DE3490721C2 - Drehanode f}r R¦ntgenr¦hren - Google Patents

Drehanode f}r R¦ntgenr¦hren

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DE3490721C2 DE19843490721 DE3490721A DE3490721C2 DE 3490721 C2 DE3490721 C2 DE 3490721C2 DE 19843490721 DE19843490721 DE 19843490721 DE 3490721 A DE3490721 A DE 3490721A DE 3490721 C2 DE3490721 C2 DE 3490721C2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Drehanoden für Röntgenröhren.
Bekannt ist eine Drehanode für Röntgenröhren, die in Form einer Scheibe mit schwarzem Überzug auf deren Oberfläche gefertigt ist, der aus auf die Scheibenoberfläche durch Plasmaspritzverfahren aufgetragenen Aluminiumoxid und Titandioxid besteht (DE-PS 24 43 354).
Ein Überzug aus Oxiden ist gekennzeichnet durch eine niedrigere Strahlungszahl, die etwa 0,3 erreicht, und zwar deshalb, weil die zur Herstellung des Überzuges verwendeten Oxide eine Weißfarbe besitzen. Eine Vergrößerung der Strahlungszahl der Anode mit ähnlichem Überzug ist nur durch das Vorhandensein der jeweiligen Rauhigkeit der zusammengeschmolzenen Oxidteilchen bedingt. Darüber hinaus weist ein solcher Überzug eine niedrigere Wärmeleitzahl auf.
Zur Fertigstellung eines festen Überzugs aus Oxiden ist die Anwendung anderer Herstellungsverfahren außer dem Plasmaspritzverfahren unmöglich. Die Anwendung eines Plasmaspritzverfahrens bedarf aber einer komplizierten Ausrüstung und Ausnutzung erhöhter, die Schmelztemperatur des Überzugstoffes überschreitender Temperaturwerte, wodurch der Auftragsvorgang des Überzugs mit Strukturbeschädigungen und Abschmelzungen der Pulverteilchen und demzufolge auch mit einer Verschlechterung der Kennwerte der Ausgangsstoffe und des ganzen Überzugs selbst verbunden ist.
Die während der Herstellung des Überzugs bei thermischen Belastungen und infolge einer erheblichen Differenz der thermischen Ausdehnungsbeiwerte der Werkstoffe der Scheibe und des Überzugs entstehenden Innenspannungen auf der Oberfläche der Drehanode bewirken die Bildung von Rissen im Überzug und somit auch das Abreißen der Überzugsteilchen beim Drehen der Anode.
Im Laufe des Betriebs ist ein solcher Überzug imstande, den in der Zusammensetzung der Oxide befindlichen Sauerstoff zu entwickeln, wodurch ungünstigere Verhältnisse für die Arbeit einer Hochtemperaturkatode geschaffen werden.
In diesem Zusammenhang ist die Lebensdauer der bekannten Drehanoden in Röntgenröhren durch eine verhältnismäßig niedrige Leistungsergiebigkeit und kurze Betriebsdauer bestimmt.
Eine Steigerung des Leistungsvermögens und Verlängerung der Betriebsdauer der Röntgenröhren wird infolge der Vergrößerung der Strahlungszahl der Drehanodenoberfläche während des Betriebes der Röntgenröhren durch eine in diesen vorhandene Drehanode mit einer Scheibe aus Molybdänlegierung, die Kohlenstoff einschließt, und Fokalstreifen aus auf der Oberfläche einen zweischichtigen schwarzfärbenden Überzug tragendem Wolfram bzw. Wolframlegierung erreicht. Die außen liegende Hauptüberzugsschicht der betreffenden bekannten Drehanode ist aus mehreren Oxiden bzw. aus einer Mischung von mehreren Metallen und mehreren Oxiden zusammengestellt, während eine zwischen Scheibe und Hauptüberzugsschicht befindliche Zwischenüberzugsschicht der Stärke 10 bis 200 µm aus Molybdän und/oder Wolfram beispielsweise nach der FR-OS 25 21 776 gefertigt wird.
Eine Stabilisation der Überzugseigenschaften wie Festigkeit und Strahlungszahl während des Betriebes der Röntgenröhren bei Benutzung der betreffenden Drehanode kann durch Anwendung einer Zwischenschicht aus einem schwerschmelzbaren, teilweise die Differenz der physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe der Scheibe und der Hauptüberzugsschicht ausgleichenden Metall erreicht werden.
Trotz der Vorteile dieser Anordnung aber ermöglicht sie keine wesentliche Verbesserung der Kennzahlen von Röntgenröhren mit einer solchen Drehanode infolge der für die Drehanoden mit einem schwarzfärbenden, die obenerwähnten Oxide enthaltenden Überzug kennzeichnenden Ursachen.
Darüber hinaus ist der technologische Herstellungsvorgang dieses Drehanodentyps sehr kompliziert, da er das Auftragen mehrerer Überzugsschichten vorsieht, was dessen hohe Kosten bedingt.
Zum Stand der Technik gehören ferner die DE-OS 33 03 529, DE-OS 26 21 067 und DE-OS 26 10 993. Dort werden verschiedene Röntgenröhrendrehanoden beschrieben, beispielsweise in der erstgenannten DE-OS bestehend aus einem Grundkörper aus einer Kohlenstoff enthaltenden Molybdänlegierung, z. B. TZM, sowie aus einer Brennbahn aus Wolfram bzw. einer Wolfram-Legierung, wobei die Oberfläche der Drehanode außerhalb der Brennbahn mindestens teilweise mit einem Überzug aus einem oder mehreren Oxiden oder aus einem Gemisch aus einem oder mehreren Metallen mit einem oder mehreren Oxiden versehen ist, wobei zwischen Grundkörper und Überzug eine 10 bis 200 µm dicke Zwischenschicht aus Molybdän und/oder Wolfram angeordnet ist. Dabei kann nach der DE-OS 26 10 993 die Drehanode auch als Scheibe ausgebildet sein. Es ist dort beschrieben, daß zumindestens Teilbereiche der Anodenoberfläche außerhalb des Brennfleckes bzw. der Brennbahn eine dünne Überzugsschicht aus einem Verbundwerkstoff, bestehend aus Molybdän und/oder Wolfram und/oder Niob und/oder Tantal in Verbindung mit 20 bis 60 Vol.-% oxidkeramischen Werkstoffen wie TiO₂ und/oder Al₂O₃ und/oder ZrO₂ aufweisen.
Aus den zuletzt zitierten Literaturstellen ist es bekannt, TiO₂ zu verwenden.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Drehanode für Röntgenröhren mit einem Überzug zu entwickeln, dessen Zusammensetzung und Gefüge eine hohe mechanische Festigkeit und hohe Strahlungszahl ergeben, sowie eine Röntgenröhre mit dieser Drehanode anzugeben, die beim Betrieb höhere Leistungsergiebigkeit und längere Betriebsdauer gewährleistet.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich gelöst.
Bei einer aus einem schwerschmelzbaren Metall hergestellten Drehanodenscheibe ist das schwerschmelzbare Metall der Anodenscheibe vorteilhaft für den Überzug zu wählen.
Bekanntlich hängt die Größe der Strahlungszahl der Oberfläche der Drehanode einer Röntgenröhre von der Farbe und Rauhigkeit der Oberfläche sowie von der Porosität der Oberflächenschicht ab.
Durch Anwendung des auf die Oberfläche der Drehanode aufgetragenen nur aus der erfindungsgemäßen Metallkomponente bestehenden Überzugs wird eine dunklere Oberflächenfarbe erreicht als dies bei einer mit Oxiden wie Al₂O₃ und TiO₂ überzogenen Oberfläche der Fall ist.
Die aus einer zusammengesinterten Metallzusammensetzung gefertigte Oberfläche weist im Vergleich zu der Oberfläche aus abgeschmolzenen Oxiden eine wesentlich größere Strahlungszahl auf. Während der Zusammensinterung unter 1200°C nicht übersteigenden Temperaturen werden das Gefüge und die physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Komponenten nicht beeinträchtigt.
Darüber hinaus wird eine Steigerung der Strahlungszahl erfindungsgemäß an der Oberfläche der Drehanode durch eine erhöhte Rauhigkeit und Porosität der Oberflächenschicht erreicht, die die Dendritenstruktur der Titankörner bestimmt, deren kennzeichnende Besonderheit in einer unrichtigen Gestaltung mit erweiterter Oberfläche und einer großen Zahl von in Kontakt tretenden Punkten besteht, an welchem die Titankörner während des Sinterungsvorgangs miteinander und mit dem schwerschmelzbaren Metall und dem Werkstoff der Anodenscheibe verkettet werden.
Zwecks Verlängerung der Betriebsdauer und Steigerung der Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre ist die Anwendung derart ausgeführter Drehanoden zweckmäßig.
Durch Einsatz einer erfindungsgemäß ausgeführten Drehanode in einer Röntgenröhre werden eine Verlängerung der Betriebsdauer und Steigerung der Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre um das 1,3- bis 1,6fache durch Herabsetzung der Betriebstemperatur der Drehanode während des Betriebes der Röntgenröhre erreicht, was durch Vergrößerung der Strahlungszahl des Überzugs ermöglicht wird. Andererseits gestattet es die Herabsetzung der Temperatur der Drehanode bei einer vorgegebenen Nennleistung der Röntgenröhre die Stärke und demzufolge auch die Masse der Drehanode selbst zu verkleinern, was mit einer Verkleinerung der Belastung der Lager mit gleichzeitiger Verlängerung deren Betriebsdauer und demzufolge auch der Betriebsdauer der Röntgenröhre im ganzen einhergeht.
Die Betriebsdauer einer Röntgenröhre mit einer erfindungsgemäß ausgeführten Drehanode wird auch durch eine hohe Festigkeit des schwarzfärbenden Überzugs verlängert, der imstande ist, ohne Zerstörung die erhöhten mechanischen (Drehung mit der Drehgeschwindigkeit von 9000 U/min und darüber) und thermischen (1000°C) Belastungen zu ertragen.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen technischen Lösung bestehen in:
  • - einer Fähigkeit des Überzugs, die Vakuumverhältnisse innerhalb der Röntgenröhre zu verbessern, was ebenfalls die Verlängerung deren Betriebsdauer begünstigt;
  • - einer Steigerung der Wirksamkeit bei der Ausnutzung der Röntgenausrüstungen durch Verkürzung der Abkühlungszeit der Drehanode und Unterbrechungen während des Betriebs der Ausrüstung;
  • - einer Herabsetzung der Kosten der Drehanode und demzufolge auch der Röntgenröhre als Ganzes durch Herabsetzung des Materialaufwandes der Drehanode, die aus kostspieligen Stoffen hergestellt wird.
Die Zeichnungen betreffen:
Fig. 1 die Drehanode einer Röntgenröhre im Querschnitt;
Fig. 2 eine Röntgenröhre mit Drehanode, teilweise ausgeschnitten.
Die in Fig. 1 dargestellte Drehanode für eine Röntgenröhre besitzt eine Scheibe 1, auf deren Oberfläche ein schwarzfärbender Überzug 2 aufgetragen ist. Dieser Überzug 2 kann auf einen Teil der Oberfläche der Anodenscheibe 1, wie dies die Fig. 1 wiedergibt oder auf deren ganzer Oberfläche unter Ausnahme des Fokalstreifens aufgetragen werden.
Der Überzug 2 stellt eine poröse Sinterzusammensetzung aus Titankörnern, im wesentlichen vom Dendritengefüge mit einer Größe von 0,5 bis 150 µm und zumindest einem schwerschmelzbaren Metall mit einer Schmelztemperatur von über 2500°C dar, wobei die Menge des schwerschmelzbaren Metalls in der Sinterzusammensetzung 5,0 bis 60,0 Gew.-% erreicht.
Diese Sinterverbindung ist gekennzeichnet durch erhöhte Festigkeit unter gleichzeitiger Beibehaltung der Gestalt und Kenngrößen der Ausgangskomponenten. Eine erhöhte Porösität und Festigkeit des Überzugs 2 wird auch durch Anwendung einer Mischung von Titankörnern unterschiedlicher Größe in der Sinterzusammensetzung gesichert, die Körner von 0,5 bis 150 µm enthält.
Wenn die Größe der Titankörner unter 0,5 µm liegt, verkleinert sich auch die Porösität des Überzugs 2, da in diesem Falle die Form der Körner sich einer sphärischen annähert, deren kennzeichnendes Merkmal ein dichtes Zusammenliegen ist.
Andererseits kann eine Ablösung der Titanteilchen des Überzugs 2 bei Drehung der Drehanode mit einer hohen Umdrehungszahl pro Minute (9000 U/min und darüber) auftreten, wenn die Größe der Titankörner 150 µm übersteigt.
Die vor allem durch Übereinstimmung der physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe der Scheibe 1 und des Überzugs 2, insbesondere durch die Übereinstimmung von deren thermischen Ausdehnungszahlen bestimmte Festigkeit des Überzugs 2 übt ihrerseits einen größeren Einfluß auf die Kennwerte der Drehanode und Röntgenröhre selbst aus. Eine solche Übereinstimmung wird durch Anwendung eines nur aus Metallen bestehenden Überzugs 2 und durch Einschließung eines schwerschmelzbaren Metalls in die Überzugszusammensetzung erreicht.
Die Anwendung eines schwerschmelzbaren Metalls mit einer Schmelztemperatur von über 2500°C im Überzug sichert eine gute Verkettung des Werkstoffes des Überzugs 2 mit der Anodenscheibe, da überlicherweise ein schwerschmelzbares Metall mit einer Schmelztemperatur von über 2500°C als Werkstoff für die Drehanode verwendet wird. Diesbezüglich wird in der Sinterzusammensetzung des schwarzfärbenden Überzugs 2 als schwerschmelzbares Metall das Metall eingesetzt, aus dem die Anodenscheibe 1 selbst hergestellt wird. Wenn zum Beispiel die Drehanodenscheibe 1 aus W hergestellt ist, so wird ebenfalls W als schwerschmelzbares Metall für den Überzug 2 genommen. Wird aber die Drehanodenscheibe 1 als Verbundscheibe bzw. aus Legierungen von schwerschmelzbaren Metallen fertiggestellt, so ist die Anwendung einer Mischung der schwerschmelzbaren Metalle in der Sinterzusammensetzung des schwarzfärbenden Überzugs 2 in Verbindung mit Titan zweckmäßig. Diese Metallmischung soll die physikalisch-mechanischen Eigenschaften des Überzugs 2 mit denen des Werkstoffs in Übereinstimmung bringen, aus welchem die Anodenscheibe 1 hergestellt ist. Wenn zum Beispiel die Drehanodenscheibe 1 aus Mo und W hergestellt wird, so soll auch der schwarzfärbende Überzug 2 als schwerschmelzbare Komponenten Mo und W enthalten.
Darüber hinaus ermöglicht es die Einführung einer schwerschmelzbaren Komponente, die Bearbeitung der Drehanode bei einer Temperatur unter 1200°C durchzuführen, wodurch Verhältnisse geschaffen werden, einen festen Überzug herzustellen, der der Drehgeschwindigkeit der Drehanode von 9000 U/min und darüber standhalten kann.
Durch Vorhandensein eines schwerschmelzbaren Metalls als Bestandteil der Sinterzusammensetzung wird das Abschmelzen der Titankörner verhindert, wodurch die Fertigestellung eines hochporigen Gefüges der Drehanodenoberfläche gesichert ist. In dieser Hinsicht kann die Anwendung einer weniger als 5 Gew.-% schwerschmelzbares Metall enthaltenden Sinterzusammensetzung das Abschmelzen der Titankörner während des Betriebes der Röntgenröhre und Verlorengehen der Porösität und als Folge davon auch der schwarzfärbenden Eigenschaften der Oberflächenschicht der Drehanode nicht verhindern. Bei einer 60 Gew.-% des schwerschmelzbaren Metalls übersteigenden Menge vermindert sich die hauptsächlich durch die Drendritenstruktur der Titankörner bestimmte Porösität des Überzugs.
Fig. 2 zeigt eine aus einer mittels Achse 4 in Lagern 5 gelagerten Anodenscheibe 1 mit einem schwarzfärbenden Überzug 2 bestehenden Drehanode in einer Anodengruppe 3 und eine Katodengruppe 6 mit einem Katodenkopf 7 in einer Röntgenröhre. Alle aufgezählten Bauteile sind in einem luftdicht geschlossenen Kolben 8 untergebracht.
Beim Betrieb der Röntgenröhre dreht sich die Anodengruppe 3 mit einer Drehgeschwindigkeit von 3000 bis 9000 U/min und beim Anlegen der Heizspannung an der Katode, die im Katodenkopf 7 befindlich ist, werden Elektronen ausgelöst, deren Bewegung durch das zwischen der Anodengruppe 3 und dem Katodenkopf 7 vorhandene Elektrofeld beschleunigt wird.
Die Elektronen erzeugen bei ihrer Abbremsung an der Drehanodenscheibe 1 eine Röntgenstrahlung. Steht eine ausreichende Elektronenenergie zur Verfügung, so wird auch eine charakteristische Röntgenstrahlung erregt, die der Werkstoff der Drehanode bestimmt. Die Drehanodenscheibe 1 erwärmt sich dabei bis auf eine Temperatur von etwa 1000°C.
Bei einem auf der Drehanodenscheibe 1 aufgetragenen Überzug 2 verringert sich die Anodentemperatur bei denselben Arbeitszuständen der Röntgenröhre auf 750 bis 800°C infolge eines durch die Oberflächenrauhigkeit und das poröse Gefüge des Überzugs sowie durch die Dunkelfarbe der diesen bildenden Metalle bedingten Zuwachses der Strahlungszahl auf der Überzugsoberfläche, wodurch eine Steigerung der Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre ermöglicht wird.
Beim Betrieb der Röntgenröhre ist die Drehanode großen wärme-physikalischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt.
Die Lebensdauer der Drehanode und die Laufzeit deren Lager bestimmen hauptsächlich die Betriebsdauer der Röntgenröhren, da die Betriebsdauer dieser Bauteile wesentlich kürzer ist als die der anderen Baugruppen. Eine Verlängerung der Lebensdauer der Drehanode selbst und Steigerung der Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre mit dieser Drehanode werden auf dem Wege einer Verbesserung der physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Anodenoberfläche erreicht. Andererseits kann die Laufzeit der Lager der Drehanode bei einer vorgegebenen Leistungsergiebigkeit durch Verkleinerung der Masse der Drehanode selbst verlängert werden.
Entsprechend Fig. 1 ist eine Drehanodenscheibe 1 für eine Röntgenröhre mit dem Durchmesser 100 mm und der Stärke 3,5 mm aus Wolfram hergestellt worden. Auf die Oberfläche der Anodenscheibe 1 ist ein 70 Gew.-% Gemisch von Titankörnern, vorzugsweise Körnern mit einer Größe von 5 bis 150 µm und Dendritengefüge und 30 Gew.-% Wolfram enthaltender Überzug 2 aufgetragen worden.
Vor dem Auftragen des Überzugs 2 wurde das Gemisch aus den Ausgangskomponenten sorgfältig mechanisch gerührt und auf die Oberfläche der Scheibe 1 nach bekanntem Verfahren aufgetragen. Hiernach wurde die Anodenscheibe 1 mit dem aufgetragenen Überzug 2 in einen Vakuumofen gebracht, der bis auf einen Druck von höchstens 1,3 · 10-3 Pa evakuiert wurde, wonach die Ofentemperatur allmählich gesteigert wurde.
Während der Anwärmung wurde der Druck im Vakuumofen, dessen Größe während der Zunahme der Temperatur unter 1,3 · 10-3 Pa gehalten wurde, ununterbrochen kontrolliert. Nachdem im Ofen die Temperatur 800°C erreicht hat, wurde der Vakuumofen bis auf den Druck nicht über 1,3 · 10-3 Pa evakuiert. Im Laufe eines weiteren Ansteigens der Temperatur bis auf 1000°C, bei welcher während 15 Minuten die Zusammensinterung des Überzugs durchgeführt worden ist, lag der Druck im Vakuumofen nicht über 1,3 · 10-3 Pa. Nach der durchgeführten Abkühlung und Herausnahme aus dem Ofen kennzeichnete sich die Drehanode durch ihre flache Rauhigkeitsoberfläche dunkelgrauer Farbe.
Die Porösität des erhaltenen Überzugs wurde durch Gewichtsverfahren ermittelt und erreichte 68%.
Die Ermittlung der Strahlungszahl des erhaltenen Überzugs ist nach dem Stefan-Boltzmann'schen Gesetz vorgenommen worden, und die Strahlungszahl erreichte 0,7.
Andere Ausführungsformen der Erfindung sowie die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen sind in der nachstehenden Tabelle der vergleichsmäßigen Kennwerte wie Porösität und Strahlungszahl der schwarzfärbenden Überzugsschichten unterschiedlicher Zusammensetzung auf den Anodenscheiben aus W, Mo, RTM (Rhenium, Wolfram, Molybdän) zusammengestellt.
Tabelle
Vergleichskennwerte (Porösität und Strahlungszahl) der schwarzfärbenden Überzugsschichten unterschiedlicher Zusammensetzung auf den Drehanodenscheiben
Je nach den konkreten Anforderungen, die an die Röntgenröhren gestellt werden, kann die Drehanodenscheibe 1 den Überzug 2 auf jedem Teil ihrer Oberfläche oder auf der ganzen Scheibenoberfläche unter Ausnahme des Fokalstreifens tragen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Drehanode ermöglicht eine Herabsetzung der Temperatur während des Betriebes der Röntgenröhre um 200 bis 300°C im Vergleich zu einer Drehanode ohne Überzug und um 100 bis 150°C im Vergleich zu einer Anode mit einem Überzug aus Oxidverbindungen wie Al₂O₃ bzw. TiO₂.
Vergleichsuntersuchungen an mit Oxiden beschichteten Anoden und erfindungsgemäß beschichteter Drehanoden in Röntgenröhren haben unter verschiedensten Durchstrahlungsverhältnissen gezeigt, daß die Nennleistung der Röntgenröhren mit erfindungsgemäß hergestellten Drehanoden um das 1,3- bis 1,6fache höher liegt.
Bei Untersuchungen von Röntgenröhren im Durchstrahlungszustand für Zielaufnahmen wurde die Temperatur der erfindungsgemäß ausgeführten Anode vor Beginn der Aufnahmeserie durch Vergrößerung der Leistungsergiebigkeit an die Temperatur der den Überzug aus Oxiden tragenden Anode zuerst angeglichen und alsdann die Aufnahmeserie durchgeführt. Nach der dritten Aufnahme stabilisierte sich die Temperatur der erfindungsgemäß ausgeführten Anode und überstieg nicht den vor Beginn der Aufnahmeserie eingestellten Temperaturwert, während die Temperatur der den Überzug aus Oxiden tragenden Anode zunahm, wodurch die Röntgenröhren zwecks Abkühlung periodisch abgeschaltet werden mußten.
Durch Anwendung der erfindungsgemäß ausgeführten Drehanoden wird die Ausnutzung der Röntgenröhren mit der drehenden RTM-Anode für tomografische Zwecke ermöglicht, die eine ebenfalls auf die Drehgeschwindigkeit der Anode von 9000 U/min gerechnete Masse von 0,7 kg aufweist.
Nach der Durchführung von Untersuchungen mit erfindungsgemäß ausgeführten Drehanoden in Röntgenröhren bezüglich ihrer Betriebsdauer wurde die Röhre zur Beurteilung der Überzugsqualität der Drehanode auseinandergenommen.
Eine mit dem Mikroskop durchgeführte Untersuchung hat keine mechanischen Beschädigungen und Abschmelzungen des Überzugs ergeben.
Röntgenröhren mit erfindungsgemäß ausgeführten Drehanoden können in der Medizin für diagnostische Zwecke sowie in der Tomograife wie auch in unterschiedlichen Industriezweigen wie Maschinenbau, Gerätebau, Hüttenwesen sowie für die Defektoskopie Anwendung finden.
Dank dieser Vorteile kann die vorliegende technische Lösung in praktisch allen Anordnungen verwendet werden, die Bauteile enthalten, deren Oberfläche wärmestrahlende Eigenschaften aufweisen muß.

Claims (2)

1. Drehanode für Röntgenröhren,
  • a) die in Form einer Anodenscheibe (1) im wesentlichen aus einem Metall mit einem Schmelzpunkt von über 2500°C ausgeführt ist,
  • b) deren Oberfläche außerhalb der Brennfleckbahn zumindest teilweise einen schwarzfärbenden Überzug (2) in Gestalt einer porösen Sinterzusammensetzung aufweist,
  • c) bei der Sinterzusammensetzung 5,0 bis 60,0 Gew.-% des Metalls, aus dem die Anodenscheibe i. w. besteht, enthält, bei der die Sinterzusammensetzung ferner Titan bzw. Titanverbindungen enthält, dadurch gekennzeichnet,
  • d) daß die Sinterzusammensetzung neben dem Metall metallische Titankörner in einer Größe von 0,5 bis 150 µm im wesentlichen von Dendritengefüge enthält.
2. Verfahren zur Herstellung einer Drehanode für Röntgenröhren durch Aufbringen eines Überzuges auf eine Anodenscheibe (1) im wesentlichen aus einem Metall mit einem Schmelzpunkt von über 2500°C, wobei der Überzug mindestens teilweise einen schwarzfärbenden Überzug (2) in Gestalt einer porösen Sinterzusammensetzung aufweist, bei der die Sinterzusammensetzung 5,0 bis 60,0 Gew.-% eines Metalles, aus dem die Anodenscheibe i. w. besteht enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch der Ausgangskomponenten mechanisch rührt und in bekannter Weise auf die Oberfläche der Anodenscheibe (1) aufbringt, danach die Anodenscheibe (1) mit dem aufgetragenen Überzug (2) in einem Vakuumofen bringt, der bis auf einen Druck von höchstens 1,3 bis 10-3 Pa evakuiert wurde, und die Ofentemperatur dann allmählich steigert, nach Erreichen der Temperatur von 800°C auf einen Druck von nicht über 1,3 bis 10-3 Pa evakuiert und dann die Temperatur weiter bis auf 1000°C erhöht und anschließend abkühlt.
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