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Die
Erfindung bezieht sich auf neue Antikörper, die in der Lage sind,
sich spezifisch an den humanen Rezeptor des Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktors I IGF-IR zu binden, und/oder in der Lage sind,
spezifisch die Tyrosinkinase-Aktivität dieses Rezeptors IGF-IR zu
inhibieren, insbesondere monoklonale Antikörper von Mäuse-Herkunft, chimäre und humanisierte
Antikörper
wie auch die Aminosäure-
und Nukleinsäuresequenzen,
die diese Antikörper
kodieren. Die Erfindung umfasst gleichfalls die Verwendung von diesen
Antikörpern als
Arzneimittel für
die prophylaktische und/oder therapeutische Behandlung von Krebserkrankungen,
bei welchen eine Überexpression
des IGF-IR auftritt, oder von einer jeglichen Pathologie, die mit
der Überexpression dieses
Rezeptors verbunden ist, wie auch in Verfahren oder Kits zur Diagnose
von Erkrankungen, die mit der Überexpression
des Rezeptors IGF-IR verbunden sind.
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Der
Rezeptor des Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktors I, der als IGF-IR bezeichnet wird („IGF-IR" für „Insuline-like
Growth Factor-I Receptor")
ist ein Rezeptor mit Tyrosinkinase-Aktivität, welcher 70% Homologie zu
dem Insulinrezeptor IR („IR" für „Insuline
Receptor") umfasst.
IGF-IR ist ein Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von ungefähr 350000.
Dies ist ein heterotetramerer Rezeptor, bei dem jede Hälfte – die durch
Disulfidbrücken
verbunden ist – aus
einer extrazellulären α-Untereinheit
und einer transmembranen β-Untereinheit
besteht (siehe 1). Der IGF-IR bindet IGF I
und IGF II mit einer sehr hohen Affinität (Kd # 1 nM), ist aber gleichfalls
in der Lage, sich an Insulin mit einer 100- bis 1000-fach geringeren
Affinität
zu binden. Im Gegensatz dazu bindet der IR Insulin mit einer sehr
hohen Affinität,
wohingegen die IGFs sich an den Insulinrezeptor lediglich mit einer
100-fach geringeren Affinität
binden. Die Tyrosinkinase-Domäne
des IGF-IR und des IR weisen eine sehr hohe Sequenzhomologie auf,
wohingegen die Abschnitte von geringerer Homologie die auf der α-Untereinheit
gelegene Cystein-reiche Region bzw. den C-terminalen Abschnitt der β-Untereinheit
betreffen. Die in der α-Untereinheit
beobachteten Sequenzunterschiede befinden sich in dem Bindungsabschnitt der
Liganden und sind folglich die Ursache für die relativen Affinitäten des
IGF-IR und des IR für
die IGFs bzw. Insulin. Die Unterschiede in dem C-terminalen Abschnitt
der β-Untereinheit
führen
zu einer Divergenz in den Signalwegen der beiden Rezeptoren, wobei
der IGF-IR mitogene Effekte, Differenzierungs- und Anti-Apoptose-Effekte
vermittelt, wohingegen die Aktivierung des IR hauptsächlich Wirkungen
im Bereich der Stoffwechselwege zur Folge hat (Baserga et al., Biochim.
Biophys. Acta, 1332:F105-126, 1997; Baserga, R., Exp. Cell. Res.,
253:1-6, 1999).
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Die
zytoplasmatischen Tyrosinkinase-Proteine werden durch die Bindung
des Liganden an die extrazelluläre
Domäne
des Rezeptors aktiviert. Die Aktivierung der Kinasen hat ihrerseits
die Stimulation von verschiedenen intrazellulären Substraten, welche IRS-1,
IRS-2, Shc und Grb 10 umfassen, zur Folge (Peruzzi, F., et al.,
J. Cancer Res. Clin. Oncol., 125:166-173, 1999). Die beiden hauptsächlichen
Substrate des IGF-IR sind IRS und Shc, die durch die Akti vierung
von zahlreichen nachgeschaltet wirksam werdenden Effektoren die Hauptmenge
der Vermehrungs- und Differenzierungswirkungen, die mit der Bindung
der IGFs an diesen Rezeptor verbunden sind, vermitteln (2).
Die Verfügbarkeit
von Substraten kann folglich die endgültige biologische Wirkung,
die mit der Aktivierung des IGF-IR verbunden ist, diktieren. Wenn
IRS-1 vorherrscht, neigen die Zellen dazu, zu proliferieren und
sich zu transformieren. Wenn Shc dominiert, neigen die Zellen dazu,
sich zu differenzieren (Valentinis, B., et al., J. Biol. Chem.,
274:12423-12430, 1999). Es scheint, dass der Weg, der für die Schutzwirkungen
gegen die Apoptose hauptsächlich
in Frage kommt, der Weg der Phosphatidylinositol-3-kinasen (PI 3-Kinasen) ist (Prisco,
M., et al., Horm. Metab. Res., 31:80-89, 1999; Peruzzi, F., et al.,
J. Cancer Res. Clin. Oncol., 125:166-173, 1999).
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Die
Rolle des IGF-Systems bei der Kanzerogenese ist in den letzten zehn
Jahren zum Gegenstand von intensiven Untersuchungen geworden. Dieses
Interesse folgte der Entdeckung der Tatsache, dass zusätzlich zu
seinen mitogenen und anti-apoptotischen Eigenschaften der IGF-IR
für die
Etablierung und Aufrechterhaltung eines transformierten Phänotyps erforderlich
zu sein scheint. Tatsächlich
ist aufgeklärt
worden, dass eine Überexpression
oder eine konstitutive Aktivierung des IGF-IR bei einer großen Vielzahl
von Zellen zu einer von einem Träger
unabhängigen
Vermehrung der Zellen in Medien, die frei von fötalem Kälberserum sind, und zu der
Bildung von Tumoren bei der Nacktmaus führt. Dies ist an sich keine
einzigartige Eigenschaft, denn eine große Vielzahl von überexprimierten
Genprodukten kann Zellen transformieren, einschließlich einer
beträchtlichen
Anzahl von Rezeptoren von Wachstumsfaktoren. Die entscheidende Entdeckung,
die die durch den IGF-IR bei der Transformation gespielte Hauptrolle
klar nachgewiesen hat, war aber der Nachweis gewesen, dass die R-Zellen,
in denen das den IGF-IR kodierende Gen inaktiviert worden ist, hinsichtlich
der Transformation durch verschiedene Agentien, die gewöhnlich in
der Lage sind, die Zellen zu transformieren, wie das Protein E5
des Rinder-Papillomavirus, eine Überexpression
des EGFR oder des PDGFR, das T-Antigen
von SV40, aktiviertes ras oder die Kombination von diesen beiden
letzteren Faktoren, vollständig
unempfindlich (refraktär)
sind (Sell, C., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:11217-11221, 1993; Sell,
C., et al., Mol. Cell. Biol., 14:3604-3612, 1994; Morrione, A.J.,
Virol., 69:5300-5303, 1995; Coppola, D., et al., Mol. Cell. Biol., 14:4588-4595,
1994; DeAngelis, T., et al., J. Cell. Physiol., 164:214-221, 1995).
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Der
IGF-IR wird in einer großen
Vielzahl von Tumoren und Tumorlinien exprimiert und die IGFs verstärken das
Tumorwachstum über
deren Bindung an den IGF-IR. Andere Argumente zu Gunsten der Rolle
des IGF-IR bei der Kanzerogenese stammen aus Untersuchungen, welche
monoklonale Mäuse-Antikörper, die
gegen den Rezeptor oder negative Dominanten des IGF-IR gerichtet
sind, einsetzen. Tatsächlich
inhibieren monoklonale Mäuse-Antikörper, die
gegen den IGF-IR gerichtet sind, die Proliferation von zahlreichen
Zelllinien in Kultur und die Vermehrung von Tumorzellen in vivo
(Arteaga, C., et al., Cancer Res., 49:6237-6241, 1989; Li et al.,
Biochem. Biophys. Res. Com., 196:92-98, 1993; Zia, F., et al. J.
Cell. Biol., 24:269-275, 1996), Scotlandi, K. et al. Cancer Res.,
58:4127-4131, 1998). Es ist gleichfalls in den Arbeiten von Jiang
et al. (Oncogene, 18:6071-6077, 1999) gezeigt worden, dass eine
negative Dominante des IGF-IR in der Lage ist, die Tumorproliferation
zu inhibieren.
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Die
Erfindung hat zum Gegenstand, über
einen monoklonalen Mäuse-Antikörper, vorzugsweise
einen in Chimärform
vorliegenden oder humanisierten Antikörper verfügen zu können, der spezifisch und mit
einer hohen Affinität
den IGF-IR erkennen wird. Dieser Antikörper wird nicht oder wenig
mit dem Insulinrezeptor IR interagieren. Seine Bindung wird in vitro
das Wachstum der Tumore, die den IGF-IR exprimieren, inhibieren, indem
er hauptsächlich
mit den Signaltransduktionswegen, die während IGF1/IGF-IR- und IGF2/IGF-IR-Wechselwirkungen
aktiviert werden, interagiert. Dieser Antikörper wird in vivo gegenüber allen
Arten von Tumoren, die den IGF-IR exprimieren, einschließlich der Östrogen-abhängigen Brusttumore
und der Prostatatumore, aktiv sein, was bei den monoklonalen anti-IGF-IR-Antikörpern (bezeichnet
als MAk oder MAK), die gegenwärtig verfügbar sind,
nicht der Fall ist. Tatsächlich
inhibiert der αIR3,
der auf dem Gebiet des IGF-lR die Referenz bildet, das Wachstum
von Östrogen-abhängigen Brusttumoren
(MCF-7) in vitro vollständig,
ist aber in dem entsprechenden in vivo-Modell ohne Wirkung (Artega,
C., et al., J. Clin. Invest. 84:1418-1423, 1989). Ebenso ist das
scFv-Fc-Fragment,
welches von dem monoklonalen Maus-Antikörper 1H7 abgeleitet ist, gegenüber dem Brusttumor
MCF-7 lediglich schwach aktiv und gegenüber einem Androgen-unabhängigen Prostatatumor
vollständig
inaktiv (Li, S.L., et al., Cancer Immunol. Immunther., 49:243-252,
2000).
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Überraschenderweise
haben die Erfinder einen chimären
Antikörper
(bezeichnet als C7C10) und zwei humanisierte Antikörper, die
als h7C10 humanisierte Form 1 und h7C10 humanisierte Form 2 bezeichnet
werden, die von dem monoklonalen Maus-Antikörper 7C10 abgeleitet worden
sind, nachgewiesen, die den IGF-IR erkennen und allen vorstehend
aufgeführten
Kriterien entsprechen, d.h. einer Nicht-Erkennung des Insulinrezeptors,
einer in vitro-Blockierung
der IGF1- und/oder IGF2-induzierten Proliferation, aber gleichfalls
der in vivo-Inhibition
des Wachstums von verschiedenen Tumoren, die den IGF-IR exprimieren,
unter diesen ein Osteosarkom und ein nicht-kleinzelliger Lungentumor,
aber gleichfalls und insbesondere der Östrogen-abhängige Brusttumor MCF-7 und
ein Androgen-unabhängiger
Tumor der Prostata DU-145. Ebenso und überraschend ist die Intensität der Inhibition
der tumoralen Vermehrung der MCF-7-Zellen in vivo durch den 7C10-Antikörper vergleichbar,
ja sogar signifikant höher
als jene, die mit Tamoxifen, einer der Referenzverbindungen bei
der Behandlung der Östrogen-abhängigen Brusttumore,
beobachtet wird. Außerdem
ist gezeigt worden, dass diese Antikörper die Phosphorylierung des
Tyrosins der β-Kette
des IGF-IR und des IRS1, des erstrangigen Substrats des Rezeptors,
inhibieren. Außerdem
ist gleichfalls ermittelt worden, dass diese Antikörper die
Internalisierung des Rezeptors und seinen Abbau hervorrufen im Gegen satz
dazu, was gewöhnlich
mit den natürlichen
Liganden, die die schnelle Rezyklierung des Rezeptors an die Oberfläche der
Zellen erlauben, beobachtet wird. Diese Antikörper konnten durch ihre Peptid-
und Nukleotidsequenz charakterisiert werden, insbesondere durch
die Sequenz von deren Komplementaritäts-bestimmenden Regionen (CDR)
für den
IGF-IR.
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So
hat gemäß einer
ersten Ausführungsform
die Erfindung einen isolierten Antikörper oder ein von dessen funktionalen
Fragmenten zum Gegenstand, wobei der Antikörper oder das eine der Fragmente
in der Lage ist, sich spezifisch an den humanen Rezeptor des Insulinähnlichen
Wachstumsfaktors I IGF-IR zu binden, dadurch gekennzeichnet, dass
er bzw. es eine leichte Kette, welche die drei CDRs mit den Aminosäuresequenzen
SEQ ID Nr. 2, 4 und 6 umfasst, umfasst und dass er bzw. es eine
schwere Kette, welche die drei CDRs mit den Aminosäuresequenzen
SEQ ID Nr. 8, 10 und 12 umfasst, umfasst.
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In
der vorliegenden Beschreibung haben die Begriffe „sich binden" oder „sich anheften" die gleiche Bedeutung
und sind gegeneinander austauschbar.
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In
der vorliegenden Beschreibung sind die Begriffe Polypeptide, Polypeptidsequenzen,
Peptide und Proteine, die mit den Antikörperverbindungen oder deren
Sequenz in Verbindung gebracht werden, gegeneinander austauschbar.
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Es
muss sich hier verstehen, dass die Erfindung nicht die Antikörper in
natürlicher
Form betrifft, d.h. dass sie nicht in ihrer natürlichen Umgebung herangezogen
werden, sondern dass man sie hat isolieren können oder dass es möglich war,
sie durch Reinigung ausgehend von natürlichen Quellen zu erhalten
oder sie ebenso durch genetische Rekombination oder durch chemische
Synthese zu erhalten, und dass sie dann nicht-natürliche Aminosäuren, wie
weiter unten beschrieben werden wird, umfassen können.
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Mit
CDR-Region oder CDR sollen die hypervariablen Regionen der schweren
und leichten Ketten der Immunglobuline bezeichnet werden, wie von
Kabat et al. definiert (Kabat et al., Sequences of proteins of immunological
interest, 5. Aufl., U.S. Department of Health and Human Services,
NIH, 1991, und spätere
Auflagen). Es existieren 3 CDRs der schweren Kette und 3 CDRs der
leichten Kette. Der Begriff CDR oder CDRs wird hier eingesetzt,
um je nach Fall eine von diesen Regionen oder mehrere, ja sogar
die Gesamtheit von diesen Regionen, die die Hauptmenge der Aminosäurereste,
die für
die Bindung durch Affinität
des Antikörpers für das Antigen
oder das Epitop, das er erkennt, verantwortlich sind, enthalten,
zu bezeichnen.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper sind
vorzugsweise spezifische monoklonale Antikörper, vorzugsweise von Mäuse-Herkunft,
chimäre
oder humanisierte Antikörper,
die gemäß den Standardmethoden,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt sind, erhalten
werden können.
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Allgemein
kann man für
die Herstellung von monoklonalen Antikörpern oder von deren funktionalen Fragmenten,
insbesondere von Mäuse-Herkunft,
auf die Techniken, die insbesondere in dem Handbuch „Antibodies" (Harlow and Lane,
Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Hiarbor Laboratory,
Cold Spring Harbor NY, S. 726, 1988) beschrieben werden, oder auf
die Herstellungstechnik ausgehend von Hybridomen, die von Kohler
und Milstein (Nature, 256:495-497, 1975) beschrieben worden ist,
verweisen.
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Die
erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
können
beispielsweise ausgehend von Zellen eines Tiers, das gegen den Rezeptor
IGF-IR oder eines von dessen Fragmenten, welche das spezifisch durch
die erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
erkannte Epitop umfassen, immunisiert worden ist, erhalten werden.
Der Rezeptor IGF-IR oder eines von dessen Fragmenten wird insbesondere
hergestellt werden können
gemäß den üblichen
Vorgehensweisen, durch genetische Rekombination ausgehend von einer
Nukleinsäuresequenz,
die in der cDNA-Sequenz, welche den IGF-IR-Rezeptor kodiert, enthalten
ist, oder durch Peptidsynthese ausgehend von einer Aminosäuresequenz,
welche in der Peptidsequenz des IGF-IR-Rezeptors enthalten ist.
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Die
monoklonalen Antikörper
gemäß der Erfindung
werden beispielsweise gereinigt werden können an einer Affinitätssäule, an
welcher vorab der IGF-IR-Rezeptor oder eines von dessen Fragmenten,
welche das spezifisch durch die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper erkannte
Epitop umfassen, immobilisiert worden ist. Insbesondere werden die
monoklonalen Antikörper
hergestellt werden können
durch Chromatographie an Protein A und/oder G, gefolgt oder nicht
gefolgt von einer Chromatographie durch Ionenaustausch, welche darauf
abzielt, die restlichen Protein-artigen Verunreinigungen wie auch
die DNA und die LPS zu entfernen, ihrerseits gefolgt oder nicht
gefolgt von einer Sepharose-Gelausschlusschromatographie, um die potentiellen
Aggregate, die auf das Vorhandensein von Dimeren oder anderen Multimeren
zurückzuführen sind,
zu entfernen. Noch mehr bevorzugt kann die Gesamtheit von diesen
Techniken gleichzeitig oder nacheinander eingesetzt werden.
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Von
den erfindungsgemäßen Antikörpern werden
gleichfalls die chimären
oder humanisierten Antikörper
umfasst.
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Mit
chimärer
Antikörper
soll ein Antikörper
bezeichnet werden, der eine natürliche
variable Region (leichte Kette und schwere Kette), die von einem
Antikörper
einer gegebenen Spezies abgeleitet worden ist, in Kombination mit
den konstanten Regionen aus leichter Kette und schwerer Kette von
einem Antikörper
einer zu der gegebenen Spezies heterologen Spezies enthält.
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Die
Antikörper
oder deren Fragmente vom chimären
Typ gemäß der Erfindung
können
hergestellt werden, indem die genetischen Rekombinationstechniken
eingesetzt werden. Beispielsweise könnte der chimäre Antikörper hergestellt
werden, indem eine rekombinante DNA kloniert wird, welche einen
Promotor und eine die variable Region eines nicht-humanen, insbesondere
von der Maus stammenden monoklonalen Antikörpers gemäß der Erfindung kodierende
Sequenz und eine die konstante Region eines humanen Antikörpers kodierende
Sequenz umfasst. Ein chimärer
Antikörper
der Erfindung, der durch ein solches rekombinantes Gen ko diert
wird, wird beispielsweise ein Maus-Mensch-Chimär sein, wobei die Spezifität dieses
Antikörpers
durch die variable Region, welche von der Mäuse-DNA abgeleitet ist, bestimmt
wird und sein Isotyp durch die von der humanen DNA abgeleitete konstante
Region bestimmt wird. Hinsichtlich der Methoden zur Herstellung
von chimären
Antikörpern
könnte
man beispielsweise auf das Dokument Verhoeyn et al. (BioEssays,
8:74, 1988) verweisen.
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Mit
humanisierte Antikörper
soll ein Antikörper
bezeichnet werden, der CDR-Regionen enthält, die von einem Antikörper von
nicht-humanem Ursprung abgeleitet sind, wobei die anderen Abschnitte
des Antikörpermoleküls von einem
(oder mehreren) humanen Antikörper(n)
abgeleitet sind. Außerdem
können
bestimmte der Reste der Segmente des Gerüsts (bezeichnet als FR) modifiziert
werden, um die Bindungsaffinität
zu bewahren (Jones et al., Nature, 321:522-525, 1986; Verhoeyen
et al., Science, 239:1534-1536, 1988; Riechmann et al., Nature,
332:323-327, 1988).
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Die
erfindungsgemäßen humanisierten
Antikörper
oder deren Fragmente können
hergestellt werden durch Techniken, die den Fachleuten auf diesem
Gebiet bekannt sind (wie beispielsweise jene, die in den Dokumenten
Singer et al., J. Immun. 150:2844-2857, 1992; Mountain et al., Biotechnol.
Genet. Eng. Rev., 10:1-142, 1992; oder Bebbington et al., Bio/Technology,
10:169-175, 1992, beschrieben werden). Solche humanisierten Antikörper gemäß der Erfindung
sind für
deren Verwendung in in vitro-Diagnoseverfahren oder Verfahren zur
prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung in vivo bevorzugt.
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Mit
funktionales Fragment eines erfindungsgemäßen Antikörpers soll insbesondere ein
Antikörperfragment,
wie Fv-, scFv-(sc für
Einzelkette), Fab-, F(ab')2-, Fab'-,
scFv-Fc-Fragmente oder Diabodies, oder ein jegliches Fragment, dessen
Halbwertszeit durch chemische Modifikation, wie die Hinzufügung von
Poly(alkylen)glycol, wie Poly(ethylen)glycol („PEGylierung") (wobei pegylierte
Fragmente als Fv-PEG, scFv-PEG, Fab-PEG, (Fab')2-PEG oder
Fab'-PEG bezeichnet
werden) („PEG" für Poly(ethylen)glycol),
oder durch Inkorporieren in ein Liposom erhöht worden sein könnte, bezeichnet
werden, wobei diese Fragmente die drei CDRs mit der Sequenz SEQ
ID Nr. 2, 4 und 6 und die drei CDRs mit der Sequenz SEQ ID Nr. 8,
10 und 12, die gemäß der Erfindung
charakteristisch sind, aufweisen und insbesondere dass es in der
Lage ist, allgemein eine sogar partielle Aktivität des Antikörpers, von dem es abstammt,
auszuüben,
wie insbesondere die Fähigkeit,
den Rezeptor IGF-IR zu erkennen und sich an diesen zu binden und
gegebenenfalls die Aktivität
des Rezeptors IGF-IR zu inhibieren.
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Die
funktionalen Fragmente werden vorzugsweise gebildet aus oder umfassen
eine partielle Sequenz der variablen schweren oder leichten Kette
des Antikörpers,
von dem sie abgeleitet sind, wobei diese partielle Sequenz ausreichend
ist, um die gleiche Bindungsspezifität wie der Antikörper, von
dem sie stammt, und eine ausreichende Affinität, vorzugsweise wenigstens
1/100, noch mehr bevorzugt wenigstens 1/10 von jener des Antikörpers, von
dem sie stammt, gegenüber
dem Rezeptor IGF-IR beizubehalten.
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Ein
solches funktionales Fragment wird mindestens 5 Aminosäuren, vorzugsweise
10, 15, 25, 50 und 100 aufeinanderfolgende Aminosäuren der
Sequenz des Antikörpers,
von dem es abstammt, umfassen.
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Diese
funktionsfähigen
Fragmente werden vorzugsweise Fragmente vom Typ Fv, scFv, Fab, F(ab')2, F(ab'), scFv-Fc oder Diabodies,
die im Allgemeinen die gleiche Bindungsspezifität wie der Antikörper, von
dem sie abstammen, aufweisen, sein. Die Antikörperfragmente der Erfindung
können
ausgehend von Antikörpern, wie
zuvor beschrieben, durch Methoden, wie durch den Verdau durch Enzyme,
wie Pepsin oder Papain, und/oder durch Spaltung der Disulfidbrücken durch
chemische Reduktion, erhalten werden. Auf andere Weise können die
Antikörperfragmente,
die von der Erfindung umfasst werden, durch genetische Rekombinationstechniken,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet gleichfalls wohlbekannt sind,
oder ferner durch Peptidsynthese mittels beispielsweise automatischen
Synthetisiergeräten
von Peptiden, wie jenen, die von der Firma Applied Biosystems geliefert
werden, u.s.w., erhalten werden.
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Mehr
bevorzugt sind die Antikörper
oder deren funktionale Fragmente gemäß der Erfindung chimäre oder
humanisierte Antikörper.
Sie können
durch genetische Rekombination oder durch chemische Synthese erhalten
werden.
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Unter
den sechs kurzen CDR-Sequenzen weist die dritte CDR der schweren
Kette (CDRH3) eine größere Größenvariabilität (große Diversität im Wesentlichen
aufgrund der Umlagerungsmechanismen der Gene, die diese erzeugen)
auf. Sie kann lediglich 2 Aminosäuren
kurz sein, wohingegen die längste
bekannte Größe 26 ist.
Funktional gesehen spielt die CDRH3 eine besondere Rolle bei der
Bestimmung der Spezifität
des Antikörpers
(Segal et al., PNAS, 71:4298-4302, 1974; Amit et al., Science, 233:747-753,
1986; Chotia et al., J. Mol. Biol., 196:901-917, 1987; Chotia et
al., Nature, 342:877-883; 1989; Caton et al., J. Immunol., 144:1965-1968,
1990; Sharon et al., PNAS, 87:4814-4817, 1990; Sharon et al., J.
Immunol., 144:4863-4869, 1990; Kabat et al., J. Immunol., 147:1709-1719,
1991).
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Es
ist bekannt, dass nur ein geringer Prozentsatz der Aminosäuren der
CDRs zu der Konstruktion der Bindungsstelle des Antikörpers beiträgt, aber
diese Reste müssen
in einer sehr spezifischen dreidimensionalen Konformation gehalten
werden.
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Unter
einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Mäuse-Hybridom,
welches in der Lage ist, einen monoklonalen Antikörper gemäß der Erfindung
zu sekretieren, insbesondere das Hybridom von Mäuse-Herkunft, wie es bei dem
Centre National de Culture de Microorganisme (CNCM) (Institut Pasteur,
Paris, Frankreich) am 19. September 2001 unter der Nummer 1-2717
hinterlegt worden ist.
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Der
monoklonale Antikörper,
der hier als 7C10 bezeichnet wird, oder eines von seinen funktionalen Fragmenten,
der bzw. das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Antikörper durch
das bei der CNCM am 19. September 2001 unter der Nummer 1-2717 hinterlegte
Hybridom sekretiert wird, bildet selbstverständlich einen Teil der Erfindung.
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In
einer besonderen Ausführungsweise
bezieht sich die Erfindung auf einen Mäuse-Antikörper oder eines von dessen
funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antikörper eine leichte Kette mit
einer Sequenz, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 54 umfasst, umfasst und dass er eine schwere Kette mit
einer Sequenz, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 69 umfasst, umfasst.
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Unter
einem gleichfalls besonderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf
einen chimären
Antikörper oder
eines von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung, dadurch gekennzeichnet,
dass der Antikörper
außerdem
die konstanten Regionen der leichten Kette und der schweren Kette,
welche von einem Antikörper
von einer zu der Maus heterologen Spezies, insbesondere dem Menschen,
abgeleitet sind, umfasst und vorzugsweise dass die konstanten Regionen
der leichten Kette und der schweren Kette, die von einem humanen
Antikörper
abgeleitet sind, die Region kappa bzw. gamma-1, gamma-2 oder gamma-4
sind.
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Unter
einem gleichfalls besonderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf
einen humanisieren Antikörper
oder eines von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antikörper eine leichte Kette und/oder
eine schwere Kette umfasst, in welchen die Gerüstsegmente FR1 bis FR4 (wie
nachfolgend in den Beispielen 12 und 13, in den Tabellen 5 und 6
definiert) der leichten Kette und/oder der schweren Kette jeweils
von Gerüstsegmenten
FR1 bis FR4 der leichten Kette und/oder der schweren Kette von humanen
Antikörpern
abgeleitet sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
ist der humanisierte Antikörper
oder das eine von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass der humanisierte Antikörper eine
leichte Kette, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 61 oder 65 umfasst, umfasst und dass er eine schwere
Kette, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 75, 79 oder 83 umfasst, umfasst.
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Vorzugsweise
ist der humanisierte Antikörper
oder das eine von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass der humanisierte Antikörper eine
leichte Kette, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 65 umfasst, umfasst und dass er eine schwere Kette mit
einer Sequenz, welche die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 79 oder 83, vorzugsweise SEQ ID Nr. 83 umfasst, umfasst.
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Unter
einem neuen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine isolierte
Nukleinsäure,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie unter den folgenden Nukleinsäuren ausgewählt wird:
- a) einer Nukleinsäure, DNA oder RNA, welche einen
Antikörper
oder eines von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung
kodiert;
- b) einer Nukleinsäure,
die zu einer Nukleinsäure,
wie sie unter a) definiert wird, komplementär ist; und
- c) einer Nukleinsäure
mit wenigstens 18 Nukleotiden, welche in der Lage ist, unter Bedingungen
hoher Stringenz mit wenigstens einer der CDRs mit der Nukleinsäuresequenz
SEQ ID Nr. 1, 3, 5, 7, 9 oder 11 zu hybridisieren.
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Mit
Nukleinsäure,
Nukleinsäuresequenz
oder Nukleinsäure,
Polynukleotid, Oligonukleotid, Polynukleotidsequenz, Nukleotidsequenz,
Begriffen, die in der vorliegenden Beschreibung unterschiedslos
verwendet werden, soll eine präzise
Aneinanderreihung von modifizierten oder nicht-modifizierten Nukleotiden,
welche erlaubt, ein Fragment oder eine Region einer Nukleinsäure, welche(s)
nicht-natürliche
Nukleotide umfasst oder nicht, zu definieren, und welche gleichermaßen einer
doppelsträngigen
DNA, einer einzelsträngigen
DNA wie auch Transkriptionsprodukten der DNAs entsprechen kann,
bezeichnet werden.
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Es
muss sich hier ebenfalls verstehen, dass die Erfindung nicht die
Nukleotidsequenzen in ihrer natürlichen
chromosomalen Umgebung, d.h. im natürlichen Zustand betrifft. Es
handelt sich um Sequenzen, die isoliert und/oder gereinigt worden
sind, d.h. sie wurden direkt oder indirekt, beispielsweise durch
Kopie, entnommen, wobei ihre Umgebung wenigstens teilweise modifiziert
worden ist. Es sollen so hier gleichfalls die isolierten Nukleinsäuren, die
durch genetische Rekombination mittels beispielsweise Wirtszellen
erhalten worden sind oder durch chemische Synthese erhalten worden
sind, bezeichnet werden.
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Eine
Hybridisierung unter Bedingungen hoher Stringenz bezeichnet, dass
die Temperatur- und Ionenstärke-Bedingungen
derart ausgewählt
werden, dass sie die Aufrechterhaltung der Hybridisierung zwischen zwei
komplementären
DNA-Fragmenten erlauben. Zur Veranschaulichung sind Bedingungen
hoher Stringenz des Hybridisierungsschritts zu dem Zweck, die vorstehend
beschriebenen Polynukleotidfragmente zu definieren, vorteilhafterweise
die Folgenden.
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Die
DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung wird in zwei Schritten ausgeführt: (1)
Vorhybridisierung bei 42°C
während
3 h in Phosphatpuffer (20 mM, pH 7,5), enthaltend 5 × SSC (wobei
1 × SSC
einer Lösung von
0,15 M NaCl + 0,015 M Natriumcitrat entspricht), 50% Formamid, 7%
Natriumdodecylsulfat (SDS), 10 × Denhardt's, 5% Dextransulfat
und 1% Lachssperma-DNA; (2) Hybridisierung im eigentlichen Sinne
während 20
h bei einer von der Größe der Sonde
abhängigen
Temperatur (d.h.: 42°C
für eine
Sonde mit einer Größe > 100 Nukleotide), gefolgt
von 2 Wäschen
von 20 min bei 20°C
in 2 × SSC
+ 2% SDS, 1 Wäsche
von 20 min bei 20°C
in 0,1 × SSC
+ 0,1% SDS. Das letzte Waschen wird in 0,1 × SSC + 0,1% SDS während 30
min bei 60°C für eine Sonde
mit einer Größe > 100 Nukleotide ausgeführt. Die
oben für
ein Polynukleotid von definierter Größe beschriebenen Hybridisierungsbedingungen
hoher Stringenz können
durch den Fachmann auf diesem Gebiet für Oligonukleotide von größerer oder
geringerer Größe angepasst
werden gemäß der Lehre
von Sambrook et al., (1989, Molecular Cloning: a laboratory manual.
2. Aufl., Cold Spring Harbor).
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Die
Erfindung bezieht sich gleichfalls auf einen Vektor, welcher eine
Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
umfasst.
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Die
Erfindung zielt insbesondere ab auf die Klonierungs- und/oder Expressionsvektoren,
die eine Nukleotidsequenz gemäß der Erfindung
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
umfassen vorzugsweise Elemente, die die Expression und/oder die Sekretion
der Nukleotidsequenzen in einer bestimmten Wirtszelle erlauben.
Der Vektor muss dann einen Promotor, Translationsinitiations- und
-terminationssignale wie auch geeignete Transkriptionsregulationsregionen umfassen.
Er muss in der Wirtszelle stabil aufrechterhalten werden können und
kann gegebenenfalls besondere Signale aufweisen, die die Sekretion
des translatierten Proteins spezifizieren. Diese unterschiedlichen Elemente
werden durch den Fachmann auf diesem Gebiet abhängig von dem verwendeten zellulären Wirt ausgewählt und
optimiert. Zu diesem Zweck können
die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
in bezogen auf den gewählten
Wirt autonome Replikationsvektoren inseriert werden oder in Bezug
auf den ausgewählten Wirt
integrative Vektoren sein.
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Solche
Vektoren werden durch Methoden, die durch den Fachmann auf diesem
Gebiet geläufig
eingesetzt werden, hergestellt und die resultierenden Klone können in
einen geeigneten Wirt durch Standardmethoden, wie die Lipofektion,
die Elektroporation, den Wärmeschock,
oder chemische Methoden eingeführt
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
sind beispielsweise Vektoren von Plasmid-Herkunft oder viraler Herkunft.
Sie sind nützlich,
um Wirtszellen zu transformieren, um die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
zu klonieren oder zu exprimieren.
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Die
Erfindung umfasst gleichfalls die Wirtszellen, die einen erfindungsgemäßen Vektor
umfassen.
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Die
Wirtszelle kann unter prokaryotischen oder eukaryotischen Systemen,
beispielsweise den Bakterienzellen, aber gleichfalls den Hefezellen
oder den tierischen Zellen, insbesondere den Säugetierzellen, ausgewählt werden.
Man kann gleichfalls Insektenzellen oder Pflanzenzellen verwenden.
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Unter
einem anderen Aspekt hat die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Antikörpers
oder von einem von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung
zum Gegenstand, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es die folgenden
Schritte umfasst:
- a) die Kultivierung einer
erfindungsgemäßen Wirtszelle
in einem Kulturmedium und unter Kulturbedingungen, die geeignet
sind; und
- b) die Gewinnung der so hergestellten Antikörper oder des hergestellten
einen von dessen funktionalen Fragmenten ausgehend von dem Kulturmedium
oder den kultivierten Zellen.
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Die
gemäß der Erfindung
transformierten Zellen sind in Verfahren zur Herstellung von rekombinanten Polypeptiden
gemäß der Erfindung
einsetzbar. Die Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids gemäß der Erfindung
in rekombinanter Form, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie
einen Vektor und/oder eine durch einen Vektor transformierte Zelle
gemäß der Erfindung
einsetzen, werden ihrerseits von der Erfindung mit umfasst. Man
kultiviert vorzugsweise eine durch einen Vektor gemäß der Erfindung
transformierte Zelle unter Bedingungen, die die Expression des Polypeptids
erlauben, und man gewinnt das rekombinante Polypeptid.
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Wie
bereits gesagt, kann der zelluläre
Wirt ausgewählt
werden unter prokaryotischen oder eukaryotischen Systemen. Insbesondere
ist es möglich,
Nukleotidsequenzen gemäß der Erfindung
zu identifizieren, die die Sekretion in einem solchen prokaryotischen
oder eukaryotischen System vereinfachen. Ein erfindungsgemäßer Vektor,
welcher eine solche Sequenz trägt,
kann folglich in vorteilhafter Weise für die Herstellung von rekombinanten
Proteinen, die dazu bestimmt sind, sekretiert zu werden, eingesetzt
werden. Tatsächlich
wird die Reinigung dieser rekombinanten Proteine von Interesse durch
die Tatsache vereinfacht werden, dass sie in dem Überstand
der Zellkultur anstelle im Inneren der Wirtszellen vorhanden sind.
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Man
kann die erfindungsgemäßen Polypeptide
gleichfalls durch chemische Synthese herstellen. Ein solches Herstellungsverfahren
ist gleichfalls ein Gegenstand der Erfindung. Der Fachmann auf diesem
Gebiet kennt die chemischen Syntheseverfahren, beispielsweise die
Techniken, die feste Phasen einsetzen (siehe insbesondere Steward
et al., 1984, Solid phase peptides synthesis, Pierce Chem. Company,
Rockford, III., 2. Aufl. (1984)), oder Techniken, die partielle
feste Phasen einsetzen, durch Kondensation von Fragmenten oder durch
klassische Synthese in Lösung.
Die Polypeptide, die durch chemische Synthese erhalten werden und entsprechende
nicht-natürliche
Aminosäuren
umfassen können,
werden gleichfalls von der Erfindung mit umfasst.
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Die
Antikörper
oder das eine von dessen funktionalen Fragmenten, die durch ein
erfindungsgemäßes Verfahren
erhalten werden können,
werden von der Erfindung gleichfalls mit umfasst.
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Unter
noch einem anderen Aspekt hat die Erfindung einen Antikörper oder
eines von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung als Arzneimittel,
vorzugsweise einen humanisierten Antikörper, wie vorstehend definiert,
zum Gegenstand. Unter Antikörper
muss man für
die folgende Beschreibung ebenso einen anti-IGF-IR-Antikörper wie
auch einen bispezifischen anti-IGF-IR/EGFR-Antikörper verstehen.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung,
welche als Wirkstoff eine Verbindung bestehend aus einem Antikörper oder
einem von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung umfasst, wozu
vorzugsweise ein Träger
und/oder eine pharmazeutisch annehmbare Hilfssubstanz hinzugesetzt
worden ist.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
für die Herstellung
eines Arzneimittels.
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Insbesondere
wird die Verwendung eines Antikörpers
oder von einem von dessen funktionalen Fragmenten und/oder von einer
Zusammensetzung für
die Herstellung eines Arzneimit tels, das für die Verhütung oder für die Behandlung einer Erkrankung,
die durch eine Überexpression
und/oder eine abnormale Aktivierung des IGF-IR-Rezeptors induziert
wird und/oder mit einer Hyperaktivierung des durch die Wechselwirkung des
IGF-1 oder IGF-2 mit IGF-IR vermittelten Signalweiterleitungswegs
verbunden ist, bestimmt ist, beschrieben.
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Die
Verabreichung des Arzneimittels induziert vorzugsweise keine oder
wenig Nebenwirkungen, die verbunden sind mit einer Inhibition des
Insulinrezeptors IR, d.h. mit einer Inhibition der Wechselwirkung
des IR-Rezeptors mit seinen natürlichen
Liganden aufgrund der Anwesenheit des Arzneimittels, insbesondere durch
eine kompetitive Inhibition, die mit der Bindung des Arzneimittels
an den IR verbunden ist.
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Die
Erfindung beschreibt die Verwendung eines Antikörpers oder von einem von dessen
funktionalen Fragmenten, vorzugsweise humanisiert, und/oder einer
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
für die
Herstellung eines Arzneimittels, das dafür bestimmt ist, die Transformation
von normalen Zellen zu Zellen mit tumoralem Charakter, vorzugsweise
die IGF-, insbesondere IGF1- und/oder IGF2-abhängige Transformation zu inhibieren.
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Die
Erfindung beschreibt die Verwendung eines Antikörpers oder von einem von dessen
funktionalen Fragmenten, vorzugsweise humanisiert, und/oder von
einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung
für die Herstellung
eines Arzneimittels, das dafür
bestimmt ist, die Vermehrung und/oder die Proliferation von Tumorzellen,
vorzugsweise die IGF-, insbesondere IGF1- und/oder IGF2-abhängige Vermehrung
und/oder Proliferation zu inhibieren.
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Allgemein
hat die Erfindung die Verwendung eines Antikörpers oder von einem von dessen
funktionalen Fragmenten, vorzugsweise humanisiert, und/oder einer
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
für die Herstellung
eines Arzneimittels, das für
die Verhütung
oder für
die Behandlung von Krebs bestimmt ist, zum Gegenstand. Es werden
bevorzugt die Krebserkrankungen, bei welchen eine Expression des
IGF-IR stattfindet und/oder bei welchen eine Hyperaktivierung des
durch die Wechselwirkung von IGF1 oder IGF2 mit IGF-IR vermittelten
Signaltransduktionsweges vorliegt, wie beispielsweise die Überexpression
von IRS1, beschrieben.
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Es
wird hier gleichfalls die Verwendung eines Antikörpers oder von einem von dessen
funktionalen Fragmenten, vorzugsweise humanisiert, und/oder von
einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung
für die Herstellung
eines Arzneimittels, das für
die Verhütung
oder für
die Behandlung von Psoriasis, einer Psoriasis, bei welcher die epidermale
Hyperproliferation mit der Expression oder der Überexpression des IGF-IR und/oder
mit der Hyperaktivierung des durch die Wechselwirkung des IGF-IR
mit seinen natürlichen
Liganden vermittelten Signaltransduktionswegs verbunden sein kann,
(Wraight, C.J., et al., Nat. Biotechnol., 2000, 18(5):521-526. Reversal
of epidermal hyperproliferation in psoriasis by insulin-like growth
factor I receptor antisense oligonucleotides), bestimmt ist, beschrieben.
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Unter
den Krebserkrankungen, die verhütet
und/oder behandelt werden können,
werden der Prostatakrebs, die Osteosarcome, der Lungenkrebs, der
Brustkrebs bevorzugt. Man kann gleichfalls die Krebserkrankung des
Endometriums oder die Krebserkrankung des Colons oder eine jegliche
andere Krebsform, bei welcher eine Überexpression des IGF-IR stattfindet,
aufführen.
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Unter
noch einem anderen Aspekt hat die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose,
bevorzugt in vitro, von Erkrankungen, die mit einer Überexpression
oder einer Unterexpression, vorzugsweise einer Überexpression des Rezeptors
IGF-IR verbunden sind, ausgehend von einer biologischen Probe, bei
welcher man ein abnormales Vorhandensein von IGF-IR-Rezeptor vermutet,
zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die
biologische Probe mit einem Antikörper oder einem von dessen
funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung
in Kontakt bringt, wobei der Antikörper gegebenenfalls markiert
sein kann.
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Die
Erkrankungen, die mit einer Überexpression
des Rezeptors IGF-IR verbunden sind, sind bei diesem Diagnoseverfahren
vorzugsweise Krebserkrankungen.
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Der
Antikörper
oder das eine von dessen funktionalen Fragmenten kann in Form eines
Immunkonjugats oder eines markierten Antikörpers vorliegen, um ein detektierbares
und/oder quantifizierbares Signal zu erhalten.
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Die
markierten Antikörper
gemäß der Erfindung
oder deren funktionale Fragmente umfassen beispielsweise sogenannte
immunkonjugierte Antikörper,
die beispielsweise mit Enzymen, wie Peroxidase, alkalischer Phosphatase, α-D-Galactosidase,
Glucoseoxidase, Glucoseamylase, Carboanhydrase, Acetylcholinesterase,
Lysozym, Malatdehydrogenase oder Glucose-6-phosphatdehydrogenase,
oder mit einem Molekül, wie
Biotin, Digoxigenin oder 5-Bromdesoxyuridin,
konjugiert sein können.
Mit den Antikörpern
oder deren funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung können gleichfalls
fluoreszierende Marker konjugiert sein und umfassen insbesondere
Fluorescein und dessen Derivate, Fluorochrom, Rhodamin und dessen
Derivate, GFP (GFP für „Green
Fluorescent Protein"),
Dansyl, Umbelliferon u.s.w. Bei solchen Konjugaten können die
Antikörper
der Erfindung oder deren funktionale Fragmente durch Verfahren,
die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind, hergestellt werden.
Sie können
mit den Enzymen oder mit den fluoreszierenden Markern direkt oder
durch das Zwischenglied einer Spacer-Gruppe oder einer Verbindungsgruppe,
wie ein Polyaldehyd, wie Glutaraldeyhd, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DPTA), oder in Gegenwart von Kopplungsmitteln, wie jenen, die vorstehend
für die
therapeutischen Konjugate aufgeführt
worden sind, gekoppelt werden. Die Konjugate, die Marker vom Typ
Fluorescein umfassen, können
durch Umsetzung mit einem Isothiocyanat hergestellt werden.
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Andere
Konjugate können
gleichfalls chemolumineszierende Marker, wie Luminol und die Dioxetane, biolumineszierende
Marker, wie Luciferase und Luciferin, oder ferner radioaktive Marker,
wie Iod123, Iod125, Iod126, Iod133, Brom77, Technetium99m,
Indium111, Indium113m,
Gallium67, Gallium68,
Ruthenium95, Ruthenium97, Ruthenium103, Ruthenium105,
Quecksilber107, Quecksilber20 3, Rhenium99m, Rhenium101, Rhenium105,
Scandium47, Tellur121m,
Tellur122m, Tellur125m,
Thulium165, Thulium167,
Thulium168, Fluorl8,
Yttrium199, Iod131,
umfassen. Die Verfahren, die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt
sind, welche existieren, um die therapeutischen radioaktiven Isotope
an die Antikörper
entweder direkt oder über
ein chelatbildendes Mittel, wie EDTA, DPTA, die vorstehend aufgeführt worden
sind, zu koppeln, können
für die
radioaktiven Elemente, die in der Diagnostik einsetzbar sind, eingesetzt
werden. Man kann hier gleichfalls die Markierung mit Na[I125] durch die Chloramin T-Methode [Hunter,
W.M., und Greenwood, F.C. (1962), Nature 194:495] oder ferner mit
Technetium99m durch die Technik von Crockford
und Koll. (U.S.-Patent 4,424,200) oder angeheftet über DTPA,
wie von Hnatowich beschrieben (U.S.-Patent 4,479,930), aufführen.
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So
können
die Antikörper
oder deren funktionale Fragmente gemäß der Erfindung in einem Verfahren für den Nachweis
und/oder die Quantifizierung einer Überexpression oder einer Unterexpression,
vorzugsweise einer Überexpression
des Rezeptors IGF-IR und/oder EGFR in einer biologischen Probe eingesetzt
werden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es die folgenden Schritte
umfasst:
- a) das Inkontaktbringen der biologischen
Probe mit einem Antikörper
oder einem von dessen funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung;
und
- b) das Nachweisen des gegebenenfalls gebildeten IGF-IR/Antikörper- und/oder
EGFR/Antikörper-Komplexes.
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Die
Antikörper
oder deren funktionale Fragmente gemäß der Erfindung könnten eingesetzt
werden in einem Verfahren für
den Nachweis und/oder die Quantifizierung des Rezeptors IGF-IR und/oder
EGFR in einer biologischen Probe für das Verfolgen der Wirksamkeit
einer prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung einer
IGF-abhängigen
Krebserkrankung oder ferner einer Psoriasis.
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Allgemeiner
können
die Antikörper
oder deren funktionale Fragmente, die hier beschrieben werden, in vorteilhafter
Weise eingesetzt werden in einer jeglichen Situation, wo die Expression
des Rezeptors IGF-IR qualitativ und/oder quantitativ beobachtet
werden muss.
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Die
biologische Probe besteht vorzugsweise aus einem biologischen Fluid,
wie Serum, Vollblut, Zellen, einer Gewebeprobe oder Biopsien von
humaner Herkunft.
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Es
kann eine jegliche Vorgehensweise oder ein jeglicher klassischer
Test ausgeführt
werden, um eine solche Detektion und/oder quantitative Bestimmung
auszuführen.
Der Test kann ein auf Kompetition basierender Test oder ein Sandwich-Test
oder ein jeglicher Test, der dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt
ist, welcher von der Bildung eines Immunkomplexes vom Antikörper-Antigen-Typ
abhängig
ist, sein. Entsprechend den Anwendungen gemäß der Erfindung kann der Antikörper oder
das eine von dessen funktionalen Fragmenten immobilisiert oder markiert
sein. Diese Immobilisierung kann an zahlreiche Träger, die
dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind, ausgeführt werden.
Diese Träger
können
insbesondere Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran,
Nylon oder natürliche
oder modifizierte Cellulosen umfassen. Diese Träger können entweder löslich oder
unlöslich
sein.
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Als
Beispiel setzt ein bevorzugtes Verfahren immunenzymatische Verfahren
gemäß der ELISA-Technik,
auf Immunfluoreszenz basierende Verfahren oder radioimmunologische
Verfahren (RIA) oder äquivalente Verfahren
ein.
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So
umfasst die Erfindung gleichfalls die Kits oder Zusammenstellungen
für das
Ausführen
eines Diagnoseverfahrens für
Erkrankungen, die durch eine Überexpression
oder Unterexpression des IGF-IR-Rezeptors induziert werden, oder
für das
Ausführen
eines Verfahrens zum Nachweis und/oder zur Quantifizierung einer Überexpression
oder einer Unterexpression des IGF-IR-Rezeptors in einer biologischen
Probe, vorzugsweise einer Überexpression
des Rezeptors, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass der Kit
oder die Zusammenstellung die folgenden Bestandteile umfasst:
- a) einen Antikörper oder eines von dessen
funktionalen Fragmenten gemäß der Erfindung;
- b) gegebenenfalls die Reagenzien für die Bildung des für die immunologische
Reaktion geeigneten Mediums;
- c) gegebenenfalls die Reagenzien, welche den Nachweis der durch
die immunologische Reaktion erzeugten IGF-IR/Antikörper-Komplexe
erlauben.
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Die
Erfindung beschreibt gleichfalls die Verwendung eines erfindungsgemäßen Antikörpers für die Herstellung
eines Arzneimittels, welches für
das spezifische Dirigieren (Targeting) einer biologisch aktiven
Verbindung in Richtung von Zellen, welche den Rezeptor IGF-IR exprimieren
oder überexprimieren,
bestimmt ist.
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Mit
biologisch aktiver Verbindung soll hier eine jegliche Verbindung
bezeichnet werden, welche in der Lage ist, die zelluläre Aktivität, insbesondere
deren Vermehrung, deren Proliferation, die Gentranskription oder die
Gentranslation zu modulieren, insbesondere zu inhibieren.
-
Die
Erfindung beschreibt auch ein in vivo-Diagnosereagens, welches einen
Antikörper
gemäß der Erfindung
oder eines von dessen funktionalen Fragmenten, vorzugsweise markiert,
insbesondere radioaktiv markiert, umfasst, und seine Verwendung
bei der medizinischen Bildgebung, insbesondere für die Detektion einer Krebserkrankung,
die mit der Expression oder der Überexpression
des Rezeptors IGF-IR durch eine Zelle verbunden ist.
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In
der Beschreibung soll mit pharmazeutisch annehmbarer Träger oder
Hilfsstoff eine Verbindung oder eine Kombination von Verbindungen
bezeichnet werden, die in eine pharmazeutische Zusammensetzung Eingang
findet, wobei sie keine Nebenwirkungen hervorruft, und die beispielsweise
die Vereinfachung der Verabreichung der aktiven Verbindung(en),
die Erhöhung
von deren Wirksamkeitsdauer und/oder von deren Wirksamkeit im Organismus,
die Erhöhung
von deren Löslichkeit
in Lösung
oder ferner die Verbesserung von deren Aufbewahrung erlaubt. Diese
pharmazeutisch annehmbaren Träger
oder Hilfsstoffe sind wohlbekannt und werden durch den Fachmann
auf diesem Gebiet abhängig
von der Natur und der Verabreichungsweise des oder der ausgewählten aktiven
Verbindung(en) angepasst werden.
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Diese
Verbindungen werden vorzugsweise auf systemischem Wege, insbesondere
auf intravenösem Wege,
auf intramuskulärem,
intradermalem, intraperitonealem oder subkutanem Wege, oder auf
oralem Wege verabreicht. Mehr bevorzugt wird die Zusammensetzung,
die die erfindungsgemäßen Antikörper umfasst,
in mehreren Wiederholungen zeitlich gestaffelt verabreicht werden.
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Deren
optimale Verabreichungsweisen, Posologien und galenische Formen
können
gemäß den Kriterien,
die allgemein bei der Ausarbeitung einer für einen Patienten angepassten
Behandlung berücksichtigt
werden, wie beispielsweise des Alters oder des Körpergewichts des Patienten,
dem Ernst von seinem Allgemeinzustand, der Toleranz gegenüber der
Behandlung und den festgestellten Nebenwirkungen, bestimmt werden.
-
Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der Folge der Beschreibung
ersichtlich mittels der Beispiele und der Figuren, deren Legenden
nachfolgend aufgeführt
werden.
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LEGENDEN DER FIGUREN
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1:
Schematische Darstellung des IGF-IR.
-
2:
Schema der durch den IGF-IR während
der Bindung der IGFs vermittelten Signaltransduktion.
-
3A, 3B und 3C:
Erkennung des auf der Oberfläche
der MCF-7-Zellen exprimierten nativen IGF-IR durch den monoklonalen
Antikörper
7C10.
-
Für dieses
Experiment werden die MCF-7-Zellen mit dem Antikörper 7C10 oder mit einem negativen Kontrollantikörper inkubiert,
dann mit Hilfe eines fluoreszierenden sekundären Antikörpers gegen die Spezies detektiert.
Die Markierung wird mittels eines FACS abgelesen. Das erste Histogramm
(3A) entspricht den MCF-7-Zellen allein. In dem
zweiten Histogramm (3B) entspricht die nicht grau
unterlegte Kurve der nicht-spezifischen Markierung durch eine Mäuse-Antikörper-Isotypkontrolle.
In dem dritten Histogramm (3C)
zeigt die nicht grau unterlegte Kurve die Erkennung des IGF-IR durch
den MAK 7C10.
-
4A, 4B und 4C:
Markierung von Sf9-Insektenzellen, welche den IGF-IR bzw. den IR
exprimieren.
-
Die 4A zeigt die Markierung von nicht-transfizierten
Zellen allein (1) oder markiert mit kommerziellen monoklonalen Vergleichsantikörpern, welche
den IGF-IR (2) bzw. den IR (3) erkennen. In der 4B sind Sf9-Zellen, die allein den IGF-IR exprimieren,
mit αIR3
(2) oder anti-IR (3) markiert, wobei der Peak (1) die Zellen allein
repräsentiert.
In 4C sind Sf9-Zellen,
die allein den IR exprimieren, mit einem anti-IR (3) oder αIR3 (2) markiert,
wobei der Peak (1) die Zellen allein repräsentiert.
-
5:
Inhibitor-Wirkung des Antikörpers
7C10 auf die durch IGF-I induzierte Proliferation von MCF-7-Zellen.
-
Die
MCF-7-Zellen werden in Gegenwart von steigenden Konzentrationen
von IGF1 in Gegenwart oder in Abwesenheit der zu testenden MAK inkubiert.
Die zelluläre
Proliferation wird ausgewertet durch Verfolgen des Einbaus von 3H-Thymidin. Der kommerzielle Antikörper αIR3 wird
als Positivkontrolle des Experiments eingesetzt. 7G3 ist ein Maus-anti-IGF-IR-IgG1
ohne Aktivität
auf die Proliferation und wird als Isotypkontrolle eingesetzt.
-
6A, 6B und 6C:
- – 6A: in vivo-Wirkung des monoklonalen Antikörpers 7C10
auf das Wachstum von bei der Nacktmaus etablierten MCF-7-Tumoren;
- – 6B und 6C:
Figuren, welche jeweils aus den Veröffentlichungen von Arteaga
et al. (J. Clin. Invest., 84, 1418-1423, 1989) und von Li et al.
(Cancer Immunol. Immunother., 49, 243-252) stammen und hinsichtlich
der 6B die Wirkung von αIR3 aus der
Maus (welches gleichfalls als αIR3
bezeichnet wird) und hinsichtlich der 6C die
Wirkung eines rekombinanten scFv-Fc, welcher von dem Antikörper 1H7 abgeleitet
ist, auf das Tumorwachstum zeigen.
-
7:
Vergleichende Untersuchung der Wirkung des MAk 7C10 und von Tamoxifen
auf das in vivo-Wachstum des MCF-7-Tumors.
-
8A, 8B und 8C:
Untersuchung der Antitumoraktivität des Mäuse-Antikörpers 7C10 in unterschiedlichen
Fremdtransplantat-Modellen von Tumorzellen in vivo.
-
Die 8A zeigt die Ergebnisse, die mittels eines SK-ES-1-Osteosarkom-Modells
erhalten worden sind, die 8B betrifft
einen Androgen-unabhängigen
Prostatatumor DU-145 und die 8C ein
nicht-kleinzelliges A549-Lungentumor-Modell. In diesen drei Modellen
erfolgte die Behandlung zweimal pro Woche i.p. in einer Menge von
250 µg/Dosis/Maus.
Die 7G3-EC2- und
9G4-Kurven entsprechen jeweils drei IgG1 von der Maus, die als Isotypkontrollen
des Experiments in jedem der Modelle eingesetzt worden sind.
-
9:
Untersuchung der Antitumor-Wirkung des MAk 7C10 verglichen mit Navelbin
(Vinorelbin) wie auch der Synergie der beiden Verbindungen hinsichtlich
der in vivo-Vermehrung
der Linie A549.
-
10: Vergleichende Aktivität der MAk αIR3, 7C10 und 1H7 auf die durch
IGF-2 induzierte Proliferation von MCF-7-Zellen.
-
11: Vergleich des MAk 7C10 aus der Maus und des
chimären
MAk C7C10 hinsichtlich der Inhibition der IGF1-Proliferation von
MCF-7-Zellen in vitro. Der Antikörper
9G4 ist ein IgG1 aus der Maus, der als Isotypkontrolle des Experiments
eingesetzt wird.
-
12: Vergleichende Wirkung der MAk 7C10 und h7C10
(humanisiert 1, hier als 7H2HM bezeichnet) auf das in vitro-Modell
der IGF1-induzierten Proliferation von MCF-7-Zellen.
-
13: Wirkung der MAk 7C10 und h7C10 (humanisiert
1, hier als 7H2HM bezeichnet) auf die durch IGF1 induzierte Signaltransduktion.
Die erste Reihe von Flecken (Spots) entspricht der Detektion der
Phosphorylierung der β-Kette,
immunpräzipitiert
ausgehend von Zellen, die in Gegenwart von IGF1 allein oder von IGF1
unter Zugabe von verschiedenen zu testenden Antikörpern inkubiert
worden sind, durch einen Anti-Phosphotyrosin-Antikörper. Der
9G4 und der hlgG1 sind jeweils die Isotypkontrollen der Formen 7C10
und h7C10 (gleichfalls als 7H2HM bezeichnet). Die zweite Reihe von
Flecken (Spots) entspricht der Detektion der β-Kette und zeigt, dass die in die Gesamtheit
der Vertiefungen eingebrachte Menge perfekt äquivalent ist.
-
14: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 48), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 50) und ihrer Translation in Aminosäuren (SEQ ID Nr. 49) des PCR-Fragments,
welches ausgehend von dem Mäuse-Hybridom
7C10 mit den Primern MKV-1 und MKC amplifiziert worden ist und welches
das 3'-Ende des
Leader-Peptids und 7C10 VL kodiert.
-
15: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 51), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 53) und ihrer Translation in Aminosäuren (SEQ ID Nr. 52) des PCR-Fragments,
welches ausgehend von dem Mäuse-Hybridom
7C10 mit den Primerpaaren MHV-12 und MHC-1 oder MHV-8 und MHC-1 amplifiziert
worden ist und welches das 3'-Ende
des Leader-Peptids und 7C10 VH kodiert.
-
16: Erkennung des IGF-1-Rezeptors durch den chimären Antikörper 7C10,
welcher gleichfalls als C7C10 bezeichnet wird (Kulturüberstand
von transfizierten cos7-Zellen).
-
17: Vergleich der Aminosäuresequenz von 7C10 VL von
der Maus (SEQ ID Nr. 54) mit jenen von anderen Antikörpern von
der Maus, welche die höchste
Sequenzhomologie aufweisen.
-
Die
Nummerierung der Aminosäuren
ist jene von Kabat et al. (1991). Die Reste in den Gerüstregionen („framework"-Regionen) (außer CDRs),
die sich zwischen 7C10 VL und der Kabat-Untergruppe II von der Maus
(SEQ ID Nr. 57) unterscheiden, sind unterstrichen. Ein Punkt gibt
an, dass der Rest an jener Position bezogen auf die Sequenz von
7C10 VL identisch ist. DRB1-4.3 (SEQ ID Nr. 55) repräsentiert
die Sequenz der leichten Kette eines anti-human MHC CLASS II B-Chain-Antikörpers von
der Maus (Aufnahmenummer in die Datenbank von Kabat ist N011794).
C94-5B11'CL (SEQ
ID Nr. 56) repräsentiert
die Sequenz der leichten Kette eines Antikörpers von der Maus (Aufnahmenummer
in die Datenbank von Kabat ist P019314).
-
18: Vergleich der Aminosäuresequenzen von 7C10 VL von
der Maus (SEQ ID Nr. 54) mit jenen von humanen leichten Ketten,
welche aus der humanen Untergruppe II von Kabat stammen (SEQ ID
Nr. 60) und die höchste
Sequenzhomologie aufweisen.
-
Die
Aminosäuresequenzen
sind basierend auf Homologie gegenseitig ausgerichtet und werden
mit jener von 7C10 VL von der Maus verglichen. Ein Punkt zeigt an,
dass der Rest an dieser Position verglichen mit der Sequenz von
7C10 VL identisch ist. GM607 (SEQ ID Nr. 58) repräsentiert
die Sequenz der leichten kappa-Kette, die von der humanen lymphoblastoiden
Linie GM607 sekretiert wird (Klobeck et al., Nucleic Acids Res.,
12:6995-7006, 1984a, und Klobeck et al., Nature, 309:73-76, 1984b,
die Aufnahmenummer in der Kabat-Datenbank ist N011606). DPK15/A19
(SEQ ID Nr. 59) repräsentiert
die Sequenz der humanen Keimbahn V kappa II.
-
19: Vergleich der Aminosäuresequenzen der variablen
Regionen der leichten Ketten (VL) von 7C10 von der Maus (SEQ ID
Nr. 54), des humanen Antikörpers
GM 607 (SEQ ID Nr. 58) und der zwei Versionen humanisiert 1 und
2 von 7C10 (SEQ ID Nr. 61 und 65).
-
Die
Aminosäuresequenzen
sind basierend auf Homologie gegenseitig ausgerichtet und werden
mit jenen von 7C10 VL von der Maus verglichen. Ein Punkt gibt an,
dass der Rest an dieser Position verglichen mit der Sequenz von
7C10 VL identisch ist. GM607 repräsentiert die Sequenz der leichten
kappa-Kette, die von der humanen lymphoblastoiden Linie GM607 sekretiert
wird (Klobeck et al., 1984a und 1984b, Aufnahmenummer in der Kabat-Datenbank:
N011606).
-
20: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 62), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 64) und ihrer Translation in Aminosäuren (SEQ ID Nr. 63) des durch
de novo-Zusammenbau
konstruierten Gens, welches das Leader-Peptid und die humanisierte
Version 1 von 7C10 VL kodiert.
-
21: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 66), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 68) und ihrer Translation in Aminosäuren (SEQ ID Nr. 67) des durch
de novo-Zusammenbau
konstruierten Gens, welches das Leader-Peptid und die humanisierte
Version 2 von 7C10 VL kodiert.
-
22: Vergleich der Aminosäuresequenzen von 7C10 VH von
der Maus (SEQ ID Nr. 69) mit jenen von humanen schweren Ketten von
der Maus, welche aus der Untergruppe I(A) von der Maus von Kabat
stammen und die höchste
Sequenzhomologie aufweisen.
-
Die
Nummerierung der Aminosäuren
ist jene von Kabat et al. (1991). Die Reste in den Gerüstregionen („framework"-Regionen) (außer CDRs),
die sich zwischen 7C10 VH und der Kabat-Untergruppe I(A) von der Maus
(SEQ ID Nr. 71) unterscheiden, sind unterstrichen. Ein Punkt gibt
an, dass der Rest an dieser Position bezogen auf die Sequenz von
7C10 VH von der Maus identisch ist. AN03'CL (SEQ ID Nr. 70) repräsentiert
die Sequenz der schweren Kette eines Mäuse-Antikörpers (Aufnahmenummer in der
Kabat-Datenbank: P001289).
-
23: Vergleich der Aminosäuresequenzen von 7C10 VH von
der Maus (SEQ ID Nr. 69) mit jenen von humanen schweren Ketten,
die aus der humanen Untergruppe II von Kabat stammen (SEQ ID Nr.
72) und die höchste
Sequenzhomologie aufweisen.
-
Die
unterstrichenen Reste bilden einen Teil der kanonischen Strukturen,
die von Chotia et al. (1989) definiert worden sind. Ein Punkt gibt
an, dass der Rest an dieser Position bezogen auf die Sequenz von
7C10 VH von der Maus identisch ist. Humanes VH FUR1'CL (SEQ ID Nr. 73)
repräsentiert
die Sequenz der schweren Kette eines humanen anti-Lamin B-lgM/K-Antikörpers von
autoimmuner Herkunft (Mariette et al., Arthritis und Rheumatism,
36:1315-1324, 1993;
Aufnahmenummer bei Kabat: N020619). „Human Keimbahn" (SEQ ID Nr. 74)
re präsentiert
die Sequenz der humanen Keimbahn 4.22 VH IV (Sanz et al., EMBO J.
8:3741-3748, 1989).
-
24: Vergleich der Aminosäuresequenzen der variablen
Regionen der schweren Ketten (VH) von 7C10 von der Maus (SEQ ID
Nr. 69) und der drei durch CDR-Grafting humanisierten Versionen
VH humanisiert 1, 2 und 3 (SEQ ID Nr. 75, 79 bzw. 83).
-
Die
Nummerierung der Reste entspricht jener von Kabat. Die Sequenzen
sind bezogen auf Homologie gegeneinander ausgerichtet und werden
mit jener von 7C10 VH von der Maus verglichen. Ein Punkt gibt an, dass
der Rest an dieser Position bezogen auf die Sequenz von 7C10 VH
von der Maus identisch ist.
-
25: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 76), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 78) und von deren Translation in Aminosäuren (SEQ
ID Nr. 77) des durch de novo-Zusammenbau
konstruierten Gens, welches das Leader-Peptid und die humanisierte
Version 1 von 7C10 VH kodiert.
-
26: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 80), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 82) und von deren Translation in Aminosäuren (SEQ
ID Nr. 81) des durch de novo-Zusammenbau
konstruierten Gens, welches das Leader-Peptid und die humanisierte
Version 2 von 7C10 VH kodiert.
-
27: Sequenz der cDNA (SEQ ID Nr. 84), von deren
Komplementärstrang
(SEQ ID Nr. 86) und von deren Translation in Aminosäuren (SEQ
ID Nr. 85) des durch de novo-Zusammenbau
konstruierten Gens, welches das Leader-Peptid und die humanisierte
Version 3 von 7C10 VH kodiert.
-
28: Vergleich der Erkennungsaktivität des IGF-1-Rezeptors
durch den chimären
Antikörper
7C10 (bezeichnet als „C7C10") und seine humanisierte
Version 1 (7C10 hum 1) im ELISA.
-
29: Einfluss der humanisierten Versionen 1 und
2 der leichten Kette des Antikörpers
7C10 auf die Erkennungsaktivität
des IGF-1-Rezeptors im ELISA.
-
30: Vergleich der Erkennungsaktivität des IGF-1-Rezeptors
durch den chimären
Antikörper
7C10 und drei humanisierte Versionen der schweren Kette (7C10 hum
1, 2 und 3) in Kombination mit 7C10 VL humanisiert 2 im ELISA.
-
31: Antitumor-Aktivität des Antikörpers 7C10 in einem orthotopischen
A549-Modell.
-
32A, 32B, 32C und 32D:
Untersuchung der ADCC, beobachtet auf der Ebene von A549- und MCF-7-Zellen,
die 4 Stunden in Gegenwart des Antikörpers 7H2HM kultiviert worden
sind (32C bzw. 32D).
Der Antikörper
h4D5 wird parallel dazu als positive Vergleichsprobe des Experiments
für die A549-
und MCF-7-Zellen eingesetzt (32A bzw. 32B).
-
33A, 33B und 33C: Wirkung der Antikörper 7C10 und 7H2HM auf den
Zellzyklus der MCF-7-Zellen.
-
Die 33A repräsentiert
den Anteil von MCF-7-Zellen in G0/G1-, S- und G2/M-Phase in Abwesenheit
von IGF1, ausgedrückt
als signifikanter Prozentsatz von gesamten beobachteten MCF-7-Zellen.
-
Die 33B repräsentiert
den Anteil von MCF-7-Zellen in G0/G1-, S- und G2/M-Phase in Gegenwart von
IGF1, ausgedrückt
als Prozentsatz von gesamten beobachteten MCF-7-Zellen.
-
Die
33C repräsentiert
den Anteil von MCF-7-Zellen in S-Phase
und
G2/M-Phase (☐)
ausgedrückt
als Prozentsatz von gesamten beobachteten MCF-7-Zellen in Gegenwart
der in der Figur angegebenen Verbindungen, verglichen mit einer
als Kontrolle dienenden Vergleichsprobe in Abwesenheit von IGF1
(„0").
-
34A und 34B:
Verglichene Wirkung der Antikörper
7C10 und 7H2HM auf die Vermehrung der A549-Zellen in vitro (34A) und auf die Vermehrung der MCF-7-Zellen in
vivo (34B).
-
35A und 35B:
Untersuchung der Synergie des Antikörpers 7H2HM kombiniert mit
Navelbin (NA) an dem A549-Modell in vivo, verglichen mit den als
Kontrolle dienenden Vergleichsproben. Die 35A repräsentiert
die Entwicklung des Volumens des implantierten Tumors in Funktion
von der ausgeführten
Behandlung ausgehend von dem Beginn der Behandlung und über etwa
50 Tage (35A). Die 35B repräsentiert
im Besonderen die für
diese verglichene Entwicklung nach ungefähr 48 Tagen erhaltenen Ergebnisse. In
dieser Figur wurden die mit dem Antikörper 7C10 erhaltenen Ergebnisse
zum Vergleich mit aufgenommen (die Sternchen (*) entsprechen dem
Vergleich Kontrollgruppe/Gruppe (7C10 + Na) oder Kontrollgruppe/Gruppe
(7H2HM + Na) in einem t-Test).
-
36: Untersuchung der Wirkung der Antikörper 7C10
und 7H2HM auf die Apoptose.
-
Diese
Figur repräsentiert
die Verstärkung
der Wirkung von Doxorubicin durch die Antikörper 7C10 und 7H2HM (Doxorubicin
2 µg/ml).
-
37A bis 37D:
Nachweis des Vorhandenseins des EGFR und des IGF-IR auf der Oberfläche von
A549-Zellen durch eine Markierung mittels FACS.
-
38: Wirkung einer gemeinsamen Verabreichung der
MAK 7C10 und 225 auf das in vivo-Wachstum des A549-Tumors.
-
39: Wirkung einer gemeinsamen Verabreichung der
MAK 7C10 und 225 auf das Überleben
von Mäusen,
denen orthotopisch A549-Zellen implantiert worden sind.
-
40A und 40B: Nachweis
der Inhibition der Tyrosinphosphorylierung der beta-Kette des IGF-IR
und des IRS-12 durch die MAK 7C10 und 7H2HM.
-
41: Nachweis der Induktion der Internalisierung
des IGF-IR durch die MAK 7C10 und 7H2HM.
-
42A bis 42C:
Nachweis des Abbaus des IGF-IR durch die MAK 7C10 und 7H2HM.
-
Beispiel 1. Erzeugung
und Selektion des monoklonalen Mäuse-Antikörpers (MAk).
-
Mit
dem Ziel, MAk zu erzeugen, die spezifisch gegen den IGF-IR gerichtet
sind und den IR nicht erkennen, wurde ein Protokoll, welches 6 Screening-Schritte
umfasst, herangezogen.
-
Es
bestand daraus:
- – Mäuse mit dem rekombinanten IGF-IR
zu immunisieren, um Hybridome zu erzeugen,
- – die
Kulturüberstände durch
ELISA auf das rekombinante Protein, welches zur Immunisierung gedient
hat, zu screenen,
- – alle
im ELISA positiven Überstände von
Hybridomen auf den nativen Rezeptor, der auf der Oberfläche von
MCF-7-Tumorzellen überexprimiert
wird, zu testen,
- – die Überstände von
in den beiden ersten Screenings positiven Hybridomen in Hinblick
auf eine differenzielle Erkennung des IGF-IR und des IR an Insektenzellen,
die mit Baculoviren, die den IGF-IR bzw. den IR exprimieren, infiziert
sind, auszuwerten,
- – zu
verifizieren, dass die in diesem Schritt ausgewählten Antikörper in der Lage waren, in
vitro die durch IGF1 induzierte Proliferation von MCF-7-Zellen zu
inhibieren,
- – sich
in vivo von der Aktivität
des zurückbehaltenen
Kandidaten bezogen auf den Ein fluss auf das Wachstum des MCF-7-Tumors
bei der Nacktmaus zu überzeugen.
-
Die
Gesamtheit dieser unterschiedlichen Schritte und der erhaltenen
Ergebnisse wird nachfolgend in dem Beispiel 1 kurz beschrieben.
-
Für den Immunisierungsschritt
wurden Mäusen
zweimal subkutan 8 µg
rekombinantes IGF-IR injiziert. Drei Tage vor der Fusion der Rattenzellen
mit Mäuse-Myelomzellen
Sp2OAg14 wurden die Mäuse
durch eine intravenöse
Injektion von 3 µg
des rekombinanten Rezeptors stimuliert. Vierzehn Tage nach der Fusion
wurden die Überstände von
Hybridomen durch ELISA an durch rekombinanten IGF-IR sensibilisierten
Plättchen
gescreent. Die Hybridome, deren Überstände als
positiv ermittelt wurden, wurden aufbewahrt und amplifiziert, bevor
sie mittels des FACScan getestet wurden, um zu verifizieren, dass
die produzierten Antikörper
gleichfalls in der Lage waren, den nativen IGF-IR zu erkennen. Dafür wurden
MCF-7-Zellen, die von einem Östrogen-abhängigen und
den IGF-IR überexprimierenden
Brusttumor stammten, mit jedem der Kulturüberstände, die durch die mittels
ELISA ausgewählten
Hybridome produziert werden, inkubiert. Die nativer Rezeptor/MAk-Komplexe
an der Oberfläche
der Zelle wurden durch einen mit einem Fluorochrom gekoppelten sekundären anti-Spezies-Antikörper detektiert.
Die 3A bis 3C zeigen
einen Histogrammtyp, welcher mit dem Überstand des Hybridoms 7C10
erhalten wird (3C), verglichen mit einer Markierung
Zellen allein + se kundärer
Antikörper
(3A) oder mit einer Markierung, welche eine Isotypkontrolle
einsetzt (3B).
-
In
diesem Selektionsstadium wurden nur die Hybridome, die MAk sekretieren,
die zugleich den rekombinanten Rezeptor und den nativen Rezeptor
erkennen, ausgewählt
und kloniert. Die durch diese Hybridome sekretierten MAk wurden
produziert, dann gereinigt, bevor sie mittels des FACScan gemäß der oben
beschriebenen Methode an Sf9-Insektenzellen, welche den IGF-IR oder
den IR exprimieren, getestet wurden, um die Hybridome zu eliminieren,
welche die beiden Rezeptoren gleichzeitig erkennen. Die 4A zeigt eine vollständige Überlagerung der Histogramme
1, 2, 3, welche jeweils den nicht-infizierten Zellen + sekundäre Antikörper (1),
den nicht-infizierten, durch αIR3
markierten Zellen + sekundäre
Antikörper
(2) bzw. den nicht-infizierten, durch einen anti-IR-Antikörper markierten
Zellen + sekundäre
Antikörper
(3) entsprechen. Dieses erste Ergebnis zeigt gut die Abwesenheit
von IGF-IR und IR, die auf der Oberfläche dieser nicht-infizierten
Insektenzellen detektierbar sein könnten. Die 4B zeigt eine Markierung von infizierten Zellen
durch ein den IGF-IR exprimierendes Baculovirus. In dieser zweiten
Figur markiert der αIR3,
der als positive Vergleichsprobe eingesetzt wird, wie erwartet,
gut die Zellen (Peak 2), wohingegen der anti-IR (Peak 3) sich mit
dem Peak von Zellen allein überlagert.
Schließlich
wird in 4C gezeigt, dass der anti-IR,
wie erwartet, gut die Sf9-Zellen, die den IR exprimieren, markiert
(Peak 3), aber unerwartet scheint der αIR3, der in der Literatur als
spezifisch für
den IGF-IR beschrieben wird, gleichfalls den IR zu erkennen (Peak
2).
-
Die
in diesem dritten Screeningsystem erhaltenen Ergebnisse werden in
der Tabelle 1 zusammengefasst und zeigen die Erzeugung eines MAk:
des 7C10, welcher die Kriterien einer Erkennung des IGF-IR und einer
Nicht-Erkennung des IR erfüllt.
Die Isotypisierung des MAk 7C10 hat gezeigt, dass es sich um einen
IgG1 handelt.
-
TABELLE
1: Verglichene Reaktivität
des MAk 7C10 an Sf9-Insektenzellen, welche den IGF-IR oder den IR
exprimieren.
-
Die
beiden letzteren Screenings, die für die Selektion des MAk vorgesehen
wurden, bestanden darin, zu verifizieren, dass dieser Letztere gut
in der Lage war, die durch IGF-1 in vitro und in vivo bei der Zelllinie MCF-7
induzierte Zellproliferation zu hemmen.
-
Für die in
vitro-Selektion wurden die MCF-7-Zellen angeimpft, es wurde ihnen
fötales
Kälberserum
entzogen, dann wurden sie in Gegenwart von steigenden Konzentrationen
von IGF-1 (von 1 bis 50 ng/ml) in Gegenwart oder in Abwesenheit
des zu testenden Antikörpers
7C10, welcher in einer Endkonzentration von 10 µg/ml hinzugesetzt wurde, inkubiert.
In diesem Experiment wurde der kommerzielle MAk αIR3 als positive Vergleichsprobe
und der MAk 7G3 (welcher parallel zu 7C10 isoliert worden war und
welcher den nativen Rezeptor schwach erkennt (MFI im FACS von 50
verglichen mit 200 für
den MAK 7C10)) als Isotypkontrolle zugesetzt. Die Zellproliferation
wird abgeschätzt,
indem im β-Zähler der
Einbau von tritiummarkiertem Thymidin durch die Zellen verfolgt
wird. Die Ergebnisse sind als Proliferationsindex ausgedrückt. Die
in der 5 aufgeführten Daten zeigen, dass IGF1
in der Lage ist, auf dosisabhängige
Weise die Proliferation der MCF-7-Zellen zu stimulieren. Der als
Positivkontrolle eingesetzte MAk αIR3
hemmt die durch IGF-1 induzierte Proliferation der MCF-7-Zellen
vollständig.
Auf die gleiche Weise ist der MAk 7C10 in der Lage, die durch IGF-1
induzierte Vermehrung der MCF-7-Zellen signifikant zu hemmen. Schließlich erweist
sich der MAk 7G3, der als Isotypkontrolle eingesetzt wurde, wie
erwartet, als ohne Wirkung auf die Tumorzellvermehrung der MCF-7-Zellen in
vitro.
-
Die
in vivo-Selektion erfolgte in einem etablierten Tumormodell. Dafür erhielten
Nacktmäuse
ein subkutanes Östrogen-Implantat
mit langsamer Freisetzung, welches für die Etablierung des Tumors
in einem Mäuse-Modell
unabdingbar ist. Vierundzwanzig Stunden nach der Implantation der Östrogene
werden 5 × 106 MCF-7-Zellen subkutan in die rechte Flanke
der Maus transplantiert. Fünf
Tage nach dieser Zelltransplantation sind die Tumore messbar und
es werden zufällig
Gruppen von 6 Mäusen
gebildet. Die Behandlung der Mäuse erfolgt
zweimal wöchentlich
während
5 bis 6 Wochen mit einer Dosis von 250 µg/Dosis/Maus. In der Kontrollgruppe
werden die Mäuse
auf die gleiche Weise, aber mit einer Mäuse-Isotypkontrolle behandelt.
Die in der 6A aufgeführten Ergebnisse zeigen eine
sehr signifikante Hemmung des induzierten Tumorwachstums durch den
Antikörper
7C10. Diese Aktivität
ist besonders unerwartet, wenn man auf die verfügbaren Daten verweist, die
den αIR3
betreffen, der stets als Referenz auf dem Gebiet des IGF1-Rezeptors
verwendet wird und dafür
bekannt ist, keinerlei Aktivität
in vivo auf das Wachstum von Östrogen-abhängigen Tumoren
zu haben (siehe 6B). Ebenso ist verglichen
mit den Ergebnissen, die mit dem von dem Mäuse-MAk 1H7 abgeleiteten rekombinanten
scFv-Fc-Antikörper
erhalten werden (siehe 6C),
der MAk 7C10 viel wirksamer bei der in vivo-Hemmung der Vermehrung
der MCF-7-Zellen.
-
Beispiel 2. Vergleich
der Wirkung des 7C10 und von Tamoxifen auf das in vivo-Wachstum
des MCF-7-Tumors
-
Um
die Wirkkraft der Behandlung durch den Antikörper 7C10 im Rahmen des Östrogenabhängigen Brustkrebs
zu bestimmen, wurde der 7C10 mit Tamoxifen verglichen, einer Verbindung,
die üblicherweise
für die
Behandlung des Mammakarzinoms im Rahmen der entwickelten Formen
mit lokaler Progression und/oder von metastatischen Formen und im
Rahmen der Prävention
von Rezidiven eingesetzt wird (siehe VIDAL 2000, Seiten 1975-1976).
-
Bei
den Hormon-abhängigen
Brustkrebs-Formen existiert eine signifikante Korrelation zwischen
der Expression der Östrogenrezeptoren
(ER) und von jener des IGF-IR (Surmacz, E., et al., Breast Cancer
Res. Treat., Feb., 47(3):255-267, 1998). Außerdem scheint es, dass die Östrogene
(E2) synergistisch mit IGF1 (manchmal bezeichnet als IGF-I oder
IGFI) wirken, um die Zellproliferation zu stimulieren. Es ist tatsächlich gezeigt
worden, dass eine Behandlung mit E2 den mRNA-Spiegel des IGF-IR
wie auch das Expressionsniveau des Proteins etwa 10-fach erhöhte (Lee,
A.V., et al., Mol. Endocrinol., Mai, 13(5):787-796, 1999). Diese
Erhöhung
kommt durch eine signifikante Erhöhung der Phosphorylierung des
IGF-IR zum Ausdruck. Außerdem
stimulieren die E2 die Expression des IRS-1 („IRS-1" für „Insulin
Receptor Substrat-1"),
welches das Phosphorylierte der Substrate des IGF-IR darstellt,
signifikant.
-
Tamoxifen
wird seit mehreren Jahren in großem Umfang in der Hormontherapie
für die
Behandlung von Patienten, die an E2-abhängigen Brustkrebserkrankungen
leiden, vewendet (Forbes, J.F., Semin. Oncol., Feb., 24 (1.Suppl.1):S1-5-S1-19,
1997). Dieses Molekül
tritt in Wettbewerb mit dem Östradiol
und hemmt die Bindung von jenem an seinen Rezeptor (Jordan, V.C.,
Breast Cancer Res. Treat., 31(1):41-52, 1994). Es ist außerdem gezeigt
worden, dass Tamoxifen in der Lage ist, die IGF-IR-abhängige Proliferation
zu hemmen, indem die Expression des Rezeptors und seine Phosphorylierung
gehemmt werden (Guvakova, M.A., et al., Cancer Res., 1. Juli, 57(13):2606-2610,
1997). Die Gesamtheit dieser Daten scheint darauf hinzuweisen, dass der
IGF-IR ein wichtiger Mediator der durch die E2/ER-Wechselwirkung
induzierten Proliferation ist.
-
Die
Langzeit-Verwendung von Tamoxifen ist mit einer signifikanten Erhöhung des
Risikos einer Krebserkrankung des Endometriums (Fisher et al., J.
of National Cancer Institute, 86, 7:527-537, 1994; VIDAL 2000, 1975-1976)
und eines kollateralen Rezidivs des E2-unabhängigen Brustkrebses (Li, C.I.,
et al., J. Natl. Cancer Inst., 4. Juli, 93(13):1008-1013, 2001)
verbunden. In diesem Kontext erfolgte ein Vergleich der Antitumorwirkung
des Antikörpers
7C10 und von Tamoxifen an dem MCF-7-Modell in vivo, um den Teil
der Aktivität zu
bestimmen, der bei der ER-vermittelten Proliferation mit dem IGF-IR
verbunden ist. Dafür
wurden 7·106 MCF-7-Zellen sk (subkutan) Nacktmäusen implantiert,
24 h danach erfolgte die Implantation eines Östradiol-Körnchens mit länger andauernder
Freisetzung (0,72 mg/Tablette, freigesetzt über 60 Tage), welches für die Etablierung
eines jeglichen E2-abhängigen
humanen Tumors bei dieser Tierspezies unabdingbar ist, bei eben diesen
Mäusen.
Fünf Tage
nach dieser Implantation werden die Tumore gemessen und Gruppen
von 6 Mäusen
gebildet. Diese Gruppen werden jeweils mit 1) dem Antikörper 7C10,
injiziert ip (interperitoneal) in einer Menge von 250 µg/Maus,
zweimal wöchentlich,
2) 10 µg
Tamoxifen, aufgenommen in PBS, enthaltend 3% Hydroxypropylcellulose
(HPC), ip oder 3) dem Lösemittel,
in welchem das Tamoxifen aufgenommen worden ist (Hydroxypropylcellulose),
behandelt. Das Tamoxifen wird täglich
während
4 Wochen mit Ausnahme des Wochenendes verabreicht. Die mit dem MAK
7C10 behandelten Mäuse
erhalten gleichfalls täglich
eine Injektion von PBS mit 3% HPC. Es war vorab eine Untersuchung
ausgeführt
worden, um zu verifizieren, dass das Lösemittel allein ohne Einfluss
auf das Tumorwachstum ist.
-
Die
in der 7 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
der MAK 7C10 in der Lage ist, das Wachstum des Tumors MCF-7 in vivo
signifikant zu hemmen (die Sternchen (*) entsprechen dem Vergleich
Kontrollgruppe/Gruppe 7C10 in einem t-Test). Überraschenderweise scheint
der Antikörper
7C10 signifikant wirksamer zu sein als Tamoxifen hinsichtlich der
Hemmung des Tumorwachstums (die Kreise (°) entsprechen dem Vergleich Tamoxifen-Gruppe/Gruppe 7C10
in einem t-Test), was nahe legt, dass diese Art einer Behandlung
durch MAK die Behandlung durch Tamoxifen ersetzen könnte.
-
Beispiel 3: Nachweis der
Antitumoraktivität
des MAk 7C10 in vivo bei humanen Tumoren unterschiedlicher Herkunft
-
a) Aktivität des Antikörpers 7C10
in vivo in drei Tumormodellen
-
Um
die Aktivität
des Antikörpers
7C10 bei anderen Tumoren, welche den IGF1-Rezeptor exprimieren, zu
generalisieren, wurde der 7C10-Antikörper in vivo in einem Modell
des Androgen-unabhängigen
Prostatatumors DU145 (gleichfalls als DU-145 bezeichnet), in einem
Osteosarkom-Modell SKES-1 und in einem nicht-kleinzelligen Lungentumor-Modell
A549 getestet. Das Protokoll ist vergleichbar mit jenem, das oben
für MCF-7
beschrieben worden ist, und die in den 8A bis 8C aufgeführten Ergebnisse
zeigen eine signifikante Aktivität
von diesem MAK bei den drei Tumormodellen. Die in dem Prostatatumor-Modell
beobachtete Aktivität
ist ganz besonders hervorzuheben, da der Einzelketten-scFv des MAK
1H7 in einem Modell eines Androgen-unabhängigen Prostatatumors ohne
Aktivität
ist (Li et al., 2000).
-
b) Aktivität des Antikörpers 7C10
in vivo in einem orthotopischen A549-Modell.
-
Die
klassischen Fremdtransplantat-Modelle, wie oben beschrieben, erlauben
nicht die Untersuchung der Drogen hinsichtlich der Dissemination
von Metastasen. Tatsächlich
bleiben die sk (subkutan) implantierten Tumore an dem Injektionsort
lokalisiert und spiegeln folglich die Situation beim Menschen nicht
wirklich wieder. Um unseren Antikörper in einem Modell, das der
Realität
näher kommt,
auszuwerten, wurden die A549-Zellen in einer intrapleuralen Lage
implantiert. Dieses gut beschriebene Modell (Clin. Cancer Res.,
Jan. 2000, 6(1):297-304) erlaubt, eine Dissemination von Metastasen,
die jener, die beim Menschen beobachtet wird, nahekommt, mit mediastinalen,
pulmonalen, kardialen und vertebralen Metastasen zu beobachten.
Bei der Untersuchung, die ausgeführt
wurde, wurden 106 A549-Zellen weiblichen
Nacktmäusen
intrapleural injiziert. 7 Tage nach der Implantation wurden die
Mäuse in
2 Gruppen von 22 aufgeteilt. Eine dieser Gruppen erhielt eine Anfangsdosis
von 500 µg/Maus
und wurde dann zweimal wöchentlich
mit einer Menge von 250 µg
7C10/Dosis behandelt. Die zweite Gruppe wurde gemäß dem gleichen
Schema mit der Isotypkontrolle 9G4 behandelt. Die 31 zeigt eine signifikante Verlängerung
des Überlebens
bei den mit dem MAK 7C10 behandelten Mäusen, was anzeigt, dass dieser
Antikörper
in der Lage ist, eine Wirkung auf die Dissemination von Metastasen
auszuüben.
-
Beispiel 4. Vergleich
des MAk 7C10 mit Navelbin in vivo; Wirkung einer Coverabreichung
der beiden Behandlungen
-
Navelbin
ist eine bei der Chemotherapie eingesetzte Verbindung, die bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
und bei metastasierendem Brustkrebs indiziert ist. Die vergleichende
Untersuchung des 7C10 und von Navelbin und die etwaige Synergie
zwischen den beiden Produkten wurde an dem A549-Tumormodell untersucht.
Für diese
Untersuchung wurden 5·106 A549-Zellen subkutan in die rechte Flanke
der Maus transplantiert. Fünf
Tage nach der Zelltransplantation sind die Tumore messbar und die
Behandlungen mit dem MAk und/oder Navelbin werden begonnen. Die
MAk-Dosis beträgt
stets 250 µg/Dosis/Maus
zweimal wöchentlich, intraperitoneal
verabreicht. Bezüglich
des Navelbin wird dieses in der von der Maus maximalen vertragenen Dosis,
nämlich
10 mg/kg, intraperitoneal verabreicht. Für diese Behandlung erfolgen
drei Injektionen im Abstand von 7 Tagen. Während den Coverabreichungen
werden die beiden Produkte vor der Injektion gemischt.
-
Die
in der 9 aufgeführten Ergebnisse zeigen überraschenderweise,
dass in diesem Modell der Antikörper
7C10 ebenso aktiv ist wie die klassische Behandlung mit Navelbin.
Es wird gleichfalls eine sehr signifikante Synergie der beiden Produkte
beobachtet mit fünf
Mäusen
von sieben, die am Tag 72 keine messbaren Tumore aufweisen.
-
Beispiel 5. Untersuchung
der in vitro-Inhibition des IGF-2-induzierten Wachstums von MCF-7-Tumoren
-
Wie
zuvor angesprochen, wird der IGF-IR durch zahlreiche Tumore überexprimiert,
es ist aber andererseits beschrieben worden, dass bei einem guten
Teil der Krebserkrankungen insbesondere der Brust und des Kolons
das Proliferationssignal diesem Rezeptor über IGF2 (manchmal bezeichnet
als IGF-II oder IGFII)) gegeben wird. Es ist folglich wesentlich,
sicherzustellen, dass der MAk 7C10 gleichfalls in der Lage ist,
das IGF2-induzierte Wachstum hinsichtlich des MCF-7-Tumors in vitro
zu hemmen. Dafür
wurden Zellen in einer Platte mit 96 Vertiefungen ausgesät, ihnen
wurde fötales
Kälberserum
entzogen und sie wurden durch die Zugabe von 200 ng IGF2 pro endgültigem ml
Medium in Gegenwart und in Abwesenheit der zu testenden MAk, die
in einer Konzentration von 10 µg/ml
zugesetzt wurden, stimuliert. Die in der 10 aufgeführten Ergebnisse
zeigen, dass IGF2 wie IGF1 die Vermehrung der MCF-7-Zellen signifikant
stimuliert. Die Zugabe einer Isotypkontrolle, von 9G4, bleibt ohne
Wirkung auf diese Stimulation. Wie bereits von De Léon et
al. beschrieben (Growth Factors, 6:327-334, 1992), wurde während der
Zugabe des MAk αIR3
keinerlei Wirkung beobachtet. Im Gegenzug inhibiert der 7C10 die
durch IGF2 induzierte Vermehrung vollständig. Seine Aktivität ist signifikant
höher als
jene des 1H7.
-
Beispiel 6: Biologische
Aktivität
der chimären
7C10-Antikörper
(C7C10) und humanisierten 7C10-Antikörper (h7C10)
-
a) Vergleich 7C10/C7C10
und 7C10/h7C10 in dem MCF-7-Modell in vitro
-
Die
gereinigte chimäre
Form des MAk 7C10 und die gereinigte humanisierte Form 1 (hier bezeichnet als
7H2HM) wurden in vitro in dem MCF-7-Modell getestet, wie oben beschrieben.
Die in den 11 bzw. 12 aufgeführten Ergebnisse
zeigen, dass diese beiden Formen ihre Eigenschaften, das IGF1-induzierte Wachstum
des MCF-7-Tumors zu hemmen, perfekt bewahrt haben.
-
b) Verglichene Wirkung
der MAk 7C10 und h7C10 auf die durch die Bindung von IGF1 an seinen
Rezeptor induzierte Signaltransduktion.
-
Die
Aktivität
der Hemmung der IGF1-induzierten Vermehrung in vitro bei der Linie
MCF-7 müsste die Manifestation
einer Hemmung der durch IGF1 vermittelten Signaltransduktion während der
Bindung des MAk 7C10 an den Rezeptor sein. Um diese Hypothese zu
verifizieren, wurden MCF-7-Zellen mit oder ohne IGF1 in Gegenwart
oder in Abwesenheit der zu testenden Antikörper inkubiert. Nach einer
kurzen Inkubationszeit wurden die Zellen lysiert, die β-Kette immunpräzipitiert
und die Phosphorylierung dieser Untereinheit mit Hilfe eines Anti-Phosphotyrosinkinase-Antikörpers abgeschätzt. Die
in der 13 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
die Bindung des 7C10 oder des h7C10 signifikant die Phosphorylierung
der β-Untereinheit des
IGF-IR hemmen im Gegensatz zu einem irrelevanten Antikörper von
der Maus (9G4) oder einem irrelevanten humanen Antikörper (in
dem Schema als IgG1 bezeichnet).
-
c) Beteiligung des Antikörpers 7H2HM
an den ADCC-Mechanismen
-
Die
oben in dem Abschnitt b) beschriebene Inhibition der Signaltransduktion
ist der hauptsächliche Wirkmechanismus,
der an der biologischen Aktivität
der Antikörper
7C10 und 7H2HM beteiligt ist. Es ist indessen wahrscheinlich, dass
während
seiner Verabreichung an den Menschen der Antikörper 7H2HM, von IgG1-Isotyp,
in der Lage ist, eine Zelllyse durch einen Mechanismus vom ADCC-Typ
(„Antibody
Dependent Cellular Cytotoxicity";
Antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität) zu induzieren.
Um diese Hypothese zu verifizieren, wurden NK (Natural Killer)-Zellen,
welche aus dem peripheren Blut von humanen Spendern stammten, mit
A549- oder MCF-7-Zellen, die vorab 4 Stunden mit 10 µg 7H2HM-Antikörper pro
5.105 Zellen inkubiert und mit 51Cr
(50 µg)
markiert worden waren, kontaktiert. In diesem Experiment wird Herceptin
(in den 32A und 32B als
h 4D5 bezeichnet) als positive Vergleichsprobe des Experiments eingesetzt.
Die 32A bis 32D zeigen,
dass, wie erwartet, Herceptin eine signifikante ADCC bei den beiden
A549- und MCF-7-Zellen induziert (siehe die 32A bzw. 32B). Der 7H2HM ist gleichfalls in der Lage, eine
ADCC bei den A549-Zellen zu induzieren (siehe 32C), aber dieses Phänomen ist bei den MCF-7-Zellen
weniger bedeutend (siehe 32D).
-
d) Wirkung der Antikörper 7C10
und 7H2HM auf den Zellzyklus
-
Die
Inhibition der in vitro an der Linie MCF-7 beobachteten Zellvermehrung
müsste
in einer Wirkung auf den Zellzyklus zum Ausdruck kommen. Um diese
Frage zu beantworten, wurden 4·105 Zellen in einer Platte mit 6 Vertiefungen
ausgesät.
24 h nach der Aussaat wurde das Kälberserum entzogen und IGF1
zugesetzt in Gegenwart oder in Abwesenheit der zu untersuchenden
Antikörper.
Nach 24 h Inkubation wurden die Zellen für die Untersuchung des Zellzyklus
gewonnen. Die 33B zeigt die Wirkung des IGF1
auf den Eintritt in den Zyklus und die Vermehrung der MCF-7-Zellen,
dies verglichen mit dem Eintritt in den Zyklus und die Vermehrung
der MCF-7-Zellen in Abwesenheit von IGF1 (siehe 33A). Nach Zugabe des Wachstumsfaktors wird eine
signifikante Verringerung der G0/G1-Phase (von 88,2% auf 56,3%)
zu Gunsten der S-Phase (von 7,8% auf 31%) und der G2/M-Phase (von
4% auf 12,7%) beobachtet. Während
der Zugabe der Antikörper
7C10 und 7H2HM (siehe 33C)
wird eine signifikante Inhibition des Eintritts in den Zyklus beobachtet.
Es ist festzuhalten, dass der Mäuse- Antikörper und
sein humanisiertes Homolog eine vergleichbare Aktivität auf den
Zellzyklus haben. αIR3,
der als positive Vergleichsprobe zugesetzt worden ist, scheint in
diesem Test geringfügig weniger
aktiv als der 7C10 und der 7H2HM zu sein. Der als Isotypkontrolle
eingesetzte Antikörper
9G4 ist ohne Wirkung auf den Zellzyklus.
-
e) Verglichene Aktivität der Antikörper 7C10
und 7H2HM in dem A549-Modell in vivo
-
Um
die Aktivität
des humanisierten Antikörpers
7H2HM in vivo zu bestätigen,
wurde dieser Letztere mit dem 7C10 in dem nicht-kleinzelligen Lungentumor-Modell
A549 verglichen. Dieses Experiment wurde genau, wie oben beschrieben,
ausgeführt
mit der Ausnahme der Antikörperdosis,
die 125 µg/Dosis
zweimal wöchentlich
anstelle von 250 µg/Dosis
zweimal wöchentlich
beträgt
und dies aufgrund der Tatsache fehlender Verfügbarkeit von großen Mengen
von 7H2HM. Der Antikörper
9G4 wurde als Isotypkontrolle für
den 7C10 eingesetzt und ein irrelevantes humanes Immunglobulin von
IgG1-Isotyp (nachfolgend als HIgG1 bezeichnet) wurde als Kontrolle
für den
humanisierten Antikörper
7H2HM eingesetzt.
-
Die 34A zeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede
zwischen den 9G4- und HIgG1-Kontrollkurven gibt. Wie erwartet, wird
eine signifikante Inhibition des Tumorwachstums mit dem Mäuse-Antikörper 7C10
beobachtet. Bezüglich
des humanisierten Antikörpers
7H2HM ist die beobachtete Aktivität exakt von der gleichen Intensität wie jene,
die mit dessen Gegenstück
aus der Maus beobachtet wird. Hinzugefügt zu den weiter oben in vitro
beschriebenen Daten zeigen diese Daten an, dass die Humanisierung
die Eigenschaften des erzeugten Antikörpers nicht modifiziert hat.
Andererseits scheint in den Fremdtransplantat-Modellen bei der Maus
die Aktivität
des humanisierten Antikörpers
vollständig
mit einem Mechanismus einer Inhibition der Signaltransduktion verbunden
zu sein. Wenn tatsächlich
zu einem Teil ADCC bei der Hemmung des Tumorwachstums bei der Nacktmaus
im Spiel war, müsste
ein Unterschied zwischen der Aktivität der Mäuse- und humanisierten Antikörper beobachtet
werden.
-
Ein
in vivo-Experiment wurde gleichfalls an dem MCF-7-Brusttumormodell
ausgeführt
und zeigt, dass, wie erwartet, der Antikörper 7H2HM perfekt vergleichbar
ist mit dem Mäuse-Antikörper 7C10
hinsichtlich der Inhibition des Wachstums dieses Tumors in vivo
(34B).
-
f) Nachweis einer Synergie
zwischen dem 7H2HM und Navelbin
-
Das
in dem Beispiel 4 beschriebene Protokoll wurde wiederholt mit dem
Ziel, die mit dem 7C10 erhaltenen Ergebnisse mit seinem humanisierten
Homolog: dem Antikörper
7H2HM, zu reproduzieren.
-
Die
in den 35A und 35B aufgeführten Ergebnisse
zeigen, dass wie in dem Falle des 7C10 eine signifikante Synergie
zwischen dem humanisierten Antikörper
7H2HM und Navelbin nachgewiesen wird.
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g) Wirkung der Antikörper 7C10
und 7H2HM auf die Apoptose von MCF-7-Zellen in vitro
-
Wie
vorstehend angegeben, ist der IGF-IR in der Lage, einen Schutz gegen
die Apoptose zu verleihen, wenn er auf der Oberfläche der
Zellen überexprimiert
wird. Außerdem
ist in diesen Beispielen gezeigt worden, dass die Antikörper 7C10
und 7H2HM in der Lage waren, die Wirkung einer im Rahmen einer Chemotherapie aktiven
Verbindung zu verstärken.
Um das Vermögen
der Antikörper
7C10 und 7H2HM, Apoptose zu induzieren, zu testen und deren Synergiepotential
im Rahmen einer Chemotherapie zum Teil zu erklären, wurden Experimente an
den MCF-7-Zellen in Gegenwart oder in Abwesenheit von Doxorubicin,
einem Arzneimittel, welches dafür
bekannt ist, die Apoptose von dieser Zelllinie in vitro zu induzieren,
ausgeführt.
In diesen Experimenten werden die MCF-7-Zellen in einer Menge von
2·104/cm2 in einer Petrischale
angeimpft und 24 h in RPMI ohne Phenolrot, ergänzt mit 10% fötalem Kälberserum
(FCS), kultiviert. Die Zellen werden dann zweimal mit PBS gewaschen
und erneut in Medium mit 0% FCS kultiviert. Man gewährt eine
Adaptierungszeit von 10 min bei 37°C vor der Zugabe der Antikörper in
einer Konzentration von 10 µg/ml.
Nach 10 weiteren Minuten bei 37°C
setzt man zu dem Kulturmedium rekombinantes IGF-I (Sigma) in einer
Endkonzentration von 50 ng/ml zu. Die Zellen werden erneut bei 37°C eine Stunde
stehengelassen, um die Bindung der Antikörper und des IGF-I zu erlauben.
Schließlich
wird Doxorubicin (Sigma) zu dem Kulturmedium in einer Konzentration
von 2 µg/ml
zugesetzt und die Zellen werden 24 h bei 37°C inkubiert.
-
Die
Experimente wurden gleichfalls mit Navelbin in einer Konzentration
von 10 µg/ml
ausgeführt.
-
Die
Analyse der Zelllebensfähigkeit
erfolgt durch Analyse im Durchflusszytometer nach Markierung mit Annexin
V-FITC (20 min, 4°C)
und DAPI (2 µg/ml).
Der in Betracht gezogene Prozentsatz von toten Zellen ist die Population
Annexin-markiert +/DAPI +. Der Antikörper 5C2 wird als Isotypkontrolle
eingesetzt.
-
Die
in der 36 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
das Doxorubicin eine Apoptose bei 8% der MCF-7-Zellen induziert.
Wenn die Zellen mit dem Antikörper
7C10 und Doxorubicin gemeinsam behandelt werden, wird eine signifikante
Erhöhung
des Zelltods beobachtet. Eine gleiche Wirkung zeigt sich mit dem
Antikörper
7H2HM. Die gleiche Art von Ergebnissen wurde beobachtet, wenn der
Antikörper
mit Navelbin kombiniert wird.
-
Beispiel 7. Klonierungsstrategie
der Gene, die die variablen Regionen der schweren und leichten Ketten
des monoklonalen Antikörpers
(MAk) 7C10 kodieren
-
Die
Gesamt-RNA wurde aus 107 Zellen von Hybridomen,
welche den Antikörper
7C10 sekretieren, unter Verwendung des TRI REAGENTTM (gemäß den durch
den Lieferanten, SIGMA, T9424, gegebenen Anweisungen) extrahiert.
Der erste cDNA-Strang wurde synthetisiert mit Hilfe des Kits „First
strand cDNA synthesis" von
Amersham-Pharmacia (#27-9261-01, gemäß den durch den Lieferanten
gegebenen Anweisungen). Für die
beiden Ketten wurde die Reaktion mit dem Oligonukleotid Not I-d(T)18,
das in dem Kit enthalten ist, geprimt.
-
Das
so erhaltene cDNA:mRNA-Hybrid wurde für die Amplifizierung der Gene,
welche die schweren und leichten Ketten des MAk 7C10 kodieren, eingesetzt.
Die PCR wurden ausgeführt,
indem eine Kombination von für
die schweren und leichten (kappa-) Ketten der Maus- Immunglobuline spezifischen
Oligonukleotiden verwendet wurde. Die Primer, welche den 5'-Enden entsprachen, hybridisieren in
der Region, welche den Signalpeptiden entspricht (Tabelle 2 für schwere
Ketten, Tabelle 3 für
leichte Ketten). Diese Primer wurden ausgehend von einer großen Anzahl
von Sequenzen von Maus-Antikörpern,
die in den Datenbanken gefunden werden, zusammengestellt (Jones,
S.T., et al., Bio/Technology 9:88-89, 1991). Die Primer, die den
3'-Enden entsprechen,
hybridisieren in den konstanten Regionen der schweren Ketten (CH1-Domäne der Unterklasse IgG1,
nicht weit von der V-C-Verbindungsregion, Primer MHC-1 Tabelle 4)
und leichten Ketten (Kappa-Domäne
nicht weit von der V-C-Verbindungsregion, Primer MKC Tabelle 4).
-
TABELLE
2: Oligonukleotid-Primer für
die 5'-Region der
variablen Domänen
der schweren Ketten von Immunglobulinen von der Maus (MHV) („MHV" für „Mouse
Heavy Variable")
-
TABELLE
3: Oligonukleotid-Primer für
die 5'-Region der
variablen Domänen
der kappa-Ketten
(leichten Ketten) von Immunglobulinen von der Maus (MKV) („MKV" für „Moose
Kappa Variable")
-
TABELLE
4: Oligonukleotid-Primer für
die 3'-Enden der
Gene V
H und V
L von
der Maus
-
Beispiel 8: Sequenzen
der ausgehend von dem Mäuse-Hybridom
7C10 klonierten Immunglobuline
-
Indem
der oben beschriebenen Amplifizierungsstrategie gefolgt wurde, wurden
PCR-Produkte, welche
den variablen Regionen der schweren (VH) und leichten Ketten (VL)
entspra chen, unter Verwendung des „pGEM®-T
Easy Vector Systems" (Promega)
kloniert. Für
7C10 VL wurden PCR-Produkte mit dem Primer MKC in Kombination mit
den Primern MKV1 und MKV2 erhalten. Für 7C10 VH wurden PCR-Produkte
mit dem Primer MHC-1 in Kombination mit den Primern MHV8 und MHV12
erhalten. Eine vertiefte Sequenzierung der in die Vektoren pGEM-T
easy klonierten PCR-Produkte hat zwei unterschiedliche Sequenzen
für die
leichte Kette und eine einzige Sequenz für die schwere Kette enthüllt.
-
a) Ausgehend von dem Oligo
MKV1 isolierte variable Region
-
Die
erhaltene DNA-Sequenz ist charakteristisch für eine variable Region eines
funktionalen Ig. Es wird folglich angenommen, dass diese neue Sequenz
jene ist, die 7C10 VL kodiert. Die DNA-Sequenzen (SEQ ID Nr. 48
und 50) und Aminosäuresequenzen
(SEQ ID Nr. 49) der 7C10 VL kodierenden cDNA sind in der 14 aufgeführt.
-
b) Ausgehend von dem Oligo
MKV2 isolierte variable Region
-
Das
Gen, welches diese leichte Kette kodiert, stammt von einem aberranten
mRNA-Transkript,
das in allen Standard-Fusionspartnern, die von dem ursprünglichen
MOPC-21-Tumor, zu
welchem das Mäuse-Myelom
Sp2/Oag14 gehört,
das verwendet wurde, um das Hybridom 7C10 zu erzeugen, abstammen,
vorhanden ist. Diese Sequenz umfasst eine aberrante Rekombination
zwischen den Genen V und J (Deletion von vier Nukleotidbasen, was
eine Veränderung
des Leserasters zur Folge hat) und eine Mutation des unveränderlichen Cysteins
an Position 23 zu Tyrosin. Diese Veränderungen legen nahe, dass
diese leichte Kette nicht funktionsfähig ist, obgleich sie in mRNA
transkribiert wird. Die DNA-Sequenz von dieser leichten Pseudokette
ist nicht gezeigt.
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c) Ausgehend von den Oligos
MHV8 und MHV12 isolierte variable Region
-
Die
DNA-Sequenzen, die mit diesen beiden Oligos erhalten werden, sind
identisch abgesehen von der Sequenz, die durch das Oligo selbst
kodiert wird. Diese Sequenz ist eine neue Sequenz, die eine funktionsfähige schwere
Kette kodiert, von der angenommen wird, dass sie jene des monoklonalen
Antikörpers
7C10 ist. Die DNA-Sequenzen (SEQ ID Nr. 51 und 53) und Aminosäuresequenzen
(SEQ ID Nr. 52) der cDNA, die 7C10 VH kodiert, sind in der 15 angegeben.
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Beispiel 9. Konstruktion
der chimären
Maus-Mensch-Gene
-
Der
chimäre
Antikörper
7C10 wurde derart konstruiert, dass er die Regionen 7C10 VL und
VH von der Maus verknüpft
mit den konstanten humanren Regionen kappa bzw. gamma-1 aufwies.
Es wurden Oligos eingesetzt, um die 5'- und 3'-Enden der Sequenzen, die die 7C10 VL
und VH kodierenden DNA-Sequenzen flankieren, zu modifizieren, um
deren Klonierung in Vektoren für
eine Expression in Säugetierzellen
zu erlauben. Diese Vektoren setzen den starken HCMV-Promotor ein,
um die schweren und leichten Ketten des chimären Antikörpers 7C10 wirksam zu transkribieren.
Andererseits enthalten diese Vektoren gleichfalls den Replikati onsstartpunkt
von SV40, welcher eine wirksame Replikation der DNA und folglich
eine vorübergehende
Expression der Proteine in cos-Zellen erlaubt.
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Beispiel 10. Expression
und Auswertung der Erkennungsaktivität des chimären Antikörpers 7C10 bezüglich des
IGF-1-Rezeptors
-
Die
beiden Plasmide, welche die DNA enthalten, welche den chimären Antikörper 7C10
kodiert, wurden durch Cotransfektion in cos-7-Zellen (ATCC-Nr. CRL-1651)
eingeschleust, um die vorübergehende
Expression des rekombinanten Antikörpers zu untersuchen. Nach
72 h Inkubation wurde das Kulturmedium entnommen, zentrifugiert,
um die Zellrückstände zu eliminieren
und durch die ELISA-Technik hinsichtlich der Produktion von humanem
IgG1 (siehe Beispiel 16) und der Erkennung des IGF-1-Rezeptors analysiert
(siehe Beispiel 17).
-
Die
ELISA-Tests zur Messung der Konzentrationen von humanen IgG1/Kappa
haben gezeigt, dass die Expression des chimären Antikörpers 7C10 in den cos7-Zellen
zwischen 300 und 500 ng/ml lag, was vergleichbar ist mit den Werten,
die mit der Hauptanzahl der Antikörper erhalten werden.
-
Die
ELISA-Tests der Erkennung des IGF-1-Rezeptors zeigen, dass der chimäre Antikörper diesen spezifisch
und mit einer guten relativen Avidität erkennt (siehe 3A, 3B und 3C).
Dies liefert den funktionalen Beweis dafür, dass die richtigen VH und
VL des Antikörpers
7C10 identifiziert worden sind. Außerdem erweist sich diese chimäre Form
von 7C10 als ein unverzichtbares Werkzeug für die Auswertung der Affinität der humanisierten
Formen.
-
Beispiel 11. Molekulare
Modellierung der variablen Regionen des Mäuse-Antikörpers 7010
-
Um
das Humanisierungsverfahren durch „CDR-Grafting" zu unterstützen und
zu verfeinern, wurde ein molekulares Modell der VL- und VH-Regionen
des Mäuse-Antikörpers 7C10
konstruiert. Das Modell basiert auf der kristallographisch ermittelten
Struktur der schweren Ketten 1AY1 und der leichten Kette 2PCP.
-
Beispiel 12. Humanisierungsverfahren
durch CDR-Grafting der variablen Region der leichten Kette des Antikörpers 7C10
(7C10 VL)
-
a) Vergleich der Aminosäuresequenz
von 7C10 VL mit allen bekannten VL-Sequenzen von der Maus
-
Als
einleitender Schritt für
die Humanisierung durch CDR-Grafting wurde die Aminosäuresequenz
von 7C10 VL in einem ersten Schritt mit allen VL-Sequenzen von der
Maus, die in der Kabat-Datenbank vorhanden sind (Internet-Adresse:
ftp://ftp.ebi.ac.uk/pub/database/kabat/fasta_format/,
letzte Aktualisierung der Daten von 1999) verglichen. Es wurde so
identifiziert, dass 7C10 VL zu der Untergruppe II der leichten Kappa-Ketten, wie von Kabat
et al. definiert (in: Sequences of proteins of immunological interest
(5. Aufl.), NIH publication Nr. 91-3242, U.S. Department of Health
and Human Services, Public Health Service, National Institutes of
Health, Bethesda, 1991), gehört.
Es wurden VL-Regionen von monoklonalen Antikörpern von der Maus mit einer
Sequenzidentität,
die bis zu 95% gehen kann, identifiziert (DRB1-4.3 (SEQ ID Nr. 55):
95% und C94-5B11'CL
(SEQ ID Nr. 56): 95%, siehe 17).
Um zu versuchen, die Reste außerhalb
der Übereinstimmungen
in der Sequenz von 7C10 VL zu identifizieren, wurde die Aminosäuresequenz
von 7C10 VL (SEQ ID Nr. 54) basierend auf Homologie ausgerichtet
gegenüber
der Consensussequenz der Untergruppe II der kappa-Ketten von der
Maus (SEQ ID Nr. 57), wie von Kabat definiert (siehe 17).
-
An
der Kabat-Position Nummer 3 ist das Valin (V), das normalerweise
in der Untergruppe II der leichten Kappa-Ketten gemäß Kabat
vorhanden ist (71%), durch ein Leucin (L) ersetzt. Ein Leucin an
dieser Position ist nicht selten, denn man findet dieses beispielsweise
in DRB1-4.3 und
C94-5B11'CL. Nach
dem molekularen Modell scheint dieser Rest keine besondere Rolle
zu spielen. Folglich wird die Konservierung dieses Rests in der
humanisierten Form nicht ins Auge gefasst werden.
-
An
der Kabat-Position Nummer 7 ist das Threonin (T), das normalerweise
in der Untergruppe II der leichten Kappa-Ketten gemäß Kabat
vorhanden ist (66%), durch ein Isoleucin (I) ersetzt. Ein Isoleucin
an dieser Position ist relativ selten, denn es wurde unter allen
bekannten VL-Sequenzen von der Maus lediglich 15 Mal gefunden und
niemals unter den humanen VL-Sequenzen.
Das molekulare Modell zeigt, dass dieser Rest (17) in Richtung der
Oberfläche
des Moleküls
weist, aber die CDRs nicht kontaktiert (der nächstliegende Rest einer CDR
wäre das
Arginin an der Kabat-Position Nummer 42). Außerdem scheint es wenig wahrscheinlich, dass
dieser Rest 17 direkt das Antigen kontaktiert. Folglich wird die
Konservierung dieses Rests in der humanisierten Form zumindest zunächst nicht
ins Auge gefasst werden.
-
An
der Kabat-Position Nummer 77 ist das Arginin (R), welches normalerweise
in der Untergruppe II der leichten Kappa-Ketten gemäß Kabat
vorhanden ist (95,5%), ersetzt durch ein Serin (S). Ein Serin an
dieser Position ist nicht selten.
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b) Vergleich der Aminosäuresequenz
von 7C10 VL mit allen bekannten humanen VL-Sequenzen
-
Um
den besten humanen Kandidaten für
das „CDR-Grafting" zu identifizieren,
wurde die VL-Kappa-Region von humaner Herkunft mit der höchstmöglichen
Homologie zu 7C10 VL gesucht. Zu diesem Zweck wurde die Aminosäuresequenz
von 7C10 VL kappa von der Maus mit allen humanen VL-kappa-Sequenzen, die
in der Kabat-Datenbank vorhanden sind, verglichen. 7C10 VL von der
Maus wies die höchste
Sequenzhomologie zu den humanen VL-kappa-Regionen der Untergruppe II, wie von
Kabat et al. (1991) definiert, auf. Es wurden VH-Regionen von monoklonalen
Antikörpern
humaner Herkunft mit einer Sequenzidentität, die bis zu 75,9% geht (GM607
(SEQ ID Nr. 58), siehe 18)
in der Gesamtheit von 112 Aminosäuren,
welche die variable Region bilden, identifiziert. Eine Keimbahn
humaner Herkunft, DPK15/A19 (SEQ ID Nr. 59), mit einer Sequenzidentität von 76%
(siehe 18) wurde ebenfalls identifiziert.
GM607 (Klobeck et al., 1984). GM607 wird folglich als humane Empfängersequenz
der CDRs (gemäß der Definition
von Kabat) von 7C10 VL von der Maus ausgewählt. Bei Vergleich der Sequenzen
von GM607 mit jener der Consensussequenz der humanen Untergruppe
II (SEQ ID Nr. 60) (18) konnte kein besonderer
Rest in den Gerüstregionen
(Rch) identifiziert werden, was ebenso anzeigt, dass GM607 ein guter
Kandidat für
das CDR-Grafting wäre.
-
c) Humanisierte Versionen
von 7C10 VL
-
Der
folgende Schritt in dem Humanisierungsverfahren besteht darin, die
CDRs von 7C10 VL von der Maus mit den Gerüstregionen (Rch) der ausgewählten leichten
humanen Kette, GM607 (Klobeck et al., 1984), zu verknüpfen. In
diesem Stadium des Verfahrens ist das molekulare Modell der Fv-Regionen
von 7C10 von der Maus besonders nützlich bei der Wahl der zu
konservierenden Reste von der Maus, denn diese können eine Rolle entweder bei
der Aufrechterhaltung der dreidimensionalen Struktur des Moleküls (kanonische
Struktur der CDRs, Grenzfläche
VH/VL u.s.w.) oder bei der Bindung des Antigens spielen. Bei den
Rch wurde jeder Unterschied zwischen den Aminosäuren von der Maus (7C10 VL)
und den humanen Aminosäuren
(GM607) gewissenhaft untersucht (siehe Tabelle 5). Außerdem wurden
die für
die Sequenz 7C10 VL von der Maus besonderen Reste, die identifiziert
worden waren (siehe Beispiel 12.a)), berücksichtigt, wenn dies erforderlich war.
-
Bei
der ersten durch „CDR-Grafting" humanisierten Version
von 7C10 VL, human 1, wurde eine einzige Veränderung in den Gerüstregionen
(Rch) von GM607 vorgenommen. Diese Veränderung betrifft den in Rch
1 befindlichen Rest 2 (Kabat-Nomenklatur). Dieser Rest gehört tatsächlich zu
der Zusammensetzung der kanonischen Struktur der CDR1 von 7C10 VL
und könnte
folglich kritisch sein für
die Aufrechterhaltung dieser Schleife in ihrer korrekten Konformation.
Das an dieser Position in der Sequenz 7C10 VL von der Maus vorhandene
Valin ist folglich an eben dieser Position in der humanisierten
Form konserviert (siehe Tabelle 5 und 19 für die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 61) und die 20 für die DNA-Sequenz
(SEQ ID Nr. 62 und 64) und die Aminosäuresequenz, welche das Signalpeptid
umfasst (SEQ ID Nr. 63).
-
In
der zweiten durch „CDR-Grafting" humanisierten Version
von 7C10 VL, human 2, wurde keinerlei Veränderung in den Rchs der leichten
humanen GM 607-Kette vorgenommen. Alle Reste der Rchs sind folglich humaner
Herkunft einschließlich
des Rests 2, der folglich mutiert worden ist, um das in 7C10 VL
von der Maus vorhandene Valin durch ein Isoleucin, das an eben dieser
Position in der leichten humanen GM 607-Kette gefunden wird, zu
ersetzen (siehe Tabelle 5 und die 19 für die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 65) und die 21 für die DNA-Sequenz
(SEQ ID Nr. 66 und 68) und die das Signalpeptid umfassende Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 67)). Diese humane Form 2 ist folglich vollständig humanisiert
(außer
selbst verständlich den
CDRs selbst), denn alle Reste der Rchs sind jene der leichten Kette
humaner Herkunft, GM 607.
-
TABELLE
5. Auf Homologie basierende gegenseitige Ausrichtung (Alignment)
der Aminosäuresequenzen,
die zu der Gestaltung der umgestalteten humanen 7C10 V
L-Regionen geführt haben
-
-
-
Legende:
Die erste Spalte (Kabat) gibt die Position des Aminosäurerests
nach Kabat et al. (1991) an; die zweite Spalte (#) gibt die Position
des Aminosäurerests
in der regulären
Sequenz an; die dritte Spalte (FR oder CDR) wurde erstellt, um leicht
die Abschnitte des Gerüsts
(FR1, FR2, FR3 und FR4) und die CDR-Abschnitte (CDR1, CDR2 und CDR3)
(„CDR" für „complementary
determining region"),
wobei die drei CDRs die vier FRs voneinander trennen, zu identifizieren;
die vierte Spalte (Leichte Kette von 7C10 von der Maus) repräsentiert
die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 54) der VL-Region des Mäuse-Antikörpers 7C10;
die fünfte Spalte
(Huma ne Keimbahn DPK15/A19) repräsentiert die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 59) der leichten humanen Kette V kappa II der Keimbahn;
die sechste Spalte (GM 607) repräsentiert
die Aminosäuresequenz (SEQ
ID Nr. 58) der VL-Region des humanen Antikörpers GM
607; die siebte und achte Spalte (umgestalteter 7C10 L human 1 und
2) repräsentieren
die Aminosäuresequenzen
der 7C10 VL-Antikörper
humanisiert 1 und 2 (SEQ ID Nr. 61 bzw. 65). "*" gibt
die Abschnitte der kanonischen Struktur der CDR-Schleife, wie durch
Chotia et al. definiert (Nature, 342, 877-883, 1989), an.
-
Beispiel 13. Humanisierungsverfahren
durch CDR-Grafting der variablen Region der schweren Kette des Antikörpers 7C10
(7C10 VH)
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a) Vergleich der Aminosäuresequenz
von 7C10 VH mit allen bekannten VH-Sequenzen von der Maus
-
Als
einleitender Schritt für
die Humanisierung durch CDR-Grafting wurde die Aminosäuresequenz
von 7C10 VH zunächst
mit allen VH-Sequenzen von der Maus, die in der Kabat-Datenbank (Internet-Adresse: ftp://ftp.ebi.ac.uk/pub/database/kabat/fasta_format/,
letzte Aktualisierung der Daten von 1999) vorhanden sind, verglichen.
Es wurde so identifiziert, dass 7C10 VH zu der Untergruppe I(A)
der schweren Ketten, wie von Kabat et al. (1991) definiert, gehört. Es wurden
VH-Regionen von monoklonalen Antikörpern von der Maus mit einer
Sequenzidentität,
die bis zu 90,5% geht, identifiziert (AN03'CL (SEQ ID Nr. 70), siehe 22). Um zu versuchen, die nicht übereinstimmenden
Reste in der Sequenz von 7C10 VH zu identifizieren, haben wir die
Aminosäuresequenz
von 7C10 VH (SEQ ID Nr. 69) anhand von Homologie gegenüber der
Consensussequenz (SEQ ID Nr. 71) der Untergruppe I(A) der schweren
Ketten von der Maus, wie von Kabat definiert, ausgerichtet (Alignment)
(siehe 22).
-
Der
Rest 17 (Kabat-Nummerierung), Thr für die Consensussequenz der
Untergruppe I(A) und Ser in 7C10 VH, befindet sich an der Oberfläche des
Moleküls
angrenzend an die Grenzfläche
zu der konstanten Region. Dieser Rest scheint nicht wichtig zu sein.
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Der
Rest 27 (Kabat-Nummerierung), Asp für die Consensussequenz der
Untergruppe (IA) und Tyr in 7C10 VH ist ein kanonischer Rest für die CDR1.
Tyr ist an dieser Position nicht selten und ist wahrscheinlich kritisch
für die
Aufrechterhaltung der CDR1 in ihrer korrekten Konformation.
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Der
Rest 84 (Kabat-Nummerierung), Thr für die Consensussequenz der
Untergruppe I(A) und Asn in 7C10 VH. Asn wurde in VH von der Maus
dreiundneunzig Mal und dreimal in der humanen VH gefunden. Gemäß dem molekularen
Modell ist dies ein vom Paratop entfernt liegender Oberflächenrest.
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Die
Nummerierung der Aminosäuren
ist jene von Kabat et al. (1991). Die Reste in den Gerüstregionen (außer CDRs),
die zwischen 7C10 VH und der Kabat-Untergruppe I(A) von der Maus
unterschiedlich sind, sind unterstrichen. AN03'CL repräsentiert die Sequenz der schweren
Kette eines Mäuse-Antikörpers (Aufnahmenummer
in der Kabat-Datenbank ist P001289).
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b) Vergleich der Aminosäuresequenz
von 7C10 VH mit allen bekannten humanen VH-Sequenzen
-
Um
den besten humanen Kandidaten für
das „CDR-Grafting" zu identifizieren,
wurde die VH-Region von humaner Herkunft mit der höchstmöglichen
Homologie zu 7C10 VH gesucht. Zu diesem Zweck wurde die Aminosäuresequenz
von 7C10 VH von der Maus mit allen humanen VH-Sequenzen, die in
der Kabat-Datenbank vorhanden sind, verglichen. 7C10 VH von der
Maus wies die höchste
Sequenzhomologie zu den humanen VH-Regionen der Untergruppe II,
wie von Kabat et al. (1991) definiert, auf. Es wurden VH-Regionen
von monoklonalen Antikörpern
humaner Herkunft mit einer Sequenzidentität, die bis zu 67,3% geht (humanes
VH FUR1'CL (SEQ
ID Nr. 73, siehe 23)) über die Gesamtheit von 98 Aminosäuren, welche
durch das variable Gen kodiert werden (d.h. außer der CDR3 und der Region
J), identifiziert. Eine Keimbahn humaner Herkunft, 4.22 VH IV (Sanz
et al. 1989) mit einer Sequenzidentität von 68,4% gemäß den gleichen
Kriterien wie für
VH FUR1'CL wurde
ebenfalls identifiziert (human Keimbahn (SEQ ID Nr. 74), siehe 23). Die durch die Keimbahn 4.22 VH IV kodierte
Sequenz wurde als humane Empfängersequenz
der CDRs (gemäß der Definition von
Kabat) von 7C10 VH von der Maus ausgewählt anstelle von VH FUR1'CL, da bei Vergleich
der Sequenzen von 4.22 VH IV und VH FUR1'CL mit jener der Consensussequenz der
humanen Untergruppe II (human Kabat sg II (SEQ ID Nr. 72), siehe 23 und Tabelle 6) keinerlei atypischer Rest in
den Gerüstregionen
(Rch) für 4.22
VH IV identifiziert werden konnte, wohingegen das Vorhandensein
von zwei atypischen Resten (Gln und Arg an den Positionen 81 bzw.
82A gemäß der Nomenklatur
von Kabat) in der durch VH FUR1'CL
kodierten Sequenz identifiziert wurde.
-
c) Humanisierte Versionen
von 7C10 VH
-
Der
folgende Schritt in dem Humanisierungsverfahren besteht darin, die
CDRs von 7C10 VH von der Maus mit den Gerüstregionen (Rch) der humanen
Keimbahn 4.22 VH IV (Sanz et al., 1989) zu verknüpfen. In diesem Stadium des
Verfahrens ist das molekulare Modell der Mäuse-Fv-Regionen von 7C10 besonders
nützlich
bei der Wahl der zu konservierenden Reste von der Maus, denn diese
können
eine Rolle entweder bei der Aufrechterhaltung der dreidimensionalen
Struktur des Moleküls
(kanonische Struktur der CDRs, Grenzfläche VH/VL u.s.w.) oder bei
der Bindung an das Antigen (Zugehörigkeit zum Paratop) spielen.
Bei den Rch wurde jeder Unterschied zwischen den Aminosäuren von
der Maus (7C10 VH) und den humanen Aminosäuren (4.22 VH IV) gewissenhaft
untersucht (siehe Tabelle 6). Außerdem wurden die für die Sequenz
7C10 VH von der Maus besonderen Reste, die identifiziert worden
waren (siehe Beispiel 8.a)), berücksichtigt,
wenn dies erforderlich war.
-
Bei
der ersten durch „CDR-Grafting" humanisierten Version
von 7C10 VH, humanisiert 1, wurden vier Veränderungen in den Gerüstregionen
(Rch) von 4.22 VH IV vorgenommen (siehe Tabelle 6, 24 für
die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 75) und die 25 für die DNA- Sequenz (SEQ ID
Nr. 76 und 78) und die Aminosäuresequenz,
welche das Signalpeptid umfasst (SEQ ID Nr. 77)). Diese vier Veränderungen
betreffen:
- • Den
Rest 30 (Kabat-Nomenklatur), der in Rch1 gelegen ist. Dieser Rest
gehört
tatsächlich
zu der strukturellen Zusammensetzung der CDR1 von 7C10 VH (wie von
Chotia et al., 1989, definiert) und könnte folglich kritisch für die Aufrechterhaltung
dieser Schleife in ihrer korrekten Konformation sein. Das an dieser
Position in der Sequenz 7C10 VH von der Maus vorhandene Thr wird
folglich in der humanisierten Form an eben dieser Position beibehalten.
- • Den
Rest 48 (Kabat-Nomenklatur), der in Rch2 gelegen ist. Dieser Rest
liegt nahe bei den CDRs, obgleich er gemäß dem molekularen Modell nicht
in direktem Kontakt mit diesen Letzteren steht, und könnte einen Einfluss
auf deren Feinkonformation haben. Das an dieser Position in der
Sequenz 7C10 VH von der Maus vorhandene Methionin wird folglich
in der humanisierten Form 1 an eben dieser Position beibehalten.
- • Den
Rest 67 (Kabat-Nomenklatur), der in Rch3 gelegen ist. Dieser Rest
liegt nahe bei den CDRs und könnte
gemäß dem molekularen
Modell das Lysin 60 (Kabat-Nomenklatur) in der CDR 2 kontaktieren.
Das an dieser Position in der Sequenz 7C10 VH von der Maus vorhandene
Isoleucin wird folglich in der humanisierten Form 1 an dieser Position
beibehalten.
- • Den
Rest 71 (Kabat-Nomenklatur), der in Rch3 gelegen ist. Dieser Rest
gehört
zu der kanonischen Struktur der CDR 2 und müsste folglich kritisch sein,
um diese Schleife in ihrer korrekten Konformation zu halten. Das
an dieser Position in der Sequenz 7C10 VH von der Maus vorhandene
Arginin wird folglich in der humanisierten Form 1 an dieser Position
beibehalten.
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In
der zweiten durch „CDR-Grafting" humanisierten Version
von 7C10 VH, humanisiert 2, wurden zwei Veränderungen in den Gerüstregionen
(Rch) von 4.22 VH IV vorgenommen. Diese beiden Veränderungen
betreffen die Reste 30 und 71 (Kabat-Nomenklatur), die bereits bei
der humanisierten Form 1 beschrieben worden sind (siehe Tabelle
6, 24 für
die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 79) und die 26 für die DNA-Sequenz
(SEQ ID Nr. 80 und 82) und die Aminosäuresequenz, welche das Signalpeptid
umfasst (SEQ ID Nr. 81)).
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In
der dritten durch „CDR-Grafting" humanisierten Form
von 7C10 VH, humanisiert 3, wurde keinerlei Veränderung in den Gerüstregionen
(Rch) von 4.22 VH IV vorgenommen. Alle Reste der Rchs sind folglich humanen
Ursprungs einschließlich
der Reste 30, 48, 67 und 71 (Kabat-Nomenklatur), die bewahrt wurden
(siehe Tabelle 6, 24 für die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 83) und die 27 für die DNA-Sequenz
(SEQ ID Nr. 84 und 86) und die Aminosäuresequenz, die das Signalpeptid
umfasst (SEQ ID Nr. 85)). Diese humanisierte Form 3 ist folglich
vollständig
humanisiert (ausgenommen selbstverständlich die CDRs selbst, wie
von Kabat definiert), denn alle Reste der Rchs sind jene, die durch
das Gen VH der Keimbahn 4.22 VH IV kodiert werden.
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Beispiel 14. Konstruktion
der Gene, welche die humanisierten Versionen 1 von 7C10 VL und VH
kodieren, durch Zusammenfügen
(Assembly) von Oligonukleotiden
-
a) Prinzip
-
Die
Gene (Leaderpeptid + variable Regionen VDJ für VH oder VJ für VK), welche
die humanisierten variablen Regionen kodieren, wurden durch an einer
festen Phase erfolgenden Zusammenbau an mit Streptavidin beschichteten
magnetischen Kügelchen
synthetisiert. Die Gene, welche humanisierten 7C10 VH (445 Basenpaare)
und humanisierten 7C10 VL (433 Basenpaare) kodieren, werden konstruiert,
indem zwei DNA-Fragmente dank des Vorhandenseins einer KpnI-Restriktionsstelle,
welche in den beiden Sequenzen vorhanden ist und in etwa in der
Mitte des Gens gelegen ist (bei 200 bzw. 245 Nukleotiden bezogen
auf das 5'-Ende
des Gens für
VL bzw. VH), fusioniert werden. Die beiden Fragmente, die miteinander
fusioniert werden, werden ihrerseits durch eine Zusammenfügungs (Assembly)-Technik
zusammengefügt,
die darin besteht, phosphorylierte Oligonukleotide (ungefähr 30-35-mer)
einzusetzen, von denen jeweils zwei (ein Sinn-Oligo und das Andere
ein Antisinn-Oligo mit einer Homologie von etwa 50%) derart hybridisiert
werden, dass sie sich während
der Verlängerung überlappen.
Ein erstes 5' biotinyliertes
Oligonukleotid wird an die magnetischen Kügelchen angeheftet, dann werden
die Paare von phosphorylierten Oligonukleotiden eines nach dem anderen angefügt. Die
Phosphodiester-Bindung zwischen den nebeneinander liegenden phosphorylierten
Oligonukleotiden wird durch das Enzym T4-DNA-Ligase gebildet.
-
Die
so de novo synthetisierten Gene können direkt kloniert werden
(durch Verdau mit Restriktionsenzymen, die mit dem gewählten Expressionsvektor
verträglich
sind) oder durch PCR amplifiziert werden, um mehr Material im Vorfeld
der gerichteten Klonierung durch enzymatischen Verdau zu erhalten.
Die Sequenz des so durch de novo-Zusammenbau konstruierten Gens
wird dann durch automatische Sequenzierung der DNA verifiziert.
-
b) Versuchsprotokoll der
de novo-Zusammenfügungs
(Assembly)-Technik
-
5' phosphorylierte
oder 5' biotinylierte
Oligonukleotide, deren Konzentration auf 100 µM eingestellt worden ist,
wurden bei MWG Biotech bestellt (siehe die Sequenzen der verwendeten
Oligonukleotide in der Tabelle 7 für die Konstruktion von humanisiertem
7C10 VL und in der Tabelle 8 für
die Konstruktion von humanisiertem 7C10 VH). Die Oligonukleotide
sind paarweise hybridisiert worden (eine äquimolare Mischung, 500 pmol,
eines Sinn-Oligos und eines Antisinn-Oligos in dem T4-DNA-Ligase-Puffer
wird bei 95°C
5 min erwärmt, dann
lässt man
sie auf dem Labortisch bis auf Umgebungstemperatur abkühlen) gemäß einem
in der Tabelle 9 beschriebenen Schema.
-
Das
erste biotinylierte Oligonukleotid wird an mit Streptavidin beschichtete
magnetische Kügelchen (Dynabeads
M-280 Streptavidin, Dynal-Produkt Nr. 112-05) gebunden. Dafür setzt
man zu 50 µl
dekantierten Kügelchen
(Verwendung eines magnetischen Trägers), die vorab zweimal mit
100 μl 1X
TE-Puffer (100X Tris-EDTA-Puffer: 1 M Tris-HCl, pH 8, 0,1 M EDTA, Sigma
T-9285) gewaschen worden sind, 500 pmol biotinyliertes Oligonukleotid
in einer 15 mM NaCl-Lösung
zu. Nach einer Inkubation bei 37°C
während
15 min werden die Kügelchen
zweimal mit dem Waschpuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,6, 10 mM EDTA
und 50 mM NaCl) gewaschen und die Paare von hybridisierten Oligonukleotiden
werden dann nacheinander zugesetzt. Nach jeder Zugabe eines Paars
von Oligonukleotiden erwärmt
man 5 min bei 95°C,
dann lässt
man auf dem Labortisch bis auf Umgebungstemperatur abkühlen. Ist
einmal Umgebungstemperatur erreicht, setzt man 2 µl T4-DNA-Ligase
mit einer Konzentration von 10 U/µl (Biolabs) zu und man inkubiert
20 min bei 37°C.
Die Kügelchen
werden dann gewaschen (Waschpuffer) und die folgenden Paare von
Oligonukleotiden werden dann sogleich zugesetzt.
-
Das
letzte nicht gepaarte Oligo (Antisinn) wird auf die folgende Weise
zusammengebaut. 5 µl
Oligo (500 pmol) und 43 µl
T4-DNA-Ligasepuffer werden zu den dekantierten Kügelchen hinzugegeben, dann
erwärmt
man die Mischung 5 min auf 95°C
und man lässt
sie auf dem Labortisch bis auf Umgebungstemperatur abkühlen. Ist
einmal Umgebungstemperatur erreicht, setzt man 2 μl T4-DNA-Ligase
zu und man inkubiert bei 37°C
20 min. Die Kügelchen
werden dann zweimal mit dem Waschpuffer, dann zweimal mit dem 1X
TE-Puffer gewaschen.
-
Die
Kügelchen
können
dann bei 4°C
aufbewahrt werden, bevor man die Klonierung und Sequenzierung des
de novo zusammengebauten Gens vornimmt. TABELLE
7: DNA-Sequenz der Oligonukleotide, die für die Konstruktion von 7C10
VL humanisiert 1 durch de novo-Zusammenbau eingesetzt wurden
TABELLE
8: DNA-Sequenz der Oligonukleotide, die für die Konstruktion von 7C10
VH humanisiert 1 durch de novo-Zusammenbau eingesetzt wurden
TABELLE
9: Paarungsprotokoll der Oligonukteotide für den de novo-Zusammenbau der
Gene, welche die humanisierten Formen von 7C10 VH und VL kodieren
De
novo-Zusammenbau des Fragments | De
novo-Zusammenbau des Fragments |
MluI-KpnI
von 7C10 VL humanisiert 1 | KpnI-BamHI
von 7C10 VL humanisiert 1 |
Biotinyliertes
Leader-Oligo MluI 7C10 VL | Biotinyliertes
Oligo 7C10L KpnI |
Paar
von Oligo 1 und 7 | Paar
von Oligo 13 und 20 |
Paar
von Oligo 2 und 8 | Paar
von Oligo 14 und 21 |
Paar
von Oligo 3 und 9 | Paar
von Oligo 15 und 22 |
Paar
von Oligo 4 und 10 | Paar
von Oligo 16 und 23 |
Paar
von Oligo 5 und 11 | Paar
von Oligo 17 und 24 |
Paar
von Oligo 6 und 12 | Paar
von Oligo 18 und 25 |
Antisinn-Oligo
7C10 VL KpnI | Paar
von Oligo 19 und 26 |
| Antisinn-Oligo
7C10 L BamHI |
De
novo-Zusammenbau des Fragments | De
novo-Zusammenbau des Fragments |
MluI-KpnI
von 7C10 VH humanisiert 1 | KpnI-BamHI
von 7C10 VH humanisiert 1 |
Biotinyliertes
Leader-Oligo MluI 7C10 VH | Biotinyliertes
Oligo 7C10 H KpnI |
Paar
von Oligo 1 und 8 | Paar
von Oligo 15 und 21 |
Paar
von Oligo 2 und 9 | Paar
von Oligo 16 und 22 |
Paar
von Oligo 3 und 10 | Paar
von Oligo 17 und 23 |
Paar
von Oligo 4 und 11 | Paar
von Oligo 18 und 24 |
Paar
von Oligo 5 und 12 | Paar
von Oligo 19 und 25 |
Paar
von Oligo 6 und 13 | Paar
von Oligo 20 und 26 |
Paar
von Oligo 7 und 14 | Antisinn-Oligo
7C10 VH BamHI |
Antisinn-Oligo
7C10 VH KpnI | |
-
Beispiel 15: Konstruktion
der Gene, welche die Versionen humanisiert 2 von 7C10 VL und 7C10
VH und 3 von 7C10 VH kodieren, durch zielgerichtete Mutagenese
-
Die
Version humanisiert 2 von 7C10 VH wurde durch zielgerichtete Mutation
der Reste 48 und 67 (gemäß der Kabat-Nomenklatur)
der Version 1 erhalten. Diese zielgerichtete Mutagenese wurde mit
Hilfe des Systems QuikChangeTM Site-directed
mutagenesis von Stratagene (Kit Nr. 200518) gemäß dem von dem Hersteller beschriebenen
Protokoll ausgeführt.
Die Konstruktion erfolgt auf zwei Mal: zunächst wurde der Rest 48 in der
Version 1 mit Hilfe des Primerpaares 7C10Hhumanisé1QCM48
sens und -antisens (siehe Tabelle 10) mutiert und in einem zweiten
Schritt wurde diese an Rest 48 mutierte Version ihrerseits am Rest
67 mit Hilfe des Primerpaares 7C10Hhumanisé1QCI167 sens und -antisens
(siehe Tabelle 10) mutiert.
-
Die
Version humanisiert 3 von 7C10 VH wurde durch zielgerichtete Mutation
der Reste 30 und 71 (gemäß der Kabat-Nomenklatur)
der Version 2 unter gleichfalls erfolgender Verwendung des QuikChangeTM-Systems erhalten. Diese Konstruktion erfolgt
auf zwei Mal. Zunächst
wurde der Rest 30 in der Version 2 mit Hilfe der Primer 7C10Hhumanisé1QCT30
sens und -antisens (siehe Tabelle 10) mutiert. In einem zweiten
Schritt wurde diese an Rest 30 mutierte Version ihrerseits am Rest
71 unter Verwendung des Primerpaares 7C10Hhumanisé1V67QCR71
sens und -antisens (siehe Tabelle 10) mutiert.
-
Die
Version humanisiert 2 von 7C10 VL wurde durch zielgerichtete Mutation
des Rests 2 (gemäß der Kabat-Nomenklatur)
der Version 1 unter Verwendung des QuikChangeTM-Systems
erhalten. Der Rest 2 in der Version 1 wurde unter Verwendung des
Primerpaares 7C10L humanisé1QCV2
sens und -antisens (siehe Tabelle 10) mutiert.
-
TABELLE
10: Liste der Oligonukleotide, die für die zielgerichtete Mutagenese
durch das QuikChange
TM-System vom Stratagene
eingesetzt wurden
-
Beispiel 16: Transfektion
von cos7-Zellen durch Elektroporation
-
Die
Säugetier-Expressionsvektoren,
welche die chimären
oder humanisierten Versionen der schweren und leichten Ketten des
Antikörpers
7C10 enthalten, wurden an cos7-Zellen hinsichtlich der vorübergehenden Expression
der rekombinanten 7C10-Antikörper
getestet. Die DNA wurde in die cos-Zellen durch Elektroporation
mit Hilfe eines Biorad-Instruments (Gene Pulsar) eingeführt. Die
DNA (10 µg
von jedem Vektor) wird zu Aliquots von 0,8 ml cos-Zellen mit einer
Konzentration von 1 × 107 Zellen pro ml in PBS-Puffer (ohne Ca++
und Mg++) hinzugesetzt. Es wurde ein Puls von 1900 Volt und einer
Kapazität
von 25 µF
abgegeben. Die transfizierten cos-Zellen werden dann zu 8 ml DMEM-Medium,
enthaltend 5% Kälberserum,
hinzugegeben und 72 h bei 37°C
inkubiert. Der Überstand
wird dann gewonnen, zentrifugiert, um die Zellrückstände zu beseitigen, und durch
ELISA für
das Messen von seiner Konzentration an rekombinantem 7C10-Antikörper vom
humanen IgG1/Kappa-Typ getestet.
-
Beispiel 17: ELISA-Methode
zum Messen der Konzentrationen an rekombinanten humanen IgG1/Kappa-Antikörpern, die
in dem Überstand
der cos-Transfektanten
vorhanden sind.
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Die
durch vorübergehende
Expression in cos7-Zellen erzeugten Überstände wurden hinsichtlich der Anwesenheit
von 7C10-Antikörper
vom humanen IgG1/Kappa-Typ getestet. Für den Nachweis des humanen IgG1/Kappa-Immunglobulins
wurden ELISA-Platten mit 96 Vertiefungen (Maxisorb, Nunc) mit einem
polyklonalen Ziege-anti humanes IgG-Antikörper (spezifisch für das Fc
gamma-Fragment, Jackson Immuno-Research Laboratories Inc., Nr. 109-005-098)
beschichtet. Die Überstände von
cos-Zellen wurden reihenverdünnt und
zu den beschichteten Vertiefungen hinzugesetzt. Nach einer Inkubation
von einer Stunde bei 37°C
und Waschen wurde ein mit Peroxidase (HRP, Sigma, A-7164) konjugierter
polyklonaler Ziege-anti-leichte humane Kappa-Kette-Antikörper zugesetzt.
Nach 45 min Inkubation bei 37°C
und Waschen wurde das Substrat TMB (KPL Nr. 50-76-04) zugesetzt.
Nach 10 min Inkubation wurde die Reaktion durch die Zugabe von 1
M Schwefelsäure
gestoppt und die optische Dichte bei 450 nm abgelesen. Als Referenzstandard-Antikörper wurde
ein gereinigtes humanes IgG1/Kappa-Immunglobulin (Sigma, I-3889) von bekannter
Konzentration eingesetzt.
-
Beispiel 18. ELISA-Methode
zur Bestimmung der Erkennungsaktivität der rekombinanten 7C10-Antikörper vom
Typ humane IgG1/Kappa gegenüber
dem IGF-1-Rezeptor
(IGF-IR)
-
Die
cos7-Kulturüberstände wurden
auf ihre Fähigkeit,
den IGF-1-R zu erkennen, durch eine ELISA-Methode getestet. ELISA-Platten
mit 96 Vertiefungen (Dynex Immulon 2HB) wurden mit 100 µl pro Vertiefung
einer PBS-Lösung,
enthaltend 0,31 ng/µl
IGF-1-R (Human Insulinlike Growth Factor I soluble Receptor, R & D Systems, Nr.
391-GR), durch Inkubation für
eine Nacht bei 4°C
beschichtet. Nach Waschen mit PBS, enthaltend 0,05% Tween 20, wurden
die Platten durch die Zugabe einer PBS-Lösung, welche 0,5% Gelatine enthielt,
und Inkubation bei 37°C
während
1 h gesättigt.
Nach 3 Wäschen
mit PBS wurden die zu testenden Proben von cos-Überständen, die vorab in PBS, enthaltend
0,1% Gelatine und 0,05% Tween 20, reihenverdünnt worden waren, zu den Platten
hinzugesetzt. Nach einer Inkubation bei 37°C während 1 h, gefolgt von 3 Wäschen (PBS,
enthaltend 0,05% Tween 20), wurde ein anti-humanes IgG-Antikörper (spezifisch
für das Fc-Fragment),
der mit Peroxidase konjugiert war (HRP, Jackson Immuno-Research
Laboratories Inc., Nr. 109-035-098), zugesetzt (Verdünnung auf
1/5000 in PBS, enthaltend 0,1% Gelatine und 0,05% Tween 20). Nach
45 min Inkubation bei 37°C
und 3 Wäschen
(PBS, enthaltend 0,05% Tween 20) wurde das Substrat TMB (KPL, Nr.
50-76-04) zugesetzt. Nach 10 min Inkubation wurde die Reaktion durch
die Zugabe von 1M Schwefelsäure
gestoppt und die optische Dichte bei 450 nm abgelesen.
-
Beispiel 19. Bestimmung
der Erkennungsaktivität
des IGF1-R durch die verschiedenen Versionen von durch „CDR-Grafting" humanisiertem 7C10-Antikörper
-
Zunächst haben
wir die Erkennungsaktivität
der humanisierten Formen 1 der schweren und leichten Ketten von
7C10 gegenüber
dem IGF-1-Rezeptor mit der chimären
Form verglichen. Die 28 zeigt die Ergebnisse eines
ELISA-Tests der Erkennung des IGF-1R (siehe Beispiel 18) ausgehend
von Überständen von cos7-Zellen,
deren Konzentration an humanen IgG1/Kappa vorab durch ELISA bestimmt
worden war (siehe Beispiel 17). Die Titrationskurven der vier getesteten
rekombinanten Antikörper überlappen
perfekt, was anzeigt, dass ihre relativen Affinitäten für den IGF-IR
sehr ähnlich
sind. Man schließt
folglich daraus, dass die humanisierte Form 1 von 7C10, welche aus
der humanisierten leichten Kette 1 (1 einziger Rest von der Maus in
den Gerüstregionen
vorhanden) in Kombination mit der humanisierten schweren Kette 1
(4 Reste von der Maus in den Gerüstregionen
vorhanden) besteht, spezifisch den IGF-1-Rezeptor und mit einer sehr ähnlichen Affinität zu jener
des chimären
Antikörpers
(variable Regionen von der Maus) erkennt.
-
Als
zweites haben wir den Einfluss des Rests 2 (gemäß der Kabat-Nomenklatur) der
humanisierten leichten Kette von 7C10 (humanisierte Version 1 gegenüber der
humanisierten Version 2, siehe 19)
auf die Erkennung des IGF-IR untersucht. Die 29 zeigt
die Ergebnisse des ELISA-Erkennungstests des IGF-IR (siehe Beispiel
18) ausgehend von Überständen von
cos7-Zellen, deren Konzentration an humanem IgG1/Kappa vorab durch
ELISA bestimmt worden war (siehe Beispiel 17). Die beiden humanisierten
Versionen 1 und 2 der leichten Kette wurden nacheinander mit 7C10
VH, humanisiert 1, kombiniert. Die Titrationskurven der beiden Kombinationen überlagern
sich, was anzeigt, dass die Mutation des Rests 2 der leichten Kette,
der von einem Valin in der humanisierten Version 1 gegen ein Isoleucin
in der humanisierten Form 2 ausgetauscht worden war, offensichtlich
keinerlei Einfluss auf die relative Erkennungsaffinität des IGF1-Rezeptors
hat. Die humanisierte Form 2 der leichten Kette von 7C10 stellt
so eine Version dar, wo keinerlei Rest von der Maus (außer den
CDRs) konserviert worden ist. Diese vollständig humanisierte Version stellt
die bevorzugte Version von 7C10 VL dar.
-
Die
vollständig
humanisierte Version der leichten 7C10-Kette (humanisierte Version
2, siehe oben) wurde in Kombination mit den drei humanisierten Versionen
der schweren Kette von 7C10 getestet. Die 30 zeigt
die Ergebnisse des ELISA-Erkennungstests des IGF-1R ausgehend von
cos7-Zellüberständen, deren Konzentration
an humanem IgG1/Kappa vorab durch ELISA bestimmt worden war (siehe
Beispiel 17). Die Titrationskurven sind sehr ähnlich und überlagern sich praktisch mit
der Referenzkurve, welche dem chimären Antikörper entspricht, was anzeigt,
dass die drei humanisierten Versionen 1, 2 und 3 von 7C10 VH ein
und die selbe relative Affinität
für den
IGF-1R ergeben, wenn sie mit 7C10VL humanisiert 2 kombiniert werden.
Andere ELISA-Tests, die parallel ausgeführt wurden (Ergebnisse nicht
gezeigt), haben gleichwohl enthüllt,
dass eine Punktmutation des Rests 71 (Kabat-Nomenklatur) eines Arginins
(Maus) zu einem Valin (human) einen geringen Affinitätsverlust
des entsprechenden Antikörpers
gegen den IGF-1R zur Folge hat. Es ist also vernünftig, anzunehmen, dass 7C10
VH humanisiert 2 die gleiche relative Affinität für den IGF-1R wie 7C10 VH humanisiert
1 hat. Diese humanisierte Form 2 wird folglich gegenüber der
Form 1 bevorzugt sein, denn sie umfasst lediglich zwei Aminosäuren von
der Maus (Reste 30 und 71, siehe 24).
Die humanisierte Form 3, die keinerlei Rest von der Maus mehr umfasst
(außer
den CDRs) wird ihrerseits auch bevorzugt sein, den sie scheint lediglich
einen minimalen Affinitätsverlust
zur Folge zu haben.
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Als
Schlussfolgerung erweist sich, dass zwei humanisierte Formen des
Antikörpers
7C10 gemäß der Erfindung
besonders bevorzugt sind: eine Form, die aus der Kombination von 7C10
VH humanisiert 2 (2 Reste von der Maus konserviert) mit 7C10 VL
humanisiert 2 (keinerlei Rest von der Maus konserviert) besteht,
und eine andere Form, die aus der Kombination von 7C10 VH humanisiert
3 (keinerlei Rest von der Maus konserviert) mit 7C10 VL humanisiert
2 (keinerlei Rest von der Maus konserviert) besteht. Diese letztere
Form stellt die ultimative humanisierte Version dar, denn es ist
keinerlei Rest von der Maus zugleich in der schweren und der leichten
Kette vorhanden.
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Beispiel 20. Expression
des EGFR und des IGF-IR auf der Oberfläche der A549-Zellen
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Es
wurde die Wirkungssynergie, die durch die Coverabreichung von zwei
MAK, die gegen den IGF-IR bzw. den EGFR gerichtet sind, erhalten
wird, bei Nacktmäusen,
welche einen nicht-kleinzelligen Lungentumor tragen, der durch subkutane
(s.k.) Injektion von A549-Zellen (Lungenkarzinom-Zelllinie) etabliert
worden ist, untersucht.
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Zunächst und
um das Vorhandensein der beiden Rezeptoren IGF-IR und EGFR auf der
Oberfläche der
A549-Zelle sicherzustellen, bevor jene der Maus injiziert wird,
wurde eine Markierung von diesen Zellen für eine FACS-Ablesung mit dem
Mäuse-anti-IGF-IR-MAK
7C10 (37B) bzw. dem Mäuse-anti-EGFR-MAK 225
vorgenommen (37D). Dafür wurden die Zellen 30 min
bei 4°C
mit einer PBS-Lösung
mit 10% SVF (fötales
Kälberserum)
gesättigt,
gewaschen, dann 30 min bei 4°C
mit dem MAK von Interesse inkubiert. Nach 3 neuerlichen Wäschen wird
der sekundäre,
mit FITC (Fluoresceinisothiocyanat) gekoppelte anti-Spezies-Antikörper zugesetzt.
Nach 30 min Inkubation erfolgt das Ablesen im FACS („Fluorescence
Activated Cells Sorter")
bei 520 nm (Anregung 488 nm).
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Die
in den 37A bis 37D aufgeführten Ergebnisse
zeigen, dass die A549-Zellen auf ihrer Oberfläche eine vergleichbare Anzahl
von Rezeptoren für
EGF und für
IGF1 aufweisen. In den beiden Fällen
ist die Population homogen bezogen auf die Verteilung von jedem
der Rezeptoren. Die Spezifität
der Markierung wird durch die Verwendung einer Isotypkontrolle bestätigt (37C). Diese Ergebnisse validieren die Verwendung der
A549-Zelle als Modell für
die Untersuchung einer Wirkungssynergie an zwei Rezeptoren IGF-IR
und EGFR und für
die Untersuchung einer Kollaboration dieser beiden Rezeptoren.
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Beispiel 21. Wirkungssynergie
eines anti-IGF-IR-MAK und eines anti-EGFR-MAK, die in vivo coverabreicht werden,
bei der Nacktmaus im Rahmen einer Antitumorbehandlung.
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Für diese
Untersuchung wurden Nacktmäusen
5·106 A549-Zellen transplantiert. Fünf Tage
nach der Zelltransplantation werden die Tumore gemessen und es wird
eine in Hinblick auf das Tumorvolumen homogene Gruppe von Mäusen gebildet.
Ausgehend von dieser Gruppe werden zufällig Gruppen von 6 Mäusen gebildet.
Diese Mäuse
werden intraperitoneal (i.p.) zweimal wöchentlich mit jedem der MAK
7C10 und 225 individuell in einer Dosis von 250 µg/Maus oder mit den beiden
MAK in Coverabreichung behandelt. Der MAK 9G4 wird als Isotypkontrolle
des Experiments verabreicht.
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Die
in der 38 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
jeder der Antikörper
7C10 und 225, die allein verabreicht werden, in der Lage ist, eine
signifikante Verringerung des Tumorwachstums in vivo zu induzieren. Man
kann anmerken, dass die beiden getesteten MAK eine vergleichbare
Aktivität
auf das Wachstum des A549-Tumors haben. Überraschenderweise wird bezogen
auf die Literatur eine signifikante Synergie während der gleichzeitigen Verabreichung
der beiden MAK (p < oder
= 0,01 zu jedem der Zeitpunkte der Kinetik in einem t-Test) beobachtet,
was nahe legt, dass eine Kollaboration der beiden Rezeptoren für das optimale
Wachstum eines Tumors in vivo existiert und dass im Gegensatz zu
den Daten der Literatur das Blockieren von einer der beiden Achsen
nicht ausreicht, um das durch die zweite vermittelte Wachstum vollständig zu
hemmen.
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Beispiel 22. Untersuchung
der Antitumor-Aktivität
der gemeinsam verabreichten Mäuse-Antikörper 7C10
und 225 bei Mäusen,
denen A549-Zellen orthotopisch implantiert worden sind.
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Die
Verwendung von orthotopischen Modellen für die Auswertung der Antitumor-Aktivität weist
einen besonderen Vorteil in Bezug auf den Prozess der Metastasenverbreitung
eines Tumors auf. Um die Antitumor-Aktivität einer Mischung von Antikörpern, die
gegen den IGF-IR bzw. den EGFR gerichtet sind, auszuwerten, wurden
106 A549-Zellen (nicht-kleinzelliger Lungenkrebs)
in die Pleurahöhle
von Nacktmäusen
implantiert. Es ist anzumerken, dass diese Art einer Tumorimplantation
eine Metastasenverbreitung ähnlich
zu jener, die beim Menschen beobachtet wird, zur Folge hat und zum
Tode der Tiere führt.
Die 39 zeigt, dass die Verabreichung
der Antikörper
225 und 7C10 allein erlaubt, eine vergleichbare und signifikante
Verlängerung des Überlebens
zu beobachten. Überraschenderweise
erhöht
die gemeinsame Verabreichung (Coverabreichung) dieser beiden Antikörper das Überleben
der Tiere beträchtlich,
was nahe legt, dass diese Behandlung einen Einfluss auf die Metastasenverbreitung
der Tumorzellen hat.
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Beispiel 23. 7C10 und
7H2HM hemmen die Phosphorylierung des Tyrosins der β-Kette des
IGF-IR und des IRS-1
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MCF7-Zellen
werden in einer Konzentration von 5·104 Zellen/cm2 (Schalen von 75 cm2,
COSTAR) in 20 ml RPMI ohne Phenolrot und mit Zusatz von 5 mM Glutamin,
Penicillin/Streptomycin (jeweils 100 E/100 µg/ml) und 10% fötalem Kälberserum
24 h kultiviert. Nach drei Wäschen
mit PBS wurden die Zellen 12 h in Medium (RPMI) ohne Phenolrot,
welches kein fötales
Kälberserum
mehr enthielt und zu welchem 5 mM Glutamin, Penicillin/Streptomycin,
Rinderserumalbumin in einer Konzentration von 0,5 µg/ml (Sigma
A-8022) und Transferrin in einer Konzentration von 5 µg/ml (Sigma
T8158) zugesetzt waren, inkubiert.
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Für die Aktivierung
wurden die Zellen zuallererst bei 37°C 2 min mit blockierenden Antikörpern (10 µg/ml) inkubiert,
dann wurde IGF-I (Sigma 13769, 50 ng/ml) für zwei zusätzliche Minuten zugesetzt.
Die Reaktion wurde durch Absaugen des Inkubationsmediums gestoppt
und die Schalen wurden auf Eis gesetzt. Die Zellen wurden durch
Zugabe von 0,5 ml Lysepuffer (50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 150 mM NaCl,
1% Nonidet P40, 0,5% Natriumdesoxycholat), zu welchem Proteaseinhibitoren
(1 Tablette für
50 ml, Boehringer Ref.: 1697 498) und Phosphataseinhibitoren (Calbiochem
Ref.: 524625 (1/100)) zugesetzt worden waren, solubilisiert. Die
Zellen wurden abgeschabt und die Suspension wurde gewonnen und auf
einen Schüttler
bei 4°C
während
1,5 h gesetzt. Die Lösungen
wurden bei 12000 Upm 10 min (4°C)
zentrifugiert und die Proteinkonzentrationen der Überstände wurden
durch BCA quantifiziert.
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500 µg Proteine
des Zelllysats wurden mit dem anti-IGF-IR (Santa cruz Ref.: sc-713)
für eine
Immunpräzipitation
gemischt und auf einem Schüttler
bei 4°C
1,5 h inkubiert. Die Immunpräzipitate
wurden durch Zugabe von Protein A-Agarose (Boehringer Ref.: 1 134
515) gewonnen und die ganze Nacht auf dem Schüttler bei 4°C inkubiert. Für die Immunpräzipitation
von IRS-1 wurden mit Agarosekügelchen
gekoppelte anti-IRS-1-Antikörper
(Santa-cruz Ref.: 559Ac) eingesetzt. Die Agarosekügelchen
wurden zweimal mit 1 ml Lysepuffer, zweimal mit einem Waschpuffer
1 (50 mM Tris-HCl, pH 7,5; 500 mM NaCl; 0,1% Nonindet P40; 0,05% Natriumdesoxycholat
(Boehringer 1 332 597), zu welchem Proteaseinhibitoren und Phosphataseinhibitoren zugesetzt
waren) und einmal mit einem Waschpuffer 2 (50 mM Tris-HCl; 0,1%
Nonidet P40; 0,05% Natriumdesoxycholat (Boehringer Ref.: 1 332 597),
zu welchem Proteaseinhibitoren und Phosphataseinhibitoren zugesetzt
waren, 1/100), gewaschen. Die Immunpräzipitate wurden in Laemmli-Puffer
resuspendiert, 5 min auf 100°C
erwärmt.
Die Überstände wurden
durch Elektrophorese auf einem SDS-Polyacrylamidgel (8% Novex EC6015)
analysiert. Die Proteine wurden auf eine Nitrocellulosemembran transferiert,
gefolgt von entweder einem Immunoblot mit mit HRP konjugierten anti-Phosphotyrosin-Antikörpern (upstate
Biotechnology 4G10) oder mit anti-β-Kette des IGF-IR-Antikörpern oder
anti-IRS-1 (Santa Cruz Ref.: sc 8038), gefolgt von einem mit HRP
konjugierten anti-Kaninchen-Antikörper. Die Bandenmuster wurden
durch Chemolumineszenz (Amersham RPN 2209), gefolgt von einer Autoradiographie
auf Kodak X-mat AR-Filmen, sichtbar gemacht.
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Die 40A repräsentiert
nicht-stimulierte (0) oder entweder mit IGF-1 (50 ng/ml) allein
(0 + IGF – 1) oder
kombiniert mit monoklonalen oder humanisierten anti-IGF-IR-Antikörpern (10 µg/ml) 7C10,
1H7, 7H2HM stimulierte MCF7-Zellen. Die Antikörper 9G4 oder hlgG1 sind murine
oder humane Immunglobuline vom Isotyp IgG1, die als Negativkontrolle
des Experiments eingesetzt wurden. Die β-Ketten des IGF-IR wurden mit
anti-phosphoryliertes Tyrosin-Antikörpern immunpräzipitiert
und geblottet. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die monoklonalen
oder humanisierten anti-IGF-IR-Antikörper 7C10, 1H7 und 7H2HM die
Phosphorylierung des Tyrosins der β-Kette des IGF-IR hemmen.
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Die 40B repräsentiert nicht-stimulierte
(0) oder entweder mit IGF-1 (50 ng/ml) allein (0 + IGF – 1) oder
kombiniert mit monoklonalen oder humanisierten anti-IGF-IR-Antikörpern (10 µg/ml) 7C10,
1H7, 7H2HM stimulierte MCF-7-Zellen. Wie weiter oben beschrieben,
sind die Antikörper
9G4 oder hlGG1 murine oder humane Immunglobuline vom Isotyp IgG1,
die als Negativkontrolle des Experiments eingesetzt wurden. IRS-1 wurde
mit anti-phosphoryliertes Tyrosin-Antikörpern immunpräzipitiert
und geblottet. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die monoklonalen
Antikörper
7C10, 7H2HM und 1H7 die Phosphorylierung des Tyrosins von IRS-1
hemmen.
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Beispiel 24. 7C10 und
7H2HM induzieren die Internalisierung des IGF-IR
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MCF7-
und A549-Zellen wurden in einer Konzentration von 1·107 Zellen/ml in PBS mit 10% fötalem Kälberserum
(FACS-Puffer) suspendiert. 1·106 Zellen wurden 30 min bei 37°C mit den
monoklonalen Antikörpern
in einer Konzentration von 10 µg/ml
(7C10, 7G3, 9G4) oder von 20 µg/ml
für 7H2HM
inkubiert. Nach dem Waschen wurden die Zellen bei 4°C 30 min
mit einem biotinylierten anti-IGF-IR (monoklonaler Antikörper 12B1)
markiert und schließlich
bei 4°C
30 min mit einem Streptavidin-488 alexa Fluor®-Konjugat
inkubiert. Die Zellen wurden durch FACScan (Becton-Dickinson, Erembodegem,
Belgien) mit der Cellquest-Software nach Beseitigung der Zellrückstände analysiert.
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Die 41 zeigt die A549-Zellen ohne Färbung (erster
Peak), die mit 7C10 oder 7H2HM inkubierten A549-Zellen (zweiter
Peak) und die mit einem irrelevanten Mäuse- oder Ratten-IgG1 inkubierten
A549-Zellen (dritter Peak). Man beobachtet eine zweifache Verringerung
der Oberflächenexpression
des IGF-IR durch die Zellen, wenn die Zellen vorab mit 7C10 oder
7H2HM inkubiert wurden.
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Beispiel 25. 7C10 und
7H2HM induzieren den Abbau des IGF-IR
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MCF-7-Zellen
wurden 24 h in einer Konzentration von 10·104 Zellen/cm2 (75 cm2, Costar)
in 15 ml vollständigem
Medium kultiviert. Dann wurden die Kulturen dreimal mit PBS gewaschen
und 12 h mit serumfreiem Medium inkubiert. Dann wurden die Zellen
mit Cycloheximid in einer Konzentration von 25 µg/ml allein oder mit 10 µg/ml monoklonalem
Antikörper
7C10, 9G4, 7G3 oder mit IGF-I (50 ng/ml) inkubiert. In bestimmten
Experimenten wurden die Zellen vor der Inkubation mit den monoklonalen
Antikörpern
1 h bei 37°C
mit MG-132 (10 µM,
Calbiochem 474791) behandelt, um die Aktivitäten des Proteasoms zu hemmen.
Nach der Inkubation wurden die Zellen gewaschen und durch Zugabe
eines Lysepuffers solubilisiert. 20 µg Proteine wurden durch Elektrophorese
auf einem 8%-SDS-Polyacrylamidgel analysiert und auf eine Nitrocellulosemembran
transferiert, gefolgt von einem anti-β-Kette des IGF-IR-Immunoblot,
wie weiter oben beschrieben.
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Die
Western-Blot-Analyse (42A)
der Integrität
des IGF-IR zeigt, dass 7C10 und 7H2HM den Abbau des Rezeptors induzieren,
wohingegen der natürliche
Ligand keinerlei Abbau dieses Letzteren zur Folge hat. Mit 9G4,
einem irrelevanten Antikörper,
der als Isotypkontrolle eingesetzt wird, wird keinerlei Abbau des Rezeptors
beobachtet. Die 42B weist ihrerseits nach,
dass der Abbau durch einen Proteasom-Inhibitor MG132 (Inkubationdauer
2 h) gehemmt wird.
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Vergleichbare
Ergebnisse wurden mit dem humanisierten Antikörper 7H2HM erhalten (42C).
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