DE19835450A1 - Verfahren zur Steuerung des Elektronenstroms in einer Röntgenröhre, sowie Röntgeneinrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des Elektronenstroms in einer Röntgenröhre, sowie Röntgeneinrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des in
einer Röntgenröhre zwischen einem während des Betriebs der
Röntgenröhre kontinuierlich geheizten Elektronenemitter mit
zugeordneter Fokuselektrode und einer Anode in Form eines
Elektronenstrahls fließenden Elektronenstroms, wobei der
Elektronenstrahl in einem Brennfleck auf der Anode auftrifft,
wobei zwischen dem Elektronenemitter und der Anode die Röh
renspannung anliegt, und wobei an der Fokuselektrode ein
Potential anliegt. Die Erfindung betrifft außerdem eine zur
Durchführung dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung.
In heutigen Röntgenröhren werden als Elektronen emittierende
Bauteile, d. h. Elektronenemitter, fast ausschließlich konti
nuierlich geheizte Wolframwendeln verwendet. Der Röhrenstrom,
also der bei einer gegebenen Röhrenspannung von dem Elektro
nenemitter ausgehende Elektronenstrom, wird dann durch die
Temperatur der Wendel bestimmt welche durch den durch die
Wolframwendel Heizstrom eingestellt wird. Bedingt durch die
niedrige Wärmekapazität der Wolframwendeln ist es möglich,
unter Beibehaltung der jeweiligen Größe des Brennflecks den
Röhrenstrom durch Änderung des Heizstromes schnell zu ändern,
was für eine Reihe medizinischer Aufnahmetechniken erforder
lich ist. Bei kontinuierlich geheizten Niedertemperaturemit
tern, die aus Materialien, z. B. LaB6, mit niedrigerer spezi
fischer Elektronenaustrittsarbeit als Wolfram gebildet sind
und in der Regel eine deutlich höhere Wärmekapazität als
Wolframwendeln besitzen, sind Änderungen des Röhrenstroms
nicht mit der gleichen Schnelligkeit wie bei Wolframwendeln
möglich, weshalb Niedertemperaturemitter nicht überall ein
gesetzt werden können. Bei vielen neuartigen Röntgenröhren,
beispielsweise Drehkolbenröhren mit zentralem Emitter oder
Röntgenröhren mit Schrägeinschuß, werden Rundemitter mit
kleiner Emissionsfläche und hohem Emissionsstrom zur Erzeu
gung eines Elektronenstrahls mit wenigstens annähernd kreis
förmigem Querschnitt benötigt. Die bekannten Wolframwendeln
sind für diese Röhrengeometrien ungeeignet. Die an sich ge
eigneten Niedertemperaturemitter vertragen aber keine schnel
len Temperaturwechsel, wie sie für medizinische Aufnahmetech
niken mit sich rasch änderndem Röhrenstrom erforderlich sind.
Soll dennoch bin Niedrigtemperaturemitter eingesetzt werden,
muß die Steuerung des Röhrenstromes, also die Einstellung des
Elektronenstroms, auf andere Weise als durch Änderung des
Heizstromes erfolgen. Dies kann durch eine zusätzliche Elek
trode, beispielsweise ein vorgeschaltetes Gitter, einen Weh
neltzylinder oder eine Fokuselektrode, bewirkt werden, die
auf einem von dem des Elektronenemitters verschiedenen
Potential liegt. Nachteilig hierbei ist aber, daß die Poten
tialverzerrung, die durch die zusätzliche Elektrode hervorge
rufen wird, gleichzeitig die Fokussierung des Elektronen
strahls beeinflußt, so daß die genannte Anordnung nur geeig
net ist, den Elektronenstrom und damit den Röhrenstrom wahl
weise an- und abzuschalten, nicht aber variabel zu steuern,
ohne gleichzeitig in Abhängigkeit von dem an der zusätzlichen
Elektrode anliegenden Potential und damit dem Röhrenstrom die
Fokussierung und damit die Größe des Brennflecks in uner
wünschter Weise zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubil
den, daß eine variable Stromsteuerung bei konstanter Fokus
sierung, also bei konstanter Größe des Brennflecks, möglich
ist.
Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe nach der Erfindung
gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung des in einer Rönt
genröhre zwischen einem während des Betriebs der Röntgenröhre
kontinuierlich geheizten Elektronenemitter mit zugeordneter
Fokuselektrode und einer Anode in Form eines Elektronen
strahls fließenden Elektronenstroms, wobei der Elektronen
strahl in einem Brennfleck auf der Anode auftrifft, wobei
zwischen dem Elektronenemitter und der Anode die Röhrenspan
nung anliegt, wobei das an der Fokuselektrode anliegende
Potential mit einer Pulsfrequenz zwischen einer in Abhängig
keit von der gewünschten Größe des Brennflecks und/oder der
Röhrenspannung gewählten Durchlaßspannung und einer den
Elektronenstrom zur Anode unterbrechenden Sperrspannung ge
pulst wird, und wobei zur Steuerung des Elektronenstroms die
Pulsbreite moduliert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also eine pulsbreiten
modulierte Stromsteuerung für eine Röntgenröhre vor. Hierbei
wird das an der Fokuselektrode anliegende Potential mit einer
Pulsfrequenz zwischen zwei festen Spannungen pulsartig geän
dert, nämlich einer Durchlaßspannung, bei welcher das von der
Fokuselektrode erzeugte Feld die am Elektronenemitter emit
tierten Elektronen zur Anode gelangen läßt, und einer Sperr
spannung, bei der das von der Fokuselektrode erzeugte Feld
die am Elektronenemitter emittierten Elektronen vollständig
von der Anode abschirmt. Dabei wird nach der Erfindung die
Durchlaßspannung so gewählt, daß ein bestimmter Fokus einge
stellt wird, d. h., daß ein Brennfleck der gewünschten Größe
auf der Anode erzeugt wird. Die gewünschte Größe des Brenn
flecks ist also das Maß nach dem die Höhe Durchlaßspannung zu
wählen ist. Außerdem ist die Höhe der Durchlaßspannung im
Falle von Röntgenröhren mit einstellbarer Röhrenspannung von
der jeweils vorliegenden Röhrenspannung abhängig, die also
ebenfalls bei der Wahl der Höhe der Durchlaßspannung zu be
rücksichtigen ist.
Der Elektronenstrahl zwischen Elektronenemitter und Anode
wird also alternierend ein- und ausgeschaltet, wobei im Ein
schaltfall infolge der erforderlichenfalls unter Berücksich
tigung der aktuellen Röhrenspannung entsprechend der jeweils
gewünschten Größe des Brennflecks gewählten Durchlaßspannung
ein Brennfleck der gewünschten Größe auf der Anode erzeugt
wird. Die Steuerung des effektiv, d. h. im zeitlichen Mittel,
fließenden Röhrenstromes erfolgt durch Pulsbreitenmodulation,
d. h., indem die Dauer der Zeitintervalle, während welcher die
Durchlaßspannung an der Fokuselektrode anliegt, entsprechend
dem jeweils gewünschten Röhrenstrom eingestellt wird. Auf
Weise diese gestattet es die Erfindung, ohne Beeinflussung
der Größe des Brennflecks einen den Röhrenstrom zu verändern.
Dies gilt unabhängig von der Art des jeweils verwendeten
Elektronenemitters, also auch für den Fall der Verwendung
eines kontinuierlich geheizten Niedertemperaturemitters. Da
bei wird deutlich, daß infolge der Pulsbreitenmodulation auch
schnelle Änderungen des Röhrenstroms, wie sie bei einer Reihe
medizinischer Aufnahmetechniken erforderlich sind, ohne Be
einflussung der Größe des Brennflecks möglich sind.
Die Einstellung des Röhrenstroms ist, allerdings ohne Berück
sichtigung der Röhrenspannung und/oder der Brennfleckgröße,
an sich bereits aus der US 5,617,464 bekannt.
Dabei kann gemäß einer Variante der Erfindung die Pulsfre
quenz größer als 1 kHz sein, wobei diese insbesondere aus ei
nem Bereich zwischen 1 und 10 kHz gewählt ist. Im Idealfall
entspricht der zeitliche Verlauf der Spannung an der Fokus
elektrode einem Rechteckverlauf. Ein solcher ist aber in dem
Praxis nicht exakt realisierbar. Um zu vermeiden, daß es
durch allzu geringe Flankensteilheiten des Verlaufs der Span
nung an der Fokuselektrode letztlich nur zu einem allmäh
lichen Anwachsen beziehungsweise Abfall des Röhrenstromes
kommt, nicht aber zu der an sich wünschenswerten rechteck
artigen Änderung, ist gemäß einer Ausführung der Erfindung
vorgesehen, daß die Flankensteilheit, mit der die Spannung an
der Fokuselektrode zwischen der Sperrspannung und der Durch
laßspannung und umgekehrt geändert wird derart gewählt, daß
die Zeit, in der die Spannung an der Fokuselektrode von der
Sperrspannung und auf Durchlaßspannung und umgekehrt umge
schaltet wird, kürzer als 100 µs, insbesondere kürzer als
10 µs ist, wobei die Zeiten im Bereich von 10 µs und kleiner
noch ohne großen Aufwand erreicht werden können.
Bei Röntgeneinrichtungen, wie sie z. B. in der Medizin Verwen
dung finden, ist der Röntgenröhre ein Detektorsystem nachge
schaltet. Wird nun der Röhrenstrom und damit die erzeugte
Röntgenstrahlung in der beschriebenen Weise gepulst, so hat
dies auch Auswirkungen auf das Bildaufnahmeverhalten des
Detektorsystems. Um dem Rechnung zu tragen, kann gemäß einer
Variante der Erfindung vorgesehen sein, daß die Pulsfrequenz
in Abhängigkeit von der Bildaufnahmefrequenz eines der Rönt
genröhre nachgeschalteten Detektorsystems gewählt wird, wobei
die Wiederholfrequenz, also die Pulsfrequenz so groß gewählt
werden sollte, daß sie wesentlich über der Bildaufnahmefre
quenz des Detektorsystems, beispielsweise einem Röntgenfilm,
einem Bildverstärker mit Fernsehanlage oder dergleichen
liegt. Für Anlagen, bei denen die Bildaufnahmefrequenz sehr
hoch ist, beispielsweise bei Computertomographen bei denen
bis zu 4000 Bildaufnahmen pro Sekunde erfolgen, kann erfin
dungsgemäß der Pulsbetrieb mit dem Bildaufnahmebetrieb des
der Röntgenröhre nachgeschalteten Detektorsystems synchroni
siert werden, insbesondere unter Verwendung einer PLL (phase
locked loop). Auf diese Weise ist es möglich, durch die Syn
chronisation den Pulsbetrieb und den Bildaufnahmebetrieb an
einander anzupassen, so daß auch bei sehr hohen Bildaufnah
mefrequenzen der Pulsbetrieb einsetzbar ist, beispielsweise
derart, daß pro Aufnahme eine oder mehrere pulsartige Ände
rungen der Spannung an der Fokuselektrode erfolgen.
Bezüglich der Röntgeneinrichtung wird die Aufgabe nach der
Erfindung gelöst durch eine Röntgeneinrichtung, mit einer
Röntgenröhre, welche einen während des Betriebs der Röntgen
röhre kontinuierlich geheizten Elektronenemitter mit zugeord
neter Fokuselektrode und eine Anode aufweist, wobei zwischen
dem Elektronenemitter und der Anode ein Elektronenstrom in
Form eines Elektronenstrahls fließt, der Elektronenstrahl in
einem Brennfleck auf der Anode auftrifft und zwischen dem
Elektronenemitter und der Anode die Röhrenspannung anliegt,
und mit einer Steuerungseinrichtung, mittels derer das an der
Fokuselektrode anliegende Potential mit einer Pulsfrequenz
zwischen einer in Abhängigkeit von der gewünschten Größe des
Brennflecks und/oder der Röhrenspannung gewählten Durchlaß
spannung und einer den Elektronenstrom zur Anode unterbre
chenden Sperrspannung zur Steuerung des Elektronenstroms mit
modulierbarer Pulsbreite pulsbar ist.
Aus den Erläuterungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird deutlich, daß somit die Steuerungseinrichtung bei
der erfindungsgemäßen Röntgeneinrichtung also derart ausge
bildet ist, daß sie es gestattet den Röhrenstrom ohne Beein
flussung der Größe des Brennflecks einzustellen. Dabei ist
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung vorgesehen, daß ein Speicher vorhanden ist, in dem Werte
für die Durchlaßspannung in Abhängigkeit von der Größe des
Brennflecks und/oder der Röhrenspannung gespeichert sind. Die
Steuerungseinheit kann als bei der Einstellung der jeweils
erforderlichen Durchlaßspannung auf die in dem Speicher abge
legten, beispielsweise experimentell ermittelten Werte zu
rückgreifen, ohne diese jeweils neu, beispielsweise durch Be
rechnung, ermitteln zu müssen.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn erfin
dungsgemäß die Fokuselektrode im wesentlichen ringförmig und
der Elektronenemitter zentrisch in der Fokuselektrode ange
ordnet ist.
Ist eine Synchronisierung der Pulsfrequenz mit dem Bildauf
nahmebetrieb eines der Röntgenröhre nachgeschalteten Detek
torsystems erforderlich, ist gemäß einer Variante der Erfin
dung vorgesehen, daß die Steuerungseinrichtung zu diesem
Zweck eine PLL aufweist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbei
spiel, das sowohl das erfindungsgemäße Verfahren als auch die
erfindungsgemäße Röntgeneinrichtung betrifft, sowie anhand
der beigefügten schematischen Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Rönt
geneinrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Kathodenaufbaus zur Erzeu
gung eines Rundstrahls unter Verwendung eines kon
stant geheizten Emitters,
Fig. 3 ein Diagramm zur Darstellung des Röhrenstroms und
Durchmessers des Elektronenstrahls auf der Anode
als Funktion der Spannung an der Fokuselektrode,
Fig. 4 ein Diagramm zur Darstellung des zeitlichen Ver
laufs der Spannung an der Fokuselektrode im Pulsbe
trieb, und
Fig. 5 mit gespreizter Zeitachse einen Ausschnitt des
Diagramms gemäß Fig. 4.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße und demnach nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Röntgeneinrichtung be
schrieben. Diese weist eine Röntgenröhre auf, in deren Vaku
umgehäuse 1 ein kontinuierlich geheizter, kathodenseitig an
geordneter Elektronenemitter 2 und eine diesem zugeordnete
Fokuselektrode 3 angeordnet sind. In dem Vakuumgehäuse 1 ist
außerdem eine Anode 4 aufgenommen, die mit dem Vakuumgehäuse
1 fest verbunden ist. Bei der Röntgenröhre 1 handelt es sich
um eine sogenannte Drehkolbenröhre, bei welcher das Vakuumge
häuse 1 um eine Drehachse M rotiert, auf der der Elektronen
emitter 2 angeordnet ist. Um den von dem Elektronenemitter 2
emittierten Elektronenstrahl 5 auf einen bezüglich der Mit
telachse M exzentrisch auf der tellerartigen Anode 4 angeord
neten Brennfleck BF abzulenken und zu fokussieren ist ein das
Vakuumgehäuse T umgebendes, beispielsweise elektromagneti
sches Ablenksystem 6 vorgesehen.
Die von dem Brennfleck BF ausgehende Röntgenstrahlung 7
durchstrahlt ein Objekt 8 und wird mittels eines Detektor
systems 9, beispielsweise eines Bildverstärkers, aufgenommen.
Die Röntgeneinrichtung umfaßt außerdem eine insgesamt mit 10
bezeichnete Steuerungseinrichtung, welche den gesamten Be
trieb der Röntgeneinrichtung steuert und in Fig. 1 schema
tisch dargestellt ist.
Die Steuerungseinrichtung 10 weist beispielhaft in Form von
Einstellknöpfen 11, 12 und 13 dargestellte Einstellmittel für
die Größe des Brennflecks BF, den Röhrenstrom I und die Röh
renspannung UR auf. Die Steuerungseinrichtung 10 versorgt die
Röntgenröhre mit allen zum Betrieb der Röntgenröhre erforder
lichen Spannungen und Strömen, z. B. der zwischen dem Elektro
nenemitter 2 und der Anode 4 anliegenden Röhrenspannung UR,
dem für den Betrieb des Elektronenemitters 2 erforderlichen
Heizstrom IH, den für den Betrieb des Ablenksystems 6 erfor
derlichen Strömen und einer noch im einzelnen zu erläutern
den, der Fokuselektrode 3 zugeführten Fokussierungsspannung
-UF. In Fig. 1 ist dies durch eine die Steuerungseinrichtung
10 und die Röntgenröhre verbindende Leitung 14 sowie eine die
Fokuselektrode 3 mit der Steuerungseinrichtung 10 verbindende
Leitung 15 angedeutet.
Die Steuerungseinrichtung 10 versorgt außerdem das Detektor
system mit den je nach Art des Detektorsystems notwendigen
Spannungen und Strömen über eine Leitung 16. Außerdem sind
für einen noch zu erläuternden Zweck über eine Leitung 17 der
Steuerungseinrichtung 10 auch Signale von dem Detektorsystem
9 zugeführt, nämlich ein der Bildaufnahmefrequenz entspre
chendes Signal.
Die Fig. 2 zeigt im Detail den Aufbau der Kathodenanordnung
der Röntgenröhre aus Fig. 1. Der Elektronenemitter 2 gemäß
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, z. B. ein Niedertempera
tur Emitter, weint eine flache, kreisförmige Emissionsfläche
auf und ist zentrisch in der ringförmig ausgebildeten Fokus
elektrode 3 angeordnet. Dabei ist die Fokuselektrode 3 gegen
über dem Vakuumgehäuse 1 mittels eines Isolators 18 isoliert.
Der Elektronenemitter 2 wird über Anschlußdrähte 19 und 20,
die durch eine elektrisch isolierende Vakuumdurchführung 21
aus dem Vakuumgehäuse 1 herausgeführt sind, mit dem Heizstrom
IH beheizt.
Wird der Elektronenemitter 2 beheizt, treten insbesondere im
Bereich der kreisförmigen Emissionsfläche Elektronen aus, die
als in Fig. 2 strichliert angedeuteter Elektronenstrahl 5 mit
einem wenigstens annähernd kreisförmigen Querschnitt in dem
infolge der Röhrenspannung UR zwischen dem Elektronenemitter
2 und der Anode 4 vorliegenden elektrischen Feld in Richtung
auf die Anode 4 beschleunigt werden. Auf diese treffen die
Elektronen dann in dem Brennfleck BF auf.
Mittels des an der Fokuselektrode 3 in Form einer Fokussie
rungsspanung -UF anliegenden Potentials ist es möglich, die
Größe des Brennflecks BF auf der Anode 4 einzustellen. Dazu
liegt die Fokuselektrode 3 auf einem gegenüber dem Potential
des Elektronenemitters 2 negativen Potential. Dies führt
dazu, daß der zwischen dem Elektronenemitter 2 und der Anode
4 fließende, dem Röhrenstrom I entsprechende Elektronenstrom
um so geringer wird, je negativer das Potential der Fokus
elektrode 3 gegenüber dem Potential des Elektronenemitters 2
ist. Außerdem beeinflußt das an der Fokuselektrode 3 an
liegende Potential den Durchmesser d des Elektronenstrahls 5
und damit die Größe des Brennflecks BF.
In Fig. 3 sind der Röhrenstrom I und der Durchmesser d des
Elektronenstrahls als Funktion der an der an der Fokuselek
trode 3 anliegenden negativen Fokussierungsspannung -UF dar
gestellt. Mit Zunahme der negativen Fokussierungsspannung -UF
nimmt demnach der Durchmesser d des Elektronenstrahls 5 und
damit die Größe des Brennflecks BF auf der Anode 4 zunächst
ab, bis ein Minimum erreicht wird, wonach wieder ein Durch
messeranstieg erfolgt. Diese "Crossover"-Effekt ist bekannt.
Wie Fig. 3 außerdem zeigt, nimmt mit Vergrößerung der negati
ven Fokussierungsspannung -UF der Röhrenstrom I ab. Dies ist
dadurch bedingt, daß das infolge der an der Fokuselektrode 3
anliegenden negativen Fokussierungsspannung -UF vorhandene
elektrische Feld zu einer immer stärkeren Abschirmung des
Elektronenemitters 2 gegenüber der Anode 4 führt, bis
schließlich für den Fall, daß die Fokussierungsspannung -UF
eine Sperrspannung -US erreicht, bei der eine vollständige
Abschirmung des Elektronenemitters 2 bewirkt wird und keine
Elektronen zur Anode 4 mehr durchgelassen werden.
Aus Fig. 4, die den zeitlichen Verlauf der an der Fokuselek
trode 3 anliegenden Fokussierungsspannung -UF zeigt, ist er
sichtlich, daß die Fokuselektrode 3 nicht auf einem konstan
ten Potential liegt, sondern daß die Fokussierungsspannung UF
mit einer Pulsfrequenz, der eine Periodendauer T entspricht,
zwischen der auch in Fig. 3 veranschaulichten Durchlaßspan
nung -Ud und der ebenfalls in Fig. 3 dargestellten negative
ren Sperrspannung -US pulsartig geändert wird, so daß sich
ein wenigstens im wesentlichen rechteckförmiger Signalverlauf
ergibt.
Dabei ist die Durchlaßspannung Ud unter Berücksichtigung der
jeweils eingestellten Röhrenspannung UR so gewählt, daß ein
Durchmesser e des Elektronenstrahls 5 vorliegt, der zu einem
Brennfleck BF der gewünschten Größe führt. Die Pulsdauer td,
während derer jeweils die Durchlaßspannung Ud an der Fokus
elektrode 3 anliegt, ist unter Berücksichtigung der mittels
des Einstellknopfes 13 gewählten Röhrenspannung UR und der
mittels des Einstellknopfes 11 gewählten Größe des Brenn
flecks BF so eingestellt, daß sich über der Zeit gesehen ein
mittlerer Röhrenstrom I ergibt, der dem mittels des Einstell
knopfes 12 eingestellten Röhrenstrom I entspricht.
Es wird also deutlich, daß es durch Verändern der Pulsbreite
td, also durch Pulsbreitenmodulation, möglich ist, den mitt
leren Röhrenstrom I zu variieren, ohne daß dies zu einer Ver
änderung der Größe des Brennfleckes BF führt, da die für die
Größe des Brennfleckes BF maßgebliche Durchlaßspannung Ud un
verändert bleibt.
Der Betrieb der erfindungsgemäßen Röntgeneinrichtung erfolgt
bevorzugt mit einer Frequenz größer als 1 kHz.
Da die Emission von Elektronen nur möglich ist, wenn der
momentane Wert der Fokussierungsspannung -Ud ist, ergibt sich
der mittlere Röhrenstrom I zu:
I = Id.(td/T), mit
td = Pulsdauer
T = Periodendauer
Id = maximaler Strom bei Ud.
I = Id.(td/T), mit
td = Pulsdauer
T = Periodendauer
Id = maximaler Strom bei Ud.
Auf diese Weise ist es möglich, den Röhrenstrom 1 für eine
gegebene Fokussierungsspannung zwischen I = 0 und I. = Id stu
fenlos einzustellen.
Für alle mittels der Einstellknöpfe 11 bis 13 einstellbaren
Kombination von Röhrenspannung UR, Röhrenstrom I und Größe
des Brennflecks BF sind die zugehörigen Werte für die Durch
laßspannung -Ud und die Pulsbreite tb in einem Speicher 22
der Steuerungseinrichtung 10 gespeichert, der die entspre
chenden Werte in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung der
Einstellknöpfe 11 bis 13 einer elektrischen Generatorschal
tung 23 und einem Pulsbreitenmodulator 24 zuführt. Dies ist
in Fig. 1 durch Verbindungen der Einstellknöpfe 11 bis 13 mit
dem Speicher 22 veranschaulicht.
Die elektrische Generatorschaltung 23, die die Röntgenröhre
auch mit der Röhrenspannung UR und dem Heizstrom IH versorgt,
führt dann dem Pulsbreitenmodulator 24 die entsprechend ein
gestellte Durchlaßspannung -Ud sowie die Sperrspannung -US
zu. Der Pulsbreitenmodulator erzeugt dann die Fokussierungs
spannung -UF mit einer der jeweils gewählten Einstellung ent
sprechenden Pulsbreite td.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels enthält die
Steuerungseinrichtung 10 auch eine Versorgungsschaltung 25
für das Detektorsystem 9.
Des weiteren enthält die Steuerungseinrichtung 10 eine PLL
26, deren Ausgang mit dem Pulsbreitenmodulator 24 verbunden
ist und dieser ein der Pulsfrequenz entsprechendes Signal mit
der Periodendauer T zuführt. Dieses Signal erzeugt die PLL 26
aus einem von einem Taktgenerator 27 gelieferten, dem einen
Eingang der PLL 26 zugeführten Signal, dessen Frequenz der
Abtastfrequenz entspricht und einem dem anderen Eingang der
PLL 26 über die Leitung 17 zugeführten Signal, das der Bild
aufnahmefrequenz des Detektorsystems 9 entspricht.
Es wird also deutlich, daß die Pulse der an der Fokuselek
trode 3 anliegenden Fokussierungsspannung -UF mit der Bild
aufnahmefrequenz des Detektorsystems 9 synchronisiert sind.
Wie aus der Fig. 5 deutlich wird, die einen Ausschnitt der
Fig. 4 mit stark gespreizter und außerdem im Bereich der
Pulsdauer unterbrochener Zeitachse t zeigt, ist die Zeitdauer
ta, in der die Fokussierungsspannung UF von der Sperrspannung
US auf die Durchlaßspannung Ud und umgekehrt umgeschaltet
wird, klein im Verhältnis zu der Pulsdauer td und kürzer als
100 µs, insbesondere kürzer als 10 µs.
Vorzugsweise wird der Elektronenemitter 2 kontinuierlich mit
einem konstanten Heizstrom IH versorgt. Es ist im Rahmen der
Erfindung jedoch auch möglich, zusätzlich zu der Einstellung
des Röhrenstroms I durch Pulsbreitenmodulation eine Einstel
lung des Röhrenstroms I durch Veränderung des Heizstromes IH
zu bewirken.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels sind die Röh
renspannung und die Größe des Brennflecks einstellbar. Die
Erfindung kann aber auch dann Verwendung finden, wenn die
Röhrenspannung fest und nur die Größe des Brennflecks ein
stellbar ist, oder die Größe des Brennflecks fest und nur die
Röhrenspannung einstellbar ist.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels ist ein Nie
dertemperaturemitter vorgesehen, der einen Elektronenstrahl
kreisförmigen Querschnitts erzeugt. Es können im Rahmen der
Erfindung jedoch auch andere Elektronenemitter als Niedertem
peraturemitter Verwendung finden. Des weiteren können im Rah
men der Erfindung auch Elektronenemitter Verwendung finden,
von denen ein Elektronenstrahl ausgeht, dessen Querschnitt
nicht kreisförmig ist. Die im Falle des beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiels vorgesehene Röntgenröhre ist als sogenannten
Drehröhre ausgebildet. Es können jedoch im Rahmen der Erfin
dung auch herkömmliche Drehanoden- oder Festanoden-Röntgen
röhren Verwendung finden.
Claims (18)
1. Verfahren zur Steuerung des in einer Röntgenröhre zwischen
einem während des Betriebs der Röntgenröhre kontinuierlich
geheizten Elektronenemitter mit zugeordneter Fokuselektrode
und einer Anode in Form eines Elektronenstrahls fließenden
Elektronenstroms, wobei der Elektronenstrahl in einem
Brennfleck auf der Anode auftrifft, wobei zwischen dem Elek
tronenemitter und der Anode die Röhrenspannung anliegt, wobei
das an der Fokuselektrode anliegende Potential mit einer
Pulsfrequenz zwischen einer in Abhängigkeit von der ge
wünschten Größe des Brennflecks und/oder der Röhrenspannung
gewählten Durchlaßspannung und einer den Elektronenstrom zur
Anode unterbrechenden Sperrspannung gepulst wird, und wobei
zur Steuerung des Elektronenstroms die Pulsbreite moduliert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Pulsfrequenz, mit
der das an der Fokuselektrode anliegende Potential zwischen
der Durchlaßspannung und der Sperrspannung gepulst wird,
größer als 1 kHz ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Pulsfrequenz zwi
schen 1-10 kHz liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die
Pulsanstiegszeit, mit der das an der Fokuselektrode anlie
gende Potential zwischen der Durchlaßspannung und der Sperr
spannung (US) geändert wird, kürzer als 100 µs ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Pulsanstiegszeit
kürzer als 10 µs ist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
die Pulsfrequenz, mit der das an der Fokuselektrode an
liegende Potential zwischen der Durchlaßspannung und der
Sperrspannung gepulst wird, in Abhängigkeit der Bildaufnahme
frequenz eines der Röntgenröhre nachgeschalteten Detektor
systems gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
die Pulsfrequenz, mit der das an der Fokuselektrode an
liegende Potential zwischen der Durchlaßspannung und der
Sperrspannung gepulst wird, mit dem Bildaufnahmebetrieb des
der Röntgenröhre nachgeschalteten Detektorsystems synchroni
viert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem der Pulsbetrieb unter
Verwendung einer PLL synchronisiert wird.
9. Röntgeneinrichtung, mit einer Röntgenröhre, welche einen
während des Betriebs der Röntgenröhre kontinuierlich geheiz
ten Elektronenemitter (2) mit zugeordneter Fokuselektrode (3)
und eine Anode (4) aufweist, wobei zwischen dem Elektronen
emitter (2) und der Anode (4) ein Elektronenstrom in Form ei
nes Elektronenstrahls (5) fließt, der Elektronenstrahl (5) in
einem Brennfleck auf der Anode (4) auftrifft und zwischen dem
Elektronenemitter (2) und der Anode (4) die Röhrenspannung
(UR) anliegt, und mit einer Steuerungseinrichtung (10), mit
tels derer das an der Fokuselektrode (3) anliegende Potential
(UF) mit einer Pulsfrequenz zwischen einer in Abhängigkeit
von der gewünschten Größe des Brennflecks und/oder der Röh
renspannung (UR) gewählten Durchlaßspannung (Ud) und einer
den Elektronenstrom zur Anode unterbrechenden Sperrspannung
(US) zur Steuerung des Elektronenstroms mit modulierbarer
Pulsbreite pulsbar ist.
10. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 9, bei der ein Speicher
vorgesehen ist, in dem Werte für die Durchlaßspannung (Ud) in
Abhängigkeit von der Größe des Brennflecks und/oder der Röh
renspannung (UR) gespeichert sind.
11. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, bei deren
Röntgenröhre die Fokuselektrode (3) im wesentlichen ringför
mig und der Elektronenemitter (2) zentrisch in der Fokus
elektrode (3) angeordnet ist.
12. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 9 bis 11, bei der die
Steuerungseinheit (10) das an der Fokuselektrode (3) an
liegende Potential (UF) mit einer Pulsfrequenz pulst, die
größer als 1 kHz ist.
13. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 12, bei der die Puls
frequenz zwischen 1-10 kHz liegt.
14. Röntgeneinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei
der die Pulsanstiegszeit, mit der die Steuerungseinheit (10)
das an der Fokuselektrode (3) anliegende Potential (UF)
zwischen der Durchlaßspannung (Ud) und der Sperrspannung (US)
ändert, kleiner als 100 µs ist.
15. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 14, bei der die Pulsan
stiegszeit kleiner als 10 µs ist.
16. Röntgeneinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15
der die Steuerungseinheit (10) die Pulsfrequenz, mit der sie
das an der Fokuselektrode (3) anliegende Potential (UF)
zwischen der Durchlaßspannung (Ud) und der Sperrspannung (US)
pulst, in Abhängigkeit von der Bildaufnahmefrequenz eines der
Röntgenröhre (1) nachgeschalteten Detektorsystems (9) ein
stellt.
17. Röntgeneinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, bei
die Steuerungseinheit (10) die Pulsfrequenz, mit der sie das
an der Fokuselektrode (3) anliegende Potential (UF) zwischen
der Durchlaßspannung (Ud) und der Sperrspannung (US) pulst,
mit dem Bildaufnahmebetrieb des der Röntgenröhre (1)
nachgeschalteten Detektorsystems (9) synchronisiert.
18. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 17, bei der die Steue
rungseinheit (10) zur Synchronisierung des Pulsfrequenz mit
dem Bildaufnahmebetrieb eine PLL aufweist.
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