DE19745998A1 - Verwendung einer Röntgenröhre und für diese Verwendung vorgesehene Röntgenröhre - Google Patents
Verwendung einer Röntgenröhre und für diese Verwendung vorgesehene RöntgenröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Röntgenröhre,
welche ein im Betrieb der Röntgenröhre rotierendes Vakuumge
häuse und eine mit diesem fest verbundene, im Betrieb der
Röntgenröhre mit einem Kühlfluid beaufschlagte Anode auf
weist, auf die im Betrieb der Röntgenröhre ein von der Katho
de ausgehender Elektronenstrahl zur Erzeugung eines Brenn
fleckes auftrifft. Die Erfindung betrifft außerdem eine für
diese Verwendung vorgesehene Röntgenröhre.
Eine Röntgenröhre, welche ein im Betrieb der Röntgenröhre
rotierendes Vakuumgehäuse und eine mit diesem fest verbunde
ne, im Betrieb der Röntgenröhre mit einem Kühlfluid beauf
schlagte Anode aufweist, auf die im Betrieb der Röntgenröhre
ein von der Kathode ausgehender Elektronenstrahl zur Erzeu
gung eines Brennfleckes auftrifft, ist in der DE 87 13 042 U
und der US 4 993 055 beschrieben. Das Vakuumgehäuse und die
mit diesem verbundene Anode sind dabei zu einer Drehachse
rotationssymmetrisch ausgebildet, um die das Vakuumgehäuse
samt Anode rotiert. Die Kathode ist im Bereich der Drehachse
angeordnet. Der von der Kathode ausgehende Elektronenstrahl
wird elektromagnetisch derart abgelenkt, daß er im Randbe
reich der Anode auf deren Oberfläche auftrifft, wo ein orts
fester Brennfleck entsteht, von dem Röntgenstrahlung ausgeht.
Röntgenröhren dieser Art werden als Drehröhren oder Drehkol
benröhren bezeichnet.
Eine weitere Drehkolbenröhre ist in der EP 0 550 981 B1
beschrieben. Hier ist die Kathode exzentrisch zu der Drehach
se angeordnet und gegenüber dem Vakuumgehäuse drehbar gela
gert. Während der Rotation des Vakuumgehäuses wird die Katho
de mittels eines Elektromagneten in einer ortsfesten Position
gehalten, so daß auf der Anode ein ortsfester Brennfleck
entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Verwen
dung für eine derartige Röntgenröhre anzugeben. Außerdem
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine derartige
Röntgenröhre so auszubilden, daß sie für die neue Verwendung
besonders geeignet ist.
Nach der Erfindung wird der die Verwendung betreffende Teil
der Aufgabe gelöst durch die Verwendung einer Röntgenröhre,
welche ein im Betrieb der Röntgenröhre rotierendes Vakuumge
häuse und eine mit diesem fest verbundene Anode aufweist, auf
die im Betrieb der Röntgenröhre ein von einer Kathode ausge
hender Elektronenstrahl zur Erzeugung eines Brennfleckes
auftrifft, für Materialuntersuchungen. Unter Materialuntersu
chungen sollen hier beliebige Untersuchungen an toter Materie
verstanden werden. Es wird nur beispielhaft auf die in der
DE 44 07 278 A1 beschriebene Untersuchungsanordnung verwie
sen.
Es ist bekannt, für Materialuntersuchungen Röntgenröhren mit
direkt flüssigkeitsgekühlter Festanode zu verwenden. Solche
Röntgenröhren weisen zwar gegenüber Drehanoden-Röntgenröhren,
wie sie beispielsweise in der Röntgendiagnostik eingesetzt
werden, eine erhöhte Dauerbelastbarkeit auf, jedoch hat sich
gezeigt, daß die mit derartigen Röntgenröhren erzielbare
Dauerbelastbarkeit den Anforderungen der Praxis nicht in
allen Fällen genügt.
Es ist daher bekannt, für Materialuntersuchungen auch Rönt
genröhren mit direkt flüssigkeitsgekühlter Drehanode zu
verwenden. Die direkte Beaufschlagung der Drehanode mit einem
flüssigen Kühlmittel macht eine Drehdurchführung in das
Hochvakuum erforderlich. Trotz des hohen technischen und
finanziellen Aufwandes, der bei der Realisierung derartiger
Drehdurchführungen getrieben wird, sind derartige Drehdurch
führungen jedoch nicht vakuumdicht. Das erforderliche Hochva
kuum muß daher dadurch aufrecht erhalten werden, daß das
Vakuumgehäuse durch einen aus einer Vorpumpe und einer Turbo
pumpe gebildeten Vakuumpumpensatz ständig evakuiert wird. Ein
derartiges flüssigkeitsgekühltes Drehanodesystem ist aber
äußerst kostspielig.
Im Falle der Erfindung wird dagegen eine Röntgenröhre mit
einer rotierenden Anode verwendet, die mit einem Kühlfluid,
beispielsweise einer Flüssigkeit oder einem Gas, direkt
gekühlt werden kann, ohne daß eine Drehdurchführung in das
Hochvakuum und/oder ein Vakuumpumpensatz erforderlich ist.
Der eine Röntgenröhre betreffende Teil der Aufgabe wird
gelöst durch eine Röntgenröhre, welche Mittel zur Erzeugung
eines die Querschnittsgeometrie des Elektronenstrahls
und/oder die Position des Brennfleckes auf der Anode beein
flussenden Feldes aufweist. Über die Ablenkung des Elektro
nenstrahls ist es möglich, die Position des Brennfleckes zu
verändern; über die Beeinflussung der Querschnittsgeometrie
des Elektronenstrahls kann die Geometrie des Brennfleckes
verändert werden. Dies ist deshalb von Vorteil, weil bei
Materialuntersuchungen die unterschiedlichsten Anforderungen
an die Position und die Geometrie des Brennfleckes gestellt
werden. Bei den üblicherweise für Materialuntersuchungen
verwendeten Röntgenröhren ist eine Änderung der Geometrie des
Brennfleckes nur möglich, indem entweder mehrere wahlweise
aktivierbare, unterschiedliche Kathoden in der Röntgenröhre
enthalten sind oder mehrere gegeneinander austauschbare
Kathoden vorgesehen sind. Dabei tritt im Falle mehrerer
wahlweiser aktivierbarer Kathoden im Falle einer Veränderung
der Geometrie des Brennflecks zwangsläufig auch immer eine
Veränderung der Position des Brennfleckes auf, obwohl dies
unter Umständen unerwünscht ist. Im Falle austauschbarer
Kathoden kann zwar die Geometrie des Brennfleckes, nicht aber
dessen Position beeinflußt werden.
Dagegen besteht im Falle der erfindungsgemäßen Röntgenröhre
auf einfache und kostengünstige Weise die Möglichkeit, die
Geometrie als auch die Position des Brennfleckes sowohl
gleichzeitig als auch unabhängig voneinander zu beeinflussen,
was den Bedürfnissen der Materialuntersuchung besonders
entgegenkommt.
In diesem Zusammenhang besteht gemäß einer Variante der
Erfindung die Möglichkeit, den Brennfleck auf der Anode
wahlweise an unterschiedlichen, in Umfangsrichtung versetzten
Positionen zu erzeugen. Es ist dann möglich, mehrere Untersu
chungsanordnungen um eine einzige Röntgenröhre herum zu
gruppieren, so wie dies in der Materialuntersuchung bekann
termaßen üblich ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Mög
lichkeit, den Brennfleck auf der Anode wahlweise an unter
schiedlichen, in radialer Richtung versetzten Positionen zu
erzeugen. Diese Maßnahme gestattet es, den Brennfleck bei
Verschleiß einer zunächst genutzten Brennfleckbahn in radia
ler Richtung so weit zu verlagern, daß sich die Brennfleck
bahn auf einem zunächst unbenutzten Bereich der Anode ausbil
det. Aus diese Weise ist es bei Verschleiß einer zunächst
benutzten Brennfleckbahn möglich, die Röntgenröhre dennoch
weiter zu verwenden.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die
Anode aus unterschiedlichen Targetmaterialien gebildete
Bereiche aufweist, in denen wahlweise der Brennfleck erzeug
bar ist. Es ist dann möglich, den charakteristischen Strah
lungen der unterschiedlichen Materialien entsprechende Rönt
genstrahlung zu erzeugen, ohne daß, so wie dies im Falle der
eingangs beschriebenen Röntgenröhren mit direkt flüssigkeits
gekühlter Drehanode der Fall ist, die Anode ausgetauscht
werden muß.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Anode mit unterschiedlichen Tellerwinkeln ausgeführte Berei
che auf, in denen wahlweise der Brennfleck erzeugbar ist. Auf
diese Weise besteht über die Beeinflussung der Geometrie des
Brennfleckes mittels des Feldes hinaus die Möglichkeit, mit
unterschiedlichen Tellerwinkeln arbeiten zu können.
Die Erfindung ist im Folgenden anhand der beigefügten schema
tischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer drehbaren
Röntgenröhre,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung ein Detail der
Röntgenröhre gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Aufsicht auf die Anode der Röntgenröhre gemäß
Fig. 1,
Fig. 4 in teilweiser, geschnittener Darstellung die Anode
der Röntgenröhre gemäß Fig. 1, und
Fig. 5 und 6 in zu der Fig. 4 analoger Darstellung in teil
weiser, geschnittener Darstellung die Anoden
von Varianten der Röntgenröhre gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine für Materialuntersuchungen vorgesehene
Röntgenröhre 1 dargestellt, die als sogenannte Drehröhre oder
Drehkolbenröhre ausgeführt ist. Sie weist ein kolbenartiges
Vakuumgehäuse 2 mit einem im wesentlichen zylindrischen
Bereich 3 und einem sich daran anschließenden, sich kegel
stumpfförmig erweiternden Abschnitt 4 auf. Am freien Ende des
zylindrischen Bereiches 3 des Vakuumgehäuses 2 ist eine
Kathode 5 angeordnet, die durch einen Isolator 21 gegenüber
dem übrigen, vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff
gebildeten Vakuumgehäuse 2 elektrisch isoliert ist.
Das Vakuumgehäuse 2 ist mit einer der Kathode 5 gegenüberlie
genden tellerförmigen Anode 9 fest verbunden. Im Falle des
beschriebenen Ausführungsbeispiels stellt die Anode 9 einen
Teil der Wandung des hermetisch dichten und evakuierten
Vakuumgehäuses 2 dar. Es besteht aber, anders als in der Fig.
1 dargestellt, auch die Möglichkeit, die Anode an der Innen
seite einer der Kathode gegenüberliegenden Wand des Vakuumge
häuses zu befestigen.
Das Vakuumgehäuse 2 samt der Anode 9 ist in Bezug auf eine
Drehachse 13 rotationssymmetrisch ausgebildet und an seinen
beiden Enden mit Wellen 22, 23 versehen.
Die Röntgenröhre 1 ist in einem Schutzgehäuse 24 aufgenommen
und mittels zweier Wälzlager 14, 15 um die Drehachse 13
drehbar in dem Schutzgehäuse 24 gelagert. Das Schutzgehäuse
24 ist in seinem Inneren mit einer als Kühlfluid vorgesehenen
Flüssigkeit, z. B. einem elektrisch isolierenden Öl, gefüllt
und im Bereich der Wälzlager 14, 15 mittels nicht dargestell
ter geeigneter Dichtmittel gegenüber den Wellen 22, 23 flüs
sigkeitsdicht abgedichtet.
Vorzugsweise im Bereich der anodenseitigen Welle 23 sind in
Fig. 1 nicht dargestellte Antriebsmittel, beispielsweise in
Form eines Kurzschlußläufermotors, vorgesehen, mittels derer
im Betrieb der Röntgenröhre 1 das Vakuumgehäuse 2 samt Katho
de 5 und Anode 9 um die Drehachse 13 in Rotation versetzt
werden kann.
Die Kathode 5 steht in nicht näher dargestellter Weise mit
zwei an der Welle 22 angebrachten Schleifringen 6a und 6b in
elektrisch leitender Verbindung. Die Schleifringe 6a und 6b
wirken mit entsprechenden Schleifkontakten 26a und 26b zusam
men, die im Betrieb der Röntgenröhre 1 mit einer Heizspan
nungsquelle 25 verbunden sind. Zwischen dem Schleifkontakt
26b und Massepotential ist im Betrieb der Röntgenröhre 1
außerdem eine Hochspannungsquelle 27 geschaltet, so daß die
Kathode 5 auf eine negative Hochspannung gelegt ist. Die
Anode 9 samt Vakuumgehäuse 2 liegt ebenfalls auf Massepoten
tial.
Wenn im Betrieb der Röntgenröhre 1 die Kathode 5 Elektronen
emittiert, werden diese also infolge des zwischen der Kathode
5 und der Anode 9 vorliegenden elektrischen Feldes in Rich
tung auf die Anode 9 beschleunigt, so daß sich ein Elektro
nenstrahl 8 ausbildet. Dieser wird mittels eines Magnetsy
stems 16 im Betrieb der Röntgenröhre derart abgelenkt, daß er
in einer beispielsweise mit Wolfram als Targetmaterial 41
(siehe Fig. 4) belegten kegelstumpfförmigen Auftrefffläche 11
der Anode 9 in dem sogenannten Brennfleck 10 auftrifft. Die
von dem Brennfleck 10 ausgehende Röntgenstrahlung 17 tritt
durch einen als Strahlenaustrittsfenster 12 ausgebildeten
ringförmigen, eine verringerte Wandstärke aufweisenden Be
reich des Vakuumgehäuses 2 aus der Röntgenröhre 1 aus und
verläßt das Schutzgehäuse 24 durch ein in diesem an geeigne
ter Stelle vorgesehenes weiteres Strahlenaustrittsfenster 34.
Da das Magnetsystem 16 mit dem Schutzgehäuse 24 verbunden
ist, rotiert es im Gegensatz zu der Röntgenröhre 1 nicht,
sondern steht fest. Der Elektronenstrahl 8 nimmt daher rela
tiv zu dem Schutzgehäuse 24 einen ortsfesten Verlauf und
trifft trotz der Rotation der Röntgenröhre 1 in einem ortsfe
sten Brennfleck auf die Auftrefffläche 11 der Anode 9 auf,
die sich wie bei einer Drehanode unter dem Brennfleck 11
"wegdreht", so daß eine bestimmte Stelle der Auftrefffläche
11 erst nach einer vollständigen Umdrehung der Röntgenröhre 1
wieder von dem Elektronenstrahl 8 getroffen wird. Der Brenn
fleck 10 überstreicht also auf der Auftrefffläche 11 eine
ringförmige Brennfleckbahn.
Gemäß Fig. 2 weist das Magnetsystem 16 einen Träger 18 auf,
der beispielsweise als ringförmiges Eisenjoch ausgeführt ist,
das an seiner Innenseite vier in Winkelabständen von jeweils
90° voneinander angeordnete Polvorsprünge 19a bis 19g auf
weist. Der Abstand einander diametral gegenüberliegender
Polvorsprünge 19a, 19c bzw. 19g, 19b ist derart bemessen, daß
er geringfügig größer als der Außendurchmesser des zylindri
schen Bereichs 3 des Vakuumgehäuses 2 ist. Die Polvorsprünge
19a bis 19d sind mit Spulenelementen 20a bis 20d versehen,
die in Fig. 2 nur grob schematisch angedeutet sind.
Die Spulenelemente 20a bis 20d sind mit einer Versorgungsein
heit 29 verbunden und sind von Gleichstrom durchflossen. Die
den Spulenelementen 20a bis 20c von der nur schematisch
angedeutete Stellmittel 30, 31, 32 aufweisenden Versorgungs
einheit 29 zugeführten Gleichströme sind nach Betrag und
Richtung derart abgestimmt, daß das Magnetsystem 19 in aus
der US 4 993 055 an sich bekannter Weise ein magnetisches
Feld erzeugt, das einem Quadrupolfeld mit überlagerten Dipol
feld entspricht.
Dabei dient der Dipolanteil, dessen Feldstärke mittels des
Stellmittels 30 und dessen Richtung mittels des Stellmittels
31 einstellbar ist, dazu, den Elektronenstrahl 8 derart nach
radial auswärts abzulenken, daß er in der Auftrefffläche 11
der Anode an dem jeweils gewünschten Ort auftrifft. Der
Quadrupolanteil, dessen Feldstärke mittels des Stellmittels
32 einstellbar ist, hat die Eigenschaft, den Elektronenstrahl
derjenigen Richtung, in der dieser durch den Dipolanteil
abgelenkt wird, zu defokussieren und in der rechtwinklig dazu
verlaufenden Richtung zu fokussieren. Das Magnetsystem 16
gestattet es also nicht nur, den Elektronenstrahl 8 in der
erforderlichen Weise abzulenken, sondern erlaubt es auch,
dessen Querschnittsgeometrie im Sinne der Erzeugung eines
strichförmigen Brennfleckes zu beeinflussen.
Bei dem Elektronenstrahl 8 handelt es sich zweckmäßigerweise
um einen Elektronenstrahl wenigstens annähernd kreisförmigen
Querschnittes. Um einen solchen Elektronenstrahl 8 erzeugen
zu können, ist der Kathode 5 eine gegenüber der Kathode 5 und
dem Vakuumgehäuse 2 elektrisch isolierte Fokussierungselek
trode 7 zugeordnet, die in nicht näher dargestellter Weise
beispielsweise über die Schleifringe 6b und 6c sowie die
entsprechenden Schleifkontakte 26b und 26c mit einer Fokus
sierungsspannungsquelle 33 verbunden ist. Dabei wirken die
Kathode 5 und die Fokussierungselektrode 7 nach Art eines an
sich bekannten Kathodensystem nach Pierce zusammen.
Um eine möglichst effektive Kühlung der Anode 9 zu gewährlei
sten, zirkuliert das in dem Schutzgehäuse 24 befindliche
Kühlfluid in einem Kühlkreislauf, der eine Pumpe 35 und,
falls erforderlich, ein Kühlaggregat 36 enthält. Dabei wird
das Kühlmedium mittels der Pumpe 35 über eine Ansaugleitung
37 durch das Kühlaggregat 36 gefördert und anschließend über
mehrere Druckleitungen 38a, 38b im Bereich der Anode 9 wieder
in das Schutzgehäuse 24 eingeleitet, und zwar derart, daß
eine auf die Anode 9 gerichtete Strömung entsteht.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, ist es im Rahmen der
Erfindung möglich, in beispielsweise vier um jeweils 90°
zueinander versetzten Positionen der Auftrefffläche 11 der
Anode 9 wahlweise den Brennfleck 10a bis 10d zu erzeugen, so
daß die von der Röntgenröhre 1 ausgehende, strichliert ange
deutete Röntgenstrahlung 17a bis 17d zu einem von vier um die
Röntgenröhre herum gruppierten Materialuntersuchungsarbeits
plätzen 40a bis 40d gelangt, je nachdem an welcher der ge
nannten Positionen der Brennfleck 10a bis 10d erzeugt wird.
Anhand der Fig. 4 wird deutlich, daß es im Rahmen der Erfin
dung weiter möglich ist, Brennflecke 10e, 10f wahlweise an
radial versetzten Positionen der Auftrefffläche 11 der Anode
10 zu erzeugen. Es besteht dann die Möglichkeit, im Falle von
Beschädigungen der von dem Brennfleck 10e überstrichenen
Brennfleckbahn die Ablenkung des Elektronenstrahls 8 so zu
ändern, daß der Brennfleck 10f eine solche Position einnimmt,
daß er auf der Auftrefffläche 11 eine Brennfleckbahn über
streicht, die sich mit der zu dem zuvor benutzten Brennfleck
10e gehörigen Brennfleckbahn nicht überlappt.
In Fig. 5 ist eine Variante der zuvor beschriebenen Röntgen
röhre veranschaulicht, die sich von dieser durch die Geome
trie der Auftrefffläche 11 ihrer Anode 9 unterscheidet, und
zwar dadurch, daß die Auftrefffläche 11 einen inneren Bereich
11a geringeren Tellerwinkels und einen äußeren Bereich 11b
größeren Tellerwinkels aufweist. Je nachdem, ob der Elektro
nenstrahl 8 derart abgelenkt wird, daß er wie in durchgezoge
ner Darstellung angedeutet in dem inneren Bereich 11a oder
wie in strichlierter Darstellung in dem äußeren Bereich 11b
auftrifft, kann also mit der von dem jeweiligen Brennfleck
10g bzw. 10h ausgehenden Röntgenstrahlung wie durch die in
Fig. 5 angedeuteten Randstrahlen 17g bzw. 17h der entspre
chenden Röntgennutzstrahlenbündel ersichtlich ist, unter
schiedlich große Arbeitsbereiche ausleuchten.
Für die Durchführung spektroskopischer Untersuchungen kann
gemäß Fig. 6 eine Anode 9 Verwendung finden, deren Auftreff
fläche 11 mit zwei unterschiedlichen Targetmaterialien belegt
ist, wobei je nach Ablenkung des Elektronenstrahls 7 entlang
der durchgezogen oder strichliert dargestellten Bahn der
Brennfleck 10i bzw. 10j auf dem Targetmaterial 41a oder 41b
erzeugt werden kann, so daß den Targetmaterialien 41a, 41b,
z. B. Molybdän und Kupfer, entsprechende unterschiedliche
charakteristische Röntgenstrahlung erzeugt wird.
Vorstehend ist eine Drehröhre beschrieben, deren Kathode fest
mit dem Vakuumgehäuse verbunden und auf der Drehachse der
Röhre angeordnet ist. Daher ist ein Magnetsystem zur Ablen
kung des Elektronenstrahls erforderlich. Es können jedoch
auch Drehröhren des aus der bereits eingangs genannten
EP 0 550 981 B1 bekannten Typs verwendet werden, die eine
exzentrisch zu der Drehachse angeordnete und gegenüber dem
Vakuumgehäuse drehbar gelagerte, ortsfest gehaltene Kathode
aufweisen.
Anders als im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels
können auch Gleitlager statt der Wälzlager Verwendung finden.
Anstelle des im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels
vorgesehenen Schleifringsystem können auch elektromagnetische
Übertrager Verwendung finden.
Die Spulenelemente können statt von einem reinen Gleichstrom
auch von einem Gleichstrom mit überlagertem Wechselstrom
geeigneten Amplitudenverlaufs durchflossen sein, sofern eine
periodische Ablenkung des Brennflecks und/oder Beeinflussung
des Querschnittes des Elektronenstrahls erwünscht ist.
Die im Zusammenhang mit den Fig. 3 bis 6 beschriebene Ablen
kung des Elektronenstrahls mittels eines Quadrupolfeldes mit
überlagertem Dipolfeld kann auch unabhängig von der Ausbil
dung der Röntgenröhre als Drehröhre und unabhängig von der
Verwendung für Materialuntersuchungen bei Röntgenröhren
beliebiger Bauart, z. B. Dreh- oder Festanodenröhren, vorgese
hen sein.
Claims (6)
1. Verwendung einer Röntgenröhre (1), welche ein im Betrieb
der Röntgenröhre (1) rotierendes Vakuumgehäuse (2) und
eine mit diesem fest verbundene, im Betrieb der Röntgen
röhre (1) mit einem Kühlfluid beaufschlagte Anode (9)
aufweist, auf die im Betrieb der Röntgenröhre (1) ein von
einer Kathode (5) ausgehender Elektronenstrahl (8) zur
Erzeugung eines Brennfleckes (10, 10a bis 10) auftrifft,
für Materialuntersuchungen.
2. Röntgenröhre für die Verwendung nach Anspruch 1, welche
Mittel zur Erzeugung eines die Querschnittsgeometrie des
Elektronenstrahls (8) und/oder die Position des Brenn
fleckes (10, 10a bis 10) auf der Anode (9) beeinflussen
den Feldes aufweist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, deren Brennfleck (10a bis
10) auf der Anode (9) wahlweise an unterschiedlichen, in
Umfangsrichtung versetzten Positionen erzeugbar ist.
4. Röntgenröhre nach Anspruch 2 oder 3, deren Brennfleck
(10a bis 10) auf der Anode (9) wahlweise an unterschied
lichen, in radialer Richtung versetzten Positionen er
zeugbar ist.
5. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 2 bis 4, deren
Anode (9) aus unterschiedlichen Targetmaterialien (41a,
41b) gebildete Bereiche aufweist, in denen wahlweise der
Brennfleck (10a bis 10) erzeugbar ist.
6. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 2 bis 5, deren
Anode (9) mit unterschiedlichen Tellerwinkeln ausgeführte
Bereiche (11, 11) aufweist, in denen wahlweise der Brenn
fleck (10a bis 10) erzeugbar ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1997145998 DE19745998A1 (de) | 1997-10-20 | 1997-10-20 | Verwendung einer Röntgenröhre und für diese Verwendung vorgesehene Röntgenröhre |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997145998 DE19745998A1 (de) | 1997-10-20 | 1997-10-20 | Verwendung einer Röntgenröhre und für diese Verwendung vorgesehene Röntgenröhre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19745998A1 true DE19745998A1 (de) | 1999-03-04 |
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ID=7845890
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DE1997145998 Ceased DE19745998A1 (de) | 1997-10-20 | 1997-10-20 | Verwendung einer Röntgenröhre und für diese Verwendung vorgesehene Röntgenröhre |
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