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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Radiografie. Insbesondere betrifft
sie einen radiografischen Silberhalogenidfilm, der verbesserte medizinische
Diagnosebilder von Weichgeweben liefert, beispielsweise in der Mammografie,
und verbesserte Verarbeitungseigenschaften aufweist.
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Der
herkömmlichen
medizinischen diagnostischen Bebilderung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Bild der inneren Anatomie des Patienten unter Einsatz einer
möglichst
geringen Röntgenstrahlendosis
zu erhalten. Die höchsten
Bebilderungsgeschwindigkeiten werden erzielt, indem man ein doppelt
beschichtetes radiografisches Element zwischen zwei Röntgenbildverstärkern (Leuchtschirmen)
zur bildweisen Belichtung anordnet. 5% oder weniger der durch den
Patienten tretenden Röntgenstrahlung
werden direkt von den latentbilderzeugenden Silberhalogenid-Emulsionsschichten
innerhalb des doppelt beschichteten radiografischen Elements absorbiert.
Der größte Teil
der zur Bildherstellung beitragenden Röntgenstrahlung wird durch Leuchtstoffpartikel
in den Röntgenbildverstärkern (Leuchtschirmen)
absorbiert. Dies stimuliert die Lichtemission, die von den Silberhalogenid-Emulsionsschichten
des radiografischen Elements leichter absorbiert wird.
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Zwar
wurde schnell die Notwendigkeit erkannt, den Belastungsgrad von
Patienten durch starke Röntgenstrahlung
zu begrenzen, aber die Frage nach der Belastung des Patienten durch
schwache Röntgenstrahlung
stellte sich nur nach und nach. Die getrennte Entwicklung der Weichgeweberadiografie,
die eine viel schwächere
Röntgenstrahlung
benötigt,
kann anhand der Mammografie dargestellt werden. Die erste Kombination
aus Verstärkungsschirm
und Film (Bebilderungsanordnung) für die Mammografie wurden in
den frühen 70er
Jahren eingeführt.
Der Mammografiefilm enthält
im Allgemeinen eine einzelne Silberhalogenid-Emulsionsschicht und
wird von einem einzelnen Verstärkungsschirm
belichtet, der üblicherweise zwischen
dem Film und der Röntgenstrahlungsquelle
angeordnet ist. Die Mammografie verwendet eine schwache Röntgenstrahlung,
also eine Strahlung, die vorwiegend unterhalb von 40 keV liegt.
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US-A-6,033,840
(Dickerson) und US-A-6,037,112 (Dickerson) beschreiben asymmetrische
Bebilderungselemente und Verarbeitungsverfahren zur Bebilderung
von Weichgewebe.
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In
der Mammografie, wie in vielen Formen der Weichgeweberadiografie,
sind die gesuchten pathologischen Merkmale häufig recht klein und unterscheiden
sich in der Dichte nur geringfügig
von dem umgebenden gesunden Gewebe. Die Mammografie ist somit innerhalb
der medizinischen Radiografie eine sehr schwierige Aufgabe. Karzinomverkalkungen
müssen
zudem erkannt werden, wenn sie möglichst
klein sind, um die Erkennung und Behandlung von Brustkrebs zu verbessern.
Mammografiefilme enthalten oft relativ große Mengen an Silber und Gelatine,
um die Bildschärfe
in Verbindung mit einem einzelnen Verstärkungsschirm zu maximieren.
Die größeren Mengen
von Silber und Gelatine können
bedeuten, dass die Filme schwieriger zu verarbeiten sind oder längere Verarbeitungszeiten
benötigen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Lösung der zuvor genannten Probleme
in Form eines radiografischen Silberhalogenidfilms bereit, der einen
Träger
mit ersten und zweiten Hauptflächen
umfasst und Röntgenstrahlung
zu übertragen
vermag, wobei
auf der ersten Hauptfläche des Trägers des radiografischen Silberhalogenidfilms
eine oder mehrere hydrophile Kolloidschichten angeordnet sind, einschließlich mindestens
einer Silberhalogenidemulsionsschicht aus kubischen Körnern, und
wobei auf der zweiten Hauptfläche
des Trägers
eine oder mehrere hydrophile Kolloidschichten angeordnet sind, einschließlich mindestens
einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
und wobei der Film dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Silberhalogenidemulsionsschicht aus
kubischen Körnern
kubische Silberhalogenidkörner
aus 1 bis 20 Mol.% Chlorid und zwischen 0,25 und 1,5 Mol% Iodid
umfasst, beide bezogen auf das gesamte Silber in der Emulsionsschicht,
wobei die kubischen Körner
einen mittleren äquivalenten
Kreisdurchmesser von 0,65 bis 0,8 μm aufweisen.
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Weiter
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung eines
Schwarzweißbildes
bereit, das das aufeinander folgende Belichten des erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilms und dessen Verarbeitung nacheinander mit einer
Schwarzweiß-Entwicklungszusammensetzung
und einer Fixierzusammensetzung umfasst, wobei das Verarbeiten innerhalb
von 90 Sekunden ausgeführt
wird, gemessen vom trockenen Zustand bis zum trockenen Zustand.
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Die
Erfindung stellt zudem eine radiogafische Bebilderungsanordnung
bereit, die einen erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilm umfasst, der in Zuordnung mit einem Leuchtschirm
angeordnet ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Mittel zur Bereitstellung radiografischer
Bilder für
die Mammografie mit einem radiografischen Film bereit, der mittels
in der Technik bekannter herkömmlicher
Verarbeitungslösungen
leicht zu verarbeiten ist. Außerdem
bleiben alle anderen wünschenswerten
sensitometrischen Eigenschaften gewahrt oder werden verbessert (beispielsweise
die fotografische Empfindlichkeit). Falls gewünscht lässt sich die Menge des in den
Filmen verwendeten Silbers reduzieren, ohne einen wesentlichen Verlust
der fotografischen Empfindlichkeit hinnehmen zu müssen.
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Diese
Vorteile werden erreicht, indem bestimmte kubische Silberhalogenidkörner eingebracht
werden, die sich aus bestimmten Mengen von Chlorid, Iodid und Bromid
zusammensetzen. Die kritische Menge an Iodid verleiht die gewünschte fotografische
Empfindlichkeit und die kritische Menge an Chlorid verleiht den
gewünschten
Bildton und eine schnelle Verarbeitbarkeit.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines radiografischen, erfindungsgemäßen Silberhalogenidfilms.
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2 eine
schematische Schnittansicht einer radiografischen, erfindungsgemäßen Bebilderungsanordnung,
die einen radiografischen, erfindungsgemäßen Silberhalogenidfilm umfasst,
der in Verbindung mit einem einzelnen Leuchtschirm in einem Kassettenhalter
angeordnet ist.
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Der
Begriff "Kontrast" bezeichnet hier
den mittleren Kontrast, wie aus einer Schwärzungskurve eines radiografischen
Films abgeleitet, wobei als erster Bezugspunkt (1) eine Dichte (D1) von 0,25 über der Minimaldichte und als
zweiter Bezugspunkt (2) eine Dichte (D2)
von 2,0 über
der Minimaldichte dient, wobei Kontrast ΔD (d.h. 1,75) ÷ Δlog10E (log10E2 – log10E1) ist, E1 und E2 die Belichtungswerte
an den Bezugspunkten (1) und (2) sind.
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Der
Begriff „doppelt
beschichtet" bezeichnet
einen radiografischen Film mit Silberhalogenid-Emulsionsschichten, die sowohl auf der
Vorder- als auch auf der Rückseite
des Trägers
angeordnet sind. Die erfindungsgemäßen radiografischen Silberhalogenidfilme
sind „doppelt
beschichtet".
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Der
Begriff „Leuchtschirm" oder „Röntgenbildverstärker" bezeichnet einen
Schirm, der Röntgenstrahlung
absorbiert und Licht emittiert. Ein „sofort" emittierender Leuchtschirm emittiert
Licht unmittelbar bei Belichtung mit Strahlung, während ein
Speicherleuchtschirm die belichtende Röntgenstrahlung speichern kann, um
sie zu einem späteren
Zeitpunkt, wenn der Schirm mit anderer Strahlung (normalerweise
sichtbares Licht) erregt wird, abzustrahlen.
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Die
erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilme umfassen einen flexiblen Träger, auf dessen beiden Seiten
eine oder mehrere fotografische Silberhalogenid-Emulsionsschichten
und wahlweise eine oder mehrere nicht strahlungsempfindliche hydrophile
Schichten angeordnet sind. Die Silberhalogenidemulsionen in den
verschiedenen Schichten können
gleich oder unterschiedlich sein und Mischungen aus verschiedenen
Silberhalogenidemulsionen innerhalb der Anforderungen der vorliegenden
Erfindung enthalten.
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In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
hat der fotografische Silberhalogenidfilm mindestens eine unterschiedliche
Silberhalogenidemulsion auf jeder Seite des Trägers. Vorzugsweise ist eine
(nachfolgend beschriebene) schützende
Deckschicht über
den Silberhalogenidemulsionen auf jeder Seite des Trägers angeordnet.
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Der
Träger
ist vorzugsweise ein transparenter Filmträger. In seiner einfachsten
Form besteht der transparente Filmträger aus einem Transparentfilm,
der eine direkte Haftung auf den hydrophilen Silberhalogenid-Emulsionsschichten
oder anderen hydrophilen Schichten ermöglicht.
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Polyethylenterephthalat
und Polyethylennaphthalat sind die bevorzugten transparenten Filmträgermaterialien.
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Vorzugsweise
umfasst die "Vorderseite" des Trägers eine
oder mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten, von denen eine vorwiegend
kubische Körner
enthält
(d.h. mehr als 50 Gew.-% aller Körner).
Diese kubischen Silberhalogenidkörner
enthalten konkret vorwiegend (mindestens 69 Mol%) Bromid und vorzugsweise
bis zu 89,75 Mol% Bromid, bezogen auf den Gesamtsilbergehalt in
der Emulsionsschicht. Diese kubischen Körner müssen zudem 1 bis 20 Mol% Chlorid
(vorzugsweise zwischen 10 und 20 Mol% Chlorid) und zwischen 0,25
und 1,5 Mol% Iodid (vorzugsweise zwischen 0,5 und 1 Mol% Iodid)
enthalten, bezogen auf den Gesamtsilbergehalt in der Emulsionsschicht.
Die kubischen Silberhalogenidkörner
in jeder Silberhalogenid-Emulsionseinheit (oder den Silberhalogenid-Emulsionsschichten)
können
gleich oder unterschiedlich sein.
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Die
Menge an Chlorid in den kubischen Silberhalogenidkörnern ist
wichtig, um die gewünschte
Verarbeitungsfähigkeit
und den Bildton zu erhalten, während
die Menge an Iodid wichtig ist, um die gewünschte fotografische Empfindlichkeit
zu erhalten. Zu viel Chlorid führt
zu einer schlechten Absorption der spektral sensibilisierenden Farbstoffe
in den Körnern.
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Es
kann wünschenswert
sein, Silberhalogenidkörner
zu verwenden, die einen Variationskoeffizienten des äquivalenten
Kreisdurchmessers des Korns von kleiner als 20% aufweisen, vorzugsweise
von kleiner als 10%. In einigen Ausführungsbeispielen kann es wünschenswert sein,
eine Kornpopulation zu verwenden, die stark monodispers ist, wie
sich leicht nachvollziehen lässt.
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Die
mittlere Silberhalogenidkorngröße kann
innerhalb jeder Emulsionsschicht innerhalb des Films variieren.
Beispielsweise beträgt
der äquivalente
Kreisdurchmesser der kubischen Körner
in dem radiografischen Silberhalogenidfilm unabhängig und im Allgemeinen zwischen
0,65 und 0,8 μm
(vorzugsweise zwischen 0,7 und 0,75 μm).
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Die
Rückseite
(„zweite
Hauptträgerfläche") des Trägers umfasst
eine oder mehrere Silberhalogenidemulsionen, von denen vorzugsweise
mindestens eine vorwiegend tafelförmige Silberhalogenidkörner umfasst. Im
Allgemeinen werden mindestens 50% (und vorzugsweise mindestens 80%)
der projizierten Fläche
der Silberhalogenidkörner
in jeder Silberhalogenid-Emulsionsschicht
durch tafelförmige
Körner
bereitgestellt, die ein mittleres Seitenverhältnis von größer als
5 und vorzugsweise von größer als
10 aufweisen. Der übrige
Teil der projizierten Fläche
der Silberhalogenidkörner
wird durch Silberhalogenidkörner
mit einer oder mehreren nicht tafelförmigen Morphologien bereitgestellt.
Die tafelförmigen
Körner
bestehen vorwiegend (mindestens 90 Mol%) aus Bromid, bezogen auf
den Gesamtsilbergehalt in der Emulsionsschicht, und umfassen bis
zu 1 Mol% Iodid. Vorzugsweise sind die tafelförmigen Körner reine Silberbromidkörner.
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Die
Rückseite
des radiografischen Silberhalogenidfilms enthält vorzugsweise eine Lichthofschutzschicht,
die über
der Silberhalogenidemulsionsschicht oder über den Silberhalogenidemulsionsschichten
angeordnet ist. Diese Schicht umfasst eine oder mehrere Lichthofschutzschichten
oder Pigmente, die auf einem geeigneten hydrophilen Bindemittel
(nachstehend beschrieben) dispergiert sind. Im Allgemeinen sind
diese Lichthofschutzfarbstoffe oder -pigmente derart ausgewählt, dass
sie jegliche Strahlung absorbieren, der der Film seitens eines Leuchtschirms
ausgesetzt ist. Pigmente und Farbstoffe, die beispielsweise als
Lichthofschutzpigmente oder Farbstoffe verwendbar sind, umfassen
wasserlösliche,
flüssig
kristalline oder partikelförmige
purpurrote oder gelbe Filterfarbstoffe oder Pigmente, einschließlich der
beispielsweise in US-A-4,803,150 (Dickerson et al.), US-A-5,213,956
(Diehl et al.), US-A-5,399,690
(Diehl et al.), US-A-5,922,523 (Helber et al.), US-A-6,214,499 (Helber
et al.) und im japanischen Kokai 2-123349 beschriebenen. Eine geeignete
Klasse an partikelförmigen Lichthofschutzfarbstoffen
umfasst nichtionische Polymethinfarbstoffe, wie Merocyanin-, Oxonol-,
Hemioxonol-, Styryl- und Arylidenfarbstoffe, wie in US-A-4,803,150
(wie vorstehend erwähnt)
beschrieben, die für
die Definitionen dieser Farbstoffe als hierin aufgenommen betrachtet wird.
Die purpurroten Merocyanin- und Oxonolfarbstoffe werden bevorzugt,
wobei die Oxonolfarbstoffe am meisten bevorzugt werden.
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Die
Mengen dieser Farbstoffe oder Pigmente in der Lichthofschutzschicht
betragen im Allgemeinen zwischen 1 und 3 mg/dm
2.
Ein besonders geeigneter Lichthofschutzfarbstoff ist der purpurrote
Filterfarbstoff M-1, der wie folgt identifiziert ist:
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Die
Silberhalogenid-Emulsionsschichten und andere hydrophile Schichten
auf beiden Seiten des Trägers
der erfindungsgemäßen radiografischen
Filme enthalten im Allgemeinen konventionelle Polymervehikel (Peptisierer
und Bindemittel), die sowohl synthetisch erzeugte als auch natürlich vorkommende
Kolloide oder Polymere enthalten. Die meist bevorzugten Polymervehikel
enthalten Gelatine oder Gelatinederivate alleine oder in Kombination
mit anderen Vehikeln.
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Die
Silberhalogenid-Emulsionsschichten (und andere hydrophile Schichten)
in den radiografischen Filmen sind im Allgemeinen mit einem oder
mehreren konventionellen Härtern
auf unterschiedliche Grade gehärtet.
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Die
Mengen der Silber- und Polymervehikel in dem erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilm sind nicht wichtig. Im Allgemeinen beträgt die Gesamtmenge
an Silber auf jeder Seite des Films mindestens 10 und nicht mehr
als 55 mg/dm2 in einer oder mehreren Emulsionsschichten.
Zudem beträgt
der Gesamtauftrag des Polymervehikels auf jeder Seite des Films
im Allgemeinen mindestens 35 und nicht mehr als 45 mg/dm2 in allen hydrophilen Schichten auf dieser
Seite. Die Mengen an Silber und Polymervehikel auf den beiden Seiten
des Trägers
in dem radiografischen Silberhalogenidfilm können gleich oder unterschiedlich
sein. Die Mengen beziehen sich auf die Trockengewichte.
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Die
erfindungsgemäßen radiografischen
Filme umfassen im Allgemeinen eine schützende Deckschicht auf jeder
Seite des Trägers,
die den Emulsionsschichten typischerweise einen physischen Schutz
verleiht. Jede schützende
Deckschicht kann weiter in zwei oder mehrere Einzelschichten unterteilt
sein.
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Die
verschiedenen aufgetragenen Schichten der erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilme können
zudem Farbstoffe zur Modifikation des Bildtons von Durchlicht oder
Auflicht enthalten. Diese Farbstoffe werden während der Verarbeitung nicht
entfärbt
und können
in den verschiedenen Schichten homogen oder heterogen dispergiert
sein. Vorzugsweise befinden sich diese nicht bleichbaren Farbstoffe
in einer Silberhalogenid-Emulsionsschicht.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung umfassen radiografische Silberhalogenidfilme, die
einen Träger
mit ersten und zweiten Hauptflächen
umfassen und Röntgenstrahlung
zu übertragen
vermögen,
wobei
auf der ersten Hauptfläche
des Trägers
der radiografischen Silberhalogenidfilme eine oder mehrere hydrophile
Kolloidschichten angeordnet sind, einschließlich mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht aus
kubischen Körnern,
und wobei auf der zweiten Hauptfläche des Trägers eine oder mehrere hydrophile
Kolloidschichten angeordnet sind, einschließlich mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
die vorwiegend tafelförmige
Silberhalogenidkörner
und eine Lichthofschutzschicht umfasst,
worin die Silberhalogenidemulsionsschicht
aus kubischen Körnern
vorwiegend kubische Silberhalogenidkörner aus 10 bis 20 Mol.% Chlorid
und zwischen 0,5 und 1,5 Mol% Iodid umfasst, beide bezogen auf das
gesamte Silber in der Emulsionsschicht, wobei die kubischen Körner einen
mittleren äquivalenten
Kreisdurchmesser von 0,7 bis 0,75 μm aufweisen, und
einer
schützenden
Deckschicht, die über
den Silberhalogenidemulsionsschichten auf beiden Seiten des Trägers angeordnet
ist.
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Die
erfindungsgemäßen radiografischen
Bebilderungsanordnungen setzen sich aus einem erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilm und einem Leuchtschirm zusammen. Üblicherweise
wird ein einzelner Leuchtschirm auf der „Vorderseite" für die Mammografie
verwendet. Die Leuchtschirme sind typischerweise so ausgelegt, dass
sie Röntgenstrahlen
absorbieren und elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge größer als
300 nm emittieren. Diese Leuchtschirme können eine beliebige Form annehmen,
vorausgesetzt, sie erfüllen
die üblichen
Anforderungen an die Verwendung in der radiografischen Bebilderung.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen radiografischen
Films wird in 1 gezeigt. Auf der Vorderseite
des Trägers 10 sind
eine Deckschicht 20 und eine Emulsionsschicht 30 angeordnet.
Auf der Rückseite
des Trägers 10 sind
eine Emulsionsschicht 50, eine Lichthofschutzschicht 60 und
eine Deckschicht 70 angeordnet.
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2 zeigt
den radiografischen Film aus 1, der in
Verbindung mit dem Leuchtschirm 80 auf der Vorderseite
in einem Kassettenhalter 90 angeordnet ist.
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Die
Belichtung und Verarbeitung der erfindungsgemäßen radiografischen Filme lässt sich
auf jede gängige,
konventionelle Weise durchführen.
Die in US-A-5,021,327 und US-A-5,576,156
(beide siehe oben) beschriebenen Belichtungs- und Verarbeitungstechniken
sind für
die Verarbeitung radiografischer Filme typisch. Weitere Verarbeitungszusammensetzungen
(Entwicklungs- und Fixierzusammensetzungen) werden in US-A-5,738,979
(Fitterman et al), US-A-5,866,309 (Fitterman et al), US-A-5,871.890
(Fitterman et al), US-A-5,935,770 (Fitterman et al) und US-A-5,942,378
(Fitterman et al) beschrieben. Die Verarbeitungs zusammensetzungen
können
als ein- oder mehrteilige Formulierungen bereitgestellt werden,
sowie in konzentrierter Form oder als gebrauchsfertige Lösung.
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Die
Exposition mit Röntgenstrahlung
erfolgt im Allgemeinen direkt durch einen einzelnen Leuchtschirm,
bevor die Strahlung durch den radiografischen Silberhalogenidfilm
zur Bebilderung von Weichgewebe, wie beispielsweise Brustgewebe,
tritt.
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Es
ist besonders wünschenswert,
dass die erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilme innerhalb von 90 Sekunden („Trocken-zu-Trocken"), vorzugsweise innerhalb
von 60 Sekunden und am besten innerhalb von mindestens 20 Sekunden
verarbeitet werden können,
einschließlich
Entwickeln, Fixieren und Wässern.
Eine derartige Verarbeitung kann in jeder geeigneten Verarbeitungseinrichtung
durchgeführt
werden, beispielsweise, aber nicht abschließend, im Kodak X-OMAT
TM RA 480 Prozessor, der mit den Kodak Rapid-Access-Verarbeitungschemikalien
bestückt
werden kann. Weitere „Rapid-Access-Prozessoren" werden beispielsweise
in US-A-3,545,971 (Barnes et al) und in
EP 0 248,390A1 (Akio et
al) beschrieben. Vorzugsweise sind die während der Verarbeitung verwendeten
Schwarzweiß-Entwicklungszusammensetzungen
frei von jeglichen fotografischen Filmhärtern, wie Glutaraldehyd.
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Radiografische
Sätze können einen
erfindungsgemäßen radiografischen
Silberhalogenidfilm oder Bebilderungsanordnung umfassen, einen oder
mehrere zusätzliche
Leuchtschirme und/oder Metallschirme und/oder eine oder mehrere
geeignete Verarbeitungszusammensetzungen (beispielsweise Schwarzweiß-Entwicklungs-
und Fixierzusammensetzungen).
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung, sind jedoch in keiner Weise einschränkend zu verstehen.
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Beispiel 1:
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Radiografischer Film A
(Kontrolle):
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Der
radiografische Film A war ein doppelt beschichteter radiografischer
Film, wobei sich 2/3 der Beschichtung aus Silber und Gelatine auf
einer Seite des 170 μm
dicken, blaugefärbten Poly(ethylenterephthalat)trägers befinden,
während
der Rest auf der gegenüberliegenden
Seite des Trägers
aufgetragen war. Auf der Vorderseite befand sich eine Emulsion aus
kubischen Körnern,
die mit Schwefel und Gold chemisch sensibilisiert und mit Farbstoff
A-1 spektral sensibilisiert war, wie nachstehend beschrieben. Auf
der Rückseite
befand sich eine Lichthofschutzschicht, die feste partikelförmige Farbstoffe
enthielt, um die Schärfe über einer grünsensibilisierten
Emulsion mit tafelförmigen
Körnern
eines hohen Seitenverhältnisses
zu verbessern (Emulsionsschicht 2). Die tafelförmigen Körner mit einer Dicke von kleiner
als 0,3 μm
und einem mittleren Seitenverhältnis
von größer als
8:1 machten mindestens 50% der gesamten projizierten Kornfläche aus.
Die Emulsion war monodispers verteilt und spektral sensibilisiert
mit 400 mg/Silbermol von Anhydro-5,5-Dichlor-9-Ethyl-3,3'-bis(3-Sulfopropyl)oxacarbocyaninhydroxid,
gefolgt von Kaliumiodid (300 mg/Silbermol).
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Film
A hatte folgende Anordnung von Schichten und Formulierungen auf
dem Filmträger:
Deckschicht
1
Zwischenschicht
Emulsionsschicht 1
Träger
Emulsionsschicht
2
Lichthofschutzschicht
Deckschicht 2
Formulierung
der Deckschicht 1 | Auftrag
(mg/dm2) |
Gelatinevehikel | 4,4 |
Methylmethacrylat-Mattperlen | 0,35 |
Carboxymethylcasein | 0,73 |
Kolloidales
Siliciumdioxid (LUDOX AM) | 1,1 |
Polyacrylamid | 0,85 |
Chromalaun | 0,032 |
Resorcin | 0,73 |
Dow
Corning Silicon | 0,153 |
TRITON
X-200 Surfactant (Union Carbide) | 0,26 |
LODYNE
S-100 Surfactant (Ciba Specialty Chem.) | 0,0097 |
| |
Formulierung
der Zwischenschicht | Auftrag
(mg/dm2) |
Gelatinevehikel | 4,4 |
| |
Formulierung
der Emulsionsschicht 1 | Auftrag
(mg/dm2) |
Emulsion
aus kubischen Körnern | |
[AgBr
0,85 μm
mittlerer äquivalenter
Kreisdurchmesser] | 40,3 |
Gelatinevehikel | 29,6 |
4-Hydroxy-6-Methyl-1,3,3a,7-Tetraazainden | 1
g/Silbermol |
1-(3-Acetamidphenyl)-5-Mercaptotetrazol | 0,026 |
Maleinsäurehydrazid | 0,0076 |
Catechindisulfonat | 0,2 |
Glycerin | 0,22 |
Kaliumbromid | 0,13 |
Resorcin | 2,12 |
Bisvinylsulfonylmethan | 0,4
%, bezogen auf den gesamten Gelatineanteil in allen Schichten auf
dieser Seite |
Formulierung
der Emulsionsschicht 2 | Auftrag
(mg/dm2) |
Emulsion
aus tafelförmigen
Körnern | |
[AgBr
1,8 × 0,12 μm mittlere
Größe] | 10,9 |
Gelatinevehikel | 16,4 |
4-Hydroxy-6-Methyl-1,3,3a,7-Tetraazainden | 2,1
g/Silbermol |
1-(3-Acetamidphenyl)-5-Mercaptotetrazol | 0,013 |
Maleinsäurehydrazid | 0,0032 |
Catechindisulfonat | 0,2 |
Glycerin | 0,11 |
Kaliumbromid | 0,06 |
Resorcin | 1,0 |
Bisvinylsulfonylmethan | 2%,
bezogen auf den gesamten Gelatineanteil in allen Schichten auf dieser
Seite |
| |
Lichthofschutzschicht | Auftrag
(mg/dm2) |
Purpurrotfilterfarbstoff
M-1 (wie vorstehend erwähnt) | 2,2 |
Gelatine | 10,8 |
| |
Formulierung
der Deckschicht 2 | Auftrag
(mg/dm2) |
Gelatinevehikel | 8,8 |
Methylmethacrylat-Mattperlen | 0,14 |
Carboxymethylcasein | 1,25 |
Kolloidales
Siliciumdioxid (LUDOX AM) | 2,19 |
Polyacrylamid | 1,71 |
Chromalaun | 0,066 |
Resorcin | 0,15 |
Dow
Corning Silicon | 0,16 |
TRITON
X-200 Surfactant | 0,26 |
LODYNE
S-100 Surfactant | 0,01 |
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Radiografischer Film B
(Erfindung)
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Film
B entsprach Film A mit dem Unterschied, dass die Emulsionsschicht
1 eine AgIClBr Emulsion (0,5:15:84,5 Molverhältnis der Halogenide) aus kubischen
Körnern
(0,71 μm
mittlerer äquivalenter
Kreisdurchmesser) enthielt, die chemisch mit Schwefel und Gold und
spektral mit 340 mg/Silbermol des Farbstoffs A-1, wie zuvor erwähnt, sensibilisiert
war, wobei die Emulsionsschicht 2 folgende Formulierung enthielt:
Formulierung
der Emulsionsschicht 2 | Auftrag
(mg/dm2) |
Emulsion
aus tafelförmigen
Körnern | |
[AgBr
2,0 × 0,10
mm mittlere Größe] | 16,1 |
Gelatinevehikel | 10,8 |
4-Hydroxy-6-Methyl-1,3,3a,7-Tetraazainden | 2,1
g/Silbermol |
1-(3-Acetamidphenyl)-5-Mercaptotetrazol | 0,013 |
Maleinsäurehydrazid | 0,0032 |
Catechindisulfonat | 0,2 |
Glycerin | 0,11 |
Kaliumbromid | 0,06 |
Resorcin | 1,0 |
Bisvinylsulfonylmethan | 2%,
bezogen auf den gesamten Gelatineanteil in allen Schichten auf dieser
Seite |
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Radiografischer Film C
(Kontrolle
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Film
C entsprach Film A mit dem Unterschied, dass die Emulsionsschicht
1 eine AgIClBr Emulsion (0,5:25:74,5 Molverhältnis der Halogenide) aus kubischen
Körnern
enthielt, die chemisch mit Schwefel und Gold und spektral mit 285
mg/Silbermol des Farbstoffs A-1, wie zuvor erwähnt, sensibilisiert war.
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Proben
der Filme wurden durch einen Dichtekeil in einem MacBeth Sensitometer
für 0,5
s mit einer 500 Watt General Electric DMX Projektorlampe belichtet,
die auf 2650°K
kalibriert war, und mit einem Corning C4010 Filter gefiltert, um
eine grün
abstrahlende Röntgenschirmbelichtung
zu simulieren. Die Verarbeitung der Filmproben erfolgte mit einem
Prozes sor, der unter der Bezeichnung KODAK RP X-OMAT Filmprozessor M6A-N,
M6B oder M35A kommerziell erhältlich
ist. Die Entwicklung wurde mit folgender Schwarzweiß-Entwicklungszusammensetzung
durchgeführt:
Hydrochinon | 30
g |
Phenidon | 1,5
g |
Kaliumhydroxid | 21
g |
NaHCO3 | 7,5
g |
K2SO3 | 44,2
g |
Na2S2O5 | 12,6
g |
Natriumbromid | 35
g |
5-Methylbenzotriazol | 0,06
g |
Glutaraldehyd | 4,9
g |
Wasser
auf 1 Liter, pH 10 | |
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Die
Filmproben wurden jedes Mal für
weniger als 90 s verarbeitet. Die Fixierung erfolgte mit KODAK RP
X-OMAT® LO „Fixer
and Replenisher"-Fixierzusammensetzung
(Eastman Kodak Company).
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Die
optischen Dichten sind unten als Diffusdichte angegeben, wie mit
einem konventionellen Densitometer des Typs X-rite Modell 310TM
gemessen, das auf ANSI-Standard PH 2,19 kalibriert war und mit einem NBS-Kalibrierkeil
verfolgt werden konnte. Die Kurve der Schwärzung zum Logarithmus der einwirkenden
Lichtmenge (log E) wurde für
jeden radiografischen Film aufgezeichnet, der bebildert und verarbeitet
worden war. Die fotografische Empfindlichkeit wurde bei einer Dichte
von 1,4 + Dmin gemessen. Gamma (Kontrast)
ist die Steigung (Ableitung) der Kurven der Schwärzung zum Logarithmus der einwirkenden
Lichtmenge.
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Die
Restfarbstoffverunreinigung („Farbstoffverunreinigung") wurde mit spektrofotometrischen
Verfahren gemessen und als Differenz zwischen der Dichte bei 505
nm berechnet, die der Farbstoffabsorptionsspitze entspricht, und
der Dichte bei 700 nm. Diese Messung kompensiert Differenzen der
Filmschleierbildung. Die Messung erfolgte anhand von Filmproben, die
ohne Belichtung verarbeitet worden waren und nominell frei von entwickeltem
Silber sind, ausgenommen einem Silberschleier (Fogging). Die Verarbeitung
erfolgte in einem Prozessor des Modells RP X-OMAT 480RA mit KODAK
RA30 Entwickler und KODAK LO Fixierer.
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Die
folgende Tabelle I zeigt die relative Sensitometrie der Filme A-C.
Der Kontrollfilm A wies die kleinste fotografische Empfindlichkeit,
den geringsten Kontrast und die höchste Farbstoffverunreinigung
auf.
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Beispiel 2:
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Weitere
radiografische Filme wurden ähnlich
wie Film B aus Beispiel 1 hergestellt, allerdings mit abweichenden
Silber-Halogenid-Verhältnissen
und Korngrößen in Emulsionsschicht
1. Tabelle II zeigt die Daten für
diese Filme sowie die sensitometrischen Ergebnisse.
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Die
Daten in Tabelle II zeigen, dass Empfindlichkeit und Kontrast mit
zunehmendem Chloridanteil von bis zu 30 Mol% Chlorid steigen. Bei
diesem oberen Wert sind Kontrast und Empfindlichkeit jedoch stark
beeinträchtigt.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass
es sehr schwierig ist, eine gute Kubizität und Monodispersität des Korns
für Emulsionen
dieser Korngröße bei hohen
Chloridmengen zu erzielen. Nur der erfindungsgemäße Film G erzielte maximale
Empfindlichkeits- und Kontrastwerte.
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Beispiel 3:
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Ähnlich wie
Film B aus Beispiel 1 wurden mehrere radiografische Filme mithilfe
kubischer Silberhalogenidkörner
mit wechselnden Mengen an Iodid hergestellt. Der Chloridgehalt für die kubischen
Körner
in jedem Film betrug 13,2 Mol%. Die folgende Tabelle III zeigt die
verschiedenen Korninhalte und sensitometrischen Ergebnisse.
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Die
Daten in Tabelle III zeigen die Wirkung der Einbringung von Iodid
auf Empfindlichkeit und Kontrast. Die Empfindlichkeit nahm mit steigenden
Iodidmengen zu, ebenso wie der Kontrast, bis die Iodidmengen 1,5 Mol%
erreichten. Bei höheren
Iodidmengen begann der Kontrast zu fallen. Filme L, M und N erzielten
die gewünschten
Empfindlichkeits- und Kontrastwerte.