DE19510048C2 - Röntgenröhre - Google Patents
RöntgenröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Derartige Röntgenröhren (siehe z. B. EP 0 210 076 A2) werden
in Röntgenabbildungssystemen eingesetzt. Bei herkömmlichen
Röntgenröhren ergibt sich eine Intensitätsverteilung der
Röntgenstrahlung im Brennfleck mit zwei Höckern. Eine solche
Intensitätsverteilung wirkt sich zum einen negativ auf die
die Bildqualität bestimmende Modulationstransferfunktion
aus (siehe hierzu A. Gebauer et al., "Das Röntgenfernsehen",
Georg Thieme-Verlag, Stuttgart, 1974, Seiten 26 bis 33).
Hinzu kommt, daß im Bereich der beiden Höcker im Brennfleck
die Leistungsdichte und damit die Temperatur der Anode beson
ders hoch ist. Mit einer gaußkurvenähnlichen Intensitätsver
teilung ließe sich sowohl ein günstigerer Verlauf der Modula
tionstransferfunktion als auch eine theoretisch um ca. 10%
geringere Maximaltemperatur der Anode (bzw. eine entspre
chende Steigerung der Leistung bei gleicher Maximaltempera
tur) erreichen.
Röntgenröhren der eingangs genannten Art sind auch in der
EP 0 115 731 A2, der FR 26 50 703 A1, der US 4 698 809 der
DE 43 04 142 C2 und der DE 30 01 141 A1 beschrieben. Als
Fokussierungsmittel ist dabei jeweils ein mit einer den Elek
tronenemitter aufnehmenden Nut versehener Kathodenkopf vorge
sehen, deren einander gegenüberliegende Wandungen im Falle
der drei zuerst genannten Druckschriften mit unterschied
lichen Potentialen beaufschlagbar sind, um eine Verlagerung
des Brennfleck auf der Auftrefffläche der Anode zu ermög
lichen. Dagegen sollen im Falle der beiden zuletzt genannten
Druckschriften Brennflecke unterschiedlicher Größe einstell
bar sein. Dies wird im Falle der DE 30 01 141 A1 durch eine
Unterteilung des Kathodenkopfes in Längsrichtung der Nut in
mehrere Abschnitte erreicht, die mit unterschiedlichen Poten
tialen beaufschlagbar sind. Im Falle der DE 43 04 142 C2 ist
der Elektronenemitter in eine ungerade Anzahl von Abschnitten
unterteilt, von denen entweder nur der mittlere Abschnitt
oder außerdem auch Paare von einander entsprechenden äußeren
Abschnitten aktiv sind.
Brennflecke unterschiedlicher Größe sind auch bei einer in
der DE-PS 1 51 237 beschriebenen Röntgenröhre der eingangs ge
nannten Art realisierbar, und zwar durch zwei relativ zuein
ander axial verschiebbare Elektronenemitter-Abschnitte, von
denen je nach Verschiebestellung entweder nur der innere
kreisförmige oder zusätzlich auch der äußere ringförmige Ab
schnitt aktiv ist. Eine Fokussierung des Elektronenstrahles
wird dabei durch eine hohlspiegelartige Krümmung der Elektro
nenemitter-Abschnitte erreicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen
röhre der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich ein
Brennfleck mit gaußkurvenähnlicher Intensitätsverteilung er
gibt.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch den kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1.
Es wurde festgestellt, daß sich bei einer derartigen Ausle
gung der Fokussierungsmittel im Brennfleck eine gaußkurven
ähnliche Intensitätsverteilung ergibt. Dabei ist der Begriff
"Fokus" im Sinne von Hauptfokus zu verstehen, d. h. als Fokus
der für die Intensität des Brennfleckes maßgeblichen Anteile
des Elektronenstrahles, die gewöhnlich von den der Anode un
mittelbar benachbarten Bereichen des Elektronenemitters aus
gehen. Bezüglich für die Intensität des Brennfleckes nicht
maßgebender Anteile des Elektronenstrahles, die von der Anode
mehr oder weniger abgewandten Bereichen des Elektronenemit
ters, z. B. von dessen Rückseite, ausgehen, können unter Um
ständen von dem Hauptfokus abweichende Nebenfoki deutlich ge
ringerer Intensität vorhanden sein. Bei dem Fokus kann es
sich je nach Gestalt des Elektronenemitters und der Wirkung
der Fokussierungsmittel um einen zumindest annähernd punkt
förmigen oder zumindest annähernd linienförmigen Fokus han
deln, wobei im Falle eines Linienfokus die gaußkurvenähnliche
Intensitätsverteilung nur quer zu dem Linienfokus vorliegt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß als
Elektronenemitter ein Flachemitter vorgesehen ist. Es läßt
sich so eine weitere Annäherung an eine gaußkurvenförmige
Intensitätsverteilung der Röntgenstrahlung im Brennfleck er
reichen, da ein mit einem Flachemitter erzeugter Brennfleck
von dem gaußkurvenförmigen Ideal weniger weit entfernt ist
als ein beispielsweise mittels eines wendelförmigen Elektro
nenemitters erzeugter Brennfleck. Unter einem Flachemitter
soll übrigens ein Elektronenemitter verstanden werden, dessen
zur Elektronenemission vorgesehener Bereich eine wenigstens
im wesentlichen ebene Oberfläche darstellt. Natürlich läßt
sich in der Praxis nicht vermeiden, daß auch außerhalb der an
sich zur Elektronenemission vorgesehenen ebenen Fläche Elek
tronen emittiert werden, jedoch ist dieser Teil der Elektro
nenemission in der Praxis von untergeordneter Bedeutung. Er
kann aber dennoch zu unerwünschten Abweichungen von der ange
strebten Intensitätsverteilung im Brennfleck führen. Beson
ders günstig ist es daher, wenn der Flachemitter derart be
schichtet ist, daß die Emission von Elektronen wenigstens im
wesentlichen ausschließlich im Bereich der der Anode zuge
wandten Fläche des Flachemitters erfolgt. Dies kann entweder
dadurch erreicht werden, daß die zur Emission vorgesehene
Fläche mit einem Material beschichtet ist, das ein im Ver
gleich zu dem (den) an den übrigen Flächen des Flachemitters
vorliegenden Material(ien) ein höheres Elektronenemissions
vermögen aufweist, und/oder der Flachemitter außerhalb der
zur Elektronenemission vorgesehenen Fläche mit einem Material
beschichtet ist, das im Vergleich zu dem im Bereich der zur
Elektronenemission vorgesehenen Fläche vorhandenen Material
ein geringeres Elektronenemissionsvermögen aufweist.
Gemäß einer Variante der Erfindung ist der Elektronenemitter
in einer Fokussierungsnut der Fokussierungsmittel aufgenom
men. Dabei liegt wenigstens eine der Wandungen der Fokussie
rungsnut auf einem die Lage des Fokus beeinflussenden Poten
tial. Insbesondere im Falle der Verwendung eines Flachemit
ters ist die Fokussierungsnut zweckmäßigerweise abgestuft,
und zwar derart, daß die der Anode benachbarte Stufe breiter
als die von der Anode entfernte Stufe ist, wobei der Flach
emitter im Bereich des Überganges von der der Anode entfern
ten Stufe in die der Anode benachbarte Stufe angeordnet ist.
Dabei kann gemäß Ausführungsformen der Erfindung wenigstens
eine Stufe der Fokussierungsnut einen rechteckigen Quer
schnitt und/oder wenigstens eine Stufe der Fokussierungsnut
einen trapezförmigen Querschnitt mit in Richtung auf die
Anode divergierenden Wandungen aufweisen.
Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, daß die Fokussierungsnut durch zwei
elektrisch voneinander isolierte Paare voneinander gegenüber
liegenden Wandungen begrenzt ist, wobei die Wandungen des
einen Paares auf einem ersten und die des anderen Paares auf
einem zweiten elektrischen Potential liegen, wobei bezüglich
wenigstens eines Paares das elektrische Potential derart ge
wählt ist, daß sich der entsprechende Fokus zwischen dem
Elektronenemitter und dem Brennfleck befindet. Es besteht al
so die Möglichkeit, die Lage des Fokus in zwei Richtungen,
z. B. in Richtung der Länge und in Richtung der Breite des
Brennfleckes, unabhängig voneinander zu wählen.
Der Erfindung liegt die weiterführende Aufgabe zugrunde, auf
einfache Weise unter Beibehaltung einer gaußkurvenähnlichen
Intensitätsverteilung der Röntgenstrahlung im Brennfleck die
Größe des Brennfleckes verstellen zu können. Diese Aufgabe
wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dadurch ge
löst, daß der Abstand des Fokus der Fokussierungsmittel von
dem Brennfleck verstellbar ist. Dieser Maßnahme liegt die Er
kenntnis zugrunde, daß der Abstand des Fokus von dem Brenn
fleck für die Brennfleckgröße bestimmend ist, wobei der
Brennfleck um so größer ist, je weiter der Fokus vom Brenn
fleck entfernt ist. Da sich der Fokus unabhängig davon, wel
che Brennfleckgröße eingestellt ist, zwischen dem Elektro
nenemitter und dem Brennfleck befindet, ist unabhängig von
der eingestellten Brennfleckgröße eine gaußkurvenähnliche
Intensitätsverteilung im Brennfleck gewährleistet.
Die Lage des Fokus kann verstellt werden, indem das die Lage
des Fokus beeinflussende Potential bzw. das erste und/oder
das zweite Potential verstellt werden. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, die Lage des Fokus dadurch zu beeinflussen,
daß die Lage des Elektronenemitters in der Fokussierungsnut
in Richtung der Mittelachse des Elektronenstrahles verstellt
wird.
Im Falle der elektrischen Verstellung kann für den Fall, daß
sowohl das erste als auch das zweite Potential verstellbar
ist, vorgesehen sein, daß das erste und das zweite Potential
unabhängig voneinander verstellbar sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Rönt
genröhre in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der wesentlichen Teile
der Kathodenanordnung der Röntgenröhre der Fig. 1,
Fig. 3 und 4 die Funktion der Röntgenröhre gemäß den Fig. 1
und 2 verdeutlichende, elektrische Feldlinien
und Elektronenbahnen enthaltende Diagramme,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die wesentlichen Teile der
Kathodenanordnung einer weiteren erfindungsgemäßen
Röntgenröhre,
Fig. 6 einen Schnitt durch einen Elektronenemitter einer er
findungsgemäßen Röntgenröhre, und
Fig. 7 in zu der Fig. 6 analoger Darstellung eine Variante
eines Elektronenemitters.
In der Fig. 1 ist mit 1 der Kolben der Röntgenröhre bezeich
net, der im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles in
bekannter Weise unter Verwendung von Metall und Keramik oder
Glas - andere Materialien sind möglich - hergestellt ist.
Innerhalb des Kolbens 1 ist an einem Trägerteil 2 eine Katho
denanordnung 3 angebracht, die einen innerhalb eines als
Fokussierungsmittel vorgesehenen Kathodenkörpers 4 aufgenom
menen Elektronenemitter aufweist, der als Glühkathode 5 aus
geführt ist. Der Glühkathode 5 gegenüberliegend ist eine ins
gesamt mit 7 bezeichnete Drehanode vorgesehen, die einen über
eine Welle 8 mit einem Rotor 9 verbundenen Anodenteller 10
aufweist. Der Rotor 9 ist in in der Fig. 1 nicht dargestell
ter Weise auf einer mit dem Kolben 1 verbundenen Achse 11
drehbar gelagert. Im Bereich des Rotors 9 ist auf die Außen
wand des Kolbens 1 ein Stator 12 aufgesetzt, der mit dem
Rotor 9 zur Bildung eines zum Antrieb der Drehanode dienenden
Elektromotors zusammenwirkt.
Beim Betrieb der Röntgenröhre wird dem Stator 12 über Leitun
gen 13 und 14 ein Wechselstrom zugeführt, so daß der über die
Achse 11 mit dem Rotor 9 verbundene Anodenteller 10 rotiert.
Die Röhrenspannung wird über Leitungen 15 und 16 angelegt,
wobei die Leitung 16 mit einem Anschluß der Glühkathode 5
verbunden ist. Der andere Anschluß der Glühkathode 5 ist mit
einer Leitung 17 verbunden, über die ihr ein Heizstrom zuge
führt werden kann. Ist dies der Fall, geht von der Glüh
kathode 5 ein Elektronenstrahl aus.
Dieser trifft wie in Fig. 1 strichliert angedeutet in einem
mit BF bezeichneten Brennfleck auf eine Auftrefffläche 19 des
Anodentellers 10 auf. Die von dem Brennfleck BF ausgehende
Röntgenstrahlung tritt durch ein Strahlenaustrittsfenster 20
aus.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, handelt es sich bei
der Glühkathode 5 um einen Flachemitter, der in einer abge
stuften Fokussierungsnut 21 des Kathodenkörpers 4 aufgenommen
ist.
Der Kathodenkörper 4 weist vier Wandteile 22a, 22b und 23a,
23b auf, die die Fokussierungsnut 21 begrenzen. Die Wandteile
22a und 22b bzw. 23a und 23b sind jeweils einander parallel
gegenüberliegend angeordnet.
Die Wandteile 22a und 22b bzw. 23a und 23b liegen jeweils auf
einem gemeinsamen Potential U1 bzw. U2. Sie sind dazu mit
Spannungsquellen 24 und 25 über Leitungen 26 und 27 verbun
den. Die Wandteile 22a und 22b sind in in den Fig. 1 und 2
nicht dargestellter Weise von den Wandteilen 23a und 23b
elektrisch isoliert.
Das an den den längeren Seiten des Flachemitters benachbarten
Wandteilen 22a und 22b anliegende Potential U1 ist so ge
wählt, daß der von der dem Anodenteller 10 zugewandten Seite
des Flachemitters ausgehende Elektronenstrahl derart fokus
siert wird, daß der Fokus F1 zwischen dem Flachemitter und
dem Brennfleck BF liegt (siehe Fig. 3).
Durch diese Maßnahme ergibt sich quer zur Richtung der Längs
achse des Flachemitters betrachtet eine aus den eingangs ge
nannten Gründen günstige gaußkurvenähnliche Intensitätsver
teilung der von dem Brennfleck ausgehenden Röntgenstrahlen,
die infolge des Umstandes, daß der Fokus F1 zwischen dem
Flachemitter und dem Brennfleck BF liegt, dem
gaußkurvenförmigen Ideal stärker angenähert ist, als dies der
Fall wäre, wenn der Fokus F1, so wie beim Stand der Technik
üblich, von dem Flachemitter aus gesehen jenseits des Brenn
fleckes BF, also innerhalb des Anodentellers 10, läge.
Um die Breite B des Brennfleckes BF variieren zu können, kann
das Potential, auf dem die Wandteile 22a und 22b liegen, ver
schoben werden. Zu diesem Zweck ist das von der Spannungs
quelle 24 gelieferte Potential verstellbar, was in Fig. 2
durch einen Stellpfeil angedeutet ist, und zwar derart, daß
sowohl positive als auch negative Potentiale angestellt wer
den können.
Dabei wandert der Fokus F1 mit zunehmend positivem Potential
U1 in Richtung auf den Brennfleck BF, dessen Breite B somit
geringer wird. Mit zunehmend negativem Potential U1 wandert
der Fokus F1 ausgehend von der in Fig. 3 dargestellten Posi
tion in Richtung auf den Flachemitter, mit der Folge, daß die
Breite B des Brennfleckes BF zunimmt.
Bezüglich der den schmalen Seiten des Flachemitters benach
barten Wandteile 23a und 23b ist die Anordnung derart getrof
fen, daß dann, wenn die Wandteile 23a und 23b auf einem
Potential U2 von 0 Volt liegen, der zu den Wandteilen 23a und
23b gehörige Fokus F2 wie in Fig. 4 dargestellt, innerhalb
bzw. jenseits des Anodentellers 10 liegt. In Richtung der
Längsachse des Flachemitters gesehen, ergibt sich dann zwar
eine der Gaußkurvenform weniger gut angenäherte Intensitäts
verteilung der Röntgenstrahlung im Brennfleck BF, jedoch ist
dies von geringerer Bedeutung, da die Längsachse des Brenn
fleckes BF und der Zentralstrahl 2 des von dem Brennfleck BF
ausgehenden Röntgenstrahlenbündels gemäß Fig. 3 infolge der
kegelstumpfförmigen Gestalt der Auftrefffläche der Drehanode
7 einen spitzen Winkel α einschließen. Von einem Strahlen
empfänger, z. B. einem Röntgenfilm oder einem Röntgenbildver
stärker, aus gesehen, treten die Höcker in der Intensitäts
verteilung der Röntgenstrahlung in Richtung der Längsachse
des Brennfleckes BF also nicht besonders stark in Erschei
nung.
Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, bezüglich
der Wandteile 23a und 23b die Anordnung derart zu treffen,
daß der Fokus F2 zwischen dem Brennfleck BF und dem Flach
emitter liegt. Auch im Falle der Wandteile 23a und 23b be
steht die Möglichkeit, die Lage des Fokus F zu verlagern, was
eine Verstellung der Länge L des Brennfleckes BF ermöglicht.
Dazu wird das Potential U2 verstellt. Der Brennfleck wird
dann um so länger, je positiver das Potential U2 wird
(Entfernung des Fokus F2 von dem Flachemitter wird größer).
Je negativer das Potential U2 wird, um so geringer wird die
Länge L des Brennfleckes BF (der Fokus F2 nähert sich dem
Brennfleck BF an).
Versuche haben gezeigt, daß beim Verstellen der Länge L des
Brennfleckes BF praktisch keine Veränderung der jeweils ein
gestellten Breite B des Brennfleckes BF auftritt. Das gleiche
gilt umgekehrt.
Die in den Fig. 3 und 4 angegebenen Achsenbezeichnungen be
ziehen sich übrigens auf die Koordinatenachsen des in Fig. 2
eingetragenen räumlichen Koordinatensystems.
Der Röntgenröhre ist gemäß Fig. 1 eine Steuereinheit 28 zuge
ordnet, die alle zum Betrieb der Röntgenröhre erforderlichen
Spannungen und Ströme erzeugt und außerdem die Verstellung
der Lage des Fokus F und damit der Breite B und der Länge L
des Brennfleckes BF übernimmt, d. h. die Steuereinheit 28 ent
hält auch die Spannungsquellen 24 und 25. Die Verstellung der
Abmessungen des Brennfleckes BF kann von einer Bedienperson
mittels einer mit der Steuereinheit 28 verbundenen Stellein
heit 29 bewerkstelligt werden, die für die Breite B und die
Länge L des Brennfleckes BF einen entsprechend bezeichneten
Drehknopf B bzw. L aufweist. Die Verstellung kann auch auto
matisch erfolgen, z. B. in Abhängigkeit von dem jeweils einge
stellten Abstand zwischen Brennfleck BF und Strahlenempfänger
bzw. Strahlenempfänger und Objekt. Diese Abstände sind für
den jeweiligen Vergrößerungsfaktor maßgeblich.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von
dem zuvor beschriebenen dadurch, daß anstelle der Verstell
barkeit der Potentiale U1 und U2 eine Verstellbarkeit des
Flachemitters und der Fokussierungsnut 21 relativ zueinander
vorgesehen ist, und zwar im Sinne einer Veränderung der Tie
fenlage des Flachemitters in der Fokussierungsnut 21.
Im Falle des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 5 wird dies da
durch erreicht, daß der Flachemitter an einem Keramikteil 34
angebracht ist, das durch eine Öffnung eines zweiten Keramik
teiles 35, das die Wandteile 22a, 22b (in Fig. 5 nicht sicht
bar), 23a und 23b trägt. Auf das Keramikteil 34 wirken sche
matisch angedeutete Verstellmittel 36 ein, bei denen es sich
zum Beispiel um einen Piezotranslator oder eine Schwingspule,
ähnlich der Schwingspule in einem Lautsprecher, handeln kann.
Die Verstellmittel 36 ermöglichen eine geradlinige Verstel
lung des Flachemitters in Richtung der Mittelachse des Elek
tronenstrahles E. Die Verstellrichtung 2 ist in Fig. 5 durch
einen entsprechend bezeichneten Doppelpfeil angedeutet.
Während sich durch eine Verlagerung des Flachemitters in Z-
Richtung die Breite B des Brennfleckes BF sehr gut beeinflus
sen läßt, bleibt die Länge L des Brennfleckes BF nahezu kon
stant. Wenn im Falle des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 5
also auch die Länge L des Brennfleckes BF in stärkerem Maße
verändert werden soll, ist es erforderlich, dazu das Poten
tial U2, auf dem die Wandteile 23a und 23b liegen, zu verän
dern, was in Fig. 5 dadurch angedeutet ist, daß in
strichlierter Darstellung die Spannungsquelle 25 über die
Leitung 27 mit den Wandteilen 23a und 23b verbunden ist.
Durch die strichliert angedeutete Anordnung ergibt sich zu
gleich der Vorteil, daß auch im Falle des Ausführungsbeispie
les gemäß Fig. 5 die Breite B und die Länge L des Brenn
fleckes BF unabhängig voneinander einstellbar sind, da dies
einerseits durch Verstellen des Potentials U2 und anderer
seits durch Verlagern des Flachemitters Z-Richtung erfolgt.
Im Falle beider Ausführungsbeispiele ist die Fokussierungsnut
21 derart abgestuft, daß die der Drehanode 7 benachbarte
Stufe breiter als die von der Drehanode 7 entfernte Stufe
ist. Der Flachemitter ist gemäß der Fig. 2 im Bereich des
Überganges der von der Drehanode 7 entfernten Stufe in die
der Drehanode 7 benachbarte Stufe angeordnet. Die Fokussie
rungsnut 21 weist im Bereich der von der Drehanode 7 entfern
ten Stufe sowohl im Längs- als auch im Querschnitt eine
rechteckige Kontur auf. Im Bereich der der Drehanode 7 be
nachbarten Stufe weist die Fokussierungsnut 21 sowohl im
Längs- als auch im Querschnitt eine V-förmige Kontur auf, die
sich in Richtung auf die Drehanode 7 erweitert. Während die
rechteckige Kontur im Längsschnitt der Fokussierungsnut 23
unmittelbar in die V-förmige Kontur übergeht, ist im Quer
schnitt der Fokussierungsnut 21 ein Absatz vorgesehen.
Der Flachemitter bzw. Glühkathode 5 sollte wie in den Fig. 2
bis 4 dargestellt innerhalb der von der Drehanode 7 entfern
ten engeren Stufe angeordnet sein (negativer Sitz). Hierdurch
wird erreicht, daß nur wenige der von der Rückseite und den
Seitenkanten des Flachemitters ausgehenden Elektronen zur
Auftrefffläche 19 gelangen können, mit der Folge, daß sich
ein kleiner, scharfer Brennfleck ergibt.
Aus dem gleichen Grunde sollte auch der Abstand zwischen den
Seitenkanten des Flachemitters und der ihn aufnehmenden Stufe
der Fokussierungsnut gering sein (Größenordnung 0,1 bis
0,3 mm).
Ebenfalls aus dem gleichen Grunde sollte der Flachemitter
bzw. die Glühkathoden 5 möglichst dünn sein, um zu erreichen,
daß im Bereich der Seitenkanten des Flachemitters nur wenig
Elektronen emittiert werden.
Es besteht aber alternativ oder zusätzlich auch die Möglich
keit, in der in Fig. 6 am Beispiel der als Flachemitter aus
gebildeten Glühkathode 5 veranschaulichten Weise den Flach
emitter aus einem Grundkörper 30 und einer im Bereich der zur
Elektronenemission vorgesehenen Fläche auf dem Grundkörper 30
angebrachten Beschichtung 31 aufzubauen. Dabei besteht die
Beschichtung 31 aus einem Material, das im Vergleich zum
Material des Grundkörpers 30 ein hohes Elektronenemissions
vermögen aufweist. Als Material für den Grundkörper 30 kommt
beispielsweise Wolfram oder Molybdän, als Material für die
Beschichtung 31 Lanthanhexaborid (LaB6) in Frage.
Alternativ besteht in der in Fig. 7 ebenfalls am Beispiel der
als Flachemitter ausgebildeten Glühkathode 5 veranschaulich
ten Weise die Möglichkeit, den Flachemitter aus einem Grund
körper 32 und einer Beschichtung 33 aufzubauen, die den
Grundkörper 32 außer im Bereich seiner zur Elektronenemission
vorgesehenen Fläche bedeckt und aus einem Material besteht,
die ein im Vergleich zu dem Material des Grundkörpers 32 ge
ringes Elektronenemissionsvermögen aufweist. Zusätzlich be
steht in der in Fig. 7 strichliert angedeuteten Weise die
Möglichkeit, im Bereich der zur Elektronenemission vorgesehe
nen Fläche noch eine Beschichtung 31 vorzusehen, die aus
einem Material gebildet ist, das eine gegenüber dem Material
des Grundkörpers 32 höhere Elektronenemissionsvermögen auf
weist.
Als Material für den Grundkörper 32 eignet sich beispielswei
se LaB6, als Material für die Beschichtung 33 Wolfram oder
Molybdän.
Es wurden übrigens Versuche sowohl mit einer gemäß den Fig. 1
und 2 als auch mit einer gemäß der Fig. 5 aufgebauten Röhre
durchgeführt. In beiden Fällen betrug der Elektrodenabstand
13 mm, die Anodenspannung 5 kV, der Heizstrom 9,5 A und der
Röhrenstrom einige µA. Der in den Röhren jeweils verwendete
Flachemitter hatte eine Breite von 2 mm, eine Länge von 10 mm
und eine Dicke von 50 µm. Durch Verändern des Potentials U1
zwischen 40 und -40 V ließ sich die Breite B des Brennfleckes
BF zwischen etwa 0,35 und etwa 1,3 mm verstellen. Durch Ver
ändern des Potentials U2 zwischen 100 und -100 V ließ sich
die Länge L des Brennfleckes BF zwischen 7 und 4,3 mm
verstellen. Durch Verschieben des Flachemitters in Z-Richtung
um 0,55 mm ließ sich die Breite B des Brennfleckes BF
zwischen 0,4 und 1,5 mm verstellen. Dabei ist die Breite B
des Brennfleckes BF um so größer, je tiefer der Flachemitter
in der Fokussierungsnut 21 sitzt. Die Änderung der Länge des
Brennfleckes für den genannten Verstellbereich des
Flachemitters war vernachlässigbar.
Bei den Versuchen behielt unabhängig von der jeweils einge
stellten Breite B bzw. Länge L des Brennfleckes BF die Inten
sitätsverteilung der Röntgenstrahlung im Brennfleck BF quer
zur Längsachse des Flachemitters in guter Nähe eine gaußkur
venähnliche Intensitätsverteilung bei.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen han
delt es sich um Drehanoden-Röntgenröhren. Die Erfindung kann
aber auch bei Röntgenröhren mit Festanode Anwendung finden.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles ist die
Elektronenemittereinrichtung durch direkt beheizte Glühkatho
den gebildet, die in dem jeweiligen Brennfleck auf die Auf
trefffläche auftreffende Elektronenstrahlen erzeugen. An
stelle von Glühkathoden können aber auch andere Elektronen
emitter, z. B. indirekt beheizte Kathoden oder Elektronen
strahlkanonen, verwendet werden. Falls als Elektronenemitter
direkt beheizte Glühkathoden verwendet werden, müssen diese
nicht notwendigerweise wie im Falle des beschriebenen Ausfüh
rungsbeispieles als Flachemitter ausgebildet sein. Vielmehr
können auch mäanderförmige Bandemitter, wie sie beispielswei
se in der DE 27 27 907 A1 beschrieben sind, oder herkömmliche
Drahtwendeln verwendet werden, wobei besonders letztere aus
den obengenannten Gründen weniger günstig sind.
Claims (9)
1. Röntgenröhre mit einer Anode (7) und einer im Abstand von
der Anode (7) angebrachten, einen Elektronenemitter (5) auf
weisenden Kathodenanordnung (3), welche Kathodenanordnung (3)
Fokussierungsmittel (4, 22a, 22b, 23a, 23b, 24, 25; 4, 22a,
22b, 23a, 23b, 36) für den im Betrieb der Röntgenröhre von
dem Elektronenemitter (5) ausgehenden, im Brennfleck (BF) auf
die Anode (7) auftreffenden Elektronenstrahl (E) enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Fokus (F1)
zwischen dem Elektro
nenemitter (5) und dem Brennfleck (BF) befindet.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Elektronenemitter (5) ein
Flachemitter vorgesehen ist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektronenemitter (5)
in einer Fokussierungsnut (21) der Fokussierungsmittel (4,
22a, 22b, 23a, 23b, 24, 25; 4, 22a, 22b, 23a, 23b, 36)
aufgenommen ist, wobei wenigstens eine Wandung (22a, 22b) der
Fokussierungsnut (21) auf einem die Lage des Fokus
(F1) beeinflussenden elektrischen Potential (U1) liegt.
4. Röntgenröhre, nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fokussierungsnut (21)
durch zwei elektrisch voneinander isolierte Paare von
einander gegenüberliegenden Wandungen (22a, 22b bzw. 23a,
23b) begrenzt ist, wobei die Wandungen (22a, 22b) des eines
Paares auf einem ersten und die Wandungen (23a, 23b) des an
deren Paares auf einem zweiten elektrischen Potential (U1
bzw. U2) liegen, wobei bezüglich wenigstens eines Paares das
elektrische Potential (U1) derart gewählt ist, daß sich der
entsprechende Fokus (F1) zwischen dem Elektronenemitter (5)
und dem Brennfleck (BF) befindet.
5. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der
Abstand des Fokus (F1) von dem Brennfleck (BF) verstellbar
ist.
6. Röntgenröhre nach Anspruch 3 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung (22a, 22b
bzw. 23a, 23b) der Fokussierungsnut (21) auf einem verstell
baren elektrischen Potential (U1 bzw. U2) liegt.
7. Röntgenröhre nach Anspruch 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste und/oder das
zweite Potential (U1 bzw. U2) verstellbar sind/ist.
8. Röntgenröhre nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste Potential (U1)
unabhängig von dem zweiten Potential (U2) verstellbar ist.
9. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der
Elektronenemitter (5) und die Fokussierungsnut (21) im Sinne
einer Veränderung der Tiefenlage (x) des Elektronenemitters
(5) in der Fokussierungsnut (21) relativ zueinander verstell
bar sind.
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