-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Komprimieren und
Selbstzünden
eines Gemischs aus Brennstoff und Luft in einer Brennkammer, um
eine Leistung zu erzeugen. Genauer ausgedrückt, die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Steuern des Selbstzündens eines Luft/Brennstoff-Gemischs
zwecks effektiver Erzeugung einer Leistung bei reduzierter Emission
von Schadstoffen während der
Verbrennung des Gemischs.
-
2. Stand der Technik
-
Brennkraftmaschinen
mit innerer Verbrennung erzeugen selbst in relativ kleinen Ausführungen eine
große
Leistung und werden deshalb weltweit als Antriebsquellen verschiedener
Transportfahrzeuge wie Automobile, Schiffe und Flugzeuge und als
stationäre
Antriebsquellen in Fabriken verwendet. Das Prinzip solcher Brennkraftmaschinen
mit innerer Verbrennung besteht darin, in einer Brennkammer einen Brennstoff
zu verbrennen, den bei der Verbrennung erzeugten Druck in mechanische
Arbeit umzuwandeln und als Drehmoment abzugeben.
-
Um
die globale Umgebung zu schützen,
besteht die zwingende Forderung nach Verringerung der Emission von
Schadstoffen aus der Brennkraftmaschine. Eine weitere Notwendigkeit
ist eine Verringerung des Brennstoffverbrauchs, um die Emission von
Kohlendioxid als Ursache der globalen Erwärmung und die Maschinenbetriebskosten
zu senken.
-
Eine
Möglichkeit,
diese Forderungen zu erfüllen,
ist die Nutzung eines Verbrennungssystems bei einer Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung, nach welchem ein Luft/Brennstoff-Gemisch
in deren Brennkammer komprimiert wird und sich selbst entzündet (nachfolgend „Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem" genannt). Wie später detailliert
beschrieben, wird von einer nach dem Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
betriebenen Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung eine wesentliche
Senkung der Emission von Abgasschadstoffen und des Brennstoffverbrauchs
erwartet. Bei diesem Verbrennungssystem wird das Luft/Brennstoff-Gemisch komprimiert
und entzündet
sich selbst. Bei einigen Bedingungen, unter welchen die Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung betrieben wird, entzündet das Luft/Brennstoff-Gemisch
sich während
des Komprimierens zu einem zu frühen
Zeitpunkt, so daß starkes
Klopfen auftritt.
-
Nach
einer vorgeschlagenen Technologie wird ein Luft/Brennstoff-Gemisch
mit allmählich
sinkender Brennstoffkonzentration über die Brennkammer erzeugt
und der Teil des Gemisch, welcher eine höhere Brennstoffkonzentration
hat, gezündet,
um den Zeitpunkt des Selbstzündens
des restlichen Luft/Brennstoff-Gemischs zu steuern (Dokument 2001-254660).
Gemäß dieser
Technologie wird dieser Teil gezündet
und verbrannt, um den Druck in der Brennkammer zu erhöhen, dadurch
den restlichen Teil des Gemischs zu komprimieren, damit dieses sich
selbst entzündet.
Die Verzögerung
bis zum Selbstzünden
des komprimierten Luft/Brennstoff-Gemischs (Selbstzündverzögerungszeit)
verlängert
sich mit abnehmender Brennstoffkonzentration. Dadurch erfolgt Selbstzünden des
komprimierten restlichen Luft/Brennstoff-Gemischs nicht vollständig zum
gleichen Zeitpunkt, sondern beginnt bei dem Teil mit der größeren Brennstoffkonzentration
und setzt sich immer weiter fort. Durch Steuern des Zündzeitpunktes des
Luft/Brennstoff- Gemischs
wird der Beginn des Selbstzündens
gesteuert und somit Klopfen verhindert.
-
Bei
dieser den Stand der Technik repräsentierenden Technologie kann
der Zeitpunkt des Selbstzündens
des Luft/Brennstoff-Gemischs jedoch nur unter Schwierigkeiten zuverlässig gesteuert
und somit Klopfen kaum verhindert werden. Das Mischen von Brennstoff
mit Luft zur Erzeugung eines Luft/Brennstoff-Gemischs muß vor dem
Zünden
erfolgen. Vom Einspritzen des Brennstoffs in die Brennkammer zwecks
Vermischens mit Luft bis zum tatsächlichen Zünden des erzeugten Luft/Brennstoff-Gemischs
vergeht eine bestimmte Zeit. Beim Betreiben der Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung unter bestimmten Bedingungen erfolgt das Selbstzünden, bevor
Luft und Brennstoff sich ausreichend miteinander vermischt haben.
Das heißt,
daß das
Luft/Brennstoff-Gemisch sich vor dem gewünschten Zeitpunkt selbst entzündet. Mit
anderen Worten, der Selbstzündzeitpunkt
des Luft/Brennstoff-Gemischs kann nicht durch Regulieren des Zündzeitpunktes
gesteuert werden.
-
Die
abnehmende Brennstoffkonzentration über die gesamte Brennkammer
verlängert
die Selbstzündverzögerungszeit
und verhindert dadurch das Selbstzünden des Luft/Brennstoff-Gemischs vor dem
eigentlichen Zündzeitpunkt.
-
Im
Dokument
US 6,227,151
B1 ist eine Brennkraftmaschine mit Funkenzündung offenbart, bei
welcher der Kraftstoff in wenigstens zwei Fraktionen mit unterschiedlichem
Siedepunkt getrennt wird. Die einzelnen Brennstofffraktionen werden
der Brennkammer der Maschine getrennt zugeführt, um in jedem Zylinder zum
Funkenbildungszeitpunkt eine Zweizonen-Ladungsschicht zu erhalten,
wenn die Maschine unter Schwachlast- und Mittellastbedingungen betrieben
wird.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Betreitstellung einer Technologie
zum effektiven Steuern des Selbstzündzeitpunktes des Luft/Brennstoff-Gemischs
einer Brennkraftmaschine.
-
Diese
Aufgabe erfüllen
die im Anspruch 1 definierte Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung, die
im Anspruch 20 definierte Steuervorrichtung und das im Anspruch
21 definierte Steuerverfahren.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine,
in deren Brennkammer ein Gemisch aus Luft und Brennstoff komprimiert
und verbrannt wird, um eine Leistung zu erzeugen.
-
Zu
dieser Brennkraftmaschine gehören:
ein Mechanismus zum Komprimieren des Luft/Brennstoff-Gemischs in
der Brennkammer, ein erster Modul zur Erzeugung eines ersten Luft/Brennstoff-Gemisch aus
einem Brennstoff und Luft in einem bestimmten Verhältnis, welcher
das Selbstzünden
des ersten Luft/Brennstoff-Gemischs beim Komprimieren durch den
Komprimiermechanismus in der Brennkammer verhindert, ein zweiter
Modul zum Einspritzen eines vom ersten Brennstoff sich unterscheidenden
zweiten Brennstoffs in einen Teilbereich der Brennkammer zwecks
Erzeugung eines zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs, und ein Zündmodul zum Zünden des zweiten
Luft/Brennstoff-Gemischs, um das erste Luft/Brennstoff-Gemisch zu
komprimieren und dadurch das Selbstzünden dieses Gemischs auszulösen.
-
Die
beschriebene Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung wird auf
eine bestimmte Weise gesteuert. Demzufolge bezieht die vorliegende
Erfindung sich auch auf ein Verfahren zum Steuern des Komprimierens
eines aus einem Brennstoff und Luft erzeugten Gemischs in der Brennkammer
einer Brennkraftmaschine und Verbrennens dieses Gemischs zur Erzeugung
einer Leistung.
-
Zu
diesem Steuerverfahren gehören:
ein erster Schritt zur Erzeugung eines ersten Luft/Brennstoffgemischs
aus einem ersten Brennstoff und Luft in einem bestimmten Verhältnis, um
Selbstzünden des
ersten Luft/Brennstoff-Gemischs durch Komprimieren in der Brennkammer
zu verhindern, ein zweiter Schritt zum Einspritzen eines vom ersten
Brennstoff sich unterscheidenden zweiten Brennstoffs in einen Teilbereich
der Brennkammer, um ein zweites Luft/Brennstoff-Gemisch zu erzeugen,
und ein dritter Schritt zum Zünden
des zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs, um das erste Luft/Brennstoff-Gemisch zu komprimieren
und Selbstzünden
dieses Gemischs auszulösen.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine die beschriebene
Steuerung durchführende Einheit.
Diese Einheit steuert das Komprimieren und Verbrennen des Luft/Brennstoff-Gemischs in der Brennkammer,
um eine Leistung zu erhalten.
-
Zu
dieser Steuereinheit gehören:
ein Modul zur Erzeugung eines ersten Gemischs aus einem ersten Brennstoff
und Luft in einem bestimmten Verhältnis, welcher das Selbstzünden des
ersten Luft/Brennstoff-Gemischs beim Komprimieren in der Brennkammer
verhindert, ein zweiter Modul zum Einspritzen eines vom ersten Brennstoff
sich unterscheidenden zweiten Brennstoffs in einen Teilbereich der Brennkammer,
um ein zweites Luft/Brennstoff-Gemisch zu erzeugen, und ein Modul
zum Zünden
des zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs, um das erste Luft/Brennstoff-Gemisch
zu komprimieren und Selbstzünden
dieses Gemisch auszulösen.
-
Bei
Anwendung des Steuerverfahrens und Nutzung der Steuereinheit gemäß der vorliegenden Erfindung
in einer Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung wird ein erstes
Gemisch aus einem ersten Brennstoff und Luft in einem bestimmten
Verhältnis
in der Brennkammer erzeugt, welches sich durch einfaches Komprimieren
nicht selbst entzündet.
Danach wird ein vom ersten Brennstoff sich unterscheidender zweiter
Brennstoff in einen Teilbereich der Brennkammer gespritzt, um ein
zweites Luft/Brennstoff-Gemisch zu erzeugen. Schließlich wird
das zweite Luft/Brennstoff-Gemisch gezündet, um den Druck in der Brennkammer
zu erhöhen,
dadurch das erste Luft/Brennstoff-Gemisch zu komprimieren und Selbstzünden dieses
Gemischs auszulösen.
-
Das
erste Luft/Brennstoff-Gemisch entzündet sich durch einfaches Komprimieren
in der Brennkammer nicht selbst. Der zweite Brennstoff unterscheidet
sich vom ersten Brennstoff, so daß das Selbstzünden des
in der Brennkammer erzeugten zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs im
Verlaufe des Komprimierens unter Bedingungen gesteuert werden kann,
welche sich von den beim Zünden
des ersten Luft/Brennstoff-Gemischs vorliegenden Bedingungen unterscheiden.
Das zweite Luft/Brennstoff-Gemisch beginnt beim Zünden zu
verbrennen und komprimiert das erste Luft/Brennstoff-Gemisch, bis
dieses sich selbst entzündet.
Das Steuern des Zündzeitpunktes
des zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs gewährleistet das Selbstzünden des
ersten Luft/Brennstoff-Gemisch zum gewünschten Zeitpunkt. Dieses Steuern
gewährleistet
glattes Betreiben der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung
unabhängig von
den Antriebsbedingungen, ohne daß beim Selbstzünden des
ersten Luft/Brennstoff-Gemischs Klopfen auftritt. Es ist bekannt,
daß das
Betreiben der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung durch Komprimieren
und Selbstzünden
des Luft/Brenn-stoff-Gemischs zur Verringerung der Emission von Schadstoffen
und des Brennstoffverbrauch führt,
und zwar unter jeden Bedingungen, worauf später näher eingegangen wird.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zur Erzeugung des zweiten Luft/Brennstoff-Gemisch Wasserstoff
als zweiter Brennstoff eingespritzt. Der eingespritzte Wasserstoff
mischt sich schnell mit Luft und gewährleistet zuverlässiges Zünden des
zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs.
-
Wasserstoffgas
ist sehr leicht entzündbar, aber
kaum durch Selbstzünden.
Das als zweiter Brennstoff verwendete Wasserstoffgas ermöglicht somit
zuverlässiges
Zünden
des zweiten Luft/Brennstoff-Gemisch und Selbstzünden des ersten Luft/Brennstoff-Gemischs
zu einem gewünschten Zeitpunkt.
-
Ein
weiteres charakteristisches Merkmal von Wasserstoffgas ist die kurze
Zündverzögerung,
welche die Zeit zwischen der Erzeugung des Zündfunkens und dem tatsächlichen
Zünden
repräsentiert. Selbst
wenn durch variierende Erzeugungszustände des Luft/Brennstoff-Gemisch
in der Brennkammer die Zündverzögerung variiert,
wird durch Verwendung von Wasserstoffgas als zweiter Brennstoff
der Zündzeitpunkt
des zweiten Luft/Brennstoff-Gemischs nicht wesentlich geändert. Mit
anderen Worten, Wasserstoffgas gewährleistet das Selbstzünden des
komprimierten ersten Luft/Brennstoff-Gemisch zum gewünschten
Zeitpunk.
-
Bei
der beschriebenen Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung kann
unter Bedingungen, welche kein Klopfen verursachen, das erste Gemisch aus
dem ersten Brennstoff und Luft beim Komprimieren sich selbst entzünden, ohne
daß zweiter
Brennstoff eingespritzt wird. In diesem Fall wird das von der Brennkraftmaschine
erzeugte Drehmoment erfaßt. Wenn
das erfaßte
Drehmoment kleiner ist als ein bestimmte Grenzwert, wird in der
Brennkammer anstatt des ersten Brennstoff/Luft-Gemischs ein drittes Brennstoff/Luft-Gemisch
erzeugt. Das dritte Brennstoff/Luft-Gemisch ist ein Gemisch aus
dem ersten Brennstoff und Luft in einem bestimmten Verhältnis, welches
sich durch einfaches Komprimieren in der Brennkammer selbst entzündet. Wenn
kein zweiter Brennstoff eingespritzt wird, kann das in der Brennkammer
erzeugte Luft/Brennstoff-Gemisch
nicht gezündet
werden.
-
Wenn
nur ein kleines Drehmoment erforderlich ist, tritt kaum Klopfen
auf. In diesem Fall erfolgt das Selbstzünden des Luft/Brennstoff-Gemisch
in der Brennkammer ohne Einspritzen des zweiten Brennstoffs. Dadurch
wird zweiter Brennstoff eingespart. Wenn das Gemisch aus erstem
Brennstoff und Luft sich selbst entzündet, ist das Zünden des Luft/Brennstoff-Gemischs in der Brennkammer
nicht erforderlich.
-
Bei
der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung wird zur Erzeugung
des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs der zweite Brennstoff direkt
in die Brennkammer gespritzt, und zwar während des Kompressionshubs
des Kolbens vorzugsweise zu einem geeigneten Zeitpunkt zwischen
30° als
Drehwinkel der Kurbelwelle vor dem oberen Totpunkt, an welchem der
Kolben nach dem Komprimieren des Luft/Brennstoff-Gemischs die Maximalhöhe erreicht, und
dem oberen Totpunkt selbst.
-
Da
der direkt eingespritzte Wasserstoff sich schnell mit Luft vermischt,
wird die Erzeugung des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs erleichtert,
so daß der
genannte Einspritzzeitpunkt sich als geeignet herausgestellt hat.
-
Der
Kolben dieser Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung kann an
der Oberseite mit einer Ausnehmung versehen werden, in welcher von
dem in die Brennkammer direkt gespritzten zweiten Brennstoff das
zweite Brennstoff/Luft-Gemisch erzeugt wird.
-
Diese
Ausnehmung verhindert effektiv das Ausbreiten des erzeugten zweiten
Brennstoff/Luft-Gemischs über
die gesamte Brennkammer. Dadurch wird zuverlässiges Zünden des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs
gewährleistet.
-
Die
Ausnehmung kann im wesentlichen in der Mitte der Kolbenfläche angeordnet
werden.
-
In
diesem Fall wird das zweite Brennstoff/Luft-Gemisch auch im wesentlichen
in der Mitte der Brennkammer erzeugt. Da der Zündmodul ebenfalls in der Mitte
der Brennkammer angeordnet ist, erfolgt das Zünden des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs
ebenfalls an dieser Stelle. Durch Anordnen der Ausnehmung im wesentlichen
in der Mitte der oberen Kolbenfläche
wird das Konfigurieren der Brennkammer erleichtert.
-
Die
Ausnehmung kann so eingebracht werden, daß der Übergang von dieser zur Kolbenoberseite
teilweise eine scharfe Kante bildet. Diese teilweise scharfe Kante
verhindert das Ausbreiten des in der Ausnehmung erzeugten zweiten
Brennstoff/Luft-Gemischs über
die gesamte Brennkammer, so daß dieses
effektiv gezündet
werden kann.
-
An
einer Innenfläche
der Brennkammer kann eine der Ausnehmung an der Kolbenoberseite
gegenüber
liegende zweite Ausnehmung erzeugt werden. Im Raum zwischen diesen
beiden Ausnehmungen wird beim Aufwärtsbewegen des Kolbens das zweite
Brennstoff/Luft-Gemisch erzeugt, so daß dieses effektiv gezündet werden
kann.
-
Die
Oberseite des Kolbens kann vorzugsweise auch mit einer Nut versehen
werden, welche den direkt in die Brennkammer gespritzten zweiten Brennstoff
in die Ausnehmung leitet. Dadurch kann das zweite Brennstoff/Luft-Gemisch
noch effektiver erzeugt und gezündet
werden.
-
Bei
der Brennkraftmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der zweite Brennstoff zur Erzeugung des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs
zu einem bestimmten Zeitpunkt in bezug auf den Zündzeitpunkt in die Brennkammer
gespritzt werden.
-
Dieser
konstant gehaltene Zeitabstand zwischen dem Einspritzzeitpunkt und
dem Zündzeitpunkt
gewährleistet
zuverlässiges
Zünden
des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs durch den Zündmodul.
-
In
einem bevorzugten Fall wird ein den Zündzeitpunkt verzögernder
Faktor erfaßt.
Dieser Faktor ist zum Beispiel die Häufigkeit von Klopferscheinungen
oder die Konzentration an Stickoxiden in dem aus der Brennkammer
ausgestoßenen
Abgas. Wenn Klopfen einen bestimmten Zulässigkeitspegel überschreitet,
wird der Zündzeitpunkt
des zweiten Brennstoff/Luft-Brennstoff-Gemischs
und vorzugsweise auch der Zeitpunkt für das Einspritzen des zweiten Brennstoffs
verzögert.
-
Wenn
das Zünden
des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs zu zeitig erfolgt und dadurch Klopfen
auftritt oder eine zu hohe Stickoxidkonzentration im Abgas zu verzeichnen
ist, wird der Zündzeitpunkt
verzögert.
Durch Verzögerung
des Zeitpunktes für
das Einspritzen des zweiten Brennstoffs und Verzögerung des Zündzeitpunktes
kann das zweite Brennstoff/Luft-Gemisch effektiv gezündet werden, so
daß weder
Klopfen auftritt noch zu viele Stickoxide erzeugt werden.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung wird der erste Brennstoff zur Erzeugung
des ersten Brennstoff/Luft-Gemischs vorzugsweise in den vor dem
Einlaßventil
liegenden Abschnitt des Lufteinlaßkanals, der zweite Brennstoff
zur Erzeugung des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs in die Brennkammer gespritzt.
-
Das
Einspritzen des ersten Brennstoffs in den vor dem Einlaßventil
liegenden Abschnitt des Einlaßkanals
ist einfacher als das Einspritzen dieses Brennstoffs in die Brennkammer
und erleichtert die Erzeugung des ersten Brennstoff/Luft-Gemischs in dieser.
-
Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit
innerer Verbrennung ist mit einem im Abgasrohr angeordneten von
den Abgasen durchströmten
Katalysator ausgerüstet,
in welchem die Schadstoffe im Abgas umgewandelt werden.
-
Da
dieser Katalysator bei niedriger Temperatur nicht in der Lage ist,
die Schadstoffe effektiv in unschädliche Stoffe umzuwandeln,
wird in den vor diesem liegenden Abschnitt des Abgasrohrs zweiter Brennstoff
eingespritzt und gezündet,
um diesen anzuwärmen
und die gewünschte
Schadstoffumwandlung zu gewährleisten.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
kann zwischen dem Zweitakt-Modus und dem Viertakt-Modus geschaltet
werden. Diese Brennkraftmaschine ist ausgerüstet mit: einem Mechanismus, welcher
die Kurbelwelle in Drehung setzt, um den mit dieser verbundenen
Kolben aufwärts
zu bewegen und dabei das Luft/Brennstoff-Gemisch in der Brennkammer
zu komprimieren, einem Einlaßventil
und einem Auslaßventil,
welche synchron zur Kurbelwellendrehung betätigt werden und den Einlaßkanal bzw.
den Auslaßkanal öffnen und
schließen,
und einem Um schaltmodul, welcher den Öffnungszeitpunkt und den Schließzeitpunkt
des Einlaßventils
und des Auslaßventils ändert und
dadurch Antriebsmodus der Brennkraftmaschine, d.h. zwischen dem
Zweitakt-Modus und dem Viertakt-Modus umschaltet. Bei einer bevorzugten
Anordnung wird die Drehzahl der Kurbelwelle gemessen. Wenn die gemessene
Drehzahl unter einem bestimmten Grenzwert liegt, wird die Brennkraftmaschine
im Viertakt-Modus betrieben. Wenn die Drehzahl den vorbestimmten
Grenzwert überschreitet,
schaltet der Umschaltmodul die Brennkraftmaschine in den Zweitakt-Modus.
-
Beim
Betreiben der Brennkraftmaschine im Zweitakt-Modus entzündet das
Luft/Brennstoff-Gemisch sich relativ leicht und es wird ein größeres Drehmoment
erzeugt. Im Zweitakt-Modus ist das Erreichen einer hohen Drehzahl
aber schwierig. Mit dem Schalten zwischen dem Zweitakt-Modus und dem
Viertakt-Modus kann
die Brennkraftmaschine bei hohen Drehzahlen betrieben werden, während das
Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs erleichtert wird.
-
Bei
dieser Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung können das
Einlaßventil
und das Auslaßventil
elektrisch betätigt
werden. Zum Betätigen des
Einlaßventils
und des Auslaßventils
werden diese entweder mit elektrischem Strom gespeist oder es wird
die Stromzuführung
zu diesen unterbrochen.
-
Das
Betätigen
des Einlaßventils
und des Auslaßventils
auf die beschriebene Weise zu einem geeigneten Zeitpunkt synchron
zur Kurbelwellendrehung ermöglicht
das Umschalten zwischen dem Zweitakt-Modus und dem Viertakt-Modus
der Brennkraftmaschine.
-
Diese
und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung
sind aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlicher zu erkennen.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau einer Brennkraftmaschine mit Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
Die 2A, 2B und 2C zeigen
die Konstruktion der Brennkammer in der Brennkraftmaschine der ersten
Ausführungsform.
-
3 zeigt
im Flußplan
das Programm zur Steuerung der Brennkraftmaschine der ersten Ausführungsform.
-
4 zeigt
schematisch eine Tafel, auf welcher der Schwachlastbereich und der
Starklastbereich in Abhängigkeit
von der Maschinendrehzahl und vom Zieldrehmoment gespeichert sind.
-
5 zeigt
schematisch Tafeln, auf welchen die Brennstoffeinspritzmenge bzw.
die Luftansaugmenge für
den Schwachlastbereich gespeichert ist.
-
6 zeigt
schematisch im Blockschaltbild die Grundkonzeption zur Erzeugung
eines Luft/Brennstoff-Gemischs im Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem.
-
7 zeigt
schematisch Tafeln, auf welchen die Brennstoffeinspritzmenge, die
Luftansaugmenge bzw. die Wasserstoffeinspritzmenge für den Starklastbereich
gespeichert ist.
-
Die 8A, 8B und 8C zeigen schematisch
das Komprimieren und automatische Zünden des Luft/Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer unter Schwachlastbedingungen.
-
Die 9A, 9B und 9C zeigen schematisch
das Komprimieren und automatische Zünden des Luft/Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer unter Starklastbedingungen.
-
10 zeigt
den Einspritzzeitpunkt für
den Brennstoff und den Zündzeitpunkt
in bezug auf den Zeitpunkt des Öffnens
und Schließens
des Einlaßventil
und des Auslaßventils
unter Starklastbedingungen.
-
11 zeigt
schematisch die Erzeugung eines Kraftstoff/Luft-Gemischs und eines
Wasserstoff/Luftgemischs in der Brennkammer.
-
12 zeigt
schematisch das Komprimieren und automatische Zünden des Kraftstoff/Luft-Gemischs
durch Verbrennung des Wasserstoff/Luft-Gemischs.
-
13 zeigt
die Bereiche, in welchen das Einlaßventil und das Auslaßventil
geöffnet
und geschlossen werden.
-
Die 14A und 14B zeigen
die Konstruktion der Brennkammer einer Brennkraftmaschine gemäß einer
ersten Modifikation der ersten Ausführungsform.
-
Die 15A und 15B zeigen
die Bereiche, in welchen das Einlaßventil und das Auslaßventil
geöffnet
und geschlossen werden, und den Brennstoffeinspritzzeitpunkt bei
der Brennkraftmaschine der modifizierten ersten Ausführungsform.
-
Die 16A und 16B zeigen
die Konstruktion der Brennkammer einer Brennkraftmaschine gemäß einer
zweiten Modifikation der ersten Ausführungsform.
-
Die 17A und 17B zeigen
die Konstruktion der Brennkammer einer Brennkraftmaschine gemäß einer
dritten Modifikation der ersten Ausführungsform.
-
18 zeigt
schematisch den Aufbau einer Brennkraftmaschine gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
19 zeigt
die Auswahl zwischen dem Viertakt-Modus und dem Zweitakt-Modus bei
der Brennkraftmaschine der zweiten Ausführungsform.
-
20 zeigt
die Bereiche, in welchen das Einlaßventil und das Auslaßventil
geöffnet
und geschlossen werden, den Brennstoffeinspritzzeitpunkt und den
Zündzeitpunkt
synchron zur Kolbenbewegung im Viertakt-Modus.
-
21 zeigt
die Bereiche, in welchen das Einlaßventil und das Auslaßventil
geöffnet
und geschlossen werden, und den Brennstoffeinspritzzeitpunkt synchron
zur Kolbenbewegung im Zweitakt-Modus unter Schwachlastbedingungen.
-
22 zeigt
die Bereiche, in welchen das Einlaßventil und das Auslaßventil
geöffnet
und geschlossen werden, den Brennstoffeinspritzzeitpunkt und den
Zündzeitpunkt
synchron zur Kolbenbewegung im Zweitakt-Modus unter Starklastbedingungen.
-
23 zeigt
die jeweiligen Zeitpunkte im Viertakt-Modus beim Direkteinspritzen
von Kraftstoff in die Brennkammer
-
Die 24A und 24B zeigen
die jeweiligen Zeitpunkte im Zweitakt-Modus beim Direkteinspritzen
von Kraftstoff in die Brennkammer.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Nachfolgend
werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
- A. Erste Ausführungsform
A-1.
Systemaufbau
A-2. Maschinensteuerung
A-3. Steuerung der
Verbrennung des Luft/Brennstoff-Gemischs
bei der ersten Ausführungsform
A-4.
Modifikationen
- B. Zweite Ausführungsform
B-1.
Systemaufbau
B-2. Steuerung der Verbrennung des Luft/Brennstoff-Gemischs bei der
zweiten Ausführungsform
-
A. Erste Ausführungsform
-
A-1. Systemaufbau
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau der Brennkraftmaschine 10 mit Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Brennkraftmaschine 10 der
ersten Ausführungsform
ist eine Viertaktmaschine, bei welcher das Luft/Brennstoff-Gemisch
in einer Brennkammer verbrannt und die Ausgangsleistung durch Wiederholung
der vier Takte Ansaugen, Komprimieren, Ausdehnen und Auslassen erhalten
wird. In 1 ist die Maschine 10 als
Schnittansicht dargestellt, wobei der Schnitt im wesentlichen durch
die Mitte der Brennkammer geführt
wurde. An der Oberseite des Zylinderblockes 140 der Maschine 10 ist
ein Zylinderkopf 130 befestigt. Der Zylinderblock 140 ist mit
einer zylindrischen Bohrung 142 versehen, in welcher ein
Kolben 144 vertikal gleitet. Der durch die Zylinderbohrung 142, den
Kolben 144 und die untere Fläche des Zylinderkopfes 130 definierte
Raum ist die Brennkammer. Der Kolben 144 ist über eine
Pleuelstange 148 mit der Kurbelwelle 148 verbunden
und gleitet bei der Drehbewegung der Kurbelwelle 148 vertikal
in der Zylinderbohrung 142.
-
Im
Zylinderkopf 130 mit eingeschraubter Zündkerze 136 ist ein
Luftansaugkanal 12 und ein Abgaskanal 16 für das in
der Brennkammer erzeugte Verbrennungsgas angeschlossen. Im Zylinderkopf 130 sind
ein Einlaßventil 132 und
ein Auslaßventil 134 angeordnet.
Das Einlaßventil 132 und
das Auslaßventil 134 werden
synchron zu Bewegung des Kolbens 144 von je einem Nockenmechanismus
betätigt,
um den Einlaßkanal 12 und
den Auslaßkanal 16 zu öffnen und
zu schließen.
-
Im
Ansaugrohr 12 ist ein mit einem Filter zum Zurückhalten
der in der Ansaugluft enthaltenen Fremdstoffe bestückter Luftreiniger 20 angeordnet. Die
angesaugte Luft strömt
durch den Filter, wird dabei von Fremdstoffen gereinigt und gelangt
schließlich
in die Brennkammer der Brennkraftmaschine 10. Im Ansaugrohr 12 ist
auch ein Drosselventil 22 angeordnet, welches zum Regulieren
der Menge der in die Brennkammer strömenden Luft von einem elektrischen
Betätigungselement 24 entsprechend
gesteuert wird.
-
Die
Brennkraftmaschine dieser Ausführungsform
hat zwei Brennstoffeinspritzventile, wobei das Einspritzventil 15 im
Einlaßkanal 12,
das Einspritzventil 14 im Zylinderkopf 130 angeordnet
ist. Durch das Einspritzventil 15 wird Kraftstoff in den Einlaßkanal 12,
durch das im Zylinderkopf 130 angeordnete Einspritzventil 14 Wasserstoff
in die Brennkammer gespritzt. Das Wasserstoffgas wird unter Druck
in einem Be hälter 170 gespeichert.
Vor dem Einspritzen des Wasserstoffgases in die Brennkammer wird
von einem Druckregler 172 dessen Druck auf eine bestimmte
Größe reduziert.
Der Kraftstoff wird von einer nicht dargestellten Pumpe aus einem nicht
dargestellten Kraftstoffbehälter
angesaugt und dem Einspritzventil 15 zugeführt. Bei
dieser Ausführungsform
wird das Wasserstoffgas durch das Einspritzventil 14 in
die Brennkammer gespritzt. Durch das Einspritzventil 14 kann
aber auch ein vom Kraftstoff sich unterscheidender gasförmiger Brennstoff wie
Methan, Äthan,
Propan und Erdgas oder ein flüssiger
Brennstoff eingespritzt werden, wobei diese Beispiele nicht zum
Geltungsbereich der beiliegenden Ansprüche gehören. Bevorzugte Beispiele von flüssigem Brennstoff
sind alkoholische Brennstoffe wie Methanol und Äthanol. Diese Brennstoffe haben höhere Oktanzahlen
als Kraftstoffe und entzünden sich
durch Kompression nicht problemlos automatisch.
-
Im
hinteren Abschnitt des Abgasrohres 16 ist ein Katalysator 26 zum
Umwandeln der im Abgas enthaltenen Verunreinigungen angeordnet.
Wie später
näher beschrieben,
wird durch das Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem die Gesamtkonzentration
der im Abgas enthaltenen Verunreinigungen stark verringert. Der
im Abgasrohr 16 angeordnete Katalysator 26 beseitigt
im wesentlichen alle Verunreinigen, welche noch in geringen Mengen
im Abgas enthalten sind. Wenn nach dem Starten der Brennkraftmaschine 10 der
Katalysator 26 die erforderliche Temperatur noch nicht
erreicht hat, kann dieser die im Abgas enthaltenen Verunreinigungen
nicht effektiv umwandeln. Deshalb sind im Abgasrohr 16 vor
dem Katalysator 26 ein Brennstoffeinspritzventil 17 und
eine Zündkerze 137 angeordnet.
Der durch das Brennstoffeinspritzventil 17 eingespritzte
gasförmige
Brennstoff wird von der Zündkerze 137 gezündet und
erhöht
die Temperatur des Katalysators 26 sehr schnell, um eine
effektive Beseitigung der Verunreinigungen zu gewährleisten. Die
Brennkraftmaschine 10 wird von einer Steuereinheit (nachfolgend
ECU genannt) 30 gesteuert. Die ECU 30 ist ein
bekannter Mikrocomputer mit einem RAM, einem ROM, einem A/D-Wandler
und einem D/A-Wandler, welche über
einen Bus miteinander gekoppelt sind. Die ECU 30 erfaßt die Maschinendrehzahl
Ne und den Beschleunigeröffnungsgrad θac und öffnet auf
der Grundlage der erfaßten
Werte das Drosselventil 22 entsprechend. Die Maschinendrehzahl
Ne wird von einem an einem Ende der Kurbelwelle 148 angeordneten
Kurbelwinkelsensor 32, der Beschleunigeröffnungsgrad θac von einem
im Beschleunigerpedal angeordneten Sensor 34 gemessen.
Die ECU 30 steuert auch die Brennstoffeinspritzventile 14, 15 und 17 und
die Zündkerzen 136 und 137.
Außerdem
erfaßt
die ECU 30 den vom Drucksensor 174 gemessenen
Druck des zum Brennstoffeinspritzventil 14 strömenden Wasserstoffgases
und regelt diesen auf einen konstanten Wert. Die ECU 30 erfaßt auch
aus den Signalen des im Zylinderblock 140 angeordneten
Klopfsensor 25 das Auftreten von Klopfgeräuschen.
Der Klopfsensor 25 mißt
die aus dem Klopfen in der Brennkammer resultierenden Schwingungen
einer im Zylinder 142 aufsteigenden Luftsäule und
erkennt aus der Resonanz das Klopfen der Maschine. Der Klopfsensor 25 kann
durch einen entweder im Zylinderblock 140 oder im Zylinderkopf 130 angeordneten,
den Druck in der Brennkammer erfassenden Drucksensor 23 ersetzt
werden. Wenn anstatt des Klopfsensors 25 der Drucksensor 23 verwendet
wird, erfaßt
die ECU 30 den von diesem in der Brennkammer gemessenen
Druck, errechnet daraus die Druckerhöhungsrate in dieser und ermittelt
somit, daß ein
Klopfen auftritt.
-
Die
ECU 30 liest auch die Signale von dem im Abgasrohr 16 vor
dem Katalysator 26 angeordneten NOx-Sensor 21 und
ermit telt daraus die Konzentration der im Abgas enthaltenen Stickoxide.
-
Wie
aus 1 hervor geht, ist das Brennstoffeinspritzventil 14 an
der Luftansaugseite der Maschine angeordnet, kann aber auch an deren
Abgasseite angeordnet werden. Wenn das Brennstoffeinspritzventil 14 an
der Luftansaugseite der Maschine angeordnet ist, strömt das Abgas
nicht über
dieses, so daß dessen
Temperatur nicht ansteigt. Der Auslaßkanal in der Maschine hat
einen kleineren Querschnitt als der Einlaßlaßkanal in dieser und kann vielfältiger konfiguriert
werden. Wenn das Brennstoffeinspritzventil 14 an der Abgasseite
der Maschine angeordnet wird, kann dieses deshalb an einer geeigneten Stelle
positioniert werden.
-
2 zeigt die Konstruktion der Brennkammer
in der Brennkraftmaschine 10. In 2A ist
die Schnittansicht der Brennkammer dargestellt. Wie aus 2A hervor
geht, ist die Oberseite des Kolbens 144 mit einer Nut 143 und
einer Ausnehmung 145 versehen, welche den Strom des durch
das Brennstoffeinspritzventil 14 eingespritzten Wasserstoffgases
in Richtung Zündkerze 136 lenken. 2B zeigt die
Draufsicht des Kolbens 144 als Bestandteil der Brennkammer
von der Zylinderkopfseite aus gesehen. In 2B sind
das Brennstoffeinspritzventil 14 und die Zündkerze 136 im
Zylinderkopf 130, das Brennstoffeinspritzventil 14,
das Einlaßventil 132 und das
Auslaßventil 134 dünn gestrichelt
dargestellt, um die positionelle Beziehung zwischen diesen und der Nut 143 sowie
der Ausnehmung 145 an der Kolbenoberseite besser zu erkennen.
Die Ausnehmung 145 an der Kolbenoberseite befindet sich
der Anordnungsposition der Zündkerze 136 gegenüber, die gleichmäßig in die
Ausnehmung 145 mündende
Nut 144 im wesentlichen der Anordnungsposition des Brennstoffeinspritzventils 14 gegenüber. 2C zeigt
vergrö ßert den
Querschnitt der Ausnehmung 145 an der Oberseite des Kolbens 144.
Wie aus 2C hervor geht, ist der Übergang
von der Ausnehmung 145 zur Außenfläche des Kolbens teilweise scharfkantig.
Der Übergangsabschnitt
hat im wesentlichen Halbkreisform. Mit anderen Worten, die Ausnehmung 145 hat
eine spezielle Form mit verringertem Querschnitt an der Übergangsstelle
zur Außenfläche des
Kolbens 144.
-
A-2. Maschinensteuerung
-
Bei
der beschriebenen Brennkraftmaschine 10 wird das Komprimieren
und Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs in der Brennkammer von der ECU 30 gesteuert.
Das von der ECU 30 durchgeführte Programm zur Maschinensteuerung
ist in 3 im Flußplan
dargestellt.
-
In
Schritt S100 dieses Steuerprogramms wird von der ECU 30 aus
dem vom Sensor 34 gemeldeten Beschleunigeröffnungsgrad θac das von
der Brennkraftmaschine zu erzeugende Zieldrehmoment berechnet. Wenn
eine Erhöhung
des Zieldrehmoments sich erforderlich macht, wird vom Fahrzeugführer das
Beschleunigerpedal weiter durchgetreten. Wenn aber kein Drehmoment
erforderlich ist, nimmt der Fahrzeugführer den Fuß vom Beschleunigerpedal. Somit
wird angenommen, daß der
Betätigungsweg
des Beschleunigerpedals das vom Fahrzeugführer gewünschte Drehmoment repräsentiert.
Auf der Grundlage dieses Prinzips wird in Schritt S100 aus dem ermittelten
Beschleunigeröffnungsgrad θac das von
der Brennkraftmaschine 10 zu erzeugende Zieldrehmoment
berechnet. Danach wird in Schritt S102 von der ECU 30 die
Maschinendrehzahl Ne erfaßt. Die
Maschinendrehzahl Ne kann aus dem vom Kurbelwinkelsensor 32 gesendeten
Signal berechnet werden.
-
Nach
dem Berechnen des Zieldrehmomentes und dem Erfassen der Maschinendrehzahl
Ne gibt in Schritt S104 die ECU 30 wie nachfolgend beschrieben
den Steuermodus vor. Wie bereits erwähnt, hat das Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
die Vorteile, daß weniger
Verunreinigungen emittiert werden und weniger Brennstoff benötigt wird.
Eine stärkere
Belastung der Maschine führt
aber noch zum Auftreten von Klopfgeräuschen. Um diese zu verhindern,
wird bei hoher Belastung der Brennkraftmaschine 10 der
ersten Ausführungsform
nahe dem oberen Kompressionstotpunkt Wasserstoffgas in die Brennkammer
gespritzt und gezündet,
damit das in der Brennkammer entstandene Luft/Brennstoff-Gemisch
sich selbst entzündet.
Darauf wird später
näher eingegangen.
In Schritt S104 wird in Abhängigkeit
von der Belastung der Brennkraftmaschine 10 entweder der
Wasserstoffgaszuführ-Steuermodus,
welcher das Klopfen verhindert, oder der Standardmodus, d.h. der
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungs-Modus
ausgewählt. Ein
konkretes Beispiel dafür
ist die Auswahl eines Steuermodus für Schwachlastbedingungen oder
eines Steuermodus für
Starklastbedingungen auf der Grundlage der vorher in den ROM der
ECU 30 eingegebenen Tafel, auf welcher die Maschinendrehzahl und
das Zieldrehmoment aufgetragen sind. Bei Schwachlastbedingungen
wird der Standardsteuermodus, d.h. die Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung,
bei Starklastbedingungen der das Klopfen verhindernde Wasserstoffgaszuführ-Steuermodus
vorgegeben. 4 zeigt schematisch eine solche
im ROM der ECU 30 gespeicherte Tafel.
-
Nach
Vorgabe des Steuermodus in Schritt S104 werden dann in Schritt S106
von der ECU 30 die in die Brennkammer einzuspritzende Brennstoffmenge
und die Luftansaugemenge bestimmt. Die Brennstoffeinspritzmenge
und die Luftansaugemenge werden der entsprechenden Tafel für Schwachlastbedingungen
bzw. Starklastbedingungen entnommen.
-
5 zeigt
schematisch zwei Tafeln für Schwachlastbedingungen,
eine Tafel für
die Brennstoffeinspritzmenge und eine Tafel für die Luftansaugmenge. Auf
diesen Tafeln sind die Brennstoffeinspritzmenge und die Luftansaugmenge
als Funktion der Maschinendrehzahl und des Zieldrehmoments aufgetragen.
-
Nachfolgend
wird anhand der 5 und 6 der Grundgedanke
zum Einstellen der Luftansaugmenge und der Brennstoffeinspritzmenge
bzw. zur Erzeugung eines Luft/Brennstoff-Gemischs im Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
kurz beschrieben. Im Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem wird zuerst
das von der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung geforderte
Drehmoment vorgegeben. Daraus wird die dafür erforderliche Brennstoffmenge
ermittelt. Durch Verbrennung des Brennstoffs in der Brennkammer steigt
der Druck in dieser und wird in ein Drehmoment umgewandelt. Wie
aus der entsprechenden der in 5 dargestellten
Tafeln hervor geht, ist die Größe des Drehmoments
praktisch von der Brennstoffmenge abhängig, so daß aus dem erforderlichen Drehmoment
die erforderliche Brennstoffmenge ermittelt wird. Aus dieser wird
die erforderliche Luftmenge bestimmt. Brennstoff und Luft müssen in
einem bestimmten Verhältnis
miteinander vermischt werden. Dieses Gemisch wird in der Brennkammer
komprimiert und dadurch gezündet.
Daraus ergibt sich das erforderliche Drehmoment.
-
Auf
der Grundlage der in 6 dargelegten Grundidee wurden
die entsprechenden Werte experimentell ermittelt und daraus die
in 5 dargestellten Tafeln entwickelt. Die Tafeln
für Schwachlastbedingungen
werden bei kleinen Drehmomenten herangezogen. Für Schwachlastbedingungen, d.h.
bei nur kleinen Drehmomenten gilt ab einem bestimmten Drehmoment
die in den Tafeln gemäß 5 aufgetragene
Brennstoffein spritzmenge bzw. Luftansaugmenge. Wenn während der
Steuerung bei Schwachlastbedingungen aus bestimmten Gründen höhere Zieldrehmomente
erforderlich sind, bleiben die Brennstoffeinspritzmenge und die
Luftansaugmenge auf die eingetragenen Werte begrenzt, um Klopfen
zu verhindern.
-
7 zeigt
schematisch die für
den Starklastbereich entwickelten Tafeln, eine für die Brennstoffeinspritzmenge,
eine für
die Luftansaugmenge und eine zusätzliche
für die
Wasserstoffeinspritzmenge jeweils als Funktion der Maschinendrehzahl und
des Zieldrehmoments. Die Werte auf diesen Tafeln wurden ebenfalls
auf der Grundlage der in 6 dargelegten Grundidee experimentell
ermittelt.
-
Zurückkehrend
zu 3 wird in Schritt S106 auf die entsprechende Tafel
bezug genommen, um für
den Schwachlastbereich die Luftansaugmenge und die Brennstoffeinspritzmenge,
für den
Starklastbereich die Luftansaugmenge, die Brennstoffeinspritzmenge
und die Wasserstoffzuführmenge
zu bestimmen.
-
Nach
dem Bestimmen der Luftansaugmenge und der Brennstoffeinspritzmenge
(und zusätzlich der
Wasserstoffzuführmenge
bei Starklastdingungen) geht der Ablauf zu Schritt S108 über, damit
die ECU 30 den Öffnungsgrad
des Drosselventils 22 reguliert und die ermittelte Luftmenge
in die Brennkammer gesaugt wird. Das Regulieren des Öffnungsgrades
des Drosselventils 22 kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Bei einem bekannten Verfahren wird von einem im Ansaugrohr 12 angeordneten
Luftstromsensor die angesaugte Luftmenge gemessen und von der ECU 30 auf
der Grundlage des Meßwertes
der Öffnungsgrad
des Drosselventils 22 entsprechend reguliert, um die gewünschte Luftmenge
anzusaugen. Bei einem anderen Verfahren wird ein solcher Sensor
nicht verwendet, sondern der Druck hinter dem Drosselventil 22 im
Ansaugrohr 12 gemessen und aus dem Meßwert die Luftansaugmenge berechnet.
Bei einem einfachen Verfahren wird der entsprechenden Tafel die
Maschinendrehzahl entnommen und auf der Grundlage dieser der Öffnungsgrad des
Drosselventils 22 eingestellt, um die gewünschte Luftansaugmenge
zu erhalten.
-
Danach
wird von der ECU 30 in Schritt S110 das Brennstoffeinspritzen
gesteuert. Das Steuern des Brennstoffeinspritzens erfolgt auf der
Grundlage der in Schritt S106 ermittelten Brennstoffmenge, welche
zum gewünschten
Zeitpunkt synchron zur Bewegung des Kolbens 144 in die
Brennkammer gespritzt wird. Auf Details dieser Brennstoffeinspritzsteuerung wird
anhand der entsprechenden Zeichnungen später näher eingegangen.
-
Nach
Durchführung
der Brennstoffeinspritzsteuerung wird in Schritt S112 von der ECU 30 bestimmt,
ob der momentane Steuermodus für
Starklastbedingungen abläuft.
Wenn das der Fall ist, d.h. in Schritt S112 eine positive Antwort
erhalten wird, geht der Ablauf zu Schritt S114 und dann zu Schritt S116 über, damit
die ECU 30 das Einleiten von Wasserstoffgas durch das Brennstoffeinspritzventil 14 in die
Brennkammer zum geeigneten Zeitpunkt und das Zünden des eingespritzten Wassergases
durch die Zündkerze 136 zum
geeigneten Zeitpunkt steuert. Auf Details dieser Steuerung wird
anhand der entsprechenden Zeichnungen später näher eingegangen. Wenn die Steuerung
bei Schwachlastbedingungen abläuft,
d.h. in Schritt S112 eine negative Antwort erhalten wird, werden
die Schritte S114 und S116 übersprungen,
so daß das
in die Brennkammer gesaugte Luft/Brennstoff-Gemisch sich durch die
vom Kolben 144 bewirkte Kompression selbst entzündet.
-
Durch
das Verbrennen des Luft/Brennstoff-Gemischs wird der Druck in der
Brennkammer abrupt erhöht
und dadurch der Kolben 144 nach unten gedrückt. Die
Kraft, welche den Kolben 144 nach unten drückt, wird über die
Pleuelstange 146 auf die Kurbelwelle 148 übertragen
und von dieser in ein Drehmoment als Ausgangsleistung umgewandelt.
-
Danach
geht der Ablauf zu Schritt S118 über, damit
die ECU 30 bestimmt, ob die Brennkraftmaschine 10 gestoppt
werden soll. Wenn das nicht der Fall ist, kehrt der Ablauf zu Schritt
S100 zurück,
so daß die
beschriebene Verarbeitung wiederholt wird. Wenn die Brennkraftmaschine 10 aber
gestoppt werden soll, wird das Steuerprogramm beendet. Die Brennkraftmaschine 10 wird
von der ECU 30 nach dem in 3 dargestellten
Programm gesteuert und erzeugt das vom Fahrzeugführer vorgegebene Drehmoment.
-
A-3. Steuerung der Verbrennung
des Luft/Brennstoff-Gemischs bei der ersten Ausführungsform
-
Das
Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine beinhaltet das Steuern
des Brennstoffeinspritzens, des Einleitens von Wasserstoffgas und
des Zündens,
um das in die Brennkammer gesaugte Luft/Brennstoff-Gemisch wie nachfolgend
beschrieben zu verbrennen. Die Verbrennung in der Brennkraftmaschine 10 der
ersten Ausführungsform
wird so gesteuert, daß die
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
des Luft/Brennstoff-Gemischs
abläuft
und selbst unter Starklastbedingungen kein Klopfen auftritt.
-
Nachfolgend
wird anhand der 8A, 8B und 8C das
Komprimieren und Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs unter Schwachlastbedingungen beschrieben.
Wie aus 8A hervor geht, wird durch Abwärtsbewegen des
Kolbens 144 im Ansaughub ein Luft/Brennstoff-Gemisch in
die Brennkammer ge saugt. Bei der Brennkraftmaschine 10 ist
das Brennstoffeinspritzventil 15 im Einlaßkanal 12 angeordnet
(siehe 1). Das Einspritzen von Brennstoff durch das Einlaßventil 15 in
die angesaugte Luft erfolgt zum geeigneten Zeitpunkt entsprechend
Schritt S110. Vor der in Schritt S110 durchgeführten Steuerung wird in Schritt
S106 die einzuspritzende Brennstoffmenge bestimmt. Das Brennstoffeinspritzen
in die angesaugte Luft erfolgt zu einem bestimmten Zeitpunkt nach
dem Schließen
des Einlaßventils 132.
Da zu diesem Zeitpunkt das Einlaßventil 132 geschlossen ist,
verdampft der in die angesaugte Luft gespritzte Brennstoff und vermischt
sich mit dieser im Einlaßkanal 12.
Mit Beginn des nächsten
Luftansaugzyklus wird das im Einlaßkanal 12 erzeugte
Gemisch aus verdampftem Brennstoff und Luft als Luft/Brennstoff-Gemisch
in die Brennkammer gesaugt, wie aus 8A hervor
geht.
-
Wenn
der Kolben 144 die unterste Stellung erreicht, wird das
Einlaßventil 132 geschlossen.
Bei der nun folgenden Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 wird das Luft/Brennstoff-Gemisch komprimiert. Die
unterste Stellung des Kolbens 144 wird generell als unterer
Totpunkt bezeichnet. Mit dem Komprimieren des Luft/Brennstoff-Gemischs
bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens, dargestellt in 8B, steigt der
Druck und dadurch die Temperatur in der Brennkammer. Wenn der Kolben 144 die
als oberer Totpunkt bezeichnete oberste Stellung erreicht, ist die Temperatur
so stark angestiegen, daß das
gesamte Luft/Brennstoff-Gemisch sich selbst entzündet. Nahe dem oberen Totpunkt
des Kolbens 144 hat das gesamte Luft/Brennstoff-Gemisch
sich im wesentlichen simultan selbst entzündet. Wie später näher beschrieben,
setzt mit dem Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs praktisch gleichzeitig die Verbrennung
ein, so daß die
Emission von Verunreinigungen und der Brennstoffverbrauch wesentlich gesenkt
werden.
-
Beim
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
entzündet
das Luft/Brennstoff-Gemisch sich in der Brennkammer und verbrennt
praktisch gleichzeitig mit dem Zünden.
Das heißt,
daß bei Starklastbedingungen
(Erzeugung eines großen Drehmoments)
die Brennkraftmaschine 10 stark klopft. Wenn zur Erzeugung
eines großen
Drehmomentes eine große
Luft- und Brennstoffmenge in die Brennkammer gesaugt wird, steigt
bei Beendigung des Luftansaugzyklus der Druck in dieser. Mit dem Schließen des
Einlaßventils 132 bei
Beginn der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 erfolgt das Komprimieren des Luft/Brennstoff-Gemischs
unter hohem Druck. Im Gegensatz zum Betreiben der Brennkraftmaschine 10 unter
Schwachlastbedingungen steigen der Druck und die Temperatur des
Luft/Brennstoff-Gemischs schneller, so daß das im nachfolgenden Kompressionshub
erfolgte Selbstzünden
starkes Klopfen verursacht. Bei Starklastbedingungen wird die nachfolgend
beschriebene spezielle Steuerung der Brennkraftmaschine 10 durchgeführt, um
eine gleichmäßige Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
ohne starkes Klopfen zu erreichen.
-
Die 9A bis 9C zeigen
schematisch das Komprimieren, Selbstzünden und Verbrennen des Luft/Brennstoff-Gemischs
unter Starklastbedingungen. Wie aus 9A hervor
geht, wird bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 während
des Luftansaughubs das Luft/Brennstoff-Gemisch in die Brennkammer
gesaugt. Der Ablauf bei Starklastbedingungen ist im wesentlichen ähnlich dem
bei Schwachlastbedingungen wie oben beschrieben. Bei Starklastbedingungen
wird jedoch ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit Luftüberschuß eingestellt, um Klopfen zu
verhindern. Ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit Luftüberschuß zündet aber schwer, so daß das Selbstzünden bei
der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 verhindert wird.
-
Das
Luftüberschußverhältnis ist
ein Index für das
Verhältnis
von Brennstoff zu Luft im Luft/Brennstoff-Gemisch. Das ebenfalls
viel verwendete Luft/Brennstoff-Verhältnis als ein weiterer Index
für das
Verhältnis
Brennstoff zu Luft im Luft/Brennstoff-Gemisch drückt das Verhältnis Brennstoff
zu Luft als Gewichtsverhältnis
aus. Dagegen drückt
das Luftüberschußverhältnis das
Verhältnis
von Brennstoff zu Luft das Bezugsverhältnis aus, bei welchem die
Verbrennung gerade noch stattfindet. Das Luftüberschußverhältnis „1" bedeutet, daß der Brennstoff und die Luft
im Luft/Brennstoff-Gemisch noch ausreichende Verbrennung gewährleisten.
Das Luftüberschußverhältnis „2" bedeutet, daß der Anteil
an Luft im Luft/Brennstoff-Gemisch doppelt so groß ist wie für ausreichende
Verbrennung des Brennstoffs erforderlich.
-
Bei
der Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 wird das Luft/Brennstoff-Gemisch in die
Brennkammer gesaugt. Sobald der Kolben 144 die unterste Stellung
erreicht hat, wird das Einlaßventil 132 geschlossen
und der Kolben wieder nach oben bewegt, um das Luft/Brennstoff-Gemisch
zu komprimieren. Wie bereits erwähnt,
wird bei Starklastbedingungen das Luftüberschußverhältnis größer eingestellt als bei Schwachlastbedingungen.
Dadurch wird auch unter Starklastbedingungen das Selbstzünden des Luft/Brennstoff-Gemisch
während
des Kompressionshubs effektiv verhindert. Wenn während des Kompressionshubs
der Kolben 144 den oberen Totpunkt fast erreicht hat, wird
durch das Brennstoffeinspritzventil 14 Wasserstoffgas in
die Brennkammer gespritzt. Wie aus 9B hervor
geht, erfolgt das Einleiten von Wasserstoffgas in die Brennkammer unmittelbar
vor Erreichen des oberen Totpunktes. Wie bereits in Verbindung mit
den Zeichnungen 2A bis 2C beschrieben, ist die Oberseite des Kolbens 144 mit
einer Nut 142 und einer Ausnehmung 145 versehen,
entlang denen das durch das Brennstoffeinspritzventil 14 in
die Brennkammer gespritzte Wasserstoffgas strömt. Die Ausnehmung 145 erstreckt sich
halbkreisförmig
bis zur Kante 147 an der Kolbenoberseite. Diese Kante 147 verhindert
radiales Austreten des Wasserstoffgases aus der Ausnehmung 145.
Dadurch bleibt das Wasserstoffgas effektiv in der Nähe der Ausnehmung 145,
so daß ein
Gemisch aus Wasserstoff, Kraftstoff und Luft erzeugt wird.
-
Nach
dem Einleiten von Wasserstoffgas in die Brennkammer wird von der
Zündkerze 136 das Wasserstoff/Luft-Gemisch
gezündet.
Wie aus 9C hervor geht, wird das Wasserstoff/Luft-Gemisch
gezündet,
wenn der Kolben 144 während
des Kompressionshubs sich unmittelbar vor dem oberen Totpunkt befindet.
Das von der Zündkerze 136 gezündete Wasserstoff/Luft-Gemisch
verbrennt sehr schnell, so daß der
Druck in der Brennkammer steigt. Dadurch wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch
in der Brennkammer komprimiert und entzündet sich selbst, so daß das gesamte
Gemisch im wesentlichen sofort zu verbrennen beginnt.
-
10 zeigt
den Zeitpunkt des Brenneinspritzens durch das Einlaßventil 15,
den Zeitpunkt des Einleitens von Wasserstoff durch das Brennstoffeinspritzventil 14 und
den Zeitpunkt des Zündens des
eingespritzten Wasserstoffgases durch die Zündkerze 136 in bezug
auf das Öffnen
und Schließen
des Einlaßventils 132 bei
Starklastbedingungen. In 10 kennzeichnet
das Bezugszeichen TDC den oberen Totpunkt, das Bezugszeichen BTC
den unteren Totpunkt des Kolbens 144. Das Einlaßventil 132 wird
geöffnet,
kurz bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt erreicht,
und geschlossen, sobald der Kolben 144 den unteren Totpunkt überschritten
hat. Das Öffnen
und Schließen
des Einlaßventils 132 zu
den genannten Zeitpunkten gewährleistet
auch unter Starklastbedingungen bei hoher Maschinendrehzahl das
Ansaugen einer ausreichenden Luftmenge. Andererseits wird das Auslaßventil 134 geöffnet, kurz bevor
der Kolben 144 den unteren Totpunkt erreicht, und geschlossen,
sobald der Kolben 144 den oberen Totpunkt überschritten
hat. Das Öffnen
und Schließen
des Auslaßventils 134 zu
den genannten Zeitpunkten gewährleistet
das Ausstoßen
auch einer großen
Abgasmenge aus der Brennkammer innerhalb einer kurzen Zeit, wie
es zum Beispiel unter Starklastbedingungen bei hoher Maschinendrehzahl erforderlich
ist.
-
In 10 ist
die Zeitspanne des Kraftstoffeinspritzens durch die von der gestrichelten
Linie umgebene schraffierte Fläche
gekennzeichnet. Das Einspritzen von Kraftstoff durch das Brennstoffeinspritzventil 15 in
den Einlaßkanal 12 erfolgt
zu einem geeigneten Zeitpunkt in einem Bereich, welcher sich etwa
von 90 Grad vor dem oberen Totpunkt des Kolbens während des
Kompressionshubs bis zu diesem nach Schließen des Einlaßventils 132 erstreckt.
Wie bereits erwähnt,
verdampft der zu diesem Zeitpunkt eingespritzte Brennstoff und mischt
sich mit der in den Einlaßkanal 12 gesaugten
Luft; dieses Gemisch wird beim nächsten
Ansaughub in die Brennkammer gesaugt, wie aus 9A hervor
geht.
-
Nach
dem Ansaugen des Kraftstoff/Luft-Gemischs wird dieses bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 komprimiert. Kurz bevor der Kolben 144 den
oberen Totpunkt erreicht (genauer ausgedrückt, während des Kompressionshubs
zu einem Zeitpunkt innerhalb eines Bereiches, welcher sich von etwa
30 Grad vor dem oberen Totpunkt bis zu diesem erstreckt), wird durch
das Brennstoffeinspritzventil 14 Wasserstoffgas in die
Brennkammer gespritzt. Der Wasserstoffgaseinspritzbereich ist durch
die von der durchgehenden Linie umgeben schraffierte Fläche gekennzeichnet.
-
Da
das Wasserstoffgas durch das Brennstoffeinspritzventil 14 in
die Brennkammer gespritzt wird, kurz bevor der Kolben 144 den
oberen Totpunkt erreicht, gewährleisten
die Nut 143 an der Kolbenoberseite, daß dieses sich in der Ausnehmung 145 sammelt
und ausreichend mit dem Kraftstoff/Luft-Gemisch in der Brennkammer
vermischt (siehe 9B). Das in der Ausnehmung 145 konzentrierte Wasserstoff/Luft-Gemisch
wird von der Zündkerze 136 gezündet, sobald
der Kolben 144 während
des Kompressionshubs den oberen Totpunkt überschritten hat. Der in 10 angedeutete
Stern kennzeichnet den Zündzeitpunkt.
Das gezündete
Wasserstoff/Luft-Gemisch verbrennt schnell und komprimiert dabei
das dieses umgebende Luft/Brennstoff-Gemisch, so daß dieses
sich im wesentlichen gleichzeitig selbst entzündet. Dieser Vorgang wird nachfolgend
anhand von 11 beschrieben.
-
11 zeigt
schematisch die Erzeugung des Kraftstoff/Luft-Gemischs und des Wasserstoff/Luft-Gemischs
in der Brennkammer. Die grob schraffierte Fläche repräsentiert das Kraftstoff/Luft-Gemisch,
die fein schraffierte Fläche
das Wasserstoff/Luft-Gemisch. Wie bereits erwähnt, wird das Wasserstoffgas
in das Kraftstoff/Luft-Gemisch gespritzt. Das Luftüberschußverhältnis des
Wasserstoff/Luft-Gemischs ist kleiner als das des Kraftstoff/Luft-Gemischs.
Das heißt,
das Wasserstoff/Luft-Gemisch hat ein größeres Brennstoff/Luft-Verhältnis als
das Kraftstoff/Luft-Gemisch. Wenn das durch die fein schraffierte
Fläche
repräsentierte
Wasserstoff/Luft-Gemisch gezündet
wird, verbrennt dieses schnell und komprimiert das dieses umgebenden
Kraftstoff/Luft-Gemisch. Die Pfeile, welche sich aus der das Wasserstoff/Luft-Gemisch repräsentierenden
fein schraffierten Fläche
radial erstreckenden, kennzeichnen das Verbrennen dieses Gemischs
und das Komprimieren des dieses umgebenden Kraftstoff/Luft-Gemischs.
-
Wie
bereits erwähnt,
wird für
Starklastbedingungen ein großes
Luftüberschußverhältnis des Kraftstoff/Luft-Gemischs
vorgegeben. Dieses Kraftstoff/Luft-Gemisch entzündet sich durch die vom Kolben 144 bewirkte
einfache Kompression nicht selbst. Durch Verbrennen des Wasserstoff/Luft-Gemischs (11)
wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch stärker komprimiert und entzündet sich. 12 zeigt
schematisch das Selbstzünden
des Kraftstoff/Luft-Gemischs. Durch die Verbrennung des Wasserstoff/Luft-Gemischs
steigt der Druck in der gesamten Brennkammer, so daß das Kraftstoff/Luft-Gemisch gleichmäßig komprimiert
wird und im wesentlichen überall
gleich zündet.
Genauer ausgedrückt,
durch den im gesamten Kraftstoff/Luft-Gemisch ungleichmäßig verteilten
Luftüberschuß oder durch
die etwas geringere Temperatur an der Brennkammerwand wird ein gleichmäßiges Zünden des
Kraftstoff/Luft-Gemischs
verhindert. In 12 kennzeichnet die fein schraffierte
Fläche
den Verbrennungsbereich des Wasserstoff/Luft-Gemischs. Die grob schraffierten
Flächen,
welche die fein schraffierte Fläche
umgeben, zeigen, daß das
Kraftstoff/Luft-Gemisch sich im wesentlichen gleichzeitig mit dem
Verbrennen des von diesem umgebenen Wasserstoff/Luft-Gemisch entzündet.
-
Wie
bereits erwähnt,
wird bei Starklastbedingungen eine relativ große Luftmenge angesaugt, so daß das Kraftstoff/Luft-Gemisch in der Brennkammer Luftüberschuß hat und
durch die vom Kolben 144 bewirkte einfache Kompression
sich nicht selbst entzündet.
Dadurch wird auch bei Starklastbedingungen das Selbstzünden des
Luft/Brennstoff-Gemischs während
des Kompressionshubs und dadurch das Auftreten von Klopfgeräuschen effektiv
verhindert. Durch Einleiten von Wasserstoffgas während des Kompressionshubs
und Zünden
dieses Gases, wenn der Kolben sich dem oberen Totpunkt nähert, wird das
Kraftstoff/Luft-Gemisch mehr komprimiert und entzündet sich.
-
Durch
Regulierung des Zündzeitpunktes
des Wasserstoff/Luft-Gemischs
kann das Selbstzünden des
Kraftstoff/Luft-Gemischs zum gewünschten
Zeitpunkt gewährleistet
werden.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 10 dieser Ausführungsform kann unter Starklastbedingungen
und auch unter Schwachlastbedingungen das Luft/Brennstoff-Gemisch
komprimiert werden und sich selbst entzünden. Das Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
verringert die Emission von Schadstoffen aus der Maschine und den
Brennstoffverbrauch. Die Brennkraftmaschine 10 dieser Ausführungsform
ermöglicht
das Komprimieren und Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs unabhängig von der Maschinenlast.
Das führt
zu einer Verringerung der Schadstoffemission und des Brennstoff-Verbrauchs.
Auf die Ursachen, weshalb beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
die genannten Vorteile entstehen, wird später näher eingegangen.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 10 dieser Ausführungsform wird unter Starklastbedingungen
das Wasserstoff/Luft-Gemisch gezündet,
um das Selbstzünden
des Kraftstoff/Luft-Gemischs auszulösen. Das Vermischen von Wasserstoffgas
und Luft und Zünden
des dabei entstehenden Gemischs bringt die nachfolgend beschriebenen
Vorteile.
-
Wasserstoffgas
hat eine größere Oktanzahl (geringeres
Selbstzündpotential)
als Kraftstoff. Wenn während
des Kompressionshubs Wasserstoffgas in das Luft/Brennstoff-Gemisch
gespritzt wird, entzündet
dieses sich trotz der im Bereich des oberen Totpunktes herrschenden
hohen Temperatur nicht selbst. Das Wasserstoff/Luft-Gemisch beginnt
im wesentlichen gleichzeitig mit dem Zünden durch die Zündkerze 136 zu
verbrennen. Dadurch kann der Zeitpunkt des Komprimierens und Selbstzünden des Kraftstoff/Luft-Gemischs
effektiv gesteuert werden.
-
Ein
weiteres charakteristisches Merkmal ist, daß das Wasserstoff/Luft-Gemisch
einen breiteren Zündbereich
hat als das Kraftstoff/Luft-Gemisch. Im allgemeinen ist ein Luft/Brennstoff-Gemisch
mit einem zu geringen Brennstoff/Luft-Verhältnis (d.h. bei zu großem Luftüberschuß) oder
einem zu großen Brennstoff/Luft-Verhältnis (d.h.
bei zu wenig Luftüberschuß) nicht
brennbar. Damit der Funke der Zündkerze
das Luft/Brennstoff-Gemisch zündet,
muß dessen
Luftüberschußverhältnis im
Zündbereich
liegen. So hat unmittelbar nach dem Brennstoffeinspritzen das Luft/Brennstoff-Gemisch
ein zu geringes Luftüberschußverhältnis und
ist deshalb nicht entzündbar. Wenn
der eingespritzte Brennstoff durch die Luftströmung in der Brennkammer nicht
in der Nähe
der Zündkerze
konzentriert wird, hat das Luft/Brennstoff-Gemisch ein zu großes Luftüberschußverhältnis und
ist deshalb nicht entzündbar.
Bei Luftüberschuß hat das
Wasserstoffgas einen breiteren Zündbereich als
Kraftstoff. Dadurch kann das Wasserstoff/Luft-Gemisch von der Zündkerze
effektiv gezündet
werden, selbst wenn nach dem Brennstoffeinspritze nur eine kurze
Zeit verstrichen oder der eingespritzte Brennstoff in der Nähe der Zündkerze
nicht ausreichend konzentriert ist. Demzufolge gewährleistet
Wasserstoffgas zuverlässiges
Selbstzünden
des Kraftstoff/Luft-Gemischs zum gewünschten Zeitpunkt.
-
Ein
weiteres charakteristisches Merkmal ist, daß das Wasserstoff/Luft-Gemisch
eine kürzere Zündverzögerung als
das Kraftstoff/Luft-Gemisch hat. Die Zündverzögerung ist beim Zünden des Luft/Brennstoff-Gemischs
zu verzeichnen. Das Zünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs durch die Zündkerze erfolgt auf die nachfolgend
beschriebene Weise. Der Zündkerzenfunke dringt
in das Luft/Brennstoff-Gemisch und erzeugt einen als Flammenkern bezeichneten
Brandherd. In diesem Flammenkern entsteht ein stark aktives Zwischenprodukt.
Dieses Zwischenprodukt reagiert mit den Brennstoffmolekülen und
erzeugt weitere solche Zwischenprodukte. Bei einer bestimmten Konzentration
dieser Zwischenprodukte im Flammenkern wird eine exotherme Reaktion
ausgelöst,
welche eine über
das Luft/Brennstoff-Gemisch sich ausbreitende Flamme erzeugt. Das
heißt,
daß zwischen
dem Eindringen des Funkens in das Luft/Brennstoff-Gemisch und dem
tatsächlichen
Ausbreiten der Flamme über
dieses eine Zeitverzögerung
oder Zeitdifferenz zu verzeichnen ist. Diese Zeitverzögerung wird
Zündverzögerung genannt.
Die Zündverzögerung ist
abhängig von
der Konzentrationsfähigkeit
der Zwischenprodukte und variiert deshalb zwischen unterschiedlichen
Brennstoffen. Selbst identische Brennstoff/Luft-Gemische zeigen
bei etwas anderen Bedingungen unterschiedliche Zündverzögerungen.
-
Wasserstoffgas
hat eine wesentlich kürzere Zündverzögerung als
Kraftstoff und läßt unmittelbar nach
Auslösen
des Zündfunkens
die Flamme sich über
das Luft/Brennstoff-Gemisch ausbreiten. Durch diese sehr kurze Zündverzögerung sind
nur ganz geringfügige
Variationen im Beginn der Flammenausbreitung über das Luft/Brennstoff-Gemisch
nach Auslösen
des Zündfunkens
durch die Zündkerze 136 zu verzeichnen.
Durch Mischen von Wasserstoffgas mit Luft und Zünden dieses Gemischs mit dem
von der Zündkerze 136 erzeugten
Funken wird exaktes Steuern des Selbstzündzeitpunktes des Kraftstoff/Luft-Gemischs
gewährleistet.
-
Wegen
des breiten Zündbereichs
von Wasserstoffgas wird dieses unmittelbar vor Erreichen des oberen
Totpunktes während
des Kompressionshubs in die Brennkammer gespritzt, wie bereits in
der Beschreibung von 10 erwähnt. Wasserstoff gas ist bereits
unmittelbar nach dem Einleiten in die Brennkammer entzündbar, selbst
wenn dieses sich nicht ausreichend mit dem Luft/Brennstoff-Gemisch
vermischt hat. Deshalb kann das Wasserstoffgases erst unmittelbar
vor dem Zündzeitpunkt
in die Brennkammer gespritzt werden. Durch das verzögerte Einleiten wird
die Diffusionszeit des Wasserstoffgases verkürzt und das Wasserstoff/Luft-Gemisch
in der Nähe
der Zündkerze 136 belassen.
Das Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs
ist abhängig
von der auf dieses wirkenden Hitze. Durch das verzögerte Einleiten
von Wasserstoffgas wird die Temperatur des Wasserstoff/Luft-Gemisch
nicht sehr stark erhöht
und somit das Selbstzünden
dieses Gemischs effektiv verhindert.
-
Wegen
der kurzen Zündverzögerung des Wasserstoffgases
wird unmittelbar nach Erreichen des oberen Totpunktes während des
Kompressionshub der Zündfunke
erzeugt, worauf bereits in der Beschreibung von 10 hingewiesen
wurde. Der erzeugte Funke zündet
das Wasserstoffgas sofort und bewirkt, daß die Flamme sich über das
dieses umgebende Kraftstoff/Luft-Gemisch ausbreitet. Das heißt, der
Zündzeitpunkt
wird unmittelbar vor den Kompressions- und Selbstzündzeitpunkt
des Kraftstoff/Luft-Gemischs gelegt.
-
Wie
aus dieser Beschreibung hervor geht, sollte bei Verwendung eines
Brennstoffs mit hoher Oktanzahl, zum Beispiel Methangas, Äthangas,
Propangas oder Erdgas, oder Alkohol wie Methanol, welcher mit Luft
gemischt und durch einen Funken gezündet werden soll, der Einspritz-
und Zündzeitpunkt in
Abhängigkeit
von den Brennstoffeigenschaften eingestellt werden. So hat jeder
Brennstoff mit einer hohen Oktanzahl, wie Beispiel Methangas und Äthangas
und Alkohol in Form von Methanol, einen engeren Verbrennungsbereich
als Wasserstoff, so daß nach
dem Brennstoffeinspritzen eine längere Zeit
be nötigt
wird, das Luft/Brennstoff-Gemisch mit Luftüberschuß zum Zünden zu bringen. Deshalb wird Zeitpunkt
für das
Einspritzen eines solchen Brennstoffs vor den Zeitpunkt des Einspritzens
von Wasserstoffgas gelegt. So wird zum Beispiel jeder als Brennstoff
verwendete Alkohol in einem Bereich zwischen 90° und 30° vor Erreichen des oberen Totpunktes
während
des Kompressionshubs eingespritzt. Diese nicht in die Ansprüche einbezogenen
Brennstoffe haben eine längere
Zündverzögerung als
Wasserstoffgas, so daß der
Zündzeitpunkt
für diese
vor den Zündzeitpunkt
für Wasserstoffgas
gelegt wird.
-
Zum
Speichern von Wasserstoffgas oder eines der genannten hochoktanigen
Gase oder Alkohole wird ein Brennstoffbehälter benötigt. Wie aus 1 hervor
geht, ist die Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform
mit einem Behälter 170 zum Speichern
von Wasserstoffgas unter Druck ausgerüstet. Das Gemisch aus Luft
und einem solchen Brennstoff wird in der Nähe des oberen Totpunktes, d.h.
bei minimalem Volumen der Brennkammer während des Kompressionshub verbrannt.
Das Verbrennen dieses Brennstoffs auch in einer nur kleinen Menge
bewirkt eine effektive Druckerhöhung
in der Brennkammer. Bei Wasserstoffgas zum Beispiel beträgt die minimale
Einspritzmenge bei jedem Einspritzvorgang 0,1 bis 0,5 mg. Das gilt
auch für
die anderen genannten hochoktanigen Brennstoffe. Demzufolge ist
die Brennkraftmaschine mit einem Kraftstofftank und zusätzlich mit
einem kleinvolumigen Behälter
in Form des Behälters 170 zum
Speichern eines solchen Brennstoffs ausgerüstet.
-
Wie
aus der obigen Beschreibung und aus 10 hervor
geht, wird das Auslaßventil 134 geschlossen,
kurz nachdem der Kolben 144 den oberen Totpunkt überschritten
hat. Dadurch kann das erzeugte Abgas vollständig aus der Brennkam mer ausgestoßen werden.
Das Einlaßventil 132 wird
geöffnet,
kurz bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt erreicht.
Dadurch wird das Ansaugen von ausreichend Luft gewährleistet.
Bei der Brennkraftmaschine 10 mit Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
kann das Schließen
des Auslaßventils 134 und das Öffnen des
Einlaßventils 132 zu
den in 13 angedeuteten Zeitpunkten
erfolgen. Bei dieser modifizierten Form wird das Auslaßventil 134 geschlossen,
kurz bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt erreicht.
Dadurch verbleibt eine große
Abgasmenge in der Brennkammer, welche vom weiter aufwärts bewegten
Kolben komprimiert wird. Das Einlaßventil 132 wird geöffnet, kurz
nachdem der Kolben 144 den oberen Totpunkt überschritten
hat. Das heißt,
daß das
Einlaßventil 132 erst
nach Beginn der Kolbenabwärtsbewegung
geöffnet
wird und somit der Druck in der Brennkammer etwas sinkt. Dadurch
kann das in der Brennkammer komprimierte Abgas nicht in das Ansaugrohr
strömen,
bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 aber Luft in die Brennkammer gesaugt werden.
-
Wie
bereits erwähnt,
verbleibt durch das Schließen
des Auslaßventils 134 und
das Öffnen
des Einlaßventils 132 zu
den in 13 angedeuteten Zeitpunkten
eine große
Abgasmenge in der Brennkammer. Dieses Abgas hat eine höhere Temperatur als
die angesaugte Luft, so daß auch
die Temperatur des Luft/Brennstoff-Gemischs bereits vor dem Komprimieren
hoch ist. Im Abgas ist eine große
Menge des während
der Verbrennung erzeugten aktiven Zwischenprodukts enthalten. Diese
Zwischenprodukt erleichtert in Verbindung mit der hohen Temperatur des
Luft/Brennstoff-Gemischs vor dem Komprimieren das Selbstzünden dieses
Gemischs. Selbst wenn die Kompressionsrate bei der Brennkraftmaschine 10 relativ
gering ist, wird durch die modifizierten Zeitpunkte eine gleichmäßige Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
gewährleistet.
-
Wie
bereits erwähnt,
wird bei der Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform
unter Starklastbedingungen das Wasserstoff/Luft-Gemisch durch den
von der Zündkerze 136 erzeugten
Funken gezündet
und dadurch Klopfen verhindert. Vorzeitiges Zünden aus bestimmten Gründen kann
aber Klopfen verursachen. Auftretendes Klopfen wird von dem im Zylinderblock 140 angeordneten
Klopferfassungssensor 25 erfaßt. Auf der Grundlage des von diesem
Sensor erzeugten Signals wird der Zündzeitpunkt verzögert und
dadurch weiteres Klopfen effektiv verhindert. Zum Erfassen des Klopfens
kann anstatt des Klopferfassungssensors 25 der Druckerfassungssensor 23 verwendet
werden. Mit dem Auftreten von Klopfgeräuschen steigt der Druck in
der Brennkammer abrupt. Aus der vom Druckerfassungssensor 23 berechneten
Druckerhöhungsrate kann
auftretendes Klopfen erfaßt
werden.
-
Durch
zu frühes
Zünden
wird die Konzentration der im Abgas enthaltenen Stickoxide erhöht. Wenn
die Stickoxidkonzentration einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet,
wird diese von dem im Abgasrohr 16 angeordnete NOx-Sensor 21 erfaßt und daraufhin
der Zündzeitpunkt
der Zündkerze 136 verzögert. Bei
entsprechender Verzögerung
des Zündzeitpunktes
kann die Konzentration der im Abgas enthaltenen Stickoxide effektiv
verringert werden.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform
wird der Zeitpunkt des Brennstoffeinspritzens durch das Einspritzventil 14 in
Kombination mit dem Zündzeitpunkt
verändert,
um eine merkliche Variation der Zeit zwischen dem Einspritzen von Wasserstoffgas
und dem Zünden
des Wasserstoff/Luft-Gemischs durch die Zündkerze 136 zu verhindern.
Dadurch ist das Wasserstoff/Luft-Gemisch in einer ausreichenden
Konzentration in der Nähe
der Zündkerze 136 vorhan den,
unabhängig
von einer Variation des Zündzeitpunktes,
und kann von der Zündkerze 136 effektiv
gezündet
werden.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform
läuft die
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
ab, durch welche die Emission von Schadstoffen und der Brennstoffverbrauch wesentlich
reduziert werden. Auf die Gründe
für diese
Reduzierungen wird nachfolgend näher
eingegangen. Die hervorragenden Eigenschaften des Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystems sind
den drei Faktoren „höherer Isovolumenlevel", „großes Luftüberschußverhältnis" und „große spezifische
Wärme" zuzuschreiben. Zuerst
wird der „höhere Isovolumenlevel" beschrieben. Gemäß der Takttheorie
erreicht eine mit Kraftstoff betriebene Maschine die maximale Effizienz
bei der momentanen Verbrennung (d.h. bei einer in äußerst kurzer
Zeit ablaufenden Verbrennung) des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer zu dem Zeitpunkt, zu welchem während des
Kompressionshubs der Kolben den oberen Totpunkt erreicht. Momentanes
Verbrennen des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs ist praktisch nicht
möglich.
Eine Verkürzung
der Zeit zum Verbrennen des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs in
der Brennkammer führt
zu einer wesentlichen Verbesserung der Maschineneffizienz. Der Isovolumenlevel
ist der Index für
die zum Verbrennen des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs erforderliche
Minimalzeit. Der höhere
Isovolumenlevel repräsentiert
die höhere
Maschineneffizienz.
-
Beim
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
wird das gesamte Luft/Brennstoff-Gemisch in der Brennkammer komprimiert
und simultan gezündet
und verbrennt praktisch vollständig.
Dadurch wird die Verbrennung des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs
praktisch gleichzeitig beendet und somit der Isovolumenlevel wesentlich
verbessert. Durch den verbes serten Isovolumenlevel wird die Maschineneffizienz
erhöht
und der Brennstoffverbrauch merklich gesenkt.
-
Nachfolgend
wird der die ausgezeichneten Eigenschaften des Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystems
bewirkende zweite Faktor, d.h. das „große Luftüberschußverhältnis" beschrieben. Beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
wird ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit einem großen Luftüberschußverhältnis verbrannt. Beim Verbrennen
eines solchen Gemischs liegen dem verringerten Emittieren von Schadstoffen
zwei Mechanismen zugrunde. Einer dieser Mechanismen ist die langsamere
Verbrennungsgeschwindigkeit, welche die Geschwindigkeit der Verbrennungsreaktion
repräsentiert.
Wie bereits erwähnt,
ist der Isovolumenlevel der Index für die zum Verbrennen des gesamten
Luft/Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer erforderlichen Zeit. Wenn zum Beispiel unter
Starklastbedingungen die Verbrennung an einer Seite der Brennkammer
beginnt, wird zum Verbrennen des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs
eine relativ lange Zeit benötigt,
so daß der
Isovolumenlevel sinkt. Die Verbrennungsgeschwindigkeit des Luft/Brennstoff-Gemischs und
die zum Verbrennen des gesamten Luft/Brennstoff-Gemischs in der
Brennkammer erforderliche Zeit sollten klar voneinander getrennt
werden.
-
Im
allgemeinen ist die Verbrennungsgeschwindigkeit des Luft/Brennstoff-Gemischs
stark vom Luftüberschußverhältnis abhängig. Die
Verbrennungsgeschwindigkeit erreicht bei einem Luftüberschußverhältnis 1
den Maximalwert und sinkt mit zunehmendem Luftüberschußverhältnis. Wie bereits erwähnt, wird
beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit einem großen Luftüberschußverhältnis verbrannt, so daß eine langsame
Verbrennungsgeschwindigkeit zu verzeichnen ist. Durch die langsame
Ver brennungsgeschwindigkeit wird aus dem nachfolgend beschriebenem
Grund die Emission der als Schadstoffe eingestuften Stickoxide verringert.
-
Es
wird angenommen, daß die
meisten der im Abgas enthaltenen Stickoxide durch die Reaktion von
Stickstoffmolekülen
mit Sauerstoffmolekülen
in der Luft infolge der Verbrennungswärme erzeugt werden. Stickstoffmoleküle sind
stabil und gehen nur bei sehr hohen Temperaturen eine Reaktion mit
Sauerstoff ein. Bei langsamer Verbrennung des Luft/Brennstoff-Gemischs
wird die meiste der dabei erzeugten Verbrennungswärme auf
die Umgebung übertragen,
während
die verbleibende Wärme
die Temperatur des verbrennenden Luft/Brennstoff-Gemischs erhöht. Das
in der Brennkammer der Maschine vorhandene Luft/Brennstoff-Gemisch
unterliegt einer als „Turbulenz" bezeichneten feinen
Strömung, welche
die Übertragung
der Verbrennungswärme
an die Umgebung verursacht. Dagegen ist bei hoher Verbrennungsgeschwindigkeit
die Verbrennung bereits beendet, bevor die Verbrennungswärme an die Umgebung übertragen
werden kann. Dadurch erreicht das verbrennende Luft/Brennstoff-Gemisch sehr hohe
Temperaturen. Wenn die in der Luft enthaltenen zahlreichen Stickstoffmoleküle auch
nur eine sehr kurze Zeit diesen hohen Temperaturen ausgesetzt sind,
gehen diese mit Sauerstoff eine Reaktion ein, so daß Stickoxide
erzeugt werden. Wenn die Temperatur geringer ist als die für die Reaktion
der Stickstoffmoleküle
mit Sauerstoff erforderliche, werden nur wenige oder im wesentlichen
keine Stickoxide erzeugt.
-
Da
beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit großem Luftüberschußverhältnis verbrannt wird, läuft die
Verbrennung langsam ab. Das ist der Grund dafür, daß nur geringe Mengen Stickoxide
erzeugt werden.
-
Nachfolgend
wird der Mechanismus beschrieben, welcher beim Verbrennen eines Luft/Brennstoff-Gemischs
mit einem großen
Luftüberschußverhältnis im
Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
nur geringe Mengen Schadstoffe wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe
entstehen läßt.
-
Schadstoffe
wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe werden bei Sauerstoffmangel
erzeugt. Beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem wird ein
Luft/Brennstoff-Gemisch mit einem großen Luftüberschußverhältnis verbrannt, so daß ausreichend
Sauerstoff verfügbar
ist und demzufolge nur geringe Mengen an Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen
erzeugt werden.
-
Nachfolgend
wird der die ausgezeichneten Eigenschaften des Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystems
bewirkende dritte Faktor, die „größere spezifische
Wärme" beschrieben. Dieser
Faktor betrifft ebenfalls die Verbrennung eines Luft/Brennstoff-Gemisch
mit einem großen
Luftüberschußverhältnis. Beim
Verbrennen eines Luft/Brennstoff-Gemischs mit einem Luftüberschußverhältnis unter „1" ist zu wenig Sauerstoff
für den
Brennstoff verfügbar.
Dadurch wird der Brennstoff nicht vollständig zu Kohlendioxid und Wasser
oxidiert, sondern in Kohlenmonoxid und Wasserstoff zerlegt. Selbst dann,
wenn das gesamte Luft/Brennstoff-Gemisch ein Luftüberschußverhältnis größer „1" hat, gibt es durch örtliche
Unterschiede in der Brennstoffkonzentration Bereiche mit unzureichender
Sauerstoffmenge, so daß in
diesen Kohlenmonoxid und Wasserstoff entstehen. Da beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem
aber ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit einem ausreichend großen Luftüberschußverhältnis verbrannt
wird, oxidiert der Brennstoff vollständig und es entsteht Kohlendioxid und
Dampf.
-
Kohlendioxid
und Dampf (Wasser) haben dreiatomige Moleküle, welche aus drei Atomen
bestehen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff aber nur zweiatomige Moleküle, welche
aus zwei Atomen bestehen. Wie die statistische Thermodynamik lehrt, hat
ein dreiatomiges Molekül
eine größere spezifische
Wärme als
ein zweiatomiges Molekül.
Demzufolge sind dreiatomige Molekühle schwieriger zu erwärmen als
zweiatomige Moleküle.
Da beim Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennungssystem ein Luft/Brennstoff-Gemisch
mit einem großen Luftüberschußverhältnis verbrannt
wird, ergibt sich bei einem größeren Anteil
an dreiatomigen Molekülen,
d.h. Kohlendioxidmolekülen
und Dampfmolekülen,
eine größere spezifischer
Wärme.
Dadurch wird die Verbrennungstemperatur effektiv herabgesetzt und
die Emission von Stickoxiden wesentlich verringert.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 10 wird ein Vorgemisch erzeugt,
welches durch Komprimieren sich selbst entzündet, unabhängig von der Belastung der Maschine.
Dadurch wird aus den beschriebenen Gründen die Emission von Schadstoffen
und der Brennstoffverbrauch gesenkt.
-
A-4. Modifikationen
-
Es
gibt verschiedne Modifikationen der beschriebenen ersten Ausführungsformen.
Auf einige der möglichen
Modifikationen wird nachfolgend näher eingegangen.
-
(a) Erstes modifiziertes
Beispiel
-
Die 14A und 14B zeigen
die Konfiguration der Brennkammer einer Maschine gemäß einer
ersten Modifikation der ersten Ausführungsform. 14A zeigt die Schnittansicht der Brennkammer, 14B den Kolben 144 vom Zylinderkopf 130 aus
gesehen. Bei der Brennkraftmaschine der ersten Ausführungsform
ist das Ventil 15 zum Einspritzen von Kraftstoff im Einlaßkanal,
das Ventil 14 zum Einspritzen von Was serstoffgas in der
Brennkammer angeordnet. Bei der ersten Modifikation sind das Ventil 19 zum
Einspritzen von Kraftstoff und das Ventil 14 zum Einspritzen
von Wasserstoffgas in der Brennkammer angeordnet. Das heißt, daß Kraftstoff und
Wasserstoffgas direkt in die Brennkammer gespritzt werden.
-
Das
Direkteinspritzen des Kraftstoffs in die Brennkammer erfolgt zu
einem geeigneten Zeitpunkt in der ersten Hälfte des Ansaughubs. Aus den 15A und 15B sind
die Zeitpunkte für
das Öffnen
und Schließen
des Einlaßventils 132 und
des Auslaßventils 134 und
der Brennstoffeinspritzzeitpunkt ersichtlich. Bei einem Beispiel
wird das Auslaßventil 134 geschlossen,
kurz nachdem der Kolben den oberen Totpunkt überschritten hat, das Einlaßventil 132 geöffnet, bevor
der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat. In diesem Fall wird
zu einem geeigneten Zeitpunkt in der ersten Hälfte des Ansaughubs der Kraftstoff
durch das Ventil 19 direkt in die Brennkammer gespritzt.
Der eingespritzte Kraftstoff vermischt sich im wesentlichen homogen
mit der durch das Einlaßventil 132 in
die Brennkammer gesaugten Luft.
-
Bei
einem weiteren Beispiel wird das Auslaßventil 134 geschlossen,
kurz bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht, das Einlaßventil 132 geöffnet, kurz
nachdem der Kolben den oberen Totpunkt überschritten hat. Diese Zeitpunkte
sind aus 15B ersichtlich. In diesem Fall
wird zu einem geeigneten Zeitpunkt nach Beginn der Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 der Kraftstoff durch das Ventil 19 direkt
in die Brennkammer gespritzt und kann sich nicht auf dem Kolben
ablagern. Durch die hohe Temperatur des in der Brennkammer verbliebenen
Abgases verdampft der eingespritzte Kraftstoff sehr schnell und
wird durch die über
das Einlaßventil 132 angesaugte
Luft so umgewirbelt, daß im
wesentlichen ein homogenes Luft/Brennstoff-Gemisch entsteht.
-
Wie
bei der Brennkraftmaschine der ersten Ausführungsform wird Wasserstoffgas
eingespritzt, unmittelbar bevor der Kolben im Kompressionshub den
oberen Totpunkt erreicht. Das eingespritzte Wasserstoffgas strömt entlang
der Nut 143 in die der Zündkerze 136 gegenüber sich
befindende Ausnehmung 145 an der Oberseite des Kolbens 144,
wie aus den 14A und 14B ersichtlich
ist. Das Wasserstoff/Luft-Gemisch wird während des Kompressionshubs
gezündet,
kurz nachdem der Kolben den oberen Totpunkt überschritten hat (siehe 15A und 15B).
Das führt
zum Komprimieren und Selbstzünden
des Kraftstoff/Luft-Gemischs. Durch Regulierung des Zeitpunktes
zum Zünden
des Wasserstoffgases wird der Zeitpunkt des Selbstzündens des
Kraftstoff/Luft-Gemischs gesteuert und somit Klopfen effektiv verhindert.
-
(2) Zweites modifiziertes
Beispiel
-
Bei
der ersten Ausführungsform
und beim ersten modifizierten Beispiel ist die Zündkerze 136 etwas
entfernt vom Einspritzventil 14 für Wasserstoffgas angeordnet
und die Oberseite des Kolbens 144 mit einer Nut 143 versehen,
welche das eingespritzte Wasserstoffgas zur Peripherie der Zündkerze 136 leitet.
Bei einem weiteren modifizierten Beispiel ist die Zündkerze 136 in
der Nähe
des Einspritzventils 14 für Wasserstoff angeordnet.
-
Die 16A und 16B zeigen
die Konfiguration der Brennkammer einer Brennkraftmaschine gemäß dem zweiten
modifizierten Beispiel der ersten Ausführungsform. 16A zeigt die Schnittansicht der Brennkammer, 16B den Kolben 144 vom Zylinderkopf 130 aus
gesehen. Bei der Maschine gemäß dem zweiten
modifizierten Beispiel ist die Zündkerze 136 in
der Nähe
des Einspritzventils 14 für Wasserstoffgas angeordnet.
Die Ausnehmung 145 auf der Oberseite des Kolbens 144 liegt
der Zündkerze 136 und
dem Einspritzventil 14 gegenüber.
-
Durch
das Ventil 14 wird Wasserstoffgas in die Brennkammer gespritzt,
wenn während
des Kompressionshubs der Kolben 144 sich dem oberen Totpunkt
nähert.
Das eingespritzte Wasserstoffgas bildet zusammen mit Luft ein Wasserstoff/Luft-Gemisch in
der Ausnehmung 145 auf der Oberseite des Kolbens 144 und
wird zu einem geeigneten Zeitpunkt von der Zündkerze 136 gezündet, nachdem
der Kolben 144 im Kompressionshub den oberen Totpunkt überschritten
hat. Bei der Maschine gemäß dem zweiten
modifizierten Beispiel ist der Kolben nicht mit einer Nut 143 wie
bei der ersten Ausführungsform und
deren erstem modifizierten Beispiel versehen, so daß das eingespritzte
Wasserstoffgas direkt in die Ausnehmung 145 gelangt. Demzufolge
kann der Einspritzzeitpunkt für
das Wasserstoffgas näher
an den Zündzeitpunkt
gelegt werden. Da das Wasserstoffgas gezündet wird, bevor es sich ausbreitet,
kann die Wasserstoffeinspritzmenge verringert werden. Durch den
geringeren Wasserstoffbedarf kann die Speicherkapazität des Wasserstoffbehälters 170 verkleinert
werden. Wie bereits erwähnt,
hat Wasserstoffgas einen breiten Zündbereich und kann deshalb auch
in leicht erhöhter
Konzentration effektiv durch den von der Zündkerze 136 erzeugten
Funken gezündet
werden. Aus diesem Grund kann das Wasserstoff/Luft-Gemisch schon
sehr kurz nach dem Einspritzen von Wasserstoffgas zuverlässig gezündet werden.
-
(3) Drittes modifiziertes
Beispiel
-
Bei
der Brennkraftmaschine der ersten Ausführungsform und deren erstem
und zweitem modifizierten Beispiel ist der Kolben 144 an
der Oberseite mit der Ausnehmung 145 versehen. Alternativ
kann aber auch der Zylinderkopf mit einer Ausnehmung versehen werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit,
den Kolben 144 und die diesem gegenüberliegende Fläche des
Zylinderkopfes 130 mit einer Ausnehmung zu versehen.
-
Die 17A und 17B zeigen
die Konfiguration der Brennkammer einer Brennkraftmaschine gemäß dem dritten
modifizierten Beispiel der ersten Ausführungsform. 17A zeigt die Schnittansicht der Brennkammer, 17B den Kolben 144 vom Zylinderkopf 130 aus
gesehen. Bei der Brennkraftmaschine gemäß dem dritten modifizierten
Beispiel ist der Zylinderkopf 130 mit einer Ausnehmung 145a versehen,
und das Einspritzventil 14 für Wasserstoffgas und die Zündkerze 136 sind
in der Ausnehmung 145a angeordnet. Der Kolben 144 ist
an der Oberseite mit einer der Ausnehmung 145a gegenüber liegenden
Ausnehmung 145b versehen.
-
Bei
der Brennkraftmaschine gemäß dem dritten
modifizierten Beispiel wird währen
des Kompressionshubs Wasserstoffgas durch das Ventil 14 in
die Brennkammer gespritzt, wenn der Kolben 144 sich dem
oberen Totpunkt nähert.
Das eingespritzte Wasserstoffgas bleibt in dem zwischen den Ausnehmungen 145a und 145b gebildeten
Raum und bildet zusammen mit Luft ein Wasserstoff/Luft-Gemisch.
Diese Konfiguration verhindert das Ausbreiten des Wasserstoffgases über einen
größeren Bereich
innerhalb der Brennkammer, so daß die erforderliche Wasserstoffgaseinspritzmenge
reduziert werden kann. Durch den geringeren Wasserstoffbedarf kann
die Speicherkapazität
des Wasserstoffbehälters 170 verkleinert
werden.
-
B. Zweite Ausführungsform
-
Die
Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform ist eine Viertaktmaschine.
Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf eine Viertaktmaschine
beschränkt.
Die vorliegende Erfindung kann auch auf eine Maschine 300 übertragen
werden, bei welcher je nach den Antriebsbedingungen vom Viertakt-Modus auf den Zweitakt-Modus
und umgekehrt geschaltet wird. Das ist die zweite Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
-
B-1. Systemaufbau
-
18 zeigt
schematisch den Aufbau der Brennkraftmaschine 300 gemäß der zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Brennkraftmaschine 300 der
zweiten Ausführungsform
unterscheidet sich von der in 1 dargestellten Brennkraftmaschine 10 der
ersten Ausführungsform wie
nachfolgend beschrieben.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 300 der zweiten Ausführungsform
wird das Einlaßventil 132 und
das Auslaßventil 134 von
einer Einheit 162 bzw. 164 bewegt. Diese beiden
Einheiten haben Schichtstruktur und weisen mehrere scheibenförmige piezoelektrische
Elemente auf. Durch die von der Maschinensteuereinheit (nachfolgend
ECU genannt) 30 gesendeten Signale wird die Speisespannung
der piezoelektrischen Elemente verändert. Als Reaktion auf die Spannungsänderung
werden von den Einheiten 162 und 164 zu willkürlichen
Zeitpunkten das Einlaßventil 132 und
das Auslaßventil 134 geöffnet und
geschlossen.
-
Die
Brennkraftmaschine 300 der zweiten Ausführungsform ist mit einem Vorverdichter 50 ausgerüstet. Zu
diesem Vorverdichter 50 gehören eine im Abgasrohr 16 angeordnete
Turbine 52, ein in der Ansaugleitung 12 angeordneter
Kompressor 54 und eine die Turbine 52 mit dem
Kompressor 54 verbindende Welle 56. Das aus der
Brennkammer in das Abgasrohr 16 ausgestoßenen Abgas
setzt die Turbine 52 und somit über die Welle 56 den
Kompressor 54 in Drehung, welcher die Luft im Ansaugrohr 12 komprimiert.
Die Brennkraftmaschine 300 der zweiten Ausführungsform
ist auch mit einem Zwischenkühler 62 und
einem Puffer 60 ausgerüstet,
welche im Ansaugrohr 12 angeordnet sind. Vom Zwischenkühler 62 wird
die angesaugte, vom Kompressor 54 komprimierte und somit
erwärmte
Luft abge kühlt.
Der Puffer 60 dient dazu, die beim Ansaugen der Luft in die
Brennkammer erzeugte Druckwelle abzubauen.
-
Auch
die Brennkraftmaschine 300 wird von der ECU 30 gesteuert.
Die ECU 30 erfaßt
die Maschinendrehzahl Ne und den Beschleunigeröffnungsgrad θac und nimmt
auf der Grundlage der erfaßten
Werte das Umschalten der Maschine 300 vom Viertakt-Modus auf den Zweitakt-Modus
und umgekehrt vor. Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird
beim Viertaktmodus bei zwei Auf- und Abwärtsbewegungen des Kolbens Luft
angesaugt, das Luft/Brennstoff-Gemisch verbrannt und das Abgas ausgestoßen, beim
Zweitakt-Modus bei einer Auf- und Abwärtsbewegung des Kolbens Luft
angesaugt, das Luft/Brennstoff-Gemisch verbrannt und das Abgas ausgestoßen. Die
ECU 30 ändert
synchron zu den Bewegungen des Kolbens 144 die Zeitpunkte
des Öffnens
und Schließens
des Einlaßventils 132 und des
Auslaßventils 134,
die Zeitpunkte des Einspritzens durch die Einspritzventile 14 und 15 und
den Zeitpunkt der Funkenerzeugung durch die Zündkerze 136 und schaltet
somit zwischen dem Viertakt-Modus und dem Zweitakt-Modus der Brennkraftmaschine 300.
-
19 zeigt
in Diagrammform die Auswahl zwischen dem Viertakt-Modus und dem
Zweittakt-Modus in Abhängigkeit
von den Maschinenantriebsbedingungen. Die schraffierten Flächen gelten für den Viertakt-Modus.
Die Auswahl des Viertakt-Modus
erfolgt bei Bedingungen, welche sehr kleine Beschleunigeröffnungsgrade θac (äußerst geringer
Last) und hohe Maschinendrehzahlen Ne (hohe Geschwindigkeiten) erfordern,
ansonsten wird der Zweitakt-Modus gewählt.
-
Bei
sehr kleinen Beschleunigeröffnungsgraden θac werden
nur geringe Luft- und Brennstoffmengen in die Brennkammer geleitet.
Dadurch ist bei Beginn des Komprimierens des Luft/ Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer nur ein geringer Druck zu verzeichnen, so daß das vom
Kolben bewirkte Komprimieren kein Selbstzünden des Gemischs auslöst. In solchen
Fällen
wird der Viertakt-Modus ausgewählt,
um günstige
Maschinenantriebsbedingungen zu gewährleisten.
-
Bei
hohen Maschinendrehzahlen Ne läuft das
Ansaugen, Verbrennen und Ausstoßen
bei jeweils einer Aufwärts-
und Abwärtsbewegung
des Kolbens nur unter Schwierigkeiten effektiv ab, so daß in diesen
Fällen
der Viertakt-Modus ausgewählt
wird, um günstige
Maschinenantriebsbedingungen zu gewährleisten.
-
Der
Zweitakt-Modus wird gewählt,
wenn weder hohe Drehzahlen Ne noch sehr kleine Beschleunigeröffnungsgrade θac eingestellt
werden. Beim Zweitakt-Modus wird das Drehmoment bei einer Auf- und
Abwärtsbewegung
erzeugt. Deshalb kann beim Zweitakt-Modus ein größeres Drehmoment erhalten werden
als beim Viertakt-Modus. Beim Zweitakt-Modus unterscheidet sich
das Steuern der Maschine bei relativ kleinen Beschleunigeröffnungsgraden θac (Schwachlastbedingungen)
von jenem bei großen Beschleunigeröffnungsgraden θac (Starklastbedingungen).
-
B-2. Verbrennungssteuerung
des Luft/Brennstoff-Gemischs bei der Brennkraftmaschine der zweiten
Ausführungsform.
-
Bei
der Brennkraftmaschine 300 der zweiten Ausführungsform
wird beim Umschalten vom Viertakt-Modus auf den Zweitakt-Modus und umgekehrt in
Abhängigkeit
von den Maschinenbetriebsbedingungen die Verbrennung auf die nachfolgend
beschriebene Weise gesteuert. 20 zeigt
für den Viertakt-Modus die Zeitpunkte
für das Öffnen und Schließen des
Einlaßventils 132 und
des Auslaßventils 134 synchron
zur Bewe gung des Kolbens 144, den Zeitpunkt für das Betätigen des
Brennstoffeinspritzventils 15 zum Einspritzen von Kraftstoff
in den Einlaßkanal 12 und
den Zeitpunkt für
das Zünden
des Kraftstoff/Luft-Gemischs durch die Zündkerze 136.
-
Durch Öffnen des
Einlaßventils 132 zu
einem Zeitpunkt, kurz bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt
(OT) erreicht, kann das Luft/Brennstoff-Gemisch synchron zur Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 aus dem Einlaßkanal 12 in die Brennkammer
gesaugt werden. Wenn der Kolben 144 sich kurz vor dem unteren
Totpunkt (UT) befindet, wird das Einlaßventil 132 wieder
geschlossen, um das Luft/Brennstoff-Gemisch zu komprimieren. Zu
einem bestimmten Zeitpunkt, bevor der Kolben 144 den oberen
Totpunkt wieder erreicht, wird das zu verbrennende Luft/Brennstoff-Gemisch
gezündet
und dadurch das Drehmoment erzeugt. Der Kraftstoff wird durch das Brennsteinspritzventil 15 in
den Einlaßkanal 12 gespritzt.
Zum Einspritzzeitpunkt ist das Einlaßventil 132 geschlossen,
so daß der
eingespritzte Kraftstoff verdampft und im Einlaßkanal 12 ein Luft/Brennstoff-Gemisch
entsteht.
-
Wenn
weder hohe Maschinendrehzahlen Ne noch sehr kleine Beschleunigeröffnungsgrade θac erforderlich
sind (Bereich der Schwachlastbedingungen in 19), wird
das Brennstoffeinspritzventil 15 betätigt, während das Einlaßventil 132 und
das Auslaßventil 134 zu
den in 21 angedeuteten Zeitpunkten
geöffnet
und geschlossen sind. Nachfolgend wird anhand von 21 das
Betreiben der Brennkraftmaschine 300 unter Schwachlastbedingungen kurz
beschrieben.
-
Zum
besseren Verstehen der Vorgänge
wird mit der Erläuterung
zu dem Zeitpunkt begonnen, wenn der Kolben 144 den unteren
Totpunkt überschreitet
und das Einlaßventil 132 geschlossen
wird. Zu diesem Zeitpunkt ist das durch das vorher geöffnete Einlaßventil 132 angesaugte
Luft/Brennstoff-Gemisch in der Brennkammer vorhanden. Mit der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 wird das in die Brennkammer gesaugte Luft/Brennstoff-Gemisch allmählich komprimiert.
Während
des Komprimierens wird durch das Einspritzventil 15 Kraftstoff
in den Einlaßkanal 12 gespritzt.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Einlaßventil 132 geschlossen,
so daß der
eingespritzte Kraftstoff verdampft und ein Luft/Brennstoff-Gemisch
im Einlaßkanal 12 entsteht.
-
Das
bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 komprimierte Luft/Brennstoff-Gemisch entzündet sich
selbst, wenn der Kolben 144 sich dem oberen Totpunkt nähert, und
verbrennt sehr schnell. Durch die Verbrennung des Luft/Brennstoff-Gemischs
steigt der Druck in der Brennkammer. Von dem in der Brennkammer
erzeugten Druck wird der Kolben 144 nach unten gedrückt und
dabei über
die Kurbelwelle 148 ein Drehmoment erzeugt. Beim Abwärtsbewegen
des Kolbens 144 sinkt der Druck in der Brennkammer allmählich. Zu
einem bestimmten Zeitpunkt, bevor der Kolben 144 den unteren
Totpunkt erreicht, wird das Auslaßventil 134 geöffnet, damit
das Abgas in das Abgasrohr 16 strömen kann. Das ins Abgasrohr 16 strömende Abgas
setzt die Turbine 52 in Drehung, so daß vom Kompressor 54 die
Ansaugluft vorverdichtet wird.
-
Durch
das bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 144 über
das Auslaßventil 134 ins
Abgasrohr strömende
Abgas wird der Druck in Druckkammer abrupt abgebaut, so daß die Effektivität des Entfernens
des Verbrennungsgases aus der Brennkammer nachläßt. Deshalb wird das Einlaßventil 132 zu einem
bestimmten Zeitpunkt geöffnet,
bevor der Kolben 144 den unteren Totpunkt erreicht. Da
das über das
Einlaßventil 132 in
die Brennkammer strömende Luft/Brennstoff-Gemisch
vorverdichtet ist, wird das in dieser noch verbliebene Verbren nungsgas über das Auslaßventil 134 ins
Abgasrohr gedrückt.
Der Vorgang, bei welchem die über
das geöffnete
Einlaßventil 132 in
die Brennkammer strömende
Luft das verbliebene Verbrennungsgas über das ebenfalls geöffnete Auslaßventil 134 aus
dieser drückt,
wird „Spülen" genannt.
-
Das
Ausstoßen
des Verbrennungsgases aus der Brennkammer ist zum größten Teil
abgeschlossen, wenn der Kolben den unteren Totpunkt überschritten
hat. Zu diesem Zeitpunkt wird das Auslaßventil 134 geschlossen.
Durch das weiterhin geöffnete
Einlaßventil 132 strömt das vorverdichtete Luft/Brennstoff-Gemisch aus dem Einlaßkanal 12 in die
Brennkammer, so daß der
druck in dieser steigt. Das Einströmen des Luft/Brennstoff-Gemisch
in die Brennkammer wird gestoppt, wenn der Druck in dieser praktisch
den Ladedruck erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird das Einlaßventil 132 geschlossen.
Die beschriebenen Vorgänge
laufen wiederholt ab, um durch Komprimieren und Selbstzünden des Luft/Brennstoff-Gemischs
ständig
ein Drehmoment zu erzeugen. Wenn die Brennkraftmaschine 300 unter
Schwachlastbedingungen durch gleichzeitiges Komprimieren und Selbstzünden des
Luft/Brennstoff-Gemisch betrieben wird, werden die Emission von
Schadstoffen und der Brennstoffverbrauch stark verringert.
-
Wie
bei der Brennkraftmaschine der ersten Ausführungsform besteht durch das
Komprimieren und Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs die Gefahr, daß unter Starklastbedingungen
verstärkt Klopfen
auftritt. Wenn keine hohen Maschinendrehzahlen Ne, aber Beschleunigeröffnungsgrade θac über eine
bestimmte Größe benötigt werden
(Bereich der Starklastbedingungen in 19), wird
die Brennkraftmaschine 300 wie nachfolgend beschrieben
betrieben, um Komprimieren und Selbstzünden des Luft/Brennstoff-Gemischs
ohne Klopferscheinungen zu gewährleisten. 22 zeigt
die Zeitpunkte für das Öffnen und
Schließen
des Einlaßventils 132 und
des Auslaßventils 134,
die Zeitpunkte für
das Betätigen der
Brennstoffeinspritzventile 14 und 15 sowie den Zeitpunkt
für die
Erzeugung des Zündfunkens
durch die Zündkerze 136 bei
Starklastbedingungen. Die Hauptunterschiede zwischen diesen Zeitpunkten
und den in 21 für Schwachlastbedingungen gezeigten
bestehen im Einspritzen von Wasserstoffgas und im Zünden der
Zündkerze 136.
Nachfolgend wird anhand von 22 das
Betreiben der Brennkraftmaschine 300 unter Starklastbedingungen
kurz beschrieben.
-
Wie
bei Schwachlastbedingungen ist der Ausgangspunkt auch hier der Moment,
in welchem der Kolben 144 den unteren Totpunkt überschreitet und
das Einlaßventil 132 geschlossen
ist. Wenn bei geschlossenem Einlaßventil 132 der Kolben 144 aufwärts bewegt
wird, erfolgt das Komprimieren des Luft/Brennstoff-Gemischs in der
Brennkammer. Unter Starklastbedingungen wird das Luft/Brennstoff-Gemisch
auf ein ausreichend hohes Luftüberschußverhältnis eingestellt,
um ein Selbstzünden
des Gemischs während
des vom Kolben 144 bewirkten Komprimierens zu verhindern.
Während
der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 144 und des Komprimierens des Luft/Brennstoff-Gemischs
wird durch das Einspritzventil 15 Kraftstoff in den Einlaßkanal 12 gespritzt,
um in diesem das Luft/Brennstoff-Gemisch zu erzeugen. Dieses Luft/Brennstoff-Gemisch strömt beim Öffnen des
Einlaßventils 132 in
die Brennkammer. Unmittelbar bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt
erreicht, wird durch das Einspritzventil 14 Wasserstoffgas
in die Brennkammer gespritzt. Der Einspritzzeitpunkt für Wasserstoffgas
liegt in einem Bereich zwischen 30° vor dem oberen Totpunkt und diesem
selbst.
-
Wie
bei der Brennkraftmaschine 10 der ersten Ausführungsform
ist der Kolben 144 der Brennkraftmaschine 300 der
zweiten Ausführungsform
an der Oberseite mit der Ausnehmung 145 und der Nut 143 versehen.
In der Ausnehmung 145 wird aus dem eingespritzten Wasserstoff
und Luft ein Wasserstoff/Luft-Gemisch
erzeugt. Dieses Wasserstoff/Luft-Gemisch wird zu dem Zeitpunkt,
zu welchem der Kolben 144 den oberen Totpunkt überschreitet,
von der Zündkerze 136 gezündet, verbrennt
dann sehr schnell und komprimiert das dieses umgebende Kraftstoff/Luft-Gemisch.
Das in der Brennkammer erzeugte Kraftstoff/Luft-Gemisch hat ein
ausreichend großes
Luftüberschußverhältnis, welches
das Selbstzünden
des Gemischs im Verlauf des Komprimierens durch den Kolben 144 verhindert.
Durch die Verbrennung des Wasserstoff/Luft-Gemischs wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch zusätzlich komprimiert
und entzündet
sich selbst. Durch Regulieren des Zündzeitpunktes für das eingespritzte
Wasserstoffgas wird der Zeitpunkt des Selbstzündens des Luft/Brennstoff-Gemischs
in der Brennkammer gesteuert. Wie bereits erwähnt, hat das Wasserstoff/Luft-Gemisch
eine hohe Oktanzahl, so daß das
Gemisch aus Luft und eingespritztem Wasserstoffgas in der Brennkammer
sich nicht spontan selbst entzündet.
Das Wasserstoff/Luft-Gemisch hat einen breiten Zündbereich und eine kurze Zündverzögerung und
kann deshalb zu einem genauen Zeitpunkt durch die Zündkerze 136 gezündet werden.
-
Mit
dem Selbstzünden
des Luft/Brennstoff-Gemischs steigt der Druck in der Brennkammer, durch
welchen der Kolben 144 abwärts bewegt und an der Kurbelwelle 148 ein
Drehmoment erzeugt wird. Bevor der Kolben 144 den unteren
Totpunkt erreicht, wird das Auslaßventil 134 geöffnet und
das Verbrennungsgas aus der Brennkammer ins Abgasrohr 16 gedrückt. Das
ins Abgasrohr 16 gedrückte Verbrennungsgas
setzt die Turbine 52 in Drehung, so daß der mit dieser verbundene
Kompressor 54 die Ansaugluft vorverdichtet. Mit dem Öffnen des
Einlaßventils 132 strömt das vorverdichtete
Luft/Brennstoff-Ge misch in die Brennkammer und spült das restliche
Verbrennungsgas aus dieser. Das Auslaßventil 134 wird geschlossen,
sobald das Ausstoßen des
restlichen Verbrennungsgases aus der Brennkammer abgeschlossen ist.
Das Einlaßventil 132 wird
geschlossen, wenn der Druck in der Brennkammer den Vorverdichtungspegel
erreicht hat. Diese Vorgänge
laufen wiederholt ab. Durch die Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
unter Starklastbedingungen werden die Emission von Schadstoffen
und der Brennstoffverbrauch merklich gesenkt.
-
Bei
der Brennkraftmaschine der zweiten Ausführungsform wird der Kraftstoff
durch das Brennstoffeinspritzventil 15 in den Einlaßkanal 12,
der hochoktanige Brennstoff in Form von Wasserstoffgas durch das
Brennstoffeinspritzventil 14 in die Brennkammer gespritzt.
Bei einer modifizierten zweiten Ausführungsform kann der Kraftstoff
durch das Brennstoffeinspritzventil 19 direkt in die Brennkammer
gespritzt werden. In diesem Fall erfolgt das Direkteinspritzen des
Kraftstoffs in die Brennkammer zu einem der in den 23 und 24 angedeuteten Zeitpunkten. 23 zeigt
die Zeitpunkte beim Viertakt-Modus, 24A die
Zeitpunkte unter Schwachlastbedingungen beim Zweitakt-Modus und 24B die Zeitpunkte unter Starklastbedingungen
beim Zweitakt-Modus. Wie aus 23 hervor
geht, erfolgt das Direkteinspritzen des Kraftstoffs durch das Einspritzventil 19 in
die Brennkammer bei geöffnetem Einlaßventil 132 in
der ersten Hälfte
des Ansaughubs. Der eingespritzte Kraftstoff bildet zusammen mit
der über
das Einlaßventil 132 angesaugten Luft
ein im wesentlichen homogenes Luft/Brennstoff-Gemisch in der Brennkammer.
-
Beim
Zweitakt-Modus wird der Kraftstoff durch das Brennstoffeinspritzventil 19 direkt
in die Brennkammer gespritzt, wenn der Kolben 144 in der letzten
Hälfte
des Spülhubs
den unteren Totpunkt überschritten
hat. Zu diesem Zeitpunkt ist das Ausstoßen des Verbrennungsgases aus
der Brennkammer im wesentlichen abgeschlossen. Dadurch wird das
Austreten von eingespritztem Kraftstoff über das Auslaßventil 134 effektiv
verhindert. Durch die vom heißen
Verbrennungsgas bewirkte hohe Temperatur in der Brennkammer verdampft
der eingespritzte Kraftstoff schnell und vermischt sich mit der
angesaugten Luft zu einem im wesentlichen homogenen Luft/Brennstoff-Gemisch,
bevor der Kolben 144 den oberen Totpunkt erreicht.
-
Die
beschriebenen Ausführungsformen
sind in allen Aspekten nur Erläuterungsbeispiele
und stellen keine Einschränkung
der Erfindung dar. Mögliche Modifikationen, Änderungen
und Variationen der beschriebenen Ausführungsformen sind zum Geltungsbereich
der beiliegenden Ansprüche
gehörend
anzusehen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird mehr durch die beiliegenden Ansprüche als
durch die obige Beschreibung definiert.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Technologie wird
ein erstes Brennstoff/Luft-Gemisch aus einem ersten Brennstoff und
Luft in einem bestimmten Verhältnis
erzeugt, welches sich durch einfaches Komprimieren in der Brennkammer
nicht selbst entzünden
kann. Nach dem Erzeugen des ersten Brennstoff/Luft-Gemischs wird ein
zweiter Brennstoff mit einer höheren
Oktanzahl als die des ersten Brennstoffs in einen bestimmten Bereich
der Brennkammer gespritzt, um ein zweites Brennstoff/Luft-Gemisch
zu erzeugen. Das zweite Brennstoff/Luft-Gemisch wird gezündet, verbrennt und komprimiert
das erste Brennstoff/Luft-Gemisch, so daß dieses sich selbst entzündet. Da
der zweite Brennstoff eine höhere
Oktanzahl hat, ist der Verbrennungsbeginn des zweiten Brennstoff/Luft-Gemischs
durch Zünden
zuverlässig steuerbar.
Gemäß dieser
Technologie kann der Zeitpunkt für
das Selbstzünden
des ersten Brennstoff/Luft-Gemischs gesteuert werden. Das heißt, daß bei einer
Brennkraftmaschine mit Vorgemischkomprimierselbstzündverbrennung
durch Vorgabe des geeigneten Zündzeitpunktes
Klopferscheinungen effektiv verhindert werden können.