DE19504305A1 - Röntgenröhre - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre mit einer Anode und
einer Kathodenanordnung, welche in einem Vakuumgehäuse aufge
nommen sind, wobei die von der Kathodenanordnung ausgehenden
Elektronen in einem Brennfleck auf die Anode auftreffen.
Derartige Röntgenröhren werden in Röntgen-Abbildungssystemen
eingesetzt. Bei herkömmlichen Röntgenröhren ergibt sich eine
höckerförmige Intensitätsverteilung der Röntgenstrahlung im
Brennfleck. Eine solche Intensitätsverteilung wirkt sich zum
einen negativ auf die für die Bildqualität bestimmende Modu
lationstransferfunktion (siehe hierzu A. Gebauer et al., "Das
Röntgenfernsehen", Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1974,
Seiten 26 bis 33) aus. Hinzu kommt, daß im Bereich der beiden
Höcker im Brennfleck die Leistungsdichte und damit die Tempe
ratur der Anode besonders hoch ist. Mit einer gaußkurvenähn
lichen Intensitätsverteilung ließe sich sowohl ein günstige
rer Verlauf der Modulationstransferfunktion als auch eine
theoretisch um ca. 10% geringere Maximaltemperatur der Anode
(bzw. eine entsprechende Steigerung der Leistung bei gleicher
Maximaltemperatur) erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen
röhre der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich ein
Brennfleck mit gaußkurvenähnlicher Intensitätsverteilung
ergibt.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Rönt
genröhre mit einer Anode und einer Kathodenanordnung, welche
in einem Vakuumgehäuse aufgenommen sind, wobei die Kathoden
anordnung zwei während des Betriebes der Röntgenröhre gleich
zeitig aktive Elektronenemitter enthält, von denen der eine
einen größeren und der andere einen innerhalb des größeren
angeordneten kleineren Brennfleck auf der Anode erzeugt, so
daß sich ein resultierender Brennfleck ergibt. Der kleinere
Brennfleck dient also dazu, in der Intensitätsverteilung des
größeren Brennfleckes die Senke zwischen den beiden Höckern
aufzufüllen, so daß sich insgesamt ein resultierender Brenn
fleck mit annähernd gaußkurvenähnlicher Intensitätsverteilung
ergibt. Mit der erfindungsgemäßen Röntgenröhre ergibt sich
also ein günstigerer Verlauf der Modulationstransferfunktion
(MTF). Außerdem ergibt sich bei gleicher Leistung der Rönt
genröhre eine Absenkung der auf der Anode im Bereich des
Brennfleckes auftretenden Maximaltemperatur bzw. bei gleicher
Maximaltemperatur eine erhöhte Leistung der Röntgenröhre.
Aus der EP-0 578 454 A1 ist zwar eine Röntgenröhre bekannt,
deren Kathodenanordnung zwei während des Betriebes der Rönt
genröhre gleichzeitig aktive Elektronenemitter enthält, wobei
sich die mittels der beiden Elektronenemitter erzeugten
Brennflecke decken, jedoch sind die Brennflecke gleich groß.
Auf diese Weise läßt sich kein Brennfleck mit gaußkurvenähn
licher Intensitätsverteilung erzeugen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung ist vorgesehen, daß wenigstens ein Elektronenemitter
als Flachemitter ausgeführt ist. Vorzugsweise sind sämtliche
Elektronenemitter als Flachemitter ausgeführt. Es läßt sich
so eine weitere Annäherung an eine gaußkurvenförmige Intensi
tätsverteilung erreichen, da ein mit einem Flachemitter er
zeugter Brennfleck von dem gaußkurvenförmigen Ideal weniger
weit entfernt ist als ein beispielsweise mittels eines wen
delförmigen Elektronenemitters erzeugter Brennfleck. Unter
einem Flachemitter soll übrigens ein Elektronenemitter ver
standen werden, dessen Elektronen emittierender Bereich eine
wenigstens im wesentlichen ebene Oberfläche darstellt. Beson
ders günstig ist es, wenn der Flachemitter derart beschichtet
ist, daß die Emission von Elektronen wenigstens im wesent
lichen ausschließlich im Bereich der der Anode zugewandten
Fläche des Flachemitters erfolgt. Dies kann entweder dadurch
erreicht werden, daß die zur Emission vorgesehene Fläche mit
einem Material beschichtet ist, das ein im Vergleich zu dem
(den) an den übrigen Flächen des Flachemitters vorliegenden
Material(ien) ein höheres Elektronenemissionsvermögen auf
weist, und/oder der Flachemitter außerhalb der zur Elektro
nenemission vorgesehenen Fläche mit einem Material beschich
tet ist, das im Vergleich zu dem im Bereich der zur Elektro
nenemission vorgesehenen Fläche vorgesehenen Material ein ge
ringeres Elektronenemissionsvermögen aufweist. Unter einem
Material höheren Elektronenemissionsvermögen soll ein Materi
al verstanden werden, bei dem die zur Elektronenemission auf
zubringende Austrittsarbeit geringer als bei dem (den) an den
übrigen Flächen des Flachemitters vorliegenden Material(ien)
ist, so daß bei der Betriebstemperatur des Flachemitters die
Elektronenemission im wesentlichen nur im Bereich der mit dem
Material höheren Elektronenemissionsvermögens beschichteten
Fläche erfolgt. Unter einem Material geringeren Emissionsver
mögens ist demnach ein Material zu verstehen, bei dem die zur
Elektronenemission aufzubringende Austrittsarbeit höher ist
als bei dem im Bereich der zur Elektronenemission vorgese
henen Fläche vorliegenden Material, so daß bei der Betriebs
temperatur des Flachemitters die mit dem Material geringen
Elektronenemissionsvermögen beschichteten Flächen keinen nen
nenswerten Beitrag zum Emissionsstrom liefern.
Im Falle der Verwendung eines Flachemitters ist gemäß einer
Variante der Erfindung vorgesehen, daß der Flachemitter in
einer abgestuften Fokussierungsnut aufgenommen ist, wobei die
der Anode benachbarte Stufe breiter als die von der Anode
entfernte Stufe ist und der Flachemitter im Bereich des Über
gangs von der der Anode entfernten Stufe in die der Anode
benachbarte Stufe angeordnet ist. Dabei kann gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung wenigstens eine Stufe der
Fokussierungsnut einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Eine nochmals bessere Annäherung an eine gaußkurvenförmige
Intensitätsverteilung läßt sich erreichen, wenn die Röntgen
röhre gemäß einer Ausführungsform der Erfindung einen während
des Betriebes der Röntgenröhre gleichzeitig mit den anderen
Elektronenemittern aktiven weiteren Elektronenemitter ent
hält, der einen innerhalb des nächst größeren Brennfleckes
angeordneten Brennfleck auf der Anode erzeugt, innerhalb
dessen der nächst kleinere Brennfleck angeordnet ist.
Um unterschiedlich große Brennflecke mit gaußkurvenähnlicher
Intensitätsverteilung zur Verfügung zu haben, sieht eine
Variante der Erfindung vor, daß die Röntgenröhre zwei Gruppen
von Elektronenemittern enthält, deren Brennflecke an unter
schiedlichen Stellen der Anode liegen und deren Brennflecke
derart bemessen sind, daß die jeweils resultierenden Brenn
flecke unterschiedlich groß sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch
eine erfindungsgemäße Röntgenröhre,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Kathodenanordnung der Röntgen
röhre gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine Stirnansicht des der Kathodenanordnung gegen
überliegenden Bereiches der Auftrefffläche der Dreh
anode der Röntgenröhre gemäß den Fig. 1 und 2,
Fig. 6 ein Diagramm aus dem die gaußkurvenähnliche Intensi
tätsverteilung des Brennfleckes der Röntgenröhre ge
mäß den Fig. 1 bis 5 ersichtlich ist,
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Elektronenemitter der Rönt
genröhre gemäß den Fig. 1 bis 5,
Fig. 8 in zu der Fig. 7 analoger Darstellung eine Variante
eines Elektronenemitters,
Fig. 9 in zu der Fig. 4 analoger Darstellung eine Variante
der erfindungsgemäßen Röntgenröhre, und
Fig. 10 zu der Fig. 5 analoger Darstellung die Auftrefffläche
der Röntgenröhre gemäß Fig. 9.
In der Fig. 1 ist mit 1 der Kolben der Röntgenröhre bezeich
net, der im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles in
bekannter Weise unter Verwendung von Metall und Keramik
- andere Materialien sind möglich - hergestellt ist. Inner
halb des Kolbens 1 ist an einem Trägerteil 2 eine Kathodenan
ordnung 3 angebracht, die insgesamt vier in einem gemeinsamen
Kathodenkopf 4 aufgenommene Glühkathoden 5a, 5b sowie 6a, 6b
aufweist. Den Glühkathoden 5a, 5b, 6a, 6b gegenüberliegend
ist eine insgesamt mit 7 bezeichnete Drehanode vorgesehen,
die einen über eine Welle 8 mit einem Rotor 9 verbundenen
Anodenteller 10 aufweist. Der Rotor 9 ist in in der Fig. 1
nicht dargestellter Weise auf einer mit dem Kolben 1 ver
bundenen Achse 11 drehbar gelagert. Im Bereich des Rotors 9
ist auf die Außenwand des Kolbens 1 ein Stator 12 aufgesetzt,
der mit dem Rotor 9 zur Bildung eines zum Antrieb der Dreh
anode dienenden Elektromotors zusammenwirkt.
Beim Betrieb der Röntgenröhre wird dem Stator 12 über Leitun
gen 13 und 14 ein Wechselstrom zugeführt, so daß der über die
Welle 8 mit dem Rotor 9 verbundene Anodenteller 10 rotiert.
Die Röhrenspannung wird über Leitungen 15 und 16 angelegt,
wobei die Leitung 16 mit jeweils einem Anschluß der Glüh
kathoden 5a, 5b und 6a, 6b verbunden ist (siehe Fig. 2). Die
jeweils anderen Anschlüsse der Glühkathoden 5a und 5b sind
mit einer Leitung 17, die jeweils anderen Anschlüsse der
Glühkathoden 6a und 6b mit einer Leitung 18 verbunden. Je
nachdem, ob über die Leitungen 16 und 17 den Glühkathoden 5a
oder 5b oder über die Leitungen 16 und 18 den Glühkathoden 6a
oder 6b ein Heizstrom zugeführt wird, gehen von den Glüh
kathoden 5a und 5b oder von den Glühkathoden 6a und 6b Elek
tronenstrahlen aus.
Die von den beiden jeweils gleichzeitig aktivierten Glüh
kathoden 5a und 5b oder 6a und 6b ausgehenden Elektronen
strahlen treffen wie in Fig. 1 strichliert angedeutet auf
eine Auftrefffläche 19 des Anodentellers 10 auf. Dabei trifft
gemäß den Fig. 3 und 5 der von der Glühkathode 5a ausgehende
Elektronenstrahl in einem ersten Brennfleck BF1a, der von der
Glühkathode 5b ausgehende Elektronenstrahl in einem kleineren
zweiten Brennfleck BF1b auf die Auftrefffläche 19 auf. Der
von der Glühkathode 6a ausgehende Elektronenstrahl trifft
gemäß den Fig. 4 und 5 in einem im Vergleich zu dem ersten
Brennfleck BF1a kleineren dritten Brennfleck BF2a und der von
der Glühkathode 6b ausgehende Elektronenstrahl in einem im
Vergleich zu dem zweiten Brennfleck BF1b kleineren vierten
Brennfleck BF2b auf die Auftrefffläche 19 auf.
Da der Brennfleck BF1b - vorzugsweise wie in Fig. 5 darge
stellt mittig - innerhalb des Brennfleckes BF1a und der
Brennfleck BF2b - vorzugsweise wie in Fig. 5 dargestellt
mittig - innerhalb des Brennfleckes BF2a liegt, bilden sich
zwei resultierende Brennflecke, die insgesamt mit BF1 und BF2
bezeichnet sind. Die entsprechenden kreisringförmigen
Brennfleckbahnen, die die resultierenden Brennflecke BF1 und
BF2 im Betrieb der Röntgenröhre bei rotierender Drehanode 7
überstreichen, sind in Fig. 5 mit BFB1 und BFB2 bezeichnet.
Die resultierenden Brennflecke BF1 und BF2 kommen dadurch
zustande, daß die Glühkathoden 5a und 5b sowie 6a und 6b
gemäß den Fig. 2 bis 4 in Fokussierungsnuten oder -schlitzen
25a und 25b bzw. 26a und 26b des Kathodenkopfes 4 aufgenommen
sind, deren Mittelebenen relativ zueinander geneigt sind. In
den Fig. 3 und 4 sind die Schnittgeraden der vorzugsweise
rechtwinklig zur Zeichenebene verlaufenden Mittel ebenen der
Fokussierungsnuten 25a und 25b bzw. 26a und 26b mit der Zei
chenebene strichliert eingetragen und mit E1 bzw. E2 bezeich
net. Dabei sind unter Berücksichtigung der Potentialverhält
nisse die Fokussierungsnuten 25a bis 26b in ihrem Querschnitt
derart ausgebildet, daß die Brennflecke BF1a und BF1b einer
seits und BF2a und BF2b andererseits jeweils an der gleichen
Stelle liegen. Die von den Glühkathoden 5a bis 6b ausgehenden
Elektronenstrahlen sind in den Fig. 3 und 4 strichliert ange
deutet.
Um die beschriebenen Größenverhältnisse der Brennflecke BF1a
bis BF2b zu erhalten, sind übrigens einerseits die in den
Fokussierungsnuten 25a und 26a aufgenommenen Glühkathoden 5a
und 6a größer als die in den Fokussierungsnuten 25b und 26b
aufgenommenen Glühkathoden 5b und 6b und andererseits die
Glühkathoden 6a bzw. 6b jeweils kleiner als die entsprechen
den Glühkathoden 5a und 5b.
Infolge der Überlagerung der Brennflecke BF1a und BF1b bzw.
BF2a und BF2b zu den resultierenden Brennflecken BF1 und BF2
ergibt sich über Länge und Breite der resultierenden Brenn
flecke BF1 und BF2 eine annähernd gaußkurvenförmige Vertei
lung der Intensität der von den Brennflecken BF1 und BF2
ausgehenden Röntgenstrahlung. Dies ist in Fig. 6 für einen
der beiden resultierenden Brennflecke veranschaulicht. In
Fig. 6 ist über der Breite b des resultierenden Brennfleckes
BF1 die Intensität I der von dem Brennfleck ausgehenden Rönt
genstrahlung in einer durchgezogenen Kurve aufgetragen und
mit Ires bezeichnet. Es sind auch die höckerförmigen Intensi
tätsverteilungen der Brennflecke BF1a strichliert und BF1b
strichpunktiert eingetragen und mit Ia und Ib bezeichnet. Wie
aus der Fig. 6 ersichtlich ist, ergibt sich eine gute Annähe
rung der resultierenden Intensität Ires an einen gaußkurven
förmigen Verlauf; nur im mittleren Bereich ist noch eine
leichte, zwischen geringen Intensitätsüberhöhungen befind
liche Eindellung vorhanden.
Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, handelt es sich bei
den Glühkathoden 5a bis 6b um Flachemitter. Die Fokussie
rungsnuten 25a bis 26b sind jeweils abgestuft, und zwar der
art, daß die der Drehanode 7 benachbarte Stufe breiter als
die von der Drehanode 7 entfernte Stufe ist. Die Flachemitter
sind gemäß den Fig. 3 und 4 jeweils im Bereich des Überganges
der von der Drehanode 7 entfernten Stufe in die der Drehanode
7 benachbarte Stufe angeordnet. Die Fokussierungsnuten 25a
bis 26b weisen im Bereich beider Stufen einen rechteckigen
Querschnitt auf.
Zumindest die kleineren Flachemitter bzw. Glühkathoden 5b und
6b sollten wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt innerhalb der
von der Drehanode 7 entfernten engeren Stufe angeordnet sein
(negativer Sitz). Hierdurch wird erreicht, daß nur wenige der
von der Rückseite und den Seitenkanten des jeweiligen Flach
emitters ausgehenden Elektronen zur Auftrefffläche 19 gelan
gen können, mit der Folge, daß sich ein kleiner, scharfer
Brennfleck ergibt.
Aus dem gleichen Grunde sollte auch im Falle der kleineren
Flachemitter bzw. Glühkathoden 5b und 6b der Abstand zwischen
den Seitenkanten des Flachemitters und der ihn aufnehmenden
Stufe der Fokussierungsnut gering sein (Größenordnung 0, 1 bis
0,3 mm).
Ebenfalls aus dem gleichen Grunde sollten Flachemitter bzw.
Glühkathoden 5a bis 6b möglichst dünn sein, um zu erreichen,
daß im Bereich der Seitenkanten des Flachemitters nur wenig
Elektronen emittiert werden.
Es besteht aber alternativ oder zusätzlich auch die Möglich
keit, in der in Fig. 7 am Beispiel der als Flachemitter aus
gebildeten Glühkathode 5a veranschaulichten Weise den Flach
emitter aus einem Grundkörper 30 und einer im Bereich der zur
Elektronenemission vorgesehenen Fläche auf dem Grundkörper 30
angebrachten Beschichtung 31 aufzubauen. Dabei besteht die
Beschichtung 31 aus einem Material, das im Vergleich zum
Material des Grundkörpers 30 ein hohes Elektronenemissions
vermögen aufweist. Als Material für den Grundkörper 30 kommt
beispielsweise Wolfram oder Molybdän, als Material für die
Beschichtung 31 z. B. Lanthanhexaborid (LaB₆) in Frage.
Alternativ besteht in der in Fig. 8 ebenfalls am Beispiel der
als Flachemitter ausgebildeten Glühkathode 5a veranschaulich
ten Weise die Möglichkeit, den Flachemitter aus einem Grund
körper 32 und einer Beschichtung 33 aufzubauen, die den
Grundkörper 32 außer im Bereich seiner zur Elektronenemission
vorgesehenen Fläche bedeckt und aus einem Material besteht,
die ein im Vergleich zu dem Material des Grundkörpers 32
geringes Elektronenemissionsvermögen aufweist. Zusätzlich
besteht in der in Fig. 8 strichliert angedeuteten Weise die
Möglichkeit, im Bereich der zur Elektronenemission vorgesehe
nen Fläche noch eine Beschichtung 31 vorzusehen, die aus
einem Material gebildet ist, das eine gegenüber dem Material
des Grundkörpers 32 höhere Elektronenemissionsvermögen auf
weist.
Als Materialien für den Grundkörper 32 eignet sich beispiels
weise Wolfram oder Molybdän, als Material für die
Beschichtung 33 z. B. Aluminiumoxidkeramik (Al₂O₃).
Die Brennflecke BF1a und BF1b einerseits und BF2a und BF2b
liegen übrigens auf einer wenigstens im wesentlichen radial
verlaufenden, in Fig. 5 strichpunktiert eingetragenen Gera
den, wodurch sich eine dicht beisammen liegende Anordnung der
resultierenden Brennflecke BF1 und BF2 ergibt. Dadurch wird
die Verwendung eines einzigen Strahlenaustrittsfensters 24
für die von den resultierenden Brennflecken BF1 bzw. BF2
ausgehende Röntgenstrahlung möglich. Mit Z ist in Fig. 5
übrigens das Zentrum des Anodentellers 10 bezeichnet.
Der Röntgenröhre ist eine Steuereinheit 22 zugeordnet, die
alle zum Betrieb der Röntgenröhre erforderlichen Spannungen
und Ströme erzeugt und außerdem die Umschaltung zwischen den
resultierenden Brennflecken BF1 und BF2 übernimmt. Die
Umschaltung der Brennflecke kann von einer Bedienperson
mittels eines mit der Steuereinheit 22 verbundenen Schalters
23 bewerkstelligt werden, der für jeden resultierenden
Brennfleck eine entsprechend bezeichnete Schaltstellung
aufweist. Die Umschaltung kann auch automatisch erfolgen,
z. B. in Abhängigkeit von dem jeweils eingestellten Abstand
zwischen Brennfleck und Film bzw. Film und Objekt. Diese
Abstände sind für den jeweiligen Vergrößerungsfaktor
maßgeblich.
In Fig. 1 sind übrigens nur die Glühkathoden 5b und 6b sicht
bar. Die Glühkathoden 5a und 6a sind verdeckt. Ihre Anwesen
heit ist in Fig. 1 durch die Verwendung der Bezugszeichen 5a,
5b und 6a, 6b veranschaulicht.
Es besteht auch die Möglichkeit, einen resultierenden Brenn
fleck durch Überlagerung von mehr als zwei Brennflecken un
terschiedlicher Größe zu realisieren. Dies ist in der Fig. 9
verdeutlicht, die einen Schnitt durch eine Kathodenanordnung
zeigt, die drei Glühkathoden 6a bis 6c enthält, die gemäß den
Fig. 9 und 10 drei ineinanderfallende Brennflecke BFa, BFb
und BFc erzeugen, die sich zu einem resultierenden Brennfleck
BF überlagern. Es ergibt sich dann eine Intensitätsverteilung
der von dem Brennfleck BF ausgehenden Röntgenstrahlung, die
dem gaußkurvenförmigen Ideal nochmals besser angenähert ist
als dies im Falle der Erzeugung eines resultierenden Brenn
fleckes aus nur zwei unterschiedlich großen Brennflecken der
Fall ist.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen werden ein
(Fig. 9 und 10) oder zwei (Fig. 1 bis 5) resultierende Brenn
flecke erzeugt. Es besteht im Rahmen der Erfindung auch die
Möglichkeit, mehr als zwei resultierende Brennflecke zu er
zeugen.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen werden zwei bzw.
drei Brennflecke zur Bildung eines resultierenden Brenn
fleckes überlagert. Es besteht im Rahmen der Erfindung auch
die Möglichkeit, mehr als drei Brennflecke zur Bildung eines
resultierenden Brennfleckes zu überlagern.
Bei der vorstehend beschriebenen Röntgenröhre handelt es sich
um eine Drehanoden-Röntgenröhre. Die Erfindung kann aber auch
bei Röntgenröhren mit Festanode Anwendung finden.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles ist die
Elektronenemittereinrichtung durch direkt beheizte Glühkatho
den gebildet, die in dem jeweiligen Brennfleck auf die Auf
trefffläche auftreffende Elektronenstrahlen erzeugen. An
stelle von Glühkathoden können aber auch andere Elektronen
emitter, z. B. indirekt beheizte Kathoden oder Elektronen
strahlkanonen, verwendet werden. Falls als Elektronenemitter
direkt beheizte Glühkathoden verwendet werden, müssen diese
nicht notwendigerweise wie im Falle des beschriebenen Ausfüh
rungsbeispieles als Flachemitter ausgebildet sein. Vielmehr
können auch mäanderförmige Bandemitter, wie sie beispielswei
se in der DE-OS 27 27 907 beschrieben sind, oder herkömmliche
Drahtwendeln verwendet werden.
Claims (6)
1. Röntgenröhre mit einer Anode (7) und einer Kathodenanord
nung (3), welche in einem Vakuumgehäuse (1) aufgenommen sind,
wobei die Kathodenanordnung (3) zwei während des Betriebs der
Röntgenröhre gleichzeitig aktive Elektronenemitter (5a, 5b
bzw. 6a, 6b) enthält, von denen der eine einen größeren
Brennfleck (BF1a bzw. BF2a) und der andere einen innerhalb
des größeren angeordneten kleineren Brennfleck (BF1b bzw.
BF2b) auf der Anode (7) erzeugt, so daß sich ein resultieren
der Brennfleck (BF1 bzw. BF2) ergibt.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, bei welcher wenigstens ein
Elektronenemitter (5a, 5b, 6a, 6b) als Flachemitter ausge
führt ist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, deren Flachemitter in einer
abgestuften Fokussierungsnut (25a, 25b, 26a, 26b) aufgenommen
ist, wobei die der Anode (7) benachbarte Stufe breiter als
die von der Anode (7) entfernte Stufe ist und der Flachemit
ter im Bereich des Übergangs von der der Anode (7) entfernten
Stufe in die der Anode (7) benachbarte Stufe angeordnet ist.
4. Röntgenröhre nach Anspruch 3, bei der wenigstens eine
Stufe der Fokussierungsnut (25a, 25b, 26a, 26b) einen recht
eckigen Querschnitt aufweist.
5. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welche
einen während des Betriebs der Röntgenröhre gleichzeitig mit
den anderen Elektronenemittern (6a, 6b) aktiven weiteren
Elektronenemitter (6c) enthält, der einen innerhalb des
nächst größeren Brennfleckes (BFa) angeordneten Brennfleck
(BFc) auf der Anode (7) erzeugt, innerhalb dessen der nächst
kleinere Brennfleck (BFb) angeordnet ist.
6. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, welche zwei
Gruppen von Elektronenemittern (5a, 5b bzw. 6a, 6b) enthält,
deren Brennflecke an unterschiedlichen Stellen der Anode (7)
liegen und deren Brennflecke (BF1a und BF1b bzw. BF2a und
BF2b) derart bemessen sind, daß die jeweils resultierenden
Brennflecke (BF1 bzw. BF2) unterschiedlich groß sind.
Priority Applications (2)
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DE29521696U DE29521696U1 (de) | 1995-02-09 | 1995-02-09 | Röntgenröhre |
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