DE3490721T1 - Drehanode für eine Röntgenröhre und Röntgenröhre mit dieser Drehanode - Google Patents
Drehanode für eine Röntgenröhre und Röntgenröhre mit dieser DrehanodeInfo
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Description
Maiya Feodosievna Boyarina , Leningrad/UdSSR
uLitsa Trefoleva, 15, kv.92
Vladimir Georgievich Vildgrube, Leningrad/UdSSR
Svetl.anovsky prospekt, 44
Jury Semenovich Sergeev, Leningrad/UdSSR
Prospekt Morisa Toreza, 30
OLeg Vasilievich Filatov, Leningrad/UdSSR
ulitsa Kuibysheva, 1/5
Lev Gavrilovich Andruschenko, Leningrad/UdSSR
Prospekt Stäche k , 216
Jury Nikolaevich Zelenov, Leningrad/UdSSR
bulvar Ncvatorov, 22
Valery Nikolaevich Kupriyanov, Leningrad/-UdSSR
S e r e b r i s t y b u I ν a r , 2 6
Elena Isöevna Taubkina (Gamburg), Leningrad/UdSSR
Prospekt Morisa Toreza, 24
PM 94 772-M-61 31 .1 .1986 L/bj
Drehanode für eine Röntgenröhre und Röntgenröhre mit solcher Drehanode
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft Röntgenröhren, insbesondere
eine Drehanode für eine Röntgenröhre und Röntgenröhren selbst, die mit der Drehanode ausgestattet werden.
Bekannt ist eine Drehanode für Röntgenröhren, die in Form
einer Scheibe mit schwarzfärbendem überzug auf deren Oberfläche
gefertigt ist, der aus auf die Scheibenoberfläche
durch Plasmasprit ζverfahren aufgetragenen Aluminiumoxid
und Titandioxid besteht (DE-PS 2 443 354 vom 5.4.79).
Ein überzug aus Oxiden ist gekennzeichnet durch eine niedrigere
Strahlungszahl, die etwa 0,3 erreicht, und zwar dadurch,
daß die zur Herstellung des Überzuges verwendeten Oxide Weißfarbe besitzen, und eine Vergrößerung der Strahlungszahl
der Anode mit ähnlichem überzug ist nur durch Vorhandensein
der jeweiligen Rauhigkeit der zusammengeschmolzenen Oxidteilchen
bedingt. Darüber hinaus weist der überzug aus Oxiden eine niedrigere Wärmeleitzahl auf.
Zur Fertigstellung eines festen Überzugs aus Oxiden ist die Benutzung anderer Herstellungsverfahren außer dem Plasmasprit
zverfah r en unmöglich. Die Anwendung des genannten Plasmaspritzverfahrens
bedarf aber einer komplizierten Ausrüstung
und Ausnutzung erhöhter, die Schmelztemperatur des Überzugstoffes
übertreffender Temperaturwerte , wodurch der Auftragsvorgang des Überzugs mit Strukturbeschädigungen und Abschmelzungen
der Pu IverteiIchen und demzufolge auch mit einer
Verschlechterung der Kennwerte der Ausgangsstoffe und des
ganzen Überzugs selbst verbunden ist.
Die während des Her steIlungsvorgangs des Überzugs bei thermischen
Belastungen und infolge einer erheblichen Differenz der thermischen Ausdehnungsbeiwerte der Werkstoffe der Scheibe
und des Überzugs entstehenden Innenspannungen auf der Oberfläche der Drehanode bewirken die Bildung von Rissen
im überzug und somit auch das Abreißen der Überzugsteilchen
beim Drehen der Anode.
Im Laufe des Betriebs ist der überzug aus Oxiden imstande, den in der Zusammensetzung der Oxide befindlichen Sauerstoff
zu entwickeln, wodurch ungünstigere Verhältnisse für die Arbeit der Hochtemperaturkatode geschaffen werden.
In diesem Zusammenhang ist die Lebensdauer der bekannten
Drehanode in den Röntgenröhren durch eine verhäLtnismäßi g
niedrige Leistungsergiebigkeit und kurze Betriebsdauer bestimmt.
· ' .
Eine Steigerung des Leistungsvermögens und Verlängerung
der' Betriebsdauer der Röntgenröhren wird infolge der Vergrößerung
der Strahlungszahl der Drehanodenoberfläche während
des Betriebsvorgangs der Röntgenröhre durch eine in diesen
Röntgenröhren angewandte Drehanode mit einer Scheibe aus
Molybdänlegierung, die Kohlenstoff einschließt, und Fokal-
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schwarzfärbenden Überzug tragendem Wolfram bzw. Wolframlegierung
erreicht. Die außen liegende Hauptüberzugsschicht der betreffenden bekannten Drehanode ist aus mehreren Oxyden
bzw. aus einer Mischung von mehreren Metallen und mehreren Oxyden zusammengestellt, während eine zwischen Scheibe
und Haupt überzugsschicht befindliche Zwischenüberzugsschicht
der Stärke 10 bis 200 Am aus Molybdän und/oder Wolfram beispielsweise
nach der FR-OS 2 521 776 gefertigt wird, die am 19.8.1983 veröffentlicht ist.
Eine Stabilisation der Überzugseigenschaften wie Festigkeit
und Strahlungszahl während des Betriebes der Röntgenröhre
bei Benutzung der betreffenden Drehanode kann durch Anwendung einer Zwischenschicht aus einem schwerschme I zbaren, teilweise
die Differenz der physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe der Scheibe und der Hauptüberzugsschicht
ausgleichenden Metall erreicht werden.
Trotz der Vorteile dieser Anordnung aber ermöglicht sie
keine wesentliche Verbesserung der Kennzahlen der Röntgenröhren mit einer solchen Drehanode infolge der für die Dreh-
anoden mit einem schwarzfärbenden, die obenerwähnten Oxyde
enthaltenden überzug kennzeichnenden Ursachen.
Darüber hinaus ist der technologische Herstellungsvorgang
der Drehanode sehr kompliziert, da er das Auftragen mehrerer
Überzugsschichten vorsieht, was dessen hohe Kosten bedingt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehanode für Röntgenröhren mit einem überzug zu entwickeln,
dessen Zusammensetzung und Gefüge eine hohe mechanische
Festigkeit und hohe Strahlungszahl ergeben, sowie eine Röntgenröhre
mit dieser Drehanode anzugeben, die beim Betrieb höhere Leistungsergiebigkeit und längere Betriebsdauer gewährleistet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an der in Form einer Scheibe ausgeführten Drehanode für die Röntgenröhre , deren
Oberfläche zumindest teilweise mit einem schwarzfärbenden Metall enthaltenden überzug bedeckt ist, erfindungsgemäß
der schwarzfärbende überzug als eine poröse Si nt er zusammensetzung
aus Titankörnern, im wesentlichen vom Dendritengefüge
mit einer Größe von 0,5 bis 150 J\m und aus zumindest einem
schwerschmelzbaren Metall mit einer Schmelztemperatur von
über 2500 C ausgeführt wird, wobei der Gehalt des schwerschmelzbaren Metalls in der Sinterzusammensetzung zwischen
5 bis 60 Masse-% erreichen kann. Bei einer aus einem schwerschmelzbaren Metall hergestellten Drehanodenscheibe ist
das schwerschmelzbare Metall der Anodenscheibe vorteilhaft
für den überzug zu wählen.
Wie bekannt, hängt die Größe der Strahlungszahl der Ober-
fläche der Drehanode einer Röntgenröhre von der Farbe ■ und
Rauhigkeit der Oberfläche sowie von der Porösität der Oberfläch
enschichtab.
Durch Anwendung des auf die Oberfläche der Drehanode aufgetragenen
nur aus der Metallkomponente nach der Erfindung bestehenden Überzugs wird eine dunklere Oberflächenfarbe
erreicht, als dies bei einer mit Oxyden wie Al-O, und TiO?
überzogenen Oberfläche der Fall ist.
Die aus zusammengesinterten Metallzusammensetzung gefertigte
Oberfläche weist zum Vergleich zu der Oberfläche aus abgeschmolzenen Oxyden eine wesentlich größere Strahlungszahl
auf und während der Zusammensinterung unter 12000C nicht
übersteigenden Temperaturen werden das Gefüge und die physikalisch-mechanischen
Eigenschaften von zur Zusammensetzung
gehörenden Komponenten nicht beschädigt.
Darüber hinaus wird eine Steigerung der StrahLungszahl der
Erfindung gemäß an der Oberfläche der Drehanode durch eine
erhöhte , Rauhigkeit und Porösität der Oberflächenschicht
erreicht, die die Dendritenstruktur der' Titankörn.er bestimmt,
deren kennzeichnende Besonderheit in einer unrichtigen Gestaltung
mit erweiterter Oberfläche und einer großen Zahl
von in Kontakt tretenden Punkten besteht, an welchem die
Titankörner während des Si nterungs Vorgangs miteinander und
mit dem schwerschmelzbaren Metall und dem Werkstoff der Anodenseheibe verkettet werden.
Zwecks Verlängerung der Betriebsdauer und Steigerung der
Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre ist die Anwendung derart ausge füh rt e r Drehanoden zweckmäßig.
Durch Benutzung einer erfindungsgemäß ausgeführten Drehanode
in einer Röntgenröhre werden eine Verlängerung der Betriebsdauer
und Steigerung der Leistungsergiebigkeit der Röntgenröhre um das 1,3" bis 1,6fache durch Herabsetzung der Betriebstemperatur
der Drehanode während des Betriebes der Röntgenröhre erreicht, was durch Vergrößerung der Strahlungszahl, des Überzugs ermöglicht wird. Andererseits gestattet
es die Herabsetzung der Temperatur der Drehanode bei einer vorgegebenen Nennleistung der Röntgenröhre die Stärke und
demzufolge auch die Masse der Drehanode selbst zu verkleinern, was eine Verkleinerung der Belastung der Lager unter
Verlängerung deren Betriebsdauer und demzufolge auch der
Betriebsdauer der Röntgenröhre im ganzen bedingt.
Die Betriebsdauer einer Röntgenröhre mit einer erfindungsgemäß
ausgeführten Drehanode wird auch durch eine hohe Festigkeit des schwarzfärbenden Überzugs verlängert, der imstande
ist, ohne Zerstörung die erhöhten mechanischen
(Drehung mit der Drehgeschwindigkeit von 9000 U/min und
darüber) und thermischen (1000 C) Belastungen zu ertragen.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen technischen Lösung
bestehenin:
- einer Fähigkeit des Überzugs, die Vakuumverhältnisse innerhalb
der Röntgenröhre zu verbessern, was ebenfalls die Verlängerung deren Betriebsdauer begünstigt;
- einer Steigerung der Wirksamkeit bei der Ausnutzung der Rontgenausrüstungen durch Verkürzung der Abkühlungszeit
der Drehanode und Unterbrechungen während des Betriebs
der Aus rüstung ;
-sr -
- einer Herabsetzung der Kosten der Drehanode und demzufolge
auch der Röntgenröhre als Ganzes durch Herabsetzung der
Materialaufwendigkeit der Drehanode, die aus kostspieligen
Stoffen hergestellt wird.
Nachstehend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Lei bung der Zei chnungen
Fig. 1 Drehanode für die Röntgenröhre im Querschnitt;
Fig. 2 Röntgenröhre mit Drehanode, teilweise ausgeschnitten.
Die in Fig. 1 dargestellte Drehanode für eine Röntgenröhre besitzt eine Scheibe i, auf deren Oberf la ehe , ei η schwarzfärbender
überzug 2 aufgetragen ist. Dieser überzug 2 kann auf einen Teil der Oberfläche der Anodenscheibe 1, wie dies
die Fig. 1 wiedergibt oder auf deren ganzen Oberfläche unter
Ausnahme des Foka I streifens aufgetragen werden.
Der überzug 2 stellt eine poröse Sinterzusammensetzung aus
Titankörnern, im wesentlichen vom Dendritengefüge mit einer
Größe von 0,5 bis 150 Atm und zumindest einem schwerschme I zbaren
Metall mit einer Schmelztemperatur von über 25000C
dar, wobei die Menge des schwerschmeIzbaren Metalls in der
Sinterzusammensetzung 5,0 bis 60,0 Gew.-% erreicht.
Diese Sinterverbindung ist gekennzeichnet durch erhöhte
Festigkeit unter gleichzeitiger Beibehaltung der Gestalt
und Kenngrößen der Ausgangskomponenten. Eine erhöhte Porösi-
χ-
tat und Festigkeit des Überzugs 2 wird auch durch Anwendung
einer Mischung von Titankörnern unterschiedlicher Größe
in der Sinterzusammensetzung gesichert, die Körner von 0,5
bis 150 Ära enthält.
Wenn die Größe der Titankörner unter 0,5 Atm liegt, verkleinert
sich auch die Porösität des Überzugs 2, da in diesem Falle die Form der Körner sich einer sphärischen annähert,
deren kennzeichnendes Merkmal ein dichtes Zusammenliegen
ist.
Andererseits kann eine Ablösung der Titanteilchen des Überzugs
2 bei Drehung der Drehanode mit einer hohen Umdrehungszahl
pro Minute ( 9000 U/min und darüber) auftreten, wenn die Größe der Titankörner 150 u.m übersteigt.
Die vor allem durch Übereinstimmung der physikalisch-mechanischen
Eigenschaften der Werkstoffe der Scheibe 1 und des
Überzugs 2, insbesondere durch die Übereinstimmung von deren
thermischen Ausdehnungszahlen bestimmte Festigkeit des Überzugs 2 übt ihrerseits einen größeren Einfluß auf die Kennwerte
der Drehanode und Röntgenröhre selbst aus. Eine solche Übereinstimmung wird durch Anwendung eines nur aus Metallen
bestehenden Überzugs 2 und durch Einschließung eines schwerschmelzbaren Metalls in die Überzugszusammensetzung erreicht..
Die Benutzung eines schwerschmelzbaren Metalls mit einer
Schmelztemperatur von über 2500 C im überzug sichert eine
gute Verkettung des Werkstoffes des Überzugs 2 mit der Anodenscheibe, da üblicherweise ein schwerschmelzbares Metall
mit einer Schmelztemperatur von. über 25000C als Werkstoff
für die Drehanode verwendet wird. Diesbezüglich wird in.
der Sinterzusammensetzung des schwarzfärbenden Überzugs
aLs schwerschmeLzbares Metall das Metall benutzt, aus dem die
Anodenscheibe 1 selbst hergestellt wird. Wenn zum Beispiel
die Drehanodenscheibe 1 aus W hergestellt ist, so wird ebenfalls
W als schwerschmelzbares Metall für den Überzug 2
genommen. Wird aber die Drehanodenscheibe 1 als Verbundscheibe
bzw. aus Legierungen von schwerschmelzbaren Metallen fertiggestellt, so ist die Anwendung einer Mischung der
schwerschmelzbaren Metalle in der Sinterzusammensetzung
des schwarzfärbenden Überzugs 2 in Verbindung mit Titan
zweckmäßig, welche Metallmischung die physikalisch-mechanischen
Eigenschaften des Überzugs 2 miL denen des Werkstoffs
in Übereinstimmung bringen soll, aus welchem die Anodenscheibe
1 hergestellt ist. Wenn zum Beispiel die Drehanodenscheibe
1 aus Mo und W hergestellt wird, so soll auch der schwarzfärbende Überzug 2 als schwerschme I zbare Komponenten Mo
und W ent ha I ten.
Darüber hinaus ermöglicht es die Einführung einer schwerschmelzbaren Komponente, die Bearbeitung der Drehanode bei
einer Temperatur unter 1200 C durchzuführen, wodurch Verhältnisse
geschaffen werden, einen festen Überzug herzustellen, der der Drehgeschwindigkeit der Drehanode von 9000
U/min und darüber standhalten kann.
Durch Vorhandensein eines schwerschmeIzbaren Metalls als
Bestandteil der Sinterzusammensetzung wird das Abschmelzen
der Titankörner verhindert, wodurch die Fertigstellung eines
hochporigen Gefüges der Drehanodenoberfläche gesichert ist.
In dieser Hinsicht kann die Anwendung einer weniger als 5 Gew.-% schwerschmeIzbares Metall enthaltenden Sinterzusammensetzung
das Abschmelzen der Titankörner während des Betriebes der Röntgenröhre und Verlorengehen der Porosität
und als Folge davon auch der schwarzfärbenden Eigenschaften
der Oberflächenschicht der Drehanode nicht verhindern. Bei
einer 60 Q^w.-% des schwerschmeLzbaren Metalls übersteigenden
Menge vermindert sich die hauptsächlich durch die Dendritenstruktur
der Titankörner bestimmte Porösität des Überzugs.
Fig. 2 zeigt eine aus einer mittels Achse 4 in Lagern 5
gelagerten Anodenscheibe 1 mit einem schwarzfärbenden überzug
2 bestehende Drehanode in einer Anodengruppe 3 und eine Katodengruppe 6 mit einem Katodenkopf 7 in einer Röntgenröhre.
Alle aufgezählten Bauteile sind in einem luftdicht geschlossenen Kolben 8 untergebracht.
Beim Betrieb der Röntgenröhre dreht sich die Anodengruppe
3 mit einer Drehgeschwindigkeit von 3000 bis 9000 U/min
und beim Anlegen der Heizspannung an der Katode, dieim Katodenkopf
7 befindlich ist, werden Elektronen ausgelöst, deren Bewegung durch das zwischen der Anodengruppe 3 und 'dem Katodenkopf
7 vorhandene Elektrofeld beschleunigt wird.
Die Elektronen erzeugen bei ihrer Abbremsung an der Drehanodenscheibe
1 eine Röntgenstrahlung. Steht eine ausreichende Elektronenenergie zur Verfugung, so wird auch eine charakteristische
Röntgenstrahlung erregt, die der Werkstoff der
Drehanode bestimmt. Die Drehanodenscheibe 1 erwärmt sich
dabei bis auf eine Temperatur von etwa 10000C.
Bei einem auf der Drehanodenscheibe 1 aufgetragenen überzug
2 verringert sich die Anodentemperatur bei denselben Arbeitszuständen der Röntgenröhre auf 750 bis 800 C infolge eines
durch die Oberflächenrauhigkeit und das poröse Gefüge des
Überzugs sowie durch die Dunkelfarbe der diesen bildenden Metalle bedingten Zuwachses der Strahlungszahl auf der Überzugsoberfläche,
wodurch eine Steigerung der Lei stungsergie-
bigkeit der Röntgenröhre ermöglicht wird.
Beim Betrieb der Röntgenröhre ist die Drehanode großen wärmephysikaiisehen
und mechanischen Belastungen ausgesetzt.
Die Lebensdauer der Drehanode und die Laufzeit deren Lager
bestimmen hauptsächlich die Betriebsdauer der Röntgenröhren,
da die Betriebsdauer dieser Bauteile wesentlich kurzer
1 ?; t als die der anderen Baugruppen. Eine Verlängerung der
Lebensdauer der Drehanode selbst und Steigerung der Leistungsergiebigkeit
der Röntgenröhre mit dieser Drehanode werden auf dem Wege einer Verbesserung der physikalischmechanischen Eigenschaften der Anodenoberfläche erreicht.
Andererseits kann die Laufzeit der Lager der Drehanode bei
einer vorgegebenen Leistungsergiebigkeit durch Verkleinerung
der Masse der Drehanode selbst verlängert werden.
Entsprechend Fig. 1 ist eine Dr.ehanodenscheibe 1 für eine
Röntgenröhre mit dem Durchmesser 100.mm und der Stärke 3,5 mm aus Wolfram hergestellt worden. Auf die Oberfläche der Anodenscheibe
1 ist ein 70 6ew.-% Gemisch von Titankörnern,
vorzugsweise Körnern mit einer Größe von 5 bis 150 lim und
Dendritengefüge und 30 Gew.-% Wolfram enthaltender überzug
2 aufgetragen worden.
Vor dem Auftragen des Überzugs 2 wurde das Gemisch aus den Ausgangskomponenten sorgfältig mechanisch gerührt und auf
die Oberfläche der Scheibe 1 nach bekanntem Verfahren aufgetragen. Hiernach wurde die Anodenscheibe 1 mit dem aufgetragenen
überzug 2 in einen Vakuumofen gebracht, der bis auf einen Druck von höchstens 1,3«10 Pa evakuiert wurde,
wonach die Ofentemperatur allmählich gesteigert wurde.
χ-
Während der Anwärmung wurde der Druck im Vakuumofen, dessen
Größe während der Zunahme der Temperatur unter 1,3· 10
Pa gehalten wurde, ununterbrochen kontroLLiert . Nachdem im Ofen die Temperatur 800 C erreicht hat, wurde der Vakuumofen bis auf den Druck nicht über 1,3*10 Pa evakuiert. Im Laufe eines weiteren Ansteigens der Temperatur bis auf 1000 C, bei welcher während 15 Minuten die Zusammensinterung des Überzugs durchgeführt worden ist, Lag der Druck im Vakuumofen nicht über 1,3 '10 Pa. Nach der durchgeführten Abkühlung und Herausnahme aus dem Ofen kennzeichnete sich die Drehanode durch ihre flache RauhigkeitsoberfIäche dunkelgrauer Farbe.
Pa gehalten wurde, ununterbrochen kontroLLiert . Nachdem im Ofen die Temperatur 800 C erreicht hat, wurde der Vakuumofen bis auf den Druck nicht über 1,3*10 Pa evakuiert. Im Laufe eines weiteren Ansteigens der Temperatur bis auf 1000 C, bei welcher während 15 Minuten die Zusammensinterung des Überzugs durchgeführt worden ist, Lag der Druck im Vakuumofen nicht über 1,3 '10 Pa. Nach der durchgeführten Abkühlung und Herausnahme aus dem Ofen kennzeichnete sich die Drehanode durch ihre flache RauhigkeitsoberfIäche dunkelgrauer Farbe.
Die Porösität des erhaltenen Überzugs wurde durch Gewichtsverfahren ermittelt und erreichte 68%.
Die Ermittlung der Strahlungszahl des erhaltenen Überzugs
ist nach dem Stefan^BoItzmann'sehen Gesetz vorgenommen worden
und die Strahlungszahl erreichte 0,7.
Andere Ausführungsformen der Erfindung sowie die Ergebnisse
der durchgeführten Untersuchungen sind in der nachstehenden
Tabelle der vergleichsmäßigen Kennwerte wie Porösität und
Strahlungszahl der schwarzfärbenden Überzugsschichten unterschiedlicher
Zusammensetzungen auf den Anodenscheiben aus
W, Mo, RTM (Wolfram, Molybdän, Rhenium) zusammengestellt.
Tabelle: Vergleichskennzwerte (Porösität und Strahlungszahl)
der schwarzfärbenden Überzugsschichten unterschiedlicher
Zusammensetzung auf den Drehanodenscheiben
Werkstoff der' Überzugszusammen- StrahLungs- Porosität
Drehanoden- Setzung in Gew.-% zahl E
scheibe
W Ti-95
W -5 0,65 64
W Ti-70
W -30 0,70 68
W Ti-40
W -70 0,60 61
Mo Ti-70
Mo-30 0,69 68
RTM Ti-70
W -15
Mo-15 0,68 68
Je nach den konkreten Anforderungen, die an die Röntgenröhren
gestellt werden, kann die Orehanodenscheibe 1 den Überzug 2 auf jedem Teil ihrer Oberfläche oder auf der ganzen Scheibenoberfläche
unter Ausnahme des Fokalstreifens tragen.
Die Herstellung der Drehanode entsprechend der Erfindung
ermöglicht eine Herabsetzung der Temperatur während des
Betriebes der Röntgenröhre um 200 bis 3000C im Vergleich
zu einer Drehanode ohne Überzug und um 100 bis 15O0C im
Vergleich zu einer Anode mit einem Überzug aus Oxydverbindungen
wie AIpO., bzw. TiO-,-
Vergleichsuntersuchungen an mit Oxyden beschichteten Anoden
und erfindungsgemäß beschichteter Drehanoden in Röntgenröhren
haben unter verschiedensten Durchstrahlu ng sverhältnissen
gezeigt, daß die Nennleistung der Röntgenröhren mit gemäß
der Erfindung hergestellten Drehanoden um das 1,3- bis 1,6-fache
höher liegt.
Bei Untersuchungen von Röntgenröhren im Durchstrahlungszust dna
für Zielauf nahmen wurde die Temperatur der gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgeführten Anode vor Beginn der Aufnahmeserie
durch Vergrößerung der Leistungsergiebigkeit an
die Temperatur der den überzug aus Oxyden tragenden Anode zuerst angeglichen und alsdann die Aufnahmeserie durchgeführt.
Nach der dritten Aufnahme stabilisierte sich die
Temperatur der nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Anode und überstieg nicht den vor Beginn der Aufnahmeserie
eingestellten Temperaturwert, während die Temperatur der
den überzug aus Oxyden tragenden Anode zunahm, wodurch die Röntgenröhren zwecks Abkühlung periodisch abgeschaltet werden
mußten.
Durch Anwendung der nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten
Drehanoden wird die Ausnutzung der Röntgenröhren mit der drehenden RTM-Anode für tomografisehe Zwecke ermöglicht,
die eine ebenfalls auf die Drehgeschwindigkeit der
Anode von 9000 U/min gerechnete Masse von 0,7 kg aufweist.
Nach der Durchführung von Untersuchungen mit erfindungsgemäß
ausgeführten Drehanoden in Röntgenröhren bezüglich ihrer Betriebsdauer wurde die Röhre zur Beurteilung der Überzugsqualität der Drehanode auseinandergenommen.
Eine mit dem Mikroskop durchgeführte Untersuchung hat keine
mechanischen Beschädigungen und Abschmelzungen des Überzugs f
ergeben.
Röntgenröhren mit erfindungsgemäß ausgeführten Drehanoden
können in der Medizin für diagnostische Zwecke sowie in
der Tomografie wie auch in unterschiedlichen Industriezweigen
wie Maschinenbau, Gerätebau, Hüttenwesen sowie für die
Defektoskopie Anwendung finden.
Dank dieser Vorteile kann die vorliegende technische Lösung in praktisch aLLen Anordnungen verwendet werden, die Bauteile
enthalten, deren Oberfläche wärmestrahlende Eigenschaften
aufweisen muß.
Claims (3)
1. Drehanode für Röntgenröhren, die in Form einer Scheibe
(1) ausgeführt ist, deren Oberfläche zumindest zum Teil einen schwarzfärbenden überzug (2) trägt, der MetaLL enthält,dadurch
gekennzei chnet, daß der
schwarzfärbende überzug (2) in Gestalt einer porösen Sinterzusammensetzung
aus Titankörnern, im wesentlichen vom Dendritengefüge
mit einer Größe von 0,5 bis 150^m und zumindest
einem schwerschmeIzbaren Metall mit einer Schmelztemperatur
von über 2 500 C gefertigt ist, wobei die Menge des schwerschmelzbaren Metalls in der Si nt erzusammensetzung 5,0 bis
60,0 Gew.-% beträgt.
2. Drehanode für Röntgenröhren nach Anspruch 1, in der die
Anodenscheibe (1) aus einem schwerschmeIzbaren Metall hergestellt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß als schwerschmeIzbares
Metall für den überzug (2) das gleiche Metall wie bei der Anodenscheibe (T) genommen wird.
3. Röntgenröhre mit einer erfindungsgemäßen Drehanode, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehanode nach Patentanspruch
1 ausgeführt ist.
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