasserstoff durchgeführten
Verfahrens wird die Matrix anschließend mit dem Kathodenemissionsmaterial
imprägniert. Das
Elektronen emittierende Material wird vorzugsweise aus der Gruppe
ausgewählt,
welche Barium, Strontium, Calcium, Aluminium, Scandium und Osmium
umfasst, oder aus einer aus einem oder mehreren dieser Elemente
bestehenden Mischung. Beispielsweise wird eine so genannte „4/1/1"-Mischung als Imprägnierungsmaterial
verwendet, welche in imprägnierten
Kathoden bekannt ist und zu Anfang aus einer Mischung aus vier Mol
Bariumkarbonat, 1 Mol Calciumkarbonat und 1 Mol Aluminiumoxid besteht. Die
Betriebseigenschaften eines Kathodenemissionskörpers einer imprägnierten
Kathode oder Vorratskathode hängen
insbesondere von dem Porenvolumen ihrer Matrix oder von dem Volumen
ihres Vorrats, von der Art des die Poren füllenden Kathodenemissionsmaterials
und von der Betriebstemperatur der Kathode ab. Im Falle einer Kathodenstrahlröhre muss
der Kathodenemissionskörper
eine Menge an Emissionsmaterial enthalten, die für einen Betrieb von wenigstens
20.000 Stunden in der Röhre
ausreicht. Um die Poren in der Matrix zu füllen, müssen diese Poren miteinander
verbunden sein, das heißt, dass
die Porosität
offen sein muss, wozu in der Praxis erforderlich ist, dass die Matrix
vor der Imprägnierung
eine Gesamtporosität
gleich oder größer als 15%
besitzt.
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Gemäß einer
alternativen Weise für
die Herstellung des Kathodenemissionskörpers werden das Material der
Matrix und das Kathodenemissionsmaterial gleichzeitig gesintert.
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Daher
erhält
man ein „grünes" imprägniertes Kathodenemissionspellet,
welches gemäß der Erfindung
unbehandelt ist.
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Da
der durch die im Betrieb der Kathode stattfindende Diffusion und
Sublimation bewirkte Verlust an Kathodenemissionsmaterial und die
Verbrauchsrate zu dem Bereich des Austauschs zwischen dem Pellet
und dem Vakuum in der Elektronenröhre, an welcher die Kathode
angebracht ist, proportional sind, ist es vorteilhaft, diesen Austauschbereich
einzugrenzen.
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Dazu
ist es in diesem Stadium des Prozesses möglich, auf allen Außenseiten
des Pellets gemäß der Erfindung
- a) entweder das Oberflächenfinish durch Verringern
der Rauheit und damit des Austauschbereiches zu verändern,
- b) oder die Größe der gegen
die Fläche
offenen Poren zu reduzieren,
- c) oder die Anzahl der Oberflächenporen zu vermindern,
- d) oder eine Kombination der Mittel a), b) und/oder c) zu wählen.
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Das
Mittel a) hat die Aufgabe, die Rauheit der verschiedenen Außenflächen des
Pellets zu verringern. Die arithmetische Rauheit Ra eines „grünen" Pellets liegt im
Allgemeinen bei etwa 0,3 μm.
Nach der erfindungsgemäßen Behandlung
soll auf allen Flächen
des Pellets eine Rauheit von weniger als 0,2 μm, vorzugsweise gleich oder
kleiner als 0,1 μm,
erreicht werden.
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Um
die Rauheit der Flächen
des Pellets zu messen, wird ein herkömmliches Messverfahren mit einem „Laser"-Oberflächenmessgerät oder einem Nadelsensor
eingesetzt, beispielsweise ein Messverfahren des Typs „SURFTEST" von Mitutuyo. Im
letzteren Fall betragen der Durchmesser der Nadelspitze etwa 0,02
mm und die Laufgeschwindigkeit des Sensors etwa 2 mm/s; die Abschaltung
des Sensors ist auf etwa 0,8 mm eingestellt.
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Die
Mittel b) und c) haben die Aufgabe, die so genannte „Oberflächenporosität" zu verringern. Es hat
sich gezeigt, dass die Oberflächenporosität eines „grünen" Pellets seiner mittleren
Porosität
entspricht oder diese sogar übersteigt.
Diese Oberflächenporosität ist beispielsweise
durch den mittleren Durchmesser und die mittlere Oberflächendichte
der gegen die Oberfläche
des Pellets offenen Poren auf allen seinen Außenflächen gekennzeichnet. Das oben
erwähnte Mittel
b) hat die Aufgabe, den mittleren Durchmesser zu reduzieren, während das
Mittel c) die Aufgabe hat, die Oberflächendichte der Poren zu reduzieren.
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Durch
die Kombination dieser beiden Kriterien ist es außerdem möglich, die
Oberflächenporosität durch
das Verhältnis
der Gesamtfläche
der gegen alle Außenflächen des
Pellets offenen Poren zu der Entwicklungsfläche dieser Flächen auszudrücken. Nach
der erfindungsgemäßen Behandlung
soll dieses Verhältnis
auf allen Flächen
des Pellets vorzugsweise einen Wert haben, der gleich der halben
Gesamtvolumenporosität
der Matrix oder kleiner als diese ist, insbesondere einen Wert zwischen
4% und 9%.
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Zur
Messung der Oberflächenporosität der Flächen des
Pellets werden Mikrofotografien der Oberfläche verwendet, wobei diese
in der Mitte und ein Drittel vom Rand des Pellets entfernt mit Hilfe
eines Rastermikroskops mit einer Vergrößerung von etwa 2000 aufgenommen
und einer Softwarebehandlung für
die Bildanalyse dieser Mikrofotografien unterzogen werden, beispielsweise
vom Typ „Leica". Beispielsweise
werden digitale Mikrofotografien mit einer Vergrößerung von 2000 und einer Auflösung von
512 mal 512 Pixeln mit 256 Graustufen verwendet. Die Analysesoftware
ist auf die zu analysierende Oberfläche, die fotografische Ausrüstung und
die „Beleuchtung" der Oberfläche zugeschnitten.
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Die
Oberflächenbehandlung,
der das grüne imprägnierte
Pellet unterzogen wird, um ein erfindungsgemäßes imprägniertes Pellet zu erhalten,
besteht aus einem chemischen oder chemisch-mechanischen Vorgang,
in dem alle Flächen
des Pellets geschliffen, gehont oder poliert werden.
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Beispielsweise
findet eine der drei folgenden Techniken der Oberflächenbehandlung
Verwendung:
- – trockenes oder nasses Massen-Polieren
mit Hilfe eines Poliersandes auf Aluminiumoxidbasis,
- – Schleifen
mit einer Schleifscheibe oder einem Schneidwerkzeug,
- – Reiben
der Pelletflächen
durch eine Stanze oder ein Werkzeug.
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Vorzugsweise
wird ein Poliervorgang, bei dem sich zeigt, dass er vorteilhafterweise
gleichzeitig die oben beschriebenen Wirkungen a), b) und c) ergibt,
ausgeführt.
Vorzugsweise wird ein Massen-Poliervorgang ausgeführt, wodurch
eine gleichzeitige Behandlung der Oberfläche einer großen Anzahl
von Pellets auf allen ihren Flächen
ermöglicht
wird.
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Die
Oberflächenbehandlungsbedingungen, insbesondere
die Polierbedingungen, sind so ausgelegt, dass man Pellets mit einer
Rauheit gleich oder kleiner als 0,1 μm und einer mittels des oben
beschriebenen Verhältnisses
gemessenen Oberflächenporosität zwischen
4% und 9% auf allen ihren Flächen
erhält.
Somit erhält
man herkömmlicherweise
für ein
Matrixporenvolumen von etwa 18% eine Oberflächenporosität von etwa 6%.
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3 und 4 zeigen
einen Abschnitt des für
eine der Flächen
des Pellets repräsentativen Oberflächenbereiches
vor der Behandlung im Fall von 3 und nach
der Behandlung im Fall von 4, und zwar
in für
Fall 3A und 4A schematischen und
für Fall 3B und 4B mikrofotografischen
Schnittansichten. Diese Figuren veranschaulichen sehr deutlich die
Verringerung der Oberflächenrauheit,
die spezifisch für
die Erfindung ist. Der Poliervorgang trägt die Körner GS ab
und planarisiert damit die gesamte Oberfläche S und verringert die Rauheit
auf einen Wert gleich oder kleiner als 0,1 μm.
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Der
Poliervorgang bewirkt außerdem
eine Verringerung der offenen Fläche
der Poren auf allen Außenflächen des
Pellets. Dabei handelt es sich zweifelsohne um eine chemisch-mechanische Wirkung,
welche im Polierbereich eine herkömmliche ist. Durch diesen Vorgang
wird die Oberflächenporosität um einen
Faktor von zwei oder sogar drei verringert.
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Nach
der Oberflächenbehandlung,
insbesondere nach dem Poliervorgang, erhält man anschließend ein
gebrauchsfertiges imprägniertes
Kathodenemissionspellet. Wie in 2 gezeigt,
ist dieses Pellet in einer Schale 2 eingebracht, welche selbst
durch eine mit einem Heizfaden 4 versehene Metallhülse 3 gehalten
ist. Anschließend
erhält
man die erfindungsgemäße imprägnierte
Kathode.
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Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung
durch Polieren zeigt sich in dem Fall, in dem das Pellet nach der
Behandlung eine Rauheit gleich oder kleiner als 0,1 μm und eine Oberflächenporosität zwischen
4% und 9% besitzt, wenn das für
die Imprägnierung
verwendete Kathodenemissionsmaterial auf Barium vom oben beschriebenen
Typ „4/1/1" basiert, dass der
Verlust an Kathodenemissionsmaterial bei einem 90 Wochen dauernden
Betrieb dieser Kathode unter Standardbedingungen oder sogar beträchtlich
beschleunigten Bedingungen im Vergleich zur gleichen Kathode, in der
das Pellet keiner Oberflächenbehandlung
durch Polieren unterzogen wurde, um einen Faktor von zwei reduziert
ist. Im Vergleich zu einer Kathode, deren Pellet dieser Oberflächenbehandlung
durch Polieren nur auf seiner oberen Emissionsfläche 11, wie beispielsweise
nach dem Stand der Tech nik, unterzogen wurde, zeigt sich ebenfalls
eine beträchtliche
Reduzierung beim Verlust an Kathodenemissionsmaterial sowie eine
wesentliche Verlängerung
der Lebensdauer um einen Faktor von etwa 2. Da das den Verbrauch
der Lebensdauerfunktion ausdrückende Gesetz
als die Quadratwurzel von t (time) gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass
eine signifikante Verlängerung
der Lebensdauer der Kathode erzielt wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass höchst
vorzugsweise die oben beschriebene Oberflächenbehandlung an Pellets durchgeführt wird,
welche bereits imprägniert
sind, und dass die gleichen Verbesserungen nicht erzielt werden,
wenn diese Behandlung an der porösen
Matrix vor der Imprägnierung
durchgeführt wird.
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Die
Erfindung besitzt außerdem
die folgenden Vorteile:
- – weniger elektrische Verluste
in den Elektronenkanonen und Röhren
durch reduzierte parasitäre Beschichtungen,
insbesondere auf den Gegenelektroden,
- – Aufdecken
aller Oberflächendefekte
und möglichen
Risse auf der Oberfläche
der Pellets nach der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung, wodurch eine
Verbesserung der Untersuchung der Herstellungsqualität ermöglicht wird.
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Die
Leistungsverbesserung wird ganz besonders deutlich bei kleinen Pellets,
die insbesondere in Kathodenstrahlröhren mit niedrigem Energieverbrauch
verwendet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Verbrauch oder
Verlust des Kathodenemissionsmaterials den folgenden Randeffekt auf
die Emissionsfläche
ausübt:
Die poröse
Matrix wird über
den gesamten Umfang der Emissionsfläche 11 des Pellets 1 und über die
Lebensdauer der Kathode in dem Kathodenemissions material aufgebraucht,
so dass die Emissionsfläche
einen aufgebrauchten Umfangsbereich mit immer größer werdender Breite aufweist.
Je kleiner der Durchmesser der Pellets ist, desto größer wird
der Teil der Emissionsfläche,
der durch diesen aufgebrauchten Bereich dargestellt wird. Da aufgrund
der Erfindung alle Flächen
des Pellets, insbesondere seine Seitenfläche 12, poliert werden,
vergrößert sich
die Breite dieses aufgebrauchten Umfangsbereiches weniger schnell als
nach dem Stand der Technik. Die Lebensdauer von Pellets mit kleinem
Durchmesser, insbesondere von Pellets mit einem Durchmesser gleich
oder kleiner als 1,1 mm, wird daher wesentlich verlängert.
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7 veranschaulicht
diesen Punkt in einer schematischen Darstellung. Die Breite des
verbrauchten Umfangsbereiches des Kathodenemissionskörpers kann
bis zu 200 μm
betragen, was einer Reduzierung des Durchmessers der effektiven
Emissionsfläche
von 400 μm
entspricht. Da dieser Durchmesser DT der Öffnung in
der ersten Gegenelektrode oder dem Gitter G1 im Allgemeinen etwa
500 μm beträgt, falls
der Durchmesser DP des Pellets gleich oder
kleiner als 1,1 mm ist und falls die unvermeidbaren Fehler beim
Zentrieren der Öffnung
in dem Gatter in Bezug auf die Kathode, im Allgemeinen etwa 200 μm, berücksichtigt
werden, kann festgestellt werden, dass der dem Umfang der Öffnung in
dem Gitter G1 zugewandte Umfangsbereich der Emissionsfläche des
Pellets 1 in bestimmten Teilen des Umfangs eine Breite
Lmin gleich oder kleiner als 200 μm besitzt
und dass die Gefahr besteht, dass der aufgebrauchte Umfangsbereich
in die Öffnung
in dem Raster eindringt, mit dem Risiko einer schwerwiegenden Unterbrechung
im Betrieb der Elektronenröhre,
in die diese Kathode eingesetzt ist. Dank der Erfindung und des Polie rens
der Seitenflächen
der Kathodenemissionskörper
wird dieses Risiko eingeschränkt.
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Es
ist weiterhin bekannt, dass die Leistung von Kathodenemissionskörpern von
imprägnierten Kathoden
verbessert werden kann, indem ein Dünnfilm aus Osmium, Ruthenium
und/oder Iridium auf ihre Emissionsfläche abgeschieden wird. Es hat
sich gezeigt, dass diese Verbesserung auf Kathodenemissionskörpern, die
zuvor einer erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung
unterzogen wurden, größer ist
als auf Kathodenemissionskörpern
ohne Oberflächenbehandlung. 5 und 6 zeigen von
oben die Emissionsfläche 11 eines
Pellets in einer Mikrofotografie mit einer Vergrößerung von 5000, nachdem ein
Dünnfilm
aus Osmium mit einer Dicke von 0,5 μm ohne Oberflächenbehandlung
im Fall von 5 und mit erfindungsgemäßer Oberflächenbehandlung
im Fall von 6 abgeschieden worden ist. 6 zeigt
eine Rauheit und eine Oberflächenporosität, welche
sehr viel geringer sind als in 5, was zumindest
teilweise die beobachtete Leistungsverbesserung erklärt.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine Kathode einer
Kathodenstrahlröhre
beschrieben. Es ist für
Fachleute offensichtlich, dass die Erfindung auch für andere
Arten von Elektronenröhren
verwendet werden kann.