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Die Erfindung betrifft eine Vakuumelektronenröhre, insbesondere
eine Kathodenstrahlröhre, ausgerüstet mit
mindestens einer Oxidkathode, die einen Kathodenträger mit
einer Kathodenbasis aus einem Kathodenmetall und eine Kathodenbeschichtung
aus einem elektronenemittierenden Material, das ein Erdalkalioxid,
ausgewählt
aus der Gruppe der Oxide des Calciums, Strontiums und Bariums enthält, umfasst.
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Eine Kathodenstrahlröhre besteht
aus vier Funktionsgruppen:
- – Elektronenstrahlerzeugung
in der Elektronenkanone,
- – Strahlfokussierung
durch elektrische oder magnetische Linsen
- – Strahlablenkung
zur Rastererzeugung und
- – Leuchtschirm
oder Bildschirm.
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Zu der Funktionsgruppe der Elektronenstrahlerzeugung
gehört
eine elektronenemittierenden Kathode, die den Elektronenstrom in
der Kathodenstrahlröhre
erzeugt und die von einem Steuergitter, z. B. einem Wehnelt-Zylinder
mit einer Lochblende auf der Stirnseite, umgeben ist.
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Eine elektronenemittierende Kathode
für eine
Kathodenstrahlröhre
ist üblicherweise
eine punktförmige
heizbare Oxidkathode mit einer elektronenemittierenden, oxidhaltigen
Kathodenbeschichtung. Wird die Oxidkathode aufgeheizt, werden Elektronen
aus der emittierenden Beschichtung in das umgebende Vakuum ausgedampft.
Spannt man den Wehnelt-Zylinder gegenüber der Kathode vor, so lässt sich
die Menge der austretenden Elektronen und damit der Strahlstrom
der Kathodenstrahlröhre steuern.
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Die Menge der Elektronen, die von
der Kathodenbeschichtung emittiert werden können, hängt von der Austrittsarbeit
(work function) des elektronenemittierenden Materials ab. Nickel,
das in der Regel als Kathodenbasis verwendet wird, hat selbst eine
relativ hohe Austrittsarbeit. Deshalb wird das Metall der Kathodenbasis üblicherweise
noch mit einem Material beschichtet, dessen Hauptaufgabe es ist,
die elektronenemittierenden Eigenschaften der Kathodenbasis zu verbessern.
Charakteristisch für die
elektronenemittierenden Beschichtungsmaterialien von Oxidkathoden
in Kathodenstrahlröhren
ist es, dass sie ein Erdalkalimetall in der Form des Erdalkalimetalloxids
enthalten.
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Um eine Oxidkathode herzustellen,
wird beispielsweise ein entsprechend geformtes Blech aus einer Nickellegierung
mit den Carbonaten der Erdalkalimetalle in einer Bindemittelzubereitung
beschichtet. Während
des Auspumpens und Ausheizens der Kathodenstrahlröhre werden
die Carbonate bei Temperaturen von etwa 1000°C in die Oxide umgewandelt.
Nach diesem Abbrennen der Kathode liefert sie bereits einen merklichen
Emissionsstrom, der allerdings noch nicht stabil ist. Es folgt noch
ein Aktivierungsprozess. Durch diesen Aktivierungsprozess wird das
ursprünglich
nichtleitende Ionengitter der Erdalkalioxide in einen elektronischen
Halbleiter verwandelt, indem Störstellen
vom Donator-Typ in das Kristallgitter der Oxide eingebaut werden.
Die Störstellen
bestehen im wesentlichen aus elementarem Erdalkalimetall, z. B.
Calcium, Strontium oder Barium. Weiterhin werden Sauerstofffehlstellen
gebildet. Die Elektronenemission und Elektronenleitung der Oxidkathoden
basiert auf einem Störstellenmechanismus
oder einer Emission aus elementarem Barium an der Oberfläche der
Oxidkatode. Der Aktivierungsprozess hat den Zweck, eine genügende Menge
von überschüssigem,
elementarem Erdalkalimetall zu schaffen, durch das die Oxide in
der elektronenemittierenden Beschichtung bei einer vorgeschriebenen
Heizleistung den maximalen Emissionsstrom liefern können. Einen
wesentlichen Beitrag zu dem Aktivierungsprozess leistet die Reduktion
des Bariumoxids zu elementarem Barium durch Legierungsbestandteile
("Aktivatoren") des Nickels aus
der Kathodenbasis.
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Wichtig für die Funktion einer Oxidkathode und
deren Lebensdauer ist es, dass immer wieder erneut elementares Erdalkalimetall
zur Verfügung steht.
Die Kathodenbeschichtung verliert nämlich während der Lebensdauer der Kathode
ständig
Erdalkalimetall. Teils verdampft langsam das Kathodenmaterial insgesamt
wegen der hohen Temperatur an der Kathode, teils wird es durch den
Ionenstrom in der Kathodenstrahlröhre abgesputtert.
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Allerdings wird zunächst das
elementare Erdalkalimetall durch Reduktion des Erdalkalioxids am
Kathodenmetall bzw. am Aktivatormetall immer wieder nachgeliefert.
Die Nachlieferung wird jedoch verringert, wenn sich zwischen der
Kathodenbasis und dem elektronenemittierenden Material mit der Zeit
eine dünne,
aber hochohmige Sinterschicht (Interface) aus Erdalkalisilikat oder
Erdalkalialuminat durch Umsetzung der Aktivatoren bildet. Die Lebensdauer
wird auch dadurch beeinflusst, dass sich der Vorrat an Aktivatormetall
in der Nickellegierung der Kathodenbasis mit der Zeit erschöpft.
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Aus
EP 0 482 704 A ist eine Oxidkathode bekannt,
deren Träger
im wesentlichen aus Nickel besteht und mit einer Schicht aus einem
elektronenemittierenden Material beschichtet ist, das Erdalkalimetalloxide,
Barium und ein Seltenerdmetall umfasst, wobei die Zahl der Seltenerdmetallatome
in dem elektronenemittierenden Material bezogen auf die Zahl der
Erdalkalimetallatome 10 bis 500 ppm beträgt und die Seltenerdmetallatome
im wesentlichen gleichmäßig über den
oberen Teil der Schicht aus einem elektronenemittierenden Material
verteilt sind.
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Weiterhin ist aus
DE 10045406 eine Kathodenstrahlröhre, ausgerüstet mit
mindestens einer Oxidkathode, die einen Kathodenträger mit
einer Kathodenbasis aus einem Kathodenmetall und eine Kathodenbeschichtung
aus einem elektronenemittierenden Material mit Oxidpartikeln umfasst,
wobei die Oxidpartikel ein Erdalkalioxid, ausgewählt aus der Gruppe der Oxide
des Calciums, Strontiums und Bariums, das mit einer Oxiddotierung
in einer Menge von 120 bis maximal 500 ppm aus einem Oxid, ausgewählt aus
den Oxiden des Scandiums, Yttriums, Lanthans, Cers, Praseodyms,
Neo dyms, Samariums, Europiums, Gadoliniums, Terbiums, Dysprosiums,
Holmiums, Erbiums, Thuliums, Ytterbiums und Lutetiums, dotiert ist,
enthalten und das elektronenemittierende Material eine elektrische
Leitfähigkeit
von 3 10
–3Ω
–1cm
–1 bis
12,5 – 10
–3Ω
–1cm
–1 hat.
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Der Zusatz von Seltenerdmetalloxiden
verbessert die Austrittsarbeit der Oxidkathode, die Lebensdauer
der Oxidkathode wird jedoch nicht erhöht.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung
eine Vakuumelektronenröhre
zur Verfügung
zu stellen, deren Strahlstrom gleichmäßig ist, über lange Zeit konstant bleibt
und reproduzierbar herstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch
eine Vakuumelektronenröhre,
ausgerüstet
mit mindestens einer Oxidkathode, die einen Kathodenträger mit
einer Kathodenbasis aus einem Kathodenmetall und einem Kathodenkörper mit
einer Kathodenbeschichtung aus einem elektronenemittierenden Material,
das ein Erdalkalioxid, ausgewählt
aus der Gruppe der Oxide des Calciums, Strontium und Bariums und
einen Sinterinhibitor umfasst.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken,
dass in einer Vakuumelektronenröhre
mit einer Oxidkathode die Lebensdauer der Oxidkathode verlängert wird,
wenn nicht nur die Bildung einer Sinterschicht an der Kathodenbasis,
sondern auch die langsame Versinterung des elektronenemittierenden Materials
insgesamt sowie die Wanderung und Koagulation der Barium-Cluster
während
des Einsatzes der Oxidkathode verhindert werden.
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In einem amorphen elektronenemittierenden Material
hemmt der Sinterinhibitor die Bildung von Kristalliten und in einem
kristallinen elektronenemittierenden Material hemmt er das Kornwachstum
der Kristallite. Das Auftreten einer breiten Korngrößenverteilung
bei den Kristalliten und das Auftreten von Riesenkörnern wird
dadurch vermieden. Eine Schrumpfung und Reduzierung der spezifischen Oberfläche und
damit Verringerung der Menge des die Oberfläche bedeckenden Bariums wird
verhindert.
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Es wird auch vermieden, dass sich
bei angelegter Spannung Strompfade ausbilden können, die zur lokalen Überlastung
mit der Folge von Funktionsbeeinträchtigungen bis hin zur Zerstörung des
Bauteils führen.
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Eine Vakuumelektronenröhre mit
einer derartigen Oxidkathode hat über einen langen Zeitraum hin
einen gleichmäßigen Strahlstrom,
weil durch die kontrollierte und reduzierte Sinterung die sekundäre Porenstruktur
in der Oxidkathode, die sich bei der Zersetzung der Karbonate während der
Herstellung gebildet hat, erhalten bleibt.
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Durch die kontinuierliche Barium-Nachführung wird
eine Erschöpfung
der Elektronenemission, wie man die von herkömmlichen Oxidkathoden kennt,
vermieden. Es können
ohne Gefährdung
der Kathodenlebensdauer wesentlich höhere Strahlstromdichten realisiert
werden. Das kann auch ausgenutzt werden, um die notwendigen Elektronenstrahlströme aus kleineren
Kathodenbereichen zu ziehen. Die Spotgröße des Kathodenflecks ist entscheidend
für die
Güte der
Strahlfokussierung auf dem Bildschirm. Die Bildschärfe über den
gesamten Schirm wird erhöht.
Da die Kathoden zudem langsamer altern, können Bildhelligkeit und Bildschärfe auf hohem
Niveau über
die gesamte Lebensdauer der Röhre
stabil gehalten werden. Auflösung
und Helligkeit der CRT sind verbessert. Die Betriebstemperatur der
Kathode kann niedriger gehalten werden bei gleicher Helligkeit und
Auflösung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist es bevorzugt, dass der Sinterinhibitor aus der Gruppe der Siliziumoxide,
Nioboxide, Aluminiumoxide, Zirkonoxide und des Magnesiumoxids ausgewählt ist.
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Besonders bevorzugt ist ZrO2 als Sinterinhibitor. ZrO2 reichert
sich an den Korngrenzen an und vermindert die Diffusion durch die
Korngrenzen und entlang der Korngrenzen.
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Dadurch wird das weitere Kornwachstum verhindert
und die ursprüngliche
poröse
Struktur des elektronenemittierenden Materials bleibt erhalten.
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Vorteilhafte Wirkungen werden durch
die Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik erreicht, wenn der Sinterinhibitor aus Aluminiumsesquioxid besteht.
Dadurch wird die Barium-Emission örtlich und zeitlich uniformer.
Man erhält
Oxidkathoden mit höherer
Gleichstrombelastbarkeit und Lebensdauer.
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Besonders vorteilhafte Wirkungen
gegenüber
dem Stand der Technik entfaltet die Erfindung, wenn das elektronenemittierende
Material eine Dotierung mit einem Metallion mit einer Innenwertigkeit ≠ 2 enthält.
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Eine Dotierung mit Ionen mit einer
höheren oder
niedrigeren Innenwertigkeit als die der Erdalkalielemente erzeugt
Leerstellen (vacancies) und Zwischengitterplätzen(interstitial sites) im
Kristallgitter des elektronenemittierenden Materials und erhöht dadurch
die Leitfähigkeit
des elektronenemittierenden Materials. Die erzeugten Leerstellen
und Zwischengitterplätze
erhöhen
aber gleichzeitig auch die Diffusionsgeschwindigkeit im elektronenemittierenden
Material und beschleunigen dadurch die Sinterung.
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Insbesondere kleine dreiwertige Ionen,
z. B. Yttrium (III), sind dafür
bekannt, dass sie die Leitfähigkeit
des elektronenemittierenden Materials verbessern. Es wurde aber
auch gefunden, dass sie die Sinterung der elektronenemittierenden
Materialien besonders beschleunigen.
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Deshalb ist der Einsatz eines Sinterinhibitors in
einer Oxidkathode mit einer Dotierung mit Ionen in einer Ionenwertigkeit ≠ 2 besonders
wirkungsvoll.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
kann es bevorzugt sein, dass das elektronenemittierende Material
eine Dotierung mit einem Metallion, ausgewählt aus den dreiwertigen Ionen
des Lanthans, Cers, Praseodyms, Neodyms, Samariums, Europiums, Gadoliniums,
Terbiums, Dysprosiums, Holmiums, Erbiums, Thuliums, Ytterbiums und
Lutetiums und dem vierwertigen Ion des Thoriums, enthält.
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Bei diesem Kathodentyp ist die Unempfindlichkeit
gegen Vergiftung, insbesondere gegen Vergiftung durch Sauerstoff,
hervorzuheben. Sie hat eine gleichmäßige Emission und lässt sich
reproduzierbar herstellen. Der gefundenen Neigung dieser Metallionen
die Versinterung des elektronenemittierenden Materials zu erhöhen, wird
durch die Kombination mit dem erfindungsgemäßen Sinterinhibitor effektiv
entgegengewirkt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung enthält
das elektronenemittierende Material weiterhin Metallpartikel eines
Metalls, ausgewählt
aus der Gruppe des Yttriums, Scandiums, Europiums, Terbiums, Zirkoniums,
Titans und Hafniums, um die Leitfähigkeit zu verbessern.
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Besonders bevorzugt ist ein Zusatz
an Metallpartikeln in einer Menge von 50 ppm bis 3000 ppm.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Oxidkathode, die einen Kathodenträger mit einer Kathodenbasis aus
einem Kathodenmetall und eine Kathodenbeschichtung aus einem elektronenemittierenden
Material, das ein Erdalkalioxid, ausgewählt aus der Gruppe der Oxide
des Calciums, Strontium und Bariums, und einen Sinterinhibitor umfasst.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
einer Figur und eines Ausführungsbeispiels
weiter erläutert.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch eine Ausführungsform der Kathode nach
der Erfindung.
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Eine Vakuumelektronenröhre ist
mit einem Elektronenstrahlerzeugungssystem ausgestattet, das üblicherweise
eine Anordnung aus einer oder mehreren Oxidkathoden enthält.
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Eine Oxidkathode nach der Erfindung
umfasst einen Kathodenträger
mit einer Kathodenbasis und eine Kathodenbeschichtung. Der Kathodenträger enthält die Heizung
und die Basis für
den Kathodenkörper.
Als Kathodenträger
können
die aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionen und Materialien
verwendet werden.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Oxidkathode aus einem Kathodenträger, d.h. aus einem zylindrischen
Röhrchen 1,
in das der Heizdraht 2 eingesetzt ist, mit einer Kappe 3,
die die Kathodenbasis bildet und aus einer Kathodenbeschichtung 5,
die den eigentlichen Kathodenkörper 4 darstellt.
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Das Material der Kathodenbasis ist üblicherweise
eine Nickellegierung. Die Nickellegierung kann beispielsweise aus
Nickel mit einem Legierungsanteil aus einem reduzierend wirkenden
Aktivatorelement, ausgewählt
aus der Gruppe Silizium, Magnesium, Aluminium, Wolfram, Molybdän, Mangan
und Kohlenstoff bestehen.
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Der Kathodenbeschichtung enthält ein elektronenemittierendes
Material. Der Hauptbestandteil des elektronenemittierenden Materials
ist ein Erdalkalioxid, bevorzugt Bariumoxid, zusammen mit Calciumoxid
oder/und Strontiumoxid. Sie werden als ein physikalisches Gemenge
von Erdalkalioxiden oder als binäre
oder ternäre
Mischkristalle der Erdalkalimetalloxide angewandt. Bevorzugt ist
ein ternäres Erdalkalimischkristalloxid
aus Bariumoxid, Strontiumoxid und Calciumoxid oder ein binäres Gemisch
aus Bariumoxid und Strontiumoxid.
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Die Kathodenbeschichtung enthält weiterhin einen
Sinterinhibitor. Die Inhibitorwirkung kann nach verschiedenen Mechanismen
bewirkt werden:
- – Der Sinterinhibitor wirkt
passivierend durch die Bildung zusammenhängender Deckschichten auf den
Korngrenzen.
- – Der
Sinterinhibitor bildet eine separate Phase, die die Korngrenzen
der sinternden Phase trennt.
- – Der
Sinterinhibitor beeinflusst das Verhältnis von freier Oberflächenenergie
und Korngrenzenenergie.
- – Der
Sinterinhibitor vermindert die Geschwindigkeit der Korngrenzendiffusion
relativ zur Geschwindigkeit der internen Korndiffusion.
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Besonders Verbindungen aus der Gruppe der
Siliziumoxide, Nioboxide, Aluminiumoxide, Zirkonoxide und Magnesiumoxid
wirken als Regulativ und Inhibitor für das Kornwachstum des elektronenemittierenden
Materials der Oxidkathode.
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Besonders bevorzugt ist es, dass
der Sinterinhibitor aus Zirkonoxid besteht.
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Es kann auch bevorzugt sein, dass
der Sinterinhibitor aus Aluminiumsesquioxid besteht. Eine weitgehende
Verhinderung des Kornwachstums, insbesondere im Temperatur- und
Zeitintervall bis zur Bildung einer passivierenden Zwischenschicht,
ist dadurch möglich.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält das elektronenemittierende
Material Yttrium zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält das elektronenemittierende
Material eine Dotierung aus einem dreiwertigen Lanthanoidmetall
wie oder vierwertigem Thorium, um die sogenannte "Vergiftung" durch Sauerstoff
zu mindern. Sie verhindern die partielle Desaktivierung des elektronenemittierenden Materials
durch Sauerstoff, Wasserdampf und andere Gase.
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Bevorzugt diese Dotierung in einer
Menge von 120 bis maximal 500 ppm enthalten. Die Ionen der genannten
Lanthanoidmetalle wie Lanthans, Cers, Praseodyms, Neodyms, Samariums,
Europiums, Gadoliniums, Terbiums, Dysprosiums, Holmiums, Erbiums,
Thuliums, Ytterbiums und Lutetiums sowie Thorium besetzen Gitterplatze
oder Zwischengitterplätze
im Kristallgitter der Erdalkalimetalloxide.
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Bevorzugt ist diese Dotierung des
elektronenemittierenden Materials mit dreiwertigen Ionen bzw. vierwertigen
Ionen ausgewählt
aus der Gruppe Lanthans, Cers, Praseodyms, Neodyms, Samariums, Europiums,
Gadoliniums, Terbiums, Dysprosiums, Holmiums, Erbiums, Thuliums,
Ytterbiums und Lutetiums sowie Thorium, weil deren Ionenradien von > 93 pm mit denen des
zweiwertigen Bariums und Strontiums vergleichbar sind. Diese Ionen
können
die Gitterplatze des Bariums im Wirtsgitter der Erdalkalioxide einnehmen
und die Dotierung des Bariumoxidgitters erfolgt ohne größere Gitterdeformationen.
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Charakteristisch für die elektronenemittierende
Beschichtung der erfindungsgemäßen Oxidkathode
ist ihre elektrische Leitfähigkeit,
die in dem Temperaturbereich, der den üblichen Bedingungen in einer
Kathodenstrahlröhre
entspricht, zwischen 3·10–3Ω–1cm–1 bis
12.5·10–3Ω–1cm–1liegt.
Durch die kontrollierte Leitfähigkeit
der Kathode wird eine lebensdauermindernde Überheizung bzw. Unterheizung
vermieden.
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Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das elektronenemittierende Material neben dem Oxidgemisch in einem
Gewichtsverhältnis
von Calciumoxid: Strontiumoxid und: Bariumoxid gleich 1:1.25:6 oder
1:12:22 oder 1:1.5:2.5 oder 1:4:6 auch eine Dotierung mit Yttrium
(III)-Ionen in einer Menge von ≤ 0.3
Gew.-%, bevorzugt 50 bis 300 ppm, zur Verbesserung der Leitfähigkeit
des elektronenemittierenden Materials, eine weitere Dotierung mit
einem der dreiwertigen Ionen von Lanthans, Cers, Praseodyms, Neodyms,
Samariums, Europiums, Gadoliniums, Terbiums, Dysprosiums, Holmiums,
Erbiums, Thuliums, Ytterbiums und Lutetiums oder mit vierwertigem
Thorium(IV), um die Leitfähigkeit
zu verbessern und einen Zusatz von Zirkondioxid als Sinterinhibitor
in einer Menge ≤ 0.5
Gew.-%.
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Zur Herstellung der Rohmasse für die Kathodenbeschichtung
werden die Carbonate der Erdalkalimetalle Calcium, Strontium und
Barium gemahlen und miteinander und mit einer Ausgangsverbindung für das Oxid
der Lanthanoiden Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Samarium, Europium,
Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium
und Lutetium bzw. Thoriumoxid im gewünschten Gewichtsverhältnis gemischt.
Bevorzugt werden als Ausgangsverbindungen für die Oxide der Lanthanoidmetalle
die Lanthanoidnitrate oder Lanthanoidhydroxide.
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Für
eine Oxidkathode mit durch einen Sinterinhibitor verbesserten Eigenschaften
ist es wünschenswert,
dass das Ausgangspulver für
das elektronenemittierende Material bereits kristalline Phasen mit
dem Sinterinhibitor enthält.
Nur so erscheint es möglich
beim Sintervorgang gleich von Anfang an das Kornwachstum der Kristallite
drastisch zu begrenzen oder gänzlich
zu verhindern.
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Dazu werden gemäß einer modifizierten Ausführungsform
des oben beschriebenen Verfahrens die Oxide aus den wasserlöslichen
Salzen gemeinsam durch Kopräzipitation
gefällt
in Gegenwart mindestens einer wasserlöslichen Ausgangsverbindung
eines Sinterinhibitors, um ein elektronenemittierendes Material
zu erhalten, das weiterhin mindestens einen Sinterinhibitor enthält.
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So wird während der Kalzinierung eine
sehr homogene Vermischung der Oxide erreicht und die Sinterinhibitor-Wirkung
auf das elektronenemittierende Material bzw. auf den Vorläufer (precursor)
maximiert. Gleichzeitig wird schon während der Aufheizzeit des Kalzinierungsschrittes
die Beweglichkeit der Ba-Partikel auf der oxidischen Oberfläche eingeschränkt, wodurch
sehr kleine Barium-Cluster konserviert werden. Schließlich bewirkt
das Kohlendioxid, welches während
der Kalzinierung bei etwa 35000°C
als Gas entweicht, die Ausbildung einer sekundären Gasporenstruktur, wie sie
bei der Herstellung des elektronenemittierenden Materials erwünscht ist.
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Typischerweise beträgt das Gewichtsverhältnis von
Calciumcarbonat: Strontiumcarbonat : Bariumcarbonat gleich 1:1.25:6
oder 1:12:22 oder 1:1.5:2.5 oder 1:4:6.
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Der Anteil an der metallischen Dotierung
mit Yttrium, Scandium, Europium, Terbium, Zirkon, Titan und Hafnium
beträgt
typischerweise ≤ 0.3
%, bevorzugt ist ein Anteil von 50 bis 100 ppm bezogen auf die elektronenemittierende
Masse.
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Der Anteil an einer Dotierung mit
einem Oxid ausgewählt
aus den Oxiden des Scandiums, Yttriums, Lanthans, Cers, Praseodyms,
Neodyms, Samariums, Europiums, Gadoliniums, Terbiums, Dysprosiums,
Holmiums, Erbiums, Thuliums, Ytterbiums und Lutetiums beträgt ≤ 3.0 %. Bevorzugt
ist eine Dotierung in einer Menge von 120 bis maximal 500 ppm.
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Der Sinterinhibitor wird bevorzugt
in einer Menge ≤ 0.5%
zugefügt.
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Die Rohmasse kann noch mit einer
Bindemittelzubereitung gemischt werden. Die Bindemittelzubereitung
kann als Lösungsmittel
Wasser, Ethanol, Ethylnitrat, Ethylacetat oder Diethylacetat enthalten.
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Die Rohrmasse für die Kathodenbeschichtung
wird dann durch Pinseln, Tauchen, kataphoretische Abscheidung oder
Sprühen
auf den Träger
aufgebracht. Die beschichtete Kathode wird in die Kathodenstrahlröhre eingebaut.
Während
des Evakuierens der Kathodenstrahlröhre wird die Kathode formiert.
Durch Erhitzen auf etwa 650 bis 1100°C werden die Erdalkalicarbonate
zu den Erdalkalioxiden unter Freisetzung von CO und CO2 umgesetzt
und bilden dann einen porösen
Sinterkörper.
Wesentlich bei diesem Umwandlungsprozess ist die kristallographische
Veränderung
durch Mischkristallbildung, die Voraussetzung für eine gute Oxidkathode ist.
Nach diesem "Abbrennen" der Kathode erfolgt
die Aktivierung, die den Zweck hat, überschüssiges, in die Oxide eingelagertes,
elementares Erdalkalimetall zu liefern. Das überschüssige Erdalkalimetall entsteht durch
Reduktion von Erdalkalimetalloxid. Bei der eigentlichen Reduktionsaktivierung
wird das Erdalkalioxid durch das freigesetzte CO oder Aktivatormetall aus
der Kathodenbasis reduziert. Hinzu kommt eine Stromaktivierung,
die das erforderliche freien Erdalkalimetall durch elektrolytische
Vorgänge
bei hohen Temperaturen erzeugt.
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Ausführungsbeispiel 1
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Wie in 1 gezeigt,
weist eine Kathode für eine
Kathodenröhre
gemäß einer
ersten Ausfihrungsform der Erfindung eine kappenförmige Kathodenbasis,
die aus einer Legierung von Nickel mit 0.05 Gew.-% Mg, 0.035 Gew.-%
Al und 2.0 Gew.-% W besteht, auf. Die Kathodenbasis befindet sich
am oberen Ende eines zylindrischen Kathodenträgers (Muffe), in der die Heizung
montiert ist.
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Die Kathode weist auf der Oberseite
der Kathodenbasis eine Kathodenbeschichtung auf. Um die Kathodenbeschichtung
zu bilden, wird die Kathodenbasis zunächst gereinigt. Dann werden
Pulver von Ausgangsverbindungen für die Oxide in einer Lösung aus
Ethanol, Butylacetat und Nitrocellulose suspendiert.
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Das Pulver mit den Ausgangsverbindungen für die Oxide
besteht beispielsweise aus Barium-Strontium-Carbonat im Gewichtsverhältnis 1:1.25
mit 70 ppm Yttriumoxid. Als Additiv zur Minderung der Sauerstofffestkörperdiffusion
in den Körnern enthält die Mischung
der Ausgangsverbindungen 100 ± 15
ppm La2O3, welches
ebenfalls zur Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit
beiträgt.
Als Sinterinhibitor enthält
die Mischung. 0.25% ZrO2.
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Diese Suspension wird auf die Kathodenbasis
aufgesprüht.
Die Schicht wird bei einer Temperatur von 1000°C zunächst ohne und dann mit Strombelastung
formiert, um die Legierung und Diffusion zwischen dem Kathodenmetall
der Metallbasis und den Metallpartikeln zu bewirken.
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Die so gebildete Oxidkathode hat
eine Leitfähigkeit
von 1· 10–2 Ω–1cm–1 bei
Betriebstemperatur von 1050 K, eine Gleichstrombelastbarkeit von
4 A/cm2 bei einer Lebensdauer von 20 000
h und einem Röhreninnendruck
von 2·10–9 bar.
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Ausführungsbeispiel 2:
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung besteht die kappenförmige Kathodenbasis aus einer
Legierung von Nickel mit 0.12 Gew.-% Mg, 0.09 Gew.-% Al und 3.0
Gew.-% W.
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Die emittierende Oxidschicht besteht
nach ihrer Formierung aus Barium-Strontiumoxid im Gewichtsverhältnis 1:1
mit 90 ppm Yttriumoxid, und enthält
zusätzlich
nadelförmige
Nickelpartikel zur Reduzierung der sog. Cutoff Drift der Elektronenkanone.
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Als Additiv zur Minderung der Sauerstofffestkörperdiffusion
in den Körnern
enthält
die Mischung der Ausgangsverbindungen 90 ± 15 ppm Nd2O3, welches ebenfalls zur Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit
beiträgt.
Als Sinterinhibitor enthält
die Mischung. 0.2% Nb2O5.
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Die so gebildete Oxidkathode hat
eine Leitfähigkeit
von 1,2·10–2 Ω–1cm–1 bei
Betriebstemperatur von 1050 K, eine Gleichstrombelastbarkeit von
4,5 A/cm2 bei einer Lebensdauer von 20 000
h und einem Röhreninnendruck
von 2·10–9 bar.